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Digitale Fachtagung am 05.11.2021

"Herausforderndes Verhalten – Chancen und Perspektiven sozial-emotionaler Kompetenzentwicklung"
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Am Freitag, 05.11.2021 fand die Tagung „Herausforderndes Verhalten – Chancen und Perspektiven sozial-emotionaler Kompetenzentwicklung“ im digitalen Format statt. Sie bot den Teilnehmenden wissenschaftliche und praxisorientierte Impulse für eine kompetenzorientierte Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Unterstützungsbedarf im Bereich der emotionalen und sozialen Entwicklung. Im Fokus dabei stand die Partizipation von Schülerinnen und Schülern – sowohl am lern- und entwicklungsbegleitenden als auch am förderdiagnostischen Prozess.

Die Tagung wurde per Live-Stream aus der QUA-LiS NRW eröffnet. Ein moderiertes Interview von Prof. Dr. Clemens Hillenbrand (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Hennemann (Universität zu Köln) führte wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisnah in die Tagungsthematik ein. Es schlossen sich Fachvorträge beider Wissenschaftler an. In acht verschiedenen Workshops wurden vielfältige Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit herausfordernden Verhaltensweisen vorgestellt. Die Teilnehmenden hatten in diesem Rahmen die Möglichkeit eigene Erfahrungen auszutauschen und zu reflektieren.

Das Tagungsende wurde ebenfalls live aus der QUA-LiS NRW übertragen. Besonderes Highlight war dabei die „Performance Graphic Recording“. Gekonnt präsentierte Frau Ingrid Wenzel mit Ihren Zeichnungen einen humoristisch geprägten, sehr pointierten Rückblick auf Inhalte und Eindrücke des gesamten Tagungstages.

Wimmelbild

Einzelzeichnungen von Ingrid Wenzel im Zeitraffer (MP4-Video, 10,1 MB)

 

Nachfolgend stehen Ihnen Materialien aus den Fachvorträgen und Workshops zum Download bereit.

Fachvorträge: 

Miteinander Stärken suchen - Self-Assessments der "Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK) für inklusive Bildung 

Fachvortrag 1

Referent: Prof. Dr. Clemens Hillenbrand, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Gefühls- und Verhaltensstörungen erfordern eine hohe Expertise in der (sonder-)pädagogischen Professionalität. Das beginnt mit der Diagnostik: Welche Bedarfe der Unterstützung sind festzuhalten? Und welche Ressourcen bringen die Beteiligten mit?

Angesichts des Auftrags zur Partizipation in einem inklusiven Bildungssystem stellt die Perspektive von Kindern und Jugendlichen hier ein zentrales Element der Beurteilung und Diagnostik dar. Gerade hier fehlen bisher Hilfen für das gemeinsame Suchen und Ringen um eine gute Einschätzung der Stärken.

Die bereits etablierte Matrix emotional-sozialer Kompetenzen MesK (2019) wurde um eine Version zur Erhebung der Sicht von Kindern und Jugendlichen ergänzt, um gut strukturiert die persönliche Perspektive zu erheben. Diese Erhebung der selbst berichteten Stärken bietet die Grundlage, um kooperativ eine Entscheidung über Maßnahmen sonderpädagogischer Unterstützung zu treffen. Damit wird auch die Basis für eine intensivere Form der Kooperation in der Umsetzung gelegt.

Material zum Fachvortrag:

Präsentation: Miteinander Stärken suchen (PDF, 0,9 MB)

Herausforderndes Verhalten im inklusiven Bildungssystem: Effektive Förderung emotional-sozialer Entwicklung zwischen Prävention und Intervention

Fachvortrag 2

Referent: Prof. Dr. Thomas Hennemann, Universität zu Köln

Nicht zuletzt im Kontext der schulischen Inklusion stellen Schülerinnen und Schüler mit besonders schwierigem Verhalten eine der zentralen Herausforderungen für Lehrkräfte sowie für das pädagogische Personal im Schulalltag dar. Auch die internationalen Erfahrungen zur inklusiven Beschulung belegen unisono die besonderen pädagogischen Herausforderungen im Rahmen einer angemessenen und förderlichen Unterrichtung von Kindern und Jugendlichen mit Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung. In dem Vortrag werden zunächst zentrale Konsequenzen für eine unterrichtliche Förderung abgeleitet. Anschließend werden die Bedeutung sowie die pädagogischen Chancen einer konsequenten präventiven Förderung auf Schul- und Klassenebene und auf individueller Ebene, die eng an eine fundierte und entwicklungsbegleitende Diagnostik sowie an eine Verknüpfung von Fach- und Entwicklungsanliegen gekoppelt sind, erörtert. Dabei werden exemplarisch hochwirksame schulweite Mehrebenen-Ansätze des präventiven Handelns vorgestellt, in denen auf die besondere Bedeutung eines konsequenten gestuften Vorgehens in einem multiprofessionellen Team hingewiesen wird, das dabei prozessbegleitend qualifiziert werden sollte. Der Beitrag schließt mit einem Überblick über effektive Gelingensbedingungen für eine präventive Schule als Grundlage für eine erfolgreiche Inklusion.

Material zum Fachvortrag:

Präsentation: Herausforderndes Verhalten im inklusiven Bildungssystem (PDF, 2,8 MB)

Erklärvideos: Emotionsregulation & Prävention von Problemverhalten

Workshops: 

Wirksame Maßnahmen bei hohem Unterstützungsbedarf ESE

Workshop 1

Referent: Prof. Dr. Clemens Hillenbrand, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Ausgehend von den Erkenntnissen des Self-Assessments stellt sich die Frage nach wirksamen Verfahren der Unterstützung und der gemeinsamen Umsetzung sonderpädagogischer Förderung. Im Workshop wird der Prozess strukturiert vorgestellt. Konkrete Maßnahmen (z.B. Self-Monitoring) werden in praktischen Handlungsschritten erprobt.

Material zum Workshop:

Handout: Wirksame Maßnahmen bei hohem Unterstützungsbedarf ESE (PDF, 0,6 MB)

Handout: Wirksame Maßnahmen bei hohem Unterstützungsbedarf ESE (DOCX, 0,4 MB)

„Die Schülerperspektive als Motor der Schulentwicklung“ – Entwicklung und Anwendung der Self-Assessments der Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK)

Workshop 2

Referentin / Referent: Viktoria Pöchmüller, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Johannes Krakau, Heinrich-Böll-Schule Frechen

In diesem Workshop werden die „Self-Assessments der Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK)“ in Aufbau und Struktur vorgestellt. Ausgehend von theoretischen Grundlagen, werden zentrale Arbeitsergebnisse aus dem Prozess der Entwicklung der Self-Assessments zur Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen präsentiert.

Die Anwendung der Self-Assessments wird aus dem Blickwinkel der förderdiagnostischen Praxis dargestellt. Gelingensfaktoren zur Durchführung werden mit den Teilnehmenden diskutiert und Aspekte der Perspektivveränderung der sonderpädagogischen Förderung aufgezeigt.

Material zum Workshop:

Präsentation: Self-Assessments - Grundlagen und Anwendung (PDF, 1,0 MB)

„Wenn es richtig schlimm wird, schlage ich zu!“ – Selbsteinschätzung emotionaler und sozialer Kompetenzen eines 16-jährigen Schülers

Workshop 3

Referenten: Dr. Reiner Bahr, ehem. LVR-Wilhelm-Körber-Schule Essen; Christian Nonte, Helen-Keller-Schule Münster

Sven ist 16 Jahre alt und besucht die 10. Klasse einer Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sprache. Als weiterer Förderschwerpunkt wurde bei ihm Unterstützungsbedarf im Bereich emotionaler und sozialer Entwicklung festgestellt. Nach Einschätzung seines Klassenlehrers befindet sich Sven in den meisten Kompetenzbereichen der MesK auf Stufe 3. So neigt er beispielsweise dazu, schnell wütend zu werden, kann aber konkrete Hilfen annehmen und hat über die Schulzeit hinweg regelkonformes Verhalten gelernt.

Das Self-Assessment zeigt, dass Sven eigenes Verhalten reflektieren kann. Im Gespräch wird deutlich, welche Perspektiven er für sein letztes Schuljahr und die Zeit danach entwickelt hat. Sie erfahren im Workshop biographische und schulische Hintergründe zu diesem exemplarisch ausgewählten Schüler. Sie lernen das Self-Assessment in seiner praktischen Anwendung kennen und setzen es in Beziehung zur Matrix emotionaler und sozialer Kompetenzen (MesK).

Material zum Workshop:

Programm (PDF, 0,4 MB)

Fallbeispiel Sven (PDF, 0,8 MB)

„Deal?! – So machen wir das!“ – Beispiel einer Förderplanung anhand der matrixorientierten Self-Assessments

Workshop 4

Referentinnen: Katrin Kaiser, Peter-Vischer-Grundschule Dortmund; Heidrun Michaelis, Helen-Keller-Schule Münster

In diesem Workshop werden der Einsatz und die Durchführung der Self-Assessments anhand eines Schülers der Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung (Klasse 4) vorgestellt und Chancen für die Förderplanung unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler aufgezeigt. Ein Austausch über weitere Nutzungsmöglichkeiten im Schulalltag ist erwünscht.

Material zum Workshop:

Präsentation: Deal - So machen wir das (PDF, 2,9 MB)

Video: Förderplanung Anton (MP4-Video, 19,8 MB)

Förderung positiven Verhaltens im Unterricht durch Tootling

Workshop 5

Referentin: Dr. Johanna Krull, Universität zu Köln

Tootling kommt aus dem Bereich der positiven Verhaltensunterstützung und verfolgt das Ziel, sowohl die Aufmerksamkeit der Lernenden als auch der Lehrkräfte im Unterricht stärker auf die Wahrnehmung und die Anerkennung positiver Verhaltensweisen zu lenken. Im Rahmen der Maßnahme erhalten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit sog. Tootle-Tickets auszufüllen. Die ausgefüllten Tickets werden anschließend ritualisiert im Klassenverband gemeinsam reflektiert und positiv verstärkt. Tootling ist geeignet für den Einsatz bei Grundschulkindern sowie für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I.

Ziel des Workshops ist es, die Methode Tootling kennenzulernen und die praktische Umsetzung im Schulalltag zu diskutieren.

Material zum Workshop:

Präsentation: Förderung positiven Verhaltens im Unterricht durch Tootling (PDF, 1,1 MB)

Fachartikel: Krull & Hintz 2015 - Förderung emotional-sozialer Kompetenzen (PDF, 0,6 MB)

„Check In – Check Out“ & Daily Behavior Report Cards – Selektive Fördermaßnahmen zur Reduzierung von Verhaltensproblemen im Unterricht

Workshop 6

Referent: Dr. Tobias Hagen, Universität zu Köln

Bei „Check In - Check Out“ (CICO) handelt es sich um eine Maßnahme zur positiven Verhaltensunterstützung, die während der regulären Unterrichtszeit begleitend eingesetzt wird. Dies gilt ebenfalls für die Daily Behavior Report Cards (DBRC). Beide Interventionen zeichnen sich durch regelmäßige, über den Schultag verteilte Reflexionsphasen mit wertschätzenden Erwachsenen aus. Als Grundlage für die gemeinsamen über den Tag verteilt stattfindenden Gespräche werden individualisierte Formulare genutzt, auf denen das Erreichen der vorher festgelegten Verhaltensziele dokumentiert wird. Die Interventionen stammen ursprünglich aus den USA. Dort zählen sie an vielen Schulen zum üblichen pädagogischen Angebot für einzelne Lernende, die eine stärker individualisierte, regelmäßigere und intensivere Unterstützung als andere benötigen. Im Workshop werden die Maßnahmen vorgestellt und die Umsetzung in der eigenen Lerngruppe bzw. an der eigenen Schule angebahnt.

Material aus dem Workshop:

Präsentation: Check In – Check Out & Daily Behavior Report Cards (PDF, 0,9 MB)

Handout: Check In – Check Out (PDF, 1,0 MB)

Formular: Check In – Check Out (PDF, 0,5 MB)

Ein „Selbstlernführerschein“ als Prozessportfolio im Deutschunterricht

Workshop 7

Referent: Sven Scheerer, Städt. Gymnasium Eickel Herne

Anhand eines Praxisbeispiels wird ein Prozessportfolio vorgestellt, das im Deutschunterricht einer 5. Klasse im Gemeinsamen Lernen erprobt wurde. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten „Selbstlernführerschein“, mit dem die Schülerinnen und Schüler ihren Lernprozess selbstständig steuern und evaluieren können.

Die Förderung von Selbständigkeit und Selbstorganisation stellt für die Lernenden eine zentrale Kompetenz dar, die sowohl in schulischer als auch beruflicher Hinsicht zunehmend von hoher Bedeutung ist. Anhand einer Unterrichtssequenz zum Gegenstand „Informationstafeln für den Zoo“, wird gezeigt, wie eine Sachtextproduktion mittels eines Prozessportfolios gesteuert wird, um den Schülerinnen und Schülern einen selbstreflexiven Lernprozess zu ermöglichen, der sowohl den individuellen Lerngeschwindigkeiten als auch den unterschiedlichen Lernschwerpunkten Rechnung trägt.

Material zum Workshop:

Präsentation: Ein Selbstlernführerschein als Prozessportfolio im Deutschunterricht

Verlaufsdiagnostische Lernbegleitung im Unterrichtsfach Sachunterricht der Grundschule

Workshop 8

Referentinnen: Elisa Kronibus, QUA-LiS NRW; Claudia Hellkötter, Sälzer Gemeinschaftsgrundschule Bad Sassendorf

Als Beispiel einer verlaufsdiagnostischen Lernbegleitung wird ein Produktportfolio vorgestellt, das im Rahmen einer Werkstattarbeit im Sachunterricht der Grundschule (4. Klasse) eingesetzt wurde. Die übliche Praxis von Werkstattarbeit in Grundschulen stellt hohe Anforderungen im Bereich der Lern- und Leistungsbereitschaft an die Schülerinnen und Schüler (z.B.  Selbständige Arbeitstechniken und Kompetenzen wie Zielgerichtetheit und Durchhaltevermögen im Arbeitsprozess). Das Portfolio hat das Ziel, die Lernenden an dieser Stelle zu unterstützen und sie wie ein „Geländer“ durch den Arbeitsprozess zu begleiten. Integrierte Reflexionsaufgaben ermöglichen Lehrkräften und Lernenden, über Schwierigkeiten und Stolpersteine während des Arbeitsprozesses ins Gespräch zu kommen und gemeinsam weitere Lernwege festzulegen.

Material zum Workshop:

Präsentation: Verlaufsdiagnostische Lernbegleitung im Unterrichtsfach Sachunterricht der Grundschule

  

Herzlichen Dank für das konstrukte Feedback zu unserer Fachtagung!

Eindrücke vom Tagungstag aus der QUA-LiS NRW

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