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Konkrete Maßnahmen im Rahmen von geschlechtersensibler Schulentwicklung

Im Folgenden werden exemplarisch mögliche Maßnahmen geschlechtersensibler Bildung skizziert.

  • Im Rahmen einer Projektwoche kann ein Projekt zu Geschlechterthemen durchgeführt werden. Dies ist insbesondere aufgrund des interdisziplinären Charakters von Geschlechterfragen sinnvoll. Außerdem haben viele junge Menschen ein großes Interesse an Geschlechterthemen, weshalb eine ausführliche Auseinandersetzung jenseits des regulären Stundenrasters ratsam sein kann. Dabei bietet es sich an, die Schulsozialarbeit sowie gegebenenfalls außerschulische Personen oder Institutionen einzubeziehen.
  • Zusätzlich oder alternativ zu Projekten mit Genderschwerpunkt ist es empfehlenswert, Geschlechterfragen auch in andere Projekte zu integrieren, zum Beispiel in Projekte zu den Themen Respekt oder Antidiskriminierung. Außerdem können Projekte sinnvoll sein, die Geschlecht zwar nicht ausdrücklich thematisieren, jedoch implizit zu einem Abbau von Geschlechterstereotypen beitragen, beispielsweise in Form eines Sozialpraktikums für alle Lernenden.
  • Die Fach- oder Bildungsgangkonferenzen prüfen ihre schulinternen Lehrpläne und didaktischen Jahresplanungen auf Geschlechteraspekte hin und entwickeln sie bei Bedarf weiter. So kann untersucht werden, inwiefern Geschlechterthemen bereits in die Fachinhalte integriert sind. Möglicherweise finden sich noch weitere sinnvolle Anknüpfungspunkte.
  • Des Weiteren reflektieren die Fach- und Bildungsgangkonferenzen sowie die einzelnen Lehrkräfte, inwiefern die bisherigen Inhalte, Methoden und Medien an die teils auch durch Geschlechtersozialisation geprägten Interessen und Fertigkeiten der Heranwachsenden anknüpfen und zu bestmöglichen Lernerfolgen führen. Hierzu können eine geschlechterdifferenzierte Befragung der Lernenden sowie eine geschlechterdifferenzierte Analyse der Noten und gegebenenfalls weiterer Lernergebnisse hilfreich sein.
  • Außerdem ist es wichtig, dass die Fach- und Bildungsgangkonferenzen ihre Schulbücher oder weiteren Lernmittel auf geschlechterstereotype Darstellungen hin untersuchen, wozu verschiedene Reflexionsfragen dienen. Sofern sich Geschlechterklischees in Bildern oder Texten feststellen lassen, sollte darüber beraten werden, ob ein Wechsel des Lernmittels angestrebt wird. Ist dies nicht möglich oder fachlich sinnvoll, so bietet es sich an, die stereotypen Darstellungen mit den Lernenden gemeinsam kritisch zu reflektieren.

  • Aufgrund vielfältiger Geschlechteraspekte im Bereich der Medienbildung ist es darüber hinaus bedeutsam, geschlechtersensible Bildung in das Medienkonzept der Schule zu integrieren.
  • Auch die Klassenleitungen können geschlechterdifferenzierte Bestandsaufnahmen durchführen. Diese können sich beispielsweise auf das Klassenklima oder Fragen des Classroom Managements beziehen. Sofern sich Probleme oder Bedarfe herausstellen, ist es ratsam, mögliche Maßnahmen im Kollegium und mit den Lernenden und Eltern abzustimmen.
  • Außerdem ist eine geschlechterdifferenzierte Bestandsaufnahme in Bezug auf den außerunterrichtlichen Bereich sinnvoll. So können beispielsweise die Lernenden dazu befragt werden, welche Pausen- und Raumangebote oder Arbeitsgemeinschaften sie zurzeit nutzen oder sich wünschen.
  • Fortbildungen sowie kollegiale Fallberatungen und Hospitationen können eine wirksame Unterstützung bei der geschlechtersensiblen Schulentwicklung bieten, weshalb eine Integration in das schulische Fortbildungskonzept ratsam ist. Geschlechterdifferenzierte Bestandsaufnahmen offenbaren möglicherweise Bedarfe oder Probleme, auf die es keine einfachen pädagogischen Antworten gibt. Hier können ein intensiver Austausch im Kollegium und der Schulgemeinschaft sowie eine Unterstützung durch externe Expertise hilfreich sein.
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