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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2. Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompe­tenzerwartungen

Die für den Niederländischunterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen fachlichen Anforderungen werden nach Kompetenzbereichen geordnet, die die wesentlichen Dimensionen des Niederländischunterrichts repräsentieren und sich an den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches (vgl. Kapitel 1) ausrichten. Eine Konkretisierung der einzelnen Kompetenzen erfolgt in den verschiedenen Kompetenzbereichen und sichert somit für alle am Lehr- und Lernprozess Beteiligten die fachliche Transparenz.

Die verbindlichen fachlichen Anforderungen werden dabei in diesem Kapitel als Kompetenzerwartungen für das Ende der Einführungs- bzw. Qualifikationsphase formuliert.

Kompetenzerwartungen

  • fokussieren auf die Anwendung des Gelernten (Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse),
  • werden im Sinne von Regelstandards auf einem mittleren Abstraktionsgrad beschrieben,
  • verdeutlichen die Progression und kumulative Lernentwicklung von der Einführungsphase bis zum Ende der Qualifikationsphase und
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Die Entwicklung der interkulturellen Handlungsfähigkeit als Leitziel des modernen Fremdsprachenunterrichts spiegelt sich in unterschiedlicher Akzentuierung in den verschiedenen Kompetenzbereichen wider.

Der Kompetenzerwerb ist an konkrete Situationen, Inhalte und Themen gebunden, wie sie im Zusammenhang mit dem soziokulturellen Orientierungswissen im Kernlehrplan vorgegeben werden.

Insgesamt ist der Niederländischunterricht in der gymnasialen Oberstufe jedoch nicht allein auf die aufgeführten Kompetenzerwartungen und Themenfelder eingeschränkt, sondern soll Schülerinnen und Schülern ermöglichen, auf vielfältige Weise darüber hinausgehende Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, weiterzuentwickeln und zu nutzen.

2.1  Kompetenzbereiche des Faches

Ausgehend vom Leitziel der interkulturellen Handlungsfähigkeit sollen die Schülerinnen und Schüler im Niederländischunterricht Kompetenzen entwickeln, die es ihnen ermöglichen, komplexe interkulturelle Kommunikationssituationen der heutigen Lebenswirklichkeit sicher zu bewältigen. Die im Folgenden aufgeführten Kompetenzerwartungen orientieren sich dabei maßgeblich an den Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch / Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife[1], die sich auf die international anerkannten Kategorien und Referenzniveaus des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) des Europarats beziehen. Sie lassen sich den folgenden Kompetenzbereichen zuordnen:

  • Funktionale kommunikative Kompetenz
  • Interkulturelle kommunikative Kompetenz
  • Text- und Medienkompetenz
  • Sprachlernkompetenz
  • Sprachbewusstheit

Funktionale kommunikative Kompetenz untergliedert sich in Anlehnung an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR) in die Teilkompetenzen Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen (an Gesprächen teilnehmen/zusammenhängendes Sprechen), Schreiben und Sprachmittlung. In der Kommunikation kommen diese Teilkompetenzen in der Regel integrativ zum Tragen, auch wenn sie aus Darstellungsgründen im Kernlehrplan getrennt aufgeführt werden. Differenziertes Sprachhandeln erfordert das Verfügen über sprachliche Mittel, d.h. Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Orthografie sowie die Anwendung kommunikativer Strategien. Die sprachlichen Mittel haben in allen Kompetenzbereichen grundsätzlich dienende Funktion, die erfolgreiche Kommunikation steht im Vordergrund.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz ist gerichtet auf Verstehen und Handeln in Kontexten, in denen die Fremdsprache verwendet wird. Schülerinnen und Schüler erschließen die in fremdsprachigen und fremdkulturellen Texten enthaltenen Informationen, Sinnangebote und Handlungsaufforderungen und reflektieren sie vor ihrem eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund. Als ‚Text’ werden in diesem Zusammenhang alle mündlich, schriftlich und medial vermittelten Produkte verstanden, die Schülerinnen und Schüler rezipieren, produzieren oder austauschen. Damit erwerben sie die Voraussetzungen, Empathie wie auch kritische Distanz gegenüber kulturellen Besonderheiten zu entwickeln, ein begründetes persönliches Urteil zu fällen sowie ihr eigenes kommunikatives Handeln situationsangemessen und adressatengerecht zu gestalten.

Der Prozess interkulturellen Verstehens und Handelns beruht auf dem Zusammenwirken von Wissen, Einstellungen und Bewusstheit. Schülerinnen und Schüler nutzen verschiedene Wissenskomponenten – u. a. das soziokulturelle Orientierungswissen sowie ihre Einsichten in die kulturelle Prägung von Sprache – für das Verstehen und Handeln. Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation setzt bei Schülerinnen und Schülern darüber hinaus angemessene interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit voraus. Dazu zählen insbesondere die Bereitschaft und Fähigkeit, anderen respektvoll zu begegnen, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, das eigene Verstehen und Handeln zu hinterfragen sowie andere kulturelle Besonderheiten zu akzeptieren und in kommunikativen Auseinandersetzungen zu reflektieren.

Text- und Medienkompetenz umfasst die Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, Texte selbstständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Dimensionen zu verstehen und zu deuten sowie eine Interpretation zu begründen. Dies schließt auch ihre Fähigkeit ein, die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Texterstellung für die eigene Produktion von Texten zu nutzen. Auch in diesem Zusammenhang gilt der erweiterte Textbegriff.

Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Sprachenlernen selbstständig zu analysieren und es bewusst und eigenverantwortlich zu gestalten. Sprachlernkompetenz zeigt sich im Verfügen über sprachbezogene Lernmethoden und in der Beherrschung daraus abgeleiteter, konkreter Strategien, die Schülerinnen und Schüler während ihres individuellen Spracherwerbsprozesses auch im Umgang mit anderen Sprachen erfahren haben.

Sprachbewusstheit umfasst eine Sensibilität für die Struktur und den Gebrauch von Sprache und sprachlich vermittelter Kommunikation in ihren soziokulturellen, kulturellen, politischen und historischen Zusammenhängen. Sie ermöglicht Schülerinnen und Schülern, die Ausdrucksmittel einer Sprache variabel und bewusst zu nutzen. Sie ist ausgerichtet auf die Reflexion über Sprache und die sprachlich sensible Gestaltung von Kommunikationssituationen. Die Entwicklung von Sprachbewusstheit unterstützt den Aufbau eines individuellen Mehrsprachigkeitsprofils.

Sprachlernkompetenz wie auch Sprachbewusstheit haben sowohl im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung junger Erwachsener als auch im Sinne der Berufs- und Wissenschaftspropädeutik einen besonderen Bildungswert.

Kompetenzen werden im Fremdsprachenunterricht nicht einzeln und isoliert erworben, sondern in wechselnden und thematisch-inhaltlich miteinander verknüpften komplexen Kontexten.

In anspruchsvollen anwendungsbezogenen Lernarrangements, die sich auf die vielfältigen Lebensbereiche und Kontexte des Faches beziehen, erweitern und vertiefen die Schülerinnen und Schüler ihre interkulturelle Handlungsfähigkeit.

Das den Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch / Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife entnommene Schaubild verdeutlicht das Zusammenspiel der oben beschriebenen Kompetenzbereiche, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Kommunikationssituation in unterschiedlicher Akzentuierung zusammenwirken.

 

Sprachlernkompetenz 

 

Interkulturelle kommunikative

Kompetenz

 

Verstehen                 Handeln

 

Wissen              Einstellungen      Bewusstheit

 

Sprachbewusstheit 

 

Funktionale kommunikative

Kompetenz

 

Hör-/Hörsehverstehen

Leseverstehen

Schreiben

Sprechen

Sprachmittlung

 

Verfügen über sprachliche Mittel

und kommunikative Strategien

 

 

Text- und Medienkompetenz

 

 

mündlich       schriftlich      medial

 


2.2  Niederländisch als fortgeführte Fremdsprache

2.2.1   Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf einer ggf. heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I – am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Einführungsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B1+ des GeR.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu vertrauten Themen verstehen, sofern deutlich artikulierte repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

LESEVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können umfangreichere authentische Texte unterschiedlicher Textsorten zu vertrauten Themen verstehen.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten und literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, leicht zugängliche Einzelinformationen und thematische Aspekte entnehmen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • vor dem Hintergrund des jeweiligen textkommunikativen Zusammenhangs – u. a. Verfasserin bzw. Verfasser, Zielgruppe, Aussageabsicht, Textsorte - explizite und leicht zugängliche implizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (globaal, verkennend, nauwkeurig lezen) mit Hilfe funktional einsetzen, dabei Vorwissen und Kontextwissen nutzen und geeignete Nachschlagewerke selektiv verwenden, um Unklarheiten auszuräumen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen zu vertrauten Themen weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht beteiligen.

Sie können

  • in informellen Gesprächen und Diskussionen Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle zur Sprache bringen, Meinungen und eigene Positionen vertreten und begründen,
  • sich - ggf. nach Vorbereitung - in unterschiedlichen Rollen an formalisierten Gesprächen beteiligen,
  • sich bei passender Gelegenheit in Gespräche einschalten, Gespräche beginnen, fortführen und beenden,
  • Gespräche mit Unterstützung kooperativer Gesprächspartner aufrechterhalten und bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten Themen zusammenhängend sowie weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Arbeitsergebnisse sprachlich kohärent darstellen und einfach strukturierte Kurzreferate (spreekbeurt) halten und dabei wesentliche Aspekte hinreichend präzise und detailliert erläutern,
  • Sachverhalte, Handlungsweisen und Problemstellungen in wichtigen Aspekten darstellen und dazu Stellung nehmen,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben berichten,
  • Meinungen anhand konkreter Begründungen darlegen.

SCHREIBEN

Die Schülerinnen und Schüler können zusam­men­hängende Texte zu vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • unter Beachtung grundlegender Textsortenmerkmale Sach- und Gebrauchstexte der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei gängige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung bzw. Argumentation einbeziehen,
  • ihre Texte unter Einsatz eines situati­onsangemessenen Sprachregisters sowie einzelner grundlegender Stilmittel weitgehend adressatengerecht gestalten,
  • unter Beachtung grundlegender textsortenspezifischer Merkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren (u. a. fiktionale Texte verändern und ergänzen).

SPRACHMITTLUNG

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und niederländischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern in informellen und formellen Gesprächssituationen die wesentlichen Aussagen in der jeweils anderen Sprache mündlich sinngemäß wiedergeben,
  • schriftlich den Inhalt von einfachen mündlichen und schriftlichen Äußerungen bzw. Texten in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen,
  • bei der schriftlichen oder mündlichen Übermittlung von Informationen in die jeweils andere Sprache auf Nachfragen eingehen und ggf. zusätzliche Informationen ergänzen.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Schülerinnen und Schüler können ein grundlegendes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [2]

Sie können

  • einen allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen grundlegenden Funktions- und Interpretationswortschatz zumeist zielorientiert nutzen und auch in der Auseinandersetzung mit weitgehend vertrauten Sachverhalten die niederländische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Ihr Repertoire an sprachlichen Mitteln ist kontextorientiert, zunehmend vernetzt und umfasst auch einzelne Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung,
  • ein gefestigtes Repertoire grundlegender (u. a. modaliteit, aspectualiteit) grammatischer Strukturen (u. a. doelgerichte tekstgrammatica, doelgerichte variatie in de zinsbouw) zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional verwenden,
  • ein gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen. Sie zeigen eine klar verständliche Aussprache und Intonation und können sich auf repräsentative Varietäten der Standardsprache einstellen, wenn deutlich artikuliert gesprochen wird,
  • ihre grundlegenden Kenntnisse der Regelmäßigkeiten bzgl. der niederländischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen.

INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit niederländischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Sie greifen auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der niederländischsprachigen Bezugskulturen zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Werbung, Mode, Freizeitgestaltung, Berufe aus verschiedenen Perspektiven

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Wohnen und Wohnumgebung, Freundschaften, Jugendkulturen

Gegenwärtige politische und soziale Diskussion

aktuelle Ereignisse in den Niederlanden und in Flandern

Sie können

  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus niederländischsprachigen Quellen weitgehend selbstständig aneignen,
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle und weltanschauliche Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT 

Sie können

  • sich der kulturellen Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen weitgehend bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, weitgehend bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen weitgehend bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können

  • sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Niederländern und Flamen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der niederländischsprachigen Bezugskulturen vergleichen, dis­kutieren und problematisieren und sich dabei weitgehend in Denk- und Ver­hal­tens­weisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten in der Regel beachten,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte in der Regel vermeiden.

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können authentische Texte vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation und zentrale Textsortenmerkmale. Sie wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen Kontextes und kulturellen Kontextes verstehen, die Gesamtaussage, Hauptaussagen und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben. Dabei erkennen und berücksichtigen sie auffällige sprachliche Mittel und Argumentationsstrukturen für den Verstehensprozess,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung deuten; dazu wenden sie angeleitet Verfahren des Analysierens/Interpretierens an und berücksichtigen das Zusammenspiel von Inhalt und markanten strukturellen, sprachlichen, akustischen, grafischen und filmischen Mitteln,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu den Aussagen des jeweiligen Textes Stellung beziehen,
  • ihr Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • angeleitet einfache Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen,
  • ein grundlegendes Spektrum an Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu stützen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation
    verslag, krantenartikel, instructie, commentaar, lezersbrief, dagboek
  • Texte in berufsorientierter Dimension
    sollicitatiebrief, sollicitatiegesprek, advertentie

literarischen Texten

  • Gedichte und Lieder
  • kürzere narrative Texte
    verhaal, Romanauszug, stripverhaal

diskontinuierlichen Texten

  • Bild-Text-Kombinationen
    Bilder, Karikaturen, Cartoons
  • Grafiken
    Tabellen, Diagramme, Karten

medial vermittelten Texten

  • auditive Formate
    nieuwsuitzending
    , Radiointerview
  • audiovisuelle Formate
    Spielfilmszene, documentaire
  • digitale Texte

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen weitgehend selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein erweitertes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • ihr Sprachenlernen und den Grad eigener Sprachbeherrschung selbstständig beobachten, evaluieren und planen. Dabei erkennen, analysieren und korrigieren sie eigene Fehler,
  • intra- und interlinguale Vergleiche herstellen und deren Ergebnisse für den eigenen Spracherwerb nutzbar machen,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern sowie ihre an der Muttersprache und an weiteren Fremdsprachen erworbene sprachliche Kompetenz und Bewusstheit im Sinne einer aktiven Mehrsprachigkeit nutzen und so ihre Sprachbeherrschung der niederländischen Sprache erhöhen,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie ein- und zweisprachige Wörterbücher für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • eigene Arbeitsergebnisse und Lernfortschritte selbstständig sichern, evaluieren und dokumentieren, so dass sie längerfristig verfügbar sind,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • sich an der Schreib- bzw. Sprechintention oder der Aufgabenstellung orientieren, ihre Textgestaltung im Hinblick auf Inhalt und Sprache planen, ihre Texte unter Nutzung ihrer Planung verfassen und anschließend überarbeiten,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie mit entsprechender Hilfe anwenden,
  • außerunterrichtliche bzw. außerschulische Angebote für den Spracherwerb im Niederländischen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • ein Grundinventar von Vortrags- und Präsentationsstrategien sowie von Techniken für die Planung und Evaluation eigener mündlicher Textproduktion nutzen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand weitgehend selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage-und Aufgabenstellungen nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Schülerinnen und Schüler können grundlegende Einsichten in Struktur und Gebrauch der niederländischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können  

  • wesentliche Elemente des niederländischen Sprachsystems in Grundzügen auch im Vergleich mit dem Deutschen benennen,
  • auffällige sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des formellen und informellen Sprachgebrauchs benennen,
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert und relativ sicher sowohl an die Erfordernisse der Kommunikationssituation als auch – meist erfolgreich – an ihre sprachlichen Möglichkeiten anpassen,
  • ihre Kommunikation bei Bedarf bewusst planen, Kommunikationsprobleme meist selbstständig beheben und ihre Sprachkompetenz auch durch explorierenden Einsatz sprachlicher Mittel erweitern und festigen,
  • über Sprache gesteuerte markante Beeinflussungsstrategien beschreiben,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen benennen und reflektieren.

 

2.2.2  Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden – jeweils getrennt für den Kurs auf grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau – konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B2 des GeR.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu weitgehend vertrauten Themen verstehen, sofern repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus umfangreichen auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • Sachtexten und fiktionalen Texten implizit enthaltene Informationen entnehmen und diese Informationen in thematische Zusammenhänge einordnen,
  • Stimmungen und Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • selbstständig eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

LESEVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können umfangreichere authentische Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten auch zu abstrakteren, in einzelnen Fällen auch weniger vertrauten Themen verstehen.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, inhaltliche Details und thematische Aspekte entnehmen und diese in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • Texte vor dem Hintergrund einer erweiterten Bandbreite von Gattungs- und Gestaltungsmerkmalen inhaltlich erfassen,
  • vor dem Hintergrund des jeweiligen textkommunikativen Zusammenhangs – u. a. Verfasserin bzw. Verfasser, Zielgruppe, Aussageabsicht, Textsorte, zeitgeschichtliche Bezüge – explizite und implizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • selbstständig eine der Leseabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (globaal, verkennend, nauwkeurig lezen) funktional einsetzen, dabei Vorwissen und Kontextwissen nutzen und geeignete Nachschlagewerke selektiv verwenden, um Unklarheiten auszuräumen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen, in einzelnen Fällen auch zu weniger vertrauten und ggf. abstrakten Themen, situationsangemessen, adres­sa­ten­gerecht und weitgehend flüssig beteiligen.  

Sie können

  • sich aktiv an informellen Gesprächen und Diskussionen beteiligen, indem sie eigene Standpunkte klar darlegen und begründen, unterschiedliche Standpunkte abwägen, bewerten und kommentieren,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in verschiedenen informellen sowie formalisierten Gesprächssituationen aktiv beteiligen und dabei ggf. selbstständig die Initiative ergreifen,
  • sich bei passender Gelegenheit in Gespräche einschalten, Gespräche beginnen, fortführen und beenden und Gesprächskonventionen beachten,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Schülerinnen und Schüler können zu in einzelnen Fällen auch weniger vertrauten Themen zusammen­hängend sowie situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Arbeitsergebnisse präsentieren, kommentieren und ggf. auf Nachfragen eingehen,
  • Sachverhalte bezogen auf ein breites Spektrum von Vorgängen des Alltags sowie Themen aktuellen, persönlichen, fachlichen und kulturellen Interesses darstellen, problematisieren und kommentieren,
  • Texte kohärent vorstellen, problematisieren und kommentieren,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben detailliert berichten,
  • Meinungen klar und begründet darlegen.

SCHREIBEN

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende Texte zu einem breiten Spektrum von weitgehend vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • unter Beachtung eines erweiterten Spektrums von Textsortenmerkmalen Sach- und Gebrauchstexte der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei vielfältige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • ihre Texte unter Einsatz eines angemessenen Stils und Sprachregisters adressatengerecht verfassen. (u. a. rhetorische Frage, Ironie, Signalwörter, werkwoorden van modaliteit en van aspect, Partikeln),
  • in die eigene Texterstellung explizite Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen in die Argumentation sach­gerecht einbeziehen und Stand­punkte durch Begründungen oder Beispiele stützen bzw. widerlegen,
  • diskontinuierliche Vorlagen in kontinuierliche Texte umschreiben,
  • unter Beachtung eines erweiterten Spektrums textsortenspezifischer Merkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren.

SPRACHMITTLUNG

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen die wesentlichen Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten zu vertrauten, in einzelnen Fällen auch weniger vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und niederländischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern in informellen und formellen Gesprächssituationen die zentralen Aussagen mündlich unter Berücksichtigung des jeweiligen sozio-kulturellen Umfelds des Gesprächspartners und unter Berücksichtigung kommunikativer Strategien in der jeweils anderen Sprache sinngemäß wiedergeben,
  • schriftlich den Inhalt von mündlichen und schriftlichen Äußerungen bzw. Texten in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen,
  • bei der schriftlichen oder mündlichen Übermittlung von Informationen in die jeweils andere Sprache zur Vermeidung von Verstehensschwierigkeiten ggf. Hintergrundinformationen situations- und adressatengerecht ergänzen sowie auf Nachfragen reagieren.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Schülerinnen und Schüler können ein breites Spektrum sprachlicher Mittel funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht.[3]

Sie können

  • einen erweiterten allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen breiten Funktions- und Interpretationswortschatz zielorientiert nutzen und in der Auseinandersetzung mit komplexen Sachverhalten die niederländische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Sie können auch Begriffe und Wendungen der informellen mündlichen Sprachverwendung einsetzen,
  • ein erweitertes, gefestigtes Repertoire grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional verwenden (u. a. Satzkonstruktionen mit komplexer werkwoordelijke eindgroep; situationsgerechte Verwendung von tussenwerpsels en interjecties),
  • ein gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster (u. a. assimilatie, klinkerreductie, sterke en zwakke vormen) nutzen. Sie zeigen eine klar verständliche Aussprache und Intonation und können sich auf repräsentative Varietäten der Standardsprache einstellen, wenn überwiegend deutlich artikuliert gesprochen wird,
  • ihre erweiterten Kenntnisse der Regelmäßigkeiten bzgl. der niederländischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen.

INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZEN

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen, sprachlich auch anspruchsvollen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit niederländischsprachigen Texten und Medien sicher handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Die Schülerinnen und Schüler greifen auf ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der beiden niederländischsprachigen Bezugskulturen zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Medien, Arbeitswelt und Studium

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Lebensumstände; Familie, Liebe und Partnerschaft

gegenwärtige politische und soziale Diskussionen

Integration, Toleranz, Populismus, nationale, soziale und regionale Identitäten

historische und kulturelle Entwicklungen

Belgien, die Niederlande und Deutschland und ihre gemeinsame Geschichte, Sprachenstreit, (Post-)Kolonialismus, Malerei

Globale Herausforderungen und Zukunftsentwürfe

Klimawandel, Migration

Sie können

  • Ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen nach Bedarf selbstständig festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus niederländischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT

Sie können

  • Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen einer niederländischsprachigen Bezugskultur (Niederlande oder Flandern) mit solchen der eigenen Kultur vergleichen und dabei vor dem Hintergrund ihres soziokulturellen Orientierungswissens kulturbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen und erläutern. Sie erkennen gängige Klischees, Stereotype und Vorurteile,
  • in der Auseinandersetzung mit Lebenswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener, die in den Niederlanden oder Flandern leben, kulturspezifische und universelle Wertvorstellungen, Haltungen, Einstellungen analysieren, mit ihrem eigenen Wertesystem vergleichen und bewerten,
  • sich für die Wahrnehmung kultureller Vielfalt öffnen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen, Werten, Normen abweichen, tolerieren, vorausgesetzt allgemeine Grundprinzipien des friedlichen und respektvollen Zusammenlebens werden nicht verletzt,
  • fremde und eigene Werte, Haltungen und Einstellungen im Hinblick auf international gültige Konventionen einordnen,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können

  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung ein vertieftes Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der niederländischsprachigen Bezugskulturen differenziert vergleichen, dis­kutieren und problematisieren und sich dabei reflektiert in Denk- und Ver­hal­tens­weisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten sensibel beachten und flexibel interagieren,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte antizipieren und vermeiden bzw. aufklären und überwinden,
  • mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern sensibel einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen.

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können authentische Texte, in einzelnen Fällen auch weniger vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie zentrale und ggf. kulturspezifisch geprägte Textsortenmerkmale. Sie wenden ein erweitertes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontextes verstehen, die Gesamtaussage, Hauptaussagen, Aussageabsicht und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung in ihrer kulturellen und ggf. historischen Bedingtheit deuten; dazu wenden sie grundlegende Verfahren des Analysierens/Interpretierens an und berücksichtigen das Zusammenspiel von Inhalt und strukturellen, sprachlichen, akustischen, grafischen und filmischen Mitteln,
  • unter Verwendung von plausiblen Belegen sowie unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens eine begründete Deutung von Texten entwickeln und Stellung beziehen,
  • Texte mit anderen Texten in relevanten Aspekten vergleichen und Bezüge begründet herstellen,
  • ihr erweitertes Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • ihre Deutungen und Produktionsprozesse erläutern sowie ihr Erstverstehen kritisch reflektieren, relativieren und ggf. revidieren,
  • Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen,
  • ein erweitertes Spektrum von Strategien, Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu formulieren und wichtige Details hervorzuheben.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation
    specialistisch artikel, brief, politieke toespraak, interview, reportage
    , discussie, debat
  • Texte in berufsorientierter Dimension
    functiebeschrijving, vergadernotules

literarischen Texten

  • Gedichte und Lieder
  • narrative Texte
    ein Roman, Kurzgeschichten

diskontinuierlichen Texten

  • komplexere Tabellen, Diagramme, Karten

medial vermittelten Texten

  • auditive Formate
  • audiovisuelle Formate
    verfilmde roman, speelfilm
  • digitale Texte
    Blogs und Internetforenbeiträge

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen selbstständig und reflektiert erweitern. Dabei nutzen sie ein breites Repertoire an Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • gezielt (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie ein- und zweisprachige Wörterbücher für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie selbstständig anwenden,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung einschätzen und in Grundzügen dokumentieren,
  • gezielt und kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung komplexer Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei auftretende Schwierigkeiten und Konflikte ergebnisorientiert lösen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender schulischer Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Schülerinnen und Schüler können erweiterte Einsichten in Struktur und Gebrauch der niederländischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher zu bewältigen.

Sie können

  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des Sprachgebrauchs benennen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen reflektieren und an Beispielen erläutern,
  • über Sprache gesteuerte Beeinflussungsstrategien beschreiben und reflektieren,
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen, indem sie ihre Kommunikation im Allgemeinen bedarfsgerecht und sicher planen und Kommunikationsprobleme im Allgemeinen selbstständig beheben.

 

2.2.3  Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden – jeweils getrennt für den Kurs auf grundlegendem und erhöhtem Anforderungsniveau – konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B2 des GeR.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler in den Themenfeldern des vertieften soziokulturellen Orientierungswissens. 

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können Äuße­rungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte auch zu wenig vertrauten Themen verstehen bzw. im Wesentlichen verstehen, auch wenn nicht immer repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden oder schnell gesprochen wird. 

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus umfangreichen, auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • auditiv und audiovisuell vermittelten Sachtexten und fiktionalen Texten implizit enthaltene Informationen entnehmen, einordnen, mit textexternem Wissen kombinieren und die Wirkung interpretieren,
  • auditiv und audiovisuell vermittelten Sachtexten und fiktionalen Texten auffällige sprachliche Hinweise auf Stimmungen, Bedeutungen und Sprechintention entnehmen und bewerten (u. a. Übertreibungen, pejorative Wortwahl, Ambiguität, Ironie)
  • implizite Stimmungen, Einstellungen oder Beziehungen der Sprechenden erfassen,
  • selbstständig eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

LESEVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können umfangreiche authen­tische Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten auch zu abstrakteren, wenig vertrauten Themen verstehen.

Sie können

  • selbstständig Sach- und Gebrauchstexten bzw. Texten der öffentlichen Kommunikation und literarischen sowie mehrfach kodierten Texten die Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen und in den Kontext einordnen,
  • Texte vor dem Hintergrund einer großen und differenzierten Bandbreite von Gattungs- und Gestaltungsmerkmalen inhaltlich erfassen und deuten,
  • vor dem Hintergrund des jeweiligen textkommunikativen Zusammenhangs – u. a. Verfasserin bzw. Verfasser, Zielgruppe, Aussageabsicht, Textsorte, zeitgeschichtliche Bezüge – explizite und implizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • selbstständig eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (globaal, verkennend, nauwkeurig lezen ) funktional anwenden,
  • ihr Vorwissen und Kontextwissen nutzen und geeignete Nachschlagewerke selektiv verwenden, um Unklarheiten auszuräumen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen auch zu weniger vertrauten und ggf. abstrakten Themen situationsangemessen, adres­sa­ten­gerecht und flüssig - auch spontan und sprachlich differenziert- beteiligen.

Sie können

  • in informellen Gesprächen und Diskussionen Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle zur Sprache bringen, Meinungen und eigene Positionen differenziert darlegen und begründen, divergierende Standpunkte abwägen, bewerten und kommentieren,
  • in unterschiedlichen Rollen in informellen sowie in formalisierten Gesprächssituationen flexibel interagieren und dabei ggf. selbstständig die Initiative ergreifen,
  • sich bei passender Gelegenheit in Gespräche einschalten, Gespräche beginnen, fortführen und beenden und Gesprächskonventionen beachten,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten differenzierte Kompensationsstrategien anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Schülerinnen und Schüler können zu auch weniger vertrauten Themen zusammen­hängend sowie situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Arbeitsergebnisse und Präsentationen flüssig darbieten und kommentieren, auf Nachfragen eingehen und ihren Vortrag spontan ergänzen,
  • Sachverhalte bezogen auf ein breites Spektrum von anspruchsvollen Themen aktuellen, persönlichen fachlichen und kulturellen Interesses differenziert darstellen, problematisieren und kommentieren,
  • Texte kohärent vorstellen, problematisieren und differenziert kommentieren,
  • Meinungen klar, differenziert und begründet darlegen,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben detailliert berichten.

SCHREIBEN

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende Texte zu einem breiten Spektrum von auch weniger vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • unter Beachtung der jeweils erforderlichen Textsortenmerkmale ein breites Spektrum von Sach- und Gebrauchstexten der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei vielfältige Mitteilungsabsichten differenziert realisieren,
    • ihre Texte durch den Einsatz eines situationsangemessenen Stils und Sprachregisters, wesentlicher stilistischer Mittel sowie adäquater Mittel der Leserlenkung gestalten (u. a. rhetorische Frage, Ironie, Signalwörter, werkwoorden van modaliteit en van aspect, Partikeln),
    • in die eigene Texterstellung explizite und implizite Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen sachgerecht einbeziehen und Standpunkte durch differenzierte Begründungen oder Beispiele stützen bzw. widerlegen,
    • diskontinuierliche Vorlagen in kontinuierliche Texte umschreiben,
    • unter Beachtung textsortenspezifischer Merkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren.

SPRACHMITTLUNG

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen die wesentlichen Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten auch zu weniger vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und niederländischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern in informellen und formellen Gesprächssituationen wesentliche Aussagen, Aussageabsichten und wichtige Details mündlich unter Berücksichtigung des jeweiligen sozio-kulturellen Umfelds des Gesprächspartners und unter Einsatz von kommunikativen Strategien in der jeweils anderen Sprache sinngemäß wiedergeben,
  • schriftlich auch längere Äußerungen bzw. Texte aus einer oder mehreren Quellen ggf. unter Verwendung von Hilfsmitteln in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen,
  • mögliche Missverständnisse antizipieren und für das Verstehen erforderliche detaillierte Erläuterungen hinzufügen,
  • bei der schriftlichen oder mündlichen Übermittlung von Informationen in die jeweils andere Sprache zur Vermeidung von Verstehensschwierigkeiten Hintergrundinformationen situations- und adressatengerecht ergänzen sowie flexibel auf Nachfragen reagieren.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Schülerinnen und Schüler können ein breites Spektrum sprachlicher Mittel funktional, variabel und flüssig einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [4].

Sie können

  • einen differenzierten allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen differenzierten Funktions- und Interpretationswortschatz nutzen und in der Auseinandersetzung mit komplexen Sachverhalten die niederländische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Ihr Repertoire an sprachlichen Mitteln ist kontextorientiert, in vielfältiger Weise vernetzt und umfasst auch Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung, die sie funktional einsetzen,
  • ein breites und gefestigtes Repertoire grundlegender und komplexerer grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional verwenden (u. a. Satzkonstruktionen mit komplexer werkwoordelijke eindgroep in hoofd- en bijzin mit mehreren Infinitiven; conditionalis I en II met zou; situationsgerechte Verwendung von tussenwerpsels en interjecties),
  • ein erweitertes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster (u. a. assimilatie, klinkerreductie, sterke en zwakke vormen) nutzen. Sie zeigen eine klar verständliche und weitgehend authentische Aussprache und Intonation und können sich auf repräsentative Varietäten der Standardsprache einstellen und diese verstehen,
  • ihre vertieften Kenntnisse der Regelmäßigkeiten der niederländischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen.

Interkulturelle kommunikative Kompetenzen

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen, sprachlich anspruchsvollen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit niederländischsprachigen Texten und Medien sicher und flexibel handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Die Schülerinnen und Schüler greifen sicher und gezielt auf ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der beiden niederländischsprachigen Bezugskulturen zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Medien, Arbeitswelt und Studium

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener 

Lebensumstände, Lebensplanung, Familie; Liebe und Partnerschaft

gegenwärtige politische und soziale Diskussionen

Integration, Toleranz, Populismus, nationale, soziale und regionale Identitäten

historische und kulturelle Entwicklungen

Belgien, die Niederlande und Deutschland und ihre gemeinsame Geschichte, Gouden Eeuw, Sprachenstreit, (Post-)Kolonialismus, Malerei

Globale Herausforderungen und Zukunftsentwürfe

Klimawandel, Migration, Weltwirtschaft

Sie können

  • ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen nach Bedarf selbstständig festigen und gezielt erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vielfältig vernetzen und sich neues Wissen aus niederländischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT

Sie können

  • Lebensbedingungen und Lebensweisen von Menschen einer niederländischsprachigen Bezugskultur (Niederlande oder Flandern) mit solchen der eigenen Kultur vergleichen und dabei vor dem Hintergrund ihres soziokulturellen Orientierungswissens kulturbedingte Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennen und erläutern. Sie erkennen gängige Klischees, Stereotype und Vorurteile,
  • in der Auseinandersetzung mit Lebenswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener, die in den Niederlanden oder Flandern leben, kulturspezifische und universelle Wertvorstellungen, Haltungen, Einstellungen analysieren, mit ihrem eigenen Wertesystem vergleichen und bewerten,
  • sich ihre eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst machen, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren,
  • sich für die Wahrnehmung kultureller Vielfalt öffnen und von den eigenen abweichende Werte, Normen und Verhaltensweisen tolerieren, vorausgesetzt allgemeine Grundprinzipien des friedlichen und respektvollen Zusammenlebens werden nicht verletzt. Sie können probeweise eine andere Perspektive einnehmen und entsprechende Verfahren als Mittel der Erkenntnisgewinnung anwenden,
  • fremde und eigene Werte, Haltungen und Einstellungen im Hinblick auf international gültige Konventionen einordnen.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können

  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung ein vertieftes Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der niederländischsprachigen Bezugskulturen differenziert vergleichen, dis­kutieren und problematisieren und sich dabei reflektiert in Denk- und Ver­hal­tens­weisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten sensibel beachten und flexibel interagieren,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte antizipieren und vermeiden bzw. aufklären und überwinden,
  • mit fremdsprachigen Kommunikationspartnern sensibel einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen.

 

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des vertieften soziokulturellen Orientierungswissens..

Die Schülerinnen und Schüler können komplexe authentische Texte unterschiedlicher, auch weniger vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie zentrale und ggf. kulturspezifisch geprägte Textsortenmerkmale. Sie wenden gezielt ein breites Methodenrepertoire des analytisch-interpretierenden und produktions-/anwendungsorientierten Umgangs mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontextes differenziert verstehen sowie ihre Gesamtaussage, Hauptaussagen, Aussageabsicht und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und strukturiert wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung in ihrer kulturellen und historischen Bedingtheit differenziert deuten; dazu wenden sie differenzierte Verfahren des Analysierens/Interpretierens an und berücksichtigen das Zusammenspiel von Inhalt und strukturellen, sprachlichen, akustischen, grafischen und filmischen Mitteln,
  • unter Verwendung von plausiblen Belegen sowie unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens eine begründete Deutung von Texten entwickeln und differenziert Stellung beziehen,
  • Texte mit anderen Texten in relevanten Aspekten vergleichen und Bezüge zur Autorin bzw. zum Autor und zum soziokulturellen Kontext / zur Epoche begründet herstellen,
  • ihr vertieftes Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • ihre Deutungen und Produktionsprozesse sowie ihr Erstverstehen kritisch reflektieren, relativieren und ggf. revidieren,
  • Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen,
  • ein breites Spektrum von Hilfsmitteln und Medien sowie differenzierte Strategien funktional nutzen, um eigene Texte - mündlich wie schriftlich - adressatenorientiert zu formulieren und wichtige Details hervorzuheben,
  • sprachliche Mittel und Argumentationsstrukturen benennen und beim Verstehensprozess differenziert berücksichtigen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation
    specialistisch artikel, brief, politieke toespraak, interview, reportage
    , discussie, debat
  • Texte in berufsorientierter Dimension
    studieadvies

literarischen Texten

  • Gedichte und Lieder
  • narrative Texte
    ein Roman, Kurzgeschichten

diskontinuierlichen Texten

  • Bild-Text-Kombinationen, Grafiken

medial vermittelten Texten

  • auditive Formate
  • audiovisuelle Formate
    verfilmde roman, speelfilm
  • digitale Texte
    Blogs und Internetforenbeiträge

 

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen selbstständig und reflektiert erweitern. Dabei nutzen sie ein breites Repertoire an Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • selbstständig und gezielt (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • den Grad eigener Sprachbeherrschung evaluieren und reflektieren, dabei Anregungen von anderen kritisch würdigen sowie selbstständig Schlussfolgerungen für eigenes Sprachenlernen ziehen,
  •  gezielt und kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • durch planvolles Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern,
  • ihre an der Muttersprache und an weiteren Fremdsprachen erworbene sprachliche Kompetenz und Bewusstheit im Sinne einer aktiven und vielfach vernetzten Mehrsprachigkeit nutzen und so ihre Sprachbeherrschung in der niederländischen Sprache gezielt erhöhen,
  • die Bearbeitung von komplexen Aufgaben und längerfristige Arbeitsvorhaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, effizient durchführen und dabei auftretende Schwierigkeiten und Konflikte flexibel und ergebnisorientiert lösen,
  • mit fachbezogenen Arbeitsmitteln (u. a. ein- und zweisprachige Wörterbücher) reflektiert und routiniert umgehen und sie kritisch für gezielte Informationsbeschaffung und das Sprachenlernen nutzen,
  • Arbeitsergebnisse und den erreichten Arbeitsstand selbstständig dokumentieren und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung präzise und selbstkritisch bewerten und angemessen dokumentieren,
  •  eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie selbstständig anwenden,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender schulischer Frage- und Aufgabenstellungen selbstständig und sachgerecht nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Schülerinnen und Schüler können vertiefte Einsichten in Struktur und Gebrauch der niederländischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher zu bewältigen.

Sie können

  • wesentliche Elemente des niederländischen Sprachsystems auch im Vergleich mit dem Deutschen erläutern, sprachliche Regelmäßigkeiten und typische regionale und soziale Varietäten des Niederländischen benennen,
    • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen reflektieren und an Beispielen erläutern,
    • über Sprache gesteuerte subtile Beeinflussungsstrategien erkennen, beschreiben und reflektieren,
    • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen, indem sie ihre Kommunikation bedarfsgerecht und sicher planen und Kommunikationsprobleme selbstständig beheben.

 

2.3  Niederländisch als neu einsetzende Fremdsprache

2.3.1   Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Einführungsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau A2 des GeR.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Teilkompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des noch begrenzten soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können unkomplizierte Äußerungen und klar strukturierte, einfache authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu vertrauten Situationen und Themen verstehen, sofern deutlich artikuliert und langsam in Standardsprache gesprochen wird.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter, direkter Kommunikation im Unterricht und aus einfachen auditiv und audiovisuell vermittelten, ggf. adaptierten Texten die Gesamtaussage sowie Einzelinformationen entnehmen und diese in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • einer einfach strukturierten Unterhaltung oder Mitteilung die Hauptinformationen entnehmen,
  • klar formulierten und gut verständlichen (in der Regel) authentischen Hör- und Hörsehtexten die Hauptaussagen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen aufgabenbezogen kombinieren,
  • aufgabengeleitet eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden und, dabei Kontextwissen nutzen, um wesentliche Informationen zu erschließen, sowie Unklarheiten durch Nachfragen auszuräumen.

LESEVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können einfache authentische, ggf. adaptierte Texte unterschiedlicher Textsorten zu vertrauten und konkreten Themen verstehen.

Sie können

  • einfachere Arbeits- und Übungsanleitungen sowie schriftliche Sicherungen von Unterrichtsergebnissen verstehen,
  • bei klar und einfach strukturierten Sach- und Gebrauchstexten Hauptaussagen sowie leicht zugängliche inhaltliche Details und thematische Aspekte entnehmen,
  • einfache ggf. adaptierte literarische Texte verstehen und dabei zentrale Elemente wie Thema, Figuren und Handlungsablauf erfassen,
  • aufgabengeleitet eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (global, detailliert und selektiv) mit Hilfe funktional anwenden,

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Schülerinnen und Schüler können sich in routinemäßigen Situationen an unkomplizierten Gesprächen zu vertrauten und konkreten Themen in der Regel weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht beteiligen.

Sie können

  • einfache Kontaktgespräche eröffnen, fortführen und beenden,
  • sich in klar definierten Rollen in informellen sowie in formalisierten Gesprächssituationen nach entsprechender Vorbereitung an Gesprächen beteiligen,
  • aktiv an der unterrichtlichen Kommunikation teilnehmen,
  • bei sprachlichen Schwierigkeiten einfache Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten und konkreten Themen zusammenhängend sowie in der Regel weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht sprachlich einfach strukturiert sprechen.

Sie können

  • wesentliche Aspekte von Routineangelegenheiten aus ihrer Lebenswelt darstellen,
  • mit einfachen Mitteln elementare Arbeitsergebnisse darstellen und kürzere Präsentationen darbieten,
  • einfach strukturierte Texte zusammenhängend vorstellen,
  • von Erfahrungen, Erlebnisse und Vorhaben mit sprachlich einfach strukturierten Sätzen berichten.

SCHREIBEN

Die Schülerinnen und Schüler können zusammenhängende, sprachlich einfach strukturierte Texte zu vertrauten Themen in der Regel adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • verschiedene Textsorten in einfacher Form nach Vorgaben verfassen und dabei grundlegende Mitteilungsabsichten realisieren (fragen, informieren, berichten),
  • mit wenigen zusammenhängenden Sätzen wichtige Informationen aus Texten wiedergeben (u. a. Angaben zu Thema, Personen, Ort, Zeit),
  • einfache, kurze Texte über ihren Lebens- und Erfahrungsbereich verfassen,
  • auf der Grundlage von Modelltexten einfache Geschichten, Gedichte und dialogische Texte nach vorgegebenem Muster kreativ-gestaltend verfassen,
  • unter Beachtung der gängigen textsortenspezifischen Merkmale verschiedene einfache Formen des produktionsorientierten, kreativen Schreibens realisieren,
  • klar strukturierte diskontinuierliche Vorlagen in einfache, kurze kontinuierliche Texte umschreiben.

SPRACHMITTLUNG

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte einfach strukturierter Äußerungen und einfach strukturierter authentischer Texte zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck in der Regel weitgehend adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und niederländischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern in Alltagsgesprächen das Wesentliche von einfacheren Äußerungen in der jeweils anderen Sprache mündlich wiedergeben,
  • schriftlich das Wesentliche von einfacheren mündlichen und schriftlichen Äußerungen bzw. Kernaussagen kürzerer klar strukturierter Texte in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen, wenn vom Niederländischen ins Deutsche vermittelt wird,
  • bei der schriftlichen oder mündlichen Übermittlung von Informationen in die jeweils andere Sprache auf eventuelle einfache Nachfragen eingehen.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Schülerinnen und Schüler können ein Grundinventar sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um vertraute mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht.[5]

Sie können

  • einen noch begrenzten allgemeinen thematischen und funktionalen Wortschatz zumeist zielorientiert nutzen und in ritualisierten Unterrichtsabläufen die niederländische Sprache als Arbeitssprache verwenden,
  • elementare grammatische Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional verwenden, um alltägliche Grundbedürfnisse verständlich auszudrücken (u. a. Abläufe beschreiben, Information erfragen und geben, Erlebnisse und Pläne wiedergeben, vergleichen),
  • ein grundlegendes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine zumeist verständliche Aussprache und situationsgerechte Intonation verwenden,
  • erste Kenntnisse grundlegender Regelmäßigkeiten bzgl. der niederländischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen.

 

INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit niederländischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können die geläufigsten kulturell geprägte(n) Umgangsformen und Situationen verstehen und diesbezüglich kulturelle Konventionen in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ein noch begrenztes Repertoire soziokulturellen Orientierungswissens zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Sie greifen auf ihr noch begrenztes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der niederländischsprachigen Bezugskulturen zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Sport, Freizeit, Reisen, Musik, Tagesabläufe

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Wohnen, Familie

Leben in den Niederlanden und Flandern

Feste und Feiertage, Konventionen, erste geographische Orientierung

Sie können

  • ein grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen aufbauen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände nach und nach vernetzen und sich neues Wissen aus niederländischsprachigen Quellen mit entsprechenden Hilfen aneignen,
  • ihr noch begrenztes soziokulturelles Orientierungswissen reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle und weltanschauliche Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT

Sie können

  • in Begegnungssituationen mit Niederländern und Flamen Interesse und Neugier entwickeln, um ihnen offen und verständnisvoll begegnen zu können,
  • die Bereitschaft entwickeln, sich auf neue Erfahrungen einzulassen und trotz eines noch eingeschränkten Repertoires sprachlicher Mittel ohne Angst vor Gesichtsverlust sprachlich aktiv zu werden,
  • sich ihrer Wahrnehmungen und Einstellungen weitgehend bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren und so ihr interkulturelles Wahrnehmungsvermögen erweitern,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, weitgehend bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können

  • Gleichaltrige und Erwachsene aus niederländischsprachigen Kulturkreisen über sich selbst und ihre Lebenswelt adressatengerecht informieren und entsprechende Informationen und Ansichten des Kommunikationspartners erfragen und verstehen,
  • Gemeinsamkeiten zwischen ihrem Lebensalltag und dem der Menschen in einer niederländischsprachigen Bezugskultur erkennen und beschreiben,
  • in alltäglichen interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen insbesondere mit denen der niederländisch sprachigen Bezugskultur vergleichen, sich dabei ansatzweise in Denk- und Verhaltensweisen ihres Gegenübers hineinversetzen,
  • in einfachen Begegnungssituationen ein noch begrenztes Repertoire kulturspezifischer Konventionen und Besonderheiten in der Regel beachten.

 

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des noch begrenzten soziokulturellen Orientierungswissens. 

Die Schülerinnen und Schüler können einfache authentische, ggf. adaptierte Texte konkreter und vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie sprachlich einfach strukturierte eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie elementare Textsortenmerkmale.

Sie können

  • einfache authentische Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen Kontextes verstehen, die Hauptaussagen und wesentliche inhaltliche Details schriftlich und mündlich wiedergeben,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu einzelnen Aussagen des jeweiligen Textes kurz Stellung beziehen,
  • mit einfacheren Texten kreativ umgehen und diese nach Vorgaben umgestalten,
  • auf der Grundlage dieser Arbeit mit Texten und erster Deutungsansätze zu einfachen Bewertungen gelangen,
  • in Anlehnung an Modelltexte ihr Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • eine begrenzte Auswahl an Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um unter Anleitung und aufgabenbezogen kurze eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu stützen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

  • Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation
    weerbericht, reclame, persoonlijke brieven, dialogen, mails
  • Texte in berufsorientierter Dimension
    advertentie

literarischen Texten

  • Gedichte und Lieder
    versje, liedjes, song
  • narrative Texte
    kürzere narrative Texte in Auszügen

diskontinuierlichen Texten

  • Bild-Text-Kombinationen
    agenda, stripverhaal
  • Grafiken
    folder, formulier

medial vermittelten Texten

  • auditive Formate
    weerbericht, nieuws, reclame
  • audiovisuelle Formate
    reclamespot, videoclip
  • digitale Texte

 

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen zum Teil selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein grundlegendes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • Gelegenheiten (auch außerunterrichtliche) für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben grundlegender sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene noch begrenzte Sprachkompetenz festigen und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie anwenden,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel, u. a. zweisprachige Wörterbücher und Medien, für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung im Allgemeinen treffend einschätzen,
  • kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen von anderen kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage – und Aufgabenstellungen nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Schülerinnen und Schüler können ihre ersten Einsichten in Struktur und Gebrauch der niederländischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um einfache mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse zu bewältigen.

Sie können

  • grundlegende Aspekte des niederländischen Sprachsystems in einfacher Form benennen,
  • ihren Sprachgebrauch bedarfsgerecht und sicher planen und an die Erfordernisse elementarer mündlicher und schriftlicher Kommunikationssituationen anpassen,
  • ihre am Deutschen und weiteren Fremdsprachen (insb. dem Englischen) erworbene sprachliche Kompetenz und Bewusstheit im Sinne einer aktiven Mehrsprachigkeit nutzen und so ihre Kompetenz beim Gebrauch der niederländischen Sprache erweitern (u. a. interlinguale Bedeutungserschließung, Sprachvergleich, Wissen um valse vrienden).

 

2.3.2   Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Sekundarstufe II über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Schülerinnen und Schüler das Referenzniveau B1 des GeR mit Anteilen von B2.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Kompetenzen erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens. 

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu vertrauten Themen verstehen, sofern deutlich artikulierte repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden.

Sie können

  • in unmittelbar erlebter direkter Kommunikation und aus auditiv und audiovisuell vermittelten Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • textinterne Informationen und textexternes Wissen kombinieren,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • eine der Hörabsicht entsprechende Rezeptionsstrategie (global, detailliert und selektiv) funktional anwenden.

LESEVERSTEHEN

Die Schülerinnen und Schüler können umfangreichere authentische Texte unterschiedlicher Textsorten zu vertrauten Themen verstehen.

Sie können

  • Sach- und Gebrauchstexten und literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen, leicht zugängliche Einzelinformationen und thematische Aspekte entnehmen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • vor dem Hintergrund des jeweiligen textkommunikativen Zusammenhangs – u. a. Verfasserin bzw. Verfasser, Zielgruppe, Aussageabsicht, Textsorte - explizite und leicht zugängliche implizite Informationen erkennen und in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • eine der Leseabsicht entsprechende Strategie (globaal, verkennend, nauwkeurig lezen) mit Hilfe funktional einsetzen, dabei Vorwissen und Kontextwissen nutzen und geeignete Nachschlagewerke selektiv verwenden, um Unklarheiten auszuräumen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Schülerinnen und Schüler können sich an Gesprächen zu vertrauten Themen weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht beteiligen.

Sie können

  • in informellen Gesprächen und Diskussionen Erfahrungen, Erlebnisse und Gefühle zur Sprache bringen, Meinungen und eigene Positionen vertreten und begründen,
  • sich – ggf. nach Vorbereitung - in unterschiedlichen Rollen an formalisierten Gesprächen beteiligen,
  • sich bei passender Gelegenheit in Gespräche einschalten, Gespräche beginnen, fortführen und beenden,
  • Gespräche mit Unterstützung kooperativer Gesprächspartner aufrechterhalten und bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Schülerinnen und Schüler können zu vertrauten Themen zusammenhängend sowie weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können

  • Arbeitsergebnisse sprachlich kohärent darstellen und einfach strukturierte Kurzreferate (spreekbeurt) halten und dabei wesentliche Aspekte hinreichend präzise und detailliert erläutern,
  • Sachverhalte, Handlungsweisen und Problemstellungen in wichtigen Aspekten darstellen und dazu Stellung nehmen,
  • von Erfahrungen, Erlebnissen und Vorhaben berichten,
  • Meinungen anhand konkreter Begründungen darlegen.

SCHREIBEN

Die Schülerinnen und Schüler können zusam­men­hängende Texte zu vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können

  • unter Beachtung grundlegender Textsortenmerkmale Sach- und Gebrauchstexte der öffentlichen und privaten Kommunikation verfassen und dabei gängige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung bzw. Argumentation einbeziehen,
  • ihre Texte unter Einsatz eines situati­onsangemessenen Sprachregisters sowie einzelner grundlegender Stilmittel weitgehend adressatengerecht gestalten,
  • unter Beachtung grundlegender textsortenspezifischer Merkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren (u. a. fiktionale Texte verändern und ergänzen).

SPRACHMITTLUNG

Die Schülerinnen und Schüler können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können

  • als Mittler zwischen deutsch- und niederländischsprachigen Sprecherinnen und Sprechern in informellen und formellen Gesprächssituationen die wesentlichen Aussagen in der jeweils anderen Sprache mündlich sinngemäß wiedergeben,
  • schriftlich den Inhalt von einfachen mündlichen und schriftlichen Äußerungen bzw. Texten in die jeweils andere Sprache sinngemäß übertragen,
  • bei der schriftlichen oder mündlichen Übermittlung von Informationen in die jeweils andere Sprache auf Nachfragen eingehen und ggf. zusätzliche Informationen ergänzen.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Schülerinnen und Schüler können ein grundlegendes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht. [6]

Sie können

  • einen allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen grundlegenden Funktions- und Interpretationswortschatz zumeist zielorientiert nutzen und auch in der Auseinandersetzung mit weitgehend vertrauten Sachverhalten die niederländische Sprache als Arbeitssprache verwenden. Ihr Repertoire an sprachlichen Mitteln ist kontextorientiert, zunehmend vernetzt und umfasst auch einzelne Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung,
  • ein gefestigtes Repertoire grundlegender (u. a. modaliteit, aspectualiteit) grammatischer Strukturen (u. a. doelgerichte tekstgrammatica, doelgerichte variatie in de zinsbouw) zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsicht funktional verwenden,
  • ein gefestigtes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen. Sie zeigen eine klar verständliche, Aussprache und Intonation und können sich auf repräsentative Varietäten der Standardsprache einstellen, wenn deutlich artikuliert gesprochen wird,
  • ihre grundlegenden Kenntnisse der Regelmäßigkeiten bzgl. der niederländischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen.

 

IINTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit niederländischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Sie greifen auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern der niederländischsprachigen Bezugskulturen zurück:

Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

Medien, Arbeitswelt und Studium

Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

Lebensumstände, Lebensplanung; Familie, Liebe und Partnerschaft

gegenwärtige politische und soziale Diskussionen

Integration, Toleranz, Populismus, nationale, soziale und regionale Identitäten

historische und kulturelle Entwicklungen

Belgien, die Niederlande und Deutschland und ihre gemeinsame Geschichte, Sprachenstreit, (Post-)Kolonialismus

Globale Herausforderungen und Zukunftsentwürfe

Klimawandel, Migration

Sie können

  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus niederländischsprachigen Quellen weitgehend selbstständig aneignen,
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle und weltanschauliche Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT

Sie können

  • sich der kulturellen Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen weitgehend bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, weitgehend bewusst werden und Toleranz entwickeln, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen Wahrnehmungen und Einstellungen weitgehend bewusst werden, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können

  • sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Niederländern und Flamen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in interkulturellen Handlungssituationen eigene Lebenserfahrungen und Sichtweisen mit denen der niederländischsprachigen Bezugskulturen vergleichen, dis­kutieren und problematisieren und sich dabei weitgehend in Denk- und Ver­hal­tens­weisen ihres Gegenübers hineinversetzen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten in der Regel beachten,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte in der Regel vermeiden.

 

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Schülerinnen und Schüler insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Schülerinnen und Schüler können authentische Texte vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation und zentrale Textsortenmerkmale. Sie wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können

  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen Kontextes und kulturellen Kontextes verstehen, die Gesamtaussage, Hauptaussagen und wichtige Details mündlich und schriftlich zusammenfassen und wiedergeben. Dabei erkennen und berücksichtigen sie auffällige sprachliche Mittel und Argumentationsstrukturen für den Verstehensprozess,
  • Texte in Bezug auf die Darstellungsform und Wirkung deuten; dazu wenden sie angeleitet Verfahren des Analysierens/Interpretierens an und berücksichtigen das Zusammenspiel von Inhalt und markanten strukturellen, sprachlichen, akustischen, grafischen und filmischen Mitteln,
  • unter Berücksichtigung ihres Welt- und soziokulturellen Orientierungswissens zu den Aussagen des jeweiligen Textes Stellung beziehen,
  • ihr Textverständnis durch das Verfassen kreativer Variationen zum Ausdruck bringen,
  • angeleitet einfache Texte expositorischer, deskriptiver, narrativer, instruktiver sowie argumentativ-appellativer Ausrichtung verfassen,
  • ein grundlegendes Spektrum an Hilfsmitteln und Medien funktional nutzen, um eigene Texte in mündlicher wie in schriftlicher Vermittlungsform adressatenorientiert zu stützen.

Die Schülerinnen und Schüler erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum von soziokulturell relevanten

Sach- und Gebrauchstexten

  • Texte der öffentlichen und privaten Kommunikation
    verslag, krantenartikel, instructie, commentaar, lezersbrief, dagboek
  • Texte in berufsorientierter Dimension
    sollicitatiebrief, sollicitatiegesprek, advertentie

literarischen Texten

  • Gedichte und Lieder
  • narrative Texte
    kürzere narrative Texte, Romanauszug

diskontinuierlichen Texten

  • Bild-Text-Kombinationen
    Bilder, Karikaturen, Cartoons
  • Grafiken
    Tabellen, Diagramme, Karten,

medial vermittelten Texten

  • auditive Formate
    nieuwsuitzending
    , Radiointerview
  • audiovisuelle Formate
    Spielfilmszene, documentaire
  • digitale Texte

 

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen weitgehend selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein erweitertes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können

  • ihr Sprachenlernen und den Grad eigener Sprachbeherrschung selbstständig beobachten, evaluieren und planen. Dabei erkennen, analysieren und korrigieren sie eigene Fehler,
  • intra- und interlinguale Vergleiche herstellen und deren Ergebnisse für den eigenen Spracherwerb nutzbar machen,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern sowie ihre an der Muttersprache und an weiteren Fremdsprachen erworbene sprachliche Kompetenz und Bewusstheit im Sinne einer aktiven Mehrsprachigkeit nutzen und so ihre Sprachbeherrschung in der niederländischen Sprache erhöhen,
  • bedarfsgerecht unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien sowie ein- und zweisprachige Wörterbücher für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • eigene Arbeitsergebnisse und Lernfortschritte selbstständig sichern, evaluieren und dokumentieren, so dass sie längerfristig verfügbar sind,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig und mittels kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und dabei mit auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • sich an der Schreib- bzw. Sprechintention oder der Aufgabenstellung orientieren, ihre Textgestaltung im Hinblick auf Inhalt und Sprache planen, ihre Texte unter Nutzung ihrer Planung verfassen und anschließend überarbeiten,
  • eine der kommunikativen Absicht entsprechende Rezeptionsstrategie mit entsprechender Hilfe anwenden,
  • außerunterrichtliche bzw. außerschulische Angebote für den Spracherwerb im Niederländischen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • ein Grundinventar von Vortrags- und Präsentationsstrategien sowie von Techniken für die Planung und Evaluation eigener mündlicher Textproduktion nutzen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand weitgehend selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage-und Aufgabenstellungen nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Schülerinnen und Schüler können grundlegende Einsichten in Struktur und Gebrauch der niederländischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können

  • wesentliche Elemente des niederländischen Sprachsystems in Grundzügen auch im Vergleich mit dem Deutschen benennen,
  • auffällige sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen und Varietäten des formellen und informellen Sprachgebrauchs benennen,
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert und relativ sicher sowohl an die Erfordernisse der Kommunikationssituation als auch – meist erfolgreich – an ihre sprachlichen Möglichkeiten anpassen,
  • ihre Kommunikation bei Bedarf bewusst planen, Kommunikationsprobleme meist selbstständig beheben und ihre Sprachkompetenz auch durch explorierenden Einsatz sprachlicher Mittel erweitern und festigen,
  • über Sprache gesteuerte markante Beeinflussungsstrategien beschreiben,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen benennen und reflektieren.


[1] Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012

[2] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

[3] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

[4] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

[5] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

[6] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

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