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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Modul 3: Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? - Ausgestaltung eines Portfolio-Beitrages zu Wünschen und Planungen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt.

Im Modul 1 haben sich die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage einer Aktualisierung ihres Stärken-Schwächen-Profils, u.a. auch unter eventuellem Rückgriff auf die Potenzialanalyse, mit beruflichen Vorstellungen und möglichen Tätigkeitsfeldern auseinandergesetzt. Durch die Weiterführung im Modul 2 haben sie persönliche Vorstellungen, ein persönliches Qualifikationsprofil mit Stellenanforderungen in Beziehung gesetzt und dadurch herausgearbeitet, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer über Aushandlungsprozesse zu gemeinsamen Vereinbarungen kommen können. Unter der Perspektive, dass berufliche Orientierung eine kontinuierliche Entwicklungsaufgabe ist, wird in diesem Modul der Wandel in der Arbeitswelt als ein wichtiger Punkt im Berufsplanungsprozess thematisiert. Durch ein Verständnis hinsichtlich dieses Wandels und seiner Auswirkungen können die Schülerinnen und Schüler die Auswirkungen dieses Wandels gesamtgesellschaftlich und individuell beurteilen und werden in die Lage versetzt, diesen auch mitzugestalten. (vgl. Weber.2019) Dieses Modul könnte auch zu einer eigenständigen Lernaufgabe ausgebaut werden.

Einordnung in den Gesamtzusammenhang der Lernaufgabe

Das Prinzip der Lernaufgabe beruht auf dem Grundsatz, verschiedene Kompetenzbereiche durch mehrere im Anspruchsniveau differenzierte, inhaltlich aufeinander aufbauende Aufgaben bzw. Übungen in ein möglichst passgenaues Unterrichtsangebot zu integrieren. In diesem Verständnis ist die Lernaufgabe als ein zu erreichendes Ziel, als ein Endprodukt des gesamten Unterrichtsvorhabens formuliert. Diese Aufgabe muss offen formuliert sein, so dass ein Erreichen dieser Aufgabe auf unterschiedlichen Wegen möglich ist. Nur so kann diese im Sinne eines inklusiven Unterrichts den gemeinsamen Lerngegenstand markieren. Ausgehend von dieser Lernaufgabe erfolgt die Planung des Unterrichtsvorhabens (siehe Hinweise zur Planung).  Die hier dargestellte Lernaufgabe besteht aus dem Erstellen eines Portfolios zu Wünschen und Planungen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt unter der Fragestellung: „Was kann der Beruf zu meiner Lebenszufriedenheit beitragen?“. Dieses Produkt markiert das Ziel, welches die Schülerinnen und Schüler im Rahmen dieses Unterrichtsangebots erreichen sollen. Die Lehrkraft berücksichtigt dabei sowohl die Kompetenzen des Kernlehrplans als auch die individuell vereinbarten Kompetenzen der Lern- und Entwicklungsplanung sowie den Grad der Progression.  Die Lernaufgabe besteht aus drei Modulen: 1) Welche Wünsche habe ich an meine Zukunft nach der Schule? Die Rolle als Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer reflektieren – Warum arbeiten Menschen? 2) Welche Ansprüche werden an mich gestellt, welche Ansprüche habe ich? Welche Erwartungen und Fähigkeiten bringe ich mit? – Einen Ausgleich zwischen Wünschen, Potenzialen und Berufsprofil anstreben. 3) Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus? - Ausgestaltung eines Portfolio-Beitrages zu Wünschen und Planungen vor dem Hintergrund des Wandels in der Arbeitswelt. Die Planung ist verortet im Inhaltsfeld 12: Beruf und Arbeitswelt im Kernlehrplan Wirtschaft-Politik, eingebettet in den Kernlehrplan Gesellschaftslehre für die Sekundarstufe I Gesamtschule/Sekundarschule, Abschnitt B: Wirtschaft-Politik (fachspezifisch) Jahrgangsstufen 7-10. Im Hinblick auf die Ermöglichung zieldifferenten Lernens werden Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans „Wirtschaft und Arbeitswelt“ für die Hauptschule (bitte ein i einfügen: Der Lehrplan für die Hauptschule wird hier als Referenzdokument eingefügt, da gemäß der Ausbildungsordnung Sonderpädagogische Förderung (AO-SF) der § 32.2 zur Leistungsbewertung im zieldifferenten Bildungsgang Lernen zu beachten ist: (2) Die Schulkonferenz kann beschließen, dass ab Klasse 4 oder ab einer höheren Klasse die Bewertung einzelner Leistungen von Schülerinnen und Schülern zusätzlich mit Noten möglich ist. Dies setzt voraus, dass die Leistung den Anforderungen der jeweils vorhergehenden Jahrgangsstufe der Grundschule oder der Hauptschule entspricht. Dieser Maßstab ist kenntlich zu machen.) angesteuert und Kompetenzen aufgegriffen, die dem Inhaltsfeld 6: Beruf und Arbeitswelt zuzuordnen sind. Wobei die Kompetenzerwartungen beider Inhaltsfelder deckungsgleich sind. Durch die Verknüpfung von möglichen anzusteuernden Kompetenzen sowohl im Fach Wirtschaft-Politik als auch in den basalen Entwicklungsbereichen eröffnen sich Entwicklungschancen, die für zieldifferent Lernende entsprechend ihres Lern- und Entwicklungsplanes genutzt werden können. Eine auf das Individuum bezogene Planung kann hierdurch eher fachliche oder entwicklungsbezogene Zugänge für den Unterricht definieren. Ein gemeinsames Lernsetting kann dadurch unterstützt werden. Diese exemplarische Planung muss jeweils an die spezifische Lerngruppe und deren Vorwissen und Lernstand angepasst werden

Beschreibung des Moduls

In diesem Modul beziehen die Schülerinnen und Schüler in ihre Planungen zur Lebens- und Berufsperspektive Aspekte des Wandels in der Arbeitswelt mit ein. Um sie hinsichtlich der Notwendigkeit dieser erweiterten Planungsperspektive zu sensibilisieren, wird die zweite Abbildung des Concept Cartoons aus der Hinführung noch einmal aufgegriffen. Der Rückgriff auf diese Darstellung kann für Schülerinnen und Schülern eine weitere Struktur, die der Orientierung innerhalb der Lernaufgabe dient, bieten. Diese Abbildung wird in eine Power-Point-Präsentation eingebunden, so dass durch das Einblenden von zentralen Begriffen, die mit dem Wandel in der Arbeitswelt verbunden sind, deutlich wird, dass Peter seinen Plan um die Perspektive des Wandels erweitern muss. Die abschließende Folie, die ihn fragend grübelnd zeigt, kann als Einstieg in ein Unterrichtsgespräch zunächst in Gruppen und anschließend im Plenum genutzt werden (M3.0). In der sich anschließenden Gruppenarbeit erarbeiten die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage eines oder mehrerer Texte nähere Informationen zu zentralen Begriffe des Wandels in der Arbeitswelt. Im Material M3.1 wird dazu ein Text der Bundeszentrale für politische Bildung mit Impulsen zur Binnendifferenzierung/zum zieldifferenten Lernen vorgestellt. Hier werden auch Möglichkeiten der Hinzunahme weiterer Texte aufgezeigt. Die Gruppen gestalten jeweils ein Plakat, welches die zentralen Begriffe zum Wandel in der Arbeitswelt ausweist. Nach einer Präsentation der Plakate, z.B. mit der Methode Staffelstabpräsentation (siehe Erläuterungen im Abschnitt „Informationen zu den Methoden“) bilden sich zu zentralen Begriffen Gruppen, die mit der Methode Placemat (siehe Erläuterungen im Abschnitt „Informationen zu den Methoden“), erarbeiten, welche Erwartungen, Wünsche, Ansprüche an Arbeitnehmer hinsichtlich Wandels in der Arbeitswelt, bezogen auf den gewählten Begriff, gerichtet werden. In einer sich anschließenden Plenumsphase werden die Ergebnisse der Placemets zusammengetragen und nach Übereinstimmungen untersucht. Diese werden ggf. noch gewichtet und auf einem gemeinsamen Plakat, welches zentral ausgehängt wird, festgehalten. Dieses Plakat wird abschießend von den Schülerinnen und Schülern benötigt, um auf einer Blanko-Vorlage eines Venn-Diagramms zunächst in den linken Kreis ihre Erwartungen, Wünsche, Fähigkeiten, Stärken (die auf der Grundlage der Arbeit in diesem Modul erweitert werden können) einzutragen. Dazu können sie ihr Venn-Diagramm aus dem Modul 2 (M2.5) für die Eintragungen im linken Kreis nutzen. In den rechten Kreis werden (alle) Begriffe aus der Placemat-Analyse übertragen. Die Schnittmenge in der Mitte wird unter der Überschrift „Das bringe ich mit“ gefüllt. Für diese Arbeitsphase bietet sich eine Partner- oder Gruppenarbeit mit vertrauten Mitschülerinnen/Mitschülern an. Gemeinsam kann dieser geschützte Rahmen für gemeinsame Überlegungen und gegenseitiges Feedback genutzt werden Die Arbeit an dem Modul kann mit einem reflexiven Rückblick auf die gesamte komplexe Lernaufgabe anhand des Advance Organizer abgeschlossen werden

Informationen zu den Methoden

Staffelstabpräsentation Die Staffelstabpräsentation ermöglicht eine fokussierte Präsentation von Arbeitsergebnissen. Das Motto lautet: „Wir reichen den Staffelstab für bekräftigende, ergänzende oder gegenläufige Aspekte weiter.“ Eine Person beginnt mit der Präsentation und wird abgelöst von der Person, die einen Aspekt direkt ergänzen oder einen bereits genannten Aspekt bekräftigen bzw. direkt weiterführen kann. Eine Ablösung kann auch durch eine Person erfolgen, die ein Gegenargument zu einem bereits genannten Aspekt anbringen kann. Kann eine Präsentation nach diesem Modus nicht weitergeführt werden, startet eine Person mit einem neuen Aspekt und der Staffelstab wird wieder entsprechend weitergereicht. Diese Form der Präsentation aktiviert eine Gruppe, da von allen Beteiligten ungeteilte Aufmerksamkeit erforderlich ist. Wichtig ist, dass die Gruppe in der Methode der Präsentation bleibt und noch keine Diskussion erfolgt.5 Schritte: 1. Die Lernenden schreiben in ihr Schreibfeld. Es findet kein Austausch untereinander statt. 2. Der Reihe nach stellen sich die Gruppenmitglieder ihre Gedanken vor und die anderen hören ohne Unterbrechung zu. Oder Das Placemat wird im Uhrzeigersinn herumgedreht und alle Gruppenmitglieder lesen ohne Kommentar die Gedanken der anderen. 3. Auf der Grundlage der Inhalte aller Schreibfelder wird in der Gruppe diskutiert, argumentiert, abgewogen und entschieden, was als Gruppenergebnis präsentiert werden soll. 4. Das Gruppenergebnis wird im Innenfeld festgehalten. 5. Die Inhalte des Innenfeldes finden Berücksichtigung in einer folgenden Präsentation und einer entsprechenden Weiterarbeit.

Materialien

Folgende Materialien sind exemplarisch als konkrete Aufgaben/Übungen ausgearbeitet und stehen zur Verfügung:

Präsentation zum Concept Cartoon: Berufliche Orientierung unter der Perspektive des Wandels in der Arbeitswelt (M3.0)

• Impulse zum Einsatz von Textmaterial zum Wandel in der Arbeitswelt (M3.1)

Ausgefülltes Venn-Diagramm aus dem Modul 2 (M2.5)

Advance Organizer für die gesamte komplexe Lernaufgabe (M1.0)

Im Fokus dieser Lernaufgabe stehen Kompetenzerwartungen aus dem Inhaltsfeld 12: Beruf und Arbeitswelt im Kernlehrplan Wirtschaft-Politik, eingebettet in den Kernlehrplan Gesellschaftslehre für die Sekundarstufe I Gesamtschule/Sekundarschule, Abschnitt B: Wirtschaft-Politik (fachspezifisch) Jahrgangsstufen 7-10. Im Hinblick auf die Ermöglichung zieldifferenten Lernens werden Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans „Wirtschaft und Arbeitswelt“ für die Hauptschule   angesteuert und Kompetenzen aufgegriffen, die dem Inhaltsfeld 6: Beruf und Arbeitswelt zuzuordnen sind. Wobei die Kompetenzerwartungen beider Inhaltsfelder deckungsgleich sind.

Kompetenzen und Inhalte

Im zieldifferenten Lernen kann sowohl ein Zugang über das fachliche Lernen als auch über die Entwicklungsbereiche gelegt werden. In diesem Unterrichtssetting können auf der Grundlage der individuellen Lern- und Entwicklungsplanung -- bitte direkt verlinken: https://www.schulentwicklung.nrw.de/q/inklusive-schulische-bildung/lern-und-entwicklungsplanung/grundverstaendnis/kriterien-zur-lern-und-entwicklungsplanung/index.html----- schwerpunktmäßig folgende Entwicklungschancen zum Tragen kommen:

Entwicklungschancen

Konkretisierte Planungshinweise mit Impulsen zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen

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