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Künstlerische Differenzierungsangebote

Bild Schulbeispiele

Hier werden Konzepte vorgestellt, um Schülerinnen und Schüler im und über den verpflichtenden Unterricht hinaus dabei zu unterstützen, ihre individuellen künstlerischen Interessen und Talente zu entdecken, zu vertiefen und zu erweitern.

Praxisbeispiele:


Anschrift

Ratsymnasium Minden

Königswall 28

32423 Minden

Telefon: 0571 / 8 28 88-3 Fax: 0571 / 8 28 88-59

E-Mail: sekr@ratsgymnasium.de

Internet: www.ratsgymnasium.de

Kontaktpersonen: 

Schulleiterin: Frau  Cordula Küppers (kue@ratsgymnasium.de)

Stellv. Schulleiter: Michael Conrads (co@ratsgymnasium.de)

Fachvorsitz Kunst: Sandra Meyer (my@ratsgymnasium.de)


Das Ratsgymnasium Minden, gegründet 1530, ist eng mit der Geschichte der Stadt Minden verbunden. Gegründet als Lateinschule, versteht sich das Gymnasium heute als kulturschaffende Institution im regionalen Bereich. Mit seinem Profilschwerpunkt im musisch-ästhetischen Bereich hat sich das gebundene Ganztagsgymnasium zur Modellschule für kulturelle Entwicklung entwickelt. Das Ratsgymnasium wird von über 1000 Schülern/innen besucht, für deren ganzheitliche Lernentwicklung sich rund 80 Lehrkräfte und 8 pädagogische Kräfte einsetzen.

Der Unterricht im Fach Kunst bildet einen Schwerpunkt im Bereich der ästhetischen Erziehung und im pädagogischen Profil des Ratsgymnasiums. Entsprechend umfasst die Fachschaft Kunst 6 Kunstlehrerinnen und -lehrer, denen drei Fachräume, ein „Tonkeller“ und das „große Atelier“ zur Verfügung stehen. Zusätzlich verfügen wir über einen Vorbereitungsraum und ein Archiv. Es gibt regelmäßig einen Kunst-Leistungskurs, einen Projektkurs Kunst, ein Angebot im Differenzierungsbereich der Mittelstufe und eine Reihe anderer künstlerischer Lernangebote im Rahmen des Ganztagsangebots der Schule.

Besondere Möglichkeiten für eine kontinuierliche künstlerisch-kulturelle Bildung der Schülerinnen und Schüler ergeben sich aus dem Ganztagskonzept des Ratsgymnasiums Minden: durch das Doppelstundenprinzip, das die notwendigen Zeiträume für intensive fachliche Arbeit schafft und durch Neigungs- und Profilangebote im Rahmen der rhythmisierten Stundentafel.

Die erweiterten Möglichkeiten und Spielräume des Ganztages nutzend, arbeiten die Kunstlehrerinnen und -lehrer des Ratsgymnasiums kontinuierlich mit einer Vielzahl öffentlicher und privater regionaler und überregionaler Einrichtungen sowie mit Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Daraus ist ein Netzwerk mit unterschiedlichsten Kooperationspartnern erwachsen, über das die Schülerinnen und Schüler Einblicke in verschiedene künstlerisch-kreative Bereiche ihres Umfeldes gewinnen können.

Umgekehrt sind die außerschulischen Einrichtungen und Kooperationspartner auch ein Feld der Erprobung und Präsentation eigener künstlerischer Erfahrungen und Aussagen in Form von Ausstellungen der eigenen Arbeiten. Das nahe gelegene Verwaltungsgericht war schon mehrmals ein Ort gemeinsamer Ausstellungskonzepte. Regelmäßig beteiligen wir uns auch mit Oberstufenkursen an dem Ausstellungsprojekt „Bilder antworten Bildern“ unseres Kooperationspartners Sparkasse Minden. Dabei geht es um die künstlerische Auseinandersetzung mit selbst gewählten Bildern Mindener Künstler aus der Sammlung der Sparkassenstiftung.

Mit der Umgestaltung des Westflügels nach unserem neuen Raumkonzept hat sich auch die jährliche Kunstausstellung „Kunst in den Hallen“ etabliert, in der ein Überblick über die künstlerische Arbeit aller Jahrgangsstufen, Klassen, Kurse und Projekte gezeigt wird.


Differenzierungsmöglichkeiten im Kunstunterricht der SI

Neben dem grundständigen Kunstunterricht in der gewohnten Klassenstruktur in den Jahrgangsstufen 5, 7, 8 und 9 bietet das Ratsgymnasium Minden als Besonderheit seines künstlerisch-kulturellen Profils in den Jahrgangsstufe 6 und in der Mittelstufe Möglichkeiten der themenorientierten Differenzierung an. Ergänzt werden diese Unterrichtsangebote durch künstlerisch/gestalterische Lernangebote in den Jahrgangsstufen 5 bis 7, die aus dem Stunden- bzw. Stellendeputat des Ganztages hervorgehen. So gelingt es der Schule, die Schülerinnen und Schüler zusätzlich zum Kunstunterricht über die gesamte Unter- und Mittelstufe hinweg künstlerisch nach ihren individuellen Begabungen und Interessensschwerpunkten zu fördern.

Differenzierter Kunstunterricht in der Jahrgangstufe 6:

In der Jahrgangsstufe 6 wird im Rahmen des Kunstunterrichts in klassenübergreifenden Projekten gearbeitet, um den Schülerinnen und Schülern interessengeleitet eine Weiterentwicklung ihrer Fähigkeiten zu ermöglichen. Dieses Differenzierungsangebot ist nach thematischen Gesichtspunkten organisiert, wofür der Klassenverband aller 6. Klassen aufgelöst wird. Die Schüler der vier Parallelklassen können dabei zwischen fünf Jahresthemen wählen. Die einzelnen Lerngruppen arbeiten an Projekten, die schulintern ausgestellt werden.

Durch die Aufteilung der vier Schulklassen der Jahrgangstufe 6 in fünf Arbeitsgruppen wird die Größe der Lerngruppen auf durchschnittlich rund  20 verkleinert. Dadurch dass zwischen unterschiedlichen künstlerischen Lernangeboten gewählt werden kann, wird der Kunstunterricht in besonderem Maße dem Grundverständnis der individuellen Förderung gerecht. Beispielhafte Lernangebote der letzten Jahre sind Arbeit mit Naturmaterialien, Fantasia, Mode, Fotografie.

Die organisatorische bzw. strukturelle Herausforderung dieses Angebots liegt darin, dass eine große Anzahl von Fachkräften und eine ausreichende Anzahl an Fachräumen zur Verfügung stehen muss, um unterschiedliche Differenzierungsangebote innerhalb einer Zeitschiene anbieten zu können. Auch Vertretungsfachlehrer für etwaige Ausfälle müssen in der Planung berücksichtigt werden.

Differenzierungskurs Kunst-Musik im Wahlpflichtangebot:

In der gegenwärtigen Kulturlandschaft verschwimmen die Grenzen zwischen den einzelnen Kunstgattungen immer mehr. Im Differenzierungskurs Kunst-Musik bewegen sich die Lernenden an den Schnittstellen von Malerei, Musik, Fotografie, Film, Performance, Computer, Smartphone, Zeichnung und Installation. Beispielsweise transformieren sie Klänge in Zeichnungen oder versuchen zu rekonstruieren, welche Geräusche wohl zum Zeitpunkt der Fotoaufnahme zu hören waren.

Wie alle anderen Differenzierungskurse ist der angebotene Kurs ein schriftliches Fach und beinhaltet sowohl praktische als auch theoretische Arbeitsformen. Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen und historischen Beispielen aus der Kunst und aus der Musik wird in jedem Halbjahr an einem größeren Projekt gearbeitet (z.B. der Visualisierung eines Musikstücks, der Vertonung eines Kurzfilms o.ä.), in das die individuellen Interessen der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer einfließen können.


Künstlerische Förderangebote im Rahmen des Ganztagsangebots

Kulturelle Ganztagsangebote in den Jahrgangsstufe 5 bis 6:

In den Jahrgangsstufen 5 und 6 können die Schülerinnen und Schüler neben dem Unterricht im Rahmen des Ganztagsangebots ein kulturelles Neigungsangebot anwählen. Ihren Interessen und Fähigkeiten entsprechend können sie beispielsweise entweder Chor, Tanz und Bewegung, Theater, Maske und Bühnenbild, Afrikanisches Trommeln, Mini BigBand oder Streichergruppe belegen. In den einzelnen Kursen werden jeweils Beiträge erarbeitet, die in ein gemeinsames Theaterprojekt aller 5. Klassen münden. In einer Theaterwoche ohne regulären Schulunterricht wird mit allen Gruppen gemeinsam im Stadttheater geprobt und das Ergebnis in zwei Musical-Aufführungen  präsentiert wie z.B. im kommenden Schuljahr „Ronja Räubertochter“.

Gestalterische Ganztagsangebote ab Jahrgangsstufe 7 in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern:

Über die Ganztagsangebote ab Jahrgangsstufe 7 können die Schülerinnen und Schüler im Sinne ihres Kulturbandes ihre gewählten künstlerischen Schwerpunkte aus der 6. Klasse fortführen, einen neuen Schwerpunkt wählen oder die Zeit zur Festigung und Übung des Unterrichtsstoffes nutzen. Im gestalterischen bzw. künstlerischen Bereich werden die Themenfelder „Architektur“ und  „Foto/Film/Medien“ angeboten.

Seit den anlaufenden Planungen zum Neubau des Westflügels im Zuge des Umbaus zur Ganztagsschule im Jahr 2010 sind Schülerinnen und Schüler im eigens eingerichteten Lernangebot  „Architektur“ in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld auch aktiv beteiligt an der Weiterentwicklung der Architektur der Schule. Sie wirken an der Entwicklung von Raumkonzepten mit und sind an Planungsprozessen beteiligt. Darüber hinaus sind sie eingebunden in Entwicklung und Bau des Mobiliars. So haben die Schülerinnen und Schüler in Kooperation mit dem „Deutschen Stuhlmuseum“ Tische und Stühle ihrer Mensa selbst gebaut. 2015 wurde das Gestaltungsprojekt „Welche Farbe hat die Zukunft?“ im Zuge der Hausbesetzung eines Übergangsquartieres während der Bauphase mit dem 1. Preis des „MIXED UP - Bundeswettbewerbes“ ausgezeichnet.

Die „Rats-Bauhütte“ besteht aus engagierten Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen und weiß sich der Utopie eines Lebensraumes verpflichtet, der dem Menschen in seiner Ganzheit und seiner Vielfalt gerecht wird. Der Grundgedanke bzw. die Ausbildungslinie der „Rats-Bauhütte“ beginnt in der Jahrgangsstufe 6 mit der Sensibilisierung für Naturmaterialien, fährt fort mit dem Lernangebot „Architektur“ in den Jahrgangsstufen 7, 8 sowie 9 und mündet in den Kunstunterricht der Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2. 

Im Rahmen des Lernangebots „Foto/Film/Medien“ wählen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen einem Film- und Fotokurs. Der Fotokurs setzt sich mit Bildgestaltung, dem Bearbeiten von Fotos am Computer, der Teilnahme an Wettbewerben und der Erstellung von Bildserien auseinander. Zum Teil gibt es Workshops bei außerschulischen Experten.

Im Filmkurs lernen die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Filmformate kennen (z.B. Erklärvideo, Dokumentarfilm) und produzieren in Kleingruppen mit Kameras und mit den eigenen Smartphones Kurzfilme. Der Unterricht findet zum Teil in Form von Blocktagen (z.B. an der Universität Bielefeld) statt.

Im fünften Halbjahr erfolgt für alle eine Ausbildung zum Medienscout, in der es um Themen wie Social Web, Cybermobbing und Datenschutz geht. Im Rahmen einer „Medienpause“ bieten die Schülerinnen und Schüler dieses Kurses ihre Fähigkeiten für jüngere Schüler mit Problemen rund um die digitale Welt an.

Rats-Campus:

Mit der Einrichtung des „Campus Ratsgymnasium werden den Schülerinnen und Schülern zusätzlich freiwillig wählbare jahrgangsstufenübergreifende AGs angeboten. In Kooperation mit außerschulischen Partnern stehen den Schülerinnen und Schülern ausgebildete Trainer und Pädagogen zur Verfügung, die sie in vielfältige Themengebiete einführen. Die AGs werden in Semestern mit maximal 15 Übungseinheiten angeboten. Bei regelmäßiger Teilnahme erhalten die Schülerinnen und Schüler zum Halbjahresende ein separates Zertifikat. Eingebunden in das Programm des Rats-Campus sind eine Reihe kreativer bzw. gestalterischer Angebote.

Naturnahes Schulgelände:

Seit dem Jahr 2000 betreibt die Schule das Gestaltungsprojekt „Naturnahes Schulgelände Glacisschulhof“  in räumlicher Verknüpfung mit dem angrenzenden Mindener „Glacis“, einer Landschaftsgartenanlage aus den 1890er Jahren in Überformung der ehemaligen preußischen Festungsanlage. Im Geiste einer gelebten Öffnung von Schule haben seit bald 20 Jahren viele Schülergenerationen aktiv Teil an der Entwicklung und Gestaltung ihres eigenen Lebensraumes in der offenen Schnittstelle von Schulgelände und Bürgerpark. In einer Form der Sozialen Plastik befindet sich das Gelände in einem fortwährenden seismographischen Anpassungsprozess an sich wandelnde Erfordernisse der Schulentwicklung. Getragen von der Vision einer funktional-ästhetischen Ganzheit verbinden sich in der Anlage deren Nutzung als Bewegungs-, Erholungs-, Rückzugs- und Anregungsraum mit aktiver Fürsorge, Schutz und Pflege dieses sowohl stadthistorisch als auch ökologisch wertvollen Raumes.


Anerkennung außerschulisch erbrachter künstlerischer Leistungen

Teilnahme an einem Angebot bei einem externen Kooperationspartner:

Unter bestimmten Voraussetzungen können sich Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Minden die regelmäßige und engagierte außerschulische Aktivität in einem eingetragenen Verein oder einer anerkannten Institution anstatt eines verpflichtenden Ganztagsangebots als Leistung anerkennen lassen. Dazu muss ein von den Eltern und dem Kooperationspartner unterschriebener Antrag von der Schulleitung genehmigt werden. Darüber hinaus ist der Kooperationspartner angehalten, die regelmäßige Teilnahme und den geleisteten Einsatz zu bescheinigen.

Antrag auf Anerkennung einer außerschulischen Aktivität bei einem Kooperationspartner

Informationen zur Anerkennung einer außerschulischen Aktivität


Künstlerische Schwerpunktsetzungen und Talentförderung in der SII

Leistungskurs Kunst:

Das vielfältige künstlerische Unterrichts- und Profilierungsangebot des Ratsgymnasiums Minden findet seinen Höhepunkt und Abschluss mit dem Leistungskurs Kunst, der seit 20 Jahren regelmäßig zustande kommt. Um den Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Unterrichts auch Orientierung für Studium und Beruf zu geben, werden regelmäßig ehemalige Leistungskursschülerinnen und -schüler, die beruflich künstlerisch bzw. gestalterisch tätig sind, eingeladen, damit sie über die Bedingungen von Aufnahmeprüfungen, ihre Studium und Berufsbild sowie ihren Arbeitsalltag  berichten. Darüber hinaus erfolgen regelmäßige Besuche von Jahresausstellungen an der Kunstakademie Münster und der Fachhochschule Bielefeld sowie Atelier- und Museumsbesuche, aber auch Ausstellungsprojekte in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern. Auch eigene Ausstellungen im außerschulischen Bereich sind ein zentraler Teil der künstlerischen Profilierung und Individualisierung.

Rats-Kulturpreise:

Eine Besonderheit des Gymnasiums zur Unterstützung herausragender künstlerischer Leistung stellen die Rats-Kulturpreise dar, welche alljährlich Werke bzw. Beiträge aus der Qualifikationsphase in verschiedenen künstlerischen Bereichen (Literatur, Bildende Kunst, Musik, Darstellende Kunst) auszeichnen. Der Rats-Kulturpreis wurde durch eine private Initiative gestiftet. Ziel der Ausschreibung soll der Anreiz zur besonderen Leistung und öffentlichen Präsentation sein. Die vier Jurys für die vier Preise setzen sich überwiegend aus schulexternen Künstlerinnen und Künstler und/oder anderen Sachverständigen zusammen.

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