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Filmsequenzen - Film 1

Information:
Frau S. unterrichtet eine 2. Klasse, die sich zur Zeit des Unterrichtsmitschnitts am Ende des 2. Lernhalbjahres Englisch befindet. Grundlage des Englischunterrichts ist der aktuelle Lehrplan (2008). Die Aufzeichnungen entstanden im Dezember 2009 und wurden aus einer Doppelstunde Englisch zusammengefasst.

Im Rahmen des Themas Food and drinks stehen die Beschäftigung mit dem children’s book „Ketchup on your cornflakes?“ und die Erstellung eines eigenen Klappbuches im Mittelpunkt der Stunde.

Das vorliegende Angebot kann unterschiedlich genutzt werden: Man kann den Unterrichtsverlauf in chronologischer Reihenfolge anschauen oder aber nur einzelne Sequenzen unter bestimmten didaktisch-methodischen Aspekten herausgreifen und isoliert betrachten.

Didaktische Hinweise

Wenn Sie alle Filmausschnitte in chronologischer Reihenfolge anschauen, können Sie Ihr Augenmerk z.B. auf die folgenden fünf verschiedenen Unterrichtsaspekte richten, zu denen es jeweils didaktische Anmerkungen gibt:

Unterrichtsorganisation...(mehr)

In den Filmausschnitten werden verschiedene Aspekte der Unterrichtsorganisation deutlich:

Vorbereitete Lernumgebung
  • Bereitstellung des stundenaktuellen Material,
  • Angebote, die das selbständige Lernen unterstützen: u.a.  picture dictionaries, children’s books, Sachbücher, benötigte Strukturen auf Satzstreifen etc., die sich an einem festen Platz im Klassenzimmer befinden (z.B. am „help desk“,
  • Visualisierung der Ziel- und Verlaufstransparenz durch Symbolkarten an der Tafel.
Strukturierung des Unterrichts

Der Unterricht ist klar strukturiert durch:

  • die Ziel- und Verlaufstransparenz, die die Kinder verlässlich über den Ablauf, die  Inhalte und die Sozialformen informiert und bei der die Kinder sprachlich eingebunden werden,
  • verschiedene Rituale (z.B. Begrüßungsritual),
  • die Balance zwischen handlungsaktiven und ruhigen Phasen. Die Rhythmisierung des Unterrichts ist dem Alter der Kinder angepasst. Schnelle Aktivitätswechsel fördern die Motivation und Aufmerksamkeit der Kinder.
  • Signale/Vereinbarungen wie das Läuten der Glocke durch die Lehrkraft, die Aufforderungen „Freeze!“ oder „Hands on your head“, die Geste „Finger auf den  Mund legen“. Die Kinder kommen dadurch sehr schnell während einer Aktivität zur Ruhe und richten ihre Aufmerksamkeit auf die Lehrerin.
Sozialformen

Unterschiedliche Sozialformen und Sozialformwechsel sind den Kindern vertraut. Sie haben die zentralen Signalbegriffe (semi-circle, carpet-children, chair-children, table-children) verinnerlicht, können sich selbständig zuordnen und die Aufforderungen nach einem Sozialformwechsel zügig umsetzen.

Lehrerrolle

Die Lehrerin schafft ein lernförderliches Klima durch Transparenz, Engagement, Offenheit und Toleranz, indem sie Impulse und Ratschläge gibt, Fehler nicht sanktioniert, sondern verbessert, den Kindern beim Formulieren hilft und ihnen generell bedeutungsvolle und authentische Sprachverwendungssituationen ermöglicht.

Scaffolding (Hilfen zur Unterstützung des Lernprozesses)...(mehr)

Anregungen und Materialien, die das selbständige Arbeiten unterstützen

und Möglichkeiten zur Differenzierung gewähren (u.a. picture dictionaries, story books, chunks zum Bilden der Fragestruktur (hier: Do you like   /   on your /   in your), werden an einem festen Platz im Klassenzimmer zur Verfügung gestellt. Die Kinder greifen je nach individuellem Bedarf selbständig darauf zurück.

Verstehenshilfen

Innerhalb der Filmsequenzen sind folgende Verstehenshilfen zu beobachten:

  • Die Lehrerin unterstützt das Verstehen an vielen Stellen durch entsprechende Mimik und Gestik.
  • Die Kinder nutzen Bilder, Poster, Fingerpuppen, Abbildungen und Bücher etc. als optische Verstehenshilfe bzw. als Anregung zum Sprachhandeln.
  • Die visualisierte Verlaufstransparenz stimmt die Kinder zu Beginn auf den Ablauf und die Inhalte der Stunde ein.
  • Ritualisierte Phasen bieten den Kindern einen verlässlichen Rahmen, innerhalb dessen sie sich sicher bewegen.
Chorsprechen

Alle Kinder werden aktiv in das Unterrichtsgeschehen eingebunden, häufig z.B. auch durch Chorsprechen. Das Sprechen im Chor macht ein Ausprobieren und Üben im Schutz der Gruppe möglich; die Kinder gewinnen dadurch Sicherheit, bevor sie einzeln sprechen.

Die Zielsprache als Unterrichtssprache

Die Lehrerin nutzt durchgängig und offenbar von Beginn an Englisch als Unterrichtssprache in einem normalen Sprechtempo unter Verwendung durchaus auch komplexer Sprache. Die Kinder lassen sich auf die Einsprachigkeit ein und erwarten keine Erklärungen auf Deutsch. Sie nutzen die angebotenen Verstehenshilfen und entwickeln auf diese Weise Hörverstehensstrategien  Lediglich in Ausnahmefällen – z. B. bei komplexen Arbeitsaufträgen – wird das Verständnis durch den Einsatz der Muttersprache gesichert, allerdings von einem Schüler im Sinne der Sprachmittlung.

Der Umgang mit Fehlern

Die Lehrerin geht mit Fehlern so um, wie die neuere Spracherwerbsforschung und Didaktik es empfehlen: Sie bestätigt den Inhalt des Gesagten und benutzt dabei die korrekte Form, d.h. sie greift nur unterstützend und positiv verstärkend ein, aber nicht sanktionierend.
Dieses lernförderliche Klima ermöglicht den Kindern einen angstfreien und experimentierenden Umgang mit der Zielsprache.

Vielfältige Gelegenheiten zum Sprachhandeln...(mehr)

Die Filmsequenzen zeigen, dass die Kinder viele verschiedene Gelegenheiten nutzen, sich aktiv mit der Sprache auseinanderzusetzen:

Die visualisierte Verlaufstransparenz

regt die Kinder durch eindeutige Piktogramme an, die Stundeninhalte und Sozialformen in einfacher Form auf Englisch zu formulieren.

Die ritualisierte Eröffnung des Unterrichts (warming up)

bietet den Kindern die Möglichkeit, bereits erworbene lexikalische Einheiten und Strukturen wiederholend anzuwenden. Die dabei benutzten finger puppets („birdies“) sind eine gerade für jüngere Kinder zusätzliche Motivation für absichtsvolles Kommunizieren.

Formen der Elizitation

Altersgemäße und sehr anschauliche bildliche Darstellungen (Wimmelbilder), auf denen es viel zu entdecken gibt, animieren die Kinder, das Wahrgenommene zu versprachlichen. Die Einbeziehung möglichst vieler Kinder geschieht u.a. dadurch, dass jeweils ein anderes Kind das Beschriebene zeigen muss. Darüber hinaus gelingt das Elizitieren von freien Äußerungen durch die offenen Impulse der Lehrerin und den Raum, den sie den Kindern bei vielen Gelegenheiten im Unterricht gewährt.

Das children’s book (Ketchup on your cornflakes?1 )

bezieht die Kinder als authentische Sprecher mit ihren Vorlieben und Abneigungen ein. Sie werden motiviert, ihre Meinung zu artikulieren und somit durchgängig zum Sprechen aufgefordert. Bei der ersten Vorstellung des Buches reagieren die Kinder auf die Fragestellung spontan im Chor, später auch einzeln.

Das Erstellen des eigenen Buches

Die Kinder erstellen ihre eigene Variation eines mix-and-match book in Anlehnung an das vorgestellte Buch. Diese Aufgabe ist eine mini task im Sinn des Task-Based Learning. (vergl: Modul 8 Kompetenzorientiert Unterricht planen). Die Kinder bewältigen die Aufgabe auf unterschiedliche Weise. Sie setzen sich lesend und schreibend mit dem Wortmaterial auseinander, teilweise werden die Begriffe auch gemalt. Sie verwenden bekannte Wörter und/oder finden selbständig mithilfe von picture dictionaries etc. oder mit der Unterstützung durch Mitschüler oder die Lehrerin neue Wörter heraus, die ihnen für ihr Buch wichtig sind, übertragen sie von der Vorlage in ihr book und schreiben ggf. auch die vorgegebene Fragestruktur dazu.

Die Präsentation der Arbeitsergebnisse

ist ein weiterer Sprechanlass, bei dem die Kinder die Freiheit haben, ihre Ergebnisse/„ihr Buch“ ganz nach ihrem Ermessen und Können der Klasse vorzustellen. Sie lesen vor, was sie geschrieben haben, sprechen zu ihren Bildern etc.

Aufmerksamkeit der Lerngruppe...(mehr)

In den Filmsequenzen wird an verschiedenen Stellen deutlich, wie es der Lehrerin gelingt, die Aufmerksamkeit und Konzentration der Kinder über 1,5 Stunden zu halten:

  • Der Klassenraum ist so vorbereitet, dass der geplante Unterricht ohne Leerlauf stattfinden kann (Visualisierung der Ziel- und Verlaufstransparenz, finger puppets, Poster mit Wimmelbild, help desk, picture cards etc.).
  • Der Unterricht ist klar strukturiert durch Rituale, die Ziel- und Verlaufstransparenz und eine Balance zwischen handlungsaktiven und ruhigen Phasen. Die Rhythmisierung des Unterrichts ist dem Alter der Kinder angepasst. Schnelle Aktivitätswechsel, angekündigt durch fest verankerte Signale, fördern die Motivation und Aufmerksamkeit der Kinder.   
  • Die verschiedenen Sozial- und Arbeitsformen sorgen ebenfalls für Abwechslung und begünstigen so die Aufmerksamkeit der Kinder auch über einen längeren Zeitraum. 

Language Awareness...(mehr)

Besondere sprachliche Phänomene werden von der Lehrkraft meistens unmittelbar aufgegriffen und der Lerngruppe transparent gemacht. Dadurch gelingt es ihr, die Sprachbewusstheit bei den Kindern anschaulich und auf kindgemäßem Niveau anzubahnen, z.B. Unterschiede zwischen

jammarmalade
wear clotheshave black hair
Plural: one rolltwo rolls
on the headin the schoolbag

Das gelingt  in der Regel durch entsprechende Demonstration, d.h. ohne die deutsche Sprache benutzen zu müssen.

 

 

Hinweise zu den einzelnen Filmsequenzen

 

Warming Up Sequenz 1: Warming up (mp4-Datei, 91,1 MB)

 

What we are going to do today? Sequenz 2: What are we going to do today? (mp4-Datei, 51,8 MB)

 

Talking about pictures Sequenz 3: Talking about pictures (mp4-Datei, 116 MB)

 

thumbnail Sequenz 4: Practising new words (mp4-Datei, 104 MB)

 

Thumbnail Sequenz 5: Working with a Partner (mp4-Datei, 48 MB)

 

Thumnail Sequenz 6: Do you like ketchup on your cornflakes? (mp4-Datei, 82 MB)

 

Thumbnail Sequenz 7: Telling the pupils what to do (mp4-Datei, 159 MB)

 

Thumbnail Sequenz 8: How to explain new words in English (mp4-Datei, 43 MB)

 

Thumbnail Sequenz 9: Making my own book (mp4-Datei, 107 MB)

 

Thumbnail Sequenz 10: Presenting my own book (mp4-Datei, 106 MB)

 

Thumbnail Sequenz 11: What I´ve learned today (mp4-Datei, 51 MB)

 

Weitere Anregungen zur Reflexion des Lernprozesses finden sich unter „Leistung – Umsetzung im Unterricht: Reflexion der eigenen Leistung“

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