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Station 1: Die Ausgangssituation

Frau K., ihre Klasse 8b und die Verwendung des Englischen in Partner- und Gruppenarbeitsphasen

Frau K. unterrichtet die Fächer Englisch und Erdkunde an einer Schule in der Kölner Innenstadt. Unter anderem erteilt Frau K. Englischunterricht in einer achten Klasse, der sich seit einiger Zeit aufgrund unterschiedlicher Faktoren zunehmend problematisch gestaltet. So zeichnet sich die Klasse hinsichtlich der Leistungsstärke durch eine enorme Heterogenität aus. Lediglich ein Viertel der Schülerinnen und Schüler kann als leistungsstark und interessiert bezeichnet werden, während ein Drittel der Lerngruppe eher als leistungsschwach und unmotiviert einzuschätzen ist. Die großen Differenzen hinsichtlich des Leistungsvermögens der einzelnen Schülerinnen und Schüler führen immer wieder zu Schwierigkeiten und Spannungen vor allem in Partner- und Gruppenarbeitsphasen.

Zudem ist die Sozialstruktur der Klasse durch eine starke Cliquenbildung geprägt und eine relativ hohe Anzahl der Schülerinnen und Schüler zeigt "typische" Verhaltensweisen pubertierender Jugendlicher: z. B. häufige Regel- und Disziplinverstöße und mangelnde Kooperationsbereitschaft innerhalb der Lerngruppe. Die Lernatmosphäre in der Klasse wird dadurch in vielen Situationen negativ beeinflusst, was sich wiederum besonders störend auf die Durchführung von Partner- bzw. Gruppenarbeiten auswirkt.

Im Englischunterricht besteht zudem ein großes Problem in der Verwendung der Zielsprache als Arbeitssprache, vor allem während der Zusammenarbeit der Lernenden untereinander. In diesen Phasen gleiten insbesondere die schwächeren Schülerinnen und Schüler immer wieder ins Deutsche ab und halten es für "kompliziert", "nervig" und "unnatürlich", sich in diesen Situationen auf Englisch zu verständigen. 

Hinweise für die Moderation

Die Inhalte des vorliegenden Fallberichts können entweder durch den Moderator oder die Moderatorin narrativ vorgetragen werden oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lesen den Text in Einzelarbeit.

Aufgabe 1

  • Einzelarbeit:
    Studieren Sie den Fall Frau K. und entwickeln Sie Hypothesen, was Frau K. aufgrund der beschriebenen Schwierigkeiten im Englischunterricht unternehmen wird.
  • Partnerarbeit:
    Diskutieren Sie die Situationsbeschreibung des Falls sowie die von Ihnen entwickelten Handlungshypothesen mit Ihrem Nachbarn oder Ihrer Nachbarin.
  • Plenum:
    Beraten Sie, welche der vorgeschlagenen Handlungshypothesen hinsichtlich ihrer Prakti-kabilität und Effektivität am geeignetesten für die Unterrichtswirklichkeit an Ihrer Schule erscheinen.
    Welche der insgesamt genannten hypothetischen Handlungsschritte beziehen sich auf den Bereich Evaluation?
    Wählen Sie zwei evaluierende Maßnahmen aus, die Ihnen hinsichtlich ihrer Praktikabilität und Effektivität am sinnvollsten erscheinen.

Zur Definition und Formen der Evaluation siehe z. B.:.

  • MSWWF (Ministerium für Schule und Weiterbildung Wissenschaft und Forschung NRW) (Hrsg.): Evaluation – eine Handreichung. Frechen 1999, Seite 10 – 15.
  • Burkard, C. / Eikenbusch, G.: a.a.O., S. 23 - 24.

Übersichten über Verfahren der Evaluation und ihre Vor- und Nachteile finden sich z. B. in:

  • MSWWF (Ministerium für Schule und Weiterbildung Wissenschaft und Forschung NRW) (Hrsg.): Evaluation – eine Handreichung. Frechen 1999, Seite 36 - 37.

Zu Evaluation und Handlungsforschung im Bereich des (Fremd-)Sprachenunterrichts siehe z. B.:

  • Burns, A.: Collaborative Action Research for English Language Teachers. Cambridge: CUP 1999.
  • McDonough, J./ McDonough, S.: a.a.O.
  • Wallace, M.J.: a.a.O.
  • Tudor, I.: Learner – centredness as Language Education. Cambridge: CUP 1996. Seite 66 - 95, 161 - 196.g
  • Nunan, D. / Lamb, C.: The Self-directed Teacher. Cambridge: CUP 1996. Seite 229 - 252.

 

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