Erziehung und Zusammenarbeit in Schule
In der Umsetzung des Erziehungsauftrages wirken viele Personen in Schule mit. Eine besondere Rolle kommt den Klassen- und Fachlehrkräften zu. Sie haben über den Unterricht einen alltäglichen Kontakt zu den Schülerinnen und Schülern. Änderungen in den Verhaltensweisen, Konflikte und akute Problemen bemerken sie oft als Erste.
Jede Schule entwickelt kollegial in Zusammenarbeit mit pädagogischen Fachkräften erzieherische Präventions- und Interventionsstrategien. Typische Beispiele sind
- ein Beratungskonzept
- Konzept zum sozialen Lernen
- Konzept zur Gewaltprävention
- Kollegiale Fallberatung
- Formen der Erziehungspartnerschaft
Die Klassen- und Fachlehrkräfte werden durch ein breites Beratungssystem inner- wie außerschulisch unterstützt.
Weiterführende Informationen
- Ministerium für Schule und Bildung NRW: Beratung und Service
Auf dieser Seite werden Beratungsangebote, Informationsmaterial und wichtige Adressen für Erziehungsberechtigte benannt.
Lehrkräfte als Berater
Unterrichten, Erziehen und Beraten sind Aufgaben aller Lehrerinnen und Lehrer. Ihre beratenden Tätigkeiten beziehen sich vor allem auf die Schülerinnen und Schülern sowie deren Erziehungsberechtigte. Themen sind
- Bildungsangebote
- Schullaufbahnberatung und individuelle Förderung
- berufliche Bildungswege einschließlich der Berufswahlorientierung
- Lernschwierigkeiten und Verhaltensauffälligkeiten
- Persönlichkeitsentwicklung und gruppendynamische Prozesse
Den Klassen- und Fachlehrerinnen und – lehrern kommt somit die Aufgabe zu, mit den Schülerinnen und Schülern den schulischen Alltag über den Unterricht hinaus zu gestalten. Hierfür setzen sie auch die schulischen Präventions- und Interventionsstrategien ein.
Weiterführende Informationen:
- Fachgutachten Beratung in der Schule und im Schulsystem
Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.) (1995): Fachgutachten Beratung in der Schule und im Schulsystem. Ergebnisse einer Überprüfung und Anregungen zur weiteren Entwicklung. Bönen: Verlag für Schule und Weiterbildung
Das Fachgutachten erläutert die Rahmenbedingungen der Beratung in Schule. Es werden zudem die spezifischen schulischen Beratungsaufgaben von Lehrkräften, Schulleitung und weiteren Personen beschrieben. Außerdem liefert das Fachgutachten Hinweise zur Zusammenarbeit der Beratungskräfte mit außerschulischen Fachkräften. - Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule (PDF 8,3 MB) Landesinstitut für Schule und Weiterbildung NRW (Hrsg.) (2001): Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule. Erziehen. Unterrichten. Beurteilen. Beraten. Handreichung zum Erlass. Bönen: Verlag für Schule und Weiterbildung.
Die Broschüre des Landesinstituts „Beratungstätigkeit von Lehrerinnen und Lehrer in der Schule“ beschreibt die Aufgaben der Beratungstätigkeit von Lehrkräften in Schule. Sehr praxisnah werden die Vernetzungs- und Fortbildungsstrukturen aufgeführt. Im letzten Teil wird die Erstellung eines schulischen Beratungskonzeptes erläutert. - MSB: Elternsprechtag: Wenn die Schulbank zur Anklagebank wird
Lehrkräfte führen regelmäßig Gespräche mit Eltern. Sie reden über die Entwicklung, das Verhalten und die Leistungen des einzelnen Kindes. Diese Gespräche sind meist mit vielen Emotionen und Erwartungen von beiden Seiten geprägt. Die Seite des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen gibt Hilfen, um die Fallstricke einschätzen und darauf adäquat regieren zu können. - Lehrerinnen und Lehrer als Berater
Schumacher, Anke/Wichterich, Heiner (2006): Lehrerinnen und Lehrer als Berater. In: VBS (Hrsg.): blind sehbehindert, Heft 2/2006, 126. Jahrgang, S. 100-108.
Der Artikel von Anke Schumacher und Heiner Wichterich verdeutlicht die bildungspolitische und konzeptionelle Ausgangslage der Beratungstätigkeit von Lehrkräften.
Beratungslehrkräfte
Die Beratungslehrkräfte ergänzen die Beratungstätigkeiten der Lehrerinnen und Lehrer. Gemäß Erlass "Beratungstätigkeiten von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule" (PDF, 2,2 MB) vom 2. Mai 2017 beraten sie Schülerinnen und Schüler und ihre Erziehungsberechtigten. Zudem unterstützen sie Kolleginnen und Kollegen in Bezug auf besondere Lernförderung, bei sozialem Lernen und bei besonderen Konfliktfällen.
Die Beratungslehrkräfte können unterstützt werden durch Beratungslehrkräfte mit besonderen Aufgaben. Zum Beispiel in
Weiterführende Informationen:
- Ministerium für Schule und Bildung NRW
Das Schulministerium gibt einen Überblick zum Tätigkeitsfeld der Beratungslehrkräfte. Es wird eine Übersicht gegeben zu den Aufgabenfeldern, aber auch zu den Grenzen der Beratungslehrtätigkeit.
Fachkräfte für Schulsozialarbeit
Der Ausbau von Schulen zu Ganztagsschulen bewirkte, dass diese ein noch zentralerer Lebensort für Kinder und Jugendliche geworden sind. Verschiedene Fachkompetenzen sind notwendig, um den erweiterten Bildungs- und Erziehungsauftrag zu erfüllen. Die Schulsozialarbeit nimmt in diesem Prozess eine wichtige Rolle ein.
Weitere Informationen zu Fachkräften der Schulsozialarbeit, den Grundlagen, Grundvoraussetzungen, Arbeitsfeldern und Konzepten der Schulsozialarbeit sind zu finden unter Schulsozialarbeit.
Fachkräfte im Ganztag
Immer mehr Schulen des Primar- und Sekundarstufenbereichs I bieten Ganztagsangebote an.
Aspekte der formalen, inbesondere aber auch der informellen und non-formalen Bildung fließen über den Ganztag in den schulischen Bildungs- und Erziehungsprozess ein. Der Schulalltag kann anders rhythmisiert, Lerninhalte mehr ganzheitlich vermittelt werden.
Die Fachkräfte im Ganztag übernehmen eine wichtige Rolle im Entwicklungsprozess der Schülerinnen und Schüler. Sie erweitern die individuellen Lernwege, sichern die Vernetzung von non-formalen und informellen zu formalen Lernräumen. Ihr fachlicher Beitrag zum schulischen Bildungs- und Erziehungsauftrag hilft, die Angleichung der Bildungschancen von Kindern zu verbessern.
Informationen zu u. a. Fachkräften im Ganztag, zur Förderrichtlinie Offene Ganztagsschule, zum Konzept Schulträger sind zu finden unter Ministerium für Schule und Bildung (MSB) oder der Serviceagentur "Ganztägig lernen" NRW.
Die Webseite Ganztag in der Schule der QUA-LiS NRW bietet Anregungen, Unterstützungsmaterialien und Praxisbeispiele für Schulen, die ihren Ganzag kontinuierlich weiterentwickeln wollen.
Weiterführende Informationen:
- Kinder beteiligen! Anregungen zur Umsetzung von Partizipation in offenen Ganztagsschulen des Primarbereichs (PDF 6,5 MB)
Billis, Janina/Heinrich, Dörthe (Hrsg.) (2016): Kinder beteiligen! Anregungen zur Umsetzung von Partizipation in offenen Ganztagsschulen des Primarbereichs. Der GanzTag in NRW. Beiträge zur Qualitätsentwicklung. Heft 31, 12. Jahrgang 2016.
Schule bedarf der Partizipation von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Kooperationspartnern, um Schule zu einem Lebensraum werden zu lassen. Die Broschüre von Janina Billis und Dörthe Heinrich liefert theoretische Grundlagen zur Partizipation in Schule und bietet auch Praxisbeispiele an. - 10 Jahre offene Ganztagsschule in Nordrhein-Westfalen – Bilanz und Perspektiven (PDF 8,6 MB)
Boßhammer, Herbert/Heinrich, Dörthe/Schröder, Birgit (Hrsg.) (2013): 10 Jahre offene Ganztagsschule in Nordrhein-Westfalen – Bilanz und Perspektiven. In: Der GanzTag in NRW. Beiträge zur Qualitätsentwicklung, Heft 26, 9. Jahrgang 2013.
Die offene Ganztagsschule ist in Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren etabliert. Die Broschüre von Herbert Boßhammer, Dörthe Heinrich und Birgit Schröder stellt die Rahmenbedingungen und Entwicklungen der offenen Ganztagsschule vor. Darstellungen aus der Praxis konkretisieren den theoretischen Überbau. - Verzahnung zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten im offenen Ganztag (PDF 1,7 MB)
Haenisch, Hans (2009): Verzahnung zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten im offenen Ganztag. Eine qualitative Studie zu praktischen Ansätzen der Verzahnung in ausgewählten Schulen. In: Der GanzTag in NRW. Beiträge zur Qualitätsentwicklung, Heft 11, 5. Jahrgang 2009.
Der Ganztagserlass des Schulministeriums Nordrhein-Westfalens formuliert den Anspruch „eines regelmäßigen und fachgerechten Austauschs zwischen den Lehrkräften und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den außerunterrichtlichen Angeboten mit dem Ziel der Verknüpfung des Unterrichts mit den außerunterrichtlichen Angeboten in der Ganztagsschule.“ Die Broschüre von Hans Haenisch bietet eine umfangreiche Darstellung der Verzahnungsmöglichkeiten von unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Angeboten. - Servicegentur "Ganztägig lernen" NRW/Institut für soziale Arbeit e.V.: ganz!recht
Die Serviceagentur "Ganztägig lernen" liefert mit der Seite "ganz!recht" einen Leitfaden zu den rechtlichen Vorschriften.