Anknüpfungspunkte im Referenzrahmen Schulqualität NRW
Auf dieser Seite sind einige Anknüpfungspunkte im Referenzrahmen Schulqualität NRW aufgeführt, die sich auf gendersensible Bildung und Erziehung in der Schule beziehen.
Die Kriterien im Referenzrahmen sind unterschiedlichen Inhaltsbereichen zugeordnet. Sie werden durch so genannte aufschließende Aussagen erläutert.
Beispiele sind:…
Dimension 2.4 - Schülerorientierung und Umgang mit Heterogenität: Kriterium 2.4.1
im Inhaltsbereich 2.4 Schülerorientierung und Umgang mit Heterogenität
Kriterium 2.4.1:
Das Lehren und Lernen wird schülerorientiert und heterogenitätssensibel gestaltet.
Aufschließende Aussage A2:
- Heterogenität in ihrer Mehrdimensionalität von genderspezifischen, kulturellen und sprachlichen Aspekten bis hin zu Diversitätsmerkmalen, wie u.a. behinderungsspezifischer Bedürfnisse (im Sinne der UN-Behindertenkonvention), wird reflektiert und berücksichtigt.
Aufschließende Aussage A13:
- Lernzugänge und Inhaltsbezüge werden gendersensibel reflektiert, ohne Stereotype zu verstärken.
Dimension 1.4 - Langfristige Wirkungen: Kriterium 1.4.1
im Inhaltsbereich 1.4 Langfristige Wirkung
Aufschließende Aussage A1:
- Die Schule trägt dazu bei, dass die Wahl des weiteren Bildungsweges nicht von Merkmalen wie beispielsweise sozialem Status, Zuwanderungsgeschichte, Geschlecht oder Behinderung geprägt ist.
Aufschließende Aussage A2:
- Die Schule trägt dazu bei, dass bei der Berufswahl geschlechtsbezogene Rollenzuschreibungen überwunden werden und eine selbstbestimmte und unabhängige Lebensführung ermöglicht wird.
Dimension 2.7 - Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung: Kriterium 2.7.2
im Inhaltsbereich 2.7 Lernerfolgsüberprüfungund Leistungsbewertung
Kriterium 2.7.2:
Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung sind so angelegt, dass sie die Lernentwicklung bzw. den Lernstand der Schülerinnen und Schüler angemessen erfassen und Grundlagen für die weitere Förderung der Schülerinnen und Schüler sind.
Aufschließende Aussage A2:
- Die Leistungsbewertung im Rahmen der zieldifferenten Förderung sowie im zielgleichen Unterricht erfolgt in einer potenzialorientierten und nicht diskriminierenden Form.
Aufschließende Aussage A6:
- Im Bemühen ummöglichst objektive Einschätzungen der Schülerleitungen werden Fehlerquellen (z.B. geschlechts- und kulturbezogene Vorurteile) kritisch reflektiert.
Dimension 2.9 - Bildungssprache und sprachsensibler (Fach-)Unterricht: Kriterium 2.9.1
im Inhaltsbereich 2.9 Bildungssprache und sprachsensibler (Fach-)Unterricht
Kriterium 2.9.1:
Die Schule fördert den Erwerb der Bildungssprache systematisch und koordiniert.
Aufschließende Aussage A3:
- Lehrkräfte sind Sprachvorbilder und achten auf gendersensible und diskrimierungsfreie Sprache.
Dimension 3.1 - Werte- und Normenreflexion: Kriterium 3.1.1
im Inhaltsbereich 3.1 Werte und Normenreflexion
Kriterium 3.1.1:
Der Umgang und die Auseinandersetzung mit Werten und Normen regen zur Wertereflexion und zur Auseinandersetzung mit demokratischen, ethischen und sozialen Aspekten an.
Aufschließende Aussage A1
- In der Schule werden Werte und Normen, Grundannahmen und Überzeugungen, Menschenbilder sowie Denk- und Handlungsweisen in vielfältigen Zusammenhängen reflektiert.
Dimension 3.2 - Kultur des Umgangs miteinander: Kriterium 3.2.1
im Inhaltsbereich 3.2 Kultur des Umgangs miteinander
Kriterium 3.2.1:
Der Umgang miteinander ist von gegenseitigem Respekt und gegenseitiger Unterstützung geprägt.
Aufschließende Aussage A11:
- Die Schule schafft Gelegenheiten dafür, dass Gewalt-, Missbrauchs- und Korrumpierungsaspekte zur Sprache gebracht werden können.
Dimension 3.2 - Kultur des Umgangs miteinander: Kriterium 3.2.2
im Inhaltsbereich 3.2 Kultur des Umgangs miteinander
Kriterium 3.2.2:
In allen Bereichen wird Diversität geachtet und berücksichtigt.
Aufschließende Aussage A1:
- Die Schule fördert innerhalb der Schulgemeinschaft ein Verständnis, das Vielfalt und Unterschiedlichkeiten als Normalität anerkennt.
Aufschließende Aussage A2:
- Die Schule nutzt die Vielfalt an der Schule bei der Gestaltung des Schullebens.
Aufschließende Aussage A3:
- Die Schule lässt keine Form der Ausgrenzung oder Diskriminierung zu.
Aufschließende Aussage A10:
- Geschlechtsspezifisches Rollenverhalten wird in unterschiedlichen schulischen Handlungszusammenhängen reflektiert, ohne Stereotype zu verstärken.
Aufschließende Aussage A11:
- Die Interessen aller Geschlechter werden bei der Gestaltung des Schullebens gleichermaßen berücksichtigt.
Dimension 4.1 - Lehrerbildung: Kriterium: 4.1.3
im Inhaltsbereich 4.1 Lehrerbildung
Kriterium 4.1.3:
Die Lehrkräfte entwickeln ihre beruflichen Kompetenzen im Rahmen von Fort- und Weiterbildung kontinuierlich weiter.
Aufschließende Aussage A4:
- Lehrkräfte orientieren sich bei der Auswahl von Fort- und Weiterbildungsangeboten am Schulprogramm und am schuleigenen Fortbildungskonzept sowie an aktuellen Themen.
Dimension 4.3 - (Multi-)Professionelle Teams: Kriterium 4.3.1
im Inhaltsbereich 4.3 (Multi-)Professionelle Teams
Kriterium 4.3.1:
An Schulen wird teamorientiert gearbeitet.
Aufschließende Aussage A12:
- Von der Schule werden außerschulische Partner und Institutionen zur Erweiterung und Verbesserung der Beratungstätigkeit einbezogen.
Dimension 5.5 - Fortbildungsplanung: Kriterium 5.5.1
im Inhaltsbereich 5.5 Fortbildungsplanung
Kriterium 5.5.1:
Die schulische Fortbildungsplanung orientiert sich an den Vorgaben, den Zielsetzungen und Aufgabenstellungen der Schule sowie an den Qualifikationen und Entwicklungsbedarfen des Personals.
Aufschließende Aussage A3:
- Die Schule hat ein Fortbildungskonzept, das Schulentwicklungs- und individuelle Bedarfe berücksichtigt.
Publikationen
- Veröffentlichung "Pädagogische Orientierung für eine geschlechtersensible Bildung in Schulen in Nordrhein-Westfalen"
- Buch "Gendersensible Bildung und Erziehung in der Schule" in der QUA-LiS Publikationsreihe Beiträge zur Schulentwicklung
- Newsletter Gleichstellung in Schule und ZfsL vom Ministerium für Schule und Bildung NRW
Im Kontext
Ansprechpartnerin:
Ilke Glockentöger
E-Mail 02921/683-3022
In der QUA-LiS arbeitet eine Kommission mit Lehrkräften aus NRW zu geschlechtersensibler Bildung in der Schule. Bei Interesse an einer Mitarbeit melden Sie sich bitte bei Ilke Glockentöger.