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1 Aufgaben und Ziele des Faches

Der Deutschunterricht in der Abendrealschule hat besonders die Entwicklung jener Kompetenzen zum Ziel, die zur eigenverantwortlichen Bewältigung der Anforderungen von Alltag, Arbeitswelt und Gesellschaft befähigen.Dabei berücksichtigt er die heterogene Lernausgangslage und die Lernbedingungen der Studierenden und nutzt die aus der Lernbiografie verfügbaren Kenntnisse und Fähigkeiten als Basis für den Ausbau einer fachbezogenenKompetenz mit Blick auf weitere Ausbildungs- und Berufskarrieren.

In jedem Unterricht werden sprachliche Fähigkeiten vorausgesetzt. Der Aufbau dieser Basiskompetenzen ist Aufgabe aller Fächer.Bei den Studierenden –auch bei denen ohne Zuwanderungsgeschichte – machen ein unterschiedlicher Kenntnisstand der deutschen Sprache, differierende schulische Voraussetzungen im Fach- und Sprachunterricht sowie heterogene Kenntnisse der jeweiligen Muttersprache vielfach eine systematische, breit angelegte Förderung notwendig. Dem Deutschunterricht kommt hierbei eine besondere Rolle zu, weil er das Ziel hat, die kommunikative Handlungsfähigkeit, d. h. die Verstehens-, Ausdrucks- und Verständigungsfähigkeit der Studierenden in gesprochener und geschriebener Sprache weiterzuentwickeln als Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an den übrigen Fächern sowie als Kernkompetenz einer erfolgreichen privaten und beruflichen Zukunftsgestaltung.

Am Ende des Ausbildungsganges sollen die Studierenden über einen zunehmend bewussten und differenzierten Umgang mit der deutschen Sprache in mündlicher wie schriftlicher Kommunikation verfügen. Dies beinhaltet die adressatengerechte Bewältigung von Sprech- und Schreibsituationen.

Im Hinblick auf das angestrebte Ausbildungsziel des mittleren Schulabschlusses sollen die Studierenden– neben analytischen und kreativen Schreibfertigkeiten –vor allem über alltagsrelevante Schreibformenverfügen, mit deren Hilfe sie ihre Darstellungs- und Argumentationsfähigkeiten entwickeln.

Eine weitere zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts ist es, den Studierenden den Zugang zur Welt der Sach- und Gebrauchstexte, der Medien und der Literatur zu eröffnen. Mündliche und schriftliche, kontinuierliche und diskontinuierliche Texteunterschiedlicher medialer Präsentation zu erfassen, ihnen Informationen zu entnehmen, ihre Wirkungsweise zu kennen und einzuschätzen, d. h. Textverstehenskompetenz zu entwickeln, ist für jegliche Art erfolgreicher Lebensgestaltung im privaten, schulischen wie auch im beruflichen Umfeld bedeutsam.

Gemeinsame Leseerfahrung ermöglicht Austausch und Reflexion über unterschiedliche Textrezeption und regt somit zu einer Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Verstehensweisen an, die aus differierenden Wertvorstellungen und Erfahrungenresultieren. Dies schließt eine Sensibilisierung für unterschiedliche Geschlechterperspektiven und Rollenverständnisse ein. Die ästhetisch-kulturelle Bedeutung von Literatur zu erfahren, ist ein wichtiges Ziel des Faches; daraus kann im Idealfall eine über die Schulzeit hinausgehende Lesefreude resultieren.

Die Vielfalt medialer Erscheinungsweisen von Texten nimmt kontinuierlich zu. Dieses Angebot in seinen variantenreichen Darstellungsformen, spezifischen Wirkungsmechanismen und Einflussmöglichkeiten kritisch einschätzen und reflektiert nutzen zu können, eröffnet Studierenden den Weg zu einem verantwortlichen Umgang mit den Medien.

Sprache, gesprochen wie geschrieben, steht auch in ihrer Eigenschaft als Kommunikationsmittel im Fokus des Deutschunterrichts.

Im Gespräch sind sicheres Einschätzen von Kommunikationssituationen, konzentriertes Zuhören sowie das Anwenden von Argumentationsstrategien Voraussetzungen für angemessene Interaktion.

Bei der schriftlichen Textproduktion müssen Schreibende in der Lage sein, ihren Text in Übereinstimmung mit Schreibabsicht und -ziel zu verfassen. Dabei sollten der Sachverhalt logisch dargestellt und die Textsortenspezifika und sprachlich-rhetorischen Mittel funktional unter Berücksichtigung des Adressaten umgesetzt werden. Im Sinne des Schreibens als Prozess müssen Studierende auch das Überarbeiten der eigenen Texte einüben.

Bei der Umsetzung dieser Aufgaben und Ziele orientiert sich der Deutschunterricht an den folgenden Prinzipien der inhaltlichen und methodischen Gestaltung von Unterricht: Der Unterricht soll eine breite Palette unterschiedlicher, am erwachsenen Lerner orientiertenLehr- und Lernformen aufweisen, die von der Instruktion bzw. Strukturierungvon Lernaktivität bis hin zur selbstständigen Erarbeitung neuer Inhalte reicht. Er soll in komplexen Kontexten – ggf. unter Berücksichtigung außerschulischer Lernorte – auch entdeckendes Lernensowie produktionsorientiertesArbeitenermöglichen und methodische Kompetenzen und Arbeitstechniken vermitteln.

Die Struktur der Abendrealschule macht es erforderlich, sich im Unterricht auf Wesentliches zu konzentrieren, ausgewählte Inhalte zu vertiefen und nach dem Prinzip der integrierenden Wiederholung bereits erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten zu ergänzen und zu erweitern.

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