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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Schaubild Kompetenzerwartungen

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Einführungs- und Qualifikationsphase verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Qualifikationsphase erreicht werden sollen. Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Einführungsphase bis zum Ende der Qualifikationsphase und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht an Abendgymnasien und Kollegs nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Studierenden ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die für das Fach Geographie konstitutive und in Kapitel 1 bereits angesprochene raumbezogene Handlungskompetenz erfordert einen Grundbestand an Sachkenntnissen und methodische Fähigkeiten. Diese Kenntnisse und Fähigkeiten bilden die Grundlage, um reflektiert und begründet zu raumrelevanten Fragen Stellung zu beziehen und verantwortungsbewusst zu handeln. Die raumbezogene Handlungskompetenz wird deshalb in die miteinander verflochtenen Kompetenzbereiche Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz untergliedert.

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz: Sachkompetenz umfasst den Erwerb und den Umgang mit allgemein- und regionalgeographischen Kenntnissen über den sowohl von Naturfaktoren als auch von menschlichen Aktivitäten geprägten Raum. Hierzu gehören auch Kenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Raum sowie damit verbundene Folgen. Diese Kenntnisse gilt es im jeweiligen Kontext anzuwenden, abzugleichen und weiter zu entwickeln. Sachkompetenz zeigt sich zudem in der Fähigkeit, Fachbegriffe differenziert zu verwenden. Auch die Orientierungsfähigkeit im Sinne der themenbezogenen Anwendung von Orientierungsrastern auf verschiedenen Maßstabsebenen ist Teil der Sachkompetenz.

Methodenkompetenz: Methodenkompetenz zeigt sich in der Fähigkeit und Fertigkeit, sich gegenwärtig und zukünftig räumliche Strukturen und Prozesse selbstständig zu erschließen. Dies erfolgt entweder mittelbar durch allgemeine und fachspezifische Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme oder unmittelbar durch originale Begegnung. Wichtige Elemente der Methodenkompetenz sind die kritisch reflektierte Strukturierung, Analyse und Interpretation von geographisch relevanten Informationen. Hinzu kommt die Fähigkeit raumbezogene Sachverhalte mündlich und schriftlich allgemein- und fachsprachlich angemessen und strukturiert darzustellen, sie problembezogen und adressatengerecht zu präsentieren und sich mit unterschiedlichen Hilfsmitteln räumlich zu orientieren.

Urteilskompetenz: Urteilskompetenz zeigt sich in der Bereitschaft und Fähigkeit, räumliche Strukturen und Prozesse hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Gestaltung der aktuellen und zukünftigen Lebenswirklichkeit nach fachlichen Kriterien zu beurteilen, mögliche Raumbelastungen und Raumnutzungskonflikte und Dilemmata zu erörtern und Lösungsansätze bezüglich ihrer potenziellen Auswirkungen einzuschätzen. Urteilskompetenz beinhaltet darüber hinaus die Fähigkeit, eigene und fremde Positionen sowie die ihnen zugrunde liegenden jeweiligen Interessen und Wertvorstellungen zu hinterfragen. Die mit unterschiedlichen Raumwahrnehmungen verbundenen Bewertungen werden reflektiert und zum eigenen Standpunkt in Beziehung gesetzt. Der Weg der Informations- und Erkenntnisgewinnung sowie die verwendeten Materialien werden auch im Hinblick auf unvollständige oder überkomplexe Informationen, Widersprüche und Vorläufigkeiten kritisch bewertet. Gütekriterien für Urteile sind sachliche Angemessenheit, Differenziertheit und innere Stimmigkeit der Argumentation.

Handlungskompetenz: Handlungskompetenz bezieht sich auf unterschiedliche, unmittelbar zielgerichtete, durch Selbstständigkeit gekennzeichnete Handlungen der Lernenden. Die erworbenen Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen werden in einem handelnden Zusammenhang angewendet. Dies geschieht durch die adressatengerechte Kommunikation und Präsentation geographischer Sachverhalte und das Entwickeln und Reflektieren von Handlungsoptionen für die Nutzung, Gestaltung und Bewahrung von Räumen sowie die Erprobung dieser Optionen in Simulationen oder Realsituationen. Die Lernenden erwerben dadurch in Handlungsrepertoire, das sie befähigt, Chancen der verantwortungsvollen Einflussnahme auf Raumstrukturen und -prozesse wahrzunehmen.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Die raumbezogene Handlungskompetenz soll deshalb an fachspezifischen Inhaltsfeldern entwickelt werden, die für die Allgemeinbildung und für die Bewältigung der o. g. Herausforderungen des 21. Jahrhunderts von grundlegender Bedeutung sind. Diese Inhaltsfelder sind:

Inhaltsfeld 1:  Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung Die Behandlung dieses Inhaltsfelds ermöglicht ein Verständnis der Landschaftszonen der Erde als Lebensräume. Diese werden als Ergebnis von geotektonischen und klimaphysikalischen Kräften, aber auch als Resultat von Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt betrachtet. Im Fokus stehen die Lebensräume des Menschen sowie deren naturbedingte und anthropogen bedingte Bedrohung. In diesem Inhaltsfeld verbinden sich in besonderer Weise natur- und humangeographische Sichtweisen, wobei auch Möglichkeiten und Grenzen der modernen Technik deutlich werden können.

Inhaltsfeld 2: Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung Da die Energieverfügbarkeit eine besondere Bedeutung für wirtschaftliches Handeln hat, stehen Energieträger und deren Nutzung als Auslöser für räumliche Prozesse und politische Auseinandersetzungen im Zentrum dieses Inhaltsfelds. Es werden dabei die räumliche Verteilung sowie die unmittelbaren und mittelbaren ökonomischen, ökologischen und sozialen Auswirkungen der Förderung fossiler Energieträger bzw. deren Nutzung in den Blick genommen. Angesichts von global steigendem Energiebedarf, Ressourcenverknappung und Klimaschutz werden Möglichkeiten und Grenzen der Senkung des Energieverbrauchs im Hinblick auf ihre räumlichen Voraussetzungen und Folgen als auch die Nutzung regenerativer Energien als Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften betrachtet.

Inhaltsfeld 3:  Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen In diesem Inhaltsfeld geht es um landwirtschaftliche Strukturen in unterschiedlichen Klima- und Vegetationszonen der Erde unter dem Einfluss ökonomischer Entwicklungen und ökologischer Faktoren. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei die landwirtschaftliche Produktion in den Tropen im Rahmen weltwirtschaftlicher Prozesse, die Intensivierung der agraren Nutzung in der gemäßigten Zone und in den Subtropen sowie die Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit. Die Kenntnis über Möglichkeiten und Formen der landwirtschaftlichen Produktion ist eine wichtige Voraussetzung für die Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen durch nachhaltiges Wirtschaften.

Inhaltsfeld 4: Bedeutungswandel von Standortfaktoren Der Strukturwandel in industriell geprägten Räumen und die Herausbildung von Wachstumsregionen im Zusammenhang mit veränderten Produktionsbedingungen und einer hoch entwickelten Infrastruktur stehen im Mittelpunkt dieses Inhaltsfelds. Die Studierenden sind mit dem aktuell und zukünftig ablaufenden wirtschaftsräumlichen Strukturwandel durch die Berichterstattung der Medien, als Konsumentinnen und Konsumenten sowie als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer konfrontiert. Vor diesem Hintergrund dient die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld dazu, Veränderungen in den wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen sowie die Auswirkungen der Mobilität von Menschen und Gütern zu verstehen.

Inhaltsfeld 5: Stadtentwicklung und Stadtstrukturen Vor dem Hintergrund, dass der Anteil städtischer Bevölkerung kontinuierlich zunimmt, stehen in diesem Inhaltsfeld Funktionen, Strukturen und Veränderungen städtischer Siedlungen unter dem Einfluss von soziokulturellen, politischen und ökonomischen Prozessen und einer Zunahme der Mobilität im Mittelpunkt. Die Kenntnis und das Verstehen von Merkmalen, innerer Differenzierung und Wandel von Städten sowie von Metropolisierung und Marginalisierung als Elementen eines weltweiten Verstädterungsprozesses sind wichtige Voraussetzungen zur Gestaltung einer zukunftsorientierten Stadtentwicklung.

Inhaltsfeld 6: Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen Die unterschiedliche Ressourcenverfügbarkeit, das Ungleichgewicht beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren, die Arbeitsmarktsituation und die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen sind wichtige Grundlagen für das Verständnis von Entwicklungsunterschieden und die Beurteilung von Strategien und Instrumenten zur Reduzierung regionaler und globaler Disparitäten. Vor diesem Hintergrund geht es in diesem Inhaltsfeld um Merkmale und Ursachen räumlicher regionaler und globaler Disparitäten, aber auch um demographische Prozesse in ihrer Bedeutung für die Tragfähigkeit von Räumen.

Inhaltsfeld 7: Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen Der tertiäre Sektor erfährt regional wie global einen enormen Bedeutungszuwachs, der die zukünftigen Lebensbedingungen maßgeblich beeinflussen wird. Daher behandelt dieses Inhaltsfeld die Entwicklung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen im Prozess der Tertiärisierung sowie den Stellenwert des Wirtschaftsfaktors Fremdenverkehr in unterschiedlich entwickelten Räumen. Technische Innovationen bei Transport und Logistik sind raumwirksam für die Entstehung und Veränderung von Verkehrs- und Handelszentren. Die durch den weltweiten Tourismus zunehmenden Raumnutzungskonflikte verdeutlichen in besonderer Weise die Probleme einer nachhaltigen Entwicklung. Das Verständnis der Ursachen, Strukturen sowie Chancen und Risiken dieser Prozesse ist Voraussetzung dafür, Möglichkeiten einer nachhaltigen Gestaltung zu reflektieren.

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Die Einführungsphase am Weiterbildungskolleg dient aufgrund des durch diskontinuierliche Lernbiografien bedingten heterogenen Leistungsstands insbesondere auch der Vertiefung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Unterschied zu den verbindlich zu erreichenden Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase haben daher die Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase orientierungsstiftenden Charakter. Im Folgenden werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • einzelne Geofaktoren und deren Zusammenwirken sowie ihren Einfluss auf den menschlichen Lebensraum beschreiben (SK1),
  • Wirkungen und Folgen von Eingriffen des Menschen in das Geofaktorengefüge erklären (SK2),
  • humangeographische Strukturen und Wechselwirkungen sowie deren Folgen erklären (SK3),
  • durch wirtschaftliche und politische Faktoren beeinflusste räumliche Entwicklungsprozesse beschreiben (SK4),
  • Raumnutzungsansprüche und -konflikte sowie Ansätze zu deren Lösung beschreiben (SK5),
  • Strukturen und Prozesse in räumliche Orientierungsraster einordnen (SK6),
  • geographische Prozesse und Strukturen mittels eines inhaltsfeldbezogenen Fachbegriffsnetzes systematisieren (SK7).
METHODENKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • sich mithilfe von physischen und thematischen Karten orientieren (MK1),
  • problemhaltige geographische Sachverhalte identifizieren und entsprechende Fragestellungen entwickeln (MK2),
  • unterschiedliche Darstellungs- und Arbeitsmittel (unter anderem Karte, Bild, Graphiken und Text) zur Beantwortung raumbezogener Fragestellungen analysieren (MK3),
  • aus Modellvorstellungen allgemeingeographische Kernaussagen herausarbeiten (MK4),
  • mittels geeigneter Suchstrategien Informationen recherchieren und diese fragebezogen auswerten (MK5),
  • geographische Sachverhalte fachgerecht darstellen (MK6),
  • Aussagen durch angemessene und korrekte Materialverweise und Materialzitate belegen (MK7).

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • raumbezogene Sachverhalte, Problemstellungen und Maßnahmen nach fachlichen Kriterien beurteilen (UK1),
  • raumbezogene Sachverhalte, Problemlagen und Maßnahmen unter expliziter Benennung und Anwendung der zugrunde gelegten Wertmaßstäbe bzw. Werte und Normen bewerten (UK2),
  • unterschiedliche Handlungsweisen sowie ihr eigenes Verhalten hinsichtlich der daraus resultierenden räumlichen Folgen bewerten (UK3),
  • unterschiedliche Raumwahrnehmungen hinsichtlich ihrer Ursachen erörtern (UK4),
  • die Aussagekraft von Darstellungs- und Arbeitsmitteln zur Beantwortung von Fragen bewerten (UK5),
  • die sich aus Widersprüchen und Wahrscheinlichkeiten ergebenden Probleme bei der Beurteilung raumbezogener Sachverhalte erörtern (UK6),
  • mediale Präsentationen hinsichtlich ihrer Wirkungsabsicht sowie dahinter liegender Interessen beurteilen (UK7),
  • eigene Arbeitsergebnisse kritisch mit Bezug auf die zugrunde gelegte Fragestellung und den Arbeitsweg bewerten (UK8).
HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • Arbeitsergebnisse zu einfachen raumbezogenen Sachverhalten im Unterricht sach- und problembezogen sowie fachsprachlich angemessen präsentieren (HK1),
  • in Raumnutzungskonflikten unterschiedliche Positionen einnehmen und diese vertreten (HK2),
  • in Planungs- und Entscheidungsaufgaben eine Position vertreten, in der nach festgelegten Regeln und Rahmenbedingungen Pläne entworfen und Entscheidungen gefällt werden (HK3),
  • Lösungsansätze für raumbezogene Probleme entwickeln (HK4),
  • Möglichkeiten der Einflussnahme auf raumbezogene Prozesse im Nahraum präsentieren (HK5).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

1 Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung
2 Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Lebensräume und deren naturbedingte sowie anthropogen bedingte Gefährdung

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
Landschaftszonen als räumliche Ausprägung des Zusammenwirkens von Klima und Vegetation sowie Möglichkeiten zu deren Nutzung als Lebensräume
Gefährdung von Lebensräumen durch geotektonische und klimaphysikalische Prozesse
Leben mit dem Risiko von Wassermangel
SACHKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • die Landschaftszonen der Erde anhand der Geofaktoren Klima und Vegetation charakterisieren,
  • Gunst- und Ungunstfaktoren von Lebensräumen sowie Möglichkeiten zur Überwindung der Grenzen zwischen Ökumene und Anökumene darstellen,
  • die Entstehung und Verbreitung von Erdbeben oder Vulkanismus oder tropischen Wirbelstürmen als Ergebnis von naturgeographischen Bedingungen erklären,
  • anthropogene Einflüsse auf gegenwärtige Klimaveränderungen und deren mögliche Auswirkungen erläutern,
  • am Beispiel der Desertifikation Ursachen und Folgen der anthropogen bedingten Bedrohung von Lebensräumen erläutern.

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • die Eignung von Wirtschafts- und Siedlungsräumen anhand verschiedener Geofaktoren bewerten,
  • Maßnahmen zur Überwindung natürlicher Nutzungsgrenzen unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten bewerten,
  • das Gefährdungspotential von Erdbeben oder Vulkanausbrüchen oder tropischen Wirbelstürmen für die Wirtschafts- und Siedlungsbedingungen der betroffenen Räume beurteilen,
  • Möglichkeiten zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs beurteilen,
  • Möglichkeiten und Grenzen der Anpassung der menschlichen Nutzung in besonders durch Desertifikation gefährdeten Gebieten erörtern.

Inhaltsfeld 2: Raumwirksamkeit von Energieträgern und Energienutzung

INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
Fossile Energieträger als Motor für wirtschaftliche Entwicklungen und Auslöser politischer Auseinandersetzungen
Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung regenerativer Energien als Beitrag eines nachhaltigen Ressourcen- und Umweltschutzes

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • die Verfügbarkeit fossiler Energieträger als wichtigen Standortfaktor für wirtschaftliche Entwicklung darstellen,
  • die Auswirkungen der Förderung von fossilen Energieträgern erläutern,
  • Zusammenhänge zwischen weltweiter Nachfrage nach Energierohstoffen und daraus resultierenden Konfliktpotenzialen erläutern,
  • die Entwicklung des globalen Energiebedarfs in regionaler und sektoraler Hinsicht analysieren,
  • unterschiedliche Formen regenerativer Energieerzeugung und deren Versorgungspotenzial beschreiben,
  • den Einfluss fossiler Energieträger auf den Klimawandel erklären.

URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • die Bedeutung fossiler Energieträger für die Entwicklung von Räumen beurteilen,
  • Möglichkeiten und Grenzen von regenerativer Energieerzeugung bewerten,
  • die räumlichen Voraussetzungen und Folgen verschiedener Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs beurteilen,
  • den hohen Energieverbrauch von Industrienationen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kritisch bewerten.

2.3 Kompetenzerwartungen und zentrale Inhalte bis zum Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf den in der Einführungsphase erworbenen Kompetenzen – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenzen ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel ermöglichen dabei einen Vergleich der übergeordneten Kompetenzerwartungen in den einzelnen Stufen. Sie verdeutlichen zudem die Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die Stufen hinweg und die unterschiedlichen Kompetenzniveaus von Grund- und Leistungskurs (vgl. Anhang).

2.3.1 Grundkurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben.

SACHKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • das Zusammenwirken von Geofaktoren als System sowie deren Einfluss auf den menschlichen Lebensraum beschreiben (SK1),
  • Wirkungen und Folgen von Eingriffen des Menschen in das Geofaktorengefüge analysieren (SK2),
  • humangeographische Strukturen von Räumen unterschiedlicher Maßstabsebenen sowie unterschiedlichen Entwicklungsstandes und damit zusammenhängende Disparitäten und Verflechtungen erläutern (SK3),
  • räumliche Entwicklungsprozesse als Ergebnis von naturgeographischen Grundlagen, wirtschaftlichen, demographischen, politischen und soziokulturellen Einflüssen erklären (SK4),
  • unterschiedliche Raumnutzungsansprüche und -konflikte sowie Ansätze zu deren Lösung erläutern (SK5),
  • Strukturen und Prozesse in räumliche Orientierungsraster auf lokaler, regionaler und globaler Maßstabsebene einordnen (SK6),
  • geographische Prozesse und Strukturen mittels eines differenzierten Fachbegriffsnetzes systematisieren (SK7).
METHODENKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • sich mithilfe von physischen und thematischen Karten sowie digitalen Kartendiensten orientieren (MK1),
  • problemhaltige geographische Sachverhalte identifizieren und unter Nutzung des problemorientierten analytischen Wegs der Erkenntnisgewinnung entsprechende Fragestellungen und Hypothesen entwickeln (MK2),
  • auch komplexere Darstellungs- und Arbeitsmittel (Karte, Bild, Film, statistische Angaben, Graphiken und Text) in Materialzusammenstellungen analysieren, um raumbezogene Hypothesen zu überprüfen (MK3),
  • Modellen allgemeingeographische Kernaussagen entnehmen und diese mit konkreten Raumbeispielen vergleichen (MK4),
  • weitgehend selbstständig mittels geeigneter Suchstrategien in Bibliotheken, im Internet und in internetbasierten Geoinformationsdiensten Informationen recherchieren und diese fragebezogen auswerten (MK5),
  • geographische Sachverhalte mündlich und schriftlich unter Verwendung der Fachsprache problembezogen, sachlogisch strukturiert, aufgaben-, operatoren- und materialbezogen sowie differenziert darstellen (MK6),
  • schriftliche und mündliche Aussagen durch angemessene und korrekte Materialverweise und Materialzitate belegen (MK7),
  • komplexe geographische Informationen graphisch darstellen (Kartenskizzen, Diagramme, Fließschemata/Wirkungsgeflechte) (MK8).
URTEILSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • komplexe raumbezogene Sachverhalte, Problemstellungen und Maßnahmen nach fachlichen Kriterien beurteilen (UK1),
  • komplexe raumbezogene Sachverhalte, Problemlagen und Maßnahmen unter expliziter Benennung und Anwendung der zugrunde gelegten Wertmaßstäbe bzw. Werte und Normen bewerten (UK2),
  • unter Bezugnahme auf explizit genannte Wertmaßstäbe bzw. Werte und Normen unterschiedliche Handlungsweisen sowie ihr eigenes Verhalten hinsichtlich der daraus resultierenden räumlichen Folgen bewerten (UK3),
  • unterschiedliche Raumwahrnehmungen hinsichtlich ihrer Ursachen bewerten und sie zur eigenen Wahrnehmung in Beziehung setzen (UK4),
  • die Aussagekraft von unterschiedlichen Darstellungs- und Arbeitsmitteln sowie von Modellen zur Beantwortung von Fragen bewerten und ihre Relevanz für die Erschließung der räumlichen Strukturen und Prozesse prüfen (UK5),
  • die sich aus unvollständigen oder überkomplexen Informationen, Widersprüchen und Wahrscheinlichkeiten ergebenden Probleme bei der Beurteilung raumbezogener Sachverhalte erörtern (UK6),
  • mediale Präsentationen hinsichtlich ihrer Wirkungsabsicht sowie dahinter liegender Interessen und Möglichkeiten der Beeinflussung beurteilen (UK7),
  • eigene Arbeitsergebnisse kritisch mit Bezug auf die zugrunde gelegte Fragestellung, den Arbeitsweg und die benutzten Quellen bewerten (UK8).
HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Studierenden können

  • Arbeitsergebnisse zu komplexen raumbezogenen Sachverhalten im Unterricht sach-, problem- und adressatenbezogen sowie fachsprachlich angemessen präsentieren (HK1),
  • in Raumnutzungskonflikten unterschiedliche Perspektiven und Positionen einnehmen und diese vertreten (HK2),
  • in einer Simulation vorbereitete Rollen von Akteurinnen und Akteuren eines raumbezogenen Konfliktes argumentativ abgesichert vertreten und eine Kompromisslösung finden (HK3),
  • Lösungsansätze für komplexere raumbezogene Probleme entwickeln (HK4),
  • Möglichkeiten der Einflussnahme auf raumbezogene und raumplanerische Prozesse im Nahraum präsentieren und simulieren (HK5),
  • themenbezogen Elemente von Unterrichtsgängen und Exkursionen planen und organisieren, diese durchführen und die Ergebnisse fachlich angemessen präsentieren (HK6).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

    3 Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen
    4 Bedeutungswandel von Standortfaktoren
    5 Stadtentwicklung und Stadtstrukturen
    6 Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen
    7 Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

    Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

    Inhaltsfeld 3:  Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Landwirtschaftliche Produktion in den Tropen vor dem Hintergrund weltwirtschaftlicher Prozesse
    Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion in der gemäßigten Zone und in den Subtropen
    Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • weltmarktorientierte Wirtschaftsformen und Subsistenzwirtschaft hinsichtlich ihrer Betriebsstrukturen und Marktausrichtung vergleichen,
    • Kennzeichen des landwirtschaftlichen Strukturwandels wie Mechanisierung, Intensivierung und Spezialisierung mit sich verändernden ökonomischen und technischen Rahmenbedingungen sowie Konsumgewohnheiten erklären,
    • vor dem Hintergrund der Begrenztheit agrarischer Anbauflächen und dem steigenden Bedarf an Agrargütern zunehmende Nutzungskonkurrenzen darstellen,
    • den Einfluss weltwirtschaftlicher Prozesse und Strukturen auf die agrare Raumnutzung der Tropen erläutern,
    • unterschiedliche Formen der Bewässerungslandwirtschaft in den Subtropen als Möglichkeiten der Überwindung der klimatischen Trockengrenze darstellen,
    • die Gefährdung des tropischen Regenwaldes aufgrund der Eingriffe des Menschen in den Stoffkreislauf erläutern,
    • Bodenversalzung und Bodendegradierung als Folgen einer unangepassten landwirtschaftlichen Nutzung darstellen,
    • Merkmale der ökologischen Landwirtschaft kennzeichnen.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Auswirkungen des agraren Strukturwandels mit dem Schwerpunkt der Beschäftigungswirksamkeit bewerten,
    • das Spannungsfeld von Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion und Notwendigkeit zur Versorgungssicherung erörtern,
    • Maßnahmen zur Verringerung von Bodendegradation und Desertifikation hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte bewerten,
    • den Zielkonflikt zwischen der steigenden Nachfrage nach Agrargütern einer wachsenden Weltbevölkerung und den Erfordernissen nachhaltigen Wirtschaftens erörtern,
    • ihre Rolle als Verbraucherinnen und Verbraucher hinsichtlich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen des eigenen Konsumverhaltens selbstkritisch bewerten.

    Inhaltsfeld 4 Bedeutungswandel von Standortfaktoren

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE 
    Strukturwandel industriell geprägter Räume
    Herausbildung von Wachstumsregionen
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • den Wandel von Standortfaktoren als Folge technischen Fortschritts, veränderter Nachfrage und politischer Vorgaben erklären,
    • die Entstehung und den Strukturwandel industriell geprägter Räume mit sich wandelnden Standortfaktoren erklären,
    • Reindustrialisierung, Diversifizierung und Tertiärisierung als Strategien zur Überwindung von Strukturkrisen beschreiben,
    • Wachstumsregionen mithilfe wirtschaftlicher Indikatoren analysieren,
    • die Orientierung moderner Produktions- und Logistikbetriebe an leistungsfähigen Verkehrsstandorten aufgrund der wachsenden Bedeutung von just-in-time-production und lean-production erklären,
    • die Veränderung von lokalen und globalen Standortgefügen aufgrund der Einrichtung von Sonderwirtschafts-, Freihandels- und wirtschaftlichen Integrationszonen erläutern.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • den Bedeutungswandel von harten und weichen Standortfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung eines Raumes beurteilen,
    • konkrete Maßnahmen zur Entwicklung von Wirtschaftsräumen erörtern,
    • die Bedeutung von Wachstumsregionen für die Entwicklung eines Landes aus wirtschaftlicher, technologischer und gesellschaftlicher Perspektive beurteilen,
    • Chancen und Risiken, die sich in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht aus der Einrichtung von Sonderwirtschafts-, Freihandels- und wirtschaftlichen Integrationszonen ergeben, erörtern.

    Inhaltsfeld 5: Stadtentwicklung und Stadtstrukturen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Merkmale, innere Differenzierung und Wandel von Städten
    Metropolisierung und Marginalisierung als Elemente eines weltweiten Verstädterungsprozesses
    Demographischer und sozialer Wandel als Herausforderung für zukunftsorientierte Stadtentwicklung
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • städtische Räume nach genetischen, funktionalen und sozialen Merkmalen gliedern,
    • die Genese städtischer Strukturen mit Bezug auf grundlegende Stadtentwicklungsmodelle beschreiben,
    • den Einfluss von Suburbanisierungs- und Segregationsprozessen auf gegenwärtige Stadtstrukturen erläutern,
    • die Entstehung tertiärwirtschaftlich geprägter städtischer Teilräume im Zusammenhang mit Nutzungskonkurrenzen, dem sektoralen Wandel und dem Miet- und Bodenpreisgefüge erklären,
    • Metropolisierung als Prozess der Konzentration von Bevölkerung, Wirtschaft und hochrangigen Funktionen erläutern,
    • die Herausbildung von Megastädten als Ergebnis von Wanderungsbewegungen aufgrund von pull- und push-Faktoren erläutern,
    • die räumliche und soziale Marginalisierung in Städten in Entwicklungs- und Schwellenländern darstellen,
    • Stadtumbaumaßnahmen als notwendige Anpassung an sich verändernde soziale, ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen darstellen.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • die Folgen von Suburbanisierungs- und Segregationsprozessen im Hinblick auf ökologische Aspekte und das Zusammenleben sozialer Gruppen bewerten,
    • Chancen und Risiken konkreter Maßnahmen zur Entwicklung städtischer Räume erörtern,
    • die Problematik der zunehmenden ökologischen und sozialen Vulnerabilität städtischer Agglomerationen im Zusammenhang mit fortschreitender Metropolisierung und Marginalisierung erörtern,
    • städtische Veränderungsprozesse als Herausforderung und Chance zukünftiger Stadtplanung auch unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Männern, Frauen und Kindern bewerten,
    • Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Mobilität und Lebensqualität bewerten,
    • die Auswirkungen von Revitalisierungsmaßnahmen unter Aspekten nachhaltiger Stadtentwicklung erörtern.

    Inhaltsfeld 6: Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Merkmale und Ursachen räumlicher Disparitäten
    Demographische Prozesse in ihrer Bedeutung für die Tragfähigkeit von Räumen
    Strategien und Instrumente zur Reduzierung regionaler, nationaler und globaler Disparitäten
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Entwicklungsstände von Ländern anhand ökonomischer und sozialer Indikatoren sowie dem HDI unterscheiden,
    • sozioökonomische Disparitäten innerhalb und zwischen Ländern vor dem Hintergrund einer ungleichen Verteilung von Ressourcen und Infrastruktur sowie der politischen Verhältnisse erläutern,
    • anhand des Modells des demographischen Übergangs Unterschiede und Gemeinsamkeiten der demographischen Entwicklung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sowie daraus resultierende Folgen erläutern,
    • sozioökonomische und räumliche Auswirkungen internationaler Migration auf Herkunfts- und Zielgebiete erläutern,
    • Entwicklungsachsen und Entwicklungspole als Steuerungselemente der Raumentwicklung darstellen,
    • das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung sowie daraus ableitbare Maßnahmen erläutern.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Entwicklungschancen und Entwicklungsrisiken beurteilen, die sich in unterschiedlich geprägten Wirtschaftsregionen aus dem Prozess der Globalisierung ergeben,
    • konkrete Maßnahmen zum Abbau von regionalen Disparitäten im Hinblick auf deren Effizienz und Realisierbarkeit beurteilen,
    • Aussagemöglichkeiten und -grenzen demographischer Modelle bewerten,
    • Wechselwirkungen zwischen Tragfähigkeit, Ernährungssicherung und Migration erörtern,
    • Konsequenzen erörtern, die sich aus der Umsetzung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung ergeben.

    Inhaltsfeld 7: Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Entwicklung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen im Prozess der Tertiärisierung
    Wirtschaftsfaktor Tourismus in seiner Bedeutung für unterschiedlich entwickelte Räume
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • die Vielfalt des tertiären Sektors am Beispiel der Branchen Handel, Verkehr sowie personen- und unternehmensorientierte Dienstleistungen darstellen,
    • den fortschreitenden Prozess der Tertiärisierung mit sich verändernden sozioökonomischen und technischen Gegebenheiten erklären,
    • die Herausbildung von Global Cities zu höchstrangigen Dienstleistungszentren als Ergebnis der globalen Wirtschaftsentwicklung erklären,
    • die naturräumliche und infrastrukturelle Ausstattung einer Tourismusregion und deren Wandel aufgrund der touristischen Nachfrage erläutern,
    • die Entwicklung einer touristischen Destination unter Einbezug eines einfachen Modells analysieren,
    • Folgen unterschiedlicher Formen des Tourismus in das Dreieck der Nachhaltigkeit einordnen.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • raumstrukturelle Folgen, die sich durch die Aufspaltung des tertiären Sektors in Hoch- und Niedriglohnbereiche ergeben, sowie die damit verbundenen Konsequenzen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erörtern,
    • Folgen des überproportionalen Bedeutungszuwachses von Global Cities erörtern,
    • die Bedeutung einer leistungsfähigen Infrastruktur für Unternehmen des tertiären Sektors bewerten,
    • positive und negative Effekte einer touristisch geprägten Raumentwicklung erörtern,
    • den Zielkonflikt zwischen wirtschaftlichem Wachstum durch Tourismus und nachhaltiger und sozial gerechter Entwicklung in Tourismusregionen erörtern,
    • ihr eigenes und fremdes Urlaubsverhalten hinsichtlich der damit verbundenen Folgen bewerten.

    2.3.2 Leistungskurs

    Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben.

    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • das Zusammenwirken von Geofaktoren als System sowie deren Einfluss auf den menschlichen Lebensraum differenziert beschreiben (SK1),
    • Wirkungen und Folgen von Eingriffen des Menschen auf das Geofaktorengefüge differenziert analysieren (SK2),
    • humangeographische Strukturen von Räumen unterschiedlicher Maßstabsebenen sowie unterschiedlichen Entwicklungsstandes und damit zusammenhängende regionale und globale Disparitäten und Verflechtungen analysieren (SK3),
    • Entwicklungsprozesse im städtischen und nichtstädtischen Raum als Ergebnis von naturgeographischen Grundlagen, wirtschaftlichen, demographischen, politischen und soziokulturellen Einflüssen analysieren (SK4),
    • unterschiedliche Raumnutzungsansprüche und -konflikte sowie Ansätze zu deren Lösung differenziert analysieren (SK5),
    • Strukturen und Prozesse selbstständig in räumliche Orientierungsraster auf lokaler, regionaler und globaler Maßstabsebene einordnen (SK6),
    • komplexe geographische Prozesse und Strukturen mittels eines differenzierten Fachbegriffsnetzes systematisieren (SK7).
    METHODENKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • sich mithilfe von komplexen physischen, thematischen und digitalen Kartendiensten orientieren (MK1),
    • problemhaltige geographische Sachverhalte identifizieren und unter Nutzung des problemorientierten analytischen Wegs der Erkenntnisgewinnung selbstständig entsprechende Fragestellungen und Hypothesen entwickeln (MK2),
    • selbstständig auch komplexere Darstellungs- und Arbeitsmittel (Karte, Bild, Film, statistische Angaben, Graphiken und Text) in Materialzusammenstellungen analysieren, um raumbezogene Hypothesen zu überprüfen (MK3),
    • auch komplexeren Modellen allgemeingeographische Kernaussagen entnehmen und diese anhand konkreter Raumbeispiele überprüfen (MK4),
    • mittels geeigneter Suchstrategien in Bibliotheken, im Internet und in internetbasierten Geoinformationsdiensten selbstständig Informationen recherchieren und diese fragen- und hypothesenbezogen auswerten (MK5),
    • auch komplexere geographische Sachverhalte mündlich und schriftlich unter Verwendung der Fachsprache problembezogen, sachlogisch strukturiert, aufgaben-, operatoren- und materialbezogen sowie differenziert darstellen (MK6),
    • schriftliche und mündliche Aussagen durch differenzierte und korrekte Materialverweise und Materialzitate belegen (MK7),
    • komplexe geographische Informationen auch unter Nutzung (webbasierter) geographischer Informationssysteme graphisch darstellen (Kartenskizzen, Diagramme, Fließschemata/Wirkungsgeflechte) (MK8).
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • auch komplexe raumbezogene Sachverhalte, Problemstellungen und Maßnahmen nach fachlichen Kriterien differenziert beurteilen (UK1),
    • auch komplexe raumbezogene Sachverhalte, Problemlagen und Maßnahmen unter expliziter Benennung und Anwendung der zugrunde gelegten Wertmaßstäbe bzw. Werte und Normen differenziert bewerten (UK2),
    • unterschiedliche Handlungsweisen sowie ihr eigenes Verhalten hinsichtlich der daraus resultierenden räumlichen Folgen unter Bezugnahme auf explizit genannte Wertmaßstäbe bzw. Werte und Normen differenziert bewerten (UK3),
    • multiperspektivisch unterschiedliche Raumwahrnehmungen bewerten und sie zur eigenen Wahrnehmung in Beziehung setzen (UK4),
    • die Aussagekraft von unterschiedlichen Darstellungs- und Arbeitsmitteln sowie von Theorien und Modellen zur Beantwortung von Fragen bewerten und ihre Relevanz für die Erschließung der räumlichen Strukturen und Prozesse prüfen (UK5),
    • die sich aus unvollständigen oder überkomplexen Informationen, Widersprüchen und Wahrscheinlichkeiten ergebenden Probleme bei der Beurteilung raumbezogener Sachverhalte differenziert erörtern (UK6),
    • mediale Präsentationen hinsichtlich ihrer Wirkungsabsicht sowie dahinter liegender Interessen und Möglichkeiten der Beeinflussung differenziert beurteilen (UK7),
    • eigene Arbeitsergebnisse differenziert und kritisch mit Bezug auf die zugrunde gelegte Fragestellung, den Arbeitsweg und die benutzten Quellen bewerten (UK8).
    HANDLUNGSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Arbeitsergebnisse zu komplexen raumbezogenen Sachverhalten im (schul-)öffentlichen Rahmen sach-, problem- und adressatenbezogen sowie fachsprachlich angemessen präsentieren (HK1),
    • in Raumnutzungskonflikten unterschiedliche Perspektiven und Positionen einnehmen und diese differenziert vertreten (HK2),
    • in einer Simulation die selbst vorbereiteten Rollen von Akteurinnen und Akteuren eines raumbezogenen Konfliktes argumentativ abgesichert vertreten und eine Kompromisslösung finden (HK3),
    • differenzierte Lösungsansätze für komplexere raumbezogene Probleme entwickeln (HK4),
    • Möglichkeiten der Einflussnahme auf raumbezogene und raumplanerische Prozesse präsentieren und simulieren (HK5),
    • themenbezogen Unterrichtsgänge und Exkursionen planen und organisieren, diese durchführen und die Ergebnisse fachspezifisch angemessen präsentieren (HK6).

    Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

    3 Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen
    4 Bedeutungswandel von Standortfaktoren
    5 Stadtentwicklung und Stadtstrukturen
    6 Sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen
    7 Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

    Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

    Inhaltsfeld 3: Landwirtschaftliche Strukturen in verschiedenen Klima- und Vegetationszonen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Landwirtschaftliche Produktion in den Tropen vor dem Hintergrund weltwirtschaftlicher Prozesse
    Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion in der gemäßigten Zone und in den Subtropen
    Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen Ressourcengefährdung und Nachhaltigkeit
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • weltmarktorientierte Wirtschaftsformen und Subsistenzwirtschaft hinsichtlich ihrer Betriebsstrukturen und Marktausrichtung sowie ihrer Beschäftigungswirksamkeit und ökonomischen Bedeutung vergleichen,
    • Kennzeichen des landwirtschaftlichen Strukturwandels wie Mechanisierung, Intensivierung und Spezialisierung mit sich verändernden ökonomischen, technischen und politischen Rahmenbedingungen sowie Konsumgewohnheiten erklären,
    • vor dem Hintergrund der Begrenztheit agrarischer Anbauflächen und dem steigenden Bedarf an Agrargütern zunehmende Nutzungskonkurrenzen darstellen,
    • Wechselwirkungen zwischen lokaler und regionaler Agrarproduktion in den Tropen und dem Weltagrarmarkt erklären,
    • unterschiedliche Formen der Bewässerungslandwirtschaft zur Überwindung der klimatischen Trockengrenze analysieren und sie hinsichtlich ihrer Effizienz des Wassereinsatzes unterscheiden,
    • die Gefährdung des tropischen Regenwaldes aufgrund der Eingriffe des Menschen in Nährstoff- und Wasserkreislauf sowie die daraus resultierenden Veränderungen erläutern,
    • Bodenversalzung und Bodendegradierung als Folgen einer unangepassten landwirtschaftlichen Nutzung darstellen,
    • Prinzipien der Nachhaltigkeit am Beispiel der ökologischen Landwirtschaft erläutern.

    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Auswirkungen des agraren Strukturwandels mit dem Schwerpunkt der Beschäftigungswirksamkeit und der Veränderungen der Kultur- und Naturlandschaft bewerten,
    • das Spannungsfeld von Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion und Notwendigkeit zur Versorgungssicherung erörtern,
    • Maßnahmen zur Verringerung von Bodendegradation und Desertifikation hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte bewerten,
    • den Zielkonflikt zwischen der steigenden Nachfrage nach Agrargütern einer wachsenden Weltbevölkerung und den Erfordernissen nachhaltigen Wirtschaftens erörtern,
    • Möglichkeiten und Grenzen ökologischer Landwirtschaft aus unterschiedlicher Perspektive beurteilen,
    • ihre Rolle als Verbraucher hinsichtlich der ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen des eigenen Konsumverhaltens selbstkritisch bewerten.

    Inhaltsfeld 4: Bedeutungswandel von Standortfaktoren

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Strukturwandel industriell geprägter Räume
    Herausbildung von Wachstumsregionen
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • den Wandel von Standortfaktoren als Folge technischen Fortschritts, veränderter Nachfrage und politischer Vorgaben erklären,
    • die Entstehung und den Strukturwandel industriell geprägter Räume mit sich wandelnden Standortfaktoren erklären,
    • den Zusammenhang zwischen Deindustrialisierungsprozessen und Modellen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen beschreiben,
    • Reindustrialisierung, Diversifizierung, und Tertiärisierung als Strategien zur Überwindung von Strukturkrisen beschreiben,
    • Wachstumsregionen anhand von wirtschaftlichen Indikatoren analysieren,
    • die Orientierung moderner Produktions- und Logistikbetriebe an leistungsfähigen Verkehrsstandorten aufgrund der wachsenden Bedeutung von just-in-time-production und lean-production erklären,
    • die Veränderung von lokalen und globalen Standortgefügen aufgrund der Einrichtung von Sonderwirtschafts-, Freihandels- und wirtschaftlichen Integrationszonen erläutern,
    • eine hochentwickelte Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur sowie die räumliche Nähe zu Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen als wesentliche Voraussetzungen für die Entwicklung von Hightech-Clustern darstellen.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • den Bedeutungswandel von harten und weichen Standortfaktoren für die wirtchaftliche Entwicklung eines Raumes beurteilen,
    • konkrete Maßnahmen zur Entwicklung von Wirtschaftsräumen hinsichtlich der Nachhaltigkeit, raumordnerischer Leitbilder und Entwicklungsstrategien erörtern,
    • die Aussagekraft von Modellen zur Erklärung des wirtschaftsstrukturellen Wandels beurteilen,
    • die Bedeutung von Wachstumsregionen für die Entwicklung eines Landes aus wirtschaftlicher, technologischer und gesellschaftlicher Perspektive beurteilen,
    • Chancen und Risiken erörtern, die sich in ökonomischer, ökologischer und sozialer Hinsicht aus der Einrichtung von Sonderwirtschafts-, Freihandels- und wirtschaftlichen Integrationszonen ergeben,
    • die Bedeutung staatlicher Institutionen und politischer Entscheidungen für die Ausprägung von Wachstumsregionen und Hightech-Clustern beurteilen.

    Inhaltsfeld 5: Stadtentwicklung und Stadtstrukturen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Merkmale, innere Differenzierung und Wandel von Städten
    Metropolisierung und Marginalisierung als Elemente eines weltweiten Verstädterungsprozesses
    Demographischer und sozialer Wandel als Herausforderung für zukunftsorientierte Stadtentwicklung

    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • städtische Räume nach genetischen, funktionalen und sozialen Merkmalen gliedern,
    • die Genese kulturraumspezifischer städtischer Strukturen mit Bezug auf verschiedene Stadtentwicklungsmodelle beschreiben,
    • den Einfluss von Suburbanisierungs- und Segregationsprozessen auf gegenwärtige Stadtstrukturen erläutern,
    • die Entstehung tertiärwirtschaftlich geprägter städtischer Teilräume im Zusammenhang mit Nutzungskonkurrenzen, dem sektoralen Wandel und dem Miet- und Bodenpreisgefüge erklären,
    • die Verflechtung von Orten verschiedener Zentralitätsstufen mit deren unterschiedlicher funktionalen Ausstattung erklären,
    • Metropolisierung als Prozess der Konzentration von Bevölkerung, Wirtschaft und hochrangigen Funktionen erläutern,
    • die Herausbildung von Megastädten als Ergebnis von Wanderungsbewegungen aufgrund von pull- und push-Faktoren erläutern,
    • die räumliche und soziale Marginalisierung in Städten in Entwicklungs- und Schwellenländern darstellen,
    • die lokale Fragmentierung und Polarisierung als einen durch die Globalisierung verstärkten Prozess aktueller Stadtentwicklung erklären,
    • Stadtumbaumaßnahmen als notwendige Anpassung auf sich verändernde soziale, ökonomische und ökologische Rahmenbedingungen darstellen,
    • Städte oder Stadtteile anhand von städtebaulichen Merkmalen historischen und aktuellen Leitbildern der Stadtentwicklung zuordnen.

    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • die Aussagekraft von Stadtentwicklungsmodellen hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf Realräume beurteilen,
    • die Folgen von Suburbanisierungs- und Segregationsprozessen unter ökologischen Aspekten und hinsichtlich des Zusammenlebens sozialer Gruppen bewerten,
    • Chancen und Risiken konkreter Maßnahmen zur Entwicklung städtischer Räume anhand von Kriterien erörtern, die sich aus raumordnerischen und städtebaulichen Leitbildern ergeben,
    • Chancen und Risiken von Maßnahmen zur Dezentralisierung und Dekonzentration unter ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten erörtern,
    • die Problematik der zunehmenden ökologischen und sozialen Vulnerabilität städtischer Agglomerationen im Zusammenhang mit fortschreitender Metropolisierung und Marginalisierung erörtern,
    • den Wandel städtebaulicher Leitbilder als Ausdruck sich verändernder ökonomischer, demographischer, politischer und ökologischer Rahmenbedingungen erörtern,
    • städtische Veränderungsprozesse als Herausforderung und Chance zukünftiger Stadtplanung bewerten,
    • Maßnahmen für eine nachhaltige Stadtentwicklung im Spannungsfeld von Mobilität und Lebensqualität auch unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedürfnisse von Männern, Frauen und Kindern bewerten,
    • die Auswirkungen von Revitalisierungsmaßnahmen unter Aspekten nachhaltiger Stadtentwicklung erörtern,
    • Großprojekte als Impulse für die Revitalisierung von Innenstädten erörtern.

    Inhaltsfeld 6: Unterschiedliche sozioökonomische Entwicklungsstände von Räumen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Merkmale und Ursachen räumlicher Disparitäten
    Demographische Prozesse in ihrer Bedeutung für die Tragfähigkeit von Räumen
    Strategien und Instrumente zur Reduzierung regionaler, nationaler und globaler Disparitäten
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Entwicklungsstände von Ländern anhand ökonomischer und sozialer Indikatoren sowie dem HDI unterscheiden,
    • sozioökonomische Disparitäten innerhalb und zwischen Ländern vor dem Hintergrund einer ungleichen Verteilung von Ressourcen und Infrastruktur und des Prozesses der globalen Fragmentierung erläutern,
    • nhand des Modells des demographischen Übergangs Unterschiede und Gemeinsamkeiten der demographischen Entwicklung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sowie daraus resultierende Folgen erläutern,
    • sozioökonomische und räumliche Auswirkungen von ökonomisch, ökologisch und politisch bedingter internationaler Migration auf Herkunfts- und Zielgebiete erläutern,
    • Entwicklungsachsen und Entwicklungspole als Steuerungselemente der Raumentwicklung darstellen,
    • die Leitbilder der nachholenden Entwicklung, der Befriedigung von Grundbedürfnissen und der nachhaltigen Entwicklung sowie daraus abzuleitende Maßnahmen erläutern.
    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • Entwicklungschancen und Entwicklungsrisiken in unterschiedlich geprägten Wirtschaftsregionen beurteilen, die sich aus dem Prozess der Globalisierung ergeben,
    • konkrete Maßnahmen zum Abbau von regionalen, nationalen und internationalen Disparitäten im Hinblick auf deren Effizienz und Realisierbarkeit beurteilen,
    • Strategien zur Exportdiversifizierung hinsichtlich ihrer Wirksamkeit für eine nationale ökonomische Entwicklung beurteilen,
    • Aussagemöglichkeiten und -grenzen demographischer Modelle kritisch bewerten,
    • Wechselwirkungen zwischen Tragfähigkeit, Ernährungssicherung und Migration erörtern,
    • Konsequenzen erörtern, die sich aus der Umsetzung unterschiedlicher Leitbilder der Entwicklung ergeben.

    Inhaltsfeld 7: Dienstleistungen in ihrer Bedeutung für Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen

    INHALTLICHE SCHWERPUNKTE
    Entwicklung von Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen im Prozess der Tertiärisierung
    Wirtschaftsfaktor Tourismus in seiner Bedeutung für unterschiedlich entwickelte Räume
    SACHKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • die Vielfalt des tertiären Sektors und seine Wechselwirkungen mit dem sekundären Sektor am Beispiel der Branchen Handel, Verkehr sowie personen- und unternehmensorientierte Dienstleistungen darstellen,
    • den fortschreitenden Prozess der Tertiärisierung mit sich verändernden sozioökonomischen und technischen Gegebenheiten erklären,
    • die Herausbildung von Global Cities zu höchstrangigen Dienstleistungszentren als Ergebnis der globalen Wirtschaftsentwicklung erklären,
    • die räumliche Struktur von Dienstleistungsclustern beschreiben,
    • die naturräumliche und infrastrukturelle Ausstattung einer Tourismusregion sowie deren Wandel aufgrund der touristischen Nachfrage erläutern,
    • unter Einbezug verschiedener Modelle Bedeutung und raumzeitliche Entwicklung des Tourismus erklären,
    • Folgen unterschiedlicher Formen des Tourismus in verschiedene Konzepte zum Erreichen der Nachhaltigkeit einordnen.

    URTEILSKOMPETENZ

    Die Studierenden können

    • raumstrukturelle Folgen, die sich durch die Aufspaltung des tertiären Sektors in Hoch- und Niedriglohnbereiche ergeben, sowie die damit verbundenen Konsequenzen für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen beurteilen,
    • Folgen des überproportionalen Bedeutungszuwachses von Global Cities erörtern,
    • die Bedeutung einer leistungsfähigen Infrastruktur für die Herausbildung einer synergetisch vernetzten Wirtschaft bewerten,
    • die Bedeutung des Bildungswesens für die soziale und ökonomische Entwicklung einer Region erörtern,
    • positive und negative Effekte einer touristisch geprägten Raumentwicklung erörtern,
    • das Dilemma zwischen der Befriedigung individueller Urlaubsbedürfnisse und einer nachhaltigen Entwicklung in Tourismusregionen erörtern,
    • Aussagemöglichkeiten und -grenzen von modellhaften Darstellungen der Tourismusentwicklung beurteilen,
    • ihr eigenes Urlaubsverhalten sowie das anderer hinsichtlich der damit verbundenen Folgen bewerten.

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