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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Schaubild Kompetenzerwartungen

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lern-Prozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht des Bildungsgangs verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende des Bildungsgangs erreicht werden sollen. Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende des Bildungsgangs und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht am Abendgymnasium und am Kolleg nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern er soll es den Studierenden ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Die Studierenden erwerben im Fach Volkswirtschaftslehre grundlegende Kompetenzen für die Entwicklung eines ökonomisch vertieften Bürgerbewusstseins und von Demokratiefähigkeit im Sinne wirtschaftlicher, politischer und sozialer Mündigkeit. Volkswirtschaftliche Kompetenz integriert dabei die Kompetenzbereiche Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz.

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz Volkswirtschaftliche Sachkompetenz bedeutet als unverzichtbarer Bestandteil eines ökonomisch vertieften Bürgerbewusstseins den Erwerb und die vernetzende Anwendung von Kenntnissen über die ökonomischen Strukturen und Prozesse im gesellschaftlichen und politischen Kontext, damit gesellschaftliche Realität sinnstiftend erschlossen und verstanden werden kann. Sie zeigt sich damit vor allem als volkswirtschaftliche Deutungs- und Orientierungsfähigkeit. Volkswirtschaftliche Sachkompetenz bildet eine wesentliche Grundlage dafür, ökonomische Probleme im gesellschaftlichen und politischen Kontext mithilfe von volkswirtschaftlichen Erfassungsweisen, Erklärungsmustern, Modellen und Theorien zu erschließen, einzuordnen und kritisch zu reflektieren.

Methodenkompetenz Volkswirtschaftliche Methodenkompetenz beschreibt die fachspezifischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die – neben überfachlich methodischen und metakognitiven Kompetenzen – benötigt werden, um sich mit ökonomischen Erscheinungen und Herausforderungen im gesellschaftlichen und politischen Kontext auseinandersetzen zu können. Sie ist ein wesentliches Element volkswirtschaftlicher Wissenschaftspropädeutik. Methodenkompetenz zeigt sich durch die Beherrschung von Verfahren der volkswirtschaftlichen Informationsgewinnung und -auswertung, der volkswirtschaftlichen Analyse und Strukturierung, der Darstellung und Präsentation sowie der sozialwissenschaftlichen Erkenntnis- und Ideologiekritik. Dazu erwerben Studierende Kompetenzen in den Bereichen der volkswirtschaftlichen Begriffs-, Hypothesen- und Modellbildung sowie der empirischen Zugriffsweisen und darüber hinaus die Fähigkeit zu volkswirtschaftlicher Analyse und Ideologiekritik.

Urteilskompeten Volkswirtschaftliche Urteilskompetenz beinhaltet die selbstständige, begründete und reflektiert kriteriengeleitete Beurteilung ökonomischer Prozesse und Strukturen im gesellschaftlichen und politischen Kontext sowie das zunehmende Verständnis der gegenseitigen Verschränktheit politischer, gesellschaftlicher und ökonomischer Zusammenhänge. Urteilskompetenz schließt die Herausbildung eines sachkompetent begründeten eigenen Standpunktes ebenso ein wie das verständigungsorientierte Abwägen der eigenen Position mit den Positionen anderer. Dazu gehören neben dem Anwenden von Grundmethoden der Argumentation und dem Auffinden von Argumentationsprämissen und Interessenstandpunkten auch das Denken aus anderen Perspektiven und die Entwicklung von Selbstreflexivität sowie Selbstwirksamkeit.

Handlungskompetenz Volkswirtschaftliche Handlungskompetenz umfasst die Fähigkeit, sich in den unterschiedlichen Demokratiedimensionen reflektierend und handelnd als Akteur und Akteurin an Prozessen der Meinungsbildung, der Entscheidungsfindung und des Handlungsvollzugs beteiligen zu können. Dies ermöglicht den Studierenden, Chancen der Einflussnahme auf die Gestaltung politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Prozesse und Strukturen wahrzunehmen. Volkswirtschaftliche Handlungskompetenz zeigt sich in der Fähigkeit, erworbene Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen in unterschiedlichen Lebenssituationen einsetzen zu können. Dazu gewinnen die Studierenden Erfahrungen mit demokratischen Aushandlungs-, Entscheidungs- und Handlungssituationen, u.a. durch diskursives, simulatives und reales Handeln im Unterricht.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Volkswirtschaftliche Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden fünf Inhaltsfelder entwickelt werden.

Inhaltsfeld (1) Marktwirtschaftliche Ordnung In diesem Inhaltsfeld geht es – unter Berücksichtigung von individuellen wirtschaftlichen Erfahrungen – um ein Grundverständnis ökonomischer Zusammenhänge und Interessenlagen in einer marktwirtschaftlich geprägten Wirtschaftsordnung. Dazu sind die Funktionen der Akteure im marktwirtschaftlichen System sowie die grundlegenden Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland, auch in ihrer historischen Bedingtheit, zu betrachten. Stärken und Grenzen dieses Wirtschaftssystems sowie die Rolle des Staates als Gestalter der Wettbewerbs- und Ordnungspolitik sind notwendige Gegenstände bei der Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld. Studierende können bei der Behandlung dieses Inhaltsfelds erfahren, dass die Soziale Marktwirtschaft von Menschen gestaltet wurde und weiterhin gestaltbar ist.

Inhaltsfeld (2) Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten in Betrieb und Arbeitswelt In diesem Inhaltsfeld geht es um ökonomisch-politische Handlungsoptionen und Partizipationsmöglichkeiten in Betrieb und Arbeitswelt. So kann ein Grundverständnis wirtschaftlicher Entscheidungsstrukturen und -prozesse in der pluralen Demokratie und in der Zivilgesellschaft entstehen. Darüber hinaus fördert dieses Inhaltsfeld die kritische Beschäftigung mit kontroversen Grundpositionen der politischen Akteure zu Fragen der Entwicklung von Unternehmensstrukturen und Arbeitswelt. Damit ermöglicht es eine Orientierung in der Betriebs- und Arbeitswelt der Bundesrepublik Deutschland. Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld kann so das demokratische Bürgerbewusstsein der Studierenden fundieren.

Inhaltsfeld (3) Wirtschaftspolitik Mithilfe dieses Inhaltsfelds erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Legitimation staatlicher Beeinflussung von gesamtwirtschaftlichen Zielgrößen. Dazu gehört die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wachstumsbegriffen sowie mit Konjunktur- und Wachstumsschwankungen im Hinblick auf wirtschaftspolitische Zielvorstellungen. Hierzu werden unterschiedliche wirtschaftspolitische Konzeptionen betrachtet, die durch divergierende Zielvorstellungen und ihre jeweiligen Instrumente gekennzeichnet sind. In der Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld reflektieren die Studierenden die Auswirkungen wirtschaftspolitischer Maßnahmen für sich selber in aktuellen und zukünftigen Rollen und Lebenssituationen sowie für die unterschiedlichen am Wirtschaftsprozess beteiligten Interessengruppen in nationalen und internationalen Zusammenhängen.

Inhaltsfeld (4) Europäischer Binnenmarkt und Geldwertstabilität In diesem Inhaltsfeld geht es um die Bedeutung wirtschaftspolitischer Interventionen auf der Ebene der EU für das Alltagsleben sowie das von der Ökonomie geprägte soziale und politische Leben in Deutschland. Das Inhaltsfeld ermöglicht die Auseinandersetzung mit der zentralen ökonomischen Bedeutung der EU für die Sicherung von Wohlstand, Frieden und Stabilität in Europa. Betrachtet wird dabei insbesondere die Funktion und aktuelle Bedeutung der Geldpolitik für die ökonomischen Entwicklungen im politischen und sozialen Kontext. Anhand von kontroversen Vorstellungen zur Gestaltung der ökonomischen Institutionen innerhalb der EU im Spannungsfeld von nationalen und gesamteuropäischen Interessen können Handlungsoptionen und Bewertungen entwickelt werden.

Inhaltsfeld (5) Globalisierung und Nachhaltigkeit In diesem Inhaltsfeld geht es um die ökonomischen Grundlagen und Zusammenhänge für Globalisierungsprozesse und Anforderungen an nachhaltiges Wirtschaften. Es werden die Möglichkeiten und Grenzen des Handelns internationaler Akteure, die bestehenden Interessenkonflikte und Handlungsoptionen im Sinne der Sicherung von Gerechtigkeit, Wohlstand und Nachhaltigkeit betrachtet. In diesem Zusammenhang geht es auch um die Strukturen und Prozesse internationaler Wirtschaftsbeziehungen im sozialen und politischen Kontext. Darüber hinaus werden die Gestaltbarkeit sowie die Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf den Standort Deutschland behandelt. Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht es Studierenden, ein vertieftes Verständnis der Chancen und Risiken dieser Strukturen und Prozesse im Hinblick auf die dabei zugrunde liegenden konkurrierenden Demokratie-, Wachstums- und Gerechtigkeitsvorstellungen zu entwickeln.

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Die Einführungsphase am Weiterbildungskolleg dient aufgrund des durch diskontinuierliche Lernbiografien bedingten heterogenen Leistungsstands insbesondere auch der Vertiefung grundlegender Fähigkeiten und Fertigkeiten. Im Unterschied zu den verbindlich zu erreichenden Kompetenzerwartungen am Ende der Qualifikationsphase haben daher die Kompetenzerwartungen am Ende der Einführungsphase orientierungsstiftenden Charakter. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • analysieren exemplarisch ökonomische Bedingungen im gesellschaftlichen Kontext (SK1),
  • erläutern exemplarisch ökonomische Strukturen und Prozesse im sozialen und politischen Kontext (SK2),
  • erläutern in Ansätzen einfache ökonomische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen in Ansätzen Anspruch und Wirklichkeit von Selbstbestimmung, Kooperation und Partizipation in ökonomischen Prozessen dar (SK4),
  • analysieren exemplarisch Veränderungen wirtschafts- und arbeitsweltlicher Strukturen und Prozesse sowie darauf bezogenes Handeln des Staates und von Nichtregierungsorganisationen (SK5).

Methodenkompetenz

Verfahren volkswirtschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen fragegeleitet aus ökonomisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte und Interessen der Autoren (MK1),
  • ermitteln fragegeleitet einfache Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Volkswirtschaftslehre und wenden statistische Verfahren exemplarisch an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenauswertungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus (MK3).

Verfahren volkswirtschaftlicher Analyse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus volkswirtschaftlicher Perspektive (MK4),
  • ermitteln mit Anleitung in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in volkswirtschaftlich relevanten Texten (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente und Belege, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente –, Autoren- bzw. Textintention) (MK5).

Verfahren volkswirtschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet exemplarisch ökonomische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender ökonomischer Fachbegriffe und Modelle dar (MK6),
  • präsentieren mit Anleitung konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten ökonomischen Problemstellung (MK7),
  • stellen ökonomische Probleme auch modellierend dar (MK8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von ökonomischen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation ökonomischer Phänomene ein (MK10),
  • setzen bei ökonomischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).

Verfahren volkswirtschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite ökonomischer Modelle (MK12),
  • arbeiten deskriptive und präskriptive Aussagen von volkswirtschaftlich relevanten Materialien heraus (MK13),
  • analysieren volkswirtschaftlich relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen (MK14),
  • identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen (MK15).

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen exemplarisch politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von (politischen) Akteuren, Adressaten und Systemen (UK2),
  • beurteilen exemplarisch eigene Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von wirtschaftspolitischen Entscheidungen (UK3),
  • erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von ökonomischen nationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK4).

Handlungskompetenz

Die Studierenden

  • praktizieren unter Anleitung Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale ökonomische Handlungsszenarien Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln in Ansätzen aus der Analyse wirtschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese simulativ an (HK3),
  • nehmen unter Anleitung in diskursiven, simulativen und realen volkswirtschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln wirtschaftspolitische Handlungsszenarien und führen diese ggf. innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

(1) Marktwirtschaftliche Ordnung

(2) Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten in Betrieb und Arbeitswelt

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld (1) Marktwirtschaftliche Ordnung

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Die Rolle der Akteure in einem marktwirtschaftlichen System
  • Ordnungselemente und normative Grundannahmen der Sozialen Marktwirtschaft
  • Das Marktsystem und seine Leistungsfähigkeit

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • beschreiben auf der Grundlage eigener Anschauungen Abläufe und Ergebnisse des Marktprozesses,
  • erklären in einem ersten Zugriff Rationalitätsprinzip, Selbstregulation und Eigennutz bezogen auf Gemeinnutz als Grundannahmen liberaler marktwirtschaftlicher Konzeptionen vor dem Hintergrund ihrer historischen Bedingtheit,
  • benennen Privateigentum, Vertragsfreiheit und Wettbewerb als wesentliche Ordnungselemente eines marktwirtschaftlichen Systems,
  • beschreiben das zugrunde liegende Marktmodell und die Herausbildung des Gleichgewichtspreises durch das Zusammenwirken von Angebot und Nachfrage,
  • erläutern mithilfe des Modells des erweiterten Wirtschaftskreislaufs die Beziehungen zwischen den Akteuren am Markt,
  • beschreiben normative Grundannahmen der Sozialen Marktwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland wie Freiheit, Allgemeinwohlverpflichtung des Gebrauchs von Eigentum, offene Märkte, sozialer Ausgleich gemäß dem Sozialstaatspostulat des Grundgesetzes.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern das Spannungsverhältnis von Knappheit von Ressourcen und wachsender Bedürfnisse,
  • erörtern das wettbewerbspolitische Leitbild der Konsumentensouveränität und das Gegenbild der Produzentensouveränität auf dem Hintergrund eigener Erfahrungen und verallgemeinernder empirischer Untersuchungen,
  • beurteilen fallbezogen die Zielsetzungen und die Ausgestaltung staatlicher Ordnungs- und Wettbewerbspolitik in der Bundesrepublik Deutschland,
  • bewerten fallbezogen die Interessen und die ethische Verantwortung von Konsumentinnen und Konsumenten sowie von Produzentinnen und Produzenten in der Marktwirtschaft,
  • beurteilen die Aussagekraft des Marktmodells und des Modells des Wirtschaftskreislaufs zur Erfassung von Wertschöpfungsprozessen aufgrund von Modellannahmen und -restriktionen,
  • erörtern exemplarisch kontroverse Positionen zu Zukunftsperspektiven der sozialen Marktwirtschaft.

Inhaltsfeld (2) Strukturen, Prozesse und Partizipationsmöglichkeiten in Betrieb und Arbeitswelt

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Der Betrieb als soziales System und Handlungsfeld
  • Partizipationsmöglichkeiten im Wirtschaftsprozess
  • Grundpositionen politischer Parteien und Akteure zu Betrieb und Arbeitswelt

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • beschreiben auf der Grundlage eigener Anschauungen Abläufe und Ergebnisse betrieblicher Entscheidungsprozesse und deren gesamtwirtschaftliche Konsequenzen,
  • beschreiben fallbezogen Strukturen, Prozesse und Normen im Betrieb als soziales System,
  • stellen exemplarisch die Möglichkeiten der betrieblichen und überbetrieblichen Mitbestimmung und die Rolle von Gewerkschaften in Unternehmen dar,
  • erläutern am Beispiel Grundprinzipien der Entlohnung und der Tarifpolitik,
  • vergleichen am Beispiel Programmaussagen der politischen Parteien in Bezug auf Betrieb und Arbeitswelt anhand von Prüfsteinen und ordnen sie in ein politisches Spektrum ein.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • beurteilen fallbezogen Partizipationsstrukturen im Hinblick auf die Ausübung von Macht und Herrschaft in betrieblichen Zusammenhängen,
  • erörtern unterschiedliche Standpunkte zur Bewertung der Mitbestimmung in deutschen Unternehmen,
  • erörtern fallbezogen Zukunftsperspektiven der Gestaltung von Arbeitswelt im Streit der Positionen von Parteien, Gewerkschaften und Verbänden,
  • bewerten am Fallbeispiel die Grenzen politischen Handelns im arbeitsweltlichen Zusammenhang vor dem Hintergrund von Normen- und Wertkonflikten sowie den Grundwerten des Grundgesetzes,
  • bewerten fallbezogen aus verschiedenen gesellschaftlichen Perspektiven lohnpolitische Auseinandersetzungen.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Studierenden ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden – jeweils getrennt für den Grundkurs und den Leistungskurs – zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

2.3.1 Grundkurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben.

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • analysieren komplexere ökonomische Bedingungen im gesellschaftlichen Kontext (SK1),
  • erläutern komplexere ökonomische Strukturen und Prozesse unter den Bedingungen von Globalisierung, ökonomischen und ökologischen Krisen (SK2),
  • erklären komplexere ökonomische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen Anspruch und Wirklichkeit von Partizipation in nationalen und supranationalen ökonomischen Prozessen dar (SK4),
  • analysieren komplexere Veränderungen wirtschafts- und arbeitsweltlicher Strukturen und Prozesse sowie darauf bezogenes Handeln des Staates und von Nichtregierungsorganisationen (SK5),
  • analysieren komplexere Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen der wirtschaftlichen Dimension von Globalisierung (SK6).

Methodenkompetenz

Verfahren volkswirtschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen fragegeleitet in selbstständiger Recherche aus ökonomisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte und Interessen der Autoren (MK1),
  • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Volkswirtschaftslehre und wenden statistische Verfahren an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenauswertungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus und überprüfen diese bezüglich ihrer Gültigkeit für die Ausgangsfrage (MK3).

Verfahren volkswirtschaftlicher Analyse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u.a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus volkswirtschaftlicher Perspektive (MK4),
  • ermitteln in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in volkswirtschaftlich relevanten Texten (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente, Belege und Prämissen, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente –, Autoren- bzw. Textintention) (MK5).

Verfahren volkswirtschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet komplexere ökonomische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender ökonomischer Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK6),
  • präsentieren konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten ökonomischen Problemstellung (MK7),
  • stellen ökonomische Probleme im sozialen und politischen Kontext auch modellierend dar (MK8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von ökonomischen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation ökonomischer Phänomene ein (MK10),
  • setzen bei ökonomischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).

Verfahren volkswirtschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln – auch vergleichend – Prämissen, Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite ökonomischer Modelle und Theorien und überprüfen diese auf ihren Erkenntniswert (MK12),
  • arbeiten differenziert verschiedene Aussagemodi von volkswirtschaftlich relevanten Materialien heraus (MK13),
  • analysieren volkswirtschaftlich relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen und ihre Vernachlässigung alternativer Interessen und Perspektiven (MK14),
  • identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen (MK15),
  • identifizieren und überprüfen ökonomische Indikatoren im Hinblick auf ihre Validität (MK16),
  • ermitteln ökonomische Positionen im Hinblick auf ihre Funktion zum generellen Erhalt der gegebenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung oder deren Veränderung (MK17),
  • ermitteln typische Versatzstücke auf die Volkswirtschaft bezogenen ideologischen Denkens (u.a. von Rechtfertigungsideologien, totalitären Ideologien) (MK18),
  • analysieren wissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf die hinter ihnen stehenden Erkenntnis- und Verwertungsinteressen (MK19).

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von (politischen) Akteuren, Adressaten und Systemen (UK2),
  • beurteilen exemplarisch Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von wirtschaftspolitischen Entscheidungen (UK3),
  • erörtern exemplarisch die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von ökonomischen nationalen und supranationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK4),
  • begründen den Einsatz von Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage demokratischer Prinzipien des Grundgesetzes (UK5),
  • ermitteln in Argumentationen die jeweiligen Prämissen von Position und Gegenposition (UK6),
  • beurteilen kriteriengeleitet ökonomische Möglichkeiten zur Gestaltbarkeit sozialen und politischen Zusammenhalts auf der Grundlage des universalen Anspruchs der Grund- und Menschenrechte (UK7).

Handlungskompetenz

Die Studierenden

  • praktizieren selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale ökonomische Handlungsszenarien zunehmend komplexe Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln aus der Analyse zunehmend komplexerer wirtschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese simulativ an (HK3),
  • nehmen in diskursiven, simulativen und realen volkswirtschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln wirtschaftspolitische Handlungsszenarien und führen diese ggf. selbstverantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5),
  • vermitteln eigene Interessen mit den Interessen Nah- und Fernstehender und erweitern die eigene Perspektive in Richtung eines Allgemeinwohls (HK6).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

(3) Wirtschaftspolitik

(4) Europäischer Binnenmarkt und Geldwertstabilität

(5) Globalisierung und Nachhaltigkeit

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld (3) Wirtschaftspolitik

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Legitimation staatlichen Handelns
  • Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
  • Konjunktur und Wachstum
  • Wirtschaftspolitische Konzeptionen
  • Bereiche und Instrumente der Wirtschaftspolitik
  • Arbeitsmarktpolitik

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • erläutern den Konjunkturverlauf und das Modell des Konjunkturzyklus auf der Grundlage einer Analyse von Wachstum, Preisentwicklung, Beschäftigung und Außenbeitrag sowie deren Indikatoren,
  • erklären Ursachen von Konjunkturschwankungen auf der Grundlage unterschiedlicher Theorieansätze,
  • beschreiben die Ziele der Wirtschaftspolitik und erläutern Zielharmonien und -konflikte innerhalb des magischen Vierecks sowie seiner Erweiterung um Gerechtigkeits"= und Nachhaltigkeitsaspekte zum magischen Sechseck,
  • unterscheiden ordnungs-, struktur- und prozesspolitische Zielsetzungen und Maßnahmen der Wirtschaftspolitik,
  • unterscheiden die theoretischen Grundlagen sowie die Instrumente und Wirkungen angebotsorientierter, nachfrageorientierter und alternativer wirtschaftspolitischer Konzeptionen,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Interessen und wirtschaftspolitische Konzeptionen von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften,
  • beschreiben Grundprinzipien staatlicher Arbeitsmarktpolitik,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Ursachen und Folgen der Flexibilisierung der Arbeitswelt und der Prekarisierung.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern die rechtliche Legitimation staatlichen Handelns in der Wirtschaftspolitik (u.a. Grundgesetz und Stabilitäts- und Wachstumsgesetz),
  • bewerten die Reichweite des Modells des Konjunkturzyklus,
  • beurteilen Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Indikatoren im Hinblick auf deren Aussagekraft und zugrunde liegende Interessen,
  • erörtern die Aussagekraft des Bruttoinlandsproduktes als Wohlstandsindikator,
  • beurteilen die Funktion und die Gültigkeit von ökonomischen Prognosen,
  • beurteilen lohn- und tarifpolitische Konzeptionen im Hinblick auf Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit sowie auf gesamtwirtschaftliche Nachfrage- und Angebotswirkungen,
  • beurteilen wirtschaftspolitische Konzeptionen im Hinblick auf die zugrunde liegenden Annahmen und Wertvorstellungen sowie auf die ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik,
  • beurteilen arbeitsmarktpolitische Konzeptionen der politischen Parteien im Hinblick auf ihre zugrunde liegenden Annahmen, Wertvorstellungen und ihrer Auswirkungen auf die Betroffenen.

Inhaltsfeld (4) Europäischer Binnenmarkt und Geldwertstabilität

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Wirtschaftliche Institutionen der EU und deren Normgebungs- und Regulationsmechanismen
  • Europäischer Binnenmarkt
  • Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und europäische Geldpolitik
  • Wirtschaftskrisen

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • beschreiben an einem Fallbeispiel Aufbau, Funktion und Zusammenwirken der für wirtschaftliche Fragen relevanten Institutionen der EU,
  • analysieren europäische wirtschaftliche Entscheidungssituationen im Hinblick auf den Gegensatz nationaler Einzel- und europäischer Gesamtinteressen,
  • erläutern die vier Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes,
  • erläutern die Instrumente, Ziele und Möglichkeiten der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und analysieren diese im Spannungsfeld nationaler und supranationaler Anforderungen,
  • erläutern Theorieansätze zur Erklärung von Inflation sowie deren Konsequenzen zur Inflationsbekämpfung,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Erscheinungen, Ursachen und Ansätze zur Lösung europäischer Wirtschaftskrisen.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern EU-weite Normen im Hinblick auf deren Regulationsdichte und Notwendigkeit,
  • beurteilen wirtschafts- und geldpolitische Prozesse in der EU im Hinblick auf regionale und nationale Interessen sowie das Ideal eines europäischen Gesamtinteresses,
  • bewerten an einem Fallbeispiel vergleichend die Entscheidungskompetenzen der einzelnen EU-Institutionen,
  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen des europäischen Binnenmarktes, auch für die eigene berufliche Zukunft,
  • bewerten die Wirkungen des EU-Binnenmarktes im Hinblick auf Steigerung der Wohlfahrt, Schaffung von Arbeitsplätzen, sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Preisniveaustabilität und Verbesserung der außenwirtschaftlichen Wettbewerbsposition der EU,
  • beurteilen die Bedeutung der EZB in nationalen und internationalen Zusammenhängen.

Inhaltsfeld (5) Globalisierung und Nachhaltigkeit

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Globale wirtschaftliche Verflechtungen
  • Ökonomie und Ökologie
  • Grundlagen und Strukturen internationaler Wirtschaftsbeziehungen
  • Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung
  • Grundprinzipien und Instrumente nachhaltiger Umwelt- und Wirtschaftspolitik
  • Der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb
  • Globalisierungskritik

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • erläutern Ursachen für zunehmende weltweite wirtschaftliche Verflechtungen,
  • beschreiben ausgewählte globale ökonomische Prozesse im Hinblick auf Merkmale und Auswirkungen der Globalisierung,
  • analysieren aktuelle internationale Handels- und Finanzbeziehungen im Hinblick auf grundlegende Erscheinungsformen, Abläufe, Akteure und Einflussfaktoren,
  • erläutern fallbezogen Zielsetzung, Aufbau und Arbeitsweise von supranationalen Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung (WTO, IWF und Weltbank),
  • erläutern die Standortfaktoren des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Blick auf den regionalen und globalen Wettbewerb,
  • erläutern unterschiedliche Außenhandelstheorien als grundlegende Erklärungsansätze internationaler Handelsbeziehungen,
  • erläutern Grundprinzipien und Instrumente nachhaltiger Wirtschafts- und Umweltpolitik,
  • stellen Ziele und Organisationsformen von Globalisierungskritikern dar.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern an einem Fallbeispiel zu globalen ökonomischen Prozessen Interessen- und Machtkonstellationen internationaler Akteure zur Gestaltung der Globalisierung,
  • erörtern das Spannungsverhältnis von ökonomischen Zielen und dem Ziel der Sicherung der Qualität des öffentlichen Gutes Umwelt,
  • beurteilen die ökonomische Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente,
  • beurteilen Möglichkeiten und Grenzen des Einflusses globalisierungskritischer Organisationen,
  • beurteilen Konsequenzen eigenen lokalen Handelns vor dem Hintergrund globaler Prozesse und eigener sowie fremder Wertvorstellungen,
  • erörtern die Konkurrenz von Ländern und Regionen um die Ansiedlung von Unternehmen im Hinblick auf ökonomische, politische und gesellschaftliche Auswirkungen,
  • erörtern das Spannungsverhältnis von ökonomischen Zielen und dem Ziel der Gerechtigkeit in der Welt.

2.3.2 Leistungskurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben.

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • analysieren komplexere ökonomische Bedingungen im gesellschaftlichen Kontext (SK1),
  • erläutern komplexere ökonomische Strukturen und Prozesse unter den Bedingungen von Globalisierung, ökonomischen und ökologischen Krisen (SK2),
  • erklären komplexere ökonomische Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK3),
  • stellen Anspruch und Wirklichkeit von Partizipation in nationalen und supranationalen ökonomischen Prozessen dar (SK4),
  • analysieren komplexere Veränderungen wirtschafts- und arbeitsweltlicher Strukturen und Prozesse sowie darauf bezogenes Handeln des Staates und von Nichtregierungsorganisationen (SK5),
  • analysieren komplexere Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen der wirtschaftlichen Dimension von Globalisierung (SK6).

Methodenkompetenz

Verfahren volkswirtschaftlicher Informationsgewinnung und -auswertung

Die Studierenden

  • erschließen fragegeleitet in selbstständiger Recherche aus ökonomisch relevanten Textsorten zentrale Aussagen und Positionen sowie Intentionen und mögliche Adressaten der jeweiligen Texte und ermitteln Standpunkte und Interessen der Autoren (MK1),
  • ermitteln fragen- und hypothesengeleitet Daten und Zusammenhänge durch empirische Methoden der Volkswirtschaftslehre und wenden statistische Verfahren an (MK2),
  • werten fragegeleitet Daten und Datenauswertungen im Hinblick auf Datenquellen, Aussage- und Geltungsbereiche, Darstellungsarten, Trends, Korrelationen und Gesetzmäßigkeiten aus und überprüfen diese bezüglich ihrer Gültigkeit für die Ausgangsfrage (MK3).

Verfahren volkswirtschaftlicher Analyse und Strukturierung

Die Studierenden

  • analysieren unterschiedliche Textsorten wie kontinuierliche und diskontinuierliche Texte (u.a. positionale und fachwissenschaftliche Texte, Fallbeispiele, Statistiken, Karikaturen sowie andere Medienprodukte) aus volkswirtschaftlicher Perspektive (MK4),
  • ermitteln in themen- und aspektgeleiteter Untersuchung die Position und Argumentation in volkswirtschaftlich relevanten Texten (Textthema, Thesen/Behauptungen, Begründungen, dabei insbesondere Argumente, Belege und Prämissen, Textlogik, Auf- und Abwertungen – auch unter Berücksichtigung sprachlicher Elemente –, Autoren- bzw. Textintention) (MK5).

Verfahren volkswirtschaftlicher Darstellung und Präsentation

Die Studierenden

  • stellen themengeleitet komplexere ökonomische Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender ökonomischer Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK6),
  • präsentieren konkrete Lösungsmodelle, Alternativen oder Verbesserungsvorschläge zu einer konkreten ökonomischen Problemstellung (MK7),
  • stellen ökonomische Probleme im sozialen und politischen Kontext auch modellierend dar (MK8),
  • setzen Methoden und Techniken zur Präsentation und Darstellung wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse zur Unterstützung von ökonomischen Analysen und Argumentationen ein (MK9),
  • setzen mediale Formen der Veranschaulichung und Dokumentation ökonomischer Phänomene ein (MK10),
  • setzen bei ökonomischen Darstellungen inhaltliche und sprachliche Distanzmittel zur Trennung zwischen eigenen und fremden Positionen und Argumentationen ein (MK11).

Verfahren volkswirtschaftlicher Erkenntnis- und Ideologiekritik

Die Studierenden

  • ermitteln – auch vergleichend – Prämissen, Grundprinzipien, Konstruktion sowie Abstraktionsgrad und Reichweite ökonomischer Modelle und Theorien und überprüfen diese auf ihren Erkenntniswert (MK12),
  • arbeiten differenziert verschiedene Aussagemodi von volkswirtschaftlich relevanten Materialien heraus (MK13),
  • analysieren volkswirtschaftlich relevante Situationen und Texte im Hinblick auf die in ihnen wirksam werdenden Perspektiven und Interessenlagen und ihre Vernachlässigung alternativer Interessen und Perspektiven (MK14),
  • identifizieren eindimensionale und hermetische Argumentationen ohne entwickelte Alternativen (MK15),
  • identifizieren und überprüfen ökonomische Indikatoren im Hinblick auf ihre Validität (MK16),
  • analysieren ökonomische Positionen im Hinblick auf ihre Funktion zum generellen Erhalt der gegebenen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Ordnung oder deren Veränderung (MK17),
  • ermitteln typische Versatzstücke auf die Volkswirtschaft bezogenen ideologischen Denkens (u.a. von Rechtfertigungsideologien, totalitären Ideologien) (MK18),
  • analysieren wissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf die hinter ihnen stehenden Erkenntnis- und Verwertungsinteressen (MK19),
  • analysieren die soziokulturelle Zeit- und Standortgebundenheit des eigenen Denkens, des Denkens anderer und der eigenen Urteilsbildung (MK20).

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • entwickeln auf der Basis der Analyse der jeweiligen Interessen- und Perspektivleitung der Argumentation Urteilskriterien und formulieren abwägend kriteriale selbstständige Urteile (UK1),
  • beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von (politischen) Akteuren, Adressaten und Systemen (UK2),
  • beurteilen Handlungschancen und -alternativen sowie mögliche Folgen und Nebenfolgen von wirtschaftspolitischen Entscheidungen (UK3),
  • erörtern die gegenwärtige und zukünftige Gestaltung von ökonomischen nationalen und supranationalen Strukturen und Prozessen unter Kriterien der Effizienz und Legitimität (UK4),
  • begründen den Einsatz von Urteilskriterien sowie Wertmaßstäben auf der Grundlage demokratischer Prinzipien des Grundgesetzes (UK5),
  • ermitteln in Argumentationen die jeweiligen Prämissen von Position und Gegenposition (UK6),
  • beurteilen theoriegestützt und kriteriengeleitet ökonomische Möglichkeiten zur Gestaltbarkeit sozialen und politischen Zusammenhalts auf der Grundlage des universalen Anspruchs der Grund- und Menschenrechte (UK7).

Handlungskompetenz

Die Studierenden

  • praktizieren selbstständig Formen demokratischen Sprechens und demokratischer Aushandlungsprozesse und übernehmen dabei Verantwortung für ihr Handeln (HK1),
  • entwerfen für diskursive, simulative und reale ökonomische Handlungsszenarien zunehmend komplexe Handlungspläne und übernehmen fach-, situationsbezogen und adressatengerecht die zugehörigen Rollen (HK2),
  • entwickeln aus der Analyse zunehmend komplexerer wirtschaftlicher Konflikte angemessene Lösungsstrategien und wenden diese simulativ an (HK3),
  • nehmen in diskursiven, simulativen und realen volkswirtschaftlichen Aushandlungsszenarien einen Standpunkt ein und vertreten eigene Interessen in Abwägung mit den Interessen anderer (HK4),
  • entwickeln wirtschaftspolitische Handlungsszenarien und führen diese selbstverantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK5),
  • vermitteln eigene Interessen mit den Interessen Nah- und Fernstehender und erweitern die eigene Perspektive in Richtung eines Allgemeinwohls (HK6).

Die Kompetenzen der Studierenden sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

(3) Wirtschaftspolitik

(4) Europäischer Binnenmarkt und Geldwertstabilität

(5) Globalisierung und Nachhaltigkeit

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld (3) Wirtschaftspolitik

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Legitimation staatlichen Handelns
  • Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
  • Konjunktur und Wachstum
  • Wirtschaftspolitische Konzeptionen
  • Bereiche und Instrumente der Wirtschaftspolitik
  • Arbeitsmarktpolitik
  • Verteilungspolitische Konzeptionen
  • Bereiche und Instrumente der Verteilungspolitik

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • erläutern den Konjunkturverlauf und das Modell des Konjunkturzyklus auf der Grundlage einer Analyse von Wachstum, Preisentwicklung, Beschäftigung und Außenbeitrag sowie deren Indikatoren,
  • erklären Ursachen von Konjunktur- und Wachstumsschwankungen auf der Grundlage unterschiedlicher Theorieansätze,
  • beschreiben die Ziele der Wirtschaftspolitik und erläutern Zielharmonien und -konflikte innerhalb des magischen Vierecks sowie seiner Erweiterung um Gerechtigkeits"= und Nachhaltigkeitsaspekte zum magischen Sechseck,
  • unterscheiden ordnungs-, struktur- und prozesspolitische Zielsetzungen und Maßnahmen der Wirtschaftspolitik,
  • unterscheiden die theoretischen Grundlagen sowie die Instrumente und Wirkungen angebotsorientierter, nachfrageorientierter und alternativer wirtschaftspolitischer Konzeptionen,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Interessen und wirtschaftspolitische Konzeptionen von Parteien, NGOs, Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften,
  • beschreiben Grundprinzipien staatlicher Arbeitsmarktpolitik,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Ursachen und Folgen der Flexibilisierung der Arbeitswelt und der Prekarisierung,
  • beschreiben Verteilungs- und Steuerungseffekte staatlicher Steuerpolitik und Transferleistungen.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern die rechtliche Legitimation staatlichen Handelns in der Wirtschaftspolitik (u.a. Grundgesetz und Stabilitäts- und Wachstumsgesetz),
  • bewerten die Reichweite des Modells des Konjunkturzyklus,
  • beurteilen Zielgrößen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Indikatoren im Hinblick auf deren Aussagekraft und zugrunde liegende Interessen,
  • erörtern die Aussagekraft des Bruttoinlandsproduktes als Wohlstandsindikator,
  • beurteilen die Funktion und die Gültigkeit von ökonomischen Prognosen,
  • beurteilen lohn- und tarifpolitische Konzeptionen im Hinblick auf Verteilungs- und Geschlechtergerechtigkeit sowie auf gesamtwirtschaftliche Nachfrage- und Angebotswirkungen,
  • beurteilen wirtschaftspolitische Konzeptionen im Hinblick auf die zugrunde liegenden Annahmen und Wertvorstellungen sowie die ökonomischen, ökologischen und sozialen Wirkungen,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen nationaler Wirtschaftspolitik,
  • beurteilen arbeitsmarktpolitische Konzeptionen der politischen Parteien im Hinblick auf ihre zugrunde liegenden Annahmen, Wertvorstellungen und ihre Auswirkungen auf die Betroffenen,
  • bewerten die Bedeutung der Entwicklung der Einkommens- und Vermögensverteilung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für den ökonomischen Wohlstand,
  • beurteilen die Funktion und Gültigkeit von ökonomischen Prognosen.

Inhaltsfeld (4) Europäischer Binnenmarkt und Geldwertstabilität

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Wirtschaftliche Institutionen der EU und deren Normgebungs- und Regulationsmechanismen
  • Europäischer Binnenmarkt
  • Europäische Wirtschafts- und Währungsunion und europäische Geldpolitik
  • Wirtschaftskrisen
  • Die EU als wirtschaftliche und politische Union
  • Stabilitätspolitik

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • beschreiben an einem Fallbeispiel Aufbau, Funktion und Zusammenwirken der für wirtschaftliche Fragen relevanten Institutionen der EU,
  • analysieren europäische wirtschaftliche Entscheidungssituationen im Hinblick auf den Gegensatz nationaler Einzelinteressen und europäischer Gesamtinteressen,
  • erläutern die vier Grundfreiheiten des EU-Binnenmarktes,
  • erläutern die Instrumente, Ziele und Möglichkeiten der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und analysieren diese im Spannungsfeld nationaler und supranationaler Anforderungen,
  • erläutern Theorieansätze zur Erklärung von Inflation sowie deren Konsequenzen zur Inflationsbekämpfung,
  • analysieren an einem Fallbeispiel Erscheinungen, Ursachen und Ansätze zur Lösung europäischer Wirtschaftskrisen,
  • analysieren das Zusammenspiel von Geld- und Fiskalpolitik zur makroökonomischen Stabilisierung,
  • erläutern zentrale Stationen und wirtschaftliche Dimensionen des europäischen Integrationsprozesses,
  • analysieren Grenzen der Geldpolitik der EZB im Spannungsfeld nationaler und supranationaler Anforderungen,
  • erläutern die Handlungsspielräume nationalstaatlicher Wirtschaftspolitik angesichts supranationaler Verflechtungen und weltweiter Krisen,
  • analysieren die Unterschiede der europäischen und amerikanischen Zentralbank.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern EU-weite Normen im Hinblick auf deren Regulationsdichte und Notwendigkeit,
  • beurteilen wirtschafts- und geldpolitische Prozesse in der EU im Hinblick auf regionale und nationale Interessen sowie das Ideal eines europäischen Gesamtinteresses,
  • bewerten an einem Fallbeispiel vergleichend die Entscheidungsmöglichkeiten der einzelnen EU-Institutionen,
  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen des europäischen Binnenmarkts auch für die eigene berufliche Zukunft,
  • bewerten die Wirkungen des EU-Binnenmarktes im Hinblick auf Steigerung der Wohlfahrt, Schaffung von Arbeitsplätzen, sozialer Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit, Preisniveaustabilität und Verbesserung der außenwirtschaftlichen Wettbewerbsposition der EU,
  • beurteilen die Bedeutung der EZB in nationalen und übernationalen Zusammenhängen,
  • beurteilen fallbezogen Möglichkeiten und Grenzen der Geldpolitik der EZB,
  • beurteilen am Fallbeispiel die Handlungskonzepte von EZB und amerikanischer Zentralbank,
  • bewerten die europäische Integration unter den Kriterien der Sicherung von Frieden und Freiheiten und der Steigerung der Wohlfahrt der EU-Bürger,
  • erörtern Chancen und Probleme einer EU-Erweiterung.

Inhaltsfeld (5) Globalisierung und Nachhaltigkeit

Inhaltliche Schwerpunkte

  • Globale wirtschaftliche Verflechtungen
  • Ökonomie und Ökologie
  • Grundlagen und Strukturen internationaler Wirtschaftsbeziehungen
  • Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung
  • Grundprinzipien und Instrumente nachhaltiger Umwelt- und Wirtschaftspolitik
  • Der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb
  • Globalisierungskritik
  • Ökologische Auswirkungen der Entscheidungen von Wirtschaftsakteuren auf individueller, nationaler und globaler Ebene
  • Gestaltungskonzepte nachhaltiger Entwicklung
  • Global Governance

Sachkompetenz

Die Studierenden

  • erläutern Ursachen für zunehmende weltweite wirtschaftliche Verflechtungen,
  • beschreiben ausgewählte globale ökonomische Prozesse im Hinblick auf Merkmale und Auswirkungen der Globalisierung,
  • analysieren aktuelle internationale Handels- und Finanzbeziehungen im Hinblick auf grundlegende Erscheinungsformen, Abläufe, Akteure und Einflussfaktoren,
  • erläutern fallbezogen Zielsetzung, Aufbau und Arbeitsweise von supranationalen Institutionen zur Gestaltung der ökonomischen Dimension der Globalisierung (WTO, IWF und Weltbank),
  • erläutern die Standortfaktoren des Wirtschaftsstandorts Deutschland im regionalen und globalen Wettbewerb,
  • erläutern unterschiedliche Außenhandelstheorien als grundlegende Erklärungsansätze internationaler Handelsbeziehungen,
  • erläutern Grundprinzipien und Instrumente nachhaltiger Wirtschafts- und Umweltpolitik,
  • stellen Ziele und Organisationsformen von Globalisierungskritikern dar,
  • erläutern die Handlungsspielräume nationalstaatlicher Umwelt- und Wirtschaftspolitik angesichts supranationaler Verflechtungen und weltweiter Umwelt- und Klimaprobleme,
  • beschreiben politische Bemühungen und Initiativen zum Schutze der Umwelt und des Weltklimas auf globaler Ebene.

Urteilskompetenz

Die Studierenden

  • erörtern an Fallbeispielen zu globalen ökonomischen Prozessen Interessen- und Machtkonstellationen internationaler Akteure zur Gestaltung der Globalisierung,
  • erörtern das Spannungsverhältnis von ökonomischen Zielen und dem Ziel der Sicherung der Qualität des öffentlichen Gutes Umwelt,
  • beurteilen die ökonomische Anreizwirkung umweltpolitischer Instrumente,
  • beurteilen Möglichkeiten und Grenzen des Einflusses globalisierungskritischer Organisationen,
  • beurteilen Konsequenzen eigenen lokalen Handelns vor dem Hintergrund globaler Prozesse und eigener sowie fremder Wertvorstellungen,
  • erörtern die Konkurrenz von Ländern und Regionen um die Ansiedlung von Unternehmen im Hinblick auf ökonomische, politische und gesellschaftliche Auswirkungen,
  • erörtern das Spannungsverhältnis von ökonomischen Zielen und dem Ziel der Gerechtigkeit in der Welt,
  • bewerten außenhandelspolitische Positionen im Hinblick auf die Kontroverse Freihandel versus Protektionismus,
  • beurteilen unterschiedliche Wachstumskonzeptionen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung, soziale Gerechtigkeit und arbeitsmarktpolitische Wirkungen,
  • beurteilen Markt- und Staatsversagen am Beispiel des möglichen Konfliktes zwischen Ökonomie und Ökologie,
  • beurteilen Chancen und Grenzen globaler Umweltpolitik.
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