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2 Kompetenzbereiche, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzerwartungen

Die Beschreibung der Kompetenzen orientiert sich am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GeR), der ein international anerkanntes Bezugssystem in Form von verlässlichen Referenzniveaus definiert. Diese Referenzniveaus werden im vorliegenden Kernlehrplan für die Hauptschule ausdifferenziert und konkretisiert.[2]

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltliche Schwerpunkte systematisieren die im Unterricht der Hauptschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Doppeljahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10 verbindlich erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Jahrgangsstufe 6 bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können grundsätzlich in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Die aufgeführten Kompetenzerwartungen weisen eine Progression über die Jahrgangsstufen auf. Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und auch darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

Die beschriebenen Kompetenzerwartungen orientieren sich am Mittleren Schulabschluss (Fachoberschulreife). Das Anforderungsprofil ist ausgerichtet an der Kompetenzstufe B1 des GeR. Das Anforderungsprofil für den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 orientiert sich an der Kompetenzstufe A2 des GeR mit Anteilen von B1.

Die Kompetenzen sind in unterschiedlichem Umfang und auf unterschiedlichem Niveau erreichbar. Die im Folgenden beschriebenen Kompetenzerwartungen beziehen sich in der Regel auf Umfang, Höhe und Komplexität der Anforderungen. Für den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 ist eine größere Fehlertoleranz bezüglich der grammatischen und orthographischen Korrektheit zugrunde zu legen, so dass der Fokus noch stärker auf die mitteilungsbezogene Ebene gerichtet wird. Die schuleigenen Lehrpläne und die Evaluation von Unterricht und Unterrichtsergebnissen sind an den im Kapitel 2 formulierten Kompetenzerwartungen auszurichten.

[2] Referenzniveaus des GeRs sind im Anhang abgedruckt.

 

2.1 Kompetenzbereiche und inhaltliche Schwerpunkte

Im Russischunterricht der Hauptschule stehen die Bewältigung kommunikativer Aufgaben und die Entwicklung kommunikativer Strategien im Mittelpunkt, wobei sich sprachliches Lernen und sprachliches Handeln ausdrücklich an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler orientieren.

Der Ausbau der Kompetenzen erfolgt in den folgenden Bereichen mit den dazugehörigen inhaltlichen Schwerpunkten:

  • Kommunikative Kompetenzen,
  • Interkulturelle Kompetenzen,
  • Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und Sprachbewusstheit,
  • Methodische Kompetenzen.

Diese Bereiche und die ausgewiesenen inhaltlichen Schwerpunkte sind verbindlich.

 

2.1.1 Kommunikative Kompetenzen

Kommunikative Kompetenzen mit den Teilbereichen „Hörverstehen und Hör-Sehverstehen“, „Leseverstehen“, „Sprechen“, „Schreiben“ und „Sprachmittlung“ beinhalten das gesamte Spektrum fremdsprachlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Breite der lebensweltlich bedeutsamen Ausdrucksformen. Sie erstrecken sich auf Verwendungssituationen im Alltag, in der Aus- und Weiterbildung und in der berufsorientierten Kommunikation.

Hörverstehen und Hör-Sehverstehen, Leseverstehen

In zahlreichen Lebenssituationen sind Schülerinnen und Schüler mit russischsprachigen Texten, geschriebenen wie gesprochenen, konfrontiert. So wird von ihnen – auch mit Blick auf ihre zukünftige berufliche Handlungsfähigkeit – erwartet, dass sie zunehmend in der Lage sind, in der Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Textmaterialien Informationen und Aussagen durch den Einsatz verschiedener Lese- und Hörtechniken (detailliert, suchend bzw. selektiv und global) zu erschließen und zu verstehen.

Die gesprochene Sprache mit ihrer in der Regel stärkeren Einbindung in unmittelbare Handlungssituationen und der „Flüchtigkeit“ des gesprochenen Wortes stellt dabei eigene, spezifische Anforderungen an das Hörverstehen.

Neben eher basalen Verstehensleistungen gewinnt in beiden Bereichen im Laufe des Bildungsganges die Fähigkeit, Texte und Sprachgebrauch reflektieren und beurteilen bzw. bewerten zu können, auch in der Fremdsprache an Bedeutung.

Rezeptive Kompetenzen sind Grundvoraussetzungen für die Entwicklung der Kompetenzen in den produktiven Bereichen.

Sprechen – an Gesprächen teilnehmen; zusammenhängendes Sprechen

Die Fähigkeit, in mündlicher Kommunikation direkt mit Gesprächspartnern in Interaktion zu treten, ist ein wichtiger Bestandteil von Sprachkompetenz. Gerade angesichts der Unmittelbarkeit der mündlichen Sprechhandlungen, die nicht wie beim Schreiben plan- und reflektierbar und ggf. auch revidierbar sind, stellen sich komplexe Anforderungen, die Zielsprache zunehmend sicher als Instrument zur Kommunikation und Verständigung nutzen zu können. Zielsetzung im Kompetenzbereich Sprechen ist, dass die Schülerinnen und Schüler – in einem kommunikativ ausgerichteten Unterricht und durch den aktiven Umgang mit der Sprache – vielfältige, auch authentische Sprachhandlungssituationen in für sie bedeutsamen Kontexten bewältigen können.

Schreiben

Beim Schreiben gilt es in noch größerem Maße als in der mündlichen Kommunikation, sich möglichst unmissverständlich und eindeutig mitzuteilen. Lassen sich in der gesprochen Sprache viele Bezüge auch über außersprachliche Zeichen, Verweise und gemeinsame Situationskenntnisse herstellen, so erfordert der geschriebene Text mehr Genauigkeit in der Verknüpfung, Strukturierung und auch in der Lexik. Darüber hinaus kommt der Beachtung sprachlicher Konventionen und Normen eine größere Bedeutung als in mündlichen Kommunikationszusammenhängen zu.

Schreiben als ein konstruktiver, mitteilungsbezogen angelegter Prozess unterstützt über die kommunikative Funktion hinaus ganz elementar die Sprachkompetenzentwicklung, da schriftliche Sprachverarbeitungsprozesse in der Regel planbar und revidierbar sind.

Ziel der Kompetenzentwicklung ist, dass die Schülerinnen und Schüler in sinnvollen und für sie bedeutsamen Zusammenhängen die Sprache funktional gebrauchen können, um ihre persönlichen Kommunikationsabsichten erfolgreich umzusetzen.

Sprachmittlung

In privaten wie beruflichen Handlungssituationen ist es von Bedeutung, den Inhalt einer Äußerung oder eines Textes sinngemäß von einer Sprache in eine andere Sprache übertragen zu können. Sprachmittlung bedeutet keinesfalls wörtliche Übersetzung, sondern erfordert als sinngemäße Wiedergabe von Gehörtem oder Gelesenem spezifische Kompetenzen, wie z. B. Zusammenhänge erfassen und Details verarbeiten bzw. gewichten zu können.

Hier gilt es, in einem auf sprachliches Handeln angelegten Unterricht die Kompetenz zu entwickeln, als Mittler zwischen Gesprächspartnern das Verstehen sichern und auch im außerschulischen Bereich in authentischen Alltagssituationen kompetent fremdsprachlich interagieren zu können.

2.1.2 Interkulturelle Kompetenzen

Interkulturelle Kompetenzen ermöglichen Schülerinnen und Schülern Verständnis für andere kulturspezifische Denk- und Lebensweisen, Werte, Normen und Lebensbedingungen zu entwickeln und eigene Sichtweisen, Wertvorstellungen und gesellschaftliche Zusammenhänge mit denen russischer Kulturen tolerant und kritisch zu vergleichen.

Der Umgang mit Orientierungswissen bezogen auf relevante soziokulturelle The-men und Inhalte russischsprachiger Kulturräume unterstützt die Entwicklung von Aufgeschlossenheit, Verständnisbereitschaft und Toleranz. Der Russischunterricht trägt somit bei zur Sichtbarkeit vielfältiger Lebensformen und zur konsequenten Ächtung jeglicher Diskriminierung.

In der Hauptschule stehen der funktionale Aspekt von Russisch als Weltverkehrssprache sowie die inhaltlichen Schwerpunkte „Lebensplanung“ und „Berufsorientierung“ mit ihren Bezügen zum russischsprachigen Raum und dessen Kulturen im Vordergrund.

Inhaltliche Schwerpunkte

 

Lebensplanung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben

Schule, Berufsorientierung

6

  • Familie, Freunde, tägliches Leben und Tagesabläufe, Freizeit,
  • Feste und Traditionen,
  • exemplarische historische Persönlichkeiten und Ereignisse,
  • Reisen.
  • Aspekte des Schullebens im russischsprachigen Kulturraum,
  • vertraute Berufsbilder, z. B. von Familienangehörigen/ Freunden.

7/8

  • Leben in der Peergroup,
  • Freizeitgestaltung, u. a. Bücher, Musik,
  • Migration als persönliches Schicksal,
  • nationale und regionale Identität am Beispiel einer Region im russischsprachigen Kulturraum.
  • Berufsbilder aus verschiedenen Bereichen, u. a. Dienstleistung, Sozialwesen, Technologie, z. B. Technologie im Haushalt, am Arbeitsplatz und ihre Folgen,
  • Kinderarbeit und Kinderrechte,
  • Erfahrungen in Berufsfeldern, z. B. Praktikum.

 

9/10

  • Jugendkulturen, Freundschaft, Partnerschaft, Liebe,
  • Auseinandersetzung mit traditionellen Geschlechterrollen,
  • Einblicke in altersgemäße aktuelle kulturelle Ereignisse, u. a. Musik, Theater, Film, Sport,
  • Situationen junger Menschen in der modernen Gesellschaft, soziales Engagement,
  • Wahrnehmung politischer Rechte auf kommunaler und nationaler Ebene im russischsprachigen Kulturraum.
  • Exemplarische Einblicke in berufliche Perspektiven junger Menschen im russischsprachigen Kulturraum und Wahrnehmung der beruflichen Chancen und Risiken von Migrationsbiographien zwischen Sprachen und Kulturräumen,
  • Chancen und Risiken der Informationstechnologie, u. a. Recherche, Austausch, Communities, Spiele, Werbung,
  • Berufliche Interessen Heranwachsender, Stellenanzeigen, Bewerbungen, Berufsaussichten.

Alle hier genannten verbindlichen Kontexte haben auch in anderen Fächern bzw. Lernbereichen eine besondere Relevanz. Daher sollte insbesondere die Thematisierung der verbindlichen Kontexte zu fächerverbindendem Unterricht genutzt werden. So kann gewährleistet werden, dass für die Lebensplanung und die Beruforientierung wichtige Kontexte nicht einseitig aus der Perspektive eines Fachs erscheinen.

2.1.3 Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und Sprachbewusstheit

Die Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln umfasst ein gesichertes Repertoire sprachlich relevanter Mittel (Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Intonation, Orthographie). Die Kompetenzen orientieren sich an russischsprachigen Standards bezogen auf Russland.

Von entscheidender Bedeutung im Sinne von Sprachbewusstheit (language awareness) ist das Erkennen und Reflektieren von Strukturen und Regelmäßigkeiten im System der zu lernenden Sprache und Einblicke in ihre Funktionsweise im Gebrauch. Sprachbewusstheit trägt dazu bei, dass Schülerinnen und Schüler ihre mündlichen und schriftlichen Kommunikationsprozesse sowie ihr Sprachenlernen zunehmend selbständig planen, gestalten und reflektieren können.

 

2.1.4 Methodische Kompetenzen

Methodische Kompetenzen des Sprachenlernens umfassen

  • den Umgang mit Texten und Medien und die Entwicklung von Lernstrategien und Arbeitstechniken,
  • selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen.

Diese Kompetenzen für das Arbeiten mit Texten und Medien, für die aufgabenbezogene, anwendungsorientierte Produktion von gesprochenen und geschriebenen Texten werden ergänzt durch Sprachlernkompetenzen. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen Spracherwerbsprozess ihrer Lebensplanung entsprechend selbstständig weiter gestalten können. Die Methodenkompetenz differiert über die verschiedenen Doppeljahrgangstufen hinweg in Bezug auf die Komplexität von Inhalten, die Techniken sowie den zunehmenden Grad der Selbstständigkeit.

 

2.1.5 Fremdsprachliche Kompetenzen im Kontext

Kompetenzen werden im Unterricht nicht einzeln und isoliert erworben, sondern in wechselnden und miteinander verknüpften Kontexten. Das Schaubild verdeutlicht, dass bei der Gestaltung von Unterrichtsvorhaben für den Kompetenzerwerb alle vier Bereiche des Faches – in jeweils unterschiedlicher Gewichtung – in ihrem Zusammenspiel zu berücksichtigen sind.



Kommunikative Kompetenzen

  • Hörverstehen/Hör-Sehverstehen
  • Leseverstehen
  • Sprechen
  • an Gesprächen teilnehmen
  • zusammenhängendes Sprechen
  • Schreiben
  • Sprachmittlung

Interkulturelle Kompetenzen

  • inhaltliche Schwerpunkte
  • Lebensplanung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
  • Schule, Berufsorientierung
  • Werte, Haltungen und Einstellungen
  • Handeln in Begegnungssituationen

KOMPLEXE LERNSITUATIONEN


KONKRETES UNTERRICHTSVORHABEN  

Kompetenzen der Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und der Sprachbewusstheit

Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit

  • Aussprache und Intonation
  • Wortschatz
  • Grammatik
  • Orthographie

Sprachbewusstheit

  • Experimentieren mit und Reflektieren über Sprache
  • Erkennen von Strukturen und Mustern
  • Nutzen für die individuelle Kommunikation und den Aufbau der eigenen Sprachkompetenz

Methodische Kompetenzen

  • Umgang mit Texten und Medien
  • selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen

 

2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufe 6 und der Doppeljahrgangsstufen 7/8, 9/10

Im Folgenden werden Kompetenzen benannt, die Schülerinnen und Schüler am Ende der Jahrgangsstufe 6 und der Doppeljahrgangsstufen 8 und 10 nachhaltig und nachweislich erworben haben sollen. Die Kompetenzerwartungen legen die Art der fachlichen Anforderungen bezüglich Höhe und Komplexitätsgrad fest und orientieren sich dabei an der Altersangemessenheit und dem angestrebten Schulabschluss.

Die aufgeführten Kompetenzen werden zunächst in allgemeiner Form formuliert (fett gedruckte Passagen) und dann konkretisiert.

 

2.2.1 Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufe 6

Am Ende der Jahrgangsstufe 6 erreichen die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzstufe A1 des GeR.

Kommunikative Kompetenzen

Hörverstehen und Hör-Sehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können einfachen Äußerungen und Texten wichtige Informationen entnehmen, wenn diese sich auf Inhalte beziehen, die ihnen vertraut und in einfacher Standardsprache dargestellt sind.

Sie können

  •  im Unterricht häufig verwendete Aufforderungen, Fragen und Erklärungen sowie Beiträge ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler verstehen,
  • einfachen (auch authentischen) erzählenden Darstellungen, u. a. Hörszenen, Spielszenen, Filmszenen, kurzen Geschichten und altersgemäßen Sachtexten wesentliche Informationen entnehmen,
  • einfache Mitteilungen oder Informationen, u. a. zu Freunden, zur Familie, zur Arbeit, zur schulischen Umgebung, zu Zahlen, Preisangaben, Uhrzeiten, verstehen.

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können altersgemäßen Texten zu vertrauten, konkreten Themen wesentliche Informationen entnehmen.

Sie können

  •  Arbeitsanweisungen, Anleitungen und Erklärungen in überwiegend bekanntem Kontext verstehen,
  • Lehrbuchtexten und einfachen authentischen Texten mit bekanntem Wortschatz, u. a. kurzen Geschichten, Spielszenen, Gedichten, die Handlungsträger und Handlungsabläufe entnehmen,
  • kurzen privaten und öffentlichen Alltagstexten, u. a. Einladungen, Postkarten, Hinweistafeln, Zeitungsartikeln, Schildern, Plakaten, Stadtplänen, die wesentlichen Informationen entnehmen.

Sprechen: an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich in einfachen Alltagssituationen über vertraute Themen und mit langsam und deutlich sprechenden Partnerinnen und Partnern verständigen.

Sie können

  • sich an einfachen Unterrichtsgesprächen, u. a. Anweisungen, Fragen, Erklärungen, aktiv beteiligen,
  • in Rollenspielen lebensnahe Alltagssituationen erproben,
  • auf einfache Sprechanlässe reagieren und elementare Sprechsituationen bewältigen, u. a. sich begrüßen und verabschieden, sich und andere vorstellen, Auskünfte einholen und geben,
  • Zahlen, Angaben zu Mengen/Preisen/Größen und Angaben zu Zeit und Datum verwenden.

Sprechen: zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können sich in vertrauten Alltagssituationen nach Vorbereitung in kurzen, einfach strukturierten Wendungen und Sätzen zusammenhängend mitteilen.

Sie können

  • unter Nutzung von adäquaten sprachlichen Mitteln über Texte und Bilder sprechen sowie Arbeitsergebnisse in elementarer Form vorstellen,
  • sich mit einfachen Wendungen über Menschen und Orte äußern,
  • sich selbst, ihre Familie, Freunde, Hobbys vorstellen und in einfacher Form aus dem eigenen Erlebnisbereich berichten und erzählen,
  • mit einfachen Mitteln Lebensverhältnisse, u. a. tägliches Leben, Tagesabläufe, Freizeit, schulische und berufliche Tätigkeiten der eigenen Familie und der von Freunden beschreiben,
  • einfache Texte, u. a. Lieder, Reime, Sprichwörter, Gedichte, kurze Geschichten vorlesen und auswendig vortragen,
  • eine eingeübte, kurze, einfache Präsentation zu einem vertrauten Thema vortragen.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können kurze, einfach strukturierte Texte schreiben, die sich auf Alltagskommunikation und vertraute thematische Zusammenhänge beziehen.

Sie können

  •  einfache Notizen anfertigen,
  • erarbeitete (Lehrbuch-)Texte umformen oder ergänzen, z. B. Dialoge vervollständigen, das Ende einer Geschichte umgestalten, Perspektivwechsel vornehmen etc.,
  • kurze persönliche Alltagsexte, z. B. Einladungen, Postkarten, Briefe, E-Mails, SMS, schreiben und Sachverhalte aus dem eigenen Erfahrungshorizont beschreiben, u. a. Familie, Freunde, Schule, Tiere,
  • Kohäsion herstellen durch Verwendung der häufigsten Konnektoren (z. B. и, а und но),
  • in Formularen Angaben zu Name/Adresse/Nationalität etc. ergänzen,
  • Bilder und andere graphische Elemente als Sprach- und Schreibanlässe nutzen.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in elementaren vertrauten Begegnungssituationen des Alltags russischsprachige Äußerungen so auf Deutsch wiedergeben, dass ein allgemeines Verständnis gesichert ist.

Sie können

  • in einfachen, im Rollenspiel simulierten Anwendungssituationen einzelne Sätze verstehen und auf Deutsch und Russisch das Wichtigste wiedergeben bzw. erklären,
  • in realen Begegnungssituationen einfache Informationen auf Deutsch und Russisch wiedergeben, z. B. aus Aufschriften, Städtenamen, Namen von (Metro-)Haltestellen.

 

Interkulturelle Kompetenzen

Sie können den Alltag russischsprachiger Umgebungen erkunden und die gewonnenen Erkenntnisse mit der eigenen Lebenswelt vergleichen.
Sie können im Umgang mit Texten und Medien zu den folgenden inhaltlichen Schwerpunkten Orientierungswissen aufbauen und nutzen:

Lebensplanung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben:
Familie, Freunde; tägliches Leben (Essen und Gastfreundschaft) und Tagesabläufe; Freizeit; Einblicke in das Alltagsleben von Kindern und Jugendlichen im russischsprachigen Raum; kulturspezifische Informationen der russischsprachichen Lebenswelt: landestypische Speisen und Produkte; bekannte Persönlichkeiten; Reisen/Orientierung im russischsprachigen Raum (Moskau); einzelne Regionen der Russischen Föderation,

Schule und Berufsorientierung:
Aspekte des Schulalltags einer Schule im russischsprachigen Raum; Schule und schulisches Umfeld (Fächer, Stundenplan, Tagesablauf); vertraute Berufsbilder, z. B. von Familienangehörigen/Freunden.

Werte, Haltungen und Einstellungen

Die Schülerinnen und Schüler können spielerisch andere Sichtweisen erproben und dabei kulturspezifische Besonderheiten berücksichtigen, z. B. in Rollenspielen, in Figureninterviews, beim szenischen Lesen.

Handeln in Begegnungssituationen

Die Schülerinnen und Schüler können einfache fiktive und reale Begegnungssituationen bewältigen. Sie kennen einige wichtige kulturspezifische Verhaltensweisen, z. B. Begrüßungsrituale, Anredekonventionen, und können diese anwenden.

 

Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit

Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler können einfache und vertraute Aussprache- und Intonationsmuster im Allgemeinen so korrekt verwenden, dass sie verstanden werden.

Sie können

  • Intonations- und Aussprachemuster auf neue Wörter und Redewendungen übertragen,
  • die Intonation von einfachen Aussagesätzen, Fragen und Aufforderungen im Allgemeinen angemessen realisieren.

Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler können elementare Kommunikationsbedürfnisse bewältigen indem sie einen hinreichend großen Grundwortschatz anwenden, um sich in Alltagssituationen sowie in Bezug auf vertraute Themen zu verständigen. [3]

Dies gilt für

  • den Klassenzimmerdiskurs,
  • ausgesuchte Themen- und Erfahrungsfelder des interkulturellen Lernens,
  • die Alltagskommunikation.

[3] Vgl. hierzu die Übersicht über die thematisch-inhaltlichen Schwerpunkte in der Jahrgangsstufe 6.

Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler können ein hinreichendes Grundinventar an grammatischen Strukturen anwenden, um ihre Kommunikationsabsichten in einfachen vertrauten Situationen verständlich umzusetzen.

Sie können

  • Personen, Sachen, Sachverhalte, Tätigkeiten und Geschehnisse bezeichnen und beschreiben (Nomen: Sg. und Pl.; Genus: Nom., Gen., Dat., Akk., Instr., Praep.; Gebrauch von sein im Präsens; Personalpronomen; Possessivpronomen мой, твой, наш, ваш; Präpositionen: на, в , о, c, к, у, для; Demonstrativpronomen этот; Grundzahlen bis 100; Adj.: Sg. und Nom. Pl.),
  • bejahte und verneinte Aussagen, Fragen und einfache Aufforderungen formulieren (Wortstellung; Fragepronomen; нет + Gen.; Imperativ),
  • über gegenwärtige und vergangene Ereignisse aus dem eigenen Erfahrungsbereich berichten und erzählen sowie in einfacher Form Wünsche und Interessen ausdrücken; u. a. e- und i-Konjugation; Gegenwart; Vergangenheit; любить + Inf.; gängige Adv. der Zeit; räumliche und zeitliche logische Bezüge zwischen Sätzen (u, а, потом, туда, там),
  • grammatische Elemente und Strukturen identifizieren und einfache Regelformulierungen verstehen.

Orthographie

Die Schülerinnen und Schüler können ihren produktiven Grundwortschatz weitgehend orthographisch korrekt anwenden.

Sie können

  • das kyrillische Alphabet benutzen,
  • grundlegende Rechtschreibregeln anwenden,
  • grundlegende Laut-Buchstaben-Verbindungen anwenden (Palatalisierung durch das Weichheitszeichen oder palatalisierende Vokale).

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können ihre sukzessiv erworbene Sensibilität für die Besonderheiten der russischen Sprache und erste grundlegende Einsichten in einfache Strukturen in verschiedenen Kontexten anwenden.

Sie können

  • mit der Fremdsprache experimentieren und dabei einfache sprachliche Regelmäßigkeiten sowie deutliche Abweichungen von der Regel entdecken und benennen,
  • einfache sprachliche Phänomene mit sprachlichen Mitteln der Mutter-/Zweitsprache vergleichen und Ähnlichkeiten sowie Interferenzen erkennen und zunehmend im eigenen Sprachgebrauch berücksichtigen.

Methodische Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können ein begrenztes Inventar von Lern- und Arbeitstechniken für das selbstständige und kooperative Lernen anwenden. Sie können dabei im Unterricht verschiedene Medien – auch digitale Medien – einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler können Lerngelegenheiten gezielt nutzen, die sich aus dem Miteinander von Deutsch, Russisch und ggf. einer anderen Herkunftssprache ergeben.

Umgang mit Texten und Medien

Die Schülerinnen und Schüler können einfache kurze Texte

  • bearbeiten, indem sie unterschiedliche Lese- und Hörtechniken (detailliert, suchend bzw. selektiv und global) zielgerichtet einsetzen (z. B. mit Hilfe von Wahr-/Falsch-Aussagen, multiple choice, Satzergänzungen),
  • bezogen auf wesentliche Informationen und typische Merkmale untersuchen, z. B. Hauptfiguren und Handlung bei kurzen Geschichten; Teilnehmer, Handlungskontext und Thema bei Gesprächen, Telefonaten und Interviews; Kontext und Botschaft bei Anweisungen, Werbung und Briefen,
  • mit Hilfe elementarer Erschließungstechniken dekodieren, u. a. durch Einbeziehen von Abbildungen oder Layout-Elementen,
  • umformen, gestalten und darstellen (z. B. Geschichten, kleine Gedichte, Dialoge),
  • aus dem Internet bzw. Radio oder Fernsehen zusammenstellen, Bild- und Textinformation in Beziehung setzen,
  • zielgerichtet bearbeiten, z. B. markieren, unterstreichen etc.

Sie können im Rahmen der Planung und Überarbeitung von (eigenen) Texten

  • Vorwissen aktivieren,
  • einfache Notizen anfertigen, z. B. als Gedächtnisstütze, Strukturhilfe,
  • übliche Textkonventionen beachten (z. B. Adressatenbezug, Höflichkeitsformen, Einleitung),
  • Korrekturen und Überarbeitungen vornehmen, u. a. in Bezug auf Lesbarkeit, Vollständigkeit, Korrektheit.

Selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen

 Die Schülerinnen und Schüler können

  • unterschiedliche Formen der Wortschatz- und Grammatikarbeit einsetzen, u. a. mit Bildern arbeiten, mit dem lexikalischen Anhang des Lehrwerks und der Lehrwerkgrammatik arbeiten,
  • Hilfsmittel zum Nachschlagen und Lernen unter Anleitung nutzen, z. B. Lehrwerkanhang, CDs, Internet,
  • einfache Lernsoftware anwenden,
  • kleine Projekte gestalten,
  • in kurzen Phasen der Partner- und Gruppenarbeit kleine Rollen in russischer Sprache übernehmen,
  • Lernfortschritte in Form von Portfolios o. Ä. reflektieren und dokumentieren.

2.2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 7/8

Am Ende der Doppeljahrgangsstufe 7/8 erreichen die Schülerinnen und Schüler die Kompetenzstufe A2 des GeR.

Kommunikative Kompetenzen

Hörverstehen und Hör-Sehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen und im Unterricht vorbereiteten Texten wichtige Informationen entnehmen, wenn deutlich gesprochen wird. Die Texte sind jugendgemäß und problemorientiert und vermitteln erste Einblicke in die Berufswelt.

Sie können

  • die Hauptpunkte von Gesprächen und Diskussionen im Unterricht verstehen,
  • Hörtexten und Filmszenen mit reduzierten Hilfen wichtige Informationen entnehmen,
  • die Kernaussagen von einfachen und klaren Durchsagen verstehen (z. B. Wetterbericht, Ansagen am Flughafen und Mitteilungen).

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können Texte zu vertrauten Themen verstehen, wenn sie überwiegend einen schulisch vermittelten bzw. aus dem Kontext erschließbaren Wortschatz enthalten. Sie können einen Text als Ganzes betrachten und sich auf bestimmte Textteile konzentrieren. Sie können ihre Vorkenntnisse beim Verstehensprozess gezielt einsetzen. Die Texte sind jugendgemäß und problemorientiert und vermitteln erste Einblicke in die Berufswelt.

Sie können

  • auch komplexere Anleitungen, Erklärungen und Arbeitsempfehlungen in gängigen unterrichtlichen Zusammenhängen verstehen,
  • in authentischen Alltagstexten gewünschte Informationen ausfindig machen und Details sowie grundlegende Wirkungsabsichten verstehen (z. B. in Anzeigen, Broschüren, Fahrplänen, Stadtplänen, Speisekarten, Gebrauchsanweisungen, Spielanleitungen, Internetplattformen),
  • einfache Gedichte, einfache Liedtexte und adaptierte kurze Erzähltexte, bezogen auf Thema, Figuren, Handlungsverlauf, emotionalen Gehalt und Grundhaltung, verstehen.

Sprechen: an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich in einfachen themenorientierten Gesprächssituationen des Unterrichts sowie in Grundsituationen des Alltags verständigen, vorausgesetzt, sie sind hierauf sprachlich vorbereitet.

Sie können

  • sich am freien Gespräch beteiligen, u. a. im Klassenzimmerdiskurs, und dabei eigene Interessen einbringen, u. a. Vorschläge machen und auf sie reagieren,
  • Interviews führen,
  • Rollenspiele durchführen und dabei Perspektiven unterschiedlicher Personen einnehmen,
  • mit einer entsprechenden Vorbereitung Stichworte anfertigen und mitteilungsbezogene Gespräche führen (z. B. Redemittel notieren)
  • Absprachen oder Verabredungen treffen,
  • Absprachen zum Treffpunkt/Datum treffen, Angaben zum Standort machen und um Orientierungshilfen bitten,
  • Russisch zunehmend als Kommunikationssprache auch in Gruppenarbeitsprozessen benutzen.

Sprechen: zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten Themen zusammenhängend sprechen und eigene Standpunkte einbringen.

Sie können

  • zu Themen, die im Unterricht behandelt werden, mit Hilfen auch persönlich wertend sprechen,
  • Aussagen zu ihrem Lebensalltag und ihrem Lern- und Arbeitsverhalten machen,
  • Berufsbilder in angestrebten Praktikumsphasen näher beschreiben,
  • Personen, Orte sowie bildgestützte Handlungsabläufe beschreiben und einfache Geschichten erzählen,
  • in kurzen Sprech- und Spielszenen geübte Rollen übernehmen,
  • Arbeitsergebnisse unter Verwendung von einfachen visuellen Hilfsmitteln oder Notizen vorstellen,
  • den Inhalt von Texten und kurzen Sequenzen aus speziell für den Unterricht vorbereiteten Filmen unter detaillierter Anleitung wiedergeben, z. B. mit Hilfe von vorgegebenen Textbausteinen und Zuordnungsrastern.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können einfache zusammenhängende Texte verfassen, dabei persönlich Stellung beziehen, und diese unter Anleitung überarbeiten, wenn ihnen die Textsorte und das Thema vertraut sind.

Sie können

  • Sachverhalte gemäß vorgegebener Textsorten darstellen, u. a. Tagesablauf, Personen- und Wegbeschreibungen, inhaltliche Zusammenfassungen,
  • Vorlieben und Abneigungen zu Themen und Inhalten ihres Erfahrungsbereichs formulieren und begründen,
  • auf Fragen und Meinungsäußerungen schriftlich angemessen reagieren, in einfacher Form in Briefen oder E-Mails von Erfahrungen und Eindrücken berichten,
  • in persönlichen Schreiben Wünsche, Pläne und Meinungen ausdrücken,
  • auch umfangreichere Formulare ausfüllen, z. B. Anmeldebögen, Bestellformulare, Bewerbungsbögen,
  • charakteristische Merkmale ausgesuchter Textsorten herausfinden (z. B. von Gedichten, Liedtexten, Werbeanzeigen), mit Hilfe von Vorlagen eigene Textentwürfe verfassen und nach vorgegebenen Mustern einfache Geschichten, Gedichte, Liedtexte, Werbeanzeigen schreiben.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in einfachen Begegnungssituationen mündliche und schriftliche Äußerungen bzw. Texte in vertrauten thematischen Zusammenhängen paraphrasieren oder in der jeweils anderen Sprache so wiedergeben, dass ein allgemeines Verständnis gesichert ist.

Sie können

  • aus kurzen deutsch- und russischsprachigen Gebrauchstexten, z. B. Aushängen, Informationen auf Websites, die Kernaussage erschließen und auf Deutsch/Russisch wiedergeben,
  • deutsch- und russischsprachige mündliche Informationen, u. a. Nachfragen, Kurzantworten, Telefonansagen, Dialogteile, auf Russisch/Deutsch wiedergeben,
  • auf Deutsch/Russisch gegebene Informationen in bekanntem Kontext und in geübtem Textformat auf Russisch/Deutsch sinngemäß wiedergeben, u. a. Briefe, Telefonansagen.

Interkulturelle Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können ihr Wissen über russischsprachig geprägte Lebenswelten erweitern, indem sie sich mit verschiedenen Regionen der Russischen Föderation und einem weiteren Land mit russischsprachiger Kultur auseinandersetzen und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zur ihrer eigenen Lebenswelt erkennen. Darüber hinaus können sie in einfachen Begegnungssituationen auf ihre Russisch sprechenden Gesprächspartnerinnen und -partner im Allgemeinen angemessen eingehen. Dabei können sie auf ihr Orientierungswissen zurückgreifen und dieses in Bezug auf folgende obligatorische inhaltliche Schwerpunkte ergänzen:

Persönliche Lebensplanung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben:
Freundschaft, Leben in der Peergroup; Musik, Sport, Feste (Neujahr); Migration als persönliches Schicksal zwischen zwei Sprachen und Kulturräumen, u. a. die Geschichte der Spätaussiedler; nationale und regionale Identität am Beispiel von Stadt und Land in Russland und einem weiteren Land mit russischsprachiger Kultur (Stadt/Land, einzelne kulturelle Aspekte); Einblicke in aktuelle kulturelle Ereignisse (u. a. Musik oder Fernsehen).  

Schule und Berufsorientierung:
eine Schule in Russland – exemplarische Einblicke in den Lernbetrieb; Berufsbilder, u. a. Dienstleistung, Sozialwesen; moderne Unterhaltungselektronik; Verkehr und Verkehrsverbindungen; Computer, Telekommunikation, Technologie im Haushalt, am Arbeitsplatz und ihre Folgen; Bedeutung von Arbeit und Arbeitslosigkeit im Leben der eigenen Familie und der von Freunden.

Die Schülerinnen und Schüler können ihr soziokulturelles Orientierungswissen zu den Bezugskulturen auch im Umgang mit Texten und Medien in der Regel erfolgreich nutzen. Es gelingt ihnen kulturspezifische Informationen der russischsprachigen Lebenswelt aufzunehmen, mit eigenen Erfahrungen zu vergleichen und das Wissen um andere Wertesysteme zum Aufbau von Toleranz und Empathie zu nutzen.

Werte, Haltungen und Einstellungen

Die Schülerinnen und Schüler können sich mit kulturspezifischen Wertvorstellungen und Lebensformen auseinandersetzen und diese vergleichend reflektieren, indem sie u. a. Vorurteile und Klischees als solche erkennen (u. a. durch einen Austausch mit Hilfe moderner Kommunikationsmittel wie z. B. E-Mail, Online-Foren).

Handeln in Begegnungssituationen

Die Schülerinnen und Schüler können in fiktiven und realen Begegnungssituationen im eigenen Umfeld und auf Reisen ihr noch eingeschränktes Repertoire an kulturspezifischen Verhaltensweisen anwenden und erweitern (u. a. Höflichkeitsformeln).

Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit

Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler können ein geläufiges Repertoire von Aussprache- und Intonationsmustern im Allgemeinen korrekt verwenden, wobei eine Akzentfärbung merklich möglich ist.

Sie können

  • auch längere Texte korrekt und flüssig, auch darstellend, laut lesen,
  • einfache authentische und selbst verfasste Texte nach angemessener Vorbereitung sinngestaltend laut lesen,
  • auch in kurzen, freien Gesprächen verstanden werden.

Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler können einen funktionalen und thematisch erweiterten Grundwortschatz im Allgemeinen so angemessen anwenden, dass sie sich zu vertrauten Themen und in vertrauten Situationen verständigen können.

Dies gilt für

  • den Klassenzimmerdiskurs (fragen, antworten, erläutern, erklären, Stellung nehmen),
  • den Bereich des interkulturellen Lernens,
  • das kooperative Arbeiten.

Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler können ein erweitertes grammatisches Inventar in vertrauten Situationen in der Regel korrekt anwenden. Zwar kommen noch elementare Fehler vor, aber es wird deutlich, was ausgedrückt werden soll.

Sie können

  • Dauer, Wiederholung, Abfolge von Handlungen und Sachverhalten ausdrücken (zusammengesetztes und einfaches Futur, Tempora- und Aspektgebrauch der Verben, Existenzverneinung auch im Präteritum),
  • Personen, Gegenstände, Sachverhalte und Vorgänge auch im Plural mit Hilfe der Kasusendungen zueinander in Beziehung setzen, weitere Substantivdeklinationen, Verben mit der Endung auf -ся, Deklination von Possessiv- und Demonstrativpronomen, unbestimmt-persönliche Sätze,
  • Fragen stellen (weitere Fragepronomen).

Orthographie

Die Schülerinnen und Schüler können die Orthographie eines erweiterten Grundwortschatzes sowie eine weitgehend normgerechte Zeichensetzung so umsetzen, dass ihre Schrifttexte durchgängig verständlich sind.

Sie können

  •  typische Buchstabenverbindungen bzw. Wortbausteine als Rechtschreibhilfen nutzen
  •  eigene Fehlerschwerpunkte erkennen und mit Hilfe des Wörterbuchs oder Lehrwerks bearbeiten.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können grundlegende Einsichten in einfache Strukturen und den Gebrauch der russischen Sprache (Sprachbewusstheit) anwenden. Sie können dieses Wissen zunehmend selbstständiger nutzen, um einfache mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse zu planen, zu gestalten und zu reflektieren.

Sie können

  • ihre Sprachkompetenz durch gezielte Erprobung sprachlicher Mittel festigen und erweitern (Hypothesentesten),
  • ihre erweiterten Einsichten in die Funktion sprachlicher Elemente zunehmend selbstständiger nutzen, um ihre Kommunikation zu planen und Kommunikationsprobleme zu lösen, z. B. durch Nachfragen, Benutzen eines Online-Wörterbuchs,
  • in Texten unbekannte grammatische Elemente und Strukturen identifizieren und einfache Hypothesen zur Regelbildung bezogen auf Form und Bedeutung aufstellen.

 

Methodische Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können ein erweitertes Repertoire an Lern- und Arbeitstechniken teilweise routiniert für das selbstständige und kooperative Lernen nutzen. Sie können dabei verschiedene Medien – auch digitale Medien – in Teilbereichen des unterrichtlich gesteuerten Lernens einsetzen. Sie können Lerngelegenheiten gezielt nutzen, die sich aus dem Miteinander von Deutsch, ggf. Russisch und der Herkunftssprache sowie Russisch als Fremdsprache ergeben.

Umgang mit Texten und Medien

Über die am Ende der Jahrgangsstufe 6 erworbenen grundlegenden methodischen Kompetenzen hinaus können Schülerinnen und Schüler zunehmend komplexere Texte

  • zielgerichtet strukturieren (z. B. den sachlogischen Aufbau von Hör- und Lesetexten erschließen und zum Textverstehen nutzen),
  • ihnen unbekannte Wörter erschließen mit Hilfe zweisprachiger Wörterbücher, Wortbildungsregeln und/oder über den Kontext.

Im Rahmen der Planung, Durchführung und Überarbeitung von eigenen Texten können sie

  • sprachliche Korrekturen vornehmen (z. B. mit Hilfe von Fehlerprotokollen),
  • geleitete Internetrecherchen zu einzelnen Aspekten eines Themas durchführen, dem Lernstand entsprechende Software nutzen,
  • lineare und komplexe Notizen anfertigen,
  • Konventionen auch komplexerer Textformate beachten und unter Anleitung umsetzen (u. a. Inhaltsangabe, Pro- und Kontra-Argumentation, Bewerbungsschreiben, Lebenslauf).

Selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen

Sie können

  •  Vorbereitungen und Vereinbarungen zur Gruppenarbeit treffen in Bezug auf Ablauf und Präsentation,
  • Projekte durchführen und die Ergebnisse mit unterschiedlichen Hilfen, z. B. Gliederungen, Grafiken und in verschiedenen Präsentationsformen (z. B. Poster, Modelle) vorstellen,
  • ein zweisprachiges Wörterbuch zur eigenständigen Erschließung von unbekannten Wörtern und zum Fehlercheck nutzen,
  • unterschiedliche Formen der Wortschatzarbeit einsetzen (Arbeiten mit Bildern bzw. Schaubildern, Definitionen, Wortfeldern und Wortfamilien) und ggf. mit Arbeitsformen im Unterricht der zweiten Fremdsprache vergleichen,
  • unterschiedliche Arbeitsformen, z. B. Partner-/Tandem- oder Gruppenarbeit, Stationenlernen, Projektarbeit, nutzen,
  • Russisch zunehmend als Gruppenarbeitssprache einsetzen,
  • Lesetagebuch/Lerntagebuch/Portfolio nutzen, um die Ergebnisse ihrer Lernprozesse zu reflektieren und zu dokumentieren.

2.2.3 Kompetenzerwartungen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 9/10

Am Ende der Jahrgangsstufe 10 erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B1 des GeR in den rezeptiven Bereichen sowie in Anteilen auch in den produktiven Bereichen. Schülerinnen und Schüler, die den Hauptschulabschluss nach Klasse 10 erwerben, erreichen die Kompetenzstufe A2 mit Anteilen von B1.

Kommunikative Kompetenzen

Hörverstehen und Hör-Sehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen und Texte über Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs sowie Themen von gesellschaftlicher und beruflicher Bedeutung verstehen und dabei die Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen, wenn deutlich gesprochen wird.

Sie können

  • den Argumentationen und Diskussionen im Klassenzimmer folgen,
  • deutlich gesprochenen Hör- und Filmsequenzen wesentliche Informationen, u. a. Darstellung der Personen, Beziehungsstrukturen, Handlungsstränge, entnehmen,
  • medial vermittelten deutlich gesprochenen authentischen Sachtexten wesentliche Informationen entnehmen (u. a. Fernsehnachrichten, Interviews, Werbespots und Videoclips),
  • authentischen Alltagssituationen zentrale Informationen, u. U. auf Nachfrage, entnehmen (z. B. Telefonaten, Gesprächen, Anleitungen),
  • kurze, klare und einfache Ansagen und Mitteilungen, u. a. am Bahnhof, am Flughafen, Wegbeschreibungen, Telefonansagen, verstehen,
  • Beschreibungen von Arbeitsabläufen und -zusammenhängen im beruflichen Umfeld verstehen.

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können weitgehend selbstständig umfangreichere Texte aus Themenfeldern ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs sowie aus vertrauten Themenfeldern von gesellschaftlicher und beruflicher Bedeutung verstehen.

Sie können

  • klar strukturierten Sach- und Gebrauchstexten Haupt- und Einzelinformationen entnehmen sowie Besonderheiten der Textsorten erkennen (u. a. Produktinformationen, Beiträgen aus Jugendmagazinen, Zeitungs- bzw. Zeitschriftenausschnitten, Kurztexten aus dem Internet),
  • fiktionale Texte in ihren Kernaussagen und in Einzelheiten verstehen (u. a. szenische Darstellungen, Dialoge, Gedichte, erzählende Lektüren),
  • Beschreibungen von Arbeitsabläufen und -zusammenhängen im beruflichen Umfeld verstehen.

Sprechen: an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können Gespräche über alltagsbezogene Themen, über eigene Interessen und Erfahrungsbereiche führen. Sie können in Dialogen über vertraute Themen von gesellschaftlicher Bedeutung ihre Meinungen und eigene Erfahrungen formulieren.

Sie können

  • mitteilungsbezogene Gespräche u. a. über Beruf, Medien, Probleme von Jugendlichen im Klassengespräch führen und dabei eigene Interessen einbringen,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten Gespräche aufrechterhalten und sich auf die Gesprächspartner einstellen,
  • sich in Gesprächen und szenischen Darstellungen in fiktiven Rollen austauschen,
  • im Rollenspiel anwendungsorientierte Gesprächssituationen durchführen (z. B. Bewältigung von Alltagssituationen, Situationen auf Reisen), ein Bewerbungsgespräch erproben,
  • arbeitsplatzbezogene Informationen erfragen, einfache Telefonate annehmen und verbinden, Kunden begrüßen, Höflichkeitsformeln austauschen, auf Einladungen, Entschuldigungen reagieren.

Sprechen: zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können zu Themen und Inhalten ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs und zu vertrauten Themen von gesellschaftlicher Bedeutung weitgehend zusammenhängend sprechen.

Sie können

  • Ergebnisse der Projektarbeit und Berichte über Gelesenes oder Erlebtes mit visueller Unterstützung, u. a. Folien, PowerPoint, präsentieren,
  • gelesene und gehörte einfache Texte bzw. Filmsequenzen – in der Regel gestützt auf Notizen – verständlich wiedergeben,
  • über eigene Erlebnisse und Erfahrungen berichten, Meinungen, Hoffnungen und Wünsche äußern und Gefühle formulieren.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können weitgehend selbstständig zusammenhängende Texte zu Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs sowie zu vertrauten Themen von gesellschaftlicher Bedeutung in beschreibender, berichtender, erzählender, zusammenfassender und argumentativer Form verfassen.

Sie können

  • Anwendungsorientierte Sachtexte verfassen (Lebenslauf, Bewerbungsschreiben),
  • für sie bedeutsame, informative Texte verfassen bzw. als Poster gestalten sowie auch einfache Berichte verfassen, u. a. zu Praktika oder Austauschprojekten,
  • literarische Textvorlagen, u. a. Kurzgeschichten bearbeiten (u. a. Anfang und Ende ergänzen, Inhalte und Handlungsabläufe perspektivisch wiedergeben),
  • kurze Sachinformationen verfassen, z. B. in E-Mails/Formularen/Fragebögen,
  • Texte für die Präsentation von Arbeitsergebnissen sach-, form- und wirkungsgerecht abfassen und diese bei der mündlichen Präsentation nutzen (z. B. Poster, Info-Seiten, Broschüren, Internet-Seiten).

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in einfachen Alltags- und Begegnungssituationen mündliche und schriftlich Äußerungen bzw. Texte in der jeweils anderen Sprache so wiedergeben, dass ein durchgängiges Verständnis gesichert ist, vorausgesetzt, ihnen steht hierfür ausreichend Zeit zur Verfügung.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und russischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern aus einem Alltagsgespräch Informationen erschließen und in der jeweils anderen Sprache sinngemäß wiedergeben,
  • den Inhalt von einfachen Sach- und Gebrauchstexten in der jeweils anderen Sprache sinngemäß wiedergeben, sofern ihnen die Zusammenhänge vertraut sind (z. B. Broschüren, Inhaltsangaben zu Filmen, Anleitungen).

Interkulturelle Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können sich zu ausgewählten Aspekten russischsprachiger Lebenswelten äußern. Sie können Werte, Haltungen und Einstellungen aus Einzelbeobachtungen und Erkenntnissen ableiten und kritisch hinterfragen. Sie beachten ausgewählte kulturspezifische Konventionen in Begegnungssituationen des Alltags mit russischen Muttersprachlern. Dabei können sie auf ihr erweitertes Orientierungswissen zurückgreifen und dieses um folgende inhaltliche Schwerpunkte ergänzen:

Persönliche Lebensplanung, Teilhabe am gesellschaftlichen Leben:
Aspekte unterschiedlicher Jugendkulturen; Freundschaft, Partnerschaft, Beziehung zwischen den Geschlechtern; Situationen junger Menschen in der modernen Gesellschaft in Russland und Deutschland (z. B. Dorf – Stadt); Wahrnehmung politischer Rechte im russischsprachigen Kulturraum; Chancen und Risiken der Informationstechnologie,

Schule und Berufsorientierung:
exemplarische Einblicke in Berufsaussichten junger Menschen im russischsprachigen Kulturraum; berufliche Interessen von Heranwachsenden anhand von Berufsbeschreibungen, Stellenanzeigen, Bewerbungsschreiben.

Die Schülerinnen und Schüler können ihr soziokulturelles Orientierungswissen zu den Bezugskulturen auch im Umgang mit Texten und Medien in der Regel erfolgreich nutzen.

Es gelingt ihnen kulturspezifische Informationen der russischsprachigen Lebenswelt zu festigen, zu erweitern und in größere gesellschaftliche Zusammenhänge einzuordnen. Sie können ihre Erkenntnisse über andere Wertesysteme gezielt nutzen, um Verständnis und Toleranz in ihrem eigenen Alltag zu leben.

Werte, Haltungen und Einstellungen

Die Schülerinnen und Schüler können

  • Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen anderer Kulturen in ausgewählten Aspekten vergleichen und kulturbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten nachvollziehen und erläutern,
  • Sach- und Gebrauchstexte bezogen auf kulturspezifische Merkmale erläutern, u. a. Verwendung von Stereotypen erkennen und hinterfragen,
  • fremden Werten, Haltungen und Einstellungen mit Toleranz und Respekt begegnen.

Handeln in Begegnungssituationen

Die Schülerinnen und Schüler können

  • in Begegnungssituationen im eigenen Umfeld gängige kulturspezifische Konventionen, u. a. Höflichkeitsformeln, beachten (z. B. in Berufspraktika, auf Reisen oder in Telefongesprächen),
  • sich auch mit Blick auf mögliche Missverständnisse und Konflikte einfühlsam im Umgang mit anderen verhalten.

Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln und sprachliche Korrektheit

Aussprache und Intonation

Die Schülerinnen und Schüler können Aussprache- und Intonationsmuster weitgehend korrekt verwenden, wobei eine Akzentfärbung möglich ist.

Sie können

  • auch in authentischen Gesprächssituationen und in einfach strukturierter freier Rede Aussprache und Intonation weitgehend angemessen realisieren,
  • auch längere Textpassagen mit weitgehend bekanntem Sprachmaterial sinngestaltend vortragen.

Wortschatz

Die Schülerinnen und Schüler können einen ausreichend großen Wortschatz umsetzen, um sich zu ihrer persönlichen Lebensplanung und Berufsorientierung, zu ihren Interessen- und Erfahrungsbereichen sowie zu Themenfeldern von gesellschaftlicher Bedeutung angemessen äußern zu können. Sie können produktiv und rezeptiv einen funktionalen und thematisch erweiterten Grundwortschatz im Allgemeinen angemessen und routiniert anwenden, bei der Beschäftigung mit weniger vertrauten Themen und Situationen kommen jedoch noch Fehler vor. Sie verstehen gängige idiomatische Wendungen und können sie anwenden.

Dies gilt für

  • den Klassenzimmerdiskurs, u. a. fragen, beschreiben, erläutern, erklären, Stellung nehmen,
  • den Bereich des interkulturellen Lernens,
  • das fachmethodische Arbeiten im Umgang mit Texten zur Beschreibung sprachlicher Phänomene,
  • das kooperative Arbeiten.

Grammatik

Die Schülerinnen und Schüler können im Allgemeinen ein gefestigtes Repertoire frequenter grammatischer Strukturen einsetzen. Zwar kommen Fehler vor, aber es wird klar, was ausgedrückt werden soll.

Sie können

  • Informationen wörtlich und vermittelt wiedergeben (indirekte Rede und Objektsätze mit что),
  • räumliche, zeitliche und logische Bezüge innerhalb eines Satzes erkennen und ausdrücken (Fragepronomen чей, Verneinungen mit Adverbien, Lang- und Kurzform der Adjektive, Steigerung der Adjektive und Adverbien, Konjunktionen когда, если in Temporal- und Konditionalsätzen); Relativpronomen который; Possessivpronomen свой, его, её, их; Deklination der Kardinalia, Deklination der Neutra auf -мя; präfigierte Verben der Bewegung; unbestimmte Pronomen und Adverbien.

Orthographie

Die Schülerinnen und Schüler kennen die grundlegenden orthographischen Gesetzmäßigkeiten und können die Orthographie eines funktions- und themenbezogenen Wortschatzes weitgehend automatisiert anwenden.

Sie können

  • typische Wortbausteine als Rechtschreibhilfen systematisch nutzen,
  • typische Schrift-Laut-Kombinationen als Rechtschreibhilfe nutzen.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können grundlegende Einsichten in typische Strukturen und den Gebrauch der russischen Sprache (Sprachbewusstheit) umsetzen. Sie können dieses Wissen zunehmend selbstständig nutzen, um ihre mündlichen als auch schriftlichen Kommunikationsprozesse zu planen, zu gestalten und zu reflektieren.

Sie können

  • ihre Sprachkompetenz durch Erprobung auch komplexerer sprachlicher Mittel festigen und erweitern (Hypothesentesten),
  • ihren Sprachgebrauch an die Erfordernisse einfacher Kommunikationssituationen anpassen, u. a. mündlicher vs. schriftlicher Stil, Höflichkeitsformen,
  • ihre Kommunikation selbstständig planen und Kommunikationsprobleme zunehmend selbstständig lösen, z. B. durch Benutzung eines zweisprachigen Wörterbuchs.

Methodische Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können ein vielseitiges Inventar von Lern- und Arbeitstechniken in der Regel routiniert für das selbstständige und kooperative Lernen nutzen. Sie können dabei verschiedene Medien, u. a. digitale Medien für unterrichtliches und außerschulisches Lernen einsetzen. Die Schülerinnen und Schüler können Lerngelegenheiten gezielt nutzen, die sich aus dem Miteinander von Deutsch, ggf. einer anderen Fremdsprache bzw. Herkunftssprache sowie Russisch als Fremdsprache ergeben.

Umgang mit Texten und Medien

Über die in der Doppeljahrgangsstufe 7/8 erworbenen erweiterten methodischen Kompetenzen hinaus können die Schülerinnen und Schüler zunehmend authentische (Sach-)Texte sowie lernstandsgemäße literarische Texte, u. a. Kurzgeschichten, Gedichte, erschließen und bearbeiten, indem sie

  • einfache rhetorische Mittel auffinden und deren Wirkung beschreiben (u. a. Wiederholungen, Kontraste, Vergleiche, Bilder in Werbetexten, Liedern, Gedichten),
  • das Zusammenspiel von Sprache, Bild und Ton in einfachen Filmausschnitten beschreiben,
  • ihr Vorwissen und Kontextwissen nutzen,
  • Gliederungen mit Hilfe von Tabellen, Rastern bzw. Überschriften erstellen,
  • unterschiedliche Techniken zum Markieren und Notieren einsetzen.

Sie können im Rahmen der Planung, Durchführung und Überarbeitung von eigenen Texten

  • umfassende sprachliche Korrekturen vornehmen,
  • verschiedene Techniken als Unterstützung nutzen, u. a. Stichworte, Gliederungen, Handlungsgeländer, Visualisierungen, ein- und zweisprachige Wörterbücher,
  • Textverarbeitungs- und Kommunikationssoftware für das kommunikative Schreiben einsetzen,
  • authentische Textformate ausformen und umgestalten (z. B. ein Interview in einen Bericht umformen), den Anfang oder das Ende einer Geschichte formulieren,
  • weitgehend selbstständig das Internet für Recherche und Kommunikation und sprachliches Lernen nutzen.

Selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen

Schülerinnen und Schüler können

  • Lern- und Arbeitsprozesse selbstständig und kooperativ gestalten, u. a. Arbeitsziele setzen, Material beschaffen, Präsentationen gestalten,
  • Techniken der systematischen Wortschatzerweiterung und -sicherung anwenden, u. a. Wörterbucharbeit, Lehrwerkgrammatik benutzen, mit der Vokabelkartei arbeiten, funktionsorientiertes Zusammenstellen von Wortfeldern und Wortregistern,
  • weitgehend selbstständig mit russischsprachiger Lernsoftware arbeiten, elektronische Nachschlagewerke nutzen,
  • ihren Lernweg und ihren Lernerfolg einschätzen, kontrollieren und dokumentieren (z. B. mit Hilfe des Europäischen Portfolios der Sprachen, der zentralen Prüfungen und ggf. außerschulischen Zertifikatsprüfungen),
  • Erfahrungen im Sprachenlernen aus dem Deutsch- und Russischunterricht sowie ggf. aus dem Herkunftssprachenunterricht und einem weiteren Fremdsprachenangebot zur Erweiterung ihrer Lern- und Kommunikationsmöglichkeiten einsetzen,
  • Russisch in kooperativen Unterrichtsphasen gezielt als Arbeitssprache einsetzen,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten Gespräche aufrechterhalten unter Verwendung adäquater Kompensationsstrategien.

2.3 Kompetenzprofile am Ende der Sekundarstufe I im Zusammenhang ihrer Bedeutung für Lebensplanung und Berufsorientierung

Für Schülerinnen und Schüler der Hauptschule sind besonders solche fremdsprachlichen Kompetenzen wesentlich, die für ihre spezifische Lebensplanung und berufliche Orientierung von Bedeutung sind.

Im Folgenden werden die Kompetenzen des Lehrplans für das Ende der Sekundarstufe I mit Blick auf ihre Relevanz für konkrete Anwendungssituationen im Rahmen der Lebensplanung und Berufsorientierung zusammengefasst.

Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler die im Russischunterricht erworbenen Kompetenzen für ihre persönliche Lebensgestaltung, für ihren weiteren Bildungsweg und für ihr berufliches Leben nutzen können und die Fremdsprache als ein Mittel zur Verständigung in interkulturellen Begegnungen, in ausbildungstechnischen und beruflichen Zusammenhängen sowie zum Aufbau und zur Pflege persönlicher Kontakte erfahren. Schülerinnen und Schüler der Hauptschule verfügen am Ende der Sekundarstufe I unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anforderungsebenen über die im Folgenden beschriebenen Kompetenzen.

Sie können sich auf Russisch verständigen und diese Fähigkeit für die persönliche Lebensplanung im Alltag einsetzen.

Sie können Informationsangebote nutzen und

  • Auskünfte zu Fahrplänen einholen, in Zeitungen oder Zeitschriften sowie im Internet gezielt nach konkreten Informationen suchen (z. B. in Kinoprogrammen),
  • Anfragen vornehmen (z. B. zu Abfahrtszeiten),
  • russischsprachige Internetangebote nutzen (z. B. Foren),
  • deutlich gesprochenen sowie klar strukturierten Beiträgen zu vertrauten Themen in Rundfunk, Fernsehen und Internet wichtige Informationen entnehmen,
  • einfache technische Informationen verstehen (z. B. Bedienungsanleitungen für Geräte des täglichen Gebrauchs).

Sie können Kontakte herstellen, aufrechterhalten und vertiefen und

  • Kontakte zu Gesprächspartnerinnen und -partnern herstellen durch Begrüßung, Vorstellung, Dank, Abschied,
  • höflich Überzeugungen, Meinungen, Zustimmung und Ablehnung ausdrücken,
  • Gefühle wie Überraschung, Freude, Trauer, Interesse und Gleichgültigkeit ausdrücken und auf entsprechende Gefühlsäußerungen reagieren.

Sie können sich in Alltagssituationen im Ausland über lebenspraktische Angelegenheiten verständigen und

  • Einkäufe machen oder eine Mahlzeit bestellen,
  • sich schriftlich und mündlich, auch telefonisch verabreden oder Absprachen treffen,
  • Wege/touristische Ziele erfragen, Eintrittskarten/Fahrkarten kaufen,
  • Ausnahmesituationen sprachlich bewältigen (z. B. Krankenhaus, Polizei).

Sie können sich an einem Gespräch bzw. an einer Diskussion über Themen von allgemeiner Bedeutung beteiligen und

  •  andere bitten zu erklären oder genauer zu erläutern, was sie gerade gesagt haben,
  • durch kurze Begründungen und Erklärungen die eigene Meinung verständlich machen und kurz zu den Standpunkten anderer Stellung nehmen.

Sie können am kulturellen Leben teilnehmen und

  • das Wesentliche aus deutlich artikulierten Liedern, Filmpassagen, leicht zugänglichen adaptierten Artikeln aus Jugendzeitschriften, einfachen adaptierten literarischen Texten verstehen,
  • Recherchen – auch Internetrecherchen – zu landeskundlichen Aspekten und Themen ihres Interesses im russischsprachigen Raum durchführen.

Sie können wichtige Informationen in der jeweils anderen Sprache wiedergeben und

  • in mehrsprachigen Alltagssituationen Gesprächsbeiträge deutsch- und russischsprachiger Personen so zusammenfassen, dass sie für die jeweils sprachunkundige Person in den Kernaussagen verständlich sind,
  • für eine deutsch- bzw. russischsprachige Person die wichtigsten Gedanken eines einfachen deutsch- bzw. russischsprachigen Textes jeweils auf Deutsch bzw. Russisch zusammenfassen.

Sie können ihre Russischkenntnisse für ihren weiteren Bildungsweg nutzen.

Sie können einfache Sachtexte und einfache literarische Texte lesen, diese nach Informationen für ihr Sachinteresse auswerten und Materialien unter einer leitenden Fragestellung selbstständig bearbeiten und

  •  kurze Informationen aus mehreren Quellen zusammenführen und für jemand anderen zusammenfassen,
  • Texte nach gewünschten Informationen durchsuchen und Informationen aus verschiedenen Texten oder Textteilen zusammenbringen, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen.

Sie können einfache gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge russischsprachiger Länder verstehen und

  • Recherchen, auch Internetrecherchen, zu leicht zugänglichen technologischen, geographischen, politischen, historischen, kulturellen Aspekten durchführen,
  • einige charakteristische Merkmale der Kultur und Gesellschaft als Orientierungswissen erfassen (z. B. Arbeitsgewohnheiten, Sport, Wohnverhältnisse, Familienbeziehungen, Migration, Minderheiten, Medienkonsum, Kunst, populäre Musik und Filme, Kleidung).

Sie können Ergebnisse der eigenen Arbeit präsentieren und

  • Notizen mit einfachen Informationen anfertigen, um einen eigenen Beitrag vorzubereiten,
  • eine vorbereitete einfach strukturierte Präsentation zu einem vertrauten Thema klar vortragen, z. B. mit Hilfe von Lernpostern, PowerPoint-Präsentationen, Dokumentationen des Portfolios.

Sie können Lernerfahrungen und -techniken für die Vertiefung ihrer Russischkenntnisse sowie für den Erwerb weiterer Sprachen nutzen und

  • Erklärungen und Übungen zur Erweiterung der eigenen Sprachkompetenz nutzbar machen,
  • Materialien für selbstgesteuertes Lernen organisieren und nutzen.

Sie können den eigenen Lernstand realistisch einschätzen und als Grundlage für Entscheidungen über weitere Lernwege im Russischen nutzen und

  • eigene fachliche Stärken und Schwächen einschätzen,
  • Lernprozesse entsprechend den individuellen Lernstilen organisieren.

Sie können ihre Russischkenntnisse bei späteren beruflichen Tätigkeiten und in der beruflichen Weiterbildung verwenden.

Sie können die eigene Person schriftlich und mündlich präsentieren und

  • im Rahmen einer Bewerbung, z. B. für einen Auslandsaufenthalt, ein Auslandspraktikum einen knappen Lebenslauf schreiben,
  • in einem Gespräch Auskunft über die eigene Person geben, z. B. Schulausbildung, Interessen und Kompetenzen, Hobbys, Berufspläne.

Sie können vorbereitete sachbezogene Telefonate führen und Vereinbarungen treffen sowie kurze formale Briefe und E-Mails verfassen und

  • Nachrichten notieren, wenn jemand nach Informationen fragt oder ein Problem erläutert,
  • per Fax oder E-Mail kurze Sachinformationen weitergeben oder nach solchen fragen,
  • Sachinformationen über vertraute Routineangelegenheiten austauschen.

Sie können Sach- und Informationstexten sowie schematischen Darstellungen und Statistiken wichtige Fakten entnehmen und

  • Meldungen und andere Texte, z. B. Broschüren, „querlesen“, um wichtige Informationen zu finden (was, wer, wo, wann, wie),
  • einfache Briefe verstehen (z. B. Terminabsprachen, Einladungen); kurzen Texten oder Anweisungen gezielt Informationen entnehmen (z. B. Anzeigen, Prospekten),
  • Aufschriften auf Geräten, Produktbeschreibungen, Handbüchern etc. so weit verstehen, dass diese für die Arbeitsabläufe genutzt werden können.

Sie können sich über aktuelle Entwicklungen der Betriebs- und Arbeitswelt im internationalen Raum informieren und

  • neue russischsprachige Informationswege nutzen (z. B. Internetplattformen, Foren),
  • Ausbildungsangebote und Berufsbilder vergleichen (z. B. von ortsansässigen Firmen/Kooperationspartnern mit Standorten im Ausland, in Partnerstädten),
  • wichtige Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Berufsleben der eigenen und der zielsprachigen Berufs- und Arbeitswirklichkeit erkennen und verstehen.
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