Nach der Implementation der Kernlehrpläne stellte sich in vielen Fachschaften die Frage, wie prozessbezogene Kompetenzen im Unterricht curricular verankert werden sollen. Mit diesem vergleichsweise detaillierten Lehrplanformat soll die Verknüpfung zwischen inhalts- und prozessbezogenen Kompetenzen durch die Verwendung von Kompetenzmatrizen flächendeckend herausgearbeitet werden. Es soll deutlich werden, dass die Vermittlung prozessbezogener Kompetenzen keine Erweiterung des Mathematikunterrichts um zusätzliche Bereiche darstellt, sondern eng verknüpft mit der sinnstiftenden Vermittlung von Inhalten ist.
Hierdurch soll die Zuordnung von Operatoren aus dem Kernlehrplänen zu den Inhalten am konkreten Thema sichtbar werden. Diese Zuordnung geschieht allein durch die Kompetenzmatrix, und die verwendeten Operatoren beziehen sich jeweils auf das konkrete Thema, z.B. Eigene Aufgaben präsentieren und bewerten; Proportionalität und Antiproportionalität abgrenzen. So wird der Eindruck unverbindlicher, abstrakt formulierter Kommentare ebenso vermieden wie der Eindruck zusätzlicher Anforderungen. Die vorgestellte Lösung orientiert sich – augenfällig an der vorherrschenden Gliederung nach Spalten – sichtlich immer noch an einer inhaltlichen Systematik und ist so mit Lehrbüchern abgleichbar. Jede Sequenz hat einen Schwerpunkt in einem der vier inhaltlichen Kompetenzbereiche, versucht aber auch Querverbindungen zu den anderen Bereichen herzustellen. Bei der Einordnung der Themen sollen möglichst alle prozessbezogenen Kompetenzen angesprochen werden. In den Lehrplan für die Stufen 5/6 ist auch eine exemplarische Sequenz über Fermi-Aufgaben integriert, welche dem gezielten Aufbau von Modellierungskompetenz dient. An dieser Stelle ist das Konzept noch offen für Weiterentwicklungen, insbesondere im Bereich des Problemlösens.