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Selbstgesteuertes Lernen

Selbstgesteuertes Lernen meint, das eigene Lernen zunehmend eigenverantwortlich zu planen, zu steuern und zu überwachen. Die Schülerinnen und Schüler nehmen also eine aktive Rolle in ihrem Lernprozess ein. Ziel des selbstgesteuerten Lernens ist eine möglichst effektive Vorbereitung auf die Zukunft, um den Herausforderungen im späteren - beruflichen wie privaten - Alltag selbstverantwortlich und erfolgreich zu begegnen.

Relevanz für die Praxis der individuellen Förderung

Die Erfahrung von Selbstwirksamkeit fördert die Lernmotivation und Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler und sorgt für ein effektives Lernen.  

Gelingensbedingungen für selbstgesteuertes Lernen im System Schule:

  • Die Förderung selbstgesteuerten Lernens erstreckt sich über alle Jahrgänge.
  • Die Lernenden haben regelmäßig und intensiv Zeit, um selbstgesteuertes Lernen zu üben.
  • Fachinhalte werden miteinander verknüpft, um Wissenstransfer zu unterstützen.
  • Die Lehrenden stehen in regelmäßigem und verbindlichem Austausch mit den Schülerinnen und Schülern.
  • Die Lehrenden stehen in regelmäßigem Austausch untereinander.

• Lernzeiten, die den Fachunterricht ergänzen und in denen die Lernenden selbstständig und interessengeleitet an Checklisten arbeiten

• Projekttage zum Erlernen von Lernstrategien

• Projekttage zur effektiven Nutzung von Medien

• Häufige und vielfältige Nutzung unterschiedlicher Medien im Unterricht

• Übertragung einer Mitverantwortung der Lernenden für die Gestaltung ihrer Lernprozesse

• Transparenz schaffen durch Übersichten über Unterrichtsvorhaben und Stundenverläufe

• Parallelschaltung von Unterrichtsvorhaben unterschiedlicher Fächer, die sich thematisch ergänzen und zum Wissenstransfer eignen

• Arbeit mit einheitlichen und von der Schule zur Verfügung gestellten Lernplanern

• kontinuierliche Lernberatung ergänzt durch regelmäßige Termine wie Einzelgespräche, Lernberatungstage, Methodentage

• Gemeinsam vereinbarte und für alle verbindliche Regeln und Rituale

Auswirkungen auf die Arbeit der Lehrenden

Die Lehrerinnen und Lehrer nehmen die Rolle der Lernbegleitung ein. Sie unterstützen selbstgesteuertes Lernen, indem sie direkt oder indirekt kognitive und metakognitive Arbeitsstrategien vermitteln sowie regelmäßig Möglichkeiten bieten, diese – auch kombiniert und fachübergreifend – anzuwenden. Der Unterricht orientiert sich stark an den individuellen Bedarfen und Kompetenzen der Lernenden. Unter anderem ist die Förderung von Medienkompetenz eine wichtige Voraussetzung für selbstgesteuertes Lernen, insbesondere im Homeschooling, wie die Erfahrungen während der pandemiebedingten Schulschließungen deutlich gezeigt haben.

  • Anpassung des Lernstoffs und der Medien an die Vorkenntnisse und Interessen der einzelnen Lernenden
  • Binnendifferenzierte Materialien und Aufgabenstellungen (Unterstützungsstufen, Basisstufen, Erweiterungsstufen)
  • In der Sprache der Lernenden formulierte Lernziele, ggf. von den Lernenden selbst formulierte Ziele
  • Vorbereitung adaptiver Lernarrangements
  • Bereitstellung von Materialien und Lösungsblättern mit einem festen Platz und einer klaren Ordnung
  • Heterogene Tischgruppen zur Etablierung von Unterstützungssystemen 
  • Homogene Arbeitsgruppen zur Differenzierung nach Interesse und/oder Leistungsvermögen
  • Angebot der Erstellung eigenständiger Forschungsarbeiten
  • Lernstrategieförderliche Gestaltung des Unterrichts zur bewussten Einübung und regelmäßigen Anwendung von Lernstrategien
  • Lernzeiten und Lernwerkstätten (Gymnasium): Das Clemens-Brentano-Gymnasium in Dülmen ist ein gebundenes Ganztatsgymnasium und hat ein Konzept entwickelt, um selbstgesteuertes Lernen in Lernwerkstätten zu fördern. Weitere Informationen und den Link zum Praxisbeispiel "Lernzeiten und Lernwerkstätten" finden Sie auf der folgenden Seite des Referenzrahmens Schulqualität.
  • SegeL-Stunden der Teamschule Drensteinfurt (Sekundarschule): Informationen zum Konzept des selbstgesteuerten Lernens (SegeL) der Teamschule Drensteinfurt sowie den Link zum Praxisbeispiel finden Sie auf der folgenden Seite des Referenzrahmens Schulqualität.     
  • Neue Lernwege eröffnen (Gesamtschule): Informationen zum Konzept des selbstgesteuerten Lernens im Rahmen des Daltonplan-Konzepts an der Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn sowie den Link zum Praxisbeispiel finden Sie auf der folgenden Seite des Referenzrahmens Schulqualität
  • Leistungsbewertung - Stärkung selbstverantwortlichen Lernens (Gesamtschule): Wie die Leistungsbewertung konsequent in das Konzept selbstgesteuerten Lernens aufgenommen werden kann, zeigt das Beispiel der Gesamtschule Münster Mitte. Weitere Informationen sowie den Link zum Praxisbeispiel finden Sie auf folgender Seite des Referefenzrahmens Schulqualtität.            

Fischer, C., Fischer- Ontrup, C. & Schuster, C. (2020). Individuelle Förderung und selbstreguliertes Lernen. Aufgerufen am 24.2.2022. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/publication/342358484_Individuelle_Forderung_und_selbstreguliertes_Lernen

Fischer, C. Rott, D. & Schuster, C. (2021). Konzepte des selbstregulierten Lernens. In Fischer, C., Hillmann, D., Kaiser-Haas, M. & Konrad, M. (Hrsg.). (2021). Ein Praxishandbuch zum Förder-Forderkonzept. Strategien selbstregulierten Lernens in der individuellen Förderung (S. 32-46) Münster: Waxmann Verlag. Aufgerufen am: 24.2.2022. Verfügbar unter: https://www.researchgate.net/publication/342358484_Individuelle_Forderung_und_selbstreguliertes_Lernen

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