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Einführungsphase, Konkretisiertes Unterrichtsvorhaben I

Hinweis: Themen, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

 

Thema: Wie Menschen das Fremde und den Fremden wahrnahmen – Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Übergeordnete Kompetenzen:

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben  das Denken und Handeln historischer Akteurinnen und Akteure in ihrer jeweils durch zeitgenössische Rahmenbedingungen geprägten Eigenart (SK4),
    identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart (SK5),
  • beschreiben Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart unter dem Aspekt der Gemeinsamkeiten und dem der historischen Differenz (SK6).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1),
  • identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
  • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6),
  • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder und Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen angeleitet das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
  • beurteilen angeleitet Grundlagen, Ansprüche und Konsequenzen einzelner Denk- und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4), beurteilen angeleitet die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen für historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1),
  • entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
  • präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen Diskurs teil (HK6).

Inhaltsfeld: IF 1 Erfahrungen mit Fremdsein in weltgeschichtlicher Perspektive

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Die Darstellung der Germanen in römischer Perspektive
  • Mittelalterliche Weltbilder in Asien und Europa
  • Was Reisende erzählen – Selbst- und Fremdbild in der frühen Neuzeit
  • Fremdsein, Vielfalt und Integration – Migration am Beispiel des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert

Zeitbedarf: 24 Std.

Vorhabenbezogene Konkretisierung:

Unterrichtssequenzen

Zu entwickelnde Kompetenzen

Vorhabenbezogene Absprachen

  • Germanen - primitive Barbaren oder edle Freiheitskämpfer?
    • Gab es „den Germanen“ überhaupt?
    • Römer und Germanen – Friedliches Miteinander versus kriegerisches Gegeneinander
    • Waren die Germanen primitive Barbaren? – Überprüfen des Urteils eines Römers
    • Mythos Arminius – Hermann: zwischen Wissenschaft, künstlerischer Freiheit und politischem Kalkül

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erklären den Konstruktcharakter von Bezeichnungen wie „der Germane“, „der Römer“ und „der Barbar“ und die damit einhergehende Zuschreibung normativer Art.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen die Darstellung der Germanen in römischen Quellen im Hinblick auf immanente und offene Selbst- und Fremdbilder.

Methodenkompetenz

  •  treffen unter Anleitung methodische Entscheidungen für eine historische Untersuchung (MK1),
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
  • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6).
  • Exkursionen zum Römischen Forum Lahnau-Waldgirmes oder zum Museum und Park Kalkriese
  • Das Eigene und das Fremde – wie Menschen im Mittelalter sich wechselseitig wahrnahmen
    • Weltkarten spiegeln Weltbilder wider – ethnokultureller Vergleich von historischen Karten

 

Konkretisierte Sachkompetenz:
  • erklären mittelalterliche Weltbilder und die jeweilige Sicht auf das Fremde anhand von Weltkarten (Asien und Europa).
Konkretisierte Urteilskompetenz:
  • beurteilen den Einfluss wissenschaftlicher, technischer und geographischer Kenntnisse auf das Weltbild früher und heute.
Methodenkompetenz:
  • identifizieren Verstehensprobleme und führen die notwendigen Klärungen herbei (MK4),
  • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder (und) Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7).
Handlungskompetenz
  • stellen innerhalb der Lerngruppe ihre Vorstellungen vom Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt und ihren Menschen dar (HK1).

  • Fremder Nachbar Afrika – zur Rekonstruktion des Bildes vom Fremden in einem frühen Bericht über Afrika
    • Peter Kolbs „Reise zum Vorgebirge der Guten Hoffnung“ von 1719 (Auszüge) – kontroverser Vergleich zu späteren Reiseberichten nach Afrika (z.B. von Georg Schweinfurth)

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • analysieren multiperspektivisch die Wahrnehmung der Fremden und das jeweilige Selbstbild, wie sie sich in Quellen zu den europäischen Entdeckungen, Eroberungen oder Reisen in Afrika und Amerika in der frühen Neuzeit dokumentieren.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • erörtern beispielhaft Erkenntniswert und Funktion europazentrischer Weltbilder in der Neuzeit.

Methodenkompetenz:

  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK5),
  • wenden aufgabengeleitet, an wissenschaftlichen Standards orientiert, grundlegende Schritte der Interpretation von Textquellen (und der Analyse von und kritischer Auseinandersetzung mit historischen Darstellungen) fachgerecht an (MK6).

 

 

 




  • Unter Hottentotten 1705-1713. Die Aufzeichnungen des Peter Kolb
  • Arbeit in der Fremde als Grunderfahrung – wie Millionen von Polen in das Ruhrgebiet kamen und dort lebten
    • „Go west!“ – das Ruhrgebiet als ersehnte Heimat von Arbeitsmigranten?
    • Vielfalt und Veränderung der Lebenswelt - dargestellt an einem zentralen Ort der Industrialisierung (Fallbeispiel Essen)

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • stellen an ausgewählten Beispielen die Loslösung der von Arbeitsmigration Betroffenen von ihren traditionellen Beziehungen und die vielfältige Verortung in ihre neue Arbeits- und Lebenswelt dar.
Konkretisierte Urteilskompetenz:
  • erörtern kritisch und vor dem Hintergrund differenzierter Kenntnisse die in Urteilen über Menschen mit persönlicher oder familiärer Zuwanderungsgeschichte enthaltenen Prämissen.
Methodenkompetenz:
  • interpretieren und analysieren sachgerecht unter Anleitung auch nichtsprachliche Quellen (und Darstellungen) wie Karten, Grafiken, Schaubilder (und) Bilder, (Karikaturen und Filme) (MK7).
Handlungskompetenz:
  • entwickeln Ansätze für Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung der Rolle von historischen Erfahrungen in gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen (HK2),
  • präsentieren eigene historische Narrationen und nehmen damit am (schul-) öffentlichen Diskurs teil (HK6).
  • Anlassbezogene Präsentation zur Arbeitsmigration in das Ruhrgebiet

Material zur Diagnose von Schülerkonzepten:

  • Mithilfe von Narration den Lernstand zur Perspektivübernahme ermitteln:
    • Verfassen eines informierenden Zeitungsartikels über die Germanen
    • Erzählen, was Bilder über die Arbeitsmigration und das Leben der Migranten im Ruhrgebiet sagen

Leistungsbewertung:

  • Anfertigung von Protokollen
  • Präsentation von Arbeitsergebnissen
  • Aufgabengeleitete Anwendung grundlegender Arbeitsschritte der Analyse sprachlicher Quellen
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