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Aufholen nach Corona – Abbau von Lernrückständen

HinweisHinweis: Dieses Portal wird voraussichtlich zum Ende des Schuljahres 2023/24 abgeschaltet. Der überwiegende Teil der hier zusammengestellten Unterstützungsmaterialien ist jetzt und zukünftig auf den Seiten zur Individuellen Förderung der QUA-LiS NRW zu finden. Das Angebot wird dort regelmäßig aktualisiert und ergänzt.

Jede Schule hat eine eigene, den jeweiligen besonderen Bedingungen angepasste Diagnose- und Unterstützungskultur zur angemessenen individuellen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler. Die Lehrkräfte und die weiteren pädagogischen Fachkräfte an den Schulen in Nordrhein-Westfalen verfügen über vielfältige Kompetenzen und Erfahrungen bei der Unterstützung ihrer Schülerinnen und Schüler. Eingebettet in die jeweiligen schulischen Förderkonzepte nutzen sie Möglichkeiten der Diagnose von Lernständen sowie der individuellen Förderung, beraten ihre Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern und sorgen für ein soziales Klima des lernförderlichen Miteinanders.

Ergänzend hierzu stellt die QUA-LiS NRW dieses Online-Angebot als Teil der Bund-Länder-Initiative „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ den Schulen im Land zur Verfügung, um mögliche Lernrückstände, die z. B. durch die COVID-19-Pandemie entstanden sind, aufzuholen. Die in diesem Angebot zusammengestellten Unterstützungsmaterialien beziehen sich sowohl auf das fachliche als auch auf das überfachliche – wie etwa das sozial-emotionale – Lernen. In den Extra Wochen des Ankommens, aber auch über die Pandemie hinaus, können die Materialangebote bei der Ermittlung von Förderbedarfen unterstützen und bei der individuellen Förderung helfen.

Dieses Online-Angebot beinhaltet – erreichbar über das Menü auf der linken Seite – eine systematische Zusammenstellung von Unterstützungsmaterialien

  • zur kombinierten fachbezogenen Diagnose und Förderung,
  • zur fachbezogenen Diagnose,
  • zur fachbezogenen Förderung sowie
  • zu überfachlichen Bereichen.

Welche Zielsetzung verfolgt das Online-Angebot?

Das Angebot bietet eine systematische Zusammenstellung von Diagnosetools und Unterstützungsmaterialien, die zur Erhebung der individuellen Lernstände der Schülerinnen und Schüler und zur Einleitung von Maßnahmen der individuellen Förderung genutzt werden können. Das Angebot versteht sich als Zusatzmaterial und Ergänzung zu den in den Schulen eingeführten Diagnose-, Förder- und Unterstützungsmaßnahmen zur individuellen Förderung ihrer Schülerinnen und Schüler. Es gibt einen Überblick über staatliche sowie kostenfreie und kostenpflichtige weitere Materialien. Die Auswahl der Materialien, insbesondere von kommerziellen Anbietern, stellt keine Empfehlung der QUA-LiS NRW dar, sondern bietet einen übersichtlichen Einblick in mögliche Diagnose- und Fördermaterialien. Neben dieser Auswahl gibt es auch geeignete Materialien anderer Anbieter.

Die im Online-Portal zusammengestellten Materialien stellen ein Angebot dar und ihr Einsatz ist nicht verpflichtend. Sie eignen sich für den unmittelbaren Einsatz im Fachunterricht und in außerunterrichtlichen Angeboten (z. B. im Förderunterricht und in Lernzeiten). Grundlegend für diesen Einsatz ist, dass Diagnostik und Förderung eng miteinander verknüpft sind. Das Angebot kann die Lehrkräfte dabei unterstützen, die individuelle Lernausgangslage der Schülerinnen und Schüler – ergänzend zu den schuleigenen Formen – durch fachliche und fachunabhängige Kompetenztests und Materialien zu ermitteln und auf Grundlage dieser Hinweise Maßnahmen einer gezielten Förderung einzuleiten.

Die Zusammenstellung an Unterstützungsmaterialien berücksichtigt auch den Einsatz an Förderschulen, wobei eine Differenzierung nach Förderschwerpunkten im Rahmen dieses Online-Angebots nicht erfolgen kann. Sie sind nicht geeignet zur Ermittlung eines sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs bzw. eines Förderschwerpunktes. Förderschulen und Schulen des Gemeinsamen Lernens verfügen hierzu über geeignete Ermittlungsformen.

Die Materialien können lernprozessbegleitend eingesetzt werden, dienen jedoch im hier gegebenen Kontext der Ermittlung von und des Umgangs mit Lernrückständen nicht der Leistungsüberprüfung und Leistungsbewertung.

Was beinhaltet das Online-Angebot und wie ist es aufgebaut?

Das Angebot ermöglicht eine anwendungsbezogene Auswahl von Unterstützungsmaterialien zu den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik, zu den Naturwissenschaften, weiteren Fremdsprachen und weiteren Fächern (insbesondere für das Fach Sport) sowie zu überfachlichen Bereichen. Die Materialien sind mit einer Kurzbeschreibung versehen sowie mit schnell ersichtlichen Angaben

  • zur Eignung für den Einsatz in bestimmten Jahrgangsstufen (im Titel),
  • zu möglicherweise anfallenden Kosten (Euro-Icon),
  • zur Eignung für den Einsatz in einzelnen Schulformen (in einer Tabelle) sowie
  • zum Fundort des Materials – in der Regel mit einem Internetlink, über den das jeweilige Material aus dem Webportal heraus direkt zu erreichen ist.
    Das Portal
  • hat auf einer ersten Ebene eine übersichtliche Menüführung zum gezielten Auffinden geeigneter fachbezogener Materialien zur Diagnose und zur Förderung sowie zu überfachlichen Bereichen,
  • gliedert sich auf der zweiten Ebene nach Fächern bzw. in unterschiedliche überfachliche Bereiche (sozial-emotionales Lernen, Lernentwicklung, Feedback und Beratung, allgemeine Diagnostik, Sprachbildung sowie Lebenssituation von Schülerinnen und Schülern),
  • unterscheidet auf der dritten Ebene nach Schulstufen (Primarstufe, Sekundarstufe I, Sekundarstufe II und Berufskolleg),
  • listet staatliche Angebote einer Rubrik einzeln auf und fasst weitere Materialien in einem Eintrag zusammen.

In der rechten Spalte des Online-Portals werden „im Kontext“ weitere fach- oder themenspezifische Unterstützungsangebote – beispielsweise der QUA-LiS NRW und des Ministeriums für Schule und Bildung NRW – aufgeführt.

Welche Überlegungen können bei der Auswahl und dem Einsatz einzelner Materialien u.a. zur Diagnose hilfreich sein?

Die nordrhein-westfälischen Schulen entwickeln kontinuierlich ihre Diagnose- und Unterstützungskultur hinsichtlich der Ermittlung von Lern- und Entwicklungsständen, der individuellen Förderung sowie der Beratung im Rahmen der Schulentwicklungsarbeit weiter. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und des Wiedereinstiegs in den Präsenzunterricht können sich nun neue Fragestellungen und Anforderungen an die Förder- und Beratungskonzepte ergeben: Das Lernen auf Distanz wurde in besonderem Maße beeinflusst von unterschiedlichen Unterstützungsmöglichkeiten in den Familien, räumlichen Lernsituationen, finanziellen Gegebenheiten, existenziellen Sorgen und der Einschränkung sozialer Kontakte. Die Lernerfahrungen sowie Lern- und Entwicklungsstände der Schülerinnen und Schüler können folglich in ihrer Heterogenität stärker ausgeprägt sein.

Die in diesem Angebot zusammengestellten Unterstützungsmaterialien bilden ein breites Spektrum an Diagnose- und Fördermöglichkeiten ab, welche bei passgenauer Auswahl die jeweiligen Förder- und Beratungskonzepte der Schule sinnvoll ergänzen können. Sie können auch über die Situation der Pandemie hinaus gewinnbringend und nachhaltig eingesetzt werden und eine zielgerichtete Schul- und Unterrichtsentwicklung in diesem Bereich unterstützen.

Im Folgenden werden Orientierungshilfen in Form von exemplarischen Leitfragen gegeben, die die vorbereitende, begleitende und nachbereitende Reflexion des Einsatzes einzelner Instrumente initiieren und leiten können. Dabei gilt der Grundsatz, dass eine intensive Vorbereitung die Effektivität und Akzeptanz des Einsatzes sowie dessen Nutzen für alle Beteiligten steigert.

Zur einfachen Handhabung und individuellen Bearbeitung stehen diese Orientierungshilfen auch als Druckversion zum Download zur Verfügung:

I Überlegungen vor der Umsetzung von Maßnahmen zur Diagnostik

Ausgangslage – an Bewährtes anknüpfen

  • Welche diagnostischen Verfahren wurden in der Vergangenheit angewendet? Was hat sich etabliert?
  • Welche Erfahrungen und Kompetenzen im Umgang mit diagnostischen Verfahren sind an der Schule vorhanden?
  • In welchen Bereichen sind ergänzende Diagnosetools und Unterstützungsmaterialien sinnvoll? Wie sehen die Anforderungen an diese Materialien vor dem Hintergrund der eigenen Schul- und Unterrichtskultur aus?
  • Welche Fördermöglichkeiten bestehen an der Schule und sind diese anschlussfähig an das durchgeführte diagnostische Verfahren?

Bedingungen

  • Wer führt die Diagnostik durch und wertet diese aus, z. B. Klassen-, Fachlehrkräfte oder pädagogische Fachkräfte?
  • Welche Räume eignen sich für die Durchführung des Verfahrens?
  • In welchem zeitlichen Setting wird die Diagnostik durchgeführt, z. B. während des Unterrichts, in der Pause oder zu einer extra vereinbarten Zeit?
  • Welche Materialien und Medien werden zur Durchführung benötigt?

Grundsätzliche Zielsetzung

  • Welche fachlichen oder überfachlichen Kompetenzen sollen festgestellt werden?
  • Für welchen konkreten Bereich sollen Lernschwächen oder -stärken ermittelt werden, um eine passgenaue Förderung anschließen zu können?
  • Wird das Ziel verfolgt, Kompetenzen aufzudecken, die z. B. in einem Tutorinnen- und Tutorenprogramm münden? Welche Kompetenzbereiche sind hierfür relevant?
  • Wird das Ziel verfolgt, durch den Distanzunterricht neu entstandene bzw. weiterentwickelte Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern festzustellen?

Zielgruppe

  • Für wen wird nach einem diagnostischen Tool gesucht, z. B. für eine bestimmte Schülerin oder einen bestimmten Schüler, eine Kleingruppe, die gesamte Klasse, eine gesamte Jahrgangsstufe?
  • Soll ein Einsatz im zielgleichen oder zieldifferenten Unterricht erfolgen?
  • Wie kann verhindert werden, dass sich das Verfahren während der Durchführung belastend auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt? Wie könnte interveniert werden?

Kommunikation

  • Mit welchen Personen(gruppen) wird die Auswahl des Tools abgesprochen, z. B. mit der Schulleitung, den Kolleginnen und Kollegen, den pädagogischen Fachkräften, den Erziehungsberechtigten, den Schülerinnen und Schülern?
  • In welcher Form werden die Schülerinnen und Schüler und deren Erziehungsberechtigte angemessen über das Vorhaben informiert?

Prävention/Intervention

  • Ist der gewählte Ansatz präventiv ausgerichtet bzw. wie kann eine präventive Ausrichtung gelingen?
  • Sollen Entwicklungsrückstände erkannt werden? Was können die Kinder und Jugendlichen aus eigener Kraft erreichen?
  • Ist der gewählte Ansatz interventiv ausgerichtet nach bereits festgestellten Lernschwächen und -stärken?
  • Welche externen Unterstützungsmöglichkeiten gibt es zur Prävention und Intervention?

Rahmung

  • Auf welche Weise kann klar kommuniziert werden, wie der zeitliche Rahmen des Verfahrens geplant ist, mit welchem Ziel das Verfahren durchgeführt wird und was mit dem Ergebnis passiert?
  • Welche Zeiten lassen sich zum Verfahren für die gemeinsame Beratung und den Austausch der Beteiligten einplanen?

Schulentwicklungsprozess

  • Wie kann der Einsatz des diagnostischen Verfahrens als regelmäßig wiederkehrendes Instrument geplant und damit nachhaltig im Schulentwicklungsprozess verankert werden?
  • Wie oft und zu welchen Gelegenheiten (im Unterricht, in Lernzeiten, an einem Projekttag, …) soll das Verfahren eingesetzt werden?
  • Passen die ausgewählten diagnostischen Verfahren zu den im Schulprogramm formulierten Leitsätzen?

Übergänge

  • Welche Informationen können verstärkt miteinbezogen werden, die an Schnittstellen wie z. B. dem Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule gewonnen wurden?

Vorüberlegungen zum Umgang mit den Ergebnissen

  • Wie werden nachfolgend die Ergebnisse kommuniziert?
  • Von wem werden die Ergebnisse kommuniziert?
  • Welche Aspekte des Datenschutzes müssen beachtet werden?
  • Welche Fördermöglichkeiten bestehen in der Schule und wer führt diese durch?
  • Welche Fördermaßnahmen auch von Partnerinnen und Partnern des außerschulischen Beratungs- und Unterstützungsnetzwerks können genutzt werden?

II Überlegungen während der Durchführung des diagnostischen Verfahrens

Einstieg

  • Bewährt sich das geplante Setting im Rahmen der Durchführung?
  • Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass sich das Verfahren belastend auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt? Wie könnte interveniert werden?

Rahmung

  • Gibt es Anhaltspunkte dafür, den geplanten zeitlichen Rahmen, die Zielrichtung und den geplanten Umgang mit den Ergebnissen anzupassen?
  • Sind die geplanten Zeitfenster für die gemeinsame Beratung und den Austausch der Beteiligten angemessen?

III Überlegungen im Anschluss an die Durchführung des diagnostischen Verfahrens

Auswertung

  • Sind die Vorgaben des Datenschutzes berücksichtigt und wird angemessen sensibel mit den gewonnenen Daten umgegangen?
  • Wer ist ggf. an einer ersten Interpretation des Ergebnisses zu beteiligen?
  • Wie können die Ergebnisse vor dem Hintergrund der dem Diagnoseverfahren zugrundeliegenden Standards und Normen den individuellen Ausgangslagen entsprechend interpretiert werden?

Ergebnisse

  • Für welche Personen(gruppen) sind die Ergebnisse relevant? (Einbezug auch des weiteren pädagogischen Personals aus der Schulsozialarbeit oder dem Ganztag)
  • Welche Fördermöglichkeiten innerhalb der Schule bieten sich mit Blick auf die Ergebnisse des diagnostischen Verfahrens an?
  • Welche Auswirkungen haben die Ergebnisse auf die Unterrichts- und Schulentwicklung?
  • Wird an eine öffentliche Dokumentation der Ergebnisse gedacht? Wo werden diese wie veröffentlicht? Welche Aspekte des Datenschutzes müssen hierbei beachtet werden?

Innerschulische Beratung und Unterstützung

  • Welche multiprofessionellen Expertisen (z. B. aus den Bereichen Ganztag, Sonderpädagogik, Schulsozialarbeit) werden bei der Ableitung von Fördermöglichkeiten systematisch eingebunden?
  • Welche pädagogisch Handelnden im Hinblick auf die Durchführung von Förderangeboten sind in der Schule angesprochen und welche Abstimmungsprozesse sind hierzu notwendig (u. a. auch Fachkräfte aus der Schulsozialarbeit und des Ganztags)?

Außerschulisches Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk

  • Welche Förderangebote des außerschulischen Beratungs- und Unterstützungsnetzwerks sollen einbezogen werden?
  • Wer kann die Kommunikation an der Schnittstelle von Schule und außerschulischem Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk gestalten und wer kann die Koordination des Angebots übernehmen?

Welche Angebote der Schulpsychologie NRW stehen zur weiterführenden Unterstützung und Beratung zur Verfügung?

Über die in den Kreisen und kreisfreien Städten eingerichteten schulpsychologischen Beratungsstellen besteht die Möglichkeit, Schulen bei der Auswahl von Materialien und bei der konkreten Umsetzung im Kontext diagnostischer Verfahren zu unterstützen. Informationen finden Sie z. B. auf der Homepage der Schulpsychologie NRW sowie auf der Homepage der QUA-LiS NRW

Die Schulpsychologie NRW hat unter „Schule und Corona“ hilfreiche Informationen und Inhalte für alle an Schule Beteiligten speziell im Zusammenhang mit der Pandemie zusammengestellt.

Das Angebot wird kontinuierlich weiterentwickelt und ergänzt.

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