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Lehrkräfte als Lernbegleitung

Lehrkräfte als Lernbegleitung stellen die Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt des Unterrichts. Sie nehmen die Schülerinnen und Schüler wertschätzend und in angenehmer kommunikativer Atmosphäre als Akteure ihres Lernens ernst, die ihre Wissensfragen oder Lernschwierigkeiten formulieren, während die Lehrkraft als Lernbegleitung ihnen gezielt mögliche Wege zum Weiterlernen oder zur Überwindung der Lernprobleme anbietet. Die folgenden vier Kompetenzbereiche der Lehrkraft bilden hierfür die Grundlage:

  • Sachkompetenz
  • Diagnostische Kompetenz
  • Didaktische Kompetenz
  • Klassenführungskompetenz

Relevanz für die Praxis der individuellen Förderung

Im gelungenen Zusammenspiel aller Kompetenzbereiche gelingt es der Lehrkraft, durch didaktisch aufbereitetes oder passgenau bereitgestelltes Material den Lernenden individuelle Bearbeitungswege zu ermöglichen.

Sachkompetenz bezieht sich auf das fachliche Wissen der Lehrkraft im Hinblick auf den wissenschaftlichen Gehalt, die didaktische Strukturierbarkeit und die zu erreichenden Kompetenzerwartungen gemäß Lehrplan.

Diagnostische Kompetenz umfasst die Fähigkeit, Lernvoraussetzungen, Kenntnisstand, Lernfortschritte und Leistungsprobleme der einzelnen Schülerinnen und Schüler mit Hilfe geeigneter Diagnosetools zu beurteilen. Das kann bedeuten

pädagogische Diagnostik zur Optimierung individuellen Lernens einzusetzen,

• genügend Zeit für kriterienorientierte Beobachtungen im Unterricht einzuplanen,

• Lernverlaufsdiagnostik durch kontinuierliche Beobachtung und kompetenzorientiertes Festhalten und Auswerten durchzuführen,

• individuelle Zugänge zu Lernprozessen zu ermöglichen,

• geeignete differenzierte Aufgabenstellungen zu konzipieren,

• verschiedene Bereiche von Diagnostik (Leistung, Arbeits- und Sozialverhalten) abzudecken,

• standardisierte Testverfahren zu nutzen,

• individuelle Tests einzusetzen,

• kontinuierliche Beobachtung sicherzustellen,

Kompetenzraster einzusetzen.

Didaktische Kompetenz beinhaltet die Fähigkeit, verschiedene Unterrichtsformen und –methoden sowie Arbeits- und Sozialformen flexibel und zielorientiert einzusetzen, etwa

• fachliche Arbeitsweisen und Methoden,

• individuelle Unterstützung der Lernenden im Unterricht,

• individualisiertes Lernen (nach Interesse, Zeitpunkt, Lerngeschwindigkeit, Übungsmöglichkeiten, selbst gewählter Zeitpunkt für Leistungsfeststellung, …),

• Lerntagebücher oder Forschermappen,

• Selbsteinschätzungs- und Fremdeinschätzungsbögen,

• Beratungsphasen im Unterricht,

• Lern- und Entwicklungsgespräche (Feedbackkultur),

• Kommunikationsweisen/Stärkenorientierung,

• Haltung/Rollenverständnis und -wahrnehmung: Lern- und Bewertungssituationen voneinander trennen; kompetenzorientierte Lernreflexions- und Feedbackgespräche führen.

Klassenführungskompetenz

• befähigt die Lehrkraft, einen motivierenden, durch effektive Lernzeit gekennzeichneten und möglichst störungsarmen Unterricht durchzuführen sowie auftretende Störungen zu beenden (Classroom-Management),

• ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, ihr Lernen weitgehend selbst zu organisieren (selbstgesteuertes Lernen) und bietet der Lehrkraft Freiräume für gezielte Unterstützung.

Literaturhinweise

Fischer, C. (2014). Individuelle Förderung als schulische Herausforderung, Berlin: bub.

Helme, A. (2004). Unterrichtsqualität und Lehrerprofessionalität, Seelze: Kallmeyer. Qualitäts- und UnterstützungsAgentur – Landesinstitut für Schule (2021). Inklusive schulische Bildung. Lern- und Entwicklungsplanung. Aufgerufen am 04.08.2021. Verfügbar unter: http://www.schulentwicklung.nrw.de/q/inklusive-schulische-bildung/lern-und-entwicklungsplanung/werkzeugkasten/werkzeugkasten.html

Weinert, F. E. (2000). Lehren und Lernen für die Zukunft – Ansprüche an das Lernen in der Schule. Pädagogische Nachrichten Rheinland-Pfalz (2), 1–16.

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