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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Anhang

I. Im Folgenden sind Operationen genannt, die als Basiskompetenzen im Bereich Sprachbildung im Deutschunterricht gefördert werden. Sie dienen anderen Fächern als Grundlage für deren spezifische Ausdifferenzierung:

Benennen, Definieren

  • Erfassen und präzises Bezeichnen fachlich relevanter Aspekte und Unterrichtsgegenstände (z. B. Lebewesen, Objekte, Prozesse, Ereignisse, Themen und Problemstellungen) anhand von adäquaten Begriffen

Zusammenfassen

  • strukturierte objektive Wiedergabe von Texten mithilfe sachlicher Wortwahl
  • Beachtung des richtigen Tempusgebrauchs
  • Auswahl der zentralen Elemente im Hinblick auf den konkreten Zweck der Zusammenfassung

Berichten

  • objektive Wiedergabe mithilfe sachlicher Wortwahl (Vermeidung subjektiver Eindrücke) auch unter Verwendung von Fachsprache
  • Beachtung des richtigen Tempusgebrauchs bei der Wiedergabe von vergangenen bzw. gültigen Ereignissen, Erlebnissen und Vorgängen
  • Abstimmung des Informationsgehalts sowie der Abfolge von Informationen auf den konkreten Zweck des Berichts

Erklären, Erläutern

  • Berücksichtigung direkter und indirekter Ursachen, um Wirkungsrelationen herzustellen und zu verbalisieren (z. B. Beachtung logischer Verknüpfungen, adäquater Nebensatzkonstruktionen, Herstellung zeitlicher Bezüge)
  • Generalisierung von Ursache-/Wirkungsrelationen unter Beachtung vergangener und zukünftiger Prozesse und Ereignisse durch Präsensgebrauch und bestimmte Formulierungen, die vom Konkreten abweichen (z. B.im Allgemeinen, dann gilt, daraus folgt)
  • sachliche Äußerung unter Verwendung eines adäquaten Sprachstils (z. B. nicht polemisch, eindeutig)

Argumentieren, Stellung beziehen

  • Unterscheidung zwischen faktengestützten Aussagen und Annahmen durch Erkennen bzw. eigene Verwendung sprachlicher Signale, die die Validität untermauern, abschwächen oder widerlegen (z. B.wahrscheinlich, bestimmt, vermutlich, eventuell)
  • Untermauern der eigenen Position z. B. durch Formulierung von Begründungen, Abwägung, Verknüpfung (z. B.zwar, jedoch, aber, dennoch, durchaus)

Bewerten, Beurteilen

  • überzeugendes Vertreten der eigenen Position durch klare adressatenbezogene Sprache
  • Beurteilung und Bewertung z. B. von Sachverhalten, Ereignissen und Verhaltensweisen unter Verwendung begründender Formulierungen (z. B.weil)

II. Übersichtstabelle der fächerübergreifend zu berücksichtigenden Aspekte von Sprachkompetenzentwicklung

Wortebene

  • Unterscheidung zwischen Umgangs- und Standardsprache
  • Möglichkeiten der präziseren Begrifflichkeit, Nuancierung und Differenzierung des standardsprachlichen Wortschatzes durch Adjektive, durch Adverbien, durch adverbiale Ergänzungen
  • sachbezogener und fachsprachlicher Wortschatz
  • Bedeutungsänderung in fachsprachlichen Kontexten
  • Bedeutungen von Formeln, Symbolen, Ziffern, Buchstaben, Sonderzeichen
  • Verdichtung durch Nominalisierungen

Satzebene

  • komplexere Satzkonstruktionen, um Zusammenhänge und Beziehungen darzustellen
  • funktionsgerechte sprachliche Signale (z. B.Signale der Thesenformulierung, der Gegenüberstellung, des Belegens, des Abwägens, der Schlussfolgerung, der alternativen Möglichkeiten)
  • fachliche Konventionen:
  • - Tempusgebrauch
  • - Konjunktivgebrauch
  • Sachverhalte zur Generalisierung: entpersonalisieren durch Passiv; durch unpersönliches Subjekt

Textebene

  • globale Kohärenz: inhaltlicher Gesamtzusammenhang, „roter Faden“ eines Textes: z. B. schlüssige, bruchlose Darstellung von Zusammenhängen, Berücksichtigung inhaltlicher und sprachlicherZusammenhänge, die rückverweisende bzw. eindeutige Verwendung eines Pronomens auf den vorherigen Absatz
  • Adressat, Ziel,Situation

  • Berücksichtigung fachspezifischer Textsorten (z. B. Protokoll, Versuchsbeschreibung, Bericht)
  • Unterscheidung zwischen Schriftsprache und gesprochener Sprache

schriftlich

mündlich

keine unmittelbare Situations- und Handlungseinbindung

Situations- und Handlungseinbindung

Planungszeit (Zeit für die Wahl von Formulierungen)

Flüchtigkeit (spontane Wortwahl)

Wahrnehmungsraum oft nicht identisch (deshalb z. B.hinter der Platine …, auf der gegenüberliegenden Seite …, im Anschluss daran …)

gemeinsamer Wahrnehmungsraum

(deshalb z. B. hier, dieses Kabel,

dann, dort, da drüben)

keine weiteren Informationsträger

weitere Informationsträger (z. B.

Gestik, Mimik, Tonfall)

Exaktheit der Begriffe

größere Toleranz in der Begrifflichkeit

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