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Lernzeiten in der Sekundarstufe I

Grafische Darstellung

Laut Erlass (PDF, 98 KB) des Ministeriums für Schule und Bildung treten an Ganztagsschulen in der Sekundarstufe I  Lernzeiten an die Stelle von Hausaufgaben. Nach Schirp (2014), (PDF, 6 KB) werden unter Lernzeiten Phasen verstanden, „in denen im Rahmen verschiedener Kontexte Lernarrangements gestaltet werden, die Raum für spezifische Fördermöglichkeiten bieten.“ Somit müssen in der Schule Möglichkeiten geschaffen werden, Schülerinnen und Schülern Phasen für das Üben, das Anwenden, Vertiefen und Reflektieren von Fachinhalten zur Verfügung zu stellen. Diese können für die Nachbereitung oder die Vorbereitung des Unterrichts genutzt werden. Die Einrichtung von Lernzeiten bringt Fragen zur Organisation und Gestaltung  sowie zur effektiven Verknüpfung mit dem kompetenzorientierten Unterricht mit sich. Neben der Kompetenzorientierung sollen Unterricht und Lernzeiten auch die Individualisierung und die damit gekoppelte Rückmeldung an die Schülerinnen und Schüler in den Fokus nehmen.

Individualisierung von Lernprozessen hat zum Ziel, Schülerinnen und Schüler einzeln zu betrachten und nach persönlichen Arbeitsschwerpunkten zu fördern und zu fordern. Um ihre Potenziale zu entfalten, arbeiten die Lernenden nicht im Gleichschritt, sondern angepasst an ihre Lerntempi, an persönliche Lernziele, auf unterschiedlichen Lernwegen, alleine oder in kooperativen Lernformen. Dabei nutzen sie unterschiedlichste Arbeitsmaterialien und digitale Medien, die differenzierte Lernanlässe bieten, Erarbeitungsvarianten ermöglichen und zu unterschiedlichen Lernprodukten führen können.

Lernzeiten eignen sich besonders, um den unterschiedlichen Lernenden passgenaue Aufgaben und Lerngelegenheiten zur Verfügung zu stellen und individuelle Lernwege zu eröffnen.

Lernzeitenmodelle, in denen selbstgesteuertes Lernen Ziel und zugleich Methode ist, bilden die Grundlage für individualisiertes und selbstgesteuertes Lernen. Diesen Lernarrangements ist gemein, dass sie den Beteiligten des Lern- und Lehrprozesses eine veränderte Rolle zuweisen. Lernende erhalten eine größere Verantwortung bei der Planung und Dokumentation ihrer Lernprozesse. Lehrende initiieren Lernprozesse und übernehmen die Rolle eines sogenannten Lerncoaches. Sie geben Hilfe zur Selbsthilfe, indem sie bei der Arbeitsplanung helfen, den Arbeitsprozess begleiten und Reflexionsanlässe bieten.

Im Zeichen des Lernens und Lehrens im digitalen Wandel werden auch in außerunterrichlichen Lehr- und Lernprozessen sowie in erweiterten Bildungsangeboten des Ganztags digitale Medien berücksichtigt (vgl. Referenzrahmen Kriterium 2.10.2.4). Dies schließt die Nutzung digitaler Medien für das Lernen an verschiedenen Lernorten mit ein. Zudem eröffnen sich durch digitale Medien neue Möglichkeiten der digitalen Kooperation und Vernetzung (vgl. Referenzrahmen, Kriterium 2.6.2.6).

Ausgehend von Beispielen guter Praxis finden Sie Hintergrundinformationen und praxisnahe Anregungen in der Handreichung „Lernzeiten – Lernchancen in der Sekundarstufe I“ (PDF, 2,6 MB) sowie in diesem Angebot.

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