Kommunikation und Mitwirkung
Hausaufgaben sind ein Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus. Die Entwicklung einer konzeptionellen Feedback-Kultur zwischen Lehr- und pädagogischen Fachkräften, Schülerinnen und Schülern sowie Erziehungsberechtigten unterstützt eine regelmäßige, transparente und nachhaltige Kommunikation. Elemente einer solchen Feedback-Kultur können sein:
- Organisation eines regelmäßigen Austausches über Hausaufgaben – auch mit Schülerinnen und Schülern,
- Vereinbarungen zur Durchführung und Dokumentation von Gesprächen,
- Verabredungen zu Formen der Kommunikation, z. B. Einsatz eines Hausaufgaben- oder Schulplaners,
- Einrichtung einer Lernplattform zum Hinterlegen von Aufgaben,
- Festlegung von Ansprechpersonen für pädagogische Fachkräfte.
Weitere Hinweise finden sich im Baustein Organisation und Gestaltungsmerkmale von Hausaufgaben.
Diese Möglichkeiten der Kommunikation zu Hausaufgaben sind oftmals auch Wegbereiter für die Entwicklung von Strukturen der Mitwirkung:
Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern
Schülerinnen und Schüler bei der Planung und Umsetzung eines Hausaufgabenkonzepts aktiv einzubinden trägt nicht nur zu einer demokratischen Gestaltungs- und Diskussionskultur bei, sondern unterstützt auch die Möglichkeit der Berücksichtigung ihrer Interessen und Neigungen.
Möglichkeiten zur Mitwirkung können den Schülerinnen und Schülern in folgenden Bereichen eingeräumt werden:
- Planung von Hausaufgaben (z. B. zu Art, Inhalt, Umfang, Schwierigkeitsgrad, Zeiteinteilung, Regeln),
- Durchführung von Hausaufgaben (z. B. Schülerinnen und Schüler als Experten, Tutorensysteme, frei wählbare Hausaufgabenzeiten zur Berücksichtigung individueller Bedürfnisse, freie Wahl von Raum und Sitzplatz zur Förderung der Kooperation, Lerntagebuch/-planer zur Reflexion des Lernens),
- Evaluation der Hausaufgabenpraxis (z. B. durch Reflexionsbögen).
Mitwirkung von Eltern bzw. Erziehungsberechtigten
Eltern bzw. Erzieungsberechtgte können gerade in ihrer Funktion als interessierte Bildungsbegleitende an der Weiterentwicklung der schulischen Hausaufgabenpraxis beteiligt werden.
Um Eltern im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit einbeziehen und kompetent beraten zu können, bietet sich deren Beteiligung in folgenden Bereichen an:
- Befragungen,
- Konzepterstellung oder Entwicklung von Absprachen (z .B. zu Art und Form der Unterstützung zuhause oder zu Rückmeldesystemen),
- Durchführung bzw. Begleitung von Hausaufgaben,
- Evaluation der Hausaufgabenpraxis (z. B. durch Reflexionsbögen).
Mitwirkung von pädagogischem Personal
Insbesondere wenn Hausaufgaben von Schülerinnen und Schülern in der Schule bearbeitet werden, ist das damit betraute pädagogische Personal (u.a. Lehr- und pädagogische Fachkräfte) bei allen Schritten von der Konzepterstellung über die Durchführung bis zur Evaluation des Konzepts einzubeziehen.
Denn: mit ihrer Perspektive leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Schülerinnen und Schüler bei den Hausaufgaben. Diese Perspektive gilt es aufzugreifen, indem sie nicht nur ihre Haltungen und Zielsetzungen, sondern auch ihre pädagogischen Kompetenzen und methodischen Strategien in die Weiterentwicklung der Hausaufgabenpraxis einbringen.
Zur effektiven Gestaltung der Hausaufgabenbetreuung durch pädagogisches Personal ist eine Rollenklärung im Zusammenspiel mit Lehrkräften, Eltern sowie Schülerinnen und Schülern von zentraler Bedeutung.
Aus der Praxis:
- Erich Kästner-Gymnasium Köln
- Max-Planck-Gymnasium Gelsenkirchen - Absprachen zum Umfang der Hausaufgaben im Schulplaner (PDF, 322 KB)