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2. Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Realschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 8 und 10 verbindlich erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Jahrgangsstufe 8 bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Der naturwissenschaftliche Unterricht im Wahlpflichtfach Chemie der Realschule ermöglicht den Erwerb von Kompetenzen, die insgesamt zu einer erweiterten naturwissenschaftlichen Grundbildung beitragen.

Kompetenzbereiche

In naturwissenschaftlichen Arbeitsprozessen werden meist Kompetenzen aus mehreren, nicht immer scharf voneinander abzugrenzenden Bereichen benötigt. Teilkompetenzen lassen sich den folgenden vier Kompetenzbereichen zuordnen:

  • Umgang mit Fachwissen
  • Erkenntnisgewinnung
  • Kommunikation
  • Bewertung

Der Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen bezieht sich auf die Fähigkeit von Schülerinnen und Schülern, zur Lösung von Aufgaben und Problemen fachbezogene Konzepte auszuwählen und zu nutzen. Ein Verständnis ihrer Bedeutung einschließlich der Abgrenzung zu ähnlichen Konzepten ist notwendig, um Wissen in variablen Situationen zuverlässig einsetzen zu können. Schülerinnen und Schüler können bei fachlichen Problemen besser auf ihr Wissen zugreifen, wenn sie dieses angemessen organisieren und strukturieren. Gut strukturierte Wissensbestände erleichtern ebenfalls die Integration und Vernetzung von neuem und vorhandenem Wissen.

Der Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung beinhaltet die Fähigkeiten und methodischen Fertigkeiten von Schülerinnen und Schülern, naturwissenschaftliche Fragestellungen zu erkennen, diese mit Experimenten und anderen Methoden hypothesengeleitet zu untersuchen und Ergebnisse zu verallgemeinern. Naturwissenschaftliche Erkenntnis basiert im Wesentlichen auf einer Modellierung der Wirklichkeit. Modelle, von einfachen Analogien bis hin zu mathematisch-formalen Modellen, dienen dabei zur Veranschaulichung, Erklärung und Vorhersage. Eine Reflexion der Erkenntnismethoden verdeutlicht den besonderen Charakter der Naturwissenschaften mit ihren spezifischen Denk- und Arbeitsweisen und grenzt sie von anderen Möglichkeiten der Weltbegegnung ab.

Der Kompetenzbereich Kommunikation beschreibt erforderliche Fähigkeiten für einen produktiven fachlichen Austausch. Kennzeichnend dafür ist, mit Daten und Informationsquellen sachgerecht und kritisch umzugehen sowie fachsprachliche Ausführungen in schriftlicher und mündlicher Form verstehen und selbst präsentieren zu können. Dazu gehört auch, gebräuchliche Darstellungsformen wie Tabellen, Grafiken, Diagramme zu beherrschen sowie bewährte Regeln der fachlichen Argumentation einzuhalten. Charakteristisch für die Naturwissenschaften sind außerdem das Offenlegen eigener Überlegungen bzw. die Akzeptanz fremder Ideen und das Arbeiten in Gemeinschaften und Teams.

Der Kompetenzbereich Bewertung bezieht sich auf die Fähigkeit, überlegt zu urteilen. Dazu gehört, Kriterien und Handlungsmöglichkeiten sorgfältig zusammenzutragen und gegeneinander abzuwägen. Auf dieser Grundlage ist es möglich, Entscheidungen zu finden und dafür zielführend zu argumentieren und Position zu beziehen. Für gesellschaftliche und persönliche Entscheidungen sind diesbezüglich die Kenntnis und Berücksichtigung von normativen und ethischen Maßstäben bedeutsam, nach denen Interessen und Folgen naturwissenschaftlicher Forschung beurteilt werden können.

Inhaltsfelder

Kompetenzen zeigen sich in der Auseinandersetzung mit Problemstellungen, bei denen spezifische fachliche Inhalte relevant sind. Kompetenzen basieren deshalb stets auf der Verfügbarkeit von konzeptuellem und methodischem Wissen. Eine erweiterte naturwissenschaftliche Grundbildung soll deshalb im Blick auf die im Folgenden beschriebenen Inhaltsfelder entwickelt werden.

Inhaltsfeld 1: Stoffe

In diesem Inhaltsfeld geht es um den Aufbau von Stoffen sowie um ihre Eigenschaften und deren Veränderung. Es geht um Reinstoffe und Stoffgemische sowie einfache Trennverfahren. Grundlegende Kenntnisse zu Stoffen, Stoffeigenschaften und deren Klassifizierung sind einerseits als zentrale fachliche Grundlagen, andererseits für eine Erziehung zum sicheren Umgang sowie der sachgemäßen Lagerung und Entsorgung von Stoffen von wesentlicher Bedeutung.

Inhaltsfeld 2: Stoff- und Energieumsätze bei chemischen Reaktionen

Im Fokus dieses Inhaltsfeldes stehen Stoffumwandlungen und Energieumsätze in endothermen und exothermen Reaktionen sowie in Oxidationsreaktionen. Diese Kenntnisse spielen sowohl in der Chemie als auch im Alltag sowie in zahlreichen Berufsfeldern, wie z. B. bei der Brandbekämpfung, eine wichtige Rolle.

Inhaltsfeld 3: Luft und Atmosphäre

Dieses Inhaltsfeld beschäftigt sich mit der Erdatmosphäre und den Bestandteilen der Luft. Es legt zudem einen Schwerpunkt auf den Klimawandel und den Treibhauseffekt. Diese Inhalte sind im Hinblick auf eine Teilhabe an der globalen Kontroverse um den Klimawandel und eine nachhaltige Entwicklung sehr bedeutsam.

Inhaltsfeld 4: Wasser

Dieses Inhaltsfeld setzt einen Schwerpunkt auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften des Wassers. Diese sind zum einen von fachlicher und fachübergreifender Bedeutung. Zum anderen sind diese Kenntnisse wichtige Grundlagen für die Entwicklung eines Bewusstseins für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der lebensnotwendigen Ressource Wasser.

Inhaltsfeld 5: Metalle und Metallgewinnung

In diesem Inhaltsfeld geht es um edle und unedle Metalle. Dies beinhaltet sowohl ihre Eigenschaften und wesentliche Verfahren ihrer Gewinnung als auch Korrosion und Korrosionsschutz. Diese Kenntnisse stellen Grundlagen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Rohstoff- und Energieressourcen und die Einsicht in die Notwendigkeit des Recyclings dar. Sie sind vor allem unter dem Gesichtspunkt einer nachhaltigen, globalen Entwicklung bedeutsam.

Inhaltsfeld 6: Elemente und ihre Ordnung

Im Fokus dieses Inhaltsfeldes stehen der Atombau, das Periodensystem sowie die Elemente und ihre Eigenschaften. Die Beziehungen zwischen den Elementen und die Verwandtschaften innerhalb der Elementfamilien bilden die Grundlagen für differenzierte Modelle zum Aufbau der Materie und für die Beschreibung chemischer Reaktionen.

Inhaltsfeld 7: Salze

In diesem Inhaltsfeld geht es um den Aufbau von Salzen und Mineralien. Es geht um Ionenbildung, Ionenbindung und um den technischen und den natürlichen Kalkkreislauf. Schülerinnen und Schüler begegnen Salzen in zahlreichen Kontexten des Alltags wie z. B. in der Landwirtschaft und in Nahrungsmitteln. Diese Kenntnisse sind vor allem unter den Gesichtspunkten fachliche Konzeptbildung, nachhaltige Entwicklung und Gesundheitserziehung von wesentlicher Bedeutung.

Inhaltsfeld 8: Säuren und Laugen

Die inhaltlichen Schwerpunkte dieses Inhaltsfeldes liegen bei den Eigenschaften saurer und alkalischer Lösungen sowie deren Stoffmengenkonzentration und Neutralisation. Schülerinnen und Schüler begegnen Säuren und Laugen in vielen Bereichen des Alltags und der Berufs- und Arbeitswelt. Daher sind Kenntnisse über die Wirkung, den Einsatz und die sichere Handhabung dieser Stoffe von Bedeutung.

Inhaltsfeld 9: Elektrische Energie aus chemischen Reaktionen

Dieses Inhaltsfeld befasst sich mit elektrochemischen Energiespeichern und Wandlern wie der Brennstoffzelle sowie den dabei zentralen Vorgängen der Elektrolyse und Synthese. Die Umwandlung von chemischer in elektrische Energie bildet die Grundlage für die Funktion mobiler Energiespeicher, die für moderne Kommunikations- und Unterhaltungsgeräte sowie Fahrzeuge zunehmend als Energiequellen eingesetzt werden. Mit Blick auf die Entwicklung neuer Energiespeicher und Brennstoffzellen im Sinne einer nachhaltigen Energienutzung sind die inhaltlichen Schwerpunkte dieses Inhaltsfeldes von wesentlicher Bedeutung.

Inhaltsfeld 10: Stoffe als Energieträger

Im Mittelpunkt dieses Inhaltsfeldes stehen die Stoffgruppen der Alkane und Alkanole sowie fossile und regenerative Energieträger. Durch Kenntnisse über fossile Energierohstoffe werden chemisch-technische Verfahren ihrer Weiterverarbeitung, die in vielen Berufsfeldern der chemischen Industrie von großer Relevanz sind, nachvollziehbar. Außerdem sind diese Kenntnisse unter dem Gesichtspunkt eines nachhaltigen Umgangs mit knappen natürlichen Ressourcen im Sinne einer nachhaltigen, globalen Entwicklung bedeutsam.

Inhaltsfeld 11: Produkte der Chemie

In diesem Inhaltsfeld stehen einerseits Makromoleküle in Natur und Technik und andererseits Nanoteilchen und neue Werkstoffe im Vordergrund. Durch die Betrachtung der Strukturen und Eigenschaften ausgesuchter Verbindungen dieser Bereiche, die in Produkten des alltäglichen Gebrauchs enthalten sind, werden sowohl Chancen als auch Risiken dieser Produkte nachvollziehbar. Diese Kenntnisse sind vor allem unter den Gesichtspunkten Gesundheitserziehung und aufgeklärte Verbraucherbildung sehr bedeutsam.

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte

2.2.1 Jahrgangstufen 7/8

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in den naturwissenschaftlichen Fächern der Erprobungsstufe – am Ende der Jahrgangsstufe 8 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Diese werden im Anschluss inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

UF1 Fakten wiedergeben und erläutern

natürliche Phänomene und einfache technische Prozesse mit chemischen Konzepten beschreiben und erläutern,

UF2 Konzepte unterscheiden und auswählen

chemische Konzepte zur Lösung einfacher vorgegebener Aufgaben sinnvoll auswählen,

UF3 Sachverhalte ordnen und strukturieren

chemische Objekte und Vorgänge nach vorgegebenen Kriterien ordnen,

UF4 Wissen vernetzen

in einfachen chemischen Zusammenhängen neue Erkenntnisse mit Bekanntem verbinden.

Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

E1 Fragestellungen erkennen

Fragestellungen, die einer chemischen Untersuchung zugrunde liegen, erkennen und formulieren,

E2 Bewusst wahrnehmen

bei der Beobachtung von Vorgängen und Phänomenen zwischen der Beschreibung der Beobachtung und ihrer Deutung unterscheiden,

E3 Hypothesen entwickeln

einfache chemische Konzepte nutzen, um Vermutungen zu chemischen Fragestellungen zu begründen,

E4 Untersuchungen und Experimente planen

einfache Versuche zur Überprüfung von Vermutungen zu chemischen Fragestellungen selbst entwickeln,

E5 Untersuchungen und Experimente durchführen

einfache Untersuchungen unter Beachtung eines Versuchsplans sowie von Sicherheits- und Umweltaspekten durchführen,

E6 Untersuchungen und Experimente auswerten

Messdaten und Beobachtungen protokollieren und in Bezug auf eine chemische Fragestellung qualitativ auswerten,

E7 Modelle auswählen und Modellgrenzen angeben

einfache vorgegebene Modelle zur Veranschaulichung und Erklärung von chemisch-technischen Zusammenhängen beschreiben und Modelle von der Wirklichkeit unterscheiden,

E8 Modelle anwenden

mithilfe einfacher Modellvorstellungen chemische Phänomene und technische Vorgänge beschreiben und erklären,

E9 Arbeits- und Denkweisen reflektieren

anhand vorgegebener Kriterien ihr Vorgehen beim chemischen Arbeiten kritisch reflektieren.

Kompetenzbereich Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

K1 Texte lesen und erstellen

bei der Erstellung einfacher chemischer Sachtexte (Beschreibung, Bericht) Schriftsprache in Abgrenzung zur gesprochenen Sprache verwenden und eingeübte Formen einfacher Skizzen, Diagramme und Tabellen zur Veranschaulichung einsetzen,

K2 Informationen identifizieren

Daten aus einfachen fachtypischen Darstellungen wie Tabellen und Diagrammen ablesen und bei einfachen chemischen Darstellungen die Absichten und die Kernaussagen benennen,

K3 Untersuchungen dokumentieren

in einer vorgegebenen Protokollstruktur Versuchsaufbauten schematisch zeichnen und beschriften, Versuchsabläufe und Beobachtungen verständlich beschreiben und gewonnene Erkenntnisse sorgfältig und objektiv festhalten,

K4 Daten aufzeichnen und darstellen

für erhobene Daten nach Vorgaben angemessene Tabellen und Diagramme anlegen sowie Datenpunkte in Diagramme mit vorgegebener Skalierung und Beschriftung eintragen,

K5 Recherchieren

eine Recherche in gedruckten und in digitalen Medien auf vorgegebene Fragestellungen und vorgegebene Suchbegriffe beziehen sowie angemessene Suchhilfen wie Bibliothekskataloge, Inhalts- und Stichwortverzeichnisse verwenden,

K6 Informationen umsetzen

Gefahrenpiktogramme und Sicherheitsvorschriften beachten und vorgeschriebene Schutzmaßnahmen einhalten,

K7 Beschreiben, präsentieren, begründen

Arbeitsergebnisse nach vorgegebenen Kriterien bzw. Mustern fachlich korrekt und verständlich präsentieren und dabei strukturierende Gestaltungselemente einsetzen,

K8 Zuhören, hinterfragen

in Diskussionen Beiträgen anderer Personen aufmerksam zuhören und bei Unklarheiten nachfragen sowie andere Standpunkte anerkennen, aber auch kritisch hinterfragen,

K9 Kooperieren und im Team arbeiten

chemische Probleme im Team bearbeiten und dafür Aufgaben untereinander aufteilen sowie Verantwortung für Arbeitsprozesse und Produkte übernehmen.

Kompetenzbereich Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

B1 Bewertungen an Kriterien orientieren

in chemisch-technischen Zusammenhängen Kriterien für Bewertungen und Entscheidungen angeben,

B2 Argumentieren und Position beziehen

in altersgemäßen Entscheidungssituationen unter Verwendung chemisch-technischen Wissens begründete Entscheidungen treffen,

B3 Werte und Normen berücksichtigen,

vorgegebene Entscheidungen in chemisch-technischen Zusammenhängen auf der Grundlage eigener Kriterien und Wertungen beurteilen.

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Stoffe
  2. Stoff- und Energieumsätze bei chemischen Reaktionen
  3. Luft und Atmosphäre
  4. Wasser
  5. Metalle und Metallgewinnung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Stoffe

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Stoffeigenschaften
  • Reinstoffe, Stoffgemische und Trennverfahren
  • Aggregatzustände
  • Speisen und Getränke
  • Kriminalgeschichten und Spurensuche
  • In der Küche
  • Stoffe des Alltags

Basiskonzept Chemische Reaktion

Eigenschaftsänderungen von Stoffen

Basiskonzept Struktur der Materie

Teilchenvorstellungen, Lösungsvorgänge

Basiskonzept Energie

Wärme, Schmelz- und Siedetemperatur, Aggregatzustandsänderungen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • den Aufbau von Stoffen auf der Teilchenebene beschreiben (UF1),
  • Ordnungsprinzipien für Stoffe nennen und diese in Stoffgemische und Reinstoffe einteilen (UF3),
  • charakteristische Stoffeigenschaften zur Unterscheidung bzw. Identifizierung von Stoffen beschreiben und die Verwendung von Stoffen ihren Eigenschaften zuordnen (UF2, UF3),
  • einfache Trennverfahren für Stoffe und Stoffgemische beschreiben (UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Laborgeräte für verschiedene Trennverfahren versuchsbezogen auswählen und fachgerecht und planungsgemäß aufbauen (E4, E5),
  • einfache Versuche (u. a. zur Trennung von Stoffen in Stoffgemischen unter Nutzung relevanter Stoffeigenschaften) planen und sachgerecht durchführen (E4, E5),
  • Trennprinzipien von Trennverfahren mithilfe eines Teilchenmodells erklären (E7, E8),
  • Messreihen zu Temperaturänderungen durchführen und zur Aufzeichnung der Messdaten einen angemessenen Temperaturbereich und sinnvolle Zeitintervalle wählen (E5, E6),
  • Aggregatzustände und Übergänge zwischen ihnen mithilfe eines Teilchenmodells erklären (E7, E8).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Texte mit chemierelevantem Inhalt (u. a. zum Recycling von Rohstoffen) in Schulbüchern und in altersgemäßen populärwissenschaftlichen Schriften Sinn entnehmend lesen und zusammenfassen (K1, K2),
  • fachtypische, einfache Zeichnungen von Versuchsaufbauten erstellen (K7),
  • einfache Darstellungen oder Modelle verwenden, um Aggregatzustände und Lösungsvorgänge zu veranschaulichen und zu erläutern (K7),
  • bei Versuchen in Kleingruppen (u. a. zu Stofftrennungen) Initiative und Verantwortung übernehmen, Aufgaben fair verteilen und diese im verabredeten Zeitrahmen sorgfältig erfüllen (K9, K8),
  • Messdaten in ein vorgegebenes Koordinatensystem eintragen und gegebenenfalls durch eine Messkurve verbinden sowie aus Diagrammen Messwerte ablesen (K4, K2),
  • Schmelz- und Siedekurven interpretieren und Schmelz- und Siedetemperaturen aus ihnen ablesen (K2).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • bei der Durchführung von Experimenten auf der Grundlage von Angaben zu Stoffen und Laborgeräten geeignete Sicherheitsmaßnahmen auswählen und ihre Entscheidungen begründen (B1),
  • auf der Grundlage von Gefahrenpiktogrammen begründete Entscheidungen zum Umgang mit Stoffen (u.a. des alltäglichen Gebrauchs) sowie zu deren Lagerung und Entsorgung treffen (B1),
  • in vorgegebenen Situationen geeignete Trennverfahren nach ihrer Angemessenheit beurteilen und begründet auswählen (B1).

Inhaltsfeld 2: Stoff- und Energieumsätze bei chemischen Reaktionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Stoffumwandlung
  • Endotherme und exotherme Reaktionen
  • Oxidation
  • Geschichte des Feuers
  • Brennstoffe und ihre Nutzung

Basiskonzept Chemische Reaktion

Gesetz von der Erhaltung der Masse, Umgruppierung von Teilchen

Basiskonzept Struktur der Materie

Element, Verbindung, einfaches Teilchenmodell

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Reinstoffe aufgrund ihrer Zusammensetzung in Elemente und Verbindungen einteilen und Beispiele dafür nennen (UF3),
  • die Bedingungen für einen Verbrennungsvorgang beschreiben und auf dieser Basis Brandschutzmaßnahmen erläutern (UF1),
  • chemische Reaktionen, bei denen Sauerstoff aufgenommen wird, als Oxidation einordnen (UF3),
  • ausgewählte chemische Reaktionen als endotherm oder exotherm klassifizieren (UF2),
  • die Bedeutung der Aktivierungsenergie zum Auslösen einer chemischen Reaktion erläutern (UF1),
  • ein einfaches Atommodell (Dalton) beschreiben und zur Veranschaulichung nutzen (UF1),
  • Stoffumwandlungen als chemische Reaktionen von physikalischen Veränderungen abgrenzen (UF2, UF3),
  • an Beispielen die Bedeutung des Gesetzes von der Erhaltung der Masse durch die konstante Atomanzahl erklären (UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Umgruppierung von Atomen bei chemischen Reaktionen mit einem Teilchenmodell beschreiben (E7),
  • Verbrennungen nach vorgegebenen Kriterien beobachten und beschreiben, als Oxidationsreaktionen interpretieren und mögliche Edukte und Produkte benennen (E2, E6),
  • Experimente zur Überprüfung der für Brände notwendigen Faktoren unter Berücksichtigung der zu untersuchenden Variablen planen (E4),
  • einfache Experimente zum Einfluss des Zerteilungsgrades von Brennstoffen auf die Entstehung eines Brandes konstruieren und durchführen (E4, E5),
  • Vorschläge zu verschiedenen Möglichkeiten der Brandlöschung machen und diese mit dem Branddreieck begründen (E3),
  • Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid experimentell nachweisen und die Nachweisreaktion beschreiben (E4, E5),
  • für die Oxidation bekannter Stoffe ein Reaktionsschema in Worten formulieren (E8),
  • Experimente zur Massenveränderung von Stoffen bei chemischen Reaktionen unter Antizipation von möglichen Fehlerquellen planen (E3, E4),
  • Massenänderungen von Reaktionspartnern bei Oxidationsreaktionen vorhersagen und mit der Umgruppierung von Atomen erklären und vorhersagen (E3, E8),
  • Grundgedanken der Phlogistontheorie als überholte Erklärungsmöglichkeit für das Phänomen Feuer erläutern und mit heutigen Vorstellungen vergleichen (E9).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Formelschreibweise von Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff erläutern (K2),
  • Wortgleichungen für chemische Reaktionen in einfache Formelgleichungen übersetzen (K1),
  • Verfahren des Feuerlöschens in Modellversuchen demonstrieren (K7),
  • Energiediagramme unter dem Gesichtspunkt exothermer oder endothermer Reaktionen deuten (K2),
  • Gefahrenpiktogramme und Sicherheitsvorschriften erläutern und Verhaltensweisen im Umgang mit entsprechenden Stoffen beschreiben (K6),
  • die Vorgehensweise der Feuerwehr bei der Brandbekämpfung mit chemischen Konzepten erläutern und adressatengerecht begründen (K7),
  • die Bedeutung chemischer Kenntnisse für Berufe aus den Bereichen Brandbekämpfung und Pyrotechnik erläutern (K5, K7, K9).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • in vorgegebenen Situationen Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit brennbaren Stoffen und offenem Feuer bewerten und sich begründet für eine Handlung entscheiden (B1).

Inhaltsfeld 3: Luft und Atmosphäre

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Luft und ihre Bestandteile
  • Treibhauseffekt
  • Erdatmosphäre
  • Ozonloch
  • Gaswechsel im menschlichen Körper
  • Klimaänderung
  • Saurer Regen

Basiskonzept Chemische Reaktion

Sauerstoff

Basiskonzept Struktur der Materie

Luftzusammensetzung

Basiskonzept Energie

Wärme

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Ursachen und Vorgänge der Entstehung der Luftschadstoffe CO2 und SO2 erläutern und deren Wirkungen benennen (UF1),
  • Treibhausgase benennen und Folgen des natürlichen sowie des vom Menschen verstärkten Treibhauseffekts beschreiben (UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • ein Verfahren zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts der Luft erläutern (E4, E5),
  • die wichtigsten Bestandteile des Gasgemisches Luft nachweisen und ihre prozentualen Anteile benennen (E5, E6, UF1),
  • die Analogien zwischen Vorgängen in einem Treibhaus und Vorgängen beim Treibhauseffekt der Erdatmosphäre erläutern (E7, E8),
  • aus einfachen Modellversuchen begründet auf den Einfluss des Schmelzens von Landeis und Meereis auf den Meeresspiegel schließen (E4, E7).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Messwerte, u. a. zu Belastungen der Luft mit Schadstoffen, aus Tabellen herauslesen und in Diagrammen darstellen (K2, K4),
  • zuverlässigen Quellen im Internet aktuelle Messungen zur Luftqualität entnehmen (K2, K5),
  • die Formeln von Sauerstoff und Ozon sowie die Eigenschaften dieser Gase angeben und den Zerfall von Ozon modellhaft beschreiben (K7, E8),
  • Beiträgen anderer bei Diskussionen über chemische Ideen und Sachverhalte, u. a. zur Klimaproblematik, konzentriert zuhören und bei eigenen Beiträgen sachlich Bezug auf deren Aussagen nehmen (K8),
  • Schaubilder und Grafiken mit unterschiedlichen Aussagen zum Klimawandel interpretieren und vergleichen (K2).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Gefährdungen, die von Schadstoffen aus der Luft ausgehen, anhand von Grenzwerten beurteilen (B2, B3).

Inhaltsfeld 4: Wasser

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Wasser als Oxid
  • Eigenschaften des Wassers
  • Trinkwassergewinnung und Abwasserreinigung
  • Wasser als Ressource

Basiskonzept Chemische Reaktion

Nachweis von Wasser, Sauerstoff und Wasserstoff, Analyse und Synthese von Wasser

Basiskonzept Struktur der Materie

Dichteanomalie des Wassers, Oberflächenspannung des Wassers

Basiskonzept Energie

Wasserkreislauf

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Wasser als Verbindung von Wasserstoff und Sauerstoff beschreiben und die Synthese und Analyse von Wasser als umkehrbare Reaktionen darstellen (UF2),
  • die Bedeutung des Wassers für die Entwicklung des Lebens auf der Erde mit den besonderen Eigenschaften des Wassers (Dichteanomalie des Wassers, Lösungsverhalten) erklären (UF3),
  • Wirkungen der Oberflächenspannung des Wassers beschreiben (UF1, UF2).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Wasser und die bei der Zersetzung von Wasser entstehenden Gase experimentell nachweisen und die Nachweisreaktionen beschreiben (E4, E5),
  • Verfahren und Kriterien zur Bestimmung der Wasser- und Gewässergüte angeben (E4),
  • den Mineralstoffgehalt verschiedener Wasserarten mit geeigneten Verfahren bestimmen und in g/l angeben (E3, E4, E5).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • zu naturwissenschaftlich argumentierenden Sachtexten aus dem Bereich Wassergüte Stellung nehmen (K1),
  • aus Tabellen oder Diagrammen Gehaltsangaben (in g/l oder g/cm³ bzw. in Prozent) entnehmen und interpretieren (K2),
  • Messwerte (u. a. zu Belastungen des Wassers mit Schadstoffen) aus Tabellen herauslesen und in Diagrammen darstellen (K2, K4),
  • die Methoden der Trinkwassergewinnung und der Abwasserreinigung beschreiben, voneinander abgrenzen und mit geeigneten Schaubildern darstellen (K7).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • in Interessenskonflikten um die Trinkwassernutzung unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten benennen und daraus resultierende Folgen für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen abschätzen und begründen (B1, B2),
  • die gesellschaftliche Bedeutung des Trinkwassers und den Umgang damit vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit bewerten (B3).

Inhaltsfeld 5: Metalle und Metallgewinnung

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Verfahren der Metallgewinnung
  • Korrosion und Korrosionsschutz
  • Edle und unedle Metalle
  • Geschichte der Metallgewinnung
  • Vom Erz zum Auto
  • Schrott
  • Route der Industriekultur

Basiskonzept Chemische Reaktion

Oxidation, Reduktion, Redoxreaktion

Basiskonzept Struktur der Materie

Metallgitter, Legierungen

Basiskonzept Energie

Energiebilanzen, endotherme und exotherme Redoxreaktionen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • wichtige Gebrauchsmetalle und Legierungen benennen, deren typische Eigenschaften beschreiben und Metalle von Nichtmetallen unterscheiden (UF1),
  • den Weg der Metallgewinnung vom Erz zum Roheisen und Stahl beschreiben (UF1),
  • chemische Reaktionen, bei denen Sauerstoff abgegeben wird, als Reduktion einordnen (UF3),
  • chemische Reaktionen, bei denen es zu einer Sauerstoffübertragung kommt, als Redoxreaktion einordnen (UF3),
  • Korrosion als Oxidation von Metallen erklären und einfache Maßnahmen zum Korrosionsschutz erläutern (UF4),
  • an einfachen Beispielen die Gesetzmäßigkeit der konstanten Atomanzahlverhältnisse erläutern (UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Metalle auf der Grundlage der Heftigkeit ihrer Reaktion mit Sauerstoff als edel und unedel einstufen und ihr Verhalten mithilfe ihrer Affinität zu Sauerstoff deuten (E8, E6, E3),
  • Versuche zur Reduktion von ausgewählten Metalloxiden selbstständig planen und dafür sinnvolle Reduktionsmittel benennen (E4),
  • für eine Redoxreaktion ein Reaktionsschema als Wortgleichung und als Reaktionsgleichung formulieren und dabei die Oxidations- und Reduktionsvorgänge kennzeichnen (E8),
  • Hypothesen zur Rostbildung formulieren und unter systematischer Veränderung der Versuchsbedingungen experimentell überprüfen (E4, E5),
  • den Einfluss der Metallgewinnung auf den technischen Fortschritt, historische Entwicklungen und das Entstehen neuer Berufe erläutern (E9).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Experimente (u. a. zur Korrosion) in einer Weise protokollieren, die eine nachträgliche Reproduktion der Ergebnisse ermöglicht (K3),
  • Möglichkeiten der Produktion von Metallen und ihren Legierungen in verschiedenen Quellen recherchieren und die Ergebnisse unter Verwendung relevanter Fachbegriffe präsentieren (K1, K5, K7),
  • in kurzen Vorträgen chemische Zusammenhänge (u. a. im Bereich Metallgewinnung) anschaulich darstellen (K7),
  • die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten verschiedener Stähle recherchieren und aufzeigen (K5),
  • an einem Beispiel die Entwicklung einer Industrieregion vom Beginn der Industrialisierung bis zur Gegenwart skizzieren sowie die Auswirkungen der Industrialisierung auf Mensch und Umwelt kritisch hinterfragen (K5, B1).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Bedeutung des Metallrecyclings im Zusammenhang mit Ressourcenschonung und Energieeinsparung darstellen und auf dieser Basis das eigene Konsum- und Entsorgungsverhalten bewerten (B3).

2.2.2 Jahrgangsstufen 9 und 10

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zum Ende der Jahrgangsstufe 8 – am Ende der Jahrgangsstufe 10 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Diese werden im Anschluss inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

Kompetenzbereich Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

UF1 Fakten wiedergeben und erläutern

Konzepte der Chemie unter Bezug auf übergeordnete Modelle, Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten erläutern, auch unter Verwendung von Beispielen,

UF2 Konzepte unterscheiden und auswählen

gegebene chemisch-technische Probleme analysieren, Konzepte und Analogien für Lösungen begründet auswählen und dabei zwischen wesentlichen und unwesentlichen Aspekten unterscheiden,

UF3 Sachverhalte ordnen und strukturieren

chemische Sachverhalte nach fachlichen Strukturen und Kategorien einordnen und dabei von konkreten Kontexten abstrahieren,

UF4 Wissen vernetzen

chemisch-technische Vorgänge, Muster, Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien in unterschiedlichen Situationen erkennen und bestehende Wissensstrukturen durch neue Erkenntnisse ausdifferenzieren bzw. erweitern.

Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

E1 Fragestellungen erkennen

komplexere chemisch-technische Probleme in Teilprobleme zerlegen und dazu zielführende Fragestellungen formulieren,

E2 Bewusst wahrnehmen

kriteriengeleitet Beobachtungen, auch unter Verwendung besonderer Apparaturen und Messverfahren, vornehmen und die Beschreibung einer Beobachtung von ihrer Deutung abgrenzen,

E3 Hypothesen entwickeln

zu chemischen Fragestellungen begründete Hypothesen formulieren und Möglichkeiten zu ihrer Überprüfung angeben,

E4 Untersuchungen und Experimente planen

auf der Grundlage vorhandener Hypothesen zu untersuchende Variablen (unabhängige und abhängige Variablen, Kontrollvariablen) identifizieren und diese in Untersuchungen und Experimenten systematisch verändern bzw. konstant halten,

E5 Untersuchungen und Experimente durchführen

Untersuchungen und Experimente hypothesengeleitet, zielorientiert, sachgerecht und sicher durchführen und dabei den Einfluss möglicher Fehlerquellen abschätzen sowie vorgenommene Idealisierungen begründen,

E6 Untersuchungen und Experimente auswerten

Aufzeichnungen von Beobachtungen und Messdaten mit Bezug auf zugrundeliegende Fragestellungen und Hypothesen interpretieren und daraus qualitative und einfache quantitative Zusammenhänge sowie funktionale Beziehungen ableiten,

E7 Modelle auswählen und Modellgrenzen angeben

Elemente wesentlicher chemischer Modellierungen situationsgerecht und begründet auswählen und dabei ihre Grenzen und Gültigkeitsbereiche beachten,

E8 Modelle anwenden

Modelle, auch in formalisierter oder mathematischer Form, zur Beschreibung, Erklärung und Vorhersage chemisch-technischer Vorgänge verwenden,

E9 Arbeits- und Denkweisen reflektieren

anhand historischer Beispiele Einflüsse auf die Entstehung und Veränderung chemischer Erkenntnisse, insbesondere von Regeln, Gesetzen und theoretischen Modellen, erläutern.

Kompetenzbereich Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

K1 Texte lesen und erstellen

bei der Erstellung chemischer Sachtexte (Beschreibung, Erklärung, Bericht, Stellungnahme) im notwendigen Umfang Elemente der Fachsprache und fachtypischer Sprachstrukturen sowie bekannte Arten von Übersichten, Zeichnungen und Diagrammen gebrauchen,

K2 Informationen identifizieren

Daten und andere Informationen aus fachlichen Texten, Abbildungen, Grafiken, Schemata, Tabellen und Diagrammen entnehmen und diese, ggf. im Zusammenhang mit erklärenden Textstellen, sachgerecht interpretieren,

K3 Untersuchungen dokumentieren

ein gegliedertes Protokoll anlegen, Versuchsabläufe und Beobachtungen nachvollziehbar beschreiben und die gewonnenen Daten vollständig und in angemessener Genauigkeit darstellen,

K4 Daten aufzeichnen und darstellen

für Daten und deren Auswertung zweckdienliche Tabellen und Diagramme anlegen, diese skalieren und unter Angabe von Messeinheiten eindeutig beschriften sowie Datenpunkte eintragen und mit geeigneten Kurven verbinden,

K5 Recherchieren

für eine Recherche klare und zielführende Fragestellungen und Suchbegriffe formulieren, Ergebnisse nach Relevanz filtern, ordnen und beurteilen sowie Informationsquellen dokumentieren und nach vorgegebenen Mustern korrekt zitieren,

K6 Informationen umsetzen

Geräte nach Bedienungsanleitungen und unter Beachtung von Sicherheitshinweisen sachgerecht verwenden sowie verbindliche Vorgaben bei Verfahrensschritten und Rezepturen beachten und präzise umsetzen,

K7 Beschreiben, präsentieren, begründen

eine Präsentation von Arbeitsergebnissen unter Verwendung von Medien sowie strukturierender und motivierender Gestaltungselemente adressaten- und situationsgerecht gestalten und dabei unter Beachtung von Urheberrechten eigene und fremde Anteile kenntlich machen,

K8 Zuhören, hinterfragen

Elemente einer Argumentation (Behauptung, Begründung, Stützung, Schlussfolgerung) benennen und in Diskussionen Argumente mit Fakten, Beispielen, Analogien und logischen Schlussfolgerungen unterstützen oder widerlegen,

K9 Kooperieren und im Team arbeiten

beim Arbeiten im Team unterschiedliche Interessen abwägen, fair und rücksichtsvoll miteinander umgehen, Ziele und Teilaufgaben aushandeln und Teilergebnisse zusammenführen.

Kompetenzbereich Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

B1 Bewertungen an Kriterien orientieren

für Entscheidungen in chemisch-technischen Zusammenhängen Bewertungskriterien und Handlungsoptionen ermitteln und diese einander zuordnen,

B2 Argumentieren und Position beziehen

in Situationen mit mehreren Entscheidungsmöglichkeiten Kriterien gewichten, Argumente abwägen, Entscheidungen treffen und diese gegenüber anderen Positionen begründet vertreten,

B3 Werte und Normen berücksichtigen

Entscheidungen im Hinblick auf zugrundeliegende Kriterien, Wertungen und Folgen analysieren.

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 9 und 10 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Elemente und ihre Ordnung
  2. Salze
  3. Säuren und Laugen
  4. Elektrische Energie aus chemischen Reaktionen
  5. Stoffe als Energieträger
  6. Produkte der Chemie

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 6: Elemente und ihre Ordnung

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Atombau
  • Elemente und ihre Eigenschaften
  • Periodensystem
  • Geschichte der Atomvorstellungen
  • Ordnungssysteme für Elemente
  • Entstehung der Elemente

Basiskonzept Chemische Reaktion

Elementfamilien

Basiskonzept Struktur der Materie

Protonen, Neutronen, Elektronen, Elemente, Atombau, atomare Masse, Isotope, Kern-Hülle-Modell, Schalenmodell

Basiskonzept Energie

Energiezustände

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Gliederung des Periodensystems in Hauptgruppen und Perioden erläutern (UF1),
  • den Aufbau eines Atoms mithilfe eines differenzierten Kern-Hülle-Modells beschreiben (UF1),
  • ausgewählte Elemente anhand ihrer charakteristischen Eigenschaften den Elementfamilien (Alkalimetalle, Erdalkalimetalle, Halogene, Edelgase) zuordnen (UF3),
  • aus dem Periodensystem der Elemente wesentliche Informationen zum Atombau der Hauptgruppenelemente sowie deren Atommasse entnehmen (UF3, UF4),
  • unter Bezugnahme auf das Periodensystem die Edelgasregel erläutern (UF1),
  • die charakteristische Reaktionsweise eines Alkalimetalls mit Wasser erläutern und diese für andere Elemente verallgemeinern (UF3),
  • an Beispielen die Eigenschaften von Isotopen erläutern (UF1, UF3).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Eigenschaften von Alkali- und Erdalkalimetallen sowie Halogenen und Edelgasen mithilfe ihrer Stellung im Periodensystem erklären (E7),
  • am Beispiel von Atommodellen den beschreibenden, erklärenden und vorhersagenden Charakter von Modellen aufzeigen (E9),
  • Schlussfolgerungen aus den Streuversuchen von Rutherford erläutern und begründen (E6, E8),
  • gegenständliche Modelle auf der Grundlage von Sachinformationen zum Aufbau der Materie erstellen und erläutern (K9, E7),
  • die Entwicklung von Atommodellen im historischen Kontext im Hinblick auf deren Möglichkeiten und Grenzen zur Deutung des Aufbaus der Materie darstellen (E7, E9).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • den Atombau und dessen Größenverhältnisse an einem gegenständlichen Modell erläutern (K3),
  • hinsichtlich einfacher Fragestellungen zielgerichtet Informationen zum Atombau aus dem Periodensystem entnehmen (K2),
  • Vorstellungen vom Aufbau der Materie mit Modellen veranschaulichen und erläutern (K7).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Vorstellungen zu Teilchen, Atomen und Elementen, auch in ihrer historischen Entwicklung, beschreiben und beurteilen und für gegebene Fragestellungen ein angemessenes Modell zur Erklärung auswählen (B1, E9).

Inhaltsfeld 7: Salze

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Ionenbildung
  • Ionenbindung
  • Kalkkreislauf
  • Mineralien und Kristalle
  • Taschenwärmer und Kühlpacks
  • Sportgetränke
  • Historische und physiologische Bedeutung des Kochsalzes

Basiskonzept Chemische Reaktion

Hydration, Elektronenübergänge

Basiskonzept Struktur der Materie

Ionenbindung, Ionengitter

Basiskonzept Energie

Exotherme und endotherme Reaktionen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • das Lösen eines Salzes auf Teilchenebene erklären (UF1, UF3),
  • elektrische Eigenschaften von Ionen, Kationen und Anionen beschreiben (UF1),
  • an einem Beispiel die Salzbildung bei einer Reaktion zwischen einem Metall und einem Nichtmetall beschreiben und dabei energetische Veränderungen einbeziehen (UF1),
  • an einfachen Beispielen die Ionenbindung erläutern (UF2),
  • die Bedeutung isotonischer, hypotonischer und hypertonischer Salzlösungen für Lebewesen darlegen (UF4).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • ausgewählte Salze mit typischen Analysemethoden wie Flammenfärbung sowie Anionen- und Kationennachweisen identifizieren (E5),
  • den Aufbau von Salzen mit Modellen der Ionenbindung und das Lösen von Salzkristallen in Wasser mit dem Modell der Hydration erklären (E8, UF3),
  • eine Salzbildungsreaktion als Symbolgleichung unter Anwendung der Ionenschreibweise formulieren (E8, UF3),
  • die elektrische Leitfähigkeit von Salzen als Feststoff, in Schmelzen und wässrigen Lösungen mit einem einfachen Ionenmodell erklären (E5),
  • Eigenschaften von Salzkristallen mithilfe eines Ionengittermodells erläutern (E7, E8),
  • die verschiedenen Calciumsalze des Kalkkreislaufs experimentell nachweisen (E5),
  • endotherme und exotherme Vorgänge bei Lösungsprozessen von Salzen beschreiben (E8).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die chemischen Zusammenhänge des natürlichen und des technischen Kalkkreislaufs in einem Schaubild darstellen (K2, K5),
  • die historische Bedeutung der Salzgewinnung und des Salzhandels in einem Kurzvortrag erläutern und dabei auf regionale Gegebenheiten Bezug nehmen (K1).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Verwendung von Salzen unter Umwelt- bzw. Gesundheitsaspekten kritisch reflektieren (B1).

Inhaltsfeld 8: Säuren und Laugen

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Eigenschaften saurer und alkalischer Lösungen
  • Neutralisation
  • Stoffmengenkonzentration
  • Säuren und Laugen in Lebensmitteln
  • Reinigen mit Säuren und Laugen
  • Säuren und Laugen im menschlichen Körper
  • Säuren und Laugen im Beruf

Basiskonzept Chemische Reaktion

Neutralisation, pH-Wert, Indikatoren

Basiskonzept Struktur der Materie

Elektronenpaarbindung, Wassermolekül als Dipol, Wasserstoffbrückenbindung, Protonenakzeptor und -donator

Basiskonzept Energie

Exotherme Reaktionen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • an den Beispielen Salzsäure, Natronlauge und Ammoniak typische Eigenschaften von sauren bzw. alkalischen Lösungen beschreiben (UF1),
  • Säuren bzw. Basen als Stoffe einordnen, deren wässrige Lösungen Wasserstoff-Ionen bzw. Hydroxid-Ionen enthalten (UF3),
  • unter Verwendung des Donator-Akzeptor-Konzeptes Säuren als Protonendonatoren und Basen als Protonenakzeptoren definieren (UF3),
  • verschiedene natürliche und synthetische Indikatoren nennen und deren Verwendung beschreiben (UF2),
  • an einfachen Beispielen die Elektronenpaarbindung erläutern (UF2),
  • die räumliche Struktur und den Dipolcharakter von Wassermolekülen mithilfe der polaren Elektronenpaarbindung erläutern (UF1),
  • am Beispiel des Wassers die Wasserstoff-Brückenbindung und die Oberflächenspannung erklären (UF1),
  • die Salzbildung bei Neutralisationsreaktionen an Beispielen erläutern (UF1),
  • Stoffmengenkonzentrationen an einfachen Beispielen saurer und alkalischer Lösungen erklären und die Bedeutung der Oxonium- und Hydroxid-Ionen für den pH-Wert erläutern (UF1, UF3),
  • den Unterschied zwischen pH-neutral und pH-hautneutral erklären (UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • mit Indikatoren Säuren und Basen nachweisen und den pH-Wert von Lösungen bestimmen (E3, E5, E6),
  • die Bildung von Säuren und Basen an Beispielen wie Salzsäure und Ammoniak mithilfe eines Modells zum Protonenaustausch erklären (E7),
  • die pH-Wertskala mithilfe einer Verdünnungsreihe ableiten (E4, UF1),
  • die Neutralisationsreaktion als Grundlage für die Titration erläutern (E4),
  • eine Säure-Base-Titration mit vorgegebenen Lösungen durchführen, dokumentieren und auswerten (E2, E5),
  • Neutralisationsreaktionen mithilfe von Reaktionsgleichungen erklären und die entstehenden Salze benennen (E8, K7),
  • das Entfernen von Kalkrückständen an Gegenständen des täglichen Gebrauchs mithilfe von Essigsäure erklären (E8),
  • Modellversuche zu Neutralisationsreaktionen (u. a. zur Wirkung von Antazida) selbstständig planen und durchführen (E4, E7).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • in einer strukturierten schriftlichen Darstellung chemische Abläufe sowie Arbeitsprozesse und Ergebnisse (u. a. einer Neutralisation) erläutern (K1),
  • den Einsatz von Säuren und Laugen zur Konservierung von Lebensmitteln, auch aus historischer Sicht, illustrieren und deren Wirkung auf Mikroorganismen herausstellen (K5),
  • sich mithilfe von Gefahren- und Sicherheitshinweisen und entsprechenden Tabellen über die sichere Handhabung von Lösungen informieren (K2, K6).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • beim Umgang mit Säuren und Laugen Risiken und Nutzen abwägen und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen einhalten (B3).

Inhaltsfeld 9: Elektrische Energie aus chemischen Reaktionen

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Elektrochemische Energiespeicher
  • Brennstoffzelle
  • Elektrolyse
  • Batterien und Akkumulatoren im Vergleich
  • Elektroautos
  • Mobile Energiespeicher
  • Batterierecycling

Basiskonzept Chemische Reaktion

Umkehrbare und nicht umkehrbare Redoxreaktionen

Basiskonzept Struktur der Materie

Elektronenübertragung, Donator-Akzeptor-Prinzip

Basiskonzept Energie

Elektrische Energie, Energieumwandlung, Energiespeicherung

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Redoxreaktionen mithilfe des Prinzips der Elektronenübertragung erklären (UF1),
  • bei ausgewählten elektrochemischen Reaktionen die Teilreaktionen an Anode und Kathode formulieren (UF2),
  • den grundlegenden Aufbau und die Funktionsweise von Batterien, Akkumulatoren und Brennstoffzellen beschreiben (UF1, UF2, UF3),
  • aus der Funktionsweise eines Bleiakkumulators Entsorgungs- und Sicherheitsaspekte begründet ableiten (UF2, UF4),
  • elektrochemische Reaktionen mit dem Donator-Akzeptor-Prinzip erklären (UF3),
  • die Elektrolyse und die Synthese von Wasser durch Reaktionsgleichungen unter Berücksichtigung energetischer Aspekte darstellen (UF3).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • den Reduktions- und Oxidationsschritt einer Elektronenübertragungsreaktion zu einer Redoxgleichung zusammenfassen und dabei den Elektronenübergang in angemessener Weise kennzeichnen (E8),
  • am Beispiel des Daniell-Elementes die Funktion elektrochemischer Energiespeicher erläutern (E8),
  • aus der Position von Metallen in der Spannungsreihe auf ihren edlen bzw. unedlen Charakter und somit auf ihre Fähigkeit zur Elektronenaufnahme und Elektronenabgabe schließen (E6),
  • anhand historischer elektrochemischer Entdeckungen (u. a. des Galvanischen Elements und der Volta'schen Säule) die Entwicklung elektrochemischer Energiespeicher beschreiben (E9).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • schematische Darstellungen zum Aufbau und zur Funktion elektrochemischer Energiespeicher adressatengerecht erläutern (K7),
  • aus verschiedenen Quellen Informationen zu unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten von Batterien und Akkumulatoren zusammenfassen (K5),
  • Informationen zur umweltgerechten Entsorgung von Batterien und Akkumulatoren umsetzen (K6).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Kriterien für die Auswahl unterschiedlicher elektrochemischer Energiewandler und Energiespeicher benennen und deren Vorteile und Nachteile gegeneinander abwägen (B1, B2),
  • die Umwandlung der Strahlungsenergie der Sonne in elektrische Energie als Beispiel für die Nutzung regenerativer Energien unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Ressourcennutzung bewerten (B1).

Inhaltsfeld 10: Stoffe als Energieträger

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Alkane
  • Alkanole
  • Fossile und regenerative Energieträger
  • Vom Rohöl zur Tankstelle
  • Zukunftssichere Energieversorgung
  • Nachwachsende Rohstoffe und Biokraftstoff
  • Mobilität

Basiskonzept Chemische Reaktion

Alkoholische Gärung

Basiskonzept Struktur der Materie

Kohlenwasserstoffmoleküle, Strukturformeln, funktionelle Gruppe, unpolare Elektronenpaarbindung, Van-der-Waals-Kräfte

Basiskonzept Energie

Katalysator, Treibhauseffekt, Energiebilanzen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • den grundlegenden Aufbau von Alkanen und Alkanolen mithilfe von Strukturformeln erläutern (UF2, UF3),
  • typische Stoffeigenschaften von Alkanen und Alkanolen mithilfe der Molekülstruktur und den zwischenmolekularen Kräften erklären (UF3, UF2),
  • an einfachen Beispielen Isomerie erklären und Nomenklaturregeln anwenden (UF2, UF3),
  • Beispiele für fossile und regenerative Energieträger nennen (UF1),
  • die Entstehung und das Vorkommen von Alkanen in der Natur beschreiben (UF2),
  • den Vorgang des katalytischen Crackens von Erdölfraktionen erläutern (UF2),
  • die Hydroxylgruppe als funktionelle Gruppe benennen und ihre Eigenschaften beschreiben (UF1),
  • die Erzeugung und Verwendung nachwachsender Rohstoffe bei der Herstellung von Bioethanol und Biodiesel beschreiben (UF4),
  • die Funktion und Bedeutung von Katalysatoren für chemische Reaktionen am Beispiel des Katalysators für Benzinmotoren erläutern (UF4, UF1).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • für die vollständige Oxidation von Alkanen Wort- und Symbolgleichungen aufstellen (E8),
  • die fraktionierte Destillation von Erdöl anhand der Siedetemperaturen von Alkanen erläutern (E7),
  • die Bestandteile von Alkanen oder Alkanolen mithilfe von Nachweisreaktionen identifizieren (E5, E6),
  • die Struktur des Ethanolmoleküls modellieren (E8),
  • anhand einfacher Skizzen und Experimente das Lösungsverhalten ausgewählter Stoffe erläutern (E7, E8),
  • bei Verbrennungsvorgängen fossiler Energierohstoffe Aussagen von Energiebilanzen vergleichen (E6),
  • aus natürlichen Rohstoffen durch alkoholische Gärung Alkohol herstellen (E1, E4, K7).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • aus fachtypischen Darstellungsformen die Bedeutung des katalytischen Crackens ableiten (K2),
  • die Wirkweise des Abgaskatalysators unter Verwendung chemischer Fachsprache darstellen und erläutern (K2),
  • anhand von Sicherheitsdatenblättern mit eigenen Worten den sicheren Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten und weiteren Gefahrstoffen beschreiben (K6),
  • die Vor- und Nachteile von Treibstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen anhand von Beispielen aus verschiedenen Quellen zusammenfassend adressatengerecht präsentieren (K7),
  • die Zuverlässigkeit verschiedener Informationsquellen (u. a. zur Entstehung und zu Auswirkungen des natürlichen und anthropogenen Treibhauseffektes) im Hinblick auf Autoren und Ziele der Veröffentlichungen einschätzen (K5, K8),
  • Tätigkeiten und notwendige Qualifikationen bei der industriellen Gewinnung und Verarbeitung von Erdöl adressatengerecht darstellen, auch unter Verwendung angemessener Medien (K7).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Vor- und Nachteile der Nutzung fossiler und regenerativer Energieträger (u. a. Bioethanol und Biodiesel) unter ökologischen, ökonomischen und ethischen Aspekten abwägen (B2, B3),
  • neue Verfahren der Gewinnung fossiler Energieträger aus Ölsand, Ölschiefer und durch Fracking unter Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit beurteilen (B3).

Inhaltsfeld 11: Produkte der Chemie

Inhaltliche Schwerpunkte

Mögliche Kontexte

  • Makromoleküle in Natur und Technik
  • Struktur und Eigenschaften ausgesuchter Verbindungen
  • Nanoteilchen und neue Werkstoffe
  • Gummi und Latex
  • Klebstoffe
  • Seifen und Waschmittel
  • Aromen

Basiskonzept Chemische Reaktion

Synthese von Makromolekülen aus Monomeren, Esterbildung

Basiskonzept Struktur der Materie

Funktionelle Gruppen, Tenside, Nanoteilchen

Umgang mit Fachwissen

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • ausgewählte Zusatzstoffe (u. a. Ester) in Lebensmitteln und Kosmetika klassifizieren und ihre Funktion erklären (UF1, UF3),
  • die Prinzipien der Kondensationsreaktion und der Hydrolyse an ausgewählten Beispielen erläutern (UF3),
  • am Beispiel der Esterbildung die Bedeutung von Katalysatoren für chemische Reaktionen beschreiben (UF2),
  • Beispiele für Nanoteilchen und ihre Anwendung angeben und ihre Größe zu Gegenständen aus dem alltäglichen Erfahrungsbereich in Beziehung setzen (UF4).

Erkenntnisgewinnung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • die Waschwirkung von Tensiden und ihre Eigenschaften mithilfe eines Modells erklären (E8, E3),
  • für die Darstellung unterschiedlicher Ester Versuche zu deren Synthese planen und zu den jeweiligen Reaktionen die Wort- und Reaktionsgleichungen aufstellen (E4),
  • Kunststoffe aufgrund ihres Temperaturverhaltens klassifizieren und dieses mit einer stark vereinfachten Darstellung ihres Aufbaus erklären (E6, E8),
  • an Modellen und mithilfe von Strukturformeln die Bildung von Makromolekülen als Polymerisation erklären (E7, E8).

Kommunikation

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • Informationen zur Anwendung und Herstellung chemischer Produkte beschaffen und die Quellen korrekt zitieren (K5),
  • Summen- oder Strukturformeln als Darstellungsform angemessen auswählen und einsetzen (K7).

Bewertung

Die Schülerinnen und Schüler können …

  • am Beispiel einzelner chemischer Produkte oder einer Produktgruppe kriteriengeleitet Chancen und Risiken einer Nutzung abwägen, einen Standpunkt dazu beziehen und diesen gegenüber anderen Positionen begründet vertreten (B2, K8),
  • Kunststoffe (u. a. PVC, PET, TPS) hinsichtlich ihrer Eigenschaften, Wirtschaftlichkeit, Recyclebarkeit und Umweltverträglichkeit gegeneinander abwägen und im Hinblick auf einen Verwendungszweck einen eigenen Standpunkt begründet vertreten (B2).
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