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Beispiel eines schulinternen Lehrplans für das Abendgymnasium und Kolleg im Fach Russisch

Hinweis: Als Beispiel für einen schulinternen Lehrplan auf der Grundlage des Kernlehrplans Russisch für das Abendgymnasium und Kolleg steht hier der schul­interne Lehrplan einer fiktiven Schule, im Weiteren Puschkin-Weiterbildungskolleg genannt, zur Verfügung.

Um zu verdeutlichen, wie die jeweils spezifischen Rahmenbedingungen in den schulinternen Lehrplan einfließen, wird die Schule in Kapitel 1 zunächst näher vorgestellt. Den Fachkonferenzen wird empfohlen, eine nach den Aspekten im vorliegenden Beispiel strukturierte Beschreibung für ihre Schule – ggf. nur in Stichworten – zu erstellen.

 

Hinweis: Um die Ausgangsbedingungen für die Erstellung des schulinternen Lehrplans festzuhalten, können beispielsweise folgende Aspekte berücksichtigt werden:

  • Lage der Schule
  • Aufgaben des Fachs bzw. der Fachgruppe
  • Funktionen und Aufgaben der Fachgruppe vor dem Hintergrund des Schulprogramms
  •  Beitrag der Fachgruppe zur Erreichung der Erziehungsziele ihrer Schule
  • Beitrag zur Qualitätssicherung und –entwicklung innerhalb der Fachgruppe
  • Zusammenarbeit mit andere(n) Fachgruppen (fächerübergreifende Unterrichtsvorhaben und Projekte)
  • Ressourcen der Schule (personell, räumlich, sächlich), Größe der Lerngruppen, Unterrichtstaktung, Stundenverortung
  • Fachziele
  • Name des/der Fachvorsitzenden und des Stellvertreters/der Stellvertreterin
  • ggf. Arbeitsgruppen bzw. weitere Beauftragte

     

    1 Rahmenbedingungen der fachlichen Arbeit

    Äußere Bedingungen

    Das Puschkin-Weiterbildungskolleg liegt im Innenstadtbereich von Essen und ist verkehrstechnisch auch gut erreichbar für Studierende, die in Außenbezirken der Stadt wohnen.

    Das Puschkin-Weiterbildungskolleg wird von ca. 1000 Studierenden besucht. 102 Leh­rkräfte unterrichten an dieser Schule in unterschiedlichen Bildungsgängen.

    Die Fachschaft Russisch ist mit vier Lehrkräften und zwei Referendarinnen besetzt. Das Fach Russisch wird am Puschkin-Weiterbildungskolleg zweizügig unterrichtet. Die Kursgröße in der Einführungs­phase liegt im Durchschnitt bei 20 Studierenden. In der Qualifikationsphase liegt der Durchschnitt der Kursgröße bei ca. 16 Studierenden.

    tätig.

    weiter ...

     Der Unterricht wird am Puschkin-Weiterbildungskolleg in 90-minütiger Taktung durchgeführt. Daher ist es im Russischunterricht möglich, viele Lernformen und Unterrichtsmethoden einzusetzen, die das individuelle Lernen der Studierenden fördern.

    In der Qualifikationsphase werden dreistündige Grundkurse durch­geführt. Russisch kann entweder als schriftliches oder mündliches Abiturfach ange­wählt werden.

    Die Fachschaft Russisch verfügt über einen Fachraum, in dem Unterrichts- und Lernmaterialien aufbewahrt werden. Der Raum ist außerdem mit Internetzugängen und einem Computer ausgestattet, so dass es möglich ist, einen interaktiven, medien­gestützten Fremdsprachenunterricht zu ermöglichen.

    Die Studierendenschaft ist bezüglich des kulturellen Hintergrundes sehr heterogen; Multinationalität gehört demnach zum Alltag des Puschkin-Weiterbildungskollegs.

    Der überwiegende Teil der Studierenden hat bereits eine abgeschlossene Berufs­ausbildung. Viele sind als Eltern familiär eingebunden und/oder gehen nach der Schule einer Nebentätigkeit nach.

    Viele der Studierenden, die das Puschkin-Weiterbildungskolleg besuchen und deren Lebensumfeld sich in Essen befindet, haben deutsch-russische Wurzeln. Besonders für diese Studierenden bietet das Fach Russisch die Möglichkeit ihr bi-kulturelles Wissen und ihre sprachlichen Kompetenzen zu erweitern, so dass gute Vorausset­zungen für die spätere Einbindung in den Arbeitsmarkt geschaffen werden. Denn viele Unternehmen – auch in Essen – pflegen mit Russland enge wirtschaftliche und finanzielle Kontakte. Auch für die anderen Studierenden gewinnt das Fach Russisch in dieser Hinsicht an Bedeutung.

    Zudem übernimmt das Fach Russisch innerhalb wie außerhalb der Schule eine integrative Aufgabe und fördert das gegenseitige Verständnis zwischen den Studie­renden sowie mit weiteren gesellschaftlichen Gruppen. Dieser wichtige Aspekt wird auch im Schulprogramm im Rahmen eines Anti-Rassismus-Projektes aufgegriffen.

    Das Schulprogramm beinhaltet ebenfalls die besondere Förderung von Studieren­den, die Russisch bzw. andere slawische Sprachen als Muttersprache sprechen. Gerade in dieser Hinsicht kommt dem Fach Russisch eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Erweiterung der Kompetenzen auch im Deutschen zu. Durch kon­trastiven Sprachunterricht werden vor allem die russischen Muttersprachler befä­higt, ihre Kompetenzen in der deutschen Sprache zu erweitern und somit mehr Sprachbewusstheit zu entwickeln.

    Für das Fach Russisch hat die Fachgruppe ein schulinternes Curriculum erarbeitet, das die besonderen Spezifika erwachsenenadäquaten Lernens berücksichtigt.

    Unterrichtsinhalte und -gegenstände sind auf erwachsene Lernerinnen und Lerner ausgerichtet und beziehen sich nach Möglichkeit auf deren aktuelle Lebenswelten.

    Da viele der Studierenden sich über einen längeren Zeitraum nicht mehr im Kon­text von Schule bewegt haben, müssen Lernprozesse auch im Russischunterricht neu in Gang gesetzt werden. Dazu gehört unter anderem die Aneignung von Lernstrategien und besonderen Methoden, welche das selbstständige Erlernen der russischen Sprache erleichtern.

    Im Rahmen der Qualitätssicherung hat die Fachgruppe Russisch verbindliche Kri­terien für die Bewertung mündlicher und schriftlicher Leistungen der Studierenden festgelegt, die ihnen zu Beginn des Semesters transparent gemacht werden. Durch Evaluationsbögen und Portfolios können die Studierenden sich anhand bestimmter Kriterien selbst einschätzen und reflektieren, welche Lernfortschritte sie gemacht haben.

    Die Fachschaft Russisch kooperiert oft mit anderen Fachschaften interdisziplinär in Form von Projekten. In Zusammenarbeit mit dem Fach Kunst werden z. B. aktuelle Ausstellungen russischer Kunst in deutschen Museen gemeinsam besucht und Kunstwerke analysiert. Auf diese Weise wird den Studierenden ein Aspekt der rus­sischen Kultur nahegebracht.

    Soweit möglich, werden einmal pro Jahr Studienfahrten nach Russland (Moskau oder St. Petersburg) angeboten. Auch die Stadt Berlin bietet in Bezug auf die rus­sische Kultur und Geschichte in Deutschland ein wichtiges Themenfeld für den Russischunterricht. Daher werden auch hierhin regelmäßig Studienfahrten unter­nommen.

    Außerunterrichtlich nehmen die Studierenden regelmäßig an den im Bundesland NRW durchgeführten Russischolympiaden teil.

     

    2 Entscheidungen zum Unterricht

    Hinweis: Die nachfolgend dargestellte Umsetzung der verbindlichen Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans findet auf zwei Ebenen statt.

    Das Übersichtsraster (2.1.1) gibt den Lehrkräften einen raschen Überblick über die laut Fachkonferenz verbindlichen Unterrichtsvorhaben pro Schuljahr. In dem Raster sind das Thema, die schwerpunktmäßig zu erwerbenden Kompetenzen und die zur Verfügung stehende Zeit ausgewiesen.

    Die Konkretisierung von Unterrichtsvorhaben (2.1.2) führt die konkretisierten Kompetenzerwartungen in den jeweiligen Kompetenzbereichen auf und verdeutlicht vorhabenbezogene Absprachen, z.B. zur Festlegung auf einen Aufgabentyp bei der Lernerfolgsüberprüfung durch eine Klausur.

     

    2.1 Unterrichtsvorhaben

    Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan insgesamt besitzt den Anspruch, die im Kernlehrplan aufgeführten Kompetenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft, die Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans bei den Lernenden auszubilden und zu entwickeln.

    Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Übersichts- und der Konkretisierungsebene.

    Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.1) wird die für alle Lehrerinnen und Lehrer gemäß Fachkonferenzbeschluss verbindliche Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu den einzelnen Kursabschnitten sowie den im Kernlehrplan genannten Kompetenzen zu verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden an dieser Stelle schwerpunktmäßig zu erwerbende Kompetenzen ausgewiesen, während die konkretisierten Kompetenzerwartungen erst auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben Berücksichtigung finden. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, besondere Schülerinteressen, aktuelle Themen bzw. die Erfordernisse anderer besonderer Ereignisse (z.B. Praktika, Kursfahrten o.ä.) zu erhalten, sind im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans nur ca. 75 Prozent der Bruttounterrichtszeit verplant.

    2.1.1 Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben

    Einführungsphase
    Konkretisierung des Unterrichtsvorhabens
    Semester Unterrichtsvorhaben Zugeordnete Themenfelder des soziokulturellen Orientierungswissens Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs

    1. Sem.

     

    24 SWST

    ???????

    Russland, die russische Sprache und Schrift

    Verfügen über sprachliche Mittel:

    Einführung in die kyrillische Druck- und Schreibschrift

    Besonderheiten der russischen Aussprache (Intonation, Betonung, Lautregeln)

    16 SWST

    ??????!

    Land und Leute – Erste Begegnungen mit Russland

    Aspekte der Alltagskultur

    FKK:

    Hörverstehen und Sprechen

    einfache Kontaktgespräche eröffnen, fortführen und beenden (Begrüßung und Verabschiedung,

    Angaben zu Person und Familie zur Staatsangehörigkeit und Nationalität

    20 SWST

    ??? ?? ???????

    Schöner wohnen – schöner leben

    Aspekte der Alltagskultur

    Wohnsituation; Wohnlage, Öffentliche Verkehrsmittel und andere Fortbewegungsmöglichkeiten am Wohnort

    FKK:

    Leseverstehen: diskontinuierlichen Texten (z.B. Wohnungsanzeigen) aufgabengeleitet Details entnehmen

    Sprechen: in unterschiedlichen Rollen sprechen: nach dem Weg fragen, Wohnviertel beschreiben etc.

    TMK:

    digitalisierte Texte, Blogs, Zeitungsannoncen

    20 SWST

    ? ?????!

    Zu Tisch!

    Aspekte der Alltagskultur

    Typische Gerichte und Getränke der russischen

    Küche

    FKK:

    Hör-/Hörsehverstehen: aufgabengeleitet Details verstehen

    Sprechen: u. a. Simulation von Einkaufs­gesprächen

    IKK: fremdkulturelle Werte, Normen und Verhaltensweisen verstehen

    2. Sem.

    20 SWST

    ?????

    Wohin?

    ????? ??? ????-????

    Theater oder

    Cafébar?

    Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

    Freizeitaktivitäten

    Freundschaften

    TMK: Mündlich – an Gesprächen teilnehmen: in unterschiedlichen Rollen an Gesprächssituationen teilnehmen

    Schriftlich: sich über Mails/Chats Informa­tionen austauschen

    IKK: kulturelle Vielfalt wahrnehmen
    20 SWST

    ??? ??? ?????!

    „Die lieben Verwandten“

    Aspekte der Alltagkultur

    Familienleben und Familienstrukturen in Russland

    FKK:

    Sprachmittlung:

    Informationen in einer Face-to-Face-Kommunikation zusammenfassend wiedergeben

    Sprechen – zusammenhängendes Sprechen: von Erlebnissen berichten
    20 SWST

    ???????, ???????!

    Ein Leben lang lernen

    Aspekte der Alltagkultur und berufliche Perspektiven junger Menschen

    Schulsystem in Russland und Deutschland

    Schulalltag, Studium und Berufswahl in Russland

    FKK:

    Schreiben: Lebenslauf verfassen; Blogs schreiben und in Chats kommentieren

    Sprachmittlung: gezielte Informationen in einer Gesprächssituation übermitteln

    IKK: Gemeinsamkeiten im Lebensalltag erkennen und beschreiben

    20 SWST

    Konkretisierung des Unterrichtsvorhabens

    ? ??????????!

    Feste feiern

    Aspekte der Alltagskultur

    Russische Feiertage und Feste begehen

    Sitten, Traditionen und Gebräuche in Russland

    FKK:

    Sprechen: (sich in informellen sowie formalisierten Situationen an Gesprächen beteiligen, z.B. Glückwünsche entgegennehmen und darauf reagieren

    Schreiben: schriftlich Glückwünsche übermitteln

    Sprachmittlung: Einladungen oder Glückwünsche anlässlich von Festlichkeiten mitteln

    IKK: sich fremdkultureller Werte  bewusst werden

     

    Grundkurs der Qualifikationsphase Semester 3 und 4

    Qualifikationsphase 3. und 4. Semester

    ????????????? ????????

    Lebensentwürfe

    Lebenswelt junger Erwachsener in verschiedenen Epochen

    Liebe, Partnerschaft und Familie, Rollen- und Geschlechterkonzeptionen, Beziehungen zwischen den Generationen

     

     

    IKK Bewusstmachung genderspezifischen Denkens, Perspektiveinnahme

    TMK Leseverstehen/Schreiben/Sprechen: ( z. B. in Diskussionsforen Texte lesen und darauf reagieren, Ausschnitte aus authentischen literarischen Texten verstehen und deuten, argumentativen Sachtexte verstehen

     

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    Lebensstile

    Konkretisierung des Unterrichtsvorhabens

    Lebens- und Erfahrungswelt junger Erwachsener

    Freizeit, Mode, Aussehen und Musik,

    Subkulturen

    FKK:

    Hör-/Hörsehverstehen: Hör-/Hörsehtexten Gesamtaussagen, Hauptaussagen und Einzelinformationen entnehmen,

    Leseverstehen: mehrfach kodierte und diskontinuierliche Texte verstehen deuten und produzieren

    TMK: Sachtexte und literarische Texte, Songs und Filme in verschiedenen sozio-historischen Kontexten

    IKK: sich aktiv in Denk- und Verhaltensweisen von Menschen anderer Kulturen hineinversetzen (Perspektivwechsel)

    ????? ?? ???????

    Zukunftspläne

    Aspekte der Alltagskultur und der Berufswelt

    Ausbildung, Studium und Beruf, Auslands­aufenthalte

    FKK:

    Leseverstehen: Informationen recherchieren

    Schreiben: Anschreiben an Institu­tionen verfassen

    Sprachmittlung: Stellenanzeigen mündlich oder schriftlich mitteln

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    Das Leben im Netz

    Konkretisierung des Unterrichtsvorhabens

    Gegenwärtige Situation  junger Erwachsener in Russland und Deutschland

    Junge Erwachsene und die Bedeutung und Wirkung von Medien in Russland;

    die Rolle von sozialen Netzwerken und des Internets für junge Menschen

    FKK:

    Leseverstehen/Schreiben:

    auf E-Mails reagieren; in simulierten Chats unterschiedliche Rollen einnehmen, wesentliche Informationen und zentrale Argumente aus verschiedenen Quellen in die eigene Argumentation einbeziehen

    Sprachmittlung: Wesentliche Inhalte einfach strukturierter mündlicher und schriftlicher Äußerungen (z.B. aus Blogs und Chats) wiedergeben

     

    Grundkurs der Qualifikationsphase: Semester 5 und 6

    Qualifikationsphase: Semester 5 und 6

    5. Sem.

    20 SWST

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    Gesellschaft im heutigen Russland

    Gegenwärtige politische und soziale Themen in Russland

    Leben in der Metropole und in der Provinz

    Diversität in Russland in sozialer und kultureller Hinsicht

     

    FKK:

    Sprechen: Sachzusammenhänge wiedergeben und bewerten; eigene Standpunkte formulieren und begründen

    Schreiben: kreatives und produktionsorientiertes Schreiben (z.B. Rezensionen, Leserbriefe)

    TMK:Texte (Sachtexte und zeitgenössische literarische Texte)  im Hinblick auf ihren sozialen und kulturellen Kontext verstehen und analysieren (z.B. Zeitungsartikel. populärwissenschaftliche Aufsätze, Kurzgeschichten (z.B. von Swetlana Alexijewitsch)
    20 SWST

    ?????? ? ??????

    Russland und Europa

    Historische und kulturelle Entwicklungen einschließlich literarischer Aspekte

    Russlanddeutsche (Historische Hintergründe und aktuelle Dimensionen)

    Persönlichkeiten der russischen Kultur und ihre Bedeutung für Europa

    FKK:

    Sprechen: über historische Persönlichkeiten referieren

    Hör-/Hörsehverstehen: Reportagen wichtige Informationen entnehmen

    IKK:

    Kulturelle Besonderheiten verstehen und im eigenen interkulturellen Handeln berücksichtigen

     

    2.2 Grundsätze der fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit

    In Absprache mit der Lehrerkonferenz sowie unter Berücksichtigung des Schulpro­gramms hat die Fachkonferenz Russisch folgende fachmethodische und fach­didaktische Grundsätze beschlossen.

    weiter ...

    Geeignete Inhalte und Problemstellungen

    Im Russischunterricht werden Inhalte ausgewählt, die sich an den Lebenswelten und soziokulturellen Rahmenbedingungen von erwachsenen Lernerinnen und Lernern orientieren und die darüber hinaus von globaler Bedeutung sind. Auf der Grundlage dieser Inhalte ent­wickeln die Studierenden nach Möglichkeit eigenständig Problemstellungen, aus denen sich weitere Unterrichtsprozesse ergeben, um ein bestimmtes Ziel bzw. bestimmte Kom­petenzen in der Zielsprache zu erreichen.

    Methoden

    Auch die Methoden sind auf die kognitiven und soziokulturellen Voraussetzungen der Studierenden ausgerichtet. Bei ihrer Auswahl spielt die Diskontinuität der Lernbiographien von Erwachsenen eine wichtige Rolle wie auch die Heterogenität im Hinblick auf die lernorganisatorischen Voraussetzungen und schulsystemischen Erfahrungen. Darüber hinaus kann man von einer sehr unterschiedlichen Verfüg­barkeit von Wissen und Kompetenzen bei erwachsenen Lernern ausgehen.

    Individuelles und eigenverantwortliches Lernen

    Angesichts der Heterogenität werden Methoden und Lernstrategien vermittelt und gemeinsam mit den Studierenden erarbeitet, die ein individuelles Lernen möglich machen und die Studierenden, im Sinne der Erlangung der Stu­dierfähigkeit, dazu anleiten, Eigenverantwortung für Lernprozesse zu übernehmen. Im Russischunterricht wird daher auf kooperative Lernformen wie z. B. Think-Pair-Share etc. und Tandemlernen zurückgegriffen. Zudem werden Wege und Metho­den für das Erstellen von Präsentationen vermittelt, Methoden des Recherchierens bereitgestellt und Worterschließungsstrategien erarbeitet.

    Medien und Arbeitsmittel

    Im Sinne des eigenverantwortlichen Lernens wird die Auswahl der Medien und Arbeitsmittel auf die Lernsituation von Erwachsenen ausgerichtet.

    Da der überwiegende Teil der jungen Erwachsenen bereits über ein hohes Maß an Medienkompetenz verfügt, ständigen Umgang mit Tablets, Smartphones etc. hat und mit dem Internet und digitalen sozialen Netzwerken vertraut ist, setzt ein moderner Russischunterricht hier an und integriert die digitalen Medien sinnvoll in den Unterricht und erweitert so die Medienkompetenz der Studierenden.

    Gestaltung einer positiven Lernatmosphäre

    Gerade im Hinblick auf die unterschiedlichen Kompetenzen der Studierenden im Russischunterricht wird auf eine angstfreie Atmosphäre des Lernens Wert gelegt, in der sich Studierende untereinander, aber auch Lehrende und Studierende mit gegenseitigem Respekt begegnen, damit Lernprozesse ungehindert stattfinden können.

    Die Heterogenität der Studierenden ist im Hinblick auf ihre sprachliche und kultu­relle Vorbildung als Chance zu begreifen, wobei Lernsituationen entstehen, in denen das „Lernen vom anderen“ im Mittelpunkt steht. So können Studierende von denjenigen profi­tieren, deren Herkunftssprache Russisch ist.

    Transparenz über die Kriterien der Leistungsmessung und Leistungsbewer­tung

    Die Studierenden werden zu Beginn des Semesters mit den Kriterien der Leis­tungsmessung und -bewertung vertraut gemacht, die durch die Fachkonferenz Russisch festgelegt worden ist.

    Die Lehrenden verpflichten sich, den Studierenden – im Sinne einer positiven Feedbackkultur – in regelmäßigen Abständen Auskunft über ihren aktuellen Leis­tungsstand in beratender Form zu geben, damit sie eine pädagogische Selbstana­lyse vornehmen können, zu einer realistischen Selbsteinschätzung ihrer Leistungen gelangen und ihre Lernprozesse optimieren können.

    Gezielte Förderung der funktionalen kommunikativen Teilkompetenz Sprechen

    Da die funktionale kommunikative Teilkompetenz Sprechen Bestandteil von Klausu­ren und mündlichen Prüfungen ist, wird diese gezielt im Russischunterricht anhand von fiktiven Gesprächssituationen bzw. Rollenspielen, Diskussionen, Gesprächs­foren etc. trainiert. Bereits in der Einführungsphase werden diese Formate eingeübt. In der Qualifikationsphase beschäftigen sich die Studierenden mit komplexeren kom­munikativen Gesprächssituationen. Eine Abfragung der mündlichen Teilkompetenz in Form einer mündlichen Prüfung ist daher erst im 5. Semester sinnvoll.

    Gelegenheit zum Sprachhandeln in realistischen Anwendungssituationen

    Zur weiteren Förderung der mündlichen funktionalen kommunikativen Teilkompe­tenz kommt der Öffnung des Unterrichts eine besondere Bedeutung zu. Theater­besuche, Kursfahrten und Kontakte mit native speakers dienen der Entwicklung dieser Kompetenzen.

    Gestaltung eines funktionalen einsprachigen Unterrichts

    Russisch wird grundsätzlich auch in unterrichtsorganisatorischen Belangen als Arbeitssprache verwendet. Es ist aber durchaus angemessen, grammatische und linguistische Phänomene der russischen Sprache mit Hilfe der deutschen Sprache zu reflektieren, vor allem bei Interferenzen.

     

    2.3 Grundsätze der Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung

    Hinweis: Sowohl die Schaffung von Transparenz bei Bewertungen als auch die Vergleichbarkeit von Leistungen sind das Ziel, innerhalb der gegebenen Frei­räume Vereinbarungen zu Bewertungskriterien und deren Gewichtung zu treffen.

    Auf der Grundlage von § 48 SchulG, §§ 17-19 APO-WbK sowie Kapitel 3 des Kernlehrplans Französisch hat die Fachkonferenz die im Folgenden beschriebenen Grundsätze zur Leistungsbewertung und Leistungsrückmeldung beschlossen. Sie basieren auf fachspezifischen Kriterien in den Beurteilungsbereichen „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ und „Sonstige Leistungen im Unterricht/Sonstige Mitarbeit“ und werden begleitet von einer im Unterricht verankerten „Feedbackkultur und Beratung“.

    weiter ...

     

     

    1. Fachspezifische Kriterien

     

    2. Feedbackkultur

     und Beratung

     

     

     

     

    Schriftliche Arbeiten/Klausuren

     

     

     

     

    Sonstige Leistungen im Unterricht/

    Sonstige Mitarbeit

    D

    Die Fachkonferenz Russisch einigt sich in diesem Zusammenhang auf die folgen­den Grundsätze, die die fachdidaktische und fachmethodische Arbeit begleiten:

    • Transparenz über Kriterien der Leistungsmessung und -bewertung

    Zu Beginn eines jeden Semesters bzw. bei Übernahme einer neuen Lerngruppe legt die unterrichtende Lehrkraft den Studierenden die in Absprache mit der Fach­konferenz getroffenen Kriterien der Leistungsmessung und -bewertung offen.

    • Erfassung des Lernstands und der Lernentwicklung der Studierenden

    Die Korrekturen und Kommentierungen von Klausuren werden so gestaltet, dass sie Aufschluss über den Stand der individuellen Lernentwicklung geben und somit den Lernenden Hilfen für den weiteren Lernprozess sind. Um die Leis­tungsbereitschaft weiter zu fördern, erfolgt die Leistungsbewertung grundsätz­lich in potenzial- und nicht defizitorientierter Form.

    • Feedbackkultur und Beratung

    Lernphasen werden regelmäßig dazu genutzt, Studierenden Rückmeldung zum Stand ihrer Kompetenzentwicklung zu geben. Dies geschieht in bewertungsfreien Diagnose- und Entwicklungsgesprächen und dient der Beratung und Unterstüt­zung der Studierenden beim selbstständigen Lernen.

    Zur Unterstützung und Förderung der individuellen Lernprozesse werden unter­schiedliche kompetenzorientierte Diagnoseverfahren (z. B. Selbsteinschätzung der Studierenden, punktuelle Überprüfungen, Lernentwicklungsgespräche) ein­bezogen. Dies erfolgt in einem kontinuierlichen Prozess lerner- und kompetenz­orientierter Feedbacks.

    Fachspezifische Kriterien

    Bei den Leistungseinschätzungen haben kommunikativer Erfolg und Verständlichkeit Vorrang vor der sprachlichen Korrektheit.

    Die Leistungsbewertung bezieht insgesamt alle Kompetenzbereiche ein. In den unter­schiedlichen Unterrichtsvorhaben können jedoch einzelne Teilkompetenzen unter­schiedliche Schwerpunktsetzungen erfahren (vgl. Tabelle zu der verbindlichen Fest­legung). Diese Schwerpunktsetzungen sind Grundlage für die Festlegung der Über­prüfung bestimmter kommunikativer Teilkompetenzen.

    Schriftliche Arbeiten/Klausuren

    Für die unterschiedlichen zu überprüfenden Teilkompetenzen im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ werden jeweils differenzierte kriterielle Bewertungs­raster verwendet, die gemeinsam mit den Studierenden im Unterricht besprochen werden. Bei der Gesamtbewertung kommt dem Beurteilungsbereich „Sprache“ ein höheres Gewicht zu (60:40). Ab der Qualifikationsphase werden für die Bewertung der sprachlichen Leistung in Klausuren die Vorgaben des MSW „Kriterielle Bewertung des Bereichs ‘Sprachliche Leistung / Darstellungsleistung’ im Zentralabitur (Fach­spezifische) Konkretisierungen der Bewertungskriterien“ angewandt.

    In der Einführung in die zweite Fremdsprache finden je zwei Klausuren pro Semester statt, bei denen alle funktionalen kommunikativen Kompetenzen einmal überprüft werden. Insbesondere im 1. und 2. Semester können auch solche Über­prüfungsformen ergänzend verwendet werden, die auf die Überprüfung der funktio­nalen kommunikativen Teilkompetenz „Verfügen über sprachliche Mittel“ ausge­richtet sind. Dabei ist darauf zu achten, dass die Aufgaben stets in einen anwen­dungsorientierten, kommunikativen Zusammenhang eingebettet sind.

    Im Grundkurs der Qualifikationsphase wird im 5. Semester eine Klausur durch eine gleichwertige mündliche Prüfung ersetzt.

    Die schwerpunktmäßig vermittelten funktionalen kommunikativen Kompetenzen in den einzelnen Unterrichtsvorhaben verteilen sich auf die Einführung in die zweite Fremdsprache sowie auf den Grundkurs der Qualifikationsphase wie folgt:

    Zeitpunkt

    Schrei­ben

    Lesen

    Hör-/ Hör­sehver­stehen

    Sprechen

    Sprach­mittlung

    Verfügen über sprachli­che Mittel

    Zusätz­liche

    Bemer­kungen

    Einführung in die zweite Fremdsprache

    6 Semesterwochenstunden

    1. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

     

    X

     

     

     Klausur

    UV II

     

     

    X

    X

     

     

     

    UV III

    X

    X

     

    X

     

     

     

    UV IV

     

    x

    X

    X

     

     

    Klausur mit Hörverstehen

    2. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

     

    X

     

    X

     

    UV II

    X

    x

     

     

    X

     

     Klausur

    UV III

    X

    X

     

    X

    X

     

     

    UV IV

    X

    X

     

     

    X

     

    Klausur

    Grundkurs Qualifikationsphase

    3 Semesterwochenstunden

    3. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

     

    X

     

     

    Klausur mit mündl. Anteilen

    UV II

     

     

    X

    X

     

     

     

    4. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

    x

     

     

     

    . Klausur

    UV II

    X

    X

     

     

    x

     

     Klausur

    3 Semesterwochenstunden

    5. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

     

    x

     

     

    Mündl. Prüfung

    UV II

     

    X

     

    X

    x

     

    Klausur

    6. Sem.

     

     

     

     

     

     

     

    UV I

    X

    X

     

     

    X

     

     

    Klausur im Format des Zentralabiturs

    Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mitarbeit

    Die Note im Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mit­arbeit“ wird von der unterrichtenden Lehrkraft unabhängig von der Teilnote im Bereich „Schriftliche Arbeiten/Klausuren“ festgelegt.

    In diesem Beurteilungsbereich leisten die Studierenden vielfältige Beiträge, die die Grundlage der Bewertung bilden:

    • Teilnahme am Unterrichtsgespräch
    • Präsentation von Ergebnissen aus Einzel-, Partner- und Gruppenarbeiten und Projekten
    • Präsentation von Referaten
    • Teilnahme an Diskussionen
    • Erstellen von themenbezogenen Dokumentationen (z. B. Plakate, medienge­stützte Präsentationen)
    • produktionsorientierte schriftliche Arbeiten

    In Bezug auf die im Kernlehrplan ausgewiesenen funktionalen kommunikativen Kompetenzen greifen folgende fachliche Beurteilungskriterien:

    Sprachproduktion

    Schreiben

    Sprechen

     

    • Themenbezogenheit und Mitteilungswert
    • logischer Aufbau und Textkohärenz
    • Ausdrucksvermögen
    • Verständlichkeit
    • stilistisch angemessener Wortschatz
    • Sprachrichtigkeit
    • formale Sorgfalt (z. B. Zitieren)

    An Gesprächen teilnehmen

    • Initiative bei der Gesprächsführung
    • Frequenz, Kontinuität und Qualität der Unterrichtsbeiträge
    • angemessene non-verbale Kommunikation
    • Situationsangemessenheit
    • Themenbezogenheit und Mitteilungswert
    • phonetische und intonatorische Angemessenheit
    • Ausdrucksvermögen
    • Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit

    Zusammenhängendes Sprechen

    • Themenbezogenheit und Mitteilungswert
    • logischer und struktureller Aufbau
    • phonetische und intonatorische Angemessenheit
    • Ausdrucksvermögen
    • Verständlichkeit und sprachliche Korrektheit
    • Anschaulichkeit der Präsentation

    Sprachmittlung

    Mündliche Form der Sprachmittlung

    • Kommunikationsfähigkeit
    • Verständlichkeit
    • Situations- und Adressatengerichtetheit
    • vollständige Wiedergabe der relevanten Informationen
    • angemessene non-verbale Kommunikation
    • sprachliches Ausdrucksvermögen und sprachliche Mittel
    • Erläuterung kulturspezifischer Ausdrücke

    Schriftliche Form der Sprachmittlung

    • vollständige Wiedergabe der relevanten Informationen
    • sprachliches Ausdrucksvermögen und sprachliche Mittel
    • Adressatengerichtetheit
    • Beachtung der Normen der geforderten Textsorte
    • Sprachrichtigkeit
    • Erläuterung kulturspezifischer Ausdrücke in der Zielsprache

    Hörverstehen und Hörsehverstehen

    Leseverstehen

    • inhaltliche Korrektheit
    • Vollständigkeit entsprechend der Aufgabenstellung
    • Art der Darstellung des Gehörten / des Gesehenen entsprechend der Aufgabe

    (Bewertungsschwerpunkt: Rezeptionsleistung)

    • inhaltliche Korrektheit
    • Vollständigkeit entsprechend der Aufgabe
    • Art der Darstellung des Gelesenen entsprechend der Aufgabe

    (Bewertungsschwerpunkt: Rezeptionsleistung)

    Sprachrezeption

     

    Die weiteren Kompetenzbereiche der Interkulturellen kommunikativen Kompetenz, Text- und Medienkompetenz, Sprachbewusstheit sowie der Sprachlernkompetenz sind jeweils in unterschiedlicher Akzentuierung integrative Bestandteile der Leis­tungsbewertung.

    Die Leistungsrückmeldung erfolgt zeitnah in mündlicher und schriftlicher Form. Sie ist entsprechend der abgeprüften Kompetenzen auch kompetenzbezogen anzule­gen. Für die Kennzeichnung von sprachlichen Normverstößen werden vereinbarte Fehlerbezeichnungen verwendet.

    Feedbackkultur und Beratung

    Nach jeder Leistungsüberprüfung im Beurteilungsbereich „Schriftliche Arbeiten/Klau­suren“ bzw. „Gleichwertige Mündliche Prüfung“ gibt die Fachlehrerin oder der Fach­lehrer in schriftlicher Form eine Note, die begründet wird. Diese Rückmeldung ver­deutlicht den Studierenden, in welchen Bereichen sich individuelle Stärken und Schwächen zeigen und eröffnet ihnen Hinweise zur Weiterarbeit und Kompetenz­entwicklung.

    Die Note für den Beurteilungsbereich „Sonstige Leistungen im Unterricht / Sonstige Mitarbeit“ wird gemäß dem Beschluss der Lehrerkonferenz den Studierenden min­destens einmal pro Quartal mitgeteilt und erläutert. Diese Leistungsrückmeldung besteht aus einer differenzierten Darstellung der Stärken und Schwächen der Leis­tung in den beiden Beurteilungsbereichen „Sprache“ und „Inhalt“. Sie bezieht sich darüber hinaus auf alle in diesem Beurteilungsbereich erbrachten Leistungen.

    Im Sinne der individuellen Förderung dienen insbesondere auch die Ergebnisse aus isolierten kompetenzorientierten Diagnoseverfahren im benotungsfreien Raum als Grundlage für die Beratung von Studierenden zur weiteren Kompetenzentwicklung.

    Lernphasen selbstständigen und kooperativen Arbeitens werden gezielt für indivi­duelle Lernentwicklungs- und Beratungsgespräche genutzt. Dadurch erhalten die Studierenden einerseits Perspektiven für die individuelle Kompetenzentwicklung und andererseits Transparenz bezüglich der Anforderungen vor allem im Hinblick auf die Leistungsbewertung.

     

    2.4 Lehr- und Lernmittel

    Die Fachschaft Russisch greift auf ein für die Einführungsphase geeignetes Lehr­werk zurück, das nach Möglichkeit auf die Erwachsenenbildung zugeschnitten ist.

    Das Lehrwerk wird den Studierenden von der Fachschaft Russisch leihweise zur Verfügung gestellt. Es enthält die von der Fachkonferenz Russisch ausgearbeiteten Unterrichtvorhaben und orientiert sich an den Themenfeldern des soziokulturellen Orientierungsrahmens, die im internen Curriculum durch die Fachlehrer und Fach­lehrerinnen festgelegt worden sind.

    Das Lehrwerk enthält eine Bandbreite von Texten und Aufgabenformaten, anhand derer die Studierenden die im Kernlehrplan vorgesehenen funktionalen Kompetenzen Hör-/Hörsehverstehen, Leseverstehen, Schreiben, Sprechen und Sprachmittlung erlangen. Auch eine integrierte Grammatiktafel bzw. ein Grammatikglossar und Übungen zur Festi­gung verschiedener grammatischer Phänomene sind Bestandteil dieses Lehrwerks.

    Darüber hinaus enthält das Lehrwerk zahlreiche Anregungen zur Erlangung inter­kultureller Kompetenzen und unterbreitet den Fremdsprachenlernerinnen und -lernern Möglichkeiten, Text- und Medienkompetenz zu entwickeln. Es enthält ferner Zusatzmateria­lien und Hinweise zu Aufgabenformaten, die sich an den verschiedenen Stufen des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen orientieren.

    Lehrbuchbegleitende Materialien wie Audio-CDs, Folien und Hinweise zu wichtigen Internetlinks werden sowohl von den Studierenden als auch von den Lehrenden verwendet und in der Bibliothek für alle zugänglich gemacht und verwaltet.

    Computergestützte, vom Lehrbuch unabhängige Lernprogramme, die durch Free-Share Software auf eigene und durch die Schule bereitgestellte Geräte wie Tablets oder Smartphones geladen werden, z. B. interaktive Grammatiken und Vokabel­trainer, unterstützen das eigenverantwortliche und selbstständige Lernen der Stu­dierenden.

    Als Grundausstattung sind einsprachige und zweisprachige Wörterbücher als Klas­sensatz in der Bibliothek vorhanden sowie eine Akademiegrammatik und Enzyklo­pädie, auch in digitaler Form.

    Für den Fremdsprachenunterricht stehen MP3-/CD-Player, Beamer und interaktive Whiteboards zur Verfügung, die vor allem für das Trainieren des Hör-/Hörsehverste­hens von Belang sind.

    Außerdem steht für die weitere computergestützte Arbeit und Internetrecherche ein WLAN-fähiger Computer zur Verfügung, auf dem eine Tastatur mit kyrillischen Buch­staben installiert ist.

    Für die Qualifikationsphase werden innerhalb der Fachkonferenz Textsorten festge­legt, die sich für die gewählten Schwerpunkte des Kompetenzerwerbs am besten eignen. Die letztendliche Auswahl der Texte liegt bei der Lehrkraft, wobei die Studierenden nach Möglichkeit mitentscheiden. Hierbei kann auch selektiv auf adaptierte Texte zurückgegriffen werden, die in Lehrbüchern im Klassensatz in der Bibliothek vorhanden sind und von den Studierenden zeitweise ausgeliehen werden können. Im Fach Russisch sind Lektürereihen mit adaptierten literarischen Texten und Sachtexten vorhanden, die auch mit Vokabellisten und Anmerkungen versehen sind. Die Auswahl der Lektüren korrespondiert thematisch mit den von der Fach­konferenz Russisch festgelegten Unterrichtsvorhaben.

    Zusätzlich zu den Lehrbüchern steht eine Auswahl von Zeitschriften – auch digital – zur Verfügung, die jederzeit von Lehrenden und Studierenden in der Präsens­bibliothek eingesehen werden können.

    Die Fachkonferenz Russisch verfügt zusätzlich über eine Mediathek mit Filmen und Dokumentationen in russischer Sprache, die unterstützend zur Erlangung des im Lehrplan vorgesehenen soziokulturellen Orientierungswissens und für das Trai­nieren der Hör-/Hörsehkompetenz eingesetzt werden können.

    In Vorbereitung auf das Zentralabitur greift die Fachschaft Russisch auf die vom Land zur Verfügung gestellten Materialien (Klausuren aus den Vorjahren, Beispiel­aufgaben mit Erwartungshorizont) zurück.

    3 Entscheidungen zu fach- und unterrichtsübergreifenden Fragen

    Innerhalb der Schule ist die Zusammenarbeit möglichst vieler Fachbereiche vorge­sehen. Auf Lehrerkonferenzen, Fachbereichskonferenzen, Methodentagen, Projekt­wochen, Arbeitsgruppentreffen findet ein regelmäßiger Austausch über die Erlan­gung und Optimierung crosscurricularer Kompetenzen bei den Studierenden statt, aus denen fach- und aufgabenfeldbezogene sowie übergreifende Absprachen ent­stehen.

    Beispielweise wird ein Methodentag eingerichtet, um verschiedene Kompetenzen bei den Studierenden zu stärken und zu entwickeln, die in allen Fächern von Relevanz sind. So werden Text- und Medienkompetenz, funktionale kommunikative Kompe­tenzen in Workshops trainiert, je nach individuellem Bedarf der Studierenden.

    Fachübergreifendes Arbeiten bietet sich in den folgenden Semesterstufen im Fach Russisch besonders mit den in der Tabelle dargestellten Fächern an.

    Semester

    Fächer

    Themen, Methoden, Kompetenzen

    1

    alle Fremdsprachen

    Lernstrategien entwickeln (z. B. Vokabeltraining, Lerntypenbestim­mung)

    2

    Deutsch, Fächer des gesell­schaftlichen Aufgabenfeldes, Fremdsprachen

    Fremdsprachen

    verschiedene Methoden zur Text­rezeption (z. B. Markieren, Struk­turieren, Lesetechniken)

    Aspekte der Alltagskultur (z. B. als Projekt)

    3

    Soziologie, Pädagogik

     

    Alle Fächer

    Familienleben und Familienstruk­turen

    Präsentieren

    4

    Soziologie, Pädagogik

     

    Alle Fächer

    Schulsysteme und Ausbildungs­systeme, Bildung

    Recherchieren

    5

    Englisch, Erdkunde

     

     

    Geschichte

    Globalisierung

    Tabellen und Graphiken interpre­tieren und auswerten

    deutsch-russische Beziehungen, Migration

    6

    Erdkunde, Biologie

    Ökologie

    Die Erlangung von methodischen Kompetenzen spielt eine wichtige Rolle im Hin­blick auf das selbstständige Lernen. Aus diesem Grunde legen alle Fachschaften fest, zu welchem Zeitpunkt die Studierenden bestimmte Methodenkompetenzen er­langen sollen.

    Im Einzelnen wird in folgender Tabelle dargestellt, welchen Beitrag das Fach Rus­sisch zur Entwicklung dieser Methoden leisten kann.

    1. und 2. Semester

    Arbeitsorganisation: Erstellung eines Glossars, Struk­turierung einer Arbeitsmappe für die Fremdsprachenar­beit, Erstellung eines Vokabeltrainers, Erstellen eines Sprachenportfolios

    Lernstrategien und Methoden: verschiedene Memo­techniken, Lese- und Schreibtechniken, Worterschlie­ßungsstrategien, Benutzung eines Wörterbuchs und anderer Nachschlagewerke

    Kooperative Lernformen: Think-Pair-Share, Gruppen­arbeit, Kugellager

    3. und 4. Semester

    Arbeitsorganisation: Zeitmanagement bei schriftlichen Klausuren, Planung einer Powerpointpräsentation

    Lernstrategien: Recherchieren von Fakten

    Kooperative Lernformen: Galeriegang

    5. und 6. Semester

    Arbeitsorganisation: längerfristige Vorhaben planen, durchführen und evaluieren, mündliche Präsentationen zeitlich strukturieren, Lernplanerstellung in Vorbereitung auf das Abitur

    Lernstrategien: produktionsorientiertes Arbeiten, Erwei­terung der Schreib- und Lesetechniken

    Kooperative Lernformen: Placemat

    In Abhängigkeit von inhaltlichen Schwerpunkten, Interessenslagen und Bedürfnis­sen der Studierenden wird der Russischunterricht auch regelmäßig ausgelagert und findet an öffentlichen Institutionen, z. B. Theater, Museen oder in Workshops außerhalb der Schule, statt.

    Um den Studierenden die Möglichkeit zum Sprachhandeln in realen Situationen zu geben, werden Kontakte zu Bürgerinnen und Bürgern russischer Herkunft hergestellt, die in Deutsch­land integriert sind und sich in bestimmten sozialen und wirtschaftlichen Kontexten in der Region bewegen, z. B. jüdischen Gemeinden, russischen Supermärkten, der russischsprachigen Presse in Deutschland, Joint Ventures etc.

    Darüber hinaus können die Studierenden an internationalen Projekten teilnehmen (z. B. Comenius) und im Zielland ihr soziokulturelles Wissen direkt erweitern. Schulaustauschprogramme und Studienfahrten in ein russischsprachiges Land sowie internationale Projekte sind fakultativ und sollten mit den jeweiligen Fachleh­rern bzw. Fachlehrerinnen und Studierenden zusammen geplant werden.

    Die Studierenden sollten die Möglichkeit haben, regelmäßig an Wettbewerben, z. B. Russischolympiaden, Literaturwettbewerben teilzunehmen, die vom Russischleh­rerverband NRW, Verlagen und anderen Institutionen angeboten werden.

    4 Qualitätssicherung und Evaluation

    • In der Fachkonferenz wird regelmäßig überprüft und evaluiert, ob die im internen Lehrplan vereinbarten Verbindlichkeiten in Bezug auf die Unterrichtsvorhaben und Leistungsbewertungen eingehalten worden sind. Gegebenenfalls entwickelt die Fachkonferenz Vorschläge zu Optimierungen des schulinternen Curriculums.
    • Die Fachkonferenz Russisch erweitert, entwickelt und optimiert ihre Unterrichts­materialen, Diagnosetests und Leistungsbewertungssysteme in regelmäßigen Abständen.
    • Gegenseitige kollegiale Unterrichtsbesuche und gemeinsame Reflexion von Unterricht finden je nach Bedürfnislagen der jeweiligen Fachlehrerinnen und Fachlehrer statt.
    • Die Fachlehrerinnen und Fachlehrer nehmen regelmäßig an Fortbildungen zur Weiterentwicklung ihrer methodisch-didaktischen Kompetenzen teil.
    • Die Fachkonferenzvorsitzenden tauschen sich mindestens einmal pro Semester über die fächerübergreifenden Ziele aus.

    Pläne zur regelmäßigen Evaluation des schulinternen Curriculums

    Überarbeitungs- und Perspektivplanung

    Evaluation des schulinternen Curriculums

    Zielsetzung: Das schulinterne Curriculum stellt keine starre Größe dar, sondern ist als „lebendes Dokument“ zu betrachten. Dementsprechend sind die Inhalte stetig zu überprüfen, um ggf. Modifikationen vornehmen zu können. Die Fachkonferenz (als professionelle Lerngemeinschaft) trägt durch diesen Prozess zur Qualitätsent­wicklung und damit zur Qualitätssicherung des Faches bei.

    Prozess: Der Prüfmodus erfolgt jährlich. Zu Schuljahresbeginn werden die Erfah­rungen des vergangenen Schuljahres in der Fachschaft gesammelt, bewertet und eventuell notwendige Konsequenzen formuliert. Der vorliegende Bogen wird als Instrument einer solchen Bilanzierung genutzt.

    Kriterien

    Ist-Zustand/

    Auffällig­keiten

    Änderungen/

    Konsequenzen/

    Perspektivpla­nung

    Wer

    (Verantwort­liche)

    Bis wann

    (Zeitrahmen)

    Funktionen

     

     

     

     

    Fachvorsitz

     

     

     

     

    Stellvertreter

     

     

     

     

    weitere Funktionen

    (im Rahmen der schulpro­grammatischen fächerüber­greifenden Schwerpunkte)

     

     

     

     

    Ressourcen

     

     

     

     

    Fachlehrer/in

     

     

     

     

    fachfremd

     

     

     

     

    Lerngruppen

     

     

     

     

    Lerngruppen­größe

     

     

     

     

     

     

     

     

    Fachraum

     

     

     

     

    Bibliothek

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Computerraum

     

     

     

     

    Raum für Fach­teamarbeit

     

     

     

     

     

     

     

     

    Lehrwerke

     

     

     

     

    Fachzeitschriften

     

     

     

     

     

     

     

     

    Abstände Fach­teamarbeit

     

     

     

     

    Dauer Fach­teamarbeit

     

     

     

     

     

     

     

     

    Unterrichtsvorhaben

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Leistungsbewertung/

    Einzelinstrumente

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Leistungsbewertung/ Grundsätze

     

     

     

     

    sonstige Leistungen

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Arbeitsschwerpunkt(e) SE

     

     

     

     

    fachintern

     

     

     

     

    – kurzfristig (Halbjahr)

     

     

     

     

    – mittelfristig (Schuljahr)

     

     

     

     

    – langfristig

     

     

     

     

    fachübergreifend

     

     

     

     

    – kurzfristig

     

     

     

     

    – mittelfristig

     

     

     

     

    – langfristig

     

     

     

     

     

     

     

     

    Fortbildung

     

     

     

     

    Fachspezifischer Bedarf

     

     

     

     

    – kurzfristig

     

     

     

     

    – mittelfristig

     

     

     

     

    – langfristig

     

     

     

     

    Fachübergreifender Bedarf

     

     

     

     

    – kurzfristig

     

     

     

     

    – mittelfristig

     

     

     

     

    – langfristig

     

     

     

     

     

     

     

     

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