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Konkretisierte Unterrichtsvorhaben

Hinweis: Thema, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

Leistungskurs, Qualifikationsphase 2, Unterrichtsvorhaben VII: Reichtum auf Kosten der Ärmsten? Internationale Wirtschaftsbeziehungen und ihre Wirkungen

Übergeordnete Kompetenzen:

  • analysieren komplexere ökonomische Bedingungen im gesellschaftlichen Kontext (SK 1),
  • analysieren komplexere Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen der wirtschaftlichen Dimension von Globalisierung (SK 6).

Methodenkompetenz

  • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Volkswirtschaftslehre und wenden statistische Verfahren an (MK 2),
  • stellen ökonomische Probleme im sozialen und politischen Kontext auch modellierend dar (MK 8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von ökonomischen Analysen und Argumentationen ein (MK 9),

Urteilskompetenz

  • erörtern die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von ökonomischen nationalen und supranationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK 4),
  • beurteilen theoriegestützt und kriteriengeleitet ökonomische Möglichkeiten zur Gestaltbarkeit sozialen und politischen Zusammenhalts auf der Grundlage des universalen Anspruchs der Grund- und Menschenrechte (UK 7).

Handlungskompetenz

praktizieren im Unterricht selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1)
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale ökonomische Handlungsszenarien zunehmend komplexe Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK 2),
  • nehmen in diskursiven, simulativen und realen volkswirtschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK 4),
  • beteiligen sich simulativ an (schul-) öffentlichen Diskursen (HK 5),
  • vermitteln eigene Interessen mit den Interessen Nah- und Fernstehender und erweitern die eigene Perspektive in Richtung eines Allgemeinwohls (HK 7)
  • Inhaltsfelder:

    IF 5 (Globalisierung und Nachhaltigkeit)

    Inhaltliche Schwerpunkte:

    • Ursachen zunehmender globaler wirtschaftlicher Verflechtungen
    • Grundlagen und Strukturen internationaler Wirtschaftsbeziehungen
    • Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung Globalisierungskritik
    • Ökologische Auswirkungen der Entscheidungen von Wirtschaftsakteuren auf individueller, nationaler und globaler Ebene
    • Gestaltungskonzepte nachhaltiger Entwicklung

    Vorhabenbezogene Konkretisierung

    Fachdidaktische Idee:

    Im Sinne einer spiralcurricular angelegten Lernprogression wird in diesem Unterrichtsvorhaben die Gerechtigkeits- und Nachhaltigkeitsfrage erneut aufgegriffen, allerdings vor dem Hintergrund globaler Strukturen und Prozesse. Ausgangspunkt dafür ist die ökonomische Globalisierung im sozialen und politischen Kontext, die sich den Studierenden Bildbetrachtungen oder Filmsequenzen erschließen. Anschließend findet eine Auseinandersetzung mit den ökonomischen bzw. ökonomisch bedingten Facetten der Globalisierung statt: Die durch die Außenhandelstheorie prognostizierten Vorteile weltweiter Arbeitsteilung werden mit der tatsächlichen Entwicklung eines low developed countries (LDC) abgeglichen, um Konsequenzen für die politische Gestaltung der Globalisierung abzuleiten. Abschließend werden die behandelten Aspekte und Entscheidungen der Akteure in der Globalisierung unter dem Blickwinkel der ökologischen Auswirkungen und der nachhaltiger Entwicklung untersucht und beurteilt.

    Thema / Problemfrage(n)

    Fachdidaktische Idee(n)/Lernumgebung/ Inhalte des Lern- und Arbeitsprozesses

    Diagnostik/Methoden der Lernevaluation

    Kompetenzen, zugleich Evaluationsindikatoren

    Die Studierenden …

    Referenzen Materialien

    Sequenz 1: Soziale und ökologische Folgen ökonomischer Globalisierung: Analyse der Wirkungen weltweiter Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung (als Triebkräfte der Globalisierung)

    (Woran) Zeigt sich Globalisierung im Alltag? Wen betrifft Globalisierung?

    Was ist Globalisierung?

    Wodurch wird sie verursacht? Lässt sie sich steuern?

    • Annäherung an das Phänomen der Globalisierung mit Bildern oder Filmsequenzen zu ökonomischen Aspekten im, ökologischen, sozialen und politischen Kontext
    • Untersuchung ausgewählter Triebfedern der Globalisierung: Liberalisierung, Deregulierung und Privatisierung
    • Auseinandersetzung mit sozialen und ökologischen Folgen der Globalisierung anhand ausgewählter Schlaglichter

    Diagnostik durch Betrachtung vorgegebener Bilder zum Phänomen der Globalisierung

    Mögliche Diagnostikhypothesen:

    • Verengung von Globalisierung auf ökonomische Aspekte
    • Einseitige Ablehnung oder Befürwortung von Globalisierung

    Konkretisierte SK (IF 5):

    • erläutern Ursachen für zunehmende weltweite wirtschaftliche Verflechtungen,
    • beschreiben ausgewählte globale ökonomische Prozesse im Hinblick auf Merkmale und Auswirkungen der Globalisierung analysieren aktuelle internationale Handels- und Finanzbeziehungen im Hinblick auf grundlegende Erscheinungsformen, Abläufe, Akteure und Einflussfaktoren,
    • erläutern fallbezogen Zielsetzung, Aufbau und Arbeitsweise von supranationalen Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung (WTO, IWF und Weltbank)

    Konkretisierte UK (IF 5):

    • erörtern an Beispielen globaler ökonomischer Prozesse Interessen- und Machtkonstellationen internationaler Akteure zur Gestaltung der Globalisierung

    Übergeordnete Kompetenzen:

    • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Volkswirtschaftslehre und wenden statistische Verfahren an (MK 2),
    • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von ökonomischen Analysen und Argumentationen ein (MK 9)

    Bilder zu ökonomischen, ökologischen, sozialen, kulturellen und politischen Aspekten der Globalisierung

    Erläuterungen zu ökonomischen Triebfedern der Globalisierung (aus dem Schulbuch)

    Film zu sozialen und ökologischen Folgen der Globalisierung (verfügbar in Medienstellen)

    Sequenz 2: Reichtum durch Globalisierung? Betrachtungen ausgewählter Außenhandelstheorien und Globalisierungskritik

    Wer sind die Globalisierungsgewinner, wer die -verlierer? Profitiert Deutschland als „Exportweltmeister“ von der Globalisierung? Kostet die Globalisierung für Deutschland mehr Jobs als sie bringt?

    Wie lassen sich die Globalisierungsgewinne erklären?

    Welche Positionen vertreten Globalisierungskritiker?

    • Erschließung und kritische Würdigung theoretischer Perspektiven auf die ökonomische Globalisierung

    Lernevaluation durch Anwendung der Strukturlegetechnik zu Schlüsselbegriffen der Außenhandelstheorie

    Konkretisierte SK (IF 5):

    • erläutern die Standortfaktoren des Wirtschaftsstandorts Deutschland im regionalen und globalen Wettbewerb,
    • erläutern unterschiedliche Außenhandelstheorien als grundlegende Erklärungsansätze internationaler Handelsbeziehungen,
    • stellen Ziele und Organisationsformen von Globalisierungskritikern dar.
    • beurteilen Ziele, Möglichkeiten und Grenzen des Einflusses globalisierungskritischer Organisationen,
    • erörtern die Konkurrenz von Ländern und Regionen um die Ansiedlung von Unternehmen im Hinblick auf ökonomische, politische und gesellschaftliche Auswirkungen,

    Übergeordnete Kompetenzen:

    • stellen ökonomische Probleme im sozialen und politischen Kontext auch modellierend dar (MK 8),

    Texte zu unterschiedlichen Außenhandelstheorien (klassischer Liberalismus und ihm gegenüber kritische Ansätze; s. Schulbuch)

    Material von Globalisierungskritikern (z. B. attac)

    Sequenz 3: Globalisierung – eine faire Chance für Entwicklungsländer(LDC)? Zur Integration von LDC in den Welthandel

    Profitieren manche Länder stärker von der Globalisierung als andere?

    Bietet die Globalisierung besondere Chancen für LDC?

    • Statistische Betrachtung eines ausgewählten LDC und seiner Integration von Handel, Produktion und Kapital
    • Evtl. Vergleich mit einem Schwellenland (das typisch für die Strategie des export-led growth ist)
    • Ableitung von Konsequenzen für die politische Gestaltung der Globalisierung

    Konkretisierte SK (IF 5):

    • erläutern Grundprinzipien und Instrumente nachhaltiger Wirtschafts- und Umweltpolitik,

    Konkretisierte UK (IF 5):

    Übergeordnete Kompetenzen:

    • praktizieren im Unterricht selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK 1)
    • vermitteln eigene Interessen mit den Interessen Nah- und Fernstehender und erweitern die eigene Perspektive in Richtung eines Allgemeinwohls (HK 7)

    Portrait eines LDC samt statistischem Material zur ökonomischen, ökologischen und sozialen Entwicklung (evtl. zusätzlich zu einem Schwellenland), Film der BPB „Hunger“.

    Sequenz 4: Chancen und Risiken der Globalisierung für nachhaltige Entwicklung

    Wie lässt sich nachhaltige Entwicklung gestalten?

    Welche Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten für nachhaltige Entwicklung gibt es auf individueller, staatlicher und globaler Ebene?

    Welche Zielkonflikte bezüglich nachhaltiger Entwicklung sind bedeutend?

    Welche Chancen und Risiken bestehen für nachhaltige, ökologische Entwicklung?

    • Sammlung und Gegenüberstellung unterschiedlicher Positionen und Handlungsmöglichkeiten
    • Erarbeiten von Kriterien zur Beurteilung nachhaltiger Entwicklung
    • Rollenkarten zur Charakterisierung typischer Haltungen zur nachhaltigen Gestaltung von Globalisierung auf individueller, staatlicher und globaler Ebene
    • Durchführung einer Podiumsdiskussion

    Auswertung der Podiumsdiskussion im Hinblick auf

    • Breite der Positionen
    • Tiefe und Klarheit der Argumentation
    • Dialogfähigkeit: Berücksichtigung von Argumenten und Gegenargumenten im Gespräch Konsistenz der Beurteilungen

    Konkretisierte SK (IF 5):

    • erläutern die Handlungsspielräume nationalstaatlicher Umwelt- und Wirtschaftspolitik angesichts supranationaler Verflechtungen und weltweiter Umwelt- und Klimaprobleme,
    • beschreiben politische Bemühungen und Initiativen zum Schutze der Umwelt und des Weltklimas auf globaler Ebene.

    Konkretisierte UK (IF 5):

    • erörtern das Spannungsverhältnis von ökonomischen Zielen und dem Ziel der Sicherung der Qualität des öffentlichen Gutes Umwelt,
    • beurteilen unterschiedliche Wachstumskonzeptionen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung und soziale Gerechtigkeit,
    • beurteilen Markt- und Staatsversagen am Beispiel des möglichen Konfliktes zwischen Ökonomie und Ökologie,
    • beurteilen Chancen und Grenzen globaler Umweltpolitik.

    Übergeordnete Kompetenzen:

    • entwerfen für diskursive, simulative und reale ökonomische Handlungsszenarien zunehmend komplexe Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK 2),
    • nehmen in diskursiven, simulativen und realen volkswirtschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK 4),
    • beteiligen sich simulativ an (schul-) öffentlichen Diskursen (HK 5),

    Recherche zu Positionen zur Nachhaltigkeit und ökologischer Entwicklung bei Verbraucherschutz, Parteien, (Wirtschafts-) Verbänden, nationalen und internationalen Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen

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