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Inklusiver Unterricht im Fach Geschichte

Inklusiver Unterricht im Fach Geschichte

Der Kernlehrplan für die Gesellschaftslehre Erdkunde, Geschichte, Politik der Gesamtschule – Sekundarstufe I in Nordrhein-Westfalen weist aus, dass der Unterricht in den gesellschaftswissenschaftlichen Fächern  zur Entwicklung von Kompetenzen beiträgt, „die das Verstehen der Wirklichkeit sowie ihrer gesellschaftlich wirksamen Strukturen und Prozesse ermöglichen. Die Vermittlung „relevanter Erkenntnis- und Verfahrensweisen“ trägt „in besonderer Weise zum Aufbau eines Orientierungs-, Deutungs-, Kultur- und Weltwissens bei.“  Die Perspektive des Faches Geschichte ermöglicht den Schülerinnen und Schülern  zu erkennen, wie menschliche Gesellschaften entstanden sind und wie sich diese in den Dimensionen Zeit und Raum entwickelt haben. (vgl. ebd.; S. 10f)

Im Sinne der aktiven Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler gilt es „die in den Lehrplänen beschriebenen Ziele und Kompetenzen mit den individuellen Bildungs- und Entwicklungszielen auch unter Einsatz von Unterstützungsmaßnahmen zu verknüpfen“ (KMK, 2011, S. 9).
Im Online-Auftritt der QUA-LiS NRW zum inklusiven Fachunterricht sind dafür zielführende Möglichkeiten beschrieben.

In der fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Literatur zum Themenbereich Inklusion im Fach Geschichte lässt sich ein Diskurs hinsichtlich Herausforderungen und Chancen für das Fach Geschichte durch den Auftrag der Inklusion beobachten. (vgl. Kühberger/Schneider;  Lücke)
Noch liegen keine ausreichenden empirischen Forschungsergebnisse vor, die klar die spezifischen Merkmale inklusiven Geschichtslernens aufzeigen. (Sandkühler 2018, S. 184)
Musenberg sieht trotz der fehlenden empirischen Befunde, die Notwendigkeit,  sich auch von Seiten der Sonderpädagogik mit Prozessen historischen Denkens bei Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf zu beschäftigen. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie in der fachdidaktischen Logik des Faches Geschichte, die aus sonderpädagogischer Sicht notwendige „Veranschaulichungen  mittels verschiedener Lernformen, Methoden und Medien auf unterschiedlichen Aneignungsebenen“ angeboten werden können (S. 209 ff.)
Auch Körber betont die Notwendigkeit der Reduzierung von Barrieren  und der Erleichterung von Zugänglichkeit zur Gestaltung von inklusiven Lehr- und Lernprozessen die die Unantastbarkeit des  didaktischen Kerns des Geschichtsunterrichts gewährleisten. (Körber 2019) Methodisch bedeutet das für ihn, komplexe Aufgaben anzubieten, die problemorientiert sind und zum eigenständigen Denken anregen. Kleinschrittige, hoch differenzierte und gelenkte Aufgaben, die passgenau zugeschnittenen werden, dienen „als unterstützende Angebote, die helfen, mit der grundsätzlich komplexen Aufgabe umzugehen, Materialien zu erschließen, eigene Deutungen zu formulieren und zu präsentieren, mit anderen über das Thema und das eigene Denken zu kommunizieren.“ (ebd.) Das insbesondere aus der Fremdsprachendidaktik stammende Konzept des Scaffolding erscheint hier ein Erfolg versprechender Weg zu sein. (Körber)

In den hier ausgearbeiteten Unterstützungsmaterialien wird diese Möglichkeit in beispielhaften Planungen aufgezeigt.

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