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Exemplarische Unterrichtsplanung Darstellen & Gestalten  Einführungsjahrgang

Hinweis: Dieses Unterstützungsmaterial für „Darstellen & Gestalten“ wurde im Landesinstitut für Schule "QUA-LiS" von einer Arbeitsgemeinschaft erfahrener Schulpraktiker ausgearbeitet. Es führt exemplarisch aus, wie Schülerinnen und Schüler in das Fach eingeführt werden können (je nach Schulorganisation für den Einführungsjahrgang 6 bei fünf Jahren WP-Unterricht in den Jahrgängen 6-10 oder für den Beginn des Einführungsjahrgangs 7 bei vier Jahren WP-Unterricht in den Jahrgängen 7-10). Weiterhin wird gezeigt, wie inhaltliche Impulse in die Kompetenzentwicklung einbezogen und Leistungen überprüft werden können. In diesem Zusammenhang sind auch folgende Materialien relevant:

Material für den Unterricht:

  • Beispiele erprobter Warm-ups
  • Fachliche Grundlagen Darstellen & Gestalten
  • Impulse und Übungen
  • exemplarische Leistungsüberprüfungen

Allgemeines Unterstützungsmaterial für die fachliche Orientierung:

  • Glossar der Fachbegriffe
  • Literaturempfehlungen
  • Fortbildungsträger

 

Zum Download der gesamten exemplarischen Unterrichtsplanung Einführungsjahrgang Darstellen & Gestalten

Unterrichtlicher Schwerpunkt im Jahrgang 6 laut Handreichung "Darstellen & Gestalten"

Jahrgang 6

Körpersprache als Schwerpunkt des Unterrichts (= Aspekte der Bewegungswahrnehmung und -gestaltung mit dem eigenen Körper)

inhaltliche Schwerpunkte:

  • Körpersprachliche Präsenz: Körperspannung, nur auf die Rolle bezogene Bewegungen und Reaktionen,
  • Körpersprachliche Gestaltungselemente: Körperhaltung, Bewegung, Mimik, Gestik, äußere Erscheinung (Kleidung, Frisur, Kostümierung),
  • Grundlegende körpersprachliche Aktionsformen: Stehen, Sitzen, Gehen,
  • Dramaturgische Gestaltungsmittel: Übertreibung, Reduktion, Verlangsamung, Beschleunigung,
  • Strukturierende Gestaltungsmittel: klarer Anfang, Wiederholungen, Pausen, klares Ende, offenes und überraschendes Ende,
  • Bühnenspezifische Gestaltungsmittel: Tableau (Standbild), Formation und Aufstellung, 
  • Fachbegriffe: Warming up, Neutralhaltung, Expressivhaltung, Privathaltung, zielgerichtetes Gehen, Bühnenpräsenz,  Bühnengleichgewicht (Tablett), Tempo, Temposkala, Zeitlupe, Freeze, Impuls, Raumwege, Bühnenraum, Publikumsausrichtung, Choreografie. 

 

Kompetenzen im fachlichen Bereich Körpersprache:

Die Schülerinnen und Schüler können

  • präsent auf der Bühne agieren und reagieren,
  • Neutral- und Expressivhaltungen unterscheiden und in einfachen Formen darstellen,
  • körpersprachliche Grundformen zielgerichtet unter vorgegebenen Gestaltungsaspekten aufeinander abgestimmt darstellen,
  • dramaturgische Gestaltungsmittel und strukturierende Gestaltungsmittel in ihren Wirkungen beschreiben,
  • dramaturgische und strukturierende Mittel in Gestaltungen zielgerichtet einsetzen,
  • gestaltete Bewegungsabläufe (u. a. Raum- und Bühnenwege) auf einfache Weise in Form von Skizzen, Symbolen und Kommentaren schriftlich fixieren und dadurch wiederholbar machen,
  • grundlegende Fachbegriffe in Bezug auf die Bühnenarbeit erläutern,
  • als Rezipienten die körpersprachlichen Gestaltungsmittel von Präsentationen benennen und in ihren Ausführungen beschreiben.

 

bereichsübergreifende Kompetenzen:

  • themenbezogene Gestaltungsideen entwerfen und beschreiben,
  • gemeinsam themenbezogene Gestaltungsansätze entwerfen,
  • unter Anleitung in Gruppen die Präsentation eigener Gestaltungen planen und realisieren,
  • geschlechterstereotype Formen von Gestik, Mimik und Körperhaltung und bewusste Alternativen dazu in Gestaltungen realisieren,
  • eigene und fremde Gestaltungen und Präsentationen sachbezogen nach eingegrenzten Kriterien und in angemessener Wortwahl bewerten,
  • die kritische Bewertung eigener Gestaltungen und Präsentationen durch Rezipienten als sachlichen Hinweis einordnen,
  • Arbeitsergebnisse angeleitet in Dokumentationen beschreiben.

 

Exemplarischer Aufbau des Unterrichts

Zunächst finden in einer Phase der fachlichen Einführung Warm-ups und Übungen zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Aufbau einer spielfähigen Gruppe statt. Hier kann nur eine eng begrenzte Auswahl dargestellt werden. Im Rahmen der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte ist eine breite Vielfalt ähnlicher Warm-ups und Übungen zur fachlichen Einführung in „Darstellen & Gestalten“ möglich.

Kompetenzen

Unterrichtsinhalte

Fachbegriffe und Hinweise

Kennenlernen und Wahrnehmen des anderen

Kurzvorstellungsrunde / Name und Geste

1. Begrüßungsrituale

2. „Name und Bewegung“

3. Namenskreis

4. Schlag den Namen

5. Wer hat den Keks geklaut?

6. Tauschbörse

 

Siehe auch Warm-ups zum Kennenlernen

 

Die Schülerinnen und Schüler können...

  • präsent auf der Bühne agieren und reagieren

Übungen zur Gruppenfindung

1. Molekülespiel / Atomspiel (Körperkontakt)

2. „Alle gehen - alle stehen“  (Impulsgehen und Freeze)

3. „1-2-3-4-5 geht

4. Gruppe durchnummeriert, Gehen durch den Raum, einer sinkt auf Zuruf einer Zahl langsam zu Boden, Gruppe versucht ihn aufzufangen

5. Vertrauensübungen

 

Freeze, Präsenz

Siehe auch Übungen zur Körperspannung und Präsenz

 

 

 

Siehe auch Warm-ups zur Zusammenarbeit

 

Die Schülerinnen und Schüler können...

  • körpersprachliche Grundformen zielgerichtet unter vorgegebenen Gestaltungsaspekten aufeinander abgestimmt darstellen
  • gestaltete Bewegungsabläufe (u. a. Raum- und Bühnenwege) auf einfache Weise in Form von Skizzen, Symbolen und Kommentaren schriftlich fixieren und dadurch wiederholbar machen

Raumwahrnehmung

1. Gehen auf der Raumfläche

2. „Zielgerichtetes Gehen“

 

Tablett, Raumwege, Gehen

Siehe fachliche Grundlagen im körpersprachlichen Bereich

 

Die Schülerinnen und Schüler können...

  • gestaltete Bewegungsabläufe (u. a. Raum- und Bühnenwege) auf einfache Weise in Form von Skizzen, Symbolen und Kommentaren schriftlich fixieren und dadurch wiederholbar machen

Gangarten

1. „Bärenjagd“

2. Expressives  Gehen

3. Slow-Motion

 

Siehe fachliche Grundlagen im körpersprachlichen Bereich

Zeitlupe, Tempostufen

Weiterarbeit

Nach der fachlichen Einführung in „Darstellen & Gestalten“ erfolgt ein inhaltlicher Impuls, der die weitere Unterrichtsarbeit steuert. Darin können Anlässe aus dem Schulprogramm, der Schulkultur, schulische und außerschulische Kooperationsmöglichkeiten, Interessenlagen aus der Lerngruppe und ähnliches aufgegriffen werden. Hier nur einige wenige Beispiele aus einer Fülle von Möglichkeiten:

 

Übersicht: Methodenkarten und Ergänzungen

AB

 

Grundlagen der Leistungsbewertung

I. Klassenarbeiten:

Im Lernbereich Darstellen & Gestalten sind die folgenden Klassenarbeitstypen vorgesehen:

A. Gestaltungsaufgabe mit schriftlicher Erläuterung und praktischer Darstellung

B. Bildsprachliche Gestaltung mit schriftlicher Erläuterung

C. Schriftliche Klassenarbeit ohne praktische Aufgabenteile 

Der schriftliche Anteil der Klassenarbeit darf die zeitlichen Vorgaben der VV zu § 6 APO-S I nicht überschreiten (Klassen 6 und 7: bis zu einer Unterrichtsstunde, Klasse 8: eine Unterrichtsstunde, Klassen 9 und 10: bis zu zwei Unterrichtsstunden).
In Abstimmung mit den organisatorischen Möglichkeiten der Schule kann deshalb zur Einrichtung des erforderlichen Zeitrahmens entweder

  • die Dauer der Klassenarbeit um bis zu 60 Minuten verlängert werden oder
  • ein vorbereitender praktischer Aufgabenteil als Vorentlastung im Rahmen des Unterrichts ein bis zwei Unterrichtsstunden vor dem Klassenarbeitstermin bearbeitet werden.

II. Sonstige Leistungen im Unterricht:

a) Präsentationen
Das Erreichen fachlicher Kompetenzen zeigt sich schwerpunktmäßig in den Arbeitsergebnissen und Produkten der Schülerinnen und Schüler. Dennoch ist es vor dem Hintergrund des in weiten Teilen projektorientiert angelegten Unterrichts sinnvoll, im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht“ auch die Beurteilung der Entwicklung von fachübergreifenden personalen und sozialen Kompetenzen in das Gesamtbild der Leistungsbewertung einzubeziehen.

b) Schriftliche Leistungen

  • Mappe/Heft als Dokumentation des Lernprozesses (z.B. als Portfolio, Lerntagebuch, Werkstattmappe)
  • Kurze schriftliche Leistungsüberprüfung
  • Hausaufgabe

c) Mündliche Formen

  • Referat/Kurzvortrag/Mitarbeit

Kriterien:
Mündliche und fachspezifische Leistungen besitzen bei der Gesamtzensur im Fach Darstellen & Gestalten ein deutlich höheres Gewicht als die schriftlichen Lernkontrollen.
Die Bewertungskriterien für ein Produkt bzw. ein Ergebnis müssen den Schülerinnen und Schülern transparent und klar sein. Die folgenden allgemeinen Kriterien gelten sowohl für die mündlichen als auch für die schriftlichen Formen:

  • Qualität der mündlichen und schriftlichen Beiträge
  • Quantität der mündlichen und schriftlichen Beiträge
  • Kontinuität der mündlichen und schriftlichen Beiträge
  • sachliche Richtigkeit
  • Rechtschreibung und Grammatik
  • Komplexität/Grad der Abstraktion
  • Selbstständigkeit im Arbeitsprozess
  • Einhaltung gesetzter Fristen
  • Ordentlichkeit
  • Strukturiertheit, Übersichtlichkeit
  • Differenziertheit der Reflexion
  • Bei Gruppenarbeiten
    • Einbringen in die Arbeit der Gruppe/Teamfähigkeit
    • Durchführung fachlicher Arbeitsanteile
    • Kooperation mit dem Lehrenden / Annahme von Beratung
    • Präsentationsform

 

Evaluation des Unterrichts

Folgende Fragen sollen die Fachlehrer sich nach jeder Unterrichtsreihe stellen:

  • Sind die angestrebten Kompetenzen mit den Unterrichtsvorhaben erreichbar und sind sie erreicht worden?
  • War die zeitliche Planung angemessen und durchführbar?
  • Ist der kontinuierliche Aufbau von Fachbegriffen, Fachmethoden, Fähigkeiten und Fertigkeiten abgesichert?
  • Sind Jahrgänge unterrichtlich überfrachtet oder unterfordert?
  • waren die Arbeitsschritte und die Bewertungskriterien und damit die Ziele der Unterrichtsreihe für die Lerngruppe nachvollziehbar/transparent?
  • Welche organisatorischen Anforderungen, welche inhaltlichen Aspekte müssen beachtet und eventuell verändert werden?

Eine Revision wird frühestens im Abstand eines Durchgangs vorgesehen (je nach Schulorganisation nach den vier Jahren WP-Unterricht in den Jahrgängen 7-10 oder nach 5 Jahren WP-Unterricht in den Jahrgängen 6-10).

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