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2 Kompetenzbereiche und Kompetenzerwartungen

Die für den Englischunterricht im Abendgymnasium und Kolleg verbindlichen fachlichen Anforderungen werden nach Kompetenzbereichen geordnet, die die wesentlichen Dimensionen des Englischunterrichts repräsentieren und sich an den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches (vgl. Kapitel 1) ausrichten. Eine Konkretisierung der einzelnen Kompetenzen erfolgt in den verschiedenen Kompetenzbereichen und sichert somit für alle am Lehr- und Lernprozess Beteiligten die fachliche Transparenz. Die fachlichen Anforderungen werden dabei in diesem Kapitel als Kompetenzerwartungen mit orientierungsstiftendem Charakter für das Ende der Einführungs- bzw. verbindlich für das Ende der Qualifikationsphase formuliert.

Kompetenzerwartungen

  • fokussieren auf die Anwendung des Gelernten (Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse),
  • werden im Sinne von Regelstandards auf einem mittleren Abstraktionsgrad beschrieben,
  • verdeutlichen die Progression und kumulative Lernentwicklung von der Einführungsphase bis zum Ende der Qualifikationsphase und
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Die Entwicklung der interkulturellen Handlungsfähigkeit als Leitziel des modernen Fremdsprachenunterrichts spiegelt sich in unterschiedlicher Akzentuierung in den verschiedenen Kompetenzbereichen wider. Der Kompetenzerwerb ist an konkrete Situationen, Inhalte und Themen gebunden, wie sie im Zusammenhang mit dem soziokulturellen Orientierungswissen im Kernlehrplan vorgegeben werden. Insgesamt ist der Englischunterricht im Weiterbildungskolleg jedoch nicht allein auf die aufgeführten Kompetenzerwartungen und Themenfelder eingeschränkt, sondern soll Studierenden ermöglichen, auf vielfältige Weise darüber hinausgehende Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, weiterzuentwickeln und zu nutzen.

 

2.1 Kompetenzbereiche des Faches

2.1 Kompetenzbereiche des Faches

Ausgehend vom Leitziel der interkulturellen Handlungsfähigkeit sollen die Studierenden im Englischunterricht Kompetenzen entwickeln, die es ihnen ermöglichen, komplexe interkulturelle Kommunikationssituationen der heutigen Lebenswirklichkeit sicher zu bewältigen. Die im Folgenden aufgeführten Kompetenzerwartungen orientieren sich dabei maßgeblich an den Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch/Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife [1], die sich auf die international anerkannten Kategorien und Referenzniveaus des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GeR) des Europarats beziehen. Sie lassen sich den folgenden Kompetenzbereichen zuordnen:

  • Funktionale kommunikative Kompetenz
  • Interkulturelle kommunikative Kompetenz
  • Text- und Medienkompetenz
  • Sprachlernkompetenz
  • Sprachbewusstheit

Funktionale kommunikative Kompetenz untergliedert sich in Anlehnung an den Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR) in die fünf Teilkompetenzen Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Sprechen (an Gesprächen teilnehmen/zusammenhängendes Sprechen), Schreiben und Sprachmittlung. In der Kommunikation kommen diese Teilkompetenzen in der Regel integrativ zum Tragen, auch wenn sie aus Darstellungsgründen im Kernlehrplan getrennt aufgeführt werden. Differenziertes Sprachhandeln erfordert das Verfügen über sprachliche Mittel, d.h. Wortschatz, Grammatik, Aussprache und Orthografie sowie die Anwendung kommunikativer Strategien. Die sprachlichen Mittel haben in allen Kompetenzbereichen grundsätzlich dienende Funktion, die erfolgreiche Kommunikation steht im Vordergrund.

Interkulturelle kommunikative Kompetenz ist gerichtet auf Verstehen und Handeln in Kontexten, in denen die Fremdsprache verwendet wird. Studierende erschließen die in fremdsprachigen und fremdkulturellen Texten enthaltenen Informationen, Sinnangebote und Handlungsaufforderungen und reflektieren sie vor ihrem eigenen kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund. Als ‚Text’ werden in diesem Zusammenhang alle mündlich, schriftlich und medial vermittelten Produkte verstanden, die Studierenden rezipieren, produzieren oder austauschen. Damit erwerben sie die Voraussetzungen, Empathie wie auch kritische Distanz gegenüber kulturellen Besonderheiten zu entwickeln, ein begründetes persönliches Urteil zu fällen sowie ihr eigenes kommunikatives Handeln situationsangemessen und adressatengerecht zu gestalten.

Der Prozess interkulturellen Verstehens und Handelns beruht auf dem Zusammenwirken von Wissen, Einstellungen und Bewusstheit. Studierende nutzen verschiedene Wissenskomponenten – u.a. das soziokulturelle Orientierungswissen sowie ihre Einsichten in die kulturelle Prägung von Sprache – für das Verstehen und Handeln. Erfolgreiche interkulturelle Kommunikation setzt bei Studierenden darüber hinaus angemessene interkulturelle Einstellungen und Bewusstheit voraus. Dazu zählen insbesondere die Bereitschaft und Fähigkeit, anderen respektvoll zu begegnen, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, das eigene Verstehen und Handeln zu hinterfragen sowie andere kulturelle Besonderheiten zu akzeptieren und in kommunikativen Auseinandersetzungen zu reflektieren.

Text- und Medienkompetenz umfasst die Fähigkeit der Studierenden, Texte selbstständig, zielbezogen sowie in ihren historischen und sozialen Dimensionen zu verstehen und zu deuten sowie eine Interpretation zu begründen. Dies schließt auch ihre Fähigkeit ein, die gewonnenen Erkenntnisse über die Bedingungen und Techniken der Texterstellung für die eigene Produktion von Texten zu nutzen. Auch in diesem Zusammenhang gilt der erweiterte Textbegriff.

Sprachlernkompetenz beinhaltet die Fähigkeit und Bereitschaft, das eigene Sprachenlernen selbstständig zu analysieren und es bewusst und eigenverantwortlich zu gestalten. Sprachlernkompetenz zeigt sich im Verfügen über sprachbezogene Lernmethoden und in der Beherrschung daraus abgeleiteter, konkreter Strategien, die Studierende während ihres individuellen Spracherwerbsprozesses auch im Umgang mit anderen Sprachen erfahren haben.

Sprachbewusstheit umfasst eine Sensibilität für die Struktur und den Gebrauch von Sprache und sprachlich vermittelter Kommunikation in ihren soziokulturellen, kulturellen, politischen und historischen Zusammenhängen. Sie ermöglicht Studierenden, die Ausdrucksmittel einer Sprache variabel und bewusst zu nutzen. Sie ist ausgerichtet auf die Reflexion über Sprache und die sprachlich sensible Gestaltung von Kommunikationssituationen. Die Entwicklung von Sprachbewusstheit unterstützt den Aufbau eines individuellen Mehrsprachigkeitsprofils.

Sprachlernkompetenz wie auch Sprachbewusstheit haben sowohl im Hinblick auf die Persönlichkeitsbildung junger Erwachsener als auch im Sinne der Berufs- und Wissenschaftspropädeutik einen besonderen Bildungswert.

Kompetenzen werden im Fremdsprachenunterricht nicht einzeln und isoliert erworben, sondern in wechselnden und thematisch-inhaltlich miteinander verknüpften komplexen Kontexten. In anspruchsvollen anwendungsbezogenen Lernarrangements, die sich auf die vielfältigen Lebensbereiche und Kontexte des Faches beziehen, erweitern und vertiefen die Studierenden ihre interkulturelle Handlungsfähigkeit.

Das den Bildungsstandards für die fortgeführte Fremdsprache (Englisch/Französisch) für die Allgemeine Hochschulreife entnommene Schaubild verdeutlicht das Zusammenspiel der oben beschriebenen Kompetenzbereiche, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Kommunikationssituation in unterschiedlicher Akzentuierung zusammenwirken.

Schaubild Kompetenzbereiche

 

2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

2.2 Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Die Einführungsphase am Weiterbildungskolleg dient aufgrund des durch diskontinuierliche Lernbiographien bedingten heterogenen Leistungsstands insbesondere auch der Vertiefung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Unterschied zu den verbindlich zu erreichenden Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase haben daher die Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase orientierungsstiftenden Charakter.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Kompetenzen erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN 

Die Studierenden können Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu vertrauten Themen verstehen, sofern deutlich artikulierte repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden.

Sie können
  • in unmittelbar erlebter face-to-face-Kommunikation und aus auditiven und audiovisuellen Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • wesentliche Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, detailliertes und selektives Hör- bzw. Hörsehverstehen) auswählen.

LESEVERSTEHEN

Die Studierenden können umfangreichere, authentische Texte unterschiedlicher Textsorten zu vertrauten Themen verstehen.

Sie können
  • Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen und leicht zugängliche Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • implizite Informationen, auch Einstellungen und Meinungen, erschließen,
  • einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, selektives und detailliertes Leseverstehen) auswählen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN 

Die Studierenden können sich an Gesprächen zu vertrauten Themen weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht beteiligen.

Sie können
  • Gespräche angemessen beginnen, fortführen und beenden, bei sprachlichen Schwierigkeiten aufrechterhalten und Missverständnisse in der Regel überwinden,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in formellen und informellen Gesprächssituationen ggf. nach Vorbereitung beteiligen,
  • eigene Standpunkte darlegen und begründen,
  • ein Grundinventar von Techniken für die Planung und Realisierung eigener Gesprächsbeiträge nutzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN 

Die Studierenden können zu vertrauten Themen zusammenhängend sowie weitgehend situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können
  • Sachverhalte, Handlungsweisen, Erfahrungen, Vorhaben, Problemstellungen und Einstellungen darstellen und kommentieren,
  • Arbeitsergebnisse darstellen und kürzere Präsentationen darbieten,
  • in ihrer Darstellung wesentliche Punkte hinreichend präzise hervorheben und durch Details unterstützen,
  • ein Grundinventar von Techniken für die Planung und Realisierung eigener Redebeiträge und Präsentationen nutzen, ggf. Medien unterstützend einsetzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten grundlegende Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SCHREIBEN 

Die Studierenden können zusammenhängende Texte zu vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können
  • unter Beachtung wesentlicher Textsortenmerkmale ein grundlegendes Spektrum von Sach- und Gebrauchstexten verfassen und dabei gängige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • unter Beachtung wesentlicher Textsortenmerkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren,
  • wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung einbeziehen sowie Standpunkte begründen und gegeneinander abwägen,
  • ihre Texte unter Einsatz eines weitgehend angemessenen Stils und Registers adressatengerecht gestalten,
  • ihre Texte im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form planen, unter Nutzung ihrer Planung verfassen und überarbeiten.

SPRACHMITTLUNG 

Die Studierenden können in zweisprachigen Kommunikationssituationen wesentliche Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten zu vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck weitgehend adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können
  • in informellen und vertrauten formellen Begegnungssituationen wesentliche Aussagen in die jeweilige Zielsprache mündlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen,
  • den Inhalt von Äußerungen bzw. Texten – bei Bedarf unter Verwendung von Hilfsmitteln – in die jeweilige Zielsprache schriftlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen,
  • ggf. auf einzelne Nachfragen eingehen und für das Verstehen erforderliche Erläuterungen hinzufügen.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL 

Die Studierenden können ein grundlegendes Spektrum sprachlicher Mittel weitgehend funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht.[2]

Sie können
  • einen grundlegenden allgemeinen und in Bezug auf das soziokulturelle Orientierungswissen erweiterten thematischen Wortschatz sowie einen grundlegenden Funktions- und Interpretationswortschatz funktional nutzen und die englische Sprache in der Auseinandersetzung mit vertrauten Sachverhalten als Arbeitssprache verwenden; sie können darüber hinaus auch geläufige Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung einsetzen,
  • ein gefestigtes Repertoire grundlegender grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsichten funktional und weitgehend sicher verwenden, darunter grundlegende Formen der Hypotaxe sowie geläufige Infinitiv-, Gerundial- und Partizipialkonstruktionen,
  • ein Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei eine im Allgemeinen klare Aussprache und weitgehend angemessene Intonation zeigen; auf weniger geläufige Formen der Aussprache und leichte dialektale Einfärbungen können sie sich meist einstellen, sofern deutlich artikuliert wird,
  • ihre Vertrautheit mit grundlegenden Regelmäßigkeiten der englischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen und ihren aktiven Wortschatz orthografisch zumeist korrekt verwenden.

INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Studierenden können in interkulturellen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit englischsprachigen Texten und Medien handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Sie greifen auf ihr grundlegendes Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern anglophoner Bezugskulturen zurück:

Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener:
  • (Sprachen-)Lernen, Leben und Arbeiten im englischsprachigen Ausland
Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten:
  • Zusammenleben, Kommunikation und Identitätsbildung im digitalen Zeitalter
Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen:
  • Wertorientierung und Zukunftsentwürfe im „global village“
Sie können
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen im Allgemeinen selbstständig festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus englischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr grundlegendes soziokulturelles Orientierungswissen hinterfragen und dabei die jeweilige kulturelle Perspektive berücksichtigen.

INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT

Sie können
  • sich kultureller Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und Toleranz zeigen, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • sich ihrer eigenen kulturgeprägten Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst werden und sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen.

INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN

Sie können
  • in der Auseinandersetzung mit den politisch, sozial und kulturell geprägten Lebensumständen von Menschen der anglophonen Bezugskulturen kulturspezifische Wertvorstellungen, Einstellungen und Lebensstile verstehen und mit eigenen Vorstellungen vergleichen,
  • sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen typische kulturspezifische Konventionen und Besonderheiten in der Regel beachten,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte in der Regel überwinden,
  • sich mit englischsprachigen Kommunikationspartnern über kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen.

TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des grundlegenden soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Studierenden können authentische Texte vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation und zentrale Textsortenmerkmale. Sie wenden ein grundlegendes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können
  • Texte unter Beachtung wesentlicher Aspekte ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontexts – vor allem Verfasserin/Verfasser, Sprecherin/Sprecher, Adressatin/Adressat, Ort, Zeit, Anlass – verstehen sowie ihre Gesamtaussage benennen und Hauptaussagen und wichtige Details wiedergeben,
  • Texte angeleitet in Bezug auf Aussageabsicht, Darstellungsform und Wirkung deuten; dazu berücksichtigen sie wesentliche Textsortenmerkmale sowie auffällige Wechselbeziehungen zwischen Inhalt und strukturellen, sprachlichen, grafischen, akustischen und filmischen Mitteln,
  • unter Verwendung von Belegen eine einfache Textdeutung entwickeln und unter Bezugnahme auf ihr welt- und soziokulturelles Orientierungswissen Stellung beziehen,
  • sich dem Gehalt und der Wirkung von Texten annähern, indem sie eigene kreative Texte entwickeln und dabei angeleitet ausgewählte Inhalts- oder Gestaltungselemente verändern oder die Darstellung ergänzen,
  • ihr Erstverstehen, ihre Deutungen und ihre Produktionsprozesse kritisch reflektieren und ggf. revidieren,
  • einschätzen, welchen Stellenwert Texte und Medien für das eigene Sachinteresse bzw. für die Bearbeitung einer Aufgabenstellung haben,
  • unterschiedliche Medien, Strategien und Darstellungsformen nutzen, um eigene Texte – mündlich wie schriftlich – adressatenorientiert zu stützen.

Die Studierenden erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum soziokulturell relevanter

Sach- und Gebrauchstexte
  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation Brief/E-Mail, Tagebucheintrag, Bericht, Kommentar, Leserbrief
  • Texte in berufsorientierter Dimension Schul-/Universitätsexposés, Stellenanzeigen
literarischer Texte
  • lyrische Texte Gedichte
  • narrative Texte Kurzgeschichte (short story) oder Romanauszug
  • dramatische Texte Kurzdrama oder Dramen- bzw. Drehbuchauszug
diskontinuierlicher Texte
  • Text-Bild-Kombinationen
medial vermittelter Texte
  • auditive Formate podcasts, songs
  • audiovisuelle Formate Spielfilm bzw. Spielfilmauszüge
  • digitale Texte blogs

SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Studierenden können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen weitgehend selbstständig erweitern. Dabei nutzen sie ein erweitertes Repertoire von Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können
  • (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • ein- und zweisprachige Wörterbücher sowie weitere Arbeitsmittel und Medien für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung im Allgemeinen treffend einschätzen und dokumentieren,
  • kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen zur Weiterarbeit kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung von Aufgaben selbstständig auch unter Nutzung kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und mit dabei auftretenden Schwierigkeiten ergebnisorientiert umgehen,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand weitgehend selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.

SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Studierenden können grundlegende Einsichten in Struktur und Gebrauch der englischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse weitgehend sicher zu bewältigen.

Sie können
  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen, Varianten und Varietäten des Sprachgebrauchs erkennen und beschreiben,
  • grundlegende Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen erkennen und beschreiben,
  • über Sprache gesteuerte markante Beeinflussungsstrategien erkennen und beschreiben (critical language awareness),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen,
  • ihr Sprachhandeln im Allgemeinen bedarfsgerecht planen und Kommunikationsprobleme weitgehend selbstständig beheben.

 

2.3 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs

2.3 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Grundkurs

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Studierenden im Grundkurs die Niveaustufe B2 des GeR mit Anteilen an der Niveaustufe C1 in den rezeptiven Bereichen.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Kompetenzen erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN  

Die Studierenden können auch komplexere Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu in einzelnen Fällen auch weniger vertrauten Themen verstehen, sofern repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden.

Sie können
  • in unmittelbar erlebter face-to-face-Kommunikation und aus umfangreichen auditiven und audiovisuellen Texten die Gesamtaussage, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • Stimmungen und Einstellungen der Sprechenden erfassen,
  • selbstständig einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, detailliertes und selektives Hör- bzw. Hörsehverstehen) auswählen.

LESEVERSTEHEN   

Die Studierenden können umfangreichere und komplexere authentische Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten auch zu abstrakteren, in einzelnen Fällen auch wenig vertrauten Themen verstehen.

Sie können
  • selbstständig Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • implizite Informationen, auch Einstellungen und Meinungen, erschließen,
  • selbstständig einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, selektives und detailliertes Leseverstehen) auswählen.

SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN   

Die Studierenden können sich an Gesprächen in einzelnen Fällen auch zu weniger vertrauten und ggf. abstrakten Themen situationsangemessen, adressatengerecht und weitgehend flüssig beteiligen.

Sie können
  • unter Beachtung kultureller Gesprächskonventionen Gespräche beginnen, fortführen und beenden, sich in Gespräche einschalten sowie Missverständnisse aufklären und überwinden,
  • sich in unterschiedlichen Rollen in formellen und informellen Gesprächssituationen aktiv beteiligen,
  • eigene Standpunkte klar darlegen und begründen sowie divergierende Standpunkte abwägen, bewerten und kommentieren,
  • Techniken für die Planung und Realisierung eigener Gesprächsbeiträge nutzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN   

Die Studierenden können auch zu weniger vertrauten, ggf. abstrakten Themen zusammenhängend sowie situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können
  • Sachverhalte, Handlungsweisen, Erfahrungen, Vorhaben, Problemstellungen und Einstellungen strukturiert darstellen, erörtern und begründet kommentieren,
  • Arbeitsergebnisse und Präsentationen darbieten und dabei ggf. auf Nachfragen eingehen,
  • in ihrer Darstellung wesentliche Punkte hervorheben und durch Details unterstützen,
  • Techniken für die Planung und Realisierung eigener Redebeiträge und Präsentationen nutzen, ggf. Medien unterstützend einsetzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional anwenden.

SCHREIBEN   

Die Studierenden können zusammenhängende Texte zu einem breiten Spektrum von weitgehend vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können
  • unter Beachtung der Textsortenmerkmale ein erweitertes Spektrum von Sach- und Gebrauchstexten verfassen und dabei vielfältige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • unter Beachtung der Textsortenmerkmale verschiedene Formen des kreativen Schreibens realisieren,
  • Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung sachgerecht einbeziehen und Standpunkte begründen und belegen, widerlegen und gegeneinander abwägen,
  • ihre Texte durch den Einsatz eines angemessenen Stils und Registers gestalten,
  • ihre Texte im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form gezielt planen, unter Nutzung ihrer Planung verfassen und überarbeiten.

SPRACHMITTLUNG   

Die Studierenden können in zweisprachigen Kommunikationssituationen die wesentlichen Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten zu vertrauten, in einzelnen Fällen auch weniger vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können
  • in komplexeren informellen und formellen Begegnungssituationen wesentliche Aussagen und wichtige Details in die jeweilige Zielsprache mündlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen
  • den Inhalt von Äußerungen bzw. Texten – bei Bedarf unter Verwendung von Hilfsmitteln – in die jeweilige Zielsprache situationsangemessen schriftlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen
  • ggf. auf Nachfragen eingehen und für das Verstehen erforderliche detaillierte Erläuterungen hinzufügen.

VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL   

Die Studierenden können ein breites Spektrum sprachlicher Mittel funktional einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht.[3]

Sie können
  • einen erweiterten allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen breiten Funktions- und Interpretationswortschatz funktional nutzen und die englische Sprache, auch in der Auseinandersetzung mit komplexeren Sachverhalten, als Arbeitssprache verwenden; sie können darüber hinaus auch Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung weitgehend situationsangemessen einsetzen,
  • ein erweitertes und gefestigtes Repertoire grundlegender und komplexerer grammatischer Strukturen zur Realisierung ihrer Kommunikationsabsichten funktional und im Allgemeinen sicher verwenden, darunter auch komplexere Formen der Hypotaxe und Infinitiv-, Gerundial- und Partizipialkonstruktionen sowie Wechsel zwischen Aktiv und Passiv als Mittel der Hervorhebung,
  • ein erweitertes Repertoire typischer Aussprache- und Intonationsmuster nutzen und dabei zumeist eine klare Aussprache und angemessene Intonation zeigen; auf weniger geläufige Formen der Aussprache und dialektale Einfärbungen können sie sich einstellen, sofern deutlich artikuliert wird,
  • ihre Vertrautheit mit den Regelmäßigkeiten der englischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen und ihren aktiven Wortschatz orthografisch im Allgemeinen korrekt verwenden.

INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Studierenden können in interkulturellen und sprachlich auch anspruchsvollen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit englischsprachigen Texten und Medien sicher handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN   Sie greifen auf ihr erweitertes Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern anglophoner Bezugskulturen zurück:

Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener:
  • Lebensentwürfe, Studium, Ausbildung, Beruf international – Englisch als lingua franca
Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten:
  • Das Vereinigte Königreich im 21. Jahrhundert – Selbstverständnis zwischen Tradition und Wandel
  • Amerikanischer Traum – Visionen und Lebenswirklichkeiten in den USA
  • Postkolonialismus – Lebenswirklichkeiten in einem weiteren anglophonen Kulturraum
  • Medien in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft
Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen:
  • Chancen und Risiken der Globalisierung
Sie können
  • ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen nach Bedarf selbstständig festigen und erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vernetzen und sich neues Wissen aus englischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr erweitertes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.
INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT  
Sie können
  • sich kultureller und sprachlicher Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur sowie sprachlich herausfordernden Situationen grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und ihnen mit Toleranz begegnen, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • fremde und eigene Werte, Haltungen und Einstellungen im Hinblick auf international gültige Konventionen einordnen,
  • sich ihre eigenen kulturgeprägten Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst machen, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren.
INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN  
Sie können
  • in der Auseinandersetzung mit den historisch, politisch, sozial und kulturell geprägten Lebensumständen von Menschen der anglophonen Bezugskulturen kulturspezifische Wertvorstellungen, Einstellungen und Lebensstile verstehen, mit eigenen sowie anderen Vorstellungen vergleichen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen – ggf. auch mit lingua franca-Sprecherinnen und -Sprechern – kulturspezifische Konventionen sowie Besonderheiten sensibel beachten und angemessen interagieren,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte aufklären und überwinden,
  • mit englischsprachigen Kommunikationspartnern sensibel einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen.
TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des erweiterten soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Studierenden können komplexere authentische Texte, in einzelnen Fällen auch weniger vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie zentrale und ggf. kulturspezifisch geprägte Textsortenmerkmale. Sie wenden ein erweitertes Methodenrepertoire für den analytisch-interpretierenden sowie den produktions- bzw. anwendungsorientierten Umgang mit Texten und Medien an.

Sie können
  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontexts – vor allem Verfasserin/Verfasser, Sprecherin/Sprecher, Adressatin/Adressat, Ort, Zeit, Anlass und Textsorte – verstehen sowie ihre Gesamtaussage benennen und Hauptaussagen und wichtige Details zusammenfassend wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf Aussageabsicht, Darstellungsform und Wirkung, auch in ihrer kulturellen Bedingtheit, deuten und vergleichen; dazu berücksichtigen sie die Textsortenmerkmale sowie grundlegende Wechselbeziehungen von Inhalt und strukturellen, sprachlichen, grafischen, akustischen und filmischen Mitteln,
  • unter Verwendung von Belegen eine Textdeutung entwickeln und unter Bezugnahme auf ihr welt- und soziokulturelles Orientierungswissen begründet Stellung beziehen,
  • Gehalt und Wirkung von Texten erschließen, indem sie eigene kreative Texte entwickeln und dabei ausgewählte Inhalts- oder Gestaltungselemente verändern oder die Darstellung ergänzen,
  • ihr Erstverstehen, ihre Deutungen und ihre Produktionsprozesse kritisch reflektieren und ggf. revidieren,
  • einschätzen, welchen Stellenwert Texte und Medien für das eigene Sachinteresse bzw. für die Bearbeitung einer Aufgabenstellung haben,
  • ein erweitertes Spektrum von Medien, Strategien und Darstellungsformen nutzen, um eigene Texte – mündlich wie schriftlich – adressatenorientiert zu stützen und dabei wichtige Details hervorzuheben.

Die Studierenden erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum soziokulturell relevanter

Sach- und Gebrauchstexte
  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation Brief, Kommentar, politische Rede, Leserbrief, Werbeanzeige
  • Texte in wissenschaftsorientierter Dimension Lexikonauszüge, ein Sachbuchauszug
  • Texte in berufsorientierter Dimension Stellenanzeigen, PR-Materialien, Protokoll
literarischer Texte
  • lyrische Texte zeitgenössische Gedichte, Songtexte
  • narrative Texte ein zeitgenössischer Roman, short stories
  • dramatische Texte ein zeitgenössisches Drama, Auszug aus einem Drehbuch
diskontinuierlicher Texte
  • Text-Bild-Kombinationen Bilder, Cartoons
  • Grafiken Tabellen, Karten, Diagramme
medial vermittelter Texte
  • auditive Formate podcasts, radio news, songs
  • audiovisuelle Formate ein Spielfilm, Auszüge aus einer Shakespeare-Verfilmung, documentary/feature, news
  • digitale Texte blogs, Internetforenbeiträge
SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Studierenden können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen selbstständig und reflektiert erweitern. Dabei nutzen sie ein breites Repertoire an Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können
  • gezielt (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • bedarfsgerecht ein- und zweisprachige Wörterbücher sowie unterschiedliche Arbeitsmittel und Medien für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung weitgehend treffend einschätzen und dokumentieren,
  • gezielt und kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen zur Weiterarbeit kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung komplexer Aufgaben selbstständig auch unter Nutzung kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, durchführen und für dabei auftretende Schwierigkeiten Lösungen ergebnisorientiert entwickeln,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.
SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Studierenden können erweiterte Einsichten in Struktur und Gebrauch der englischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher zu bewältigen.

Sie können
  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen, Varianten und Varietäten des Sprachgebrauchs erkennen und erläutern,
  • grundlegende Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen reflektieren und an Beispielen erläutern,
  • über Sprache gesteuerte Beeinflussungsstrategien beschreiben und reflektieren (critical language awareness),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen,
  • ihr Sprachhandeln weitgehend bedarfsgerecht planen und Kommunikationsprobleme in der Regel selbstständig beheben.

 

2.4 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs

2.4 Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase im Leistungskurs

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden übergeordnete und konkretisierte Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt.

Am Ende der Qualifikationsphase erreichen die Studierenden im Leistungskurs die Niveaustufe B2 des GeR mit Anteilen an der Niveaustufe C1 in den rezeptiven Bereichen.

FUNKTIONALE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die nachfolgend aufgeführten funktionalen kommunikativen Kompetenzen erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des vertieften soziokulturellen Orientierungswissens.

HÖRVERSTEHEN UND HÖRSEHVERSTEHEN

Die Studierenden können komplexe Äußerungen und authentische Hör- bzw. Hörsehtexte zu auch wenig vertrauten Themen verstehen, auch wenn nicht immer repräsentative Varietäten der Zielsprache verwendet werden oder schnell gesprochen wird.

Sie können
  • in unmittelbar erlebter face-to-face-Kommunikation und aus umfangreichen und komplexen auditiven und audiovisuellen Texten Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses gezielt textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • implizite Informationen, vor allem Stimmungen, Einstellungen und Beziehungen der Sprechenden, erschließen,
  • einem Hör-bzw. Hörsehtext die Hauptaussagen oder Einzelinformationen entsprechend der Hör- bzw. Sehabsicht entnehmen, auch wenn Hintergrundgeräusche oder die Art der Wiedergabe das Verstehen beeinflussen,
  • selbstständig einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, selektives und detailliertes Hör- bzw. Hörsehverstehen) auswählen.
LESEVERSTEHEN

Die Studierenden können umfangreiche und komplexe authentische Texte unterschiedlicher Textsorten und Entstehungszeiten auch zu abstrakteren, wenig vertrauten Themen verstehen.

Sie können
  • selbstständig umfangreichen und komplexen Sach- und Gebrauchstexten, literarischen Texten sowie mehrfach kodierten Texten Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen und diese Informationen in den Kontext der Gesamtaussage einordnen,
  • zum Aufbau eines Textverständnisses gezielt textinterne Informationen und textexternes (Vor-)Wissen verknüpfen,
  • implizite Informationen, auch Nuancen von Einstellungen und Meinungen, erschließen,
  • selbstständig einen für ihr Verstehensinteresse geeigneten Zugang und Verarbeitungsstil (globales, selektives und detailliertes Leseverstehen) auswählen.
SPRECHEN: AN GESPRÄCHEN TEILNEHMEN

Die Studierenden können sich an Gesprächen auch zu weniger vertrauten und abstrakten Themen situationsangemessen, adressatengerecht und flüssig - auch spontan und sprachlich differenziert - beteiligen.

Sie können
  • unter Beachtung kultureller Gesprächskonventionen Gespräche beginnen, entwickeln und beenden, sich situationsangemessen in Gespräche einschalten sowie Missverständnisse aufklären und überwinden,
  • in unterschiedlichen Rollen in formellen und informellen Gesprächssituationen flexibel interagieren,
  • eigene Standpunkte klar und differenziert darlegen und begründen, divergierende Standpunkte abwägen, bewerten und kommentieren,
  • Techniken für die Planung und flexible Realisierung eigener Gesprächsbeiträge nutzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional und in der Regel souverän anwenden.
SPRECHEN: ZUSAMMENHÄNGENDES SPRECHEN

Die Studierenden können zu auch weniger vertrauten und abstrakten Themen zusammenhängend sowie situationsangemessen und adressatengerecht sprechen.

Sie können
  • Sachverhalte bezogen auf ein breites Spektrum von anspruchsvollen Themen aktuellen, persönlichen, fachlichen und kulturellen Interesses differenziert darstellen, problematisieren und kommentieren,
  • Arbeitsergebnisse und Präsentationen strukturiert darbieten sowie ggf. spontan vom Vortrag abweichen und auf Nachfragen eingehen,
  • in ihrer Darstellung wesentliche Punkte hervorheben und relevante unterstützende Details anführen,
  • Techniken für die Planung und flexible Realisierung eigener Redebeiträge und Präsentationen nutzen und bei sprachlichen Schwierigkeiten Kompensationsstrategien funktional und in der Regel souverän anwenden.
SCHREIBEN

Die Studierenden können zusammenhängende Texte zu einem breiten Spektrum von auch weniger vertrauten Themen intentions- und adressatengerecht verfassen.

Sie können
  • unter Beachtung der Textsortenmerkmale ein breites Spektrum von Sach- und Gebrauchstexten verfassen und dabei vielfältige Mitteilungsabsichten realisieren,
  • unter Beachtung der Textsortenmerkmale vielfältige Formen des kreativen Schreibens realisieren,
  • Informationen und Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Texterstellung sachgerecht einbeziehen und Standpunkte differenziert begründen und belegen, widerlegen und gegeneinander abwägen,
  • ihre Texte durch den Einsatz eines angemessenen Stils und Registers sowie adäquater Mittel der Leserleitung gestalten,
  • ihre Texte im Hinblick auf Inhalt, Sprache und Form differenziert planen, unter Nutzung ihrer Planung verfassen und auch im Detail überarbeiten.
SPRACHMITTLUNG

Die Studierenden können in zweisprachigen Kommunikationssituationen die wesentlichen Inhalte von Äußerungen und authentischen Texten auch zu weniger vertrauten Themen sinngemäß für einen bestimmten Zweck adressatengerecht und situationsangemessen mündlich und schriftlich in der jeweils anderen Sprache zusammenfassend wiedergeben.

Sie können
  • in informellen und formellen Begegnungssituationen wesentliche Aussagen und wichtige Details – auch unter Berücksichtigung impliziter Aussageabsichten – in die jeweilige Zielsprache mündlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen,
  • den Inhalt von längeren Äußerungen und Texten – ggf. unter Verwendung von Hilfsmitteln – situationsangemessen in die jeweilige Zielsprache schriftlich sprachmittelnd sinngemäß übertragen,
  • ggf. auf Nachfragen eingehen sowie unter Berücksichtigung des Welt- und Kulturwissens des jeweiligen Kommunikationspartners mögliche Missverständnisse antizipieren und für das Verstehen erforderliche Erläuterungen hinzufügen.
VERFÜGEN ÜBER SPRACHLICHE MITTEL

Die Studierenden können ein breites Spektrum sprachlicher Mittel funktional, variabel und flüssig einsetzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationssituationen zu bewältigen. Dabei ggf. auftretende sprachliche Normabweichungen beeinträchtigen die Kommunikation nicht.[3]

Sie können
  • einen differenzierten allgemeinen und thematischen Wortschatz sowie einen differenzierten Funktions- und Interpretationswortschatz funktional nutzen und die englische Sprache durchgängig, auch in der Auseinandersetzung mit komplexen Sachverhalten, als Arbeitssprache verwenden; sie können darüber hinaus auch Wörter und Wendungen aus dem Bereich informeller mündlicher Sprachverwendung situationsangemessen einsetzen,
  • ein breites und gefestigtes Repertoire grundlegender und komplexer grammatischer Strukturen zur Realisierung differenzierter Kommunikationsabsichten funktional und weitgehend sicher verwenden, darunter verschiedene Formen der Hypotaxe und Infinitiv-, Gerundial- und Partizipialkonstruktionen sowie auch weniger geläufige Wortstellungsmuster und Wechsel zwischen Aktiv und Passiv als Mittel der Hervorhebung,
  • ein erweitertes Repertoire von Aussprache- und Intonationsmustern nutzen und dabei eine klare Aussprache und angemessene Intonation zeigen; auch auf weniger geläufige Formen der Aussprache und dialektale Einfärbungen können sie sich in der Regel einstellen,
  • ihr hohes Maß an Vertrautheit mit den Regelmäßigkeiten der englischen Orthografie und Zeichensetzung nutzen und ihren aktiven Wortschatz orthografisch weitgehend korrekt verwenden.
INTERKULTURELLE KOMMUNIKATIVE KOMPETENZ

Die Studierenden können in interkulturellen und sprachlich anspruchsvollen Kommunikationssituationen sowohl in direkten persönlichen Begegnungen als auch im Umgang mit englischsprachigen Texten und Medien sicher und flexibel handeln. Sie können kulturell geprägte Sachverhalte, Situationen und Haltungen verstehen und kulturelle Konventionen und Unterschiede in ihrem interkulturellen Handeln berücksichtigen. Dabei greifen sie auf ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen zurück und werden geleitet von ihren Einstellungen und ihrer Bewusstheit für eine gendersensible, respektvolle interkulturelle Kommunikation.

SOZIOKULTURELLES ORIENTIERUNGSWISSEN

Sie greifen sicher und gezielt auf ihr vertieftes Orientierungswissen zu folgenden Themenfeldern anglophoner Bezugskulturen zurück:

Alltagswirklichkeiten und Zukunftsperspektiven junger Erwachsener:
  • Lebensentwürfe, Studium, Ausbildung, Beruf international – Englisch als lingua franca
Politische, soziale und kulturelle Wirklichkeiten und ihre historischen Hintergründe:
  • Das Vereinigte Königreich im 21. Jahrhundert – Selbstverständnis zwischen Tradition und Wandel
  • Amerikanischer Traum – Visionen und Lebenswirklichkeiten in den USA
  • Postkolonialismus – Lebenswirklichkeiten in einem weiteren anglophonen Kulturraum
  • Literatur und Medien in ihrer Bedeutung für den Einzelnen und die Gesellschaft
Globale Herausforderungen und Zukunftsvisionen:
  • Fortschritt und Ethik in der modernen Gesellschaft
  • Chancen und Risiken der Globalisierung
Sie können
  • ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen nach Bedarf selbstständig festigen und gezielt erweitern, indem sie ihre Wissensbestände vielfältig vernetzen und sich neues Wissen aus englischsprachigen Quellen aneignen,
  • ihr vertieftes soziokulturelles Orientierungswissen kritisch reflektieren und dabei die jeweilige kulturelle, weltanschauliche und historische Perspektive berücksichtigen.
INTERKULTURELLE EINSTELLUNGEN UND BEWUSSTHEIT  
Sie können
  • sich kultureller und sprachlicher Vielfalt und der damit verbundenen Chancen und Herausforderungen bewusst werden und neuen Erfahrungen mit fremder Kultur sowie sprachlich herausfordernden Situationen grundsätzlich offen und lernbereit begegnen,
  • sich fremdkultureller Werte, Normen und Verhaltensweisen, die von den eigenen Vorstellungen abweichen, bewusst werden und ihnen mit Toleranz begegnen, sofern Grundprinzipien friedlichen und respektvollen Zusammenlebens nicht verletzt werden,
  • fremde und eigene Werte, Haltungen und Einstellungen im Hinblick auf international gültige Konventionen einordnen,
  • sich ihre eigenen kulturgeprägten Wahrnehmungen und Einstellungen bewusst machen, sie auch aus Gender-Perspektive in Frage stellen und ggf. relativieren bzw. revidieren.
INTERKULTURELLES VERSTEHEN UND HANDELN  
Sie können
  • in der Auseinandersetzung mit den historisch, politisch, sozial und kulturell geprägten Lebensumständen von Menschen der anglophonen Bezugskulturen kulturspezifische Wertvorstellungen, Einstellungen und Lebensstile verstehen, mit eigenen sowie anderen Vorstellungen vergleichen und angemessen kommunikativ reagieren,
  • sich aktiv und reflektiert in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel) und aus der spezifischen Differenzerfahrung ein vertieftes Verständnis sowie ggf. kritische Distanz (auch zur eigenen Kultur) bzw. Empathie für den anderen entwickeln,
  • in formellen wie informellen interkulturellen Begegnungssituationen – ggf. auch mit lingua franca-Sprecherinnen und -Sprechern – kulturspezifische Konventionen sowie Besonderheiten sensibel beachten und angemessen und flexibel interagieren,
  • mögliche sprachlich-kulturell bedingte Missverständnisse und Konflikte antizipieren und vermeiden bzw. aufklären und überwinden,
  • mit englischsprachigen Kommunikationspartnern sensibel einen (ggf. auch kontroversen) interkulturellen Diskurs über Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Hintergründe kulturell geprägter Haltungen sowie über Chancen und Herausforderungen kultureller Begegnung führen.
TEXT- UND MEDIENKOMPETENZ

Text- und Medienkompetenz erwerben die Studierenden insbesondere in den Themenfeldern des vertieften soziokulturellen Orientierungswissens.

Die Studierenden können ein breites Spektrum komplexer authentischer Texte unterschiedlicher, auch weniger vertrauter Thematik verstehen und deuten sowie eigene mündliche und schriftliche Texte produzieren. Dabei beachten sie die jeweilige Kommunikationssituation sowie zentrale und ggf. kulturspezifisch geprägte Textsortenmerkmale. Sie wenden gezielt ein breites Methodenrepertoire des analytisch-interpretierenden und produktions-/anwendungsorientierten Umgangs mit Texten und Medien an.

Sie können
  • Texte vor dem Hintergrund ihres spezifischen kommunikativen und kulturellen Kontexts – vor allem Verfasserin/Verfasser, Sprecherin/Sprecher, Adressatin/Adressat, Ort, Zeit, Anlass und Textsorte – differenziert verstehen sowie ihre Gesamtaussage benennen und Hauptaussagen und wichtige Details zusammenfassend und strukturiert wiedergeben,
  • Texte in Bezug auf Aussageabsicht, Darstellungsform und Wirkung, auch in ihrer kulturellen und historischen Bedingtheit, differenziert deuten und vergleichen; dazu berücksichtigen sie die Textsortenmerkmale sowie die Wechselbeziehungen und das Zusammenspiel von Inhalt und strukturellen, sprachlichen, grafischen, akustischen und filmischen Mitteln,
  • unter funktional angemessener Verwendung von Belegen eine plausible Textdeutung entwickeln und unter Bezugnahme auf ihr Welt- und soziokulturelles Orientierungswissen sowie eigene Rezeptionserfahrungen differenziert und begründet Stellung beziehen,
  • Gehalt und Wirkung von Texten vertiefend erschließen, indem sie eigene kreative Texte entwickeln und dabei gezielt ausgewählte Inhalts- oder Gestaltungselemente verändern oder die Darstellung ergänzen,
  • ihr Erstverstehen, ihre Deutungen und ihre Produktionsprozesse differenziert und kritisch reflektieren und ggf. relativieren oder revidieren,
  • begründet einschätzen, welchen Stellenwert Texte und Medien für das eigene Sachinteresse bzw. für die Bearbeitung einer Aufgabenstellung haben,
  • ein breites Spektrum an Medien, differenzierten Strategien und Darstellungsformen effektiv nutzen, um eigene Texte – mündlich wie schriftlich – adressatenorientiert zu stützen und dabei wichtige Details hervorzuheben.

Die Studierenden erwerben die Text- und Medienkompetenz in exemplarischer und kritischer Auseinandersetzung mit einem repräsentativen und geschlechtersensibel ausgewählten Spektrum soziokulturell relevanter

Sach- und Gebrauchstexte
  • Texte der privaten und öffentlichen Kommunikation Brief, Kommentar, Leitartikel, politische Rede, Leserbrief, Werbeanzeige
  • Texte in wissenschaftsorientierter Dimension: Lexikonauszüge, ein längerer Sachbuchauszug
  • Texte in berufsorientierter Dimension Stellenanzeigen, PR-Materialien, Exposé, Protokoll
literarischer Texte
  • lyrische Texte zeitgenössische Gedichte und Gedichte in historischer Dimension
  • narrative Texte ein zeitgenössischer Roman, short stories
  • dramatische Texte Auszüge aus einem oder aus verschiedenen Shakespeare-Dramen, ein zeitgenössisches Drama, Auszüge aus einem Drehbuch
diskontinuierlicher Texte
  • Text-Bild-Kombinationen Bilder, Cartoons
  • Grafiken Tabellen, Karten, Diagramme
medial vermittelter Texte
  • auditive Formate radio features/podcasts, Auszüge aus einem Hörbuch
  • audiovisuelle Formate ein Spielfilm, documentary/feature, news
  • digitalisierte Texte blogs/video blogs, Internetforenbeiträge
SPRACHLERNKOMPETENZ

Die Studierenden können auf der Grundlage ihres bisher erreichten Mehrsprachigkeitsprofils ihre sprachlichen Kompetenzen selbstständig und reflektiert erweitern. Dabei nutzen sie ein breites Repertoire an Strategien und Techniken des selbstständigen und kooperativen Sprachenlernens.

Sie können
  • selbstständig und gezielt (auch außerunterrichtliche) Gelegenheiten für fremdsprachliches Lernen nutzen, um den eigenen Spracherwerb zu intensivieren,
  • durch planvolles Erproben sprachlicher Mittel und kommunikativer Strategien die eigene Sprachkompetenz festigen und erweitern und in diesem Zusammenhang die an anderen Sprachen erworbenen Kompetenzen nutzen,
  • bedarfsgerecht ein- und zweisprachige Wörterbücher sowie vielfältige andere Arbeitsmittel und Medien für das eigene Sprachenlernen und die Informationsbeschaffung nutzen,
  • ihren Lernprozess selbstständig beobachten und planen und den Grad ihrer eigenen Sprachbeherrschung weitgehend treffend einschätzen, bewerten und dokumentieren,
  • systematisch und kontinuierlich eigene Fehlerschwerpunkte bearbeiten, Anregungen zur Weiterarbeit kritisch aufnehmen und Schlussfolgerungen für ihr eigenes Sprachenlernen ziehen,
  • die Bearbeitung komplexer Aufgaben und längerfristiger Arbeitsvorhaben selbstständig auch unter Nutzung kooperativer Arbeitsformen des Sprachenlernens planen, effizient durchführen und für dabei auftretende Schwierigkeiten flexibel und ergebnisorientiert Lösungen entwickeln,
  • Arbeitsergebnisse in der Fremdsprache sachgerecht und detailliert dokumentieren, intentions- und adressatenorientiert präsentieren und den erreichten Arbeitsstand selbstständig und im Austausch mit anderen evaluieren,
  • fachliche Kenntnisse und Methoden auch im Rahmen fachübergreifender Frage- und Aufgabenstellungen nutzen.
SPRACHBEWUSSTHEIT

Die Studierenden können vertiefte Einsichten in Struktur und Gebrauch der englischen Sprache und ihre Kenntnisse anderer Sprachen nutzen, um mündliche und schriftliche Kommunikationsprozesse sicher zu bewältigen.

Sie können
  • sprachliche Regelmäßigkeiten, Normabweichungen, Varianten und Varietäten des Sprachgebrauchs benennen und – ggf. sprachvergleichend – einordnen,
  • Beziehungen zwischen Sprach- und Kulturphänomenen reflektieren und an Beispielen erläutern,
  • auch subtile über Sprache gesteuerte Beeinflussungsstrategien erkennen, beschreiben und reflektieren (critical language awareness),
  • ihren Sprachgebrauch reflektiert an die Erfordernisse der Kommunikationssituation anpassen,
  • ihr Sprachhandeln bedarfsgerecht und effektiv planen und Kommunikationsprobleme in der Regel schnell selbstständig beheben.

[1] Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 18.10.2012

[2] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

[3] Sprachliche Mittel haben grundsätzlich dienende Funktion, die gelingende Kommunikation steht im Vordergrund.

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