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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die für den Japanischunterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen fachlichen Anforderungen werden nach Kompetenzbereichen geordnet, die die wesentlichen Dimensionen des Japanischunterrichts repräsentieren und sich an den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches (vgl. Kapitel 1) ausrichten. Eine Konkretisierung der einzelnen Kompetenzen erfolgt in den verschiedenen Kompetenzbereichen und sichert somit für alle am Lehr- und Lernprozess Beteiligten die fachliche Transparenz.

Die verbindlichen fachlichen Anforderungen werden dabei in diesem Kapitel als Kompetenzerwartungen für das Ende der Einführungs- bzw. Qualifikationsphase formuliert.

Kompetenzerwartungen

  • fokussieren auf die Anwendung des Gelernten (Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse)
  • werden im Sinne von Regelstandards auf einem mittleren Abstraktionsgrad beschrieben
  • verdeutlichen die Progression und kumulative Lernentwicklung von der Einführungsphase bis zum Ende der Qualifikationsphase und
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Die Entwicklung der interkulturellen Handlungsfähigkeit als Leitziel des modernen Fremdsprachenunterrichts spiegelt sich in unterschiedlicher Akzentuierung in den verschiedenen Kompetenzbereichen wider. Der Kompetenzerwerb ist an konkrete Situationen, Inhalte und Themen gebunden, die im Zusammenhang mit dem soziokulturellen Orientierungswissen im Kernlehrplan vorgegeben werden.

Insgesamt ist der Japanischunterricht in der gymnasialen Oberstufe nicht allein auf die aufgeführten Kompetenzerwartungen und Themenfelder eingeschränkt, sondern soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, auf vielfältige Weise darüber hinausgehende Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, weiterzuentwickeln und zu nutzen.

2.1 Kompetenzbereiche des Faches

Ausgehend vom Leitziel der interkulturellen Handlungsfähigkeit sollen die Schülerinnen und Schüler im Japanischunterricht Kompetenzen entwickeln, die es ihnen ermöglichen, komplexe interkulturelle Kommunikationssituationen der heutigen Lebenswirklichkeit sicher zu bewältigen. Die im Folgenden aufgeführten Kompetenzerwartungen orientieren sich dabei maßgeblich – soweit dies für eine distante Fremdsprache wie das Japanische möglich ist – an den BILDUNGSSTANDARDS FÜR DIE FORTGEFÜHRTE FREMDSPRACHE (ENGLISCH / FRANZÖSISCH FÜR DIE ALLGEMEINE HOCHSCHULREIFE [1], die sich auf die international anerkannten Kategorien und Referenzniveaus des GEMEINSAMEN EUROPÄISCHEN REFERENZRAHMENS FÜR SPRACHEN: LERNEN, LEHREN, BEURTEILEN (GeR) des Europarats beziehen. Sie lassen sich den folgenden Kompetenzbereichen zuordnen:

  • Funktionale kommunikative Kompetenz
  • Interkulturelle kommunikative Kompetenz
  • Text- und Medienkompetenz
  • Sprachlernkompetenz
  • Sprachbewusstheit

Funktionale kommunikative Kompetenz untergliedert sich in Anlehnung an den GEMEINSAMEN EUROPÄISCHEN REFERENZRAHMEN (GER) in die Teilkompetenzen Hör-/ Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen (an Gesprächen teilnehmen / zusammenhängendes Sprechen), Schreiben und Sprachmittlung. In der Kommunikation kommen diese Teilkompetenzen integrativ zum Tragen, auch wenn sie aus Darstellungsgründen im Kernlehrplan getrennt aufgeführt werden. Differenziertes Sprachhandeln erfordert das Verfügen über sprachliche Mittel, d.h. Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Orthografie sowie die Anwendung kommunikativer Strategien. Die sprachlichen Mittel haben in allen Kompetenzbereichen grundsätzlich dienende Funktion, die erfolgreiche Kommunikation steht im Vordergrund.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz ist gerichtet auf Verstehen und Handeln in Kontexten, in denen die Fremdsprache verwendet wird. Schülerinnen und Schüler erschließen die in fremdsprachigen und fremdkulturellen Texten enthaltenen Informationen, Sinnangebote und Handlungsaufforderungen und reflektieren sie vor ihrem eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund. Als ‚Text’ werden in diesem Zusammenhang alle mündlich, schriftlich und medial vermittelten Produkte verstanden, die Schülerinnen und Schüler rezipieren, produzieren oder austauschen. Damit erwerben sie die Voraussetzungen, Empathie wie auch kritische Distanz gegenüber kulturellen Besonderheiten zu entwickeln, ein begründetes persönliches Urteil zu fällen sowie ihr eigenes kommunikatives Handeln situationsangemessen und adressatengerecht zu gestalten.

Der Prozess interkulturellen Verstehens und Handelns beruht auf dem Zusammenwirken von Wissen, Einstellungen und Bewusstheit. Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Wissenskomponenten – u. a. das soziokulturelle Orientierungswissen sowie ihre Einsichten in die kulturelle Prägung von Sprache – für das Verstehen und Handeln. Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation setzt bei Schülerinnen und Schülern darüber hinaus angemessene interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit voraus. Dazu zählen insbesondere die Bereitschaft und Fähigkeit, anderen respektvoll zu begegnen, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, das eigene Verstehen und Handeln zu hinterfragen sowie andere kulturelle Besonderheiten zu akzeptieren und in kommunikativen Auseinandersetzungen zu reflektieren.

Text- und Medienkompetenz umfasst die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, Texte selbstständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Dimensionen zu verstehen und zu deuten sowie eine Interpretation zu begründen. Dies schließt auch ihre Fähigkeit ein, die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Texterstellung für die eigene Produktion von Texten zu nutzen. Auch in diesem Zusammenhang gilt der erweiterte Textbegriff.

Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft das eigene Sprachenlernen selbstständig zu analysieren und bewusst und selbstverantwortlich zu gestalten. Sprachlernkompetenz zeigt sich im Verfügen über sprachbezogene Lernmethoden und der Beherrschung daraus abgeleiteter, konkreter Strategien, die Schülerinnen und Schüler während ihres individuellen Spracherwerbsprozesses auch im Umgang mit anderen Sprachen erfahren (haben).

Sprachbewusstheit umfasst eine Sensibilität für die Struktur und den Gebrauch von Sprache und sprachlich vermittelter Kommunikation in ihren soziokulturellen, kulturellen, politischen und historischen Zusammenhängen. Sie ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die Ausdrucksmittel und Varianten einer Sprache bewusst zu nutzen. Sie ist ausgerichtet auf Reflexion über Sprache und die sprachlich sensible Gestaltung von Kommunikationssituationen. Die Entwicklung von Sprachbewusstheit unterstützt den Aufbau eines persönlichen Mehrsprachigkeitsprofils.

Sprachlernkompetenz wie auch Sprachbewusstheit haben sowohl im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung junger Erwachsener als auch im Sinne der Berufs- und Wissenschaftspropädeutik einen besonderen Bildungswert.

Kompetenzen werden im Fremdsprachenunterricht nicht einzeln und isoliert erworben, sondern in wechselnden und thematisch-inhaltlich miteinander verknüpften komplexen Kontexten.

In anspruchsvollen, anwendungsbezogenen Lernarrangements, die sich auf die vielfältigen Lebensbereiche und Kontexte des Faches beziehen, erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre interkulturelle Handlungsfähigkeit.

Das den BILDUNGSSTANDARDS FÜR DIE FORTGEFÜHRTE FREMDSPRACHE (ENGLISCH / FRANZÖSISCH) FÜR DIE ALLGEMEINE HOCHSCHULREIFE entnommene Schaubild verdeutlicht das Zusammenspiel der oben beschriebenen Kompetenzbereiche, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Kommunikationssituation in unterschiedlicher Akzentuierung zusammenwirken.

KLP Japanisch: Kopmpetenzschema

2.2 Japanisch als fortgeführte Fremdsprache

2.2.1 Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf einer ggf. heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I – am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Einführungsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau A2 mit Anteilen von B1 des GeR – vorwiegend im mündlichen Sprachgebrauch.

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Hörverstehen und Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können weniger komplexe und klar strukturierte Äußerungen und Hör- bzw. Hörsehtexte verstehen, wenn langsam und deutlich in einfacher höflichkeitsleerer oder höflicher Standardsprache gesprochen wird. Die Texte sind ggf. authentisch und beziehen sich auf Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereiches.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und wesentliche Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden in Grundzügen erfassen,
  • eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden.

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können weniger komplexe und klar strukturierte, ggf. auch authentische Texte unterschiedlicher Textsorten verstehen. Die Texte beziehen sich auf Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten, ggf. adaptierten literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte entnehmen und diese in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • Texte vor dem Hintergrund elementarer Gattungs- und Gestaltungsmerkmale inhaltlich in Grundzügen erfassen,
  • wesentliche explizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden.

Sprechen – an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich weitgehend adressatengerecht an Gesprächen beteiligen, wenn es um Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs geht.

Sie können

  • einfache kurze Gespräche eröffnen, fortführen und beenden,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in informellen Gesprächssituationen ggf. nach Vorbereitung beteiligen,
  • in informellen Gesprächssituationen ihre Erfahrungen und Erlebnisse einbringen,
  • Meinungen, Vorlieben und Gefühle in einfacher Form äußern,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

Sprechen – zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können zu Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs zusammenhängend und weitgehend adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Sachverhalte in wesentlichen Aspekten darstellen und dazu Stellung nehmen,
  • Arbeitsergebnisse in einfacher Form darstellen und kurze Präsentationen darbieten,
  • Texte zusammenfassend wiedergeben,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben berichten,
  • Meinungen anhand konkreter Begründungen darlegen.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende, sprachlich einfach strukturierte Texte zu Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs weitgehend adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • kurze Sach- und Gebrauchstexte der privaten und öffentlichen Kommunikation verfassen und dabei grundlegende Mitteilungsabsichten realisieren,
  • Informationen aus anderen Quellen in die eigene Texterstellung einbeziehen,
  • ihre Texte unter Einsatz einzelner kulturspezifischer textsortenadäquater stilistischer Mittel verfassen,
  • unter Beachtung grundlegender textsortenspezifischer Merkmale verschiedene einfache Formen des kreativen Schreibens anwenden.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte von Äußerungen und einfacher ggf. auch authentischer Texte zu Themen ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend adressatengerecht mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Sprachmittlerin bzw. Sprachmittler in alltäglichen und vertrauten Kommunikationssituationen wesentliche Aussagen und Informationen sinngemäß in die jeweilige Zielsprache sinngemäß übertragen,
  • bei der Vermittlung von Informationen auf einfache Nachfragen eingehen.

Verfügen über sprachliche Mittel

Die Schülerinnen und Schüler können ein grundlegendes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um vertraute mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [2]

Sie können

  • einen grundlegenden allgemeinen Wortschatz, einen thematischen Basiswortschatz sowie einen sehr einfachen Funktionswortschatz nutzen und ggf. auch in der Auseinandersetzung mit einfachen vertrauten Sachverhalten die japanische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Sie können auch einige verbreitete Begriffe und Wendungen der informellen mündlichen Sprachverwendung einsetzen. Der Zeichenschatz umfasst einen Grundbestand elementarer und häufig verwendeter chinesischer Schriftzeichen (Kanji), die vorwiegend rezeptiv genutzt werden,
  • Kenntnisse zu den erlernten Schriftzeichen in Bezug auf die Struktur, Lautung(en) und ggf. Schreibung anwenden,
  • auch mit einem entsprechenden Textverarbeitungsprogramm ihre Texte soweit richtig schreiben, dass die Verständlichkeit gesichert ist,
  • ein weitgehend gefestigtes Repertoire einiger grundlegender grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht anwenden, u. a. Modalkonstruktionen, höflichkeitsleere Formen,
  • ein weitgehend gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine verständliche Aussprache und Intonation zeigen,
  • die Orthografie der chinesischen Schriftzeichen (Kanji) auch in Bezug auf die Okurigana weitgehend korrekt anwenden.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit japanischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen sowie kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

Soziokulturelles Orientierungswissen

Sie greifen auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der japanischsprachigen Bezugskultur zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Alltags- und Freizeitgestaltung, Berufswahl

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Familienleben, soziale Aktivitäten, Schulsystem

Historische und kulturelle Entwicklungen

Feste und Traditionen, Esskultur

Sie können

  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus ggf. japanischsprachigen Quellen weitgehend selbstständig aneignen,
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle und weltanschauliche Perspektive berücksichtigen.

Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit

Sie können

  • sich der kulturellen Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen weitgehend bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren.

Interkulturelles Verstehen und Handeln

Sie können

  • sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den jeweils anderen Menschen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der fremdsprachigen Bezugskulturen vergleichen, diskutieren und problematisieren und sich dabei in Denk- und Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch),
  • in informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten weitgehend beachten,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte in der Regel vermeiden.

Text- und Medienkompetenz

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können weniger komplexe und klar strukturierte, ggf. auch authentische Texte vertrauter Thematik verstehen sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation und wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontextes verstehen, die Hauptaussagen sowie leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben, wobei dem Aspekt der Mündlichkeit besondere Bedeutung zukommt,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung deuten,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu den Aussagen des jeweiligen Textes Stellung beziehen,
  • ihr Textverständnis durch das Verfassen einfacher kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • angeleitet einfache Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen, wobei dem Aspekt der Mündlichkeit besondere Bedeutung zukommt,
  • ein grundlegendes Spektrum an Strategien, Hilfsmittel und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform weitgehend adressatenorientiert zu stützen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten:

einfachen Sach- und Gebrauchstexten

Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation  

Werbung, E-Mails

Texte in berufsorientierter Dimension  

adaptierten literarischen Texten

lyrische Kurzformen  

einfache narrative Texte  

Manga

einfachen diskontinuierlichen Texten

Karten, Bilder

einfachen medial vermittelten Texten

kurze auditive und audiovisuelle Formate  

Anime

Sprachlernkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils – insbesondere auch unter Berücksichtigung der sprachspezifischen Besonderheiten einer distanten Fremdsprache – ihre sprachlichen Kompetenzen weitgehend selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein grundlegendes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • Gelegenheiten (auch außerunterrichtliche) für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie zweisprachige Wörterbücher und Zeichenlexika für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung im Allgemeinen treffend einschätzen,
  • kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, weitgehend intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können grundlegende Einsichten in Struktur und Gebrauch der japanischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können

  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des Sprachgebrauchs benennen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen benennen und reflektieren,
  • über Sprache gesteuerte markante Beeinflussungsstrategien beschreiben (ggf. in deutscher Sprache),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen, indem sie ihre Kommunikation bedarfsgerecht und weitgehend sicher planen und Kommunikationsprobleme selbstständig beheben.

2.2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B1 mit Anteilen von B2 des GeR – vorwiegend im mündlichen Sprachgebrauch.

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

Hörverstehen und Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können klar strukturierte Äußerungen und authentische, ggf. auch adaptierte Hör- bzw. Hörsehtexte zu vertrauten Themen verstehen, wenn in der höflichkeitsleeren oder höflichen Standardsprache deutlich gesprochen wird.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • selbstständig eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

Leseverstehen

Die Schüler und Schülerinnen können klar strukturierte authentische, ggf. auch adaptierte Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten verstehen. Die Texte beziehen sich auf vertraute Themen.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten, ggf. adaptierten literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte entnehmen und diese in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • Texte vor dem Hintergrund elementarer Gattungs- und Gestaltungsmerkmale inhaltlich erfassen,
  • explizite und leicht zugängliche implizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • selbstständig eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

Sprechen – an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen zu vertrauten Themen verständlich sowie situationsangemessen und adressatengerecht in höflichkeitsleerer oder in höflicher Standardsprache beteiligen.

Sie können

  • Gespräche eröffnen, fortführen und beenden,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in informellen sowie ggf. nach Vorbereitung in formalisierten Gesprächssituationen beteiligen,
  • eigene Standpunkte darlegen und begründen sowie auf Standpunkte anderer weitgehend angemessen reagieren,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional anwenden.

Sprechen – zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten Themen zusammenhängend sowie situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Sachverhalte aktuellen, persönlichen und kulturellen Interesses darstellen und dazu differenziert Stellung nehmen,
  • Arbeitsergebnisse darstellen und kürzere Präsentationen darbieten,
  • Texte weitgehend kohärent vorstellen,
  • Meinungen klar und begründet darlegen,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben detailliert berichten.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende Texte zu vertrauten Themen weitgehend adressaten- und intentionsgerecht verfassen.

Sie können

  • unter Beachtung wesentlicher Textsortenmerkmale Sach- und Gebrauchstexten der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei gängige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung bzw. Argumentation einbeziehen,
  • diskontinuierliche Vorlagen in kontinuierliche Texte umschreiben,
  • ihre Texte durch den Einsatz eines weitgehend angemessenen Stils und Registers weitgehend adressatengerecht gestalten,
  • unter Beachtung grundlegender textsortenspezifischer Merkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen die wesentlichen Inhalte von Äußerungen und authentischen, ggf. auch adaptierten Texten zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache wiedergeben.

Sie können

  • als Sprachmittlerin bzw. Sprachmittler in informellen und ggf. formellen Kommunikationssituationen wesentliche Aussagen und Informationen in die jeweilige Zielsprache sinngemäß übertragen,
  • bei der Vermittlung von Informationen auf eventuelle Nachfragen eingehen.

Verfügen über sprachliche Mittel

Die Schülerinnen und Schüler können ein erweitertes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen erfolgreich zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [2]

Sie können

  • einen allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen grund­legenden Funktionswortschatz zumeist zielorientiert nutzen und auch in der Auseinandersetzung mit weitgehend vertrauten Sachverhalten die japanische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Sie können auch weit verbreitete Begriffe und Wendungen der informellen mündlichen Sprachverwendung einsetzen. Der Zeichenschatz umfasst weitere grundlegende thematische chinesische Schriftzeichen (Kanji),
  • gefestigte Kenntnisse zu den erlernten Schriftzeichen sowohl in Bezug auf die Lautung(en) als auch auf die Schreibung anwenden und in begrenztem Maße auf unbekannte Zeichen übertragen,
  • mit dem entsprechenden Textverarbeitungsprogramm ihre Texte auf dem Computer weitgehend routiniert und richtig schreiben,
  • ein erweitertes, gefestigtes Repertoire grundlegender gram,matischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional anwenden, u. a. adnominale Konstruktionen, Konditionalsätze,
  • ein gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine klare Aussprache sowie weitgehend situationsgerechte Intonation zeigen. Auf repräsentative Formen der Aussprache können sie sich einstellen, wenn deutlich artikuliert gesprochen wird,
  • die Orthografie der chinesischen Schriftzeichen (Kanji) auch in Bezug auf die Okurigana korrekt anwenden.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit japanischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen sowie Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

Soziokulturelles Orientierungswissen

Sie greifen auf ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der japanischsprachigen Bezugskultur zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Freizeit und Konsumverhaltenim Wandel, Bildungssystem, schulischer Leistungsdruck, Studium, Übergang in das Berufsleben, Arbeitswelt

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

High Tech in der japanischen Gesellschaft, Wohnsituationen, geographische und regionale Besonderheiten

Gegenwärtige politische und soziale Diskussionen

demografischer Wandel

Historische und kulturelle Entwicklungen

Umgang mit der Vergangenheit, Wertewandel

Globale Herausforderungen und Zukunftsentwürfe

Aspekte des Wirtschaftslebens, Ökologische Herausforderungen

Sie können

  • ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen festigen und vertiefen, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich selbstständig neues Wissen aus ggf. japanischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.

Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit

Sie können

  • sich der kulturellen und sprachlichen Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur sowie sprachlich herausfordernden Kommunikationssituationen grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und ihnen Toleranz entgegenbringen, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihre eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst machen, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren.

Interkulturelles Verstehen und Handeln

Sie können

  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung ein vertieftes Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den jeweils anderen Menschen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der japanischsprachigen Bezugskulturen differenziert vergleichen, diskutieren und problematisieren und sich dabei reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch),
  • in formellen wie informellen interkulturellen Kommunikationssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten sensibel beachten und flexibel interagieren,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte antizipieren und vermeiden bzw. aufklären und überwinden,
  • mit japanischsprachigen Kommunikationspartnern sensibel einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch).

Text- und Medienkompetenz

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können authentische, ggf. auch adaptierte Texte vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie zentrale Textsortenmerkmale. Sie wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontexts verstehen, die Gesamtaussage, Hauptaussagen, Aussageabsicht und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung deuten; dazu wenden sie angeleitet Verfahren des Analysierens an und berücksichtigen das Zusammenspiel von Inhalt und einzelnen markanten sprachlichen, akustischen und grafischen Mitteln,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu den Aussagen des jeweiligen Textes Stellung beziehen,
  • ihr Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • einfache Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen, wobei dem Aspekt der Mündlichkeit besondere Bedeutung zukommt,
  • ein grundlegendes Spektrum von Strategien, Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu stützen und wichtige Details hervorzuheben.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation 

einfache Zeitungstexte

Texte in berufsorientierter Dimension 

Lebenslauf

einfachen literarischen Texten

lyrische Kurzformen  

kurze narrative Texte

eine moderne und eine historische Erzählung (z. B. Märchen)

einfachen diskontinuierlichen Texten

Diagramme, Bild-Text-Kombinationen

medial vermittelten Texten

auditive Formate

Durchsagen

audiovisuelle Formate

Ausschnitte aus einer TV-Produktion

digitale Texte

Blogs, Internetforenbeiträge

Sprachlernkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils – insbesondere auch unter Berücksichtigung der sprachspezifischen Besonderheiten einer distanten Fremdsprache – ihre sprachlichen Kompetenzen selbstständig und reflektiert erweitern. Dabei nutzen sie ein breites Repertoire an Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • gezielt (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie selbstständig anwenden,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie zweisprachige Wörterbücher und Zeichenlexika für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung einschätzen und in Grundzügen dokumentieren,
  • gezielt und kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei auftretende Schwierigkeiten und Konflikte ergebnisorientiert lösen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können erweiterte Einsichten in Struktur und Gebrauch der japanischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse in der Regel sicher zu bewältigen.

Sie können

  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des Sprachgebrauchs benennen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen reflektieren und an Beispielen erläutern,
  • über Sprache gesteuerte Beeinflussungsstrategien beschreiben und reflektieren (ggf. in deutscher Sprache),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen, indem sie ihre Kommunikation im Allgemeinen bedarfsgerecht und sicher planen und Kommunikationsprobleme im Allgemeinen selbstständig beheben.

2.3 Japanisch als neu einsetzende Fremdsprache

2.3.1 Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Einführungsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau A1 mit Anteilen von A2 des GeR – vorwiegend im mündlichen Sprachgebrauch.

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern ihres noch begrenzten soziokulturellen Orientierungswissens.

Hörverstehen und Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können kurze, klar strukturierte Äußerungen und adaptierte, ggf. auch kurze, einfache authentische Hör- bzw. Hörsehtexte verstehen, wenn langsam und deutlich artikuliert in einfacher Standardsprache gesprochen wird. Die Texte beziehen sich auf vertraute Situationen und Themen ihres Alltagslebens sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und wesentliche Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden in Grundzügen erfassen,
  • aufgabengeleitet eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden.

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können adaptierte, ggf. auch kurze, einfache authentische Texte verstehen. Die Texte beziehen sich auf vertraute und konkrete Themen ihres Alltagsleben sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten sowie ggf. mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen und wesentliche, leicht zugängliche Informationen entnehmen,
  • einfache, adaptierte literarische Texte verstehen und dabei zentrale Elemente wie Thema, Figuren und Handlungsablauf erfassen,
  • leicht zugängliche wesentliche Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden.

Sprechen – an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich an einfachen Gesprächen zu vertrauten und konkreten Themen ihres Alltagslebens sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs in der Regel weitgehend adressatengerecht beteiligen.

Sie können

  • einfache Gespräche eröffnen, fortführen und beenden,
  • sich in klar definierten Rollen in informellen Gesprächssituationen nach Vorbereitung an Gesprächen beteiligen,
  • in einfacher Form in informellen Gesprächen Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle einbringen,
  • Meinungen in einfacher Form äußern,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten einfache Kompensationsstrategien funktional anwenden.

Sprechen – zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können nach angemessener Vorbereitung zu vertrauten und konkreten Themen ihres Alltags sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs in der Regel weitgehend adressatengerecht sprachlich einfach strukturiert und zusammenhängend sprechen.

Sie können

  • einfach strukturierte Auskünfte über sich und andere geben,
  • unter Verwendung von visualisierten Hilfsmitteln oder Notizen Arbeitsergebnisse in einfacher Form kurz darstellen,
  • einfache kürzere Texte sinngestaltend vortragen und die Hauptaussagen in einfacher Form wiedergeben,
  • Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle in einfacher Form darstellen,
  • Meinungen in einfacher Form äußern.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können kürzere zusammenhängende, sprachlich einfach strukturierte Texte zu vertrauten Themen ihres Alltagslebens sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs verfassen.

Sie können

  • kurze Sach- und Gebrauchstexte der privaten Kommunikation verfassen und damit elementare Mitteilungsabsichten in einfacher Form realisieren,
  • grundlegende Informationen aus anderen Quellen in die eigene Texterstellung einbeziehen,
  • auf der Grundlage von Modelltexten einfache Formen des kreativen Schreibens verfassen.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte sprachlich einfach strukturierter ggf. authentischer Texte zu vertrauten Themen ihres Alltagslebens sowie ihres Interessen- und Erfahrungsbereichs sinngemäß und in einfacher Form für einen bestimmten Zweck in der Regel weitgehend adressatengerecht mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Sprachmittler bzw. Sprachmittlerin in informellen Kommunikationssituationen einfache zentrale Aussagen und Informationen sinngemäß ggf. unter Nutzung von Gestik und Mimik in die jeweilige Zielsprache sinngemäß übertragen,
  • bei der Vermittlung von Informationen auf einfache kurze Nachfragen eingehen.

Verfügen über sprachliche Mittel

Die Schülerinnen und Schüler können ein Grundinventar sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um vertraute mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen erfolgreich zu bewältigen. Dabei auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [2]

Sie können

  • einen grundlegenden allgemeinen und thematischen Wortschatz zumeist zielorientiert nutzen. Der Zeichenschatz umfasst die Silbenalphabete Hiragana und Katakana sowie einen Grundbestand elementarer und häufig verwendeter chinesischer Schriftzeichen (Kanji), die vorwiegend rezeptiv genutzt werden. Des weiteren kennen die Schülerinnen und Schüler die 50-Laute-Tafel und die Verwendungsbereiche der drei Schriftarten.
  • Ein weitgehend gefestigtes Repertoire elementarer grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht anwenden, u. a. Fragesätze, Ortsangaben, Tätigkeitsverben, Adjektive,
  • ein weitgehend gefestigtes Repertoire grundlegender Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine weitgehend verständliche Aussprache und Intonation zeigen,
  • die Orthografie der Silbenalphabete Hiragana und Katakana sowie der ersten chinesischen Schriftzeichen (Kanji) und der Zeichensetzung weitgehend korrekt anwenden.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit japanischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können grundlegende kulturell geprägte Umgangsformen und Situationen verstehen und diesbezüglich kulturelle Konventionen in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen.

Dabei greifen sie auf ein noch begrenztes Repertoire soziokulturellen Orientierungswissens zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

Soziokulturelles Orientierungswissen

Sie greifen auf ihr noch begrenztes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der japanischsprachigen Bezugskultur zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Schulalltag, Berufe

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Familie und Freundschaft, Hobbys

Historische und kulturelle Entwicklungen

geographische und regionale Besonderheiten, Feste und Traditionen, Esskultur

Sie können

  • ihr soziokulturelles Orientierungswissen festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände nach und nach vernetzen und sich selbstständig neues Wissen aus ggf. japanischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr noch begrenztes soziokulturelles Orientierungswissen reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle und weltanschauliche Perspektive berücksichtigen.

Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit

Sie können

  • sich der kulturellen Vielfalt bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren.

Interkulturelles Verstehen und Handeln

Sie können

  • sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den jeweils anderen Menschen entwickeln,
  • in alltäglichen interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der japanischsprachigen Bezugskultur vergleichen, dis­kutieren und problematisieren und sich dabei in Denk- und Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinversetzen (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch),
  • in informellen interkulturellen Begegnungssituationen ein noch begrenztes Repertoire kulturspezifischer Konventionen und Besonderheiten weitgehend beachten.

Text- und Medienkompetenz

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des noch begrenzten soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können adaptierte, ggf. auch kurze, einfache authentische Texte konkreter und vertrauter Thematik verstehen sowie sprachlich einfach strukturierte eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie elementare Textsortenmerkmale.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontextes verstehen, die Hauptaussagen und leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu einzelnen Aussagen des jeweiligen Textes kurz Stellung beziehen,
  • in Anlehnung an Modelltexten ihr Textverständnis durch das Verfassen einfacher kreativer Variationen zum Ausdruck bringen, eine begrenzte Auswahl an Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um unter Anleitung und aufgabenbezogen eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform weitgehend adressatenorientiert zu stützen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text-und Medienkompeten in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten:

einfachen Sach- und Gebrauchstexten

Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation

Werbung, Brief

adaptierten literarischen Texten

einfache kurze narrative Texte

Manga

einfachen diskontinuierlichen Texten

Karten. Bilder

einfachen medial vermittelten Texten

kurze auditive und audiovisuelle Formate 

Anime mit Untertiteln

Sprachlernkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils – insbesondere auch unter Berücksichtigung der sprachspezifischen Besonderheiten einer distanten Fremdsprache – ihre sprachlichen Kompetenzen zum Teil selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein grundlegendes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • Gelegenheiten (auch außerunterrichtliche) für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben grundlegender sprachlicher Mittel die eigene Sprachkompetenz festigen und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie anwenden,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie zweisprachige Wörterbücher für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung im Allgemeinen treffend einschätzen,
  • kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben weitgehend selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen und durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können ihre ersten Einsichten in Struktur und Gebrauch der japanischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um einfache mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können

  • grundlegende sprachliche Regelmäßigkeiten, des Sprachgebrauchs benennen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen benennen und reflektieren (ggf. in deutscher Sprache),
  • ihren Sprachgebrauch bedarfsgerecht und sicher planen, eigene Kommunikationsprobleme wahrnehmen und benennen sowie ggf. mit Unterstützung beheben.

2.3.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau A2 mit Anteilen von B1des GeR – vorwiegend im mündlichen Sprachgebrauch.

Funktionale kommunikative Kompetenz

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern ihres grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Hörverstehen und Hörsehverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können weniger komplexe und klar strukturierte Äußerungen und Hör- bzw. Hörsehtexte verstehen, wenn langsam und deutlich in einfacher Standardsprache gesprochen wird. Die Texte sind authentisch, ggf. auch adaptiert und beziehen sich auf vertraute Themen.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und wesentliche Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

Leseverstehen

Die Schülerinnen und Schüler können weniger komplexe und klar strukturierte authentisch, ggf. auch adaptierte Texte unterschiedlicher Textsorten zu vertrauten Themen verstehen.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten, ggf. adaptierten literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte entnehmen und diese in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • Texte vor dem Hintergrund elementarer Gattungs- und Gestaltungsmerkmale inhaltlich erfassen,
  • wesentliche explizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

Sprechen: an Gesprächen teilnehmen

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen zu vertrauten Themen verständlich sowie weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht beteiligen.

Sie können

  • Gespräche eröffnen, fortführen und beenden,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in informellen sowie ggf. nach Vorbereitung in formalisierten Gesprächssituationen beteiligen,
  • in informellen sowie ggf. nach Vorbereitung in formalisierten Gesprächssituationen Erfahrungen und Erlebnisse einbringen sowie Meinungen, Vorlieben und Gefühle in einfacher Form äußern,
  • eigene Standpunkte darlegen und begründen,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

Sprechen: zusammenhängendes Sprechen

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten Themen zusammenhängend sowie weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Sachverhalte in wesentlichen Aspekten darstellen und dazu Stellung nehmen
  • Arbeitsergebnisse in einfacher Form darstellen und kurze Präsentationen darbieten,
  • Texte weitgehend kohärent vorstellen,
  • Meinungen anhand konkreter Begründungen darlegen,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben berichten.

Schreiben

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende, sprachlich einfach struk­turierte Texte zu vertrauten Themen weitgehend adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • kurze Sach- und Gebrauchstexte der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei grundlegende Mitteilungsabsichten realisieren,
  • Informationen aus anderen Quellen in die eigene Texterstellung einbeziehen,
  • ihre Texte unter Einsatz einzelner kulturspezifischer textsortenadäquater stilistischer Mittel verfassen,
  • unter Beachtung grundlegender textsortenspezifischer Merkmale verschiedene einfache Formen des kreativen Schreibens anwenden,
  • diskontinuierliche Vorlagen in kontinuierliche Texte umschreiben.

Sprachmittlung

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte von Äußerungen und einfachen authentischen, ggf. auch adaptierten Texten zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache wiedergeben.

Sie können

  • als Sprachmittlerin bzw. Sprachmittler in informellen und ggf. formellen Kommunikationssituationen Aussagen und Informationen sinngemäß in die jeweilige Zielsprache sinngemäß übertragen,
  • bei der Vermittlung von Informationen auf einfache Nachfragen eingehen.

Verfügen über sprachliche Mittel

Die Schülerinnen und Schüler können ein grundlegendes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um vertraute mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen erfolgreich zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [2]

Sie können

  • einen allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen grund­legenden Funktionswortschatz zumeist zielorientiert nutzen und auch in der Auseinandersetzung mit weitgehend vertrauten Sachverhalten die japanische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Sie können auch weit verbreitete Begriffe und Wendungen der informellen mündlichen Sprachverwendung einsetzen. Der Zeichenschatz umfasst weitere grundlegende chinesischer Schriftzeichen (Kanji),
  • Kenntnisse zu den Schriftzeichen in Bezug auf die Struktur, Lautung(en) und ggf. Schreibung anwenden,
  • auch mit einem entsprechenden Textverarbeitungsprogramm ihre Texte weitgehend richtig schreiben,
  • ein weitgehend gefestigtes Repertoire grundlegender grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht anwenden, u. a. Modalverben, Möglichkeiten des Zitierens, adnominale Konstruktionen,
  • ein weitgehend gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine verständliche Aussprache und Intonation zeigen,
  • die Orthografie der chinesischen Schriftzeichen (Kanji) auch in Bezug auf die Okurigana weitgehend korrekt anwenden.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit fremdsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen sowie kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

Soziokulturelles Orientierungswissen

Sie greifen auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der japanischsprachigen Bezugskultur zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Freizeit- und Konsumverhalten im Wandel, Bildungssystem, schulischer Leistungsdruck, Studium, Übergang in das Berufsleben

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

High Tech in der japanischen Gesellschaft, Wohnsituationen

Gegenwärtige politische und soziale Diskussionen

demografischer Wandel

Historische und kulturelle Entwicklungen

Öffnung zum Westen, Vergangenheitsbewältigung, Religionen, Wertewandel

Globale Herausforderungen und Zukunftsentwürfe

Aspekte des Wirtschaftslebens

Sie können

  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen festigen und vertiefen, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich selbstständig neues Wissen aus ggf. japanischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.

Interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit

Sie können

  • sich der kulturellen Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen weitgehend bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren.

Interkulturelles Verstehen und Handeln

Sie können

  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung ein vertieftes Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den jeweils anderen Menschen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der japanischsprachigen Bezugskulturen differenziert vergleichen, diskutieren und problematisieren und sich dabei reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch),
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten in der Regel beachten,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte in der Regel vermeiden und ggf. überwinden,
  • mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen (ggf. unter Rückgriff auf die lingua franca Englisch).

Text- und Medienkompetenz

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können klar strukturierte authentische, ggf. auch adaptierte Texte vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation und zentrale Textsortenmerkmale. Sie wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontextes verstehen, die Gesamtaussage, Hauptaussagen, Aussageabsicht und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung deuten und dabei angeleitet einfache Verfahren des Analysierens anwenden,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu den Aussagen des jeweiligen Textes Stellung beziehen,
  • ihr Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • angeleitet einfache Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen, wobei dem Aspekt der Mündlichkeit besondere Bedeutung zukommt,
  • ein grundlegendes Spektrum an Strategien, Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu stützen und wichtige Details hervorzuheben.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten:

Sach- und Gebrauchtexten

Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation

E-Mails

einfache Texte in berufsorientierter Dimension

Lebenslauf

einfachen literarischen Texten

lyrische Kurzformen

kurze narrative Texte

eine moderne Erzählung

einfachen diskontinuierlichen Texten

Bild-Text-Kombinationen, Grafiken

einfachen medial vermittelten Texten

auditive Formate

Durchsagen

audiovisuelle Formate

Ausschnitte aus TV-Produktionen und Anime

digitale Texte

Blogs, Internetforenbeiträge

Sprachlernkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils – insbesondere auch unter Berücksichtigung der sprachspezifischen Besonderheiten einer distanten Fremdsprache – ihre sprachlichen Kompetenzen weitgehend selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein erweitertes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • gezielt Gelegenheiten (auch außerunterrichtliche) für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie zweisprachige Wörterbücher und Zeichenlexika für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung im Allgemeinen treffend einschätzen,
  • kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

Sprachbewusstheit

Die Schülerinnen und Schüler können ihre grundlegenden Einsichten in Struktur und Gebrauch der japanischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können

  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des Sprachgebrauchs benennen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen benennen und reflektieren,
  • über Sprache gesteuerte markante Beeinflussungsstrategien beschreiben (ggf. in deutscher Sprache),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen, indem sie ihre Kommunikation bedarfsgerecht und weitgehend sicher planen und Kommunikationsprobleme selbstständig beheben.

[1] Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012
[2] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

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