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Aspekte inklusiver Schulkultur

 An der Ernst-Moritz-Arndt Schule werden seit 26 Jahren Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf gemeinsam beschult.

Von Anfang an war ein Leitsatz für die Pädagogik und den Unterricht aller Kinder gemeinsam wichtig: „So viel Unterricht gemeinsam wie möglich – so viel Unterricht getrennt wie nötig“. Dabei orientierten sich alle Lehrkräfte immer am Bedarf der Kinder:

  • wann muss der Unterricht in einer Kleingruppe stattfinden, damit das einzelne Kind dem Unterricht folgen kann und Lernerfolge möglich sind?
  • wann kann der Klassenverband zusammenbleiben und alle Kinder erfahren Lernerfolge individuell geprägt, aber gemeinsam im Raum?

Im Laufe der Jahre hat sich an der EMA eine inklusive Schulkultur herausgebildet, die sich unter Berücksichtigung dieses Leitsatzes im Alltag bewährt hat.

Wie konnte das geschehen? Die Schulleitung achtete immer darauf, dass die „Brille der Sonderpädagogik“ nicht abgesetzt wurde!

 

1. Aspekt
Kollegium

  • In allen schulinternen Gremien waren neben den Grundschullehrkräften auch immer Lehrkräfte für Sonderpädagogik aktiv. Zu jeder Zeit sollte bei Entscheidungen der Blickwinkel der Grundschulpädagogik gemeinsam mit dem Blickwinkel der Sonderpädagogik tragend sein.
  • Der Arbeitskreis Ganztag (Entwicklung einer inklusiven Ganztagsschule), die Steuergruppe (Qualitätsentwicklung einer inklusiven Unterrichtsgestaltung), wechselnde Arbeitskreise für bestimmte Projekte (Theaterwoche, Sport- und Spielefest, Projektwochen und Schulfest, …) und auch alle Fachkonferenzen wurden paritätisch besetzt.
  • Innerhalb der Lehrerschaft entstanden hier viele Diskussionen und die Annäherung an das jeweils andere Berufsbild geschah im Vollzug der pädagogischen Arbeit.
2. Aspekt
Elternschaft
  • Ebenso wurden die Positionen der Mitbestimmung unter dieser Option besetzt. In allen Klassen mit „Gemeinsamem Unterricht“, später „Gemeinsamem Lernen“ (GL) wurden die Elternvertretungen so gewählt, dass Eltern, die Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf hatten und Eltern, deren Kinder keinen sonderpädagogischen Förderbedarf hatten, gemeinsam die Klassenpflegschaftsvertretungen bildeten. Auch bei der Wahl der Schulkonferenz wurde dies jeweils von den Eltern und vom Lehrerkollegium beachtet.
3. Aspekt
Teamarbeit

  • Letztlich gelang es so in der Schule, die inklusive Sichtweise möglichst in allen Entscheidungen zu berücksichtigen. Dies ging nicht immer ohne Diskussionen und konstruktive Streitkultur, förderte aber schließlich dasZusammenwachsen der pädagogischen Richtungen.
  • Aus Schulleitungssicht waren die Teams in ihrer Unterrichtsarbeit am erfolgreichsten, die sich dieser positiven Auseinandersetzung mit den beiden pädagogischen Richtungen bedienten: die Sonderpädagogik verlangte das Wiederholen und Verharren bei einem Unterrichtsinhalt, die Grundschulpädagogik trieb den Stoff voran. Wer sich dieser Streitkultur öffnet und sich positiv und ergebnisorientiert einbringt, erreicht  Inklusive Schulkultur.
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