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Richtlinien für Schulformen und Bildungsgänge

Richtlinien geben Orientierung und machen grundlegende Vorgaben. Die Vorgaben gelten fächer- und jahrgangsübergreifend in der jeweiligen Schulform. Dabei handelt es sich in der Regel um allgemeine Ziele und pädagogische Leitlinien für die Arbeit an der entsprechenden Schule. In manchen Richtlinien wird auch Bezug auf gendersensible Bildung und Erziehung genommen. Einige Beispiele sind:

Richtlinien für die Grundschule

3.3. Reflexive Koedukation

Die Grundschule berücksichtigt, dass unterschiedliche Interessen, Sichtweisen und Lernwege von Mädchen und Jungen sich auf den Erwerb von Wissen und Kompetenzen auswirken können. Sie berücksichtigt dabei die Wirkung tradierter geschlechtsstereotyper Rollenmuster und Erwartungshaltungen, von denen die Mädchen und Jungen schon bei ihrem Eintritt in die Schule geprägt werden.

Die Grundschule legt ihre Arbeit daher an als eine gezielte Mädchen- und Jungenförderung im Sinne der reflexiven Koedukation. Ziel ist es, auf ein Leben in einer Gesellschaft vorzubereiten, in der Frauen und Männer ihre Lebensplanung unter Nutzung ihrer individuellen Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gleichberechtigt verwirklichen können.

(Richtlinien und Lehrpläne für die Grundschule, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 2012)

Richtlinien für die Hauptschule

Schülerinnen und Schüler lernen in und außerhalb der Schule vielfältige Arbeitssituationen kennen. In der pädagogisch unterstützten, praktischen und theoretischen Auseinandersetzung mit solchen Situationen können sie sich ihrer individuellen Interessen und Befähigungen bewusst werden, sie prüfen und entwickeln und sie mit Aufgaben und Anforderungen unterschiedlicher beruflicher Tätigkeiten vergleichen. […] Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Rollen von Männern und Frauen im Berufsleben und in der Gesellschaft.

(Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I - Hauptschule, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 3201)

Richtlinien für die Realschule

Während der Schulzeit entwickeln sich bei Mädchen und Jungen die Einstellungen zu ihren Geschlechterrollen weiter. Die Schule hat in diesem Prozess – bei Beachtung der vielfältigen bewussten aber auch unbewussten Vorprägungen und Erziehungseinflüsse – die Aufgabe, durch Unterricht und Schulleben die vorhandenen Einstellungen, Rollen- und Aufgabenzuweisungen bewusst zu machen und zu problematisieren, um Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Geschlechter in unserer Gesellschaft zu fördern. […] Geschlechts- und schichtenspezifische Einstellungen und Orientierungsmuster wie auch regionale Gegebenheiten, die die individuellen Entfaltungsmöglichkeiten der Jugendlichen in der Arbeitswelt bestimmen, sind ihnen im Prozess der Vorbereitung auf Arbeit und Beruf bewusst zu machen. Insbesondere müssen vorgefundene geschlechtsspezifische Polarisierungen in der Berufs- und Arbeitswelt im Sinne von Gleichberechtigung und Chancengleichheit thematisiert werden.

(Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I – Realschule, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 3315)

Richtlinien für die Gesamtschule

Die Arbeit der Gesamtschule ist so anzulegen, dass Schülerinnen und Schüler ihre Gemeinsamkeiten und ihre Verschiedenartigkeit bewusst erleben, Unterschiede respektieren und voneinander lernen. […] Die Gesamtschule fördert die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auf der Grundlage ihrer individuellen Voraussetzungen und Möglichkeiten. […] Diesen Ansprüchen kann die Schule am ehesten gerecht werden, wenn in ihren Gremien und Arbeitsgruppen mit Eltern sowie Schülerinnen und Schülern zusammen beraten und vereinbart wird, […] wie einschränkende geschlechtsspezifische Rollenmuster bewusst gemacht werden können, um den Handlungsspielraum und die Entwicklungsmöglichkeiten der Mädchen und Jungen zu erweitern und dem Gedanken der reflexiven Koedukation nachhaltig Geltung zu verschaffen. […] Die Erziehung soll so gestaltet werden, dass sie die konkrete Erfahrung der Gemeinsamkeit und Gleichberechtigung ebenso ermöglicht wie die Erfahrung von Verschiedenheit, dass sie zum Abbau von Vorurteilen ebenso beiträgt, wie sie die Bedingungen friedlichen Zusammenlebens erlebbar macht. […]

(Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I – Gesamtschule, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 3107)

Richtlinien für das Gymnasium

[…] Unterricht und Schulleben sollen auch den Prozess fördern, der auf Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frau und Mann zielt und die Veränderung überlieferter geschlechtsspezifischer Rollen- und Aufgabenverteilung umfasst. Die Schule soll durch ihren Unterricht und ihre Erziehungsarbeit einen Beitrag dazu leisten, dass Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Geschlechter in unserer Gesellschaft erreicht werden. […]

(Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe I – Gymnasium, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 3409)

Richtlinien für die Sekundarstufe II - Gymnasium/Gesamtschule

Schülerinnen und Schülern [wird] die Möglichkeit gegeben […], ihre Fähigkeiten zu entdecken, zu erproben und ihre Urteils- und Handlungsfähigkeit zu entwickeln. Hierbei soll auch den Grundsätzen der reflexiven Koedukation Rechnung getragen werden, die die unterschiedlichen Erfahrungen, Verhaltensweisen und Einstellungen von Jungen und Mädchen berücksichtigen. […] Dabei ist auch ein Verhalten zu fördern, das auf Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frau und Mann und auf die Veränderung überkommener geschlechtsspezifischer Rollen zielt. […]

(Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II – Gymnasium/Gesamtschule, Schriftenreihe Schule in NRW Heft 4701)

Gemeinsame Vorgaben aller Bildungsgänge im Berufskolleg

Bildung und Erziehung in den Bildungsgängen des Berufskollegs gründen sich auf die Werte, die im Grundgesetz, in der Landesverfassung und im Schulgesetz verankert sind. Im Einzelnen sind dies: […] Entfaltung und Nutzung der individuellen Chancen und Begabungen (individuelle Förderung), Sensibilisierung für die Wirkungen tradierter männlicher und weiblicher Rollenprägungen und Entwicklung alternativer Verhaltensweisen zur Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern (Gender Mainstreaming) […].

(Vorbemerkungen in allen neuen kompetenzorientierten Bildungsplänen am Berufskolleg in NRW)

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