SINUS.Nordrhein-Westfalen
Das ursprünglich von der Bund-Länderkommission initiierte
SINUS-Projekt zur Steigerung der Effizienz des
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts wird in einer zurzeit
beginnenden dritten Phase eigenständig durch das Land
Nordrhein-Westfalen fortgeführt. Die neue Phase baut auf bisherigen
Erfahrungen und Ergebnissen auf und erweitert den Rahmen konsequent in
Richtung Professionsentwicklung. Die wesentliche Aufgabe dabei ist die
Erprobung von Möglichkeiten, innovative und erfolgversprechende
fachspezifische Ansätze bzw. Unterrichtskonzeptionen nachhaltig in der
Arbeit schulischer Fachgruppen zu verankern und für die Lehr-/
Lernkultur eines Fachbereichs fruchtbar zu machen. Damit wird
angesprochen: mehr Kooperation und professioneller Diskurs, mehr
Offenheit und geteilte Verantwortung, mehr Effektivität und Qualität.
Dies ist umso wichtiger in der aktuellen Situation, in der sich wegen
einer veränderten Sicht auf Unterricht ein Paradigmenwechsel
abzeichnet: Output- und Kompetenzorientierung fordern die Gestaltung
kumulativer und individualisierter Lernprozesse, verbunden mit
bestimmten Formen der Rechenschaftslegung. Die Verantwortung für
Lernergebnisse verschiebt sich dadurch, auch in der subjektiven
Wahrnehmung, mehr als bisher auf die unterrichtenden Lehrpersonen. Es
ist sinnvoll und auch leichter, diese Verantwortung gemeinsam zu tragen.
SINUS.NRW
kann Schulen bzw. Fachgruppen bei Veränderungen begleiten und
unterstützen. SINUS-Koordinatorinnen und -Koordinatoren liefern
Know-how bei kooperativen Arbeitsformen, bei Verfahren zur Analyse des
Unterrichts und bei der schulischen Curriculums- und
Unterrichtsentwicklung. Sie organisieren den Rahmen für die
Zusammenarbeit mehrerer Schulen, die in „Schulsets“ kooperieren. SINUS
NRW verfügt über Mittel, mit denen Schulen beim Erreichen ihrer Ziele
unterstützt werden können. Entsprechend ist es möglich, gezielt
Experten einzubinden bzw. Expertenwissen einzuholen und Tagungen
durchzuführen.
Ein Vorhaben mit den beschriebenen Zielsetzungen ist
auf die Unterstützung der Fachgruppen angewiesen. Das verlangt
Engagement, bedeutet aber nicht, dass jeder Einzelne unzumutbar viel
Arbeit investieren muss. Wir erwarten, dass sich etwa 2-3 Personen pro
Schule regelmäßig an der Entwicklungsarbeit und den Treffen der
Schulsets aktiv beteiligen. Wir gehen davon aus, dass die anderen
Fachgruppenmitglieder bereit sind, die Entwicklung interessiert zu
verfolgen, Materialien und Konzeptionen im Unterricht auszuprobieren
und dazu Rückmeldung zu geben. Es sollte sich eine Bereitschaft
entwickeln, anderen Kolleginnen und Kollegen Einblick in den eigenen
Unterricht zu geben, um bestimmte Fragestellungen in der Praxis
untersuchen zu können. Es ist dabei klar, dass man sich an
Veränderungen behutsam herantasten muss und den Willen und die
Überzeugungen der Beteiligten achtet und zum Ausgangspunkt macht.
Ebenso
sollten die Schulleitungen bereit sein, die Arbeit der Fachgruppen
aktiv zu fördern. Das beinhaltet einerseits, die vereinbarten
Zielsetzungen konstruktiv mitzutragen und zu kommunizieren,
andererseits organisatorische Bedingungen zur Umsetzung der Ziele
sicher zu stellen. Über zu Beginn des Projekts in den Sets beschlossene
Zielvereinbarungen wird zwischen Schulleitung, Fachkonferenz und
Projektleitung ein Kontrakt geschlossen.
Mathematik
Zielsetzungen
- Professionalisierung der kooperativen Fachkonferenzarbeit zur Unterrichtsentwicklung im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Bereich
- Bearbeitung von relevanten Themen für die tägliche Unterrichtsarbeit unter Berücksichtigung aktueller bildungspolitischer Schwerpunkte
- Qualitätssteigerung im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Unterricht
- Umsetzung der Bildungsstandards und anderer Rahmenvorgaben
Organisation
- Pro Set werden ca. 4 Schulen von einem Set-Moderator betreut.
- Pro Schule arbeiten 2 – 3 Kollegen regelmäßig in den Set-Sitzungen mit.
- Die Fachkonferenzen der Set-Schulen arbeiten kooperativ mit.
- Eine Evaluation des Projektes findet ab Dezember 2010 statt.
Projekte/ Sets
- Förderung prozessbezogener Kompetenzen (U. Schmidt, V. Kampmeier)
- Unterrichtskonzepte in der Sek I zur Sek II mit Blick auf die im Zentralabitur geforderten Kompetenzen (U. Brauner)
- Selbstständiges Arbeiten im Mathematikunterricht (R. Altmann)
- Konzepte zum Gebrauch digitaler Werkzeuge (M. Rüsing)
- Diagnose und Intervention in der Sekundarstufe I (Dr. A. Pallack)
- Stochastik in der Sekundarstufe I (C. Trappe)
Angebote an die Schule
- Moderation
- Expertenunterstützung
- Mediale Unterstützung
- Schul- und schulformübergreifende Zusammenarbeit
- Reisekostenerstattung
Voraussetzungen zur Teilnahme
- Dauerhafte Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme an den Besprechungen von 2 – 3 Kollegen der Fachkonferenz Mathematik
- Bereitschaft der Fachkonferenz der Schule zur kooperativen Zusammenarbeit
- Aktive Unterstützung durch die Schulleitung
Erwartete Ergebnisse
- Konzepte zur Professionalisierung der kooperativen Fachkonferenzarbeit
- Beiträge zu Unterrichtsentwicklung (je nach Zielsetzung der Gruppe)
- Ermittlung von förderlichen Bedingungen (Erfolgsfaktoren) zur Steigerung der Unterrichtsqualität
- Instrumente zur Evaluation der Arbeit in den SINUS-Sets, Ergebnisse der Evaluation
Die Ergebnisse werden zusammenfassend dokumentiert und veröffentlicht.
Naturwissenschaftliche Fächer
Ziele
- Professionalisierung der kooperativen Fachkonferenzarbeit zur Unterrichtsentwicklung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich
- Stärkung der Unterrichtsqualität im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht
- Stärkung des Schülerinteresses an naturwissenschaftlich-technischer Bildung
- Bearbeitung von relevanten Themen für die tägliche Unterrichtsarbeit unter Berücksichtigung aktueller bildungsrelevanter Schwerpunkte
- Umsetzung der Bildungsstandards und anderer Rahmenvorgaben
Themenschwerpunkte
- Entwicklung und Erprobung von Lernaufgaben zur individuellen Kompetenzentwicklung
- Entwicklung und Erprobung kompetenzorientierter Diagnoseinstrumente
- Zusammenarbeit der drei naturwissenschaftlichen Fächer in der Sekundarstufe I
Angebote an die Schulen
- Unterstützung der Fachgruppenarbeit
- Expertenunterstützung
- Mediale Unterstützung
- Schul- und schulformübergreifende Zusammenarbeit
- Reisekostenerstattung
Voraussetzungen zur Teilnahme
- Dauerhafte Mitarbeit und regelmäßige Teilnahme an den Besprechungen
- Bereitschaft der Fachkonferenz der Schule zur kooperativen Zusammenarbeit insbesondere zur Erprobung und Rückmeldung
- Aktive Unterstützung durch die Schulleitung
Erwartete Ergebnisse
- Instrumente zur Evaluation der Arbeit in den SINUS Sets, Ergebnisse der Evaluation
- Konzepte zur Professionalisierung der kooperativen Fachkonferenzarbeit
- Beiträge zu Unterrichtsentwicklung (je nach Zielsetzung der Gruppe)
- Ermittlung von förderlichen Bedingungen (Erfolgsfaktoren) zur Steigerung des Schülerinteresses und der Unterrichtsqualität
Die Ergebnisse werden zusammenfassend dokumentiert und veröffentlicht.