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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Sequenzierung in vier Lernstrukturgitter

In einem ersten Schritt sind in der Planung die fachlichen Kerne identifiziert worden, die im Unterrichtsverlauf von allen Schülerinnen bearbeitet und verstanden werden sollten. Diese fachlichen Kerne wurden in Form von zentralen Fragestellungen formuliert. Zu diesen vier zentralen Fragestellungen wurde jeweils ein Lernstrukturgitter entwickelt.
Im Folgenden werden zu den fachlichen Kernen jeweils das Lernstrukturgitter sowie mögliche Entwicklungschancen dargestellt.

1. Bei welchen Vorgängen bzw. Phänomenen spielt Wärme eine Rolle?

Hier geht es zunächst darum Erfahrungen zu sammeln und auszutauschen und daraus weitergehende Fragen zu generieren.

Lernstrukturgitter 1: Wärmephänomene

Lernstrukturgitter Physik 1

Entwicklungschancen

Sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote können beim einzelnen Kind oder Jugendlichen eine spezifische Ausprägung in bestimmten Bereichen haben, wodurch sich Schwerpunkte der Förderung ergeben. Entsprechend können fachliche Anforderungen, die in Feldern des Lernstrukturgitters verortet sind, eine Herausforderung bieten, die überfordert. Dennoch kann die Möglichkeit bestehen, über die Eröffnung von Entwicklungschancen für Lernende spezifische Felder zu öffnen und damit ein gemeinsames Lernsetting zu ermöglichen.
Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungschancen gelegt werden.

Für das Lernstrukturgitter Nr. 1: „Wärmephänomene“ können folgende Entwicklungschancen ermöglicht werden:

  • Lernentwicklung / Kognition

- Objekte mit allen Sinnen erkunden (ertasten / betrachten) (Beginn der Begriffsbildung - angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, C1, A2, B2, C2)

- Das Gegensatzpaar begrifflich (durch vielfältige Angebote) bilden (Begriffsbildung – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, C1, D1, A2, B2, C2, D2, A3, B3, C3)

- Oberbegriffe bilden (alle … sind kalt) (Kategorien bilden – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C1, D1, B2, C2, D2)

  • emotionale und soziale Entwicklung

- Kooperation / Zusammenarbeit in der Gruppe – Verhalten gegenüber Mitschülern als hilfreiche Strategie für erfolgreiches Lernen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: B4, C4, A5, B5, C5)

  • körperliche und motorische Entwicklung

- Warme / kalte Objekte am eigenen Körper wahrnehmen und lokalisieren (Taktil-kinästhetische Wahrnehmung – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, C1)

- Ein warmes Objekt zwischen kalten Objekten erkennen (Objekt-Hintergrund-Differenzierung – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: B1, C1, A2, B2, C2, A3, B3, A4)

  • Entwicklung des sprachlichen und kommunikativen Handelns

- Beim Schaffen von Oberbegriffen und Kategorien Begriffe bilden und diese angemessen verwenden (Wortschatzentwicklung – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: B1, C1, A2, B2, C2, A3, B3, A4)

Im Entwicklungsbereich Kognition / Lernentwicklung ist die allgemeine Begriffsbildung verortet. Die Fähigkeit des Denkens erlaubt es den Menschen, Begriffe zu bilden, Beziehungen herzustellen, ihre Umwelt zu ordnen sowie Probleme zu lösen. Elementare kognitive Prozesse wie Aufmerksamkeit, Begriffsbildung, Gedächtnis und Problemlösen wirken zusammen und beeinflussen die gesamte Entwicklung des Menschen. Die Bildung von Begriffen hängt mit der Wortbedeutungsentwicklung zusammen. Begriffsbildung findet auf verschiedenen Stufen statt. Diese reichen von konkretem zu abstraktem und von ganzheitlichem zu analytischem Denken.
Die allgemeine Entwicklung der Begriffsbildung lässt sich hier durch das Lernen der Begriffe „warm“ und „kalt“ konkretisieren.

Falls die Förderung dieses Entwicklungsbereiches für eine einzelne Schülerinnen oder einen einzelnen Schüler gemäß seines individuellen Lern- und Entwicklungsplanes einen Schwerpunkt bildet, können folgende Hinweise nützlich sein:
Teilkompetenzen zur Entwicklung von Begriffsbildung:

  • Merkmale erkunden (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, C1, A2, B2, C2)
  • Merkmale wahrnehmen / wiedererkennen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: B1, C1, D1, A2, B2, C2, D2, A3, B3, C3)
  • Merkmale vergleichen / gliedern / ordnen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, C2)
  • Eine innere Repräsentation schaffen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C2, A3, B3)
  • Merkmale erklären und beschreiben / Bilden eines Wissensnetzes (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4)
  • Merkmale übertragen und beurteilen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: B4, C4)

2. Wie kann man kalte und warme Dinge eindeutig erkennen?

Im Vordergrund steht hier der Prozess der Temperaturmessung. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass Wärmeempfindung äußerst subjektiv ist und mit Blick auf die Ziele der Physik objektiviert werden muss.

Lernstrukturgitter 2: Temperaturmessung

Lernstrukturgitter Physik 2

Entwicklungschancen

Sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote können beim einzelnen Kind oder Jugendlichen eine spezifische Ausprägung in bestimmten Bereichen haben, wodurch sich Schwerpunkte der Förderung ergeben. Entsprechend können fachliche Anforderungen, die in Feldern des Lernstrukturgitters verortet sind, eine Herausforderung bieten, die überfordert. Dennoch kann die Möglichkeit bestehen, über die Eröffnung von Entwicklungschancen für Lernende spezifische Felder zu öffnen und damit ein gemeinsames Lernsetting zu ermöglichen.
Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungschancen gelegt werden.

Für das Lernstrukturgitter Nr. 2: „Temperaturmessung“ können folgende Entwicklungschancen ermöglicht werden:

Zur Fragestellung „Wie kann man kalte und warme Dinge eindeutig erkennen?“ können viele Versuche beziehungsweise Experimente durchgeführt werden. Unter Beachtung einiger methodischer und medialer Aspekte könnten Entwicklungschancen im Bereich Lernstrategien/Methodenkompetenz (hier exemplarisch: metakognitive Strategie Planen) sinnvoll eröffnet werden.
Eine Aufschlüsselung der Teilkompetenzen auf die – im Lernstrukturgitter dargestellten – Inhalte erscheint für dieses Entwicklungsanliegen wenig sinnvoll. Ausgehend von der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und deren Fragen, Interessen und Lernbedürfnissen können im Rahmen der individuellen Lernentwicklung auch fachtypische Arbeitsweisen (Methoden, wie zum Beispiel Planen, Ergebnisse festhalten, Ergebnisse darstellen) im Rahmen von Lern- und Entwicklungsplanung fokussiert werden. Grundlegende Methoden und Arbeitsweisen werden hier verstanden als Strategien und Wege zur Aneignung von Wissen. Diese Strategien können von den Schülerinnen und Schülern auf weitere Lernsituationen aber auch individuell lebensbedeutsame Sachlagen übertragen werden.

Möglichkeiten für die Planung / Anbindung von Entwicklungschancen im Bereich

  • Lernentwicklung / Kognition

- Lern- und Leistungsmotivation für Lesen und Schreiben / Informationsbeschaffung entwickeln (Motivation)

- selbstständig beschaffte Informationsquellen/Arbeitsmaterialien nutzen, Organisation von Präsentationen (Selbstständigkeit)

- Wesentliches erkennen: die Kernaussage eines Bildes beschreiben, Grundgedanken eines Textes herausfinden; Arbeitsaufträge in Texten, in Tonträgern erkennen (Organisieren / Strukturieren)

- innerhalb eines Handlungsablaufs den nächsten Schritt kennen / passendes Bild oder Gegenstand aussuchen, eine Anleitung befolgen (Handlungsplanung)

- nach zweckmäßigen Kriterien auswählen: Was brauche ich für dieses Lernangebot? (Handlungsplanung)

- Situationen unter sachbezogenen Gesichtspunkten reflektieren: „Wie war das Objekt vorher, wie hat es sich verändert?“; „Ist es fertig?“; „War der Plan richtig?“ (Reflexionskompetenz)

- von direkter Hilfe zunehmend unabhängig werden (Arbeitshaltung)

- Prioritäten setzen: „Welche Aufgaben zuerst erledigt werden?“ „Welcher Arbeitsschritt ist Voraussetzung für den nächsten?“

- die Erledigung einer Aufgabe zeitlich strukturieren: Aufgabenschritte festlegen, sich einen Zeitplan zurechtlegen, einen Wecker (TimeTimer) stellen (Lernstrategie)

- sich informieren: in der Zeitung, in einem Buch, in der Bücherei, im Fernsehen, durch Expertenbefragung, im Internet (Organisieren / Strukturieren)

- sich Notizen machen: im Heft, Cluster, Mindmaps (Organisieren / Strukturieren)

- Prioritäten setzen: „Welche Aufgabe wird zuerst erledigt?“; „Welcher Arbeitsschritt ist Voraussetzung für den nächsten?“

  • emotionale und soziale Entwicklung

- eigene Kompetenzen realistisch einschätzen und bewerten, Arbeitsziele setzen (Selbstkonzept)

- über problematische Themen reden; die eigene Meinung formulieren und begründen (Kontaktverhalten)

- Arbeitsplatzgestaltung – Basiskompetenz für weiteren schulischen und beruflichen Erfolg (Methodenkompetenz)

- Arbeitshaltung – von direkter Hilfe zunehmend unabhängig werden

- Arbeitsplatzgestaltung – entsprechend der Aufgabestellung agieren

- Situationen unter sozialen Gesichtspunkten reflektieren: „Habe ich mich anderen gegenüber richtig verhalten?“; „Habe ich zum Gelingen der Zusammenarbeit beigetragen?“ (Reflexionskompetenz)

  • körperliche und motorische Entwicklung

- Aufmerksamkeit – sich der gestellten Aufgabe aktiv zuwenden

  • Entwicklung des sprachlichen und kommunikativen Handelns

- Zuhören – einem oder mehreren Partnern zuhören und entsprechend reagieren

- Sprechen – eine lern-/ aufgabenbezogene Kommunikation führen

- durch flüssiges Lesen verständlich vorlesen

- flüssiges und verständliches Präsentieren von Arbeitsergebnissen (Aussprache)

- neue Begriffe verwenden (Wortschatzerweiterung)

- zu bestimmten Inhalten Befragungen oder Versuche durchführen, diese auswerten und anschließen präsentieren, z.B. eigenes Projekt (Situationsbezogene Darstellungsformen zur Ergebnisdokumentation auswählen und anwenden, Ergebnisse mit verschiedenen Verfahren dokumentieren, z. B. mit Plakaten, Mindmaps, Collagen)

Falls die Förderung dieses Entwicklungsbereiches für eine einzelne Schülerinnen oder einen einzelnen Schüler gemäß seines individuellen Lern- und Entwicklungsplanes einen Schwerpunkt bildet, können folgende Hinweise nützlich sein:
Exemplarisch wird hier eine Teilkompetenz im Bereich von Lernstrategien aufgeschlüsselt: Aufgabenbewältigung in Bezug auf metakognitive Strategie der Selbstkontrolle (hier: Planen).
Folgenden Teilkompetenzen werden sichtbar:

Orientierungsfähigkeit

  • sich einen Überblick verschaffen, die Aufgabe als solche erkennen
  • sich ein Ziel setzen
  • wesentliche von unwesentlichen Gedanken unterschieden
  • verschiedene Wege zur Zielerreichung ordnen
  • einzelne Handlungsschritte voneinander unterscheiden

Handlungsplanung

  • Handlungen in einzelne Schritte gliedern – Handlungsschritte vergegenwärtigen (inneres Abbild)
  • einfache Handlungen planen – komplexere Handlungen planen
  • Handlungen nacheinander planen
  • einen eigenen Plan entwickeln
  • sachliche und fachliche Kriterien bei der Planung berücksichtigen
  • Hilfsmittel zur Handlungsplanung nutzen

Handlungsausführung

  • Hilfsmittel benutzen
  • bekannte Strukturen / Vorgehensweisen anwenden
  • Informationen einholen
  • Rahmenbedingungen klären: Zeitbedarf, Sachkosten, Räumlichkeiten

Handlungskontrolle

  • Handlung / Produkt anhand der erstellen Planung überprüfen
  • Dokumentation des Prozesses
  • Vergleich mit anderen Ergebnissen / Ausgangsprodukt

Reflexion des Prozesses

  • Optimierungsideen für Gruppenprozesse entwickeln
  • Gefahren und Risiken
  • Chancen

3. Wodurch verändern sich Temperaturen?

Thematisiert werden hier Temperaturänderungen durch Mechanismen des Wärmetransports.

Lernstrukturgitter 3: Wärmetransport

Lernstrukturgitter Physik 3

Entwicklungschancen

Sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote können beim einzelnen Kind oder Jugendlichen eine spezifische Ausprägung in bestimmten Bereichen haben, wodurch sich Schwerpunkte der Förderung ergeben. Entsprechend können fachliche Anforderungen, die in Feldern des Lernstrukturgitters verortet sind, eine Herausforderung bieten, die überfordert. Dennoch kann die Möglichkeit bestehen, über die Eröffnung von Entwicklungschancen für Lernende spezifische Felder zu öffnen und damit ein gemeinsames Lernsetting zu ermöglichen.

Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungschancen gelegt werden.

Für das Lernstrukturgitter Nr. 3: „Wärmetransport“ können folgende Entwicklungschancen ermöglicht werden:
Ausgehend davon, dass zu der Fragestellung „Wodurch verändern sich Temperaturen?“ viele Versuche beziehungsweise Experimente durchgeführt werden können, wäre eine grundlegende Planung dieser Lernangebote in Partnerarbeit beziehungsweise kleinen Gruppen denkbar. Vor diesem Hintergrund können insbesondere im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung Entwicklungschancen im Bereich der Kooperation mit Partnern innerhalb von Gruppen angelegt werden. Die Entwicklungschancen können dabei individuell gestaltet werden, z. B. durch die Zusammensetzung der Partnergruppen, die Größe der Gruppen oder die zeitliche Intensität der Zusammenarbeit.

Möglichkeiten für die Planung / Anbindung von Entwicklungschancen im Bereich

  • Lernentwicklung / Kognition

- Wesentliches erkennen: die Kernaussage einer Abbildung beschreiben, Grundgedanken eines Textes herausfinden; Arbeitsaufträge in Texten, in Tonträgern erkennen (Organisieren / Strukturieren - angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1 - E4, immer, wenn entsprechende Texte genutzt werden)

  • emotionale und soziale Entwicklung

- Kooperation / Zusammenarbeit mit einem Partner – Miteinander kommunizieren und Regeln beachten (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, A2, B2, D2, E2)

- Kooperation / Zusammenarbeit mit einem Partner / einer Gruppe – Absprachen treffen und diese reflektieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

- Kooperation / Zusammenarbeit in der Gruppe – Verhalten gegenüber Mitschülerinnen und Mitschülern als hilfreiche Strategie für erfolgreiches Lernen (A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

- Einem Partner zuhören und antworten (Empathiefähigkeit – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

- Aufmerksamkeit – sich der gestellten Aufgabe aktiv zuwenden (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4, C4, D4, E4)

- Arbeitshaltung – von direkter Hilfe zunehmend unabhängig werden (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4, C4, D4, E4)

- Arbeitsplatzgestaltung – entsprechend der Aufgabestellung agieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4, C4, D4, E4)

- Situationen unter sozialen Gesichtspunkten reflektieren: „Habe ich mich den anderen gegenüber richtig verhalten?“; „Habe ich zum Gelingen der Zusammenarbeit beigetragen?“ (Reflexionskompetenz – angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3, A4, B4, C4, D4, E4)

  • körperliche und motorische Entwicklung

- Visuelles Gedächtnis – einen Versuchsaufbau aufgrund von visuellen Impulsen realisieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

- Visuelles Gedächtnis – Beobachtungen fachlich korrekt wiedergeben (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

  • Entwicklung des sprachlichen und kommunikativen Handelns

- Zuhören – einem oder mehreren Partnern zuhören und entsprechend reagieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, D2, E2, A3, B3, C3, D3, E3)

- Sprechen – eine lern- und aufgabenbezogene Kommunikation führen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4, C4, D4, E4)

Falls die Förderung dieses Entwicklungsbereiches für eine einzelne Schülerinnen oder einen einzelnen Schüler gemäß seines individuellen Lern- und Entwicklungsplanes einen Schwerpunkt bildet, können folgende Hinweise nützlich sein:
Exemplarisch wird hier eine Teilkompetenz im Bereich von Kooperation mit einer Partnerin / einem Partner / innerhalb einer Gruppe mit dem Schwerpunkt „Absprachen treffen“:
Folgenden Teilkompetenzen werden sichtbar:

  • eigene Ideen für Gruppenprozesse / Regeln innerhalb der Zusammenarbeit entwickeln (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, B1, A2, B2)
  • eigen Vorschläge für Gruppenprozesse / Regeln innerhalb der Zusammenarbeit benennen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A1, A2, B2, C2, D2)
  • eigen Vorschläge sachlich begründen (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A2, B2, C2)
  • den Vorschlägen anderer zuhören (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C2, A3, B3)
  • auf Vorschläge der Mitschülerinnen und Mitschüler reagieren (in angemessener Form; hier können gegebenenfalls Handlungsmuster besprochen / genutzt und reflektiert werden) (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C2, A3, B3)
  • Absprachen als gemeinsame Entscheidung akzeptieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C2, A3, B3)
  • Absprachen einhalten / umsetzten (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: C2, A3, B3, C3, D3)
  • Absprachen reflektieren (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: D3, E3, A4, B4, C4, D4, E4)
  • Optimierungsideen für Gruppenprozesse entwickeln (angebunden an die Felder des Lernstrukturgitters: A4, B4, C4, D4, E4)

4. Wie wirkt Wärme und wie verändern sich Gegenstände bei Temperaturänderungen?

Hier spielen vor allem Zustandsänderungen von Stoffen wie Ausdehnung und Übergänge in andere Aggregatzustände eine Rolle.

Lernstrukturgitter 4: Wärmewirkung

Lernstrukturgitter Physik 4

Entwicklungschancen

Sonderpädagogische Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote können beim einzelnen Kind oder Jugendlichen eine spezifische Ausprägung in bestimmten Bereichen haben, wodurch sich Schwerpunkte der Förderung ergeben. Entsprechend können fachliche Anforderungen, die in Feldern des Lernstrukturgitters verortet sind, eine Herausforderung bieten, die überfordert. Dennoch kann die Möglichkeit bestehen, über die Eröffnung von Entwicklungschancen für Lernende spezifische Felder zu öffnen und damit ein gemeinsames Lernsetting zu ermöglichen.
Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungschancen gelegt werden.

Für das Lernstrukturgitter Nr. 4: „Wärmewirkung“ können folgende Entwicklungschancen ermöglicht werden:
Ausgehend davon, dass zu der Fragestellung „Wie wirkt Wärme und wie verändern sich Gegenstände bei Temperaturänderungen?“ sich vielfältige Anlässe ergeben die gewonnenen Erkenntnisse / Arbeitsergebnisse zu präsentieren, sind Entwicklungschancen aus dem Bereich sprachliches und kommunikatives Handeln mit dem Schwerpunkt „zu anderen sprechen“ sinnhaft umsetzbar.
Eine Aufschlüsselung der Teilkompetenzen auf die – im Lernstrukturgitter dargestellten – Inhalte erscheint für dieses Entwicklungsanliegen wenig sinnvoll. Ausgehend von der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler und deren Fragen, Interessen und Lernbedürfnissen können im Rahmen der individuellen Lernentwicklung auch fachtypische Arbeitsweisen (Methoden, wie zum Beispiel miteinander kommunizieren, Ergebnisse darstellen) im Rahmen von Lern- und Entwicklungsplanung fokussiert werden. Erworbene Kompetenzen können von den Schülerinnen und Schülern auf weitere Lernsituationen aber auch individuell lebensbedeutsame Sachlagen übertragen werden.

Möglichkeiten für die Planung / Anbindung von Entwicklungsanliegen im Bereich:

  • Lernentwicklung / Kognition

- Sich einem Angebot zuwenden; zusehen und beobachten; andere Aktivitäten einstellen und ruhig werden; Körperhaltung auf den Lerngegenstand ausrichten und Konzentration aufbauen (Aufmerksamkeit richten)

- selbstständig beschaffte Informationsquellen oder Arbeitsmaterialien nutzen; Organisation von Präsentationen (Selbstständigkeit)

- Bei Versuchen oder Experimenten auf wesentliche Details achten (Merkfähigkeit)

- Wesentliches erkennen: die Kernaussage einer Abbildung beschreiben (Organisieren / Strukturieren)

- sich informieren: in der Zeitung, in einem Buch, in der Bücherei, im Fernsehen, durch Expertenbefragung oder im Internet (Organisieren / Strukturieren)

- sich Notizen machen: im Aufgabenheft, Cluster, Mindmaps (Organisieren / Strukturieren)

  • emotionale und soziale Entwicklung

- eigene Kompetenzen realistisch einschätzen und bewerten; Arbeitsziele setzen (Selbstkonzept)

- Aufmerksamkeit – sich der gestellten Aufgabe aktiv zuwenden

- Arbeitsplatzgestaltung – entsprechend der Aufgabestellung agieren

- Einem Partner zuhören und antworten (Empathiefähigkeit)

- Objektive Beurteilungsmaßstäbe kennen und beachten (Beurteilungskompetenz)

  • körperliche und motorische Entwicklung

- Beobachtetes nutzen und wiedergeben (Visuelles Gedächtnis)

- Bilder und Texte sowie Versuche oder Experimente möglichst genau beobachten, erfassen und fachlich korrekt wiedergeben (Visuelle Differenzierung)

- Bei Versuchen und Experimenten auf wesentliche Details achten (Visuelles Gedächtnis)

  • Entwicklung des sprachlichen und kommunikativen Handelns

- Zuhören – einem oder mehreren Partnern zuhören und entsprechend reagieren

- Sprechen – eine lern-/ aufgabenbezogene Kommunikation führen

- Zu bestimmten Inhalten Befragungen / Versuche durchführen, diese auswerten und anschließen präsentieren, z.B. in einem eigenen Projekt

- Situationsbezogen Darstellungsformen zur Ergebnisdokumentation auswählen und anwenden; Ergebnisse mit verschiedenen Verfahren dokumentieren, z. B. mit Plakaten, Mindmaps, Collagen; geeignete Medien für die Dokumentation von Beobachtungen und Ergebnissen aufgabenbezogen auswählen und anwenden

- Beobachtungen und Ergebnissen einfache grafische Darstellungen zuordnen

- Erzählungen folgen und angemessene Fragen stellen (Zuhören)

- vor anderen zu einem eigenen Projekt sprechen (zu anderen sprechen / sich Darstellen)

Falls die Förderung dieses Entwicklungsbereiches für eine einzelne Schülerinnen oder einen einzelnen Schüler gemäß seines individuellen Lern- und Entwicklungsplanes einen Schwerpunkt bildet, können folgende Hinweise nützlich sein:
Exemplarisch wird hier eine Teilkompetenz im Bereich „zu anderen Sprechen / einen Vortrag halten“ ausgewählt
Folgenden Teilkompetenzen werden sichtbar:

Blickkontakt

  • beim Sprechen von den vorbereiteten Medien (Karteikarte, Plakat, …) aufblicken
  • beim Vortag einer Person in die Augen blicken (Differenzierung / Strategie: nach Aufforderung / nach verbalem oder medialem Hinweis)
  • beim Vortrag wechselnde Personen ansehen (Differenzierung / Strategie: nach Aufforderung / nach verbalem oder medialem Hinweis)
  • beim Vortag dauerhaft den Blickkontakt halten (Differenzierung / Strategie: nach Aufforderung / nach verbalem oder medialem Hinweis)
  • Begriff kennen und wissen, warum Blickkontakt für einen Vortrag bedeutsam ist

Sprechen

  • langsam sprechen
  • laut und deutlich sprechen
  • Wörter genau sprechen; keine Silben „verschlucken“
  • Wissen um die Bedeutung von Sprache bei einem Vortag
  • fachliche Kriterien beim eigenen Vortrag gezielt einsetzten und reflektieren

Körpersprache

  • angemessene Körperhaltung einnehmen (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von Nachahmung und zusätzlichen bildlichen Darstellungen / Hinweise auf verbaler oder medialer Ebene)
  • den eigenen Gesichtsausdruck beachten und steuern (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von Nachahmung und zusätzlichen bildlichen Darstellungen / Hinweise auf verbaler oder medialer Ebene)
  • Gesten gezielt einsetzten (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von Nachahmung und zusätzlichen bildlichen Darstellungen / Hinweise auf verbaler oder medialer Ebene)
  • Gesichtsausdruck und Körperhaltung beachten und steuern (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von Nachahmung und zusätzlichen bildlichen Darstellungen / Hinweise auf verbaler oder medialer Ebene)
  • während des gesamten Vortragen die Körperhaltung, Gestik und Mimik steuern (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von Nachahmung und zusätzlichen bildlichen Darstellungen / Hinweise auf verbaler oder medialer Ebene)
  • um die Bedeutung von Körpersprache bei einem Vortag wissen
  • fachliche Kriterien beim eigenen Vortrag gezielt einsetzten und reflektieren

Sprechpausen

  • Sprechpausen am Satzende realisieren
  • Sprechpausen an bedeutsamen Stellen im Vortrag realisieren
  • Pausen beim Vortrag an verschiedenen Stellen platzieren
  • um die Bedeutung von Sprechpausen bei einem Vortag wissen
  • fachliche Kriterien beim eigenen Vortrag gezielt einsetzen und reflektieren

Selbst- und Fremdreflexion

  • Kriterien für die Teilkompetenz Blickkontakt erkennen und reflektieren (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von zusätzlichen Hinweisen auf ein Regelplakat und Formulierungsvorschlägen)
  • Kriterien für die Teilkompetenz Sprechen erkennen und reflektieren (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von zusätzlichen Hinweisen auf ein Regelplakat und Formulierungsvorschlägen)
  • Kriterien für die Teilkompetenz Körpersprache erkennen und reflektieren (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von zusätzlichen Hinweisen auf ein Regelplakat und Formulierungsvorschlägen)
  • Kriterien für die Teilkompetenz Sprechpausen erkennen und reflektieren (Differenzierung / Strategie: Unterstützung in Form von zusätzlichen Hinweisen auf ein Regelplakat und Formulierungsvorschlägen)
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