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Kompetenzbereiche, Inhalte und Kompetenzerwartungen

Die in den Aufgaben und Zielen des Faches Sport (Kapitel 1) beschriebene umfassende  Handlungskompetenz in motorischen, sozialen und individuellen Bereichen wird durch die Verbindung der Kompetenzbereiche (Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz, Methodenkompetenz und Urteilskompetenz) mit den aus den Pädagogischen Perspektiven folgenden Inhaltsfeldern (inhaltliche Schwerpunkte) vermittelt. Bei der Formulierung der Kompetenzerwartungen werden die Kompetenzbereiche und die Inhaltsfelder miteinander verknüpft.

     

    Schaubild: Kompetenzbereiche, Inhalte und Kompetenzerwartungen

    Kompetenzbereiche (vgl. Kap. 2.1) repräsentieren die Grundstrukturen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, den Kompetenzerwerb zu differenzieren und zu strukturieren, um dadurch den Zugriff für die am Unterrichtsprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

    Inhaltsfelder (vgl. Kap. 2.2) folgen begrifflich den pädagogischen Perspektiven. Sie strukturieren mit ihren jeweiligen übergreifenden inhaltlichen Schwerpunkten auf der Ebene oberhalb der Bewegungsfelder und Sportbereiche die verbindlichen und unverzichtbaren Unterrichtsgegenstände.

    Bewegungsfelder und Sportbereiche (vgl. Kap. 2.3) strukturieren die konkreten fachlichen Inhalte entsprechend der Rahmenvorgaben für den Schulsport. Die inhaltlichen Kerne der neun verbindlichen Bewegungsfelder und Sportbereiche werden in Kap. 2.3 dargestellt.

    Kompetenzerwartungen (vgl. Kap. 2.4) beschreiben die fachlichen Anforderungen und die zu erwartenden Lernergebnisse jeweils zum Ende der Jahrgangsstufe 6, der Jahrgangsstufe 8 und der Jahrgangsstufe 10. Auf der Basis der Kompetenzbereiche und durch Verknüpfung der Inhaltsfelder mit den Bewegungsfeldern und Sportbereichen werden Kompetenzerwartungen differenziert formuliert. Sie bilden damit die Obligatorik ab, die Schülerinnen und Schüler im Sportunterricht im Laufe der Sek. I erwerben sollen. Sie

    •  beziehen sich auf beobachtbares Handeln in Bewegung, Spiel und Sport und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet.
    •  stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse auf einem mittleren Anforderungsniveau dar.
    •  ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Ende der Erprobungsstufe über das Ende der Jahrgangsstufe 8 bis zum Abschluss der Sekundarstufe I.

    Die zu erwartenden Kompetenzen aller Schülerinnen und Schüler sollen Ausgangspunkt für die Erweiterung der sportlichen Handlungskompetenz entsprechend der persönlichen Talente, Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler sein. 

    2.1 Kompetenzbereiche

    Die umfassende Handlungskompetenz in Bewegung, Spiel und Sport wird fachlich durch die folgenden Kompetenzbereiche strukturiert, die die zu erreichenden Kompetenzen bei den Schülerinnen und Schülern handlungs- und prozessbezogen bündeln:

    • Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz
    • Methodenkompetenz
    • Urteilskompetenz

    Dabei bildet die Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz den fachlichen Kern der Kompetenzentwicklung und jeweils den Ausgangspunkt für die Entfaltung der Methoden- und Urteilskompetenz.

    Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz

    Die Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz bildet die Basis einer umfassenden Handlungsfähigkeit in Bewegung, Spiel und Sport. Bewegung und Wahrnehmung sind wechselseitig aufeinander bezogen, da sportliches Bewegungshandeln neben den sichtbaren motorischen Komponenten immer auch Elemente der Selbstwahrnehmung und der Umgebungs- bzw. Außenwahrnehmung impliziert. Erst die Wahrnehmungskompetenz ermöglicht es, in sportlichen Handlungssituationen angemessene Bewegungsentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus umfasst die Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz auch die dem sportlichen Handeln immanenten kognitiven, emotional-psychischen, geschlechterbezogenen und sozialen Komponenten.

    Zur Ausbildung der gewünschten Bewegungskompetenz gehören physisch-technische, taktische und ästhetische Fähigkeiten und Fertigkeiten. Der Aufbau der Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz im Sportunterricht geht einher mit dem kontinuierlichen Erwerb und der Anwendung systematischen grundlegenden Wissens. Für die Realisierung des eigenen sportlichen Handels und für sportliches Handeln im sozialen Kontext ist es unverzichtbar, über sporttheoretisches Hintergrundwissen sowie Fach- und Sachkenntnisse bezogen auf unterschiedliche Sinngebungen des Sporttreibens zu verfügen und mit diesem Wissen situationsangemessen umgehen zu können.

    Übergreifende Kompetenzerwartungen

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • auf der Grundlage körperlich-sinnlicher Wahrnehmungen und Bewegungserfahrungen Handlungsentscheidungen treffen sowie diese in den jeweiligen Bewegungsfeldern und Sportbereichen anwenden und beschreiben,
    • Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten sinn- und situationsangemessen entwickeln bzw. gezielt verändern sowie normierte Bewegungsabläufe individuell funktionsgerecht gestalten,
    • eigene Emotionen und Emotionen anderer auch in sportlichen Risiko- und Wagnissituationen identifizieren und beschreiben sowie ihr sportliches Handeln reflektiert steuern,
    • die eigenen sportspezifischen psycho-physischen, technisch-koordinativen und taktisch-kognitiven Leistungen wahrnehmen, einschätzen und gezielt individuell verbessern,
    • vielfältige sportliche Spiel- und Handlungssituationen unter Berücksichtigung der Umgebung des Raumes mit- und gegeneinander, allein und in der Gruppe organisieren, anwenden sowie situativ anpassen,
    • sportliches Handeln unter Berücksichtigung von Aspekten wie psychischer, physischer, sozialer und gesundheitlicher Auswirkungen für sich und andere wahrnehmen und reflektieren sowie in unterschiedlichen sportlichen Kontexten und Sinngebungen anpassen.

     Methodenkompetenz

    Die Methodenkompetenz wird entwickelt durch den Erwerb grundlegender Verfahren, um sportbezogene Informationen und relevantes Fachwissen zu beschaffen, zu strukturieren und anzuwenden. Diese Verfahrenskenntnisse und spezifischen Informationen dienen dazu, sich selbstständig und strukturiert mit sportlichen Handlungssituationen auseinander zu setzen, eigenverantwortlich angemessene Bewegungslösungen zu finden sowie sportliche Handlungspläne zu entwerfen.

    Die Methodenkompetenz umfasst neben methodisch-strategischen Verfahren auch die Fähigkeit zur sachgerechten Anwendung sozial-kommunikativer Formen.

    Übergreifende Kompetenzerwartungen

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • grundlegende methodische Verfahren in Bewegungs-, Spiel- und Sportsituationen zielgerichtet anwenden, erläutern und sachgerecht nutzen,
    • grundlegende sozial-kommunikative Verfahren in Bewegungs-, Spiel- und Sportsituationen zielgerichtet anwenden und erläutern.

    Urteilskompetenz

    Die Urteilskompetenz ist eng verknüpft mit den anderen beiden Kompetenzbereichen. Sie umfasst die kritische Auseinandersetzung mit dem erarbeiteten fachlichen und methodischen Hintergrundwissen und der erlebten sportlichen Wirklichkeit, indem das selbstständige, auf Kriterien gestützte begründete Beurteilen im Mittelpunkt steht. Dies führt zu einem Abwägungsprozess und einem reflektierten Umgang im sozialen Miteinander und in eigenen sportpraktischen Situationen.

    Argumentativ schlüssiges Abwägen und Beurteilen im Fach Sport stützt sich damit sowohl auf sportpraktische Erfahrungen als auch auf fachliche und methodische Kenntnisse. Das Einordnen von Lernerfahrungen im Zusammenhang mit verschiedenen Sinnrichtungen und Motiven befähigt zum reflektierten eigenen sportlichen Handeln und hilft bei der kritischen Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ausprägungen der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur.

    Übergreifende Kompetenzerwartungen

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • sportliches Handeln in technischen, konditionellen, taktischen und gestalterischen Bereichen grundlegend beurteilen,
    • grundlegende Sachverhalte und Rahmenbedingungen des eigenen sportlichen Handelns und des sportlichen Handelns im sozialen Kontext einschätzen und bewerten,
    • verschiedene Sinnrichtungen und Motive beim Sporttreiben reflektieren und auch bezogen auf das eigene sportliche Handeln beurteilen. 
    2.2 Inhaltsfelder

    Die obligatorischen sechs Inhaltsfelder, die den pädagogischen Perspektiven folgen, markieren bewegungsfeld- und sportbereichsübergreifende inhaltliche Schwerpunkte. Sie umfassen immer auch fachliche Sinngebungen.

    Durch die Inhaltsfelder werden die zentralen Unterrichtsgegenstände strukturiert und festgelegt. Sie sind in enger Anbindung an das Bewegungshandeln durch reflektierte Praxis im Sportunterricht zu vermitteln und werden in den Kompetenzerwartungen (vgl. Kap. 2.5) differenziert aufgegriffen.

    Erst die Verknüpfung der Inhaltsfelder mit den Kompetenzbereichen und den Bewegungsfeldern und Sportbereichen ermöglicht die Formulierung der Kompetenzerwartungen.

     

    Inhaltsfelder

    Inhaltliche Schwerpunkte

    a

    Bewegungsstruktur und

    Bewegungserfahrung

    • Wahrnehmung und Körpererfahrung
    • Informationsaufnahme und -verarbeitung bei sportlichen Bewegungen
    • Bewegungsstrukturen und grundlegende Aspekte des motorischen Lernens

    b

    Bewegungsgestaltung

    • Gestaltungsformen und -kriterien (individuell und gruppenspezifisch)
    • Variationen von Bewegung (u. a. räumlich, zeitlich, dynamisch)
    • Gestaltungsanlässe, Gestaltungsthemen und -objekte.

    c

    Wagnis und Verantwortung

    • Spannung und Risiko
    • Emotionen (u. a. Freude, Frustration, Angst)
    • Handlungssteuerung (u. a. Regeln und Verfahren zum Umgang mit Risiken bzw. zur Risikovermeidung oder -minderung)

    d

    Leistung

    • Faktoren sportlicher Leistungsfähigkeit (u. a. physische Leistungsvoraussetzungen wie Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Koordination)
    • Methoden zur Leistungssteigerung (am Beispiel ausgewählter Bewegungsfelder und Sportbereiche)
    • Differenziertes Leistungsverständnis (z. B. relative und absolute, normierte und nicht normierte Leistungsmessung und -bewertung)

    e

    Kooperation und

    Konkurrenz

    • Mit- und Gegeneinander (in kooperativen und konkurrenzorientierten Sportformen)
    • soziale und organisatorische Aspekte von Gruppen- und Mannschaftsbildungsprozessen
    • (Spiel-)Regeln und deren Veränderungen
    • Organisation von Spiel- und Sportgelegenheiten (u. a. Einzel- und Mannschaftswettbewerbe).

    f

    Gesundheit

    • Unfall- und Verletzungsprophylaxe
    • grundlegende Aspekte der Gesundheitsförderung und gesundheitliche Auswirkungen des Sporttreibens
    • Unterschiedliche Körperideale und Verhaltensweisen unter gesundheitlicher Perspektive
    2.3 Bewegungsfelder und Sportbereiche

    In diesem Kapitel werden auf der Basis der Rahmenvorgaben für den Schulsport die für die Hauptschule verbindlichen inhaltlichen Kerne in den einzelnen Bewegungsfeldern und Sportbereichen vorgegeben. Diese inhaltlichen Kerne werden verbunden mit den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten (vgl. Kap. 2.2) in den Kompetenzerwartungen (vgl. Kap. 2.5) differenziert wieder aufgegriffen:

     

    Bewegungsfelder und Sportbereiche

    Inhaltliche Kerne

    1

    Den Körper wahrnehmen und

    Bewegungsfähigkeiten ausprägen

    • Aufwärmen
    • Funktionsgymnastik und Haltungsaufbau
    • Fitness- und Konditionstraining
    • Entspannungstechniken

    2

    Das Spielen entdecken und Spielräume nutzen

    • Kleine Spiele und Pausenspiele,
    • Kooperative Spiele
    • Spiele aus anderen Kulturen
    • Spiele im Gelände und in unterschiedlichen Umgebungsräumen

    3

    Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik

    • grundlegende leichtathletische Disziplinen
    • Formen ausdauernden Laufens
    • leichtathletische Wettkämpfe

    4

    Bewegen im Wasser – Schwimmen

    • grundlegende Schwimmtechniken einschließlich Start und Wende
    • ausdauerndes Schwimmen
    • Tauchen, Springen und Rettungsschwimmen

    5

    Bewegen an Geräten – Tunen

    • Turnen an Geräten
    • Turnen an Gerätebahnen oder –kombina-tionen  
    • Akrobatik

    6

    Gestalten, Tanzen, Darstellen – Gymnastik/Tanz, Bewegungskünste

    • Gymnastik mit und ohne Handgerät sowie mit anderen Materialien bzw. Objekten
    • Tanzen in unterschiedlichen Erscheinungsformen
    • Bewegungskünste  

    7

    Spielen in und mit Regelstrukturen – Sportspiele

    • Mannschaftsspiele
    • Partnerspiele  

    8

    Gleiten, Fahren, Rollen – Rollsport/Bootssport/ Wintersport

    • Fortbewegung auf Rädern und Rollen oder Gleiten auf dem Wasser oder Gleiten auf Schnee und Eis

     

    9

    Ringen und Kämpfen –

    Zweikampfsport

    • Normungebundene Kampfformen und grundlegende normgebundene Zweikampfformen  

    Hinweis: Kampfsportarten, deren Handlungsziel es ist, den Beteiligten Schmerzen zuzufügen oder sie gar zu verletzen, widersprechen dem pädagogischen Auftrag und stellen keine Schulsportarten dar.

    2.4 Besondere Ziele der Hauptschule

    2.4.1 Hinweise zur Sprachkompetenzentwicklung im Fach Sport

    Sprache besitzt im Fach Sport zum einen eine besondere Bedeutung durch ihre Funktion als notwendiges Mittel für die Beschreibung von Bewegungen und sportli-chen Handlungsabläufen. Zum anderen verfügt die Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur über einen ganz eigenen Fachwortschatz, der zudem noch sehr schnelllebig ist. Damit bieten sich im Fach Sport vielfältige Möglichkeiten, eigene bewegungs- und sportbezogene Wahrnehmungen, Gedanken und Interessen sprachlich angemessen darzustellen.
    Die Aneignung, Anwendung und Erweiterung eines fachspezifischen Wortschatzes erlaubt es, die Komplexität von sportbezogenen Prozessen insbesondere z. B. bei Partner- oder Gruppengestaltungen in zunehmend differenzierter Weise sprachlich zu beschreiben und so die Sprachkompetenz insgesamt zu fördern. In der differenzierten Auseinandersetzung mit der sprachlichen Darstellung von Aspekten wie z. B. Fairness und Aggression bieten Bewegung, Spiel und Sport vielfältige Handlungsfelder, um sich reflektiert und kritisch mit wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen. In allen Kompetenzbereichen dieses Lehrplans finden sich auch Erwartungen zu Sprachhandlungen, die in ihrer Bedeutung für eine Kompetenzentwicklung im Sportunterricht im Folgenden kurz erläutert werden.

    Benennen, Definieren, Beschreiben
    • Erfassen und präzises Bezeichnen fachlich relevanter Aspekte und Unterrichtsgegenstände anhand von adäquaten Begriffen

      Berichten

    • objektive Wiedergabe mithilfe sachlicher Wortwahl (Vermeidung subjektiver Eindrücke) auch unter Verwendung von Fachsprache
    • Beachtung des richtigen Tempusgebrauchs bei der Wiedergabe von vergangenen bzw. gültigen Ereignissen, Erlebnissen und Vorgängen
    • Abstimmung des Informationsgehalts sowie der Abfolge von Informationen auf den konkreten Zweck des Berichts
    Erklären, Erläutern
    • Berücksichtigung sprachlicher Elemente, um fachliche Wirkungsrelationen herzustellen und zu verbalisieren (z. B. Beachtung logischer Verknüpfungen, adäquater Nebensatzkonstruktionen, Herstellung zeitlicher Bezüge)
    • Generalisierung von Ursache-/Wirkungsrelationen unter Beachtung vergangener und zukünftiger Prozesse und Ereignisse durch Präsensgebrauch und bestimmte Formulierungen, die vom Konkreten abweichen (z. B. im Allgemeinen, dann gilt, daraus folgt)
    • sachliche Äußerung unter Verwendung eines adäquaten Sprachstils (z. B. eindeutig, distanziert, nicht polemisch)
    Bewerten, Beurteilen
    • Überzeugendes Vertreten der eigenen Position durch klare adressatenbezogene Sprache
    • Beurteilung und Bewertung z. B. von Sachverhalten, Ereignissen und  Verhaltensweisen unter Verwendung begründender Formulierungen (z. B. weil)
    Argumentieren, Stellung beziehen, Kontrollieren
    • Unterscheidung zwischen faktengestützten Aussagen und Annahmen durch Erkennen bzw. eigene Verwendung sprachlicher Signale, die die Validität untermauern, abschwächen oder widerlegen (z. B. wahrscheinlich, bestimmt, vermutlich, eventuell)
    • Untermauern der eigenen Position z. B. durch Formulierung von Begründungen, Abwägung, Verknüpfung (z. B. zwar, jedoch, aber, dennoch, durchaus)
    • Training der Selbstkontrolle emotional bedingter Äußerungen im aktiven Sportgeschehen, dabei insbesondere die Vermeidung von geschlechtsspezifischem Abwertungsvokabular
    Im Einzelnen bedeutet dies:
                                              
     Wortebene  
     
    • Unterscheidung zwischen Umgangs- und Standardsprache (z. B. krass/mächtig, Power/Macht, Ansage machen/verkündigen,  keiner/niemand, was/etwas, egal/gleichgültig)
    •  Möglichkeiten der präziseren Begrifflichket, Nuancierung und  Differenzierung des standardsprachlichen Wortschatzes durch Adjektive, durch  Adverbien, durch adverbiale Ergänzungen (z. B.  Adjektive: typisch, heftig, gut; Adverbien: dorthin, vermutlich, bergauf;  adverbiale Ergänzungen: Die Spielerinnen haben das ganze anstrengende Spiel  trotz großer Hitze durchgehalten.) 
    • sachbezogener und fachsprachlicher Wortschatz
    •  Bedeutungsänderung in fachsprachlichen Kontexten (z. B. Angreiferin bzw. Angreifer, Verteidigerin  bzw. Verteidiger, Schnellangriff) 
     
    Satzebene 

        

      • komplexere Satzkonstruktionen, um Zusammenhänge und Beziehungen  darzustellen (zeitlich, z. B.  danach; begründend, z. B. wenn… dann; bedingend, z. B. unter der Voraussetzung,  dass…) 
      •  funktionsgerechte sprachliche Signale (z. B. Signale der Thesenformulierung, der Gegenüberstellung, des Belegens,  des Abwägens, der Schlussfolgerung, der alternativen Möglichkeiten)
      •  fachliche Konventionen:      
      -          Tempusgebrauch (z. B. Präsens  bei der Beschreibung von Bewegungsabläufen bzw. Spielsituationen)
       
      -          Konjunktivgebrauch (z. B. Annahmen,   indirekte Rede, Distanzierung,  Übernehmen fremder Gedanken) 
       
      Textebene 

       

      • Globale Kohärenz: sachlich richtiger Gesamtzusammenhang, „roter Faden“   einer Bewegungs- bzw. Spielbeschreibung: z. B.  schlüssige Darstellung von Zusammenhängen, Berücksichtigung inhaltlicher und sprachlicher Zusammenhänge
      • Adressaten bezogene Sprache: z. B.  Informationsstand beim Rezipienten bekannt bzw. unbekannt (ggf. vorheriges  Erklären von Fachbegriffen) 
       
       
      2.4.2 Lebensplanung und Berufsorientierung
      Das Fach Sport trägt in besonderer Weise dazu bei, die Entwicklung der individuellen Neigungen und Fähigkeiten zu fördern, das Selbstbewusstsein und die Persönlichkeit zu stärken. Die Schülerinnen und Schüler erhalten hier die Möglichkeit, ihre individuellen Begabungen in Bewegung, Spiel und Sport zu entdecken und ihre körperlichen und sportlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten – auch im Hinblick auf berufliche Perspektiven – zu entwickeln.

      Gerade das handlungsorientierte Lernen im Fach Sport stellt die Schülerinnen und Schüler immer wieder vor neue Anforderungssituationen, in denen sie wichtige Basiskompetenzen für ihre Lebensplanung und die Berufsorientierung (Bedeutung von Bewegung, Sport und Spiel für Gesundheit, Wohlbefinden und Ausgleich zum Berufsleben, zielgerichtetes und sicheres motorisches Handeln, konzentriertes Arbeiten, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, Kreativität, Selbstwirksamkeit, experimentelles Arbeiten, Verantwortungsbewusstsein) entwickeln können.

      Die Entwicklung einer gesundheits- und sportorientierten Identität und die damit verbundene Stärkung des Selbstbewusstseins helfen den Schülerinnen und Schülern bei möglichen Berufsperspektiven insbesondere in Feldern wie Gesundheitsvorsorge, Rehabilitation, Fitness und Freizeitanimation.

      Der vermittelte offene Umgang mit an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur sind darüber hinaus bereichernde und anregende Impulse für die Lebens- und Freizeitplanung insgesamt und weisen damit über die reine Berufsorientierung hinaus.

                                              
       
      Ausbildung 

      und Beruf

       
       
      Erkennen von Begabungen und Entwicklung einer  körper- und bewegungsbezogenen Identität bezogen auf unterschiedliche Arbeitsprozesse  (u. a. Körper, Wahrnehmung, Empathie, Kreativität, Gesundheit)
       
       
      Freizeit und 

      Konsum

       
       
      Teilhabe  an den differenzierten Angeboten der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur  (z. B. Vereinssport, kommerzielle Angebote, mediale Angebote)
       
      Sportliche Phänomene in Alltag und Kultur  (z. B. Medien, Großveranstaltungen, Werbung)
       
       
      Politik und 

      Gesellschaft

       
       
      Offenheit gegenüber vielfältigen sportlichen  Phänomenen, kritische Reflexion sportbezogener Wertmaßstäbe, kritischer  Umgang mit Sport in den Medien, Darstellung politischer und gesellschaftsrelevanter  Standpunkte, Entwicklung einer persönlichen Bewegungs- bzw. Sportbiographie  im konkreten gesellschaftlichen Umfeld
       
       
      Interaktion und 

      Fairness

       
       
      Differenzierte Auseinandersetzung mit sportlichen  Interaktionsmustern (z. B. persönliche Ebene, Vereinssport,  Freizeitindustrie, Mediensport) 
       
      Entwicklung eines eigenen sportlichen  Fairness-Verhaltens

       

      2.5. Kompetenzerwartung

      Die im Folgenden vorgegebenen Kompetenzerwartungen kennzeichnen in ihrer Gesamtheit die am Ende der Jahrgangsstufen 6, 8 und 10 von den Schülerinnen und Schülern erwarteten Kompetenzen. In ihnen werden die inhaltlichen Schwerpunkte der Inhaltsfelder (vgl. Kap. 2.2) mit den jeweils konkreten inhaltlichen Kernen der einzelnen Bewegungsfelder und Sportbereiche (vgl. Kap. 2.3) zusammengeführt. Dabei bildet die Bewegungs- und Wahrnehmungskompetenz jeweils Ausgangs- bzw. Bezugspunkt für die im unmittelbaren fachlichen Zusammenhang stehende Methoden- und Urteilskompetenz.

      Die übergreifenden Kompetenzerwartungen (vgl. Kap. 2.1) werden durch die Realisierung der folgenden Kompetenzerwartungen im Verlauf der gesamten Schullaufbahn der Hauptschule erfüllt.  

       Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufen 6, 8 und 10 

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