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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Modul 2: Welche Ansprüche werden an mich gestellt, welche Ansprüche habe ich? Welche Erwartungen und Fähigkeiten bringe ich mit? - Einen Ausgleich zwischen Wünschen, Potenzialen und Berufsprofil anstreben.

In diesem Modul erhalten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit, sich mit beruflichen Ansprüchen und Erwartungen, die die Arbeitswelt an Auszubildende stellt, auseinanderzusetzen und mit ihren Stärken und Fähigkeiten abzugleichen. Dabei ist es möglich, die individuellen Erkenntnisse der Potentialanalyse erneut aufzugreifen und diese in einen konkreten Kontext zu setzen. Dem Modul liegt ein Verständnis einer beruflichen Orientierung zugrunde, das auf einen Leitgedanken sozioökonomischer Bildung fokussiert: „Berufsorientierung in der sozioökonomischen Bildung ist in erster Linie den Lernenden verpflichtet und sieht ihre Aufgabe in der sozialwissenschaftlichen Aufklärung als Grundlage von Mündigkeit – auch bei der Berufswahl.“ (Zurstrassen 2019, S. 150)

Einordnung in den Gesamtzusammenhang der Lernaufgabe

Das Prinzip der Lernaufgabe beruht auf dem Grundsatz, verschiedene Kompetenzbereiche durch mehrere im Anspruchsniveau differenzierte, inhaltlich aufeinander aufbauende Aufgaben bzw. Übungen in ein möglichst passgenaues Unterrichtsangebot zu integrieren. In diesem Verständnis ist die Lernaufgabe als ein zu erreichendes Ziel, als ein Endprodukt des gesamten Unterrichtsvorhabens formuliert. Diese Aufgabe muss offen formuliert sein, so dass ein Erreichen dieser Aufgabe auf unterschiedlichen Wegen möglich ist. Nur so kann diese im Sinne eines inklusiven Unterrichts den gemeinsamen Lerngegenstand markieren. Ausgehend von dieser Lernaufgabe erfolgt die Planung des Unterrichtsvorhabens (siehe Hinweise zur Planung). Die hier dargestellte Lernaufgabe besteht aus dem Erstellen eines Portfolios zu Wünschen und Planungen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt unter der Fragestellung: „Was kann der Beruf zu meiner Lebenszufriedenheit beitragen?“. Dieses Produkt markiert das Ziel, welches die Schülerinnen und Schüler im Rahmen dieses Unterrichtsangebots erreichen sollen. Die Lehrkraft berücksichtigt dabei sowohl die Kompetenzen des Kernlehrplans als auch die individuell vereinbarten Kompetenzen der Lern- und Entwicklungsplanung sowie den Grad der Progression.

Die Lernaufgabe besteht aus drei Modulen:

Welche Wünsche habe ich an meine Zukunft nach der Schule? Die Rolle als Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer reflektieren.

– Warum arbeiten Menschen? Welche Ansprüche werden an mich gestellt, welche Ansprüche habe ich? Welche Erwartungen und Fähigkeiten bringe ich mit?

- Einen Ausgleich zwischen Wünschen, Potenzialen und Berufsprofil anstreben. Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus?

- Ausgestaltung eines Portfolio-Beitrages zu Wünschen und Planungen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt.

Die Planung ist verortet im Inhaltsfeld 12: Beruf und Arbeitswelt im Kernlehrplan Wirtschaft-Politik, eingebettet in den Kernlehrplan Gesellschaftslehre für die Sekundarstufe I Gesamtschule/Sekundarschule, Abschnitt B: Wirtschaft-Politik (fachspezifisch) Jahrgangsstufen 7-10. Im Hinblick auf die Ermöglichung zieldifferenten Lernens werden die Kompetenzerwartungen des Bereiches des Kernlehrplans „Wirtschaft und Arbeitswelt“ für die Hauptschule (bitte ein i einfügen: Der Lehrplan für die Hauptschule wird hier als Referenzdokument eingefügt, da gemäß der Ausbildungsordnung Sonderpädagogische Förderung (AO-SF) der § 32.2 zur Leistungsbewertung im zieldifferenten Bildungsgang Lernen zu beachten ist: (2) Die Schulkonferenz kann beschließen, dass ab Klasse 4 oder ab einer höheren Klasse die Bewertung einzelner Leistungen von Schülerinnen und Schülern zusätzlich mit Noten möglich ist. Dies setzt voraus, dass die Leistung den Anforderungen der jeweils vorhergehenden Jahrgangsstufe der Grundschule oder der Hauptschule entspricht. Dieser Maßstab ist kenntlich zu machen.) angesteuert und Kompetenzen aufgegriffen, die dem Inhaltsfeld 6: Beruf und Arbeitswelt zuzuordnen sind. Durch die Verknüpfung von möglichen anzusteuernden Kompetenzen sowohl im Fach Wirtschaft-Politik als auch in den basalen Entwicklungsbereichen eröffnen sich Entwicklu inklusiver-fachunterricht/entwicklungsbereiche/index.html,ngschancen die für zieldifferent Lernende entsprechend ihres Lern- und Entwicklungsplanes genutzt werden können. Eine auf das Individuum bezogene Planung kann hierdurch eher fachliche oder entwicklungsbezogene Zugänge für den Unterricht definieren. Ein gemeinsames Lernsetting kann dadurch unterstützt werden. Diese exemplarische Planung muss jeweils an die spezifische Lerngruppe und deren Vorwissen und Lernstand angepasst werden.

Beschreibung des Moduls

Im Modul 2 werden den Schülerinnen und Schülern drei fiktive Stellenanzeigen (M2.1) für einen Ausbildungsberuf sowie zwei potenzielle Bewerber und eine potenzielle Bewerberin (M2.2) vorgestellt. Zentral für die Bearbeitung soll zunächst eine Gruppenarbeitsphase sein, in der die Schülerinnen und Schüler die Steckbriefe und Stellenanzeigen lesen und anschließend überlegen und entscheiden sollen, welche Person aufgrund ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten zu welchem Ausbildungsberuf passt. Hierzu kann zunächst in Einzelarbeit die Tabelle (M2.4) genutzt werden, in der die Erwartungen der Betriebe den Fähigkeiten und Eigenschaften der Bewerber und der Bewerberin gegenübergestellt werden können. Die bearbeitete Tabelle kann anschließend als Grundlage zum Austausch in einer Partnergruppe dienen. Dabei soll gemeinsam das Venn-Diagramm (M2.5) bearbeitet werden, indem am Beispiel eines Bewerbers und einer Stellenanzeige überprüft wird, inwiefern persönliche Vorstellungen sowie das eigene Qualifikationsprofil zu den Stellenanforderungen passen. Diese Methode können die Schülerinnen und Schüler auch zukünftig nutzen, um das eigene Profil mit Erwartungen von Praktikums- und/oder Ausbildungsbetrieben abzugleichen, sowie Chancen und Risiken zu erkennen (weitere Ausführungen zum Venn-Diagramm: siehe Informationen zur Methode). Hierbei muss beachtet werden, dass es nicht nur darum geht, dass die Bewerberin und die Bewerber entsprechende Qualifikationen mitbringen, welche Unternehmen (in dem Beispiel die drei fiktiven Ausbildungsbetriebe) sich von zukünftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünschen, sondern dass auch – wie in dem ersten Modul thematisiert - die eigenen Bedürfnisse und Wünsche aufseiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (in dem Beispiel die zwei Bewerber und die eine Bewerberin) berücksichtigt werden. Die Stellenanzeigen und Steckbriefe sind bewusst so gestaltet, dass sie keine eindeutigen Zuordnungen zulassen. Somit wird deutlich, dass es bei der Bearbeitung der Aufgabe kein „richtig“ oder „falsch“ gibt und es v.a. darum geht, dass die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass sowohl von Arbeitgeber- als auch von Arbeitnehmerseite aus unter Umständen Kompromisse auszuhandeln sind. Die Lehrkraft ermöglicht dieses, indem sie den Lernprozess und die Erkenntnisse der Schülerinnen und Schüler in den Fokus rückt und auf der Metaebene mit den Schülerinnen und Schülern reflektiert. Die Zusammenstellung der Partnergruppen sollte möglichst heterogen sein, damit sie sich gegenseitig unterstützen und helfen können. In einer weiteren Unterrichtsphase kann erneut ein leeres Venn-Diagramm (M2.5) genutzt werden, das jeder Schüler bzw. jede Schülerin mit den eigenen Kompetenzen und Wünschen ausfüllt (evtl. unter Zuhilfenahme der eigenen Potenzialanalyse), um diese dann mit einer Stellenbeschreibung abzugleichen. Dies kann eine der drei fiktiven Stellenbeschreibungen sein, oder aber konkrete Stellenangebote aus dem Lebenskontext der Schülerinnen und Schüler . Sie bekommen somit erneut eine Möglichkeit, kriteriengeleitet über ihre berufliche Zukunft nachzudenken und die nächsten Schritte im Prozess der individuellen beruflichen Orientierung zu planen. Die Arbeit an dem Modul kann mit einem reflexiven Rückblick auf die gesamte komplexe Lernaufgabe und einer Überleitung auf das dritte Modul anhand des Advance Organizers

Mögliche Bausteine für das Portfolio

Das ausgefüllte eigene Venn-Diagramm (M2.5) aus Modul 1 und 2 bietet eine möglicheGrundlage zur weiteren Reflexion. Den Schülerinnen und Schülern sollte deutlich werden,dass die eigenen Erwartungen und Fähigkeiten nicht immer deckungsgleich sind mit denender Unternehmen.

Informationen zur Methode

Ein Venn-Diagramms kann im Unterricht in Bezug auf die Intention der Lernaufgabe unterschiedlich genutzt werden. So ist es möglich, dass im Sinne des Kooperativen Lernens die Schülerinnen und Schüler arbeitsgleich zunächst „ihr“ Feld bearbeiten, um dann anschließend nach einer gegenseitigen Vorstellung ihrer notierten Erkenntnisse und Gedanken in die Schnittmenge, inhaltliche Gemeinsamkeiten herausstellen und aufschreiben. In der vorliegenden Lernaufgabe ist das Ausfüllen und die individuelle Bearbeitung einer Tabelle (M2.4) vorgelagert, damit mithilfe von Kategorien Ansprüche und Erwartungen auf der einen, Stärken und Wünsche auf der anderen Seite erarbeitet werden. Das Venn-Diagramm dient anschließend der Visualisierung, inwiefern sich die eigenen Stärken und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler mit den Ansprüchen und Erwartungen von Unternehmen an Ihre Bewerberinnen und Bewerber decken. Es ist möglich, das Venn-Diagramm (M2.5) auf einem Din-A3-Bogen (oder größer), oder als digitale Vorlage zur Verfügung zu stellen. –bitte ein i einfügen: Weitere Ausführungen und Einsatzmöglichkeiten der Methode „Venn-Diagramm“: siehe Mattes 2011, S. 60f

Materialien

Folgende Materialien sind exemplarisch als konkrete Aufgaben/Übungen ausgearbeitet und stehen zur Verfügung: 

Drei Stellenanzeigen (M2.1)

Drei Bewerbersteckbriefe (M2.2)

Blankosteckbrief (M2.3)

Tabelle „Was wird erwarten, was bringe ich mit?“ (M2.4)

Venn-Diagramm (M2.5)

Advance Organizer

für die gesamte komplexe Lernaufgabe (M1.0) Im Fokus dieser Lernaufgabe stehen Kompetenzerwartungen aus dem Inhaltsfeld 12: Beruf und Arbeitswelt im Kernlehrplan Wirtschaft-Politik, eingebettet in den Kernlehrplan Gesellschaftslehre für die Sekundarstufe I Gesamtschule/Sekundarschule, Abschnitt B: Wirtschaft-Politik (fachspezifisch) Jahrgangsstufen 7-10. Im Hinblick auf die Ermöglichung zieldifferenten Lernens werden Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans „Wirtschaft und Arbeitswelt“ für die Hauptschule (bitte ein i einfügen: Der Entwurf des Lehrplans für die Primarstufe wird hier als Referenzdokument eingefügt, da gemäß der Ausbildungsordnung Sonderpädagogische Förderung (AO-SF) der § 32.2 zur Leistungsbewertung im zieldifferenten Bildungsgang Lernen zu beachten ist: (2) Die Schulkonferenz kann beschließen, dass ab Klasse 4 oder ab einer höheren Klasse die Bewertung einzelner Leistungen von Schülerinnen und Schülern zusätzlich mit Noten möglich ist. Dies setzt voraus, dass die Leistung den Anforderungen der jeweils vorhergehenden Jahrgangsstufe der Grundschule oder der Hauptschule entspricht. Dieser Maßstab ist kenntlich zu machen.) angesteuert und Kompetenzen aufgegriffen, die dem Inhaltsfeld 6: Beruf und Arbeitswelt zuzuordnen sind. Wobei die Kompetenzerwartungen beider Inhaltsfelder deckungsgleich sind.

Kompetenzen und Inhalte

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Entwicklungschancen

    Konkretisierte Planungshinweise mit Impulsen zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen

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