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2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Lernbereichs und dern Fächer beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Bild:Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Gesamtschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf drei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe I erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche

Die Schülerinnen und Schüler erwerben in den Fächern des Lernbereichs Gesellschaftslehre grundlegende Kompetenzen für die Entwicklung von „Demokratie- und Politikbewusstsein“, „politischer und wirtschaftlicher Mündigkeit“, „raumbezogener Handlungskompetenz“ sowie für die Ausbildung eines „reflektierten Geschichtsbewusstseins“. Gesellschaftswissenschaftliche Kompetenz umfasst dabei eine Reihe spezieller und untereinander vernetzter Kompetenzen, die sowohl im integrierten als auch im separierten

Sachkompetenz

Das Verstehen politischer, gesellschaftlicher, ökonomischer, historischer und räumlicher Strukturen und Prozesse setzt die Aneignung und vor allem auch den Umgang mit fachspezifischen Sachverhalten und Begrifflichkeiten voraus. Je nach Abstraktionsvermögen und Kenntnisstand gilt es, dieses Wissen im jeweiligen Kontext anzuwenden, abzugleichen und fortdauernd weiterzuentwickeln.

Raumbezogene Sachkompetenz umfasst die Fähigkeit zum Umgang mit allgemein- und regionalgeographischen Kenntnissen über den sowohl von Naturfaktoren als auch von menschlichen Aktivitäten geprägten Raum. Hierzu gehören auch Kenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Raum sowie damit verbundene Folgen. Der kompetente Umgang mit themenbezogenen regionalen bis globalen Orientierungsrastern ist hierfür eine notwendige Voraussetzung.

Historische Sachkompetenz beinhaltet die Fähigkeit zum Umgang mit basalem Wissen über Zeitvorstellungen und Datierungssysteme, über historische Ereignisse, Personen, ideengeschichtliche Vorstellungen, Prozesse und Strukturen sowie über das Leben der Menschen in unterschiedlichen Gesellschaften und zu unterschiedlichen Zeiten. Historische Sachkompetenz meint darüber hinaus auch die Fähigkeit, auf dieser Basis Entwicklungen, Wandlungsprozesse und Lebensgeschichten in ihrem Zusammenhang zu untersuchen, zu verstehen und darzustellen, also Geschichte zu rekonstruieren, ferner auch die Narrationen anderer und die Angebote der Geschichtskultur zu analysieren, d.h. zu dekonstruieren.

Sozialwissenschaftliche Sachkompetenz meint die Fähigkeit zum Umgang mit grundlegenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kenntnissen, die zum Verständnis gesellschaftlicher Strukturen und Prozesse notwendig sind. Dazu zählt vor allem ein an Kriterien bzw. Kategorien orientiertes vertieftes Deutungs- und Ordnungswissen, das sich auf die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Ordnung und deren systematische Mechanismen, Strukturen und Zusammenhänge bezieht.

Methodenkompetenz

Methodenkompetenz zeigt sich durch die Beherrschung von Verfahren, die die Informationsbeschaffung bzw. -entnahme, die Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation fachbezogener Sachverhalte sowie deren Darstellung und Präsentation ermöglichen. Dazu gehören das Erfragen, Finden und Erklären von Zusammenhängen, die problemorientiert, multiperspektivisch und auch kontrovers dargestellt werden können. Dies erfolgt entweder mittelbar durch unterschiedliche Materialien, Arbeits- und Darstellungsmittel – einschließlich der informations- und kommunikationstechnologischen Medien – oder unmittelbar durch originale Begegnungen wie Befragungen oder Erkundungen.

Urteilskompetenz

Urteilskompetenz basiert auf der erworbenen Sach- und Methodenkompetenz. In diesem Zusammenhang geht es um ein selbstständiges, begründetes, auf Kriterien und Kategorien gestütztes, reflektierendes Beurteilen. Dabei fließt das Finden eines eigenen begründeten Standpunkts bzw. Urteils ebenso ein wie ein verständigungsorientiertes Abwägen im Diskurs mit Anderen.

Handlungskompetenz

Handlungskompetenz ist die Fähigkeit, erworbene Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen einsetzen zu können. Sie schafft die Möglichkeit zur aktiven, verantwortungsbewussten, emanzipierten und reflektierten Teilhabe sowie Einflussnahme am gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Leben. Dabei geht es um die Vernetzung von Denken, Handeln und Reflexion. Handlungskompetenz entwickelt sich auf unterschiedlichen Ebenen, zu denen produktives Gestalten sowie simulatives und reales Handeln in allen Lebensbereichen gehören.

Abschnitt A: Gesellschaftslehre (fächerintegriert)

2.2 Inhaltsfelder im Fach Gesellschaftslehre

Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Gesellschaftswissenschaftliche Kompetenz im integriert angebotenen Fach Gesellschaftslehre soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt und Reihenfolge curriculare Setzungen darstellen. Bei der Überführung der Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete Unterrichtsvorhaben können nach Entscheidung der Fachkonferenz hiervon abweichende Zuordnungen entstehen, sofern diese innerhalb der vorgegebenen Stufen erfolgen.

Inhaltsfelder

Inhaltsfeld 1: Herrschaft, Partizipation und Demokratie

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit zeitlich und räumlich unterschiedlichen politischen Ordnungsvorstellungen und Herrschaftsverhältnissen sowie die Entwicklung demokratischer Willensbildung. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass politische Wirklichkeit nicht naturgegeben, sondern prinzipiell gestaltbar ist. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit von politischen und gesellschaftlichen Regelungen, Institutionen und Herrschaftsverhältnissen behandelt und damit die Grundlage für das Verständnis unterschiedlicher politischer Systeme sowie das politische Engagement mündiger Bürgerinnen und Bürger geschaffen.

Inhaltsfeld 2: Wirtschaft und Arbeit

In diesem Inhaltsfeld werden Arbeit und Wirtschaft als bestimmend für das menschliche Leben verstanden und ihre Veränderungen von den Anfängen der menschlichen Existenz, über die vorindustrielle und industrielle Gesellschaft bis hin zum aktuellen Strukturwandel behandelt. Das Verständnis unterschiedlicher Wirtschaftsstufen und -ordnungen ermöglicht eine gezielte Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen konkurrierender ökonomischer Systeme. Um die Auswirkungen des Wettbewerbs von Regionen transparent machen und die Ausprägung sowie den Wandel von Wirtschaftsräumen verstehen und mitgestalten zu können, ist auch die Betrachtung und Berücksichtigung natur- und wirtschaftsgeografischer Standortfaktoren unabdingbar.

Inhaltsfeld 3: Internationalisierung und Globalisierung

In diesem Inhaltsfeld wird von einer zunehmenden Durchlässigkeit der nationalen Grenzen sowie einer Intensivierung und Beschleunigung grenzüberschreitender Interaktionen mit tiefgreifenden Veränderungen für die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen ausgegangen. Ein grundlegendes Verständnis für die historische und aktuelle Entwicklung grenzüberschreitender Begegnungen sowie der mit der Internationalisierung und Globalisierung verbundenen gesellschaftlichen, kulturellen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Veränderungen ist für das Leben und reflektierte Agieren in sich verändernden Kontexten bedeutsam. Vor diesem Hintergrund kann die Auseinandersetzung mit den Gegenständen dieses Inhaltsfeldes dazu beitragen, unterschiedliche Entwicklungsstände in den Ländern der Erde sowie Chancen und Gefahren für Regionen, Staaten, Institutionen und Individuen zu begreifen sowie Notwendigkeiten und Möglichkeiten ihrer – auch lokalen – Gestaltung abzuschätzen.

Inhaltsfeld 4: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Beeinflussung und Bedrohung der Lebensgrundlagen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene durch natürliche und anthropogene Ursachen. Eine dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtete Bewältigung zentraler ökologischer Herausforderungen sowie eine angepasstere Nutzung unterschiedlicher Räume durch den Menschen früher und heute erfordern die Auseinandersetzung mit grundlegenden geoökologischen Gegebenheiten und Wirkungszusammenhängen. Hierzu ist ebenfalls die Reflexion darauf bezogener ökonomischer sowie politischer Zielsetzungen und Maßnahmen einschließlich ihrer normativen Grundlegungen notwendig.

Inhaltsfeld 5: Innovationen, neue Technologien und Medien

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit den Chancen und Herausforderungen durch die Einführung und Nutzung von Innovationen, neuen Technologien und Medien für Individuum, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Die Auseinandersetzung mit bahnbrechenden technologischen Neuerungen in Gegenwart und Vergangenheit trägt zu einem vertieften Verständnis des Strukturwandels sowie unterschiedlicher Standortmuster bei. Die Betrachtung der Entwicklung der Medien sowie ihrer jeweiligen Funktion und Bedeutung für die politische Willensbildung, die Arbeitswelt und die private Freizeitgestaltung eröffnet vertiefte Einsichten in die Lebenswirklichkeiten und Beteiligungsmöglichkeiten der Menschen in unterschiedlichen Zeiten und unterstützt die Auseinandersetzung mit dem Grundrecht der informationellen Selbstbestimmung.

Inhaltsfeld 6: Identität, Lebensgestaltung und Lebenswirklichkeit

In diesem Inhaltsfeld wird von der Frage ausgegangen, welche innergesellschaftlichen und demographischen Einflussgrößen das Leben sowie die Identitätsbildung von Menschen in unterschiedlichen Zeiten, Räumen und sozio-ökonomischen Konstellationen beeinflusst haben bzw. beeinflussen. Die Untersuchung des wechselseitigen Verhältnisses von Struktur und Mensch, von auch geschlechtergeprägten Lebenswirklichkeiten sowie von persönlichen Interessen und Bedürfnissen verdeutlicht die Möglichkeiten und Grenzen der persönlichen Lebensgestaltung in unterschiedlichen räumlichen sowie gesellschaftlichen Lagen und Systemen. Ein vertieftes Verständnis möglicher Wechselwirkungen zwischen individuellem, familiärem und gesellschaftlichem Bewusstsein sowie zwischen Selbst- und Fremderwartungen trägt in diesem Kontext zur Werte- und Persönlichkeitsentwicklung bei.

Inhaltsfeld 7: Disparitäten

In diesem Inhaltsfeld geht es um die räumlichen, gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Disparitäten sowie den Umgang mit ihnen in unterschiedlichen Zeiten. Die Auseinandersetzung mit der ungleichen Teilhabe von Individuen und Gruppen an materiellen und immateriellen Ressourcen ermöglicht Einsichten in die Ursachen von Auseinandersetzungen sowie die in Vergangenheit und Gegenwart gewählten bzw. für die Zukunft denkbaren Lösungsstrategien – sei es auf zwischen- oder innerstaatlicher bzw. gruppenbezogener oder individueller Ebene. Die Behandlung von Grundprinzipien, Systemen sowie politischen Maßnahmen zum Umgang mit sozio-ökonomischen, auch geschlechter- und kulturbedingten Unterschieden ermöglicht ein vertieftes Verständnis einer der zentralen Triebfedern individuellen und gemeinschaftlichen politischen Handelns.

Inhaltsfeld 8: Konflikt und Frieden

In diesem Inhaltsfeld werden Ursachen, Erscheinungsformen und Folgen von Konflikten und Kriegen sowie Verfahren, Instrumente und Institutionen von gelungenen, aber auch gescheiterten Konfliktlösungen auf innerstaatlicher und internationaler Ebene behandelt, wobei auch die Rolle supranationaler Organisationen in den Fokus der Betrachtung gerückt wird. Die Auseinandersetzung mit Konflikten auf den o.g. Ebenen sowie die Notwendigkeit der Einhaltung von vereinbarten Regeln sind Voraussetzungen dafür, dass unterschiedliche Positionen in der jeweiligen nationalen bzw. internationalen Gemeinschaft nachvollzogen und zu einem friedlichen Ausgleich gebracht werden können.

Inhaltsfeld 9: Menschenbild und Weltauffassung

In diesem Inhaltsfeld werden nicht nur das Menschenbild und die Weltauffassung von Gesellschaften heute und gestern, sondern auch die innere Verbindung dieser Vorstellungen mit den zeitgenössischen sozialen und politischen Strukturen sowie den interkulturellen Kontakten behandelt. Das Inhaltsfeld eröffnet somit einen komparativen Zugang zu Gesellschaften und Nationen in ihren jeweiligen Zeiten und Räumen, wobei der Blick über den nationalen oder europäischen Horizont hinaus eine weltgeschichtliche und globale Betrachtung einfordert. Vor diesem Hintergrund trägt das Verstehen des Anderen zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivität und der Gesellschaftlichkeit bei.

Inhaltsfeld 10: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

In diesem Inhaltsfeld werden – ausgehend von den historischen Bedingungen – die Ausprägungen und Auswirkungen der NS-Herrschaft behandelt. Die Auseinandersetzung mit Zielen, Ereignissen und Strukturen der NS-Gewaltherrschaft, mit Genozid und Vernichtungskrieg sowie mit individuellen Verhaltensunterschieden der Zeitgenossen fordern zur Entwicklung und Reflexion des eigenen Humanitäts- und Demokratieverständnisses auf. Vor diesem Hintergrund sind auch die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart und die Ursachen sowie der heutige Umgang mit politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in den Fokus der Betrachtungen zu rücken.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte im Fach Gesellschaftslehre

2.3.1 Jahrgangsstufe 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen einfache fachbezogene Sachverhalte ein (SK1),
  • formulieren ein erstes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden elementare Fachbegriffe sachgerecht an (SK 2),
  • ordnen einfache geographische Sachverhalte in die räumlichen Orientierungsraster der Großlandschaften und Agrarregionen Deutschlands sowie der Verdichtungsräume und Tourismusregionen Europas ein (SK 3),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 4),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss natürlicher Vorgänge auf ausgewählte Räume (SK 5),
  • charakterisieren den historischen Raum als menschlichen Handlungsraum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (SK 6),
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen und chronologisch eingeteilt werden kann (SK 7),
  • erklären die Darstellung von Geschichte als Deutung (SK 8),
  • beschreiben ausgewählte Personen und Gruppen in den jeweiligen Gesellschaften, ihre Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten (SK 9),
  • stellen in elementarer Form gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen dar (SK 10),
  • beschreiben grundlegende gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 11).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren unter Anleitung in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen eigenständig unter Nutzung von Inhaltsverzeichnis, Register und Glossar zielgerichtet Informationen aus Schulbüchern und Atlanten (MK 1),
  • arbeiten fragengeleitet Informationen aus einfachen (auch historischen) Karten unter Zuhilfenahme von Legende sowie Maßstabsleiste heraus (MK 2),
  • entnehmen Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen (MK3),
  • entnehmen einfachen modellhaften Darstellungen fragengeleitet Informationen (MK4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • unterscheiden zwischen Textquelle (Text aus einer Zeit) und Sekundärliteratur bzw. Sachtext (Text über eine Zeit) (MK 5),
  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von einfachen Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen, Bildern sowie historischen Sachquellen und ordnen diese ein (MK 6),
  • analysieren in elementarer Form einfache Textquellen und Sekundärliteratur (MK 7),
  • analysieren und interpretieren in elementarer Form diskontinuierliche Texte wie Karten, (Klima-) Diagramme, Statistiken, Bilder und Grafiken einfacher Strukturiertheit (MK 8),
  • nutzen den Stadtplan zur unmittelbaren Orientierung im Realraum und einfache Atlaskarten zur mittelbaren Orientierung (MK 9),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen u.a. mittels Erkundungen und Befragungen in der Schule und im schulischen Nahfeld (MK 10),
  • identifizieren unterschiedliche Standpunkte im eigenen Erfahrungsbereich und geben diese zutreffend wieder (MK 11),
  • analysieren einfache Fallbeispiele aus Alltag und Nahraum (MK 12),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben einfache Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 13),
  • erstellen mit Hilfestellung einfache Kartenskizzen, Diagramme, Zeitleisten und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 14),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von Konflikten im Alltag dar (MK 15).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden in elementarer Form zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen grundlegende fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund vorgegebener Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt (UK 3),
  • beurteilen deutlich voneinander unterscheidbare Motive, Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen (UK 4),
  • beurteilen überschaubare Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5),
  • beurteilen im Kontext eines einfachen Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6),
  • erörtern in elementarer Form Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft abzuleiten (UK 7),

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 1),
  • nehmen vorgegebene andere Positionen ein und bilden diese probeweise ab (HK 2),
  • entwickeln unter Anleitung – auch simulativ – einzelne Lösungen und Lösungswege für überschaubare fachbezogene Probleme (HK 3),
  • erstellen in Inhalt und Struktur klar vorgegebene (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 4),
  • gehen mit Differenzen im schulischen Umfeld angemessen um, d.h. sie suchen in konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung bzw. umsetzbaren Lösungen und praktizieren Formen der Konfliktmediation (HK 5),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung in klassenund schulinternen Verfahren der demokratischen Entscheidungsfindung (HK 6),
  • treffen einfache Entscheidungen in vorstrukturierten fachlichen Situationen und begründen diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich (HK 7),
  • organisieren ein überschaubares Projekt im schulischen Umfeld (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 5 und 6 obligatorischen Inhaltsfelder innerhalb der zugeordneten Schwerpunktbereiche entwickelt werden:

Inhaltsfelder und Schwerpunktbereiche
1. Herrschaft, Partizipation und Demokratie
Anfänge demokratischer Willensbildung – historisch (griechische Polis) und ontogenetisch (Kindheit und Jugend)
2. Wirtschaft und Arbeit
Wirtschaft und Arbeit in den Anfängen der menschlichen Existenz und in der vorindustriellen Gesellschaft
3. Internationalisierung und Globalisierung
Divergierende Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Ländern unterschiedlichen Entwicklungsstandes
4. Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft
Wasser als Herausforderung für menschliches Handeln in unterschiedlichen Zeiten und Räumen
5. Innovationen, neue Technologien und Medien
Auswirkungen von Innovationen auf Kommunikation, Bildung und Dienstleistung
6. Identität, Lebensgestaltung und Lebenswirklichkeit
Leben in der Stadt in Antike und Gegenwart
7. Disparitäten
Unterschiedliche Lebensformen verschiedener Sozialgruppen und Umgang mit gegensätzlichen Positionen im Alltag (sozial)
8. Konflikt und Frieden
Krieg und Frieden im Römischen Reich
9. Menschenbild und Weltauffassung
Antike Weltvorstellungen und interkulturelle Kontakte

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Herrschaft, Partizipation und Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Formen politischer Beteiligung, Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen
  • Beziehungen zwischen Politik und Lebenswelt am Beispiel von Kindern und Jugendlichen in Familie, Schule und Stadt
  • Lebensbedingungen und Formen politischer Beteiligung in der griechischen Polis

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Funktionen von Gremien und Akteuren in Entscheidungsfindungsprozessen im schulischen sowie persönlichen Umfeld (u.a. Klassensprecher/in, Schülervertretungen, Familie und Freizeit) und stellen Möglichkeiten der Mitgestaltung dar,
  • stellen grundlegende Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen in schulischen und außerschulischen Gemeinschaften dar,
  • erklären die räumlichen und die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung der griechischen Stadtstaaten,
  • vergleichen in Ansätzen die Gesellschaftsmodelle Sparta und Athen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Positionen unterschiedlicher Akteure im schulischen bzw. familiären Umfeld und bewerten deren etwaige Interessengebundenheit,
  • beurteilen die kommunalen und politischen Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von Kindern und Jugendlichen im persönlichen Erfahrungsbereich,
  • bewerten aus der Sicht verschiedener Bewohner im antiken Sparta und Athen den jeweiligen Staat,
  • beurteilen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen in Vergangenheit (griechische Polis) und Gegenwart (Deutschland).

Inhaltsfeld 2: Wirtschaft und Arbeit

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Älteste Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick, altsteinzeitliche Lebensformen und neolithische Revolution
  • Wirtschaftliches Handeln als Grundlage menschlicher Existenz sowie Geldgeschäfte als Tauschgeschäfte
  • Arbeit und Versorgung in Agrarräumen
  • Lebenswelten in der Ständegesellschaft
  • Stadtgesellschaft am Übergang von Mittelalter zur frühen Neuzeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die ältesten Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick,
  • beschreiben die altsteinzeitliche Lebensweise,
  • erklären in einfacher Form Ursachen und Folgen der neolithischen Revolution,
  • beschreiben verschiedene Güterarten (u.a. freie und knappe Güter) und benennen ihre Funktion,
  • beschreiben Grundzüge des Tausch- und Geldhandels und benennen elementare Funktionen des Geldes,
  • beschreiben die Bedeutung der Standortfaktoren Klima, Boden und Absatzmarkt für die Landwirtschaft,
  • beschreiben den Wandel in der Landwirtschaft und erläutern Grundprinzipien ökologischer bzw. nachhaltiger Produktionsweisen,
  • erläutern die wirtschaftlichen Funktionen der mittelalterlichen Stände,
  • erklären die wirtschaftlichen Faktoren des Aufstiegs der Städte und den Bedeutungsverlust der grundherrlichen Lebenswelt im späten Mittelalter.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Bedeutung der neolithischen Revolution für die Entwicklung des Menschen und die Veränderung seiner Lebensweise,
  • beurteilen die Großabschnitte der Frühgeschichte im Hinblick auf Veränderungen der Lebensgrundlagen durch Spezialisierungen und technische Entwicklungen,
  • erörtern Vor- und Nachteile von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft,
  • beurteilen die Veränderungen in der Landwirtschaft aus der Sicht verschiedener Betroffener und Interessengruppen,
  • beurteilen die Agrargesellschaft des Mittelalters im Hinblick auf soziale und räumliche Mobilität,
  • bewerten die Attraktivität des Lebens in der mittelalterlichen Stadt,
  • beurteilen die Bedeutung neuer städtischer Organisationsformen (Messe, Handelshäuser, Verlagssystem) im Kontext frühkapitalistischer Wirtschaftsweise.

Inhaltsfeld 3: Internationalisierung und Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebensbedingungen von Mädchen und Jungen in Industrie- und Entwicklungsländern

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Lebensbedingungen und -formen von Mädchen und Jungen in Deutschland sowie einem afrikanischen Land und vergleichen diese im Hinblick auf Wohlstand, Gesundheit und Bildung,
  • beschreiben Ziele und Arbeitsweisen von Hilfsorganisationen zum Schutz des Kindes (u.a. Unicef, Deutscher Kinderschutzbund, terre des hommes).

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die unterschiedlichen Lebensbedingungen und -formen von Mädchen und Jungen in Industrie- und Entwicklungsländern vor dem Hintergrund der Kinderrechtskonvention,
  • beurteilen die Realisierungsmöglichkeiten der Ziele der Hilfsorganisationen zum Schutz des Kindes.

Inhaltsfeld 4: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Frühe Hochkulturen am Beispiel der Nilkultur Ägypten
  • Beeinflussung der Ressource Wasser durch unangepasste Nutzung sowie nachhaltiges gesellschaftliches und privates Handeln
  • Der Naturraum der Küsten- und Gebirgslandschaften im Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie am Beispiel des Tourismus

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Auswirkungen der Nilüberschwemmungen auf die Gesellschaftsordnung und Kultur im alten Ägypten und benennen die Göttlichkeit des Pharaos, die Einführung der Arbeitsteilung sowie die Erfindung der Hieroglyphen als bedeutsame Merkmale,
  • beschreiben im Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf die Wasserver- und -entsorgung sowie die Ursachen von Wassermangel und Überschwemmungen in ausgewählten Räumen,
  • stellen am Beispiel der Wassernutzung die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag sowie exemplarisch politische Regelungen dazu dar,
  • beschreiben die naturräumliche Ausstattung in Küsten- und Gebirgslandschaften als Grundlage für eine touristische Nutzung und erläutern die physiognomischen und sozioökonomischen Veränderungen durch den Fremdenverkehr,
  • stellen die kontroversen Standpunkte der Interessengruppen, die im Zusammenhang mit dem Küsten- und Bergtourismus an Raumnutzungskonflikten beteiligt sind, dar,
  • erklären das Konzept des sanften Tourismus als Mittel zur Vermeidung von Natur- und Landschaftsschäden.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Herausforderungen der Natur (u.a. Nilschwemme) im Hinblick auf die Entstehung einer frühen Hochkultur,
  • beurteilen an ausgewählten Beispielen, inwiefern der Umgang mit der Ressource Wasser den naturgeographischen Verhältnissen angepasst ist,
  • beurteilen unterschiedliche Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs im Alltag,
  • erörtern Vor- und Nachteile des Tourismus für Gemeinden in Küstenund Gebirgslandschaften,
  • bewerten ihr eigenes Freizeitverhalten vor dem Hintergrund des Konzepts des sanften Tourismus.

Inhaltsfeld 5: Innovationen, neue Technologien und Medien

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Erfindung des Buchdrucks und digitale Revolution
  • Medien als Informations- und Kommunikationsmittel
  • Auswirkungen von Innovationen auf den Dienstleistungssektor

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Erweiterung der Informations- und Bildungsmöglichkeiten in der frühen Neuzeit durch die technische Neuerung des Buchdrucks,
  • beschreiben die Bedeutung der digitalen Revolution im Hinblick auf die Verbreitung und Verfügbarkeit von Informationen sowie die Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten,
  • beschreiben in Ansätzen die Manipulationsmöglichkeiten durch Medien,
  • stellen den Einfluss von Innovationen auf Verkehr, Handel sowie Standortfaktoren im Dienstleistungssektor dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Auswirkungen des gegenwärtigen medialen Entwicklungsschubs im Vergleich zu denen der Erfindung des Buchdrucks in der frühneuzeitlichen Gesellschaft,
  • beurteilen Vorteile und Nachteile verschiedener Medien als Informations- und Kommunikationsmittel für den eigenen Alltag,
  • bewerten Unterschiede zwischen realer und virtueller Welt im Hinblick auf Chancen und Gefahren,
  • beurteilen die mit dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verbundenen Chancen und Risiken.

Inhaltsfeld 6: Identität, Lebenswirklichkeit und Lebensgestaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Gesellschaft und Alltag im antiken Rom
  • Grobgliederung der Stadt als Lebensraum
  • Unterschiedliche Lebensbedingungen in Stadt und Dorf

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben das großstädtische Alltagsleben sowie unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen am Beispiel der antiken Weltstadt Rom,
  • beschreiben die römische Familie in ihrer Struktur sowie ihrer Wertewelt und vergleichen diese mit der Institution ‚Familie‘ in der Bundesrepublik Deutschland,
  • beschreiben die funktionalen und sozialen Unterschiede von Vierteln innerhalb einer Stadt,
  • unterscheiden Siedlungen verschiedener Größe (Großstadt, Kleinstadt, Dorf) nach physiognomischen Merkmalen, teilräumlicher Gliederung sowie Versorgungs- und Freizeit­angeboten.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Werte der römischen Familienerziehung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Leben und der Politik,
  • bewerten sich verändernde Belastungsgrößen einzelner Familienmitglieder in Deutschland unter Berücksichtigung des Wandels der Familie,
  • bewerten die Vor- und Nachteile des Lebens im Dorf, in der Kleinstadt und in der Großstadt aus der Perspektive unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.

Inhaltsfeld 7: Disparitäten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebensformen von verschiedenen Sozialgruppen in Deutschland
  • Umgang mit Konflikten im Alltag

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Lebensformen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im Hinblick auf Wünsche, Bedürfnisse, materielle Ausstattung und Beteiligung,
  • beschreiben Regeln für einen kooperativen, sozialverträglichen und gewaltfreien Umgang miteinander.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen unterschiedliche Motive, Bedürfnisse und Interessen verschiedener Gruppen und Individuen im persönlichen Umfeld,
  • bewerten die Folgen von Auseinandersetzungen für die agierenden Personen und Konfliktparteien.

Inhaltsfeld 8: Konflikt und Frieden

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Rom – durch Krieg und Diplomatie zum Weltreich

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen die wichtigsten Phasen und Mittel der Ausbreitung Roms vom Stadtstaat zum Weltreich,
  • erläutern die Struktur und die Mittel der römischen Herrschaftssicherung,
  • erläutern die Folgen der Romanisierung in den römischen Provinzen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Auswirkungen der römischen Expansion auf die inneren politischen und sozialen Verhältnisse,
  • beurteilen anhand von Fallbeispielen die Motive römischer Expansion.

Inhaltsfeld 9: Menschenbild und Weltauffassung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • AntikeWeltvorstellungen und geographische Kenntnisse in Afrika, Europa, Asien
  • Interkulturelle Kontakte und Einflüsse im Altertum
Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären anhand konkreter Beispiele den geographischen Wissensstand und die Weltauffassungen von Menschen in der Antike,
  • beschreiben interkulturelle Kontakte in frühen Hochkulturen und antiken Großreichen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Selbst- und Fremdbilder von Menschen verschiedener antiker Reiche,
  • bewerten Anlässe, Ursachen, Motive und Folgen kultureller Begegnungen im Altertum.
2.3.2 Jahrgangsstufe 7-10, erste Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 – im Laufe der Jahrgangsstufen 7-10 eine erste Stufe erreichen, auf der sie über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an (SK 2),
  • ordnen geographische Sachverhalte in die Orientierungsraster der europäischen Industrieregionen, der Schwäche- und Landschaftszonen sowie der sozio-ökonomischen Gliederung der Erde ein (SK 3),
  • stellen den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 4),
  • erläutern den Einfluss natürlicher Vorgänge auf ausgewählte Räume (SK 5),
  • beschreiben Schlüsselereignisse, epochale Errungenschaften und wesentliche Herrschaftsformen (SK 6),
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen, chronologisch eingeteilt sowie periodisiert werden kann (SK 7),
  • erklären die Darstellung von Geschichte als durch Quellen gestützte Deutung (SK 8),
  • analysieren in einfacher Form Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 9),
  • erläutern gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen (SK 10),
  • analysieren in Ansätzen gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 11).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbständig in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK1),
  • entnehmen (auch historischen) analogen und digitalen Karten (u.a. WebGIS) Kernaussagen unter Beachtung von Legende und Maßstabszahl (MK 2),
  • entnehmen mehreren Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzten diese zueinander in Beziehung (MK 3),
  • entnehmen modellhaften Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • vergleichen Informationen aus Primär- und Sekundärtexten miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK 5),
  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen, Bildern sowie historischen Sachquellen und ordnen diese ein (MK 6),
  • analysieren durch konkrete Arbeitsaufträge angeleitet komplexere Textquellen und Sekundärliteratur (MK 7),
  • analysieren und interpretieren mit Hilfestellungen komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, (Klima-) Diagramme, WebGIS, Bilder, Karikaturen, Filme sowie historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK 8),
  • orientieren sich mit Hilfe von Karten unterschiedlichen Maßstabes und unterschiedlicher Thematik unmittelbar vor Ort und mittelbar (MK 9),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels Erkundungen und Befragungen in Stadt und Region (MK 10),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben diese zutreffend wieder (MK 11),
  • analysieren komplexere Fallbeispiele auch außerhalb des unmittelbaren eigenen Erfahrungsbereichs (MK 12),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben komplexere fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 13),
  • erstellen selbständig einfache Kartenskizzen, Diagramme, Zeitleisten und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 14),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von Konflikten auch außerhalb des unmittelbaren eigenen Erfahrungsbereichs dar (MK 15).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an einfachen Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen in Ansätzen fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3),
  • beurteilen in Ansätzen unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 4),
  • beurteilen in Ansätzen auch komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5),
  • beurteilen im Kontext eines Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6),
  • erörtern in Ansätzen Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen (UK 7).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese probeweise (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
  • erstellen aus einer vorgegebenen inhaltlichen Auswahl (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant um und sind sich dabei der eigenen kulturellen und sozialen Bedingtheit ihres Handelns bewusst (HK 5),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung in Prozessen der demokratischen Entscheidungsfindung im (schul-) öffentlichen Raum (HK 6),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an konkreten politischen Aktionen und Maßnahmen (HK 7),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses anhand von vorgegebenen Kriterien aus (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe I obligatorischen Inhaltsfelder innerhalb der zugeordneten Schwerpunktbereiche entwickelt werden:

Inhaltsfelder und Schwerpunktbereiche

1. Herrschaft, Partizipation und Demokratie

Wandel von Herrschaft und Partizipation - vom Feudalstaat zum demokratischen Nationalstaat in Europa

2. Wirtschaft und Arbeit

Wirtschaft und Arbeit in der industriellen Gesellschaft

3. Internationalisierung und Globalisierung

Divergierende Lebensbedingungen von Menschen in Europa und der Welt auch vor dem Hintergrund von Eroberungen, Entdeckungen und Migration

4. Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

Naturbedingte und anthropogen bedingte Prägung und Gefährdung von Lebensräumen (Einzelraumbetrachtungen)

5. Innovationen, neue Technologien und Medien

Auswirkungen von Massenmedien auf die Gesellschaft

6. Identität, Lebensgestaltung und Lebenswirklichkeit

Möglichkeiten und Grenzen von Individualität und Konformität im modernen Rechtsstaat

7. Disparitäten

Globale und regionale Entwicklungsunterschiede – Ursachen, Bedingungen und Entwicklungskonzepte (geographisch/ökonomisch)

8. Konflikt und Frieden

Erster Weltkrieg und Versailler Frieden als Belastung für die Weimarer Republik

9. Menschenbild und Weltauffassung

Mittelalterliche Weltvorstellungen und Begegnungen der Kulturen

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Herrschaft, Partizipation und Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Formen politischer Teilhabe im Mittelalter in Frankreich, England und im römisch-deutschen Reich
  • Europa im Wandel: Absolutismus – Revolutionen – Nationalstaatsgründungen (u.a. Frankreich und Deutschland)
  • Demokratische Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland - Prinzipien, Formen und Zusammenwirken

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • analysieren unterschiedliche Herrschaftsformen (Monarchie, Republik, Diktatur),
  • stellen die Herrschaft der fränkischen Könige sowie ihre Legitimation und ihr Legitimationsverständnis in Grundzügen dar,
  • erläutern die unterschiedlichen Entwicklungen der europäischen Königreiche (u.a. am Lehnswesen),
  • erklären den Investiturstreit als einen typisch mittelalterlichen Konflikt um die geistliche und politische Herrschaft,
  • vergleichen die mittelalterliche Herrschaft des Deutschen Reiches mit der Frankreichs und Englands im Hinblick auf Entwicklung und Partizipationsbestrebungen,
  • erläutern den Absolutismus als neues Herrschaftssystem am Beispiel Frankreich,
  • erläutern die Leistungen und Ergebnisse von Revolutionen an den Beispielen Frankreich (1789) und Deutschland (1848/1849),
  • stellen das Deutsche Reich von 1871 als Verwirklichung des Einheitsgedankens „von oben“ dar,
  • erläutern das Prinzip der Gewaltenteilung am Beispiel des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland,
  • beschreiben Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten wichtiger politischer Akteure (u.a. Parteien, Verbände, NGOs) in der Bundesrepublik Deutschland.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen in Mittelalter und Gegenwart (Deutschland),
  • beurteilen die Bedeutung des fränkischen Königtums für die europäische Staatenwelt,
  • bewerten die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 in ihrer epochalen Tragweite,
  • bewerten den Stellenwert des Nationalismus für die Nationalstaatsbewegung im 19. Jahrhundert (1848, 1871),
  • bewerten die politischen Einflussmöglichkeiten und das Zusammenwirken einzelner Verfassungsorgane in der Bundesrepublik Deutschland.

Inhaltsfeld 2: Wirtschaft und Arbeit

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Industrielle Revolution in der Region
  • Standortfaktoren und Strukturen der Industrie
  • Markt und Marktprozesse zwischen Wettbewerb und Konzentration sowie Funktionen des Geldes im einfachen Wirtschaftskreislauf

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären an einem regionalen Beispiel die Auswirkungen von technischen Neuerungen auf die Arbeitswelt zur Zeit der industriellen Revolution,
  • beschreiben die Entwicklung und den strukturellen Wandel von Altindustriegebieten der Textil- und der Montanindustrie auf der Grundlage der Standortfaktoren Rohstoffe, Energie und Verkehr,
  • beschreiben das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Marktmodell,
  • benennen Funktionen des Wettbewerbs in der sozialen Marktwirtschaft und beschreiben an einem ausgewählten Beispiel die Folgen von Konzentration,
  • erläutern die Funktionen des Geldes im einfachen Wirtschaftskreislauf.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die Bedeutung der technischen Entwicklungen in der industriellen Revolution für die Arbeit der Menschen und die Situation der Arbeiterschaft,
  • beurteilen den derzeitigen Stand des Strukturwandels sowie darauf bezogene Maßnahmen unter ökonomischer, sozialer und ökologischer Perspektive,
  • bewerten an einem Fallbeispiel die Möglichkeiten des Staates, den Wettbewerb zu sichern.

Inhaltsfeld 3: Internationalisierung und Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Europa: räumliche, politische und kulturelle Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede
  • Europäer und Nicht-Europäer – Entdeckungen und Eroberungen
  • Ursachen und Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Grenzen Europas sowie die Schwierigkeit einer Abgrenzung nach Osten und Südosten,
  • gliedern Europa in Teilräume nach klimatischen, topographischen, historischen, kulturellen und religiösen Kriterien,
  • beschreiben die gemeinsamen und unterschiedlichen kulturellen Werte sowie Lebensbedingungen in europäischen Regionen bzw. Staaten an Beispielen,
  • benennen Gründe für die Entdeckungsreisen der Europäer,
  • beschreiben Entdeckungsreisen und Eroberungen der Europäer, Konflikte zwischen Eroberern und Ureinwohnern sowie daraus resultierende Folgen,
  • beschreiben die Ursachen und räumlichen Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Ergebnisse und Folgen der Entdeckungsreisen sowie des Kolonialismus,
  • beurteilen die Vor- und Nachteile der Migration für den Einzelnen sowie für die Herkunfts- und Zielgebiete,
  • erörtern in Ansätzen die Frage, inwieweit Deutschland als Land der Europäischen Union ein Einwanderungsland ist,
  • erörtern die Chancen und Herausforderungen des Zusammenlebens von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen,
  • beurteilen ihre Identität als europäische Bürgerin und Bürger im Hinblick auf Chancen und Gefahren.

Inhaltsfeld 4: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Bedrohung von Lebensräumen durch Georisiken
  • Landschaftszonen als räumliche Ausprägung des Zusammenwirkens von Klima und Vegetation sowie Möglichkeiten der Überwindung natürlicher Nutzungsgrenzen
  • Nutzungswandel in Trocken­räumen und damit verbundene positive wie negative Folgen
  • Naturgeographisches Wirkungsgefüge des tropischen Regenwaldes und daraus resultierende Möglichkeiten und Schwierigkeiten nachhaltigen Wirtschaftens
  • Die gemäßigte Zone als Gunstraum für die Nutzung natürlicher Lebensgrundlagen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären auf der Grundlage geotektonischer und klimaphysikalischer Strukturen und Prozesse die Entstehung von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Wirbelstürmen sowie deren Auswirkungen auf die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen der Menschen,
  • unterscheiden Landschaftszonen vor dem Hintergrund unterschiedlicher räumlicher Ausprägungen des Zusammenwirkens von Klima und Vegetation,
  • erklären die Abhängigkeit der Nutzung natürlicher Grundlagen von Temperatur und Wasser und erläutern Möglichkeiten zur Überwindung natürlicher Nutzungsgrenzen,
  • beschreiben die traditionelle Nutzung der Trockenräume der Erde und erläutern Bodenerosion und Desertifikation als Folge einer durch Übernutzung unangepassten Wirtschaftsweise,
  • erläutern auf der Grundlage des naturgeographischen Wirkungsgefüges im tropischen Regenwald das Konzept der nachhaltigen Entwicklung,
  • beschreiben Formen und Umfang der landwirtschaftlichen Produktion in der gemäßigten Zone sowie die ihr zugrunde liegenden Gunstfaktoren,
  • beschreiben politische Maßnahmen zur Unterstützung eines nachhaltigen Wirtschaftens.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Räume als Gunst- oder Ungunsträume in Bezug auf Georisiken, klimatische Bedingungen und landwirtschaftliches Produktionspotenzial,
  • erörtern die Chancen und Risiken einer Intensivierung der Nutzung in Trockenräumen,
  • beurteilen Formen der Nutzung des tropischen Regenwaldes hinsichtlich der Nachhaltigkeit,
  • bewerten unterschiedliche politische Maßnahmen in Bezug auf ökologische Herausforderungen unter der Perspektive der Nachhaltigkeit.

Inhaltsfeld 5: Innovationen, neue Technologien und Medien

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Soziale Auswirkungen von Medien

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Regeln zum Umgang mit persönlichen Daten im Internet,
  • beschreiben an Beispielen Formen der Werbung in den Medien sowie ihre gesellschaftliche Auswirkungen,
  • beschreiben den Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien am Beispiel des Fernsehens,
  • beschreiben den Einfluss der Medien auf Individuum, Familie und Gesellschaft.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Chancen und Gefahren digitaler sozialer Netzwerke sowie ihre Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft,
  • beurteilen an Beispielen die gesellschaftlichen Folgen von politischer Zensur und Verboten im Internet,
  • beurteilen die Einflussmöglichkeiten öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsendungen auf die politische Sozialisation.

Inhaltsfeld 6: Identität, Lebenswirklichkeit und Lebensgestaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Grundlagen des Rechtsstaats sowie Gefährdungen und Sicherung von Grund- und Menschenrechten
  • Veränderte und sich verändernde Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern (Gender Mainstreaming)

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären die Konzepte „moderner Rechtsstaat“ und „Menschenrechte“,
  • beschreiben die Grundrechte der deutschen Verfassung,
  • erläutern das Jugendschutzgesetz sowie die Rechte und Pflichten Jugendlicher in Deutschland,
  • erläutern Ursachen für Jugendkriminalität in Deutschland und beschreiben mögliche Konsequenzen für die Gesellschaft und das Individuum,
  • erläutern Lebenssituationen und Rollenzuweisungen von Frauen und Männern.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern mögliche Konflikte zwischen gesetzlichen Regelungen auf unterschiedlicher Ebene sowie zwischen Verfassungsnorm und Verfassungswirklichkeit (u.a. Asylrecht),
  • beurteilen unterschiedliche politische Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern.

Inhaltsfeld 7: Disparitäten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Motive und Formen imperialistischer Politik vor dem Ersten Weltkrieg
  • Indikatoren in ihrer Bedeutung für die Erfassung des Entwicklungsstandes von Wirtschaftsregionen und Staaten
  • Ungleichgewichte beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren als eine Ursache für die weltweite Verteilung von Reichtum und Armut
  • Raumentwicklung auf der Grundlage von Ressourcenverfügbarkeit, Arbeitsmarktsituation und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen
  • Deutsche Entwicklungspolitik an einem ausgewählten Beispiel

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Ausbreitung der Herrschaft europäischer Staaten in überseeischen Ländern in den Jahren 1880-1914,
  • erläutern die zentralen Motive und Formen des Imperialismus,
  • erläutern die Folgen imperialistischer Politik in Vergangenheit und Gegenwart für die betroffenen Völker am Beispiel einer deutschen Kolonie,
  • beschreiben an Hand geeigneter Indikatoren Unterschiede des Entwicklungsstandes unterschiedlicher Volkswirtschaften bzw. Regionen,
  • beschreiben als eine Ursache der weltweit ungleichen Verteilung von Armut und Reichtum das Ungleichgewicht beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren,
  • analysieren erfolgreiche und gescheiterte Beispiele für die Raumentwicklung durch Rohstoffe,
  • beschreiben Beispiele der Raumentwicklung auf der Grundlage des Standortfaktors Arbeit sowie wirtschaftpolitischer Zielsetzungen,
  • stellen ein Instrument deutscher Entwicklungspolitik dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern den Zusammenhang von Nationalismus, imperialistischer Expansion und Erstem Weltkrieg,
  • beurteilen die Handelsbedingungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern in Hinblick auf eine strukturelle Benachteiligung der Entwicklungsländer,
  • beurteilen regionale Beispiele für unterschiedliche Entwicklungs­strategien im Hinblick auf ihre ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen,
  • beurteilen in Ansätzen die Möglichkeiten Deutschlands zur Durchführung einer wirksamen Entwicklungspolitik.

Inhaltsfeld 8: Konflikt und Frieden

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Ursachen und Merkmale des Ersten Weltkrieges – Friedensordnungen nach 1918
  • Innenpolitische Konfliktlinien in der Weimarer Republik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen Ursachen und Merkmale des Ersten Weltkrieges,
  • stellen die Weimarer Republik als Ergebnis der Novemberrevolution und der außenpolitischen Konstellation dar,
  • erläutern anhand der Weimarer Reichsverfassung Elemente einer parlamentarischen Demokratie sowie deren Möglichkeiten und Grenzen bei der Lösung von Problemen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Ersten Weltkrieg und die ihm folgenden Friedensverträge im Hinblick auf die jeweiligen Folgewirkungen,
  • erörtern innere und äußere Belastungsfaktoren der Weimarer Republik sowie Möglichkeiten ihres Fortbestehens.

Inhaltsfeld 9: Menschenbild und Weltauffassung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in Asien (u.a. Arabien) und Europa
  • Mit-, Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes: Christen, Juden und Muslime im Mittelalter
  • Renaissance, Humanismus und Reformation

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben in einfacher Form mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse der Menschen in Asien und Europa,
  • stellen Konflikte und interkulturelle Begegnungen zwischen christlicher und islamischer Welt in der Zeit der Kreuzzüge dar,
  • stellen die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in der Zeit der Kreuzzüge dar,
  • benennen Wesensmerkmale der Renaissance und des Humanismus,
  • stellen Kerngedanken und Folgen der Reformation im Deutschen Reich und in anderen europäischen Ländern dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in verschiedenen Kulturräumen,
  • beurteilen christliche und muslimische Positionen zu den Kreuzzügen,
  • bewerten die Bedeutung von Reformation, Humanismus und Renaissance für die Entstehung des modernen Europas.
2.3.3 Jahrgangsstufen 7-10, zweite Sufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zur ersten Stufe der Jahrgangsstufen 7-10 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren komplexere fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein vertieftes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten thematischen Kontext an (SK 2),
  • ordnen geographische Sachverhalte selbstständig in die Orientierungsraster der Aktiv- und Passivräume Europas sowie der Welthandelsströme ein (SK 3),
  • stellen Folgewirkungen menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 4),
  • erläutern differenziert den Einfluss natürlicher Vorgänge auf ausgewählte Räume (SK 5),
  • beschreiben bedeutsame Ereignisse, epochale Errungenschaften und wesentliche Herrschaftsformen in unterschiedlichen Zeiten (SK 6),
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen, chronologisch eingeteilt sowie periodisiert werden kann und benutzen zutreffende Zeit- und Ortsangaben (SK 7),
  • unterscheiden zwischen Re- und Dekonstruktion von Geschichte (SK 8),
  • analysieren die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 9),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen (SK 10),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 11).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen (auch historischen) analogen und digitalen Karten (u.a. WebGIS) Kern- und Detailaussagen unter Beachtung von Legende und Maßstabszahl (MK2),
  • identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 3),
  • entnehmen Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • vergleichen Informationen aus Primär- und Sekundärtexten miteinander und stellen auch weniger offenkundige Bezüge zwischen ihnen her (MK 5), 
  • benennen das Thema und beschreiben formale Aspekte von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen, Bildern, Karikaturen, Filmen sowie historischen Sachquellen (u.a. Denkmäler) und ordnen diese Materialien ein (MK 6), 
  • analysieren und interpretieren Textquellen und Sekundärliteratur sach- und themengerecht (MK 7), 
  • analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, (Klima-) Diagramme, WebGIS, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK 8), 
  • orientieren sich selbständig mit Hilfe von Karten unterschiedlichen Maßstabes und unterschiedlicher Thematik sowie weiteren Hilfsmitteln unmittelbar vor Ort und mittelbar (MK 9),
  • formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung) und qualitativer (Erkundung, Experten- und Zeitzeugenbefragung) Verfahren (MK 10), 
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen sie miteinander (MK 11), 
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 12),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 13), 
  • erstellen auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme Kartenskizzen, Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 14), 
  • stellen Ergebnisse der Konfliktanalyse dar und entwickeln Lösungsstrategien (MK 15), 
  • stellen die Ergebnisse einer selbst durchgeführten, fragengeleiteten Raumanalyse zur Verdeutlichung der idiographischen Ausprägung von zuvor in den Inhaltsfeldern erarbeiteten allgemeingeographischen Einsichten dar (MK 16).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an komplexeren Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1), 
  • beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien und unterscheiden dabei zwischen Sach- und Werturteil (UK 2), 
  • formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3), 
  • beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 4), 
  • beurteilen komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5), 
  • beurteilen im Kontext eines komplexeren Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6), 
  • erörtern Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen (UK 7).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu (HK 1), 
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 2), 
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für komplexere fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3), 
  • erstellen (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4), 
  • gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert, tolerant sowie in dialogischer Kritik um und sind sich dabei der (inter-) kulturellen und sozialen Bedingtheit des jeweiligen Handelns bewusst (HK 5), 
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung in Prozessen der demokratischen Entscheidungsfindung im (schul-) öffentlichen Raum und vertreten ihre Entscheidung diskursiv (HK 6), 
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an konkreten politischen Aktionen und Maßnahmen und vertreten ihre Entscheidung diskursiv (HK 7), 
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe II obligatorischen Inhaltsfelder innerhalb der zugeordneten Schwerpunktbereiche entwickelt werden:

Inhaltsfelder und Schwerpunktbereiche

1. Herrschaft, Partizipation und Demokratie

Konkurrierende und sich ergänzende politische Systeme im 20. und 21. Jahrhundert

2. Wirtschaft und Arbeit

Wirtschaft und Arbeit im Kontext des Wettbewerbs konkurrierender Systeme und Regionen

3. Internationalisierung und Globalisierung

Veränderung von Lebens- und Arbeitsbedingungen als Folge der globalisierten Wirtschaft

4. Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

Gegen- und Miteinander von Ökonomie und Ökologie (globale Systemsicht)

5. Innovationen, neue Technologien und Medien

Auswirkungen von Medien und Innovationen auf Politik und Arbeitswelt

6. Identität, Lebensgestaltung und Lebenswirklichkeit

Lebensgestaltung unter dem Einfluss von Werten und Demographie

7. Disparitäten

Zusammenbruch des Ostblocks, deutsche Einheit und Folgen für den deutschen Sozialstaat (historisch/sozialpolitisch)

8. Konflikt und Frieden

Konflikt und Frieden auf internationaler Ebene in der Gegenwart

9. Menschenbild und Weltauffassung

Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive

10. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Ideologie und Herrschaftspraxis

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Herrschaft, Partizipation und Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Russland/UdSSR: Revolution 1917 und Stalinismus
  • USA: Selbstverständnis der amerikanischen Demokratie im 20. Jahrhundert
  • Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, deutsche Frage
  • Staatsbürgerschaft, Wahlen und Parlamentarismus im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland
  • Das politische System der Europäischen Union: Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären die Russische Revolution von 1917 aus den Bedingungen des Zarenreichs, des Ersten Weltkrieges sowie ihrer ideologischen Grundlagen,
  • erläutern in Grundzügen die Entwicklung in der UdSSR bis 1956,
  • beschreiben den Aufstieg der USA zur Weltmacht,
  • beschreiben die Bedingungen und den Verlauf des unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Neubeginns in Deutschland auch im Hinblick auf die Weichenstellungen der Besatzungsmächte,
  • erläutern Ursachen und Folgen zentraler Ereignisse und Phasen (Kalter Krieg, Westintegration) der deutschen Teilungsgeschichte,
  • erklären das Wahlsystem (Funktionen, Auswirkungen) der Bundesrepublik Deutschland sowie grundlegende Demokratieprinzipien,
  • erklären das Konzept des Verfassungsstaates und die Rolle von Bürgerinnen und Bürgern im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland (Kommune, Land, Bund),
  • beschreiben das politische System der Europäischen Union sowie die Wahlen zum Europäischen Parlament,
  • erläutern die Chancen und Herausforderungen der Europäischen Union an ausgewählten Beispielen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die Abhängigkeit Europas von der Politik der aufsteigenden neuen Großmächte nach 1918,
  • beurteilen den Einfluss der Siegermächte in ihren jeweiligen Zonen und die Möglichkeiten der Kooperation zwischen den Alliierten,
  • beurteilen zentrale Stationen der deutschen Teilungsgeschichte im Hinblick auf Konfrontation und Annäherung zwischen den beiden deutschen Staaten
  • bewerten die Bedeutung des Rechtes auf Wahlen für alle Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik Deutschland sowie in der Europäischen Union,
  • beurteilen an Beispielen die verschiedenen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Interessen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.

Inhaltsfeld 2: Wirtschaft und Arbeit

Inhaltliche Schwerpunkte:
  • Aufteilung der Welt in „Blöcke“ mit unterschiedlichen Wirtschaftssystemen
  • Wettbewerb europäischer Regionen im Kontext von Transformation und Integration

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die Ursachen des Ost-West-Konflikts sowie die Folgen für das internationale Wirtschaftssystem nach dem Zweiten Weltkrieg,
  • vergleichen die Wirtschaftssysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Blockzugehörigkeit,
  • beschreiben die Entwicklung Europas zu einem zunehmend einheitlichen und vielfältig verflochtenen Wirtschaftsraum,
  • stellen den durch Integration und Transformation bedingten wirtschaftsräumlichen Wandel der Staaten in Mittel- und Osteuropa dar,
  • erläutern Raummodelle zu den Aktiv- und Passivräumen in Europa.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Auswirkungen der unterschiedlichen Wirtschaftssysteme in den beiden „Blöcken“ auf die Menschen,
  • beurteilen die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Struktur- und Regionalpolitik im nationalen und europäischen Zusammenhang.

Inhaltsfeld 3: Internationalisierung und Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Die Folgen der Globalisierung – weltweite Arbeitsteilung, veränderte Standortgefüge, Global Cities und neue Herausforderungen für die Soziale Marktwirtschaft
  • Chancen und Risiken des Dritte-Welt-Tourismus für die Entwicklung der Zielregion

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben ausgewählte ökonomische, gesellschaftliche, politische und kulturelle Folgen von Globalisierungsprozessen, u.a. durch den Welthandel,
  • erläutern neue Herausforderungen für die Soziale Marktwirtschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland durch die Globalisierung,
  • erläutern Entwicklung, Strukturen und Funktionen von Global Cities als Ausdruck der Globalisierung der Wirtschaft,
  • stellen die aus der Globalisierung resultierende weltweite Arbeitsteilung und das damit sich verändernde Standortgefüge am Beispiel einer Produktionskette und eines Global Players dar,
  • stellen die Entwicklung des Ferntourismus und die damit verbundenen ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Veränderungen in Entwicklungsländern dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern positive und negative Auswirkungen der Globalisierung auf ausgewählte Standorte und die jeweils Betroffenen (Arbeitnehmer, Unternehmer und Unternehmen),
  • bewerten Möglichkeiten und Grenzen, Globalisierungsprozesse durch lokales Handeln aktiv mitzugestalten,
  • beurteilen die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland angesichts zunehmender internationaler und globaler Verflechtungen und Krisen,
  • beurteilen die Vor- und Nachteile, die sich durch den Ferntourismus für Zielregionen in Entwicklungsländern ergeben.

Inhaltsfeld 4: Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Grenzen der Tragfähigkeit der Erde unter dem Einfluss demographischer und ökonomischer Prozesse
  • Regionale und globale Folgen der Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt am Beispiel des Klimas
  • Quantitatives versus qualitatives Wachstum, das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern das Konzept der Tragfähigkeit der Erde vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum, Ernährungsproblematik und Ressourcenverbrauch,
  • erklären die Hauptursachen sowie die regionalen und globalen Auswirkungen des anthropogen verursachten Klimawandels,
  • unterscheiden das quantitative Wachstum (gemessen am BIP) vom qualitativen Wachstum (gemessen u.a. am HDI) anhand konkreter Beispiele,
  • beschreiben ausgewählte politische Maßnahmen zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen durch den Klimawandel.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Auswirkungen von Maßnahmen zur Sicherung und Erweiterung der Tragfähigkeit der Erde,
  • beurteilen Lösungsstrategien und politische Vereinbarungen zur Reduzierung der globalen Erwärmung im Hinblick auf ihre ökologische Wirksamkeit sowie ihre gesellschaftliche Durchsetzbarkeit,
  • erörtern Chancen und Grenzen inner- und überstaatlicher politischer Vereinbarungen als Beitrag zur Sicherung einer möglichst intakten Umwelt.

Inhaltsfeld 5: Innovationen, neue Technologien und Medien

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Strukturwandel von Unternehmen durch neue Technologien
  • Funktion der Medien in der Demokratie, Folgen beschleunigter und globalisierter Kommunikation sowie Information für die Politik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern Merkmale und Entwicklung von Clustern der Hightech-Industrie (Informationstechnologie, Biotechnologie),
  • beschreiben zentrale Organisationsformen der Industrie (lean-production, just-in-time-delivery und outsourcing) und ihre Auswirkung auf die Raumstruktur,
  • erläutern die politischen Funktionen von Massenmedien in der Demokratie,
  • erläutern die Veränderung politischer Partizipationsmöglichkeiten sowie elektronischer Verwaltung durch die Ausbreitung digitaler Medien.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Stellenwert von Clustern bei der Bewältigung der mit der europäischen Integration und der Globalisierung verbundenen Herausforderungen,
  • bewerten die Rolle der Medien für Demokratie und Rechtsstaat im Hinblick auf politische Mitwirkungsmöglichkeiten,
  • beurteilen medial vermittelte politische Botschaften mit Blick auf die dahinter liegenden Interessen.

Inhaltsfeld 6: Identität, Lebenswirklichkeit und Lebensgestaltung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Werte und Wertewandel in der Gesellschaft
  • Personale Identität und persönliche Lebensgestaltung im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen
  • Ursachen und Folgen der regional unterschiedlichen Verteilung, Entwicklung und Altersstruktur der Bevölkerung in Industrie- und Entwicklungsländern
  • Wachsen und Schrumpfen als Problem von Städten in Entwicklungs- und Industrieländern sowie daraus resultierende Auswirkungen auf die Lebensgestaltung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • vergleichen persönliche Wertvorstellungen mit allgemeinen, auch kulturell geprägten Wertorientierungen,
  • stellen Ursachen und Folgen der räumlich unterschiedlichen Entwicklung der Weltbevölkerung und damit verbundene Auswirkungen auf die Lebensgestaltung dar,
  • stellen Ursachen und Folgen des Wachsens und Schrumpfens von Städten in Entwicklungs- und Industrieländern einander gegenüber.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die eigene Lebensgestaltung und Lebensplanung vor dem Hintergrund sozialer Erwartungen,
  • bewerten an Beispielen, inwiefern in der Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland ein Wertewandel festzustellen ist,
  • beurteilen Maßnahmen der Bevölkerungspolitik im Hinblick auf ihre gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen,
  • beurteilen die Folgen einer zunehmenden Verstädterung für die Lebensverhältnisse in den betroffenen ländlichen und städtischen Regionen,
  • beurteilen die Chancen und Herausforderungen, die sich im Hinblick auf die Wohn- und Lebensqualität aus Stadtumbau bzw. Stadtrückbau für schrumpfende Städte ergeben.

Inhaltsfeld 7: Disparitäten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Zusammenbruch des kommunistischen Systems, Überwindung der deutschen Teilung und deutsche Einheit
  • Strukturen sowie Zukunftsprobleme des Sozialstaats und der Sozialpolitik in der Bundesrepublik Deutschland
  • Verteilung von Chancen und Ressourcen in der Gesellschaft
  • Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern den Zerfall der Sowjetunion und der Ostblockländer sowie die damit einhergehenden politischen Folgen,
  • stellen die Einheit Deutschlands als politisches Ziel aus unterschiedlichen Perspektiven dar,
  • benennen Ursachen und Träger der „friedlichen Revolution“ in der DDR,
  • erläutern den Prozess der deutschen Einigung im internationalen Rahmen,
  • erläutern wesentliche Grundsätze des Sozialstaats,
  • benennen die Sozialversicherungen, stellen deren jeweilige Hauptmerkmale dar und erläutern deren zentrale Herausforderungen im vereinten Deutschland,
  • stellen die Verteilung von Einkommen, Chancen und Ressourcen in der Bundesrepublik Deutschland dar und erklären ausgewählte sozialpolitische Maßnahmen im Spannungsfeld von Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern den Zusammenhang von Deutschland-, Europa- und Weltpolitik vor und nach der Vereinigung,
  • beurteilen die Rolle der Opposition in der DDR in den Jahren 1989/1990,
  • beurteilen die Möglichkeiten, Erfordernisse und Grenzen staatlicher Sozialpolitik im vereinten Deutschland (u.a. Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit, gleichwertige Lebensverhältnisse, internationale Wettbewerbsfähigkeit),
  • bewerten die Auswirkungen ausgewählter sozialpolitischer Maßnahmen im Hinblick auf die künftigen Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen.

Inhaltsfeld 8: Konflikt und Frieden

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Konflikte um Energie angesichts sich erschöpfender Energiequellen und steigender Nachfrage
  • Aktuelle Probleme und Perspektiven der Friedens- und Sicherheitspolitik
  • Transnationale Kooperation: Vereinte Nationen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern exemplarisch einen Konflikt um Förderung, Transport und Nutzung der fossilen Energieträger Rohöl und Erdgas sowie damit verbundene ökologischen Risiken,
  • erläutern Ursachen und Erscheinungsformen des globalen Terrorismus,
  • erklären den organisatorischen Aufbau der Vereinten Nationen und ihre wichtigsten Normen und Funktionen,
  • benennen einen aktuellen zwischenstaatlichen Konflikt, beschreiben dessen Hintergründe und erläutern anhand dieses Beispiels die Zielsetzungen und Einflussmöglichkeiten der Vereinten Nationen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern mögliche Konfliktpotenziale und Probleme beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie bei der Nutzung von Atomkraft und fossilen Energieträgern,
  • beurteilen Chancen und Grenzen der internationalen Staatengemeinschaft zur Bekämpfung des globalen Terrorismus,
  • bewerten die Bedeutung der Vereinten Nationen für die Gestaltung einer friedlichen und gerechten Weltordnung.

Inhaltsfeld 9: Menschenbild und Weltauffassung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • vergleichen Weltvorstellungen des Mittelalters und der frühen Neuzeit mit dem heutigen Kenntnisstand,
  • stellen das Verhältnis wechselseitiger Wahrnehmung beispielhaft anhand von Begegnungen einer europäischen mit einer nichteuropäischen Kultur dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die jeweiligen Selbst- und Fremdbilder im Hinblick auf zugrunde liegende Kulturmuster.

Inhaltsfeld 10: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Inhaltliche Schwerpunkte:
  • Die Zerstörung der Weimarer Republik
  • Das nationalsozialistische Herrschaftssystem; Individuen zwischen Unterstützung, Anpassung und Widerstand
  • Entrechtung, Verfolgung und Ermordung europäischer Juden, Sinti und Roma, Andersdenkender zwischen 1933 und 1945
  • Vernichtungskrieg
  • Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext
  • Ursachen und Abwehr von politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären den Aufstieg der NSDAP in der Weimarer Republik,
  • stellen die wesentlichen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie dar,
  • beschreiben die Mittel der Herrschaftssicherung im Nationalsozialismus,
  • stellen Schritte, Vorgänge und Institutionalisierungen der Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung europäischer Juden, Sinti und Roma sowie Andersdenkender dar,
  • stellen an Beispielen des Alltags im NS-Deutschland Formen der Unterstützung, der Anpassung und des Widerstandes in der Bevölkerung dar,
  • skizzieren die Ursachen und den Verlauf des Zweiten Weltkrieges,
  • stellen Verbrechen des Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges dar,
  • beschreiben gemeinsame und differierende Interessen der gegen NS-Deutschland alliierten Staaten sowie die von ihnen unternommenen Anstrengungen,
  • kennzeichnen Flucht- und Vertreibungsbewegungen als im Zusammenhang stehend mit dem von NS-Deutschland verursachten Weltkrieg und beschreiben Ausmaß und Auswirkungen,
  • erläutern aktuelle Formen neonazistischen Auftretens und ordnen Inhalte dieser Weltauffassungen dem historischen Nationalsozialismus zu,
  • erläutern Ursachen und Erscheinungsformen sowie Abwehrmöglichkeiten im Bereich des politischen Extremismus.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Nationalsozialismus als eine Form totalitärer Herrschaft,
  • erörtern die Handlungsspielräume des Menschen unter den Bedingungen der NS-Diktatur,
  • beurteilen den Krieg im Osten als rassisch begründeten Vernichtungskrieg,
  • erörtern die sich aus der nationalsozialistischen Vergangenheit ergebende historische Verantwortung im Umgang mit der eigenen Geschichte,
  • bewerten neonazistische und fremdenfeindliche Vorgänge in der Bundesrepublik Deutschland,
  • beurteilen öffentliche Kontroversen zur Bewertung des Nationalsozialismus sowie zu seiner heutigen und zukünftigen Bedeutung für das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland.

Abschnitt B: Erdkunde (fachspezifisch)

2.4 Inhaltsfelder im Fach Erdkunde

Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Raumbezogene Handlungskompetenz im Einzelfachunterricht Erdkunde soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt und Reihenfolge curriculare Setzungen darstellen. Bei der Überführung der Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete Unterrichtsvorhaben können nach Entscheidung der Fachkonferenz hiervon abweichende Zuordnungen entstehen, sofern diese innerhalb der vorgegebenen Stufen erfolgen. Die Auswahl der Inhalte ergibt sich aus der Notwendigkeit, räumliche Strukturen und Prozesse zu verstehen, um einen der eigenen Person und der Sache angemessenen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts leisten zu können.

Inhaltsfelder

Inhaltsfeld 1: Zusammenleben in unterschiedlich strukturierten Siedlungen

Das Inhaltsfeld umfasst die Funktion, Struktur und Veränderung der Siedlungsformen Dorf und Stadt sowie die Beziehung zwischen diesen. Dörfer und Städte sind als Ergebnis unterschiedlicher Nutzungsinteressen und als Ausdruck unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten und Möglichkeiten der Lebensgestaltung zu verstehen. Angesichts sich verändernder Wohn- und Lebenswünsche ist eine Diskussion über die zukünftige Planung und Mitgestaltung von Dorf und Stadt erforderlich.

Inhaltsfeld 2: Arbeit und Versorgung in Agrarräumen

Dieses Inhaltsfeld ist darauf ausgerichtet, ein Grundverständnis landwirtschaftlicher Standortfaktoren zu vermitteln sowie Veränderungen in den Strukturen und Prozessen von Landwirtschaft mit ihren Auswirkungen auf Wirtschaftsräume und das Leben der Menschen transparent zu machen. Die Prinzipien einer ökologischen Landwirtschaft zeigen beispielhaft einen nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen auf.

Inhaltsfeld 3: Räumliche Voraussetzungen und Auswirkungen des tertiären Sektors

In diesem Inhaltsfeld werden die naturräumliche Ausstattung sowie die Standortfaktoren einer Region im Zusammenhang mit ihrer wirtschaftlichen Nutzung im Bereich Verkehr, Handel und Tourismus behandelt. Während technische Innovationen bei Transport und Logistik für die Entstehung und Veränderung von Verkehrs- und Handelszentren raumwirksam sind, führt der wachsende Tourismus in den Zielgebieten zu Raumnutzungskonflikten und zu einer Gefährdung des Naturraumes. Ausgehend von diesen Auswirkungen wird der sanfte Tourismus als nachhaltiger Lösungsansatz diskutiert.

Inhaltsfeld 4: Die Ressource Wasser und ihre Nutzung in städtisch, landwirtschaftlich und touristisch geprägten Räumen

Im Zentrum dieses Inhaltsfeldes steht die vielfältige Bedeutung der Ressource Wasser für Natur und Mensch. Ausgehend vom globalen Wasserkreislauf geht es um die Auseinandersetzung mit der ungleichen Verteilung von Wasser und den damit verbundenen Auswirkungen auf den Natur-, Wirtschafts- und Siedlungsraum. Angesichts der durch intensivierte Nutzung bedingten Probleme der Wasserver- und -entsorgung im urbanen und ländlichen Raum soll ein verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser gefördert werden.

Inhaltsfeld 5: Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebensräumen

Die Behandlung dieses Inhaltsfeldes ermöglicht ein Verständnis der Landschaften und Lebensräume der Erde als Ergebnis von geotektonischen und klimaphysikalischen Kräften, aber auch als Resultat von Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt. Im Fokus der Betrachtung stehen die Bedrohung der natürlichen Lebensgrundlagen durch den Menschen sowie die regionalen und globalen Folgen – u.a. auch im Zusammenhang mit dem weltweiten Klimawandel. In diesem Inhaltsfeld verbinden sich in besonderer Weise natur- und humangeographische Sichtweisen, wobei auch Möglichkeiten und Grenzen der modernen Technik deutlich werden.

Inhaltsfeld 6: Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen

Das Leben der Menschen in unterschiedlichen Regionen der Erde sowie die Auseinandersetzung mit den jeweiligen natürlichen Gegebenheiten stehen im Mittelpunkt dieses Inhaltsfeldes. Die Kenntnis über die Gliederung der Erdoberfläche in Landschaftszonen als jeweils räumliche Ausprägung von Klima und Vegetation ist eine wichtige Voraussetzung für das Verständnis sowie die Einordnung traditioneller, aber auch moderner Wirtschafts- und Lebensformen. Zur Abschätzung der Möglichkeiten und Grenzen einer nachhaltigen Landnutzung werden die zunehmende Technisierung und weltweite Verflechtung der Agrarwirtschaft behandelt.

Inhaltsfeld 7: Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Ursachen innerstaatlicher und globaler Disparitäten, aber auch um Möglichkeiten der Einflussnahme auf ihren Abbau. Dabei sind die unterschiedliche Ressourcenverfügbarkeit, das Ungleichgewicht beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren, die Arbeitsmarktsituation und die wirtschaftspolitischen Zielsetzungen wichtige Grundlagen für das Verständnis von Entwicklungsunterschieden und die Beurteilung von Entwicklungschancen.

Inhaltsfeld 8: Wachstum, Verteilung und Migration der Weltbevölkerung

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Ursachen und Folgen der regional unterschiedlichen Verteilung, Entwicklung und Altersstruktur der Bevölkerung in Industrie- und Entwicklungsländern. Die weltweit zunehmende Migration wird dabei hinsichtlich ihrer Auswirkungen sowohl auf die Herkunfts- als auch auf die Zielgebiete behandelt. Die Auseinandersetzung mit Migration als Herausforderung heutiger Gesellschaften ermöglicht ein vertieftes Verständnis für kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten.

Inhaltsfeld 9: Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Die Behandlung internationaler Wirtschaftbeziehungen, das Zusammenwachsen der Märkte über die Grenzen einzelner Staaten hinaus, die Veränderungen der Standortgefüge im Zuge weltweiter Arbeitsteilung sowie der sich aufgrund globaler Konkurrenz beschleunigende Strukturwandel stehen im Zentrum dieses Inhaltsfeldes. Dabei dient die Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken der sich verändernden globalen Strukturen u.a. dazu, Veränderungen in den wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsprozessen sowie die Auswirkungen der europaweiten und weltweiten Mobilität von Menschen und Gütern auf die Umwelt zu verstehen.

2.5 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte im Fach Erdkunde

2.5.1 Jahrgangsstufen 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen einfache fachbezogene Sachverhalte thematisch ein (SK1),
  • formulieren ein erstes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden elementare Fachbegriffe sachgerecht an (SK 2),
  • ordnen geographische Sachverhalte in ausgewählte einfache räumliche Orientierungsraster und Ordnungssysteme ein (SK 3),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 4),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss ausgewählter natürlicher Vorgänge auf Räume (SK 5),
  • beschreiben in elementarer Form grundlegende raumbezogene Strukturen und Prozesse (SK 6).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren unter Anleitung in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen eigenständig unter Nutzung von Inhaltsverzeichnis, Register und Glossar zielgerichtet Informationen aus Schulbüchern und Atlanten (MK 1),
  • arbeiten fragengeleitet Informationen aus einfachen Karten unter Zuhilfenahme von Legende sowie Maßstabsleiste heraus (MK 2),
  • entnehmen Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen (MK 3),
  • entnehmen einfachen modellhaften Darstellungen fragengeleitet Informationen (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von einfachen Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen und Bildern und ordnen diese räumlich ein (MK 5),
  • erfassen und strukturieren einfache kontinuierliche Texte kriteriengeleitet (MK 6),
  • analysieren und interpretieren in elementarer Form diskontinuierliche Texte wie Karten, (Klima-) Diagramme, Statistiken, Bilder und Grafiken einfacher Strukturiertheit (MK 7),
  • nutzen den Stadtplan zur unmittelbaren Orientierung im Realraum und einfache Atlaskarten zur mittelbaren Orientierung (MK 8),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen u.a. mittels Erkundungen und Befragungen in der Schule und im schulischen Nahfeld (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Standpunkte im eigenen Erfahrungsbereich und geben diese zutreffend wieder (MK 10),
  • analysieren einfache Fallbeispiele aus Alltag und Nahraum (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben einfache Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 12),
  • erstellen mit Hilfestellung einfache Kartenskizzen, Diagramme und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 13).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden in elementarer Form zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen einfache raumbezogene Sachverhalte und einfach strukturierte Problemstellungen vor dem Hintergrund vorgegebener Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt (UK 3),
  • beurteilen deutlich voneinander unterscheidbare Motive, Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen (UK 4),
  • beurteilen im Kontext überschaubarer Situationen Folgen raumbezogener Maßnahmen (UK 5),
  • bewerten die mediale Darstellung einfacher geographischer Sachverhalte hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Wirkung (UK 6).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 1),
  • nehmen vorgegebene andere Positionen ein und bilden diese probeweise ab (HK 2),
  • entwickeln unter Anleitung simulativ Lösungen und Lösungswege für überschaubare raumbezogene Probleme (HK 3),
  • erstellen in Inhalt und Struktur klar vorgegebene (Medien-) Produkte zu raumbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 4),
  • setzen sich im unterrichtlichen Zusammenhang in einfacher Form in Schule und persönlichem Umfeld für eine bessere Qualität der Umwelt sowie eine sozial gerechte und nachhaltige Entwicklung ein (HK 5),
  • planen ein überschaubares Projekt im schulischen Umfeld und führen es durch (HK 6).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 5 und 6 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Zusammenleben in unterschiedlich strukturierten Siedlungen
  2. Arbeit und Versorgung in Agrarräumen
  3. Räumliche Voraussetzungen und Auswirkungen des tertiären Sektors
  4. Die Ressource Wasser und ihre Nutzung in städtisch, landwirtschaftlich und touristisch geprägten Räumen

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Zusammenleben in unterschiedlich strukturierten Siedlungen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Grobgliederung einer Stadt
  • Unterschiedliche Lebensbedingungen in Stadt und Dorf

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden Siedlungen verschiedener Größe (Großstadt, Kleinstadt, Dorf) nach physiognomischen Merkmalen, teilräumlicher Gliederung und Versorgungsangeboten ,
  • beschreiben die funktionalen und sozialen Unterschiede von Vierteln innerhalb einer Stadt.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Vor- und Nachteile des Lebens im Dorf, in der Kleinstadt und in der Großstadt .

Inhaltsfeld 2: Arbeit und Versorgung in Agrarräumen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Standortfaktoren der Landwirtschaft
  • Veränderungen von Strukturen in der Landwirtschaft

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Bedeutung der Standortfaktoren Klima, Boden und Absatzmarkt für die Landwirtschaft ,
  • beschreiben den Strukturwandel in der Landwirtschaft,
  • erläutern Prinzipien ökologischer bzw. nachhaltiger Produktionsweisen in der Landwirtschaft.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Veränderungen in der Landwirtschaft aus der Sicht verschiedener Betroffener und Interessengruppen,
  • erörtern die Unterschiede von konventioneller und ökologischer Landwirtschaft.

Inhaltsfeld 3: Räumliche Voraussetzungen und Auswirkungen des tertiären Sektors

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Auswirkungen von Innovationen auf den Dienstleistungssektor (Verkehr, Handel)
  • Der Naturraum der Küsten- und Gebirgslandschaften im Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie am Beispiel des Tourismus

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen am Beispiel des Verkehrs und des Handels den Wandel von Standortfaktoren des Dienstleistungssektors unter dem Einfluss von Innovationen dar,
  • beschreiben die naturräumliche Ausstattung in Küsten- und Gebirgslandschaften als Grundlage für eine touristische Nutzung,
  • erläutern die physiognomischen und sozioökonomischen Veränderungen durch den Fremdenverkehr ,
  • stellen die kontroversen Standpunkte der Interessengruppen dar, die im Zusammenhang mit dem Tourismus an Raumnutzungskonflikten beteiligt sind ,
  • erklären das Konzept des sanften Tourismus als Mittel zur Vermeidung von Natur- und Landschaftsschäden .

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern Vor- und Nachteile des Tourismus für Gemeinden in Küsten- und Gebirgslandschaften,
  • bewerten ihr eigenes Freizeitverhalten vor dem Hintergrund des Konzepts des sanften Tourismus.

Inhaltsfeld 4: Die Ressource Wasser und ihre Nutzung in städtisch, landwirtschaftlich und touristisch geprägten Räumen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Beeinflussung der Ressource Wasser durch unangepasste Nutzung sowie nachhaltiges gesellschaftliches und privates Handeln

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben im Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf die Wasserver- und -entsorgung sowie die Ursachen von Wassermangel und Überschwemmungen ,
  • erläutern die durch Privathaushalte, Landwirtschaft sowie Bade- und Skitourismus bedingte Wassernutzung sowie die daraus resultierende Gefährdung des Naturraums.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen, inwiefern der Umgang mit der Ressource Wasser den naturgeographischen Verhältnissen angepasst ist ,
  • bewerten Ansätze für einen schonenden und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser im städtischen und ländlichen Raum.

Themenbezogene topographische Verflechtungen

Die nachfolgenden themenbezogenen topographischen Verflechtungen dienen der Einordnung der jeweils für die allgemeingeographische Erkenntnisgewinnung verwendeten Raumbeispiele in einen größeren topographischen Rahmen, sodass topographische Orientierungsraster auf unterschiedlichen Maßstabsebenen aufgebaut werden können.

Themenbezogene topographische Verflechtungen zu den Inhaltsfeldern 1 bis 4:

  • Regionen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Nutzung in den deutschen Großlandschaften
  • Wichtige Großstädte Deutschlands und Europas
  • Hauptzielgebiete deutscher Touristen in verschiedenen Staaten Europas
2.5.2 Jahrgangsstufen 7-10, erste Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 – im Laufe der Jahrgangsstufen 7-10 eine erste Stufe erreichen, auf der sie über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren geographische Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein erweitertes Verständnis zentraler Dimensionen und verknüpfen zentrale und themenrelevante Fachbegriffe zu einem Begriffsnetz (SK 2),
  • ordnen geographische Sachverhalte in ausgewählte komplexere Orientierungsraster und Ordnungssysteme ein (SK 3),
  • beschreiben differenziert den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 4),
  • erklären den Einfluss ausgewählter natürlicher Vorgänge auf Räume (SK 5),
  • erklären raumbezogene Strukturen und Prozesse (SK 6).
Methodenkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbständig in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen analogen und digitalen Karten (u.a. WebGIS) Kernaussagen unter Beachtung von Legende und Maßstabszahl (MK 2),
  • entnehmen mehreren Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzen diese zueinander in Beziehung (MK 3),
  • entnehmen modellhaften Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen sowie Bildern und ordnen diese thematisch sowie räumlich ein (MK 5),
  • analysieren kontinuierliche Texte kriteriengeleitet (MK 6),
  • analysieren und interpretieren mit Hilfestellungen komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, (Klima-) Diagramme, WebGIS, Bilder, Karikaturen und Filme (MK 7),
  • orientieren sich mit Hilfe von Karten unterschiedlichen Maßstabes und unterschiedlicher Thematik unmittelbar vor Ort und mittelbar (MK 8),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels Erkundungen und Befragungen in Stadt und Region (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben diese zutreffend wieder (MK 10),
  • analysieren komplexere Fallbeispiele auch außerhalb des unmittelbaren eigenen Erfahrungsbereichs (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben komplexere fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 12),
  • erstellen selbständig einfache Kartenskizzen, Diagramme und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 13).
Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an einfachen Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen in Ansätzen raumbezogene Sachverhalte und Problemstellungen vor dem Hintergrund relevanter, ggf. auch selbst entwickelter Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3),
  • beurteilen in Ansätzen unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen (UK 4),
  • beurteilen im Kontext komplexerer Situationen Möglichkeiten, Grenzen und Folgen raumbezogener Maßnahmen (UK 5),
  • bewerten die mediale Darstellung komplexerer geographischer Sachverhalte hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Wirkung (UK 6).
Handlungskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese probeweise (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen – real oder simulativ – Lösungen und Lösungswege für einfache raumbezogene Probleme und setzen diese ggf. probehandelnd um (HK 3),
  • erstellen aus einer vorgegebenen inhaltlichen Auswahl (Medien-) Produkte zu raumbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese adressatenbezogen im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • setzen sich im unterrichtlichen Zusammenhang in Schule und persönlichem Umfeld für eine bessere Qualität der Umwelt sowie eine sozial gerechte und nachhaltige Entwicklung ein (HK 5),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses anhand von vorgegebenen Kriterien aus (HK 6).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe I obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebensräumen
  2. Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen
  3. Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten
  4. Wachstum, Verteilung und Migration der Weltbevölkerung
  5. Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 5: Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebensräumen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Naturbedingte Bedrohung von Lebensräumen durch Georisiken
  • Bedrohung von Lebensräumen durch unsachgemäße Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären auf der Grundlage geotektonischer und klimaphysikalischer Strukturen und Prozesse die Entstehung von Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Wirbelstürmen sowie deren Auswirkungen auf die Lebens- und Wirtschaftsbedingungen der Menschen,
  • erläutern Ursachen, Prozesse und Folgen der anthropogen bedingten Bedrohung von Lebensräumen durch Bodenerosion, Desertifikation und Überschwemmungen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Räume als Gunst- oder Ungunsträume in Hinblick auf das Vorliegen und das Ausmaß von Georisiken,
  • beurteilen Vorschläge zur Vermeidung von Bodenerosion, Desertifikation und Überschwemmungen .

Inhaltsfeld 6: Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Landschaftszonen als räumliche Ausprägung des Zusammenwirkens von Klima und Vegetation sowie Möglichkeiten der Überwindung natürlicher Nutzungsgrenzen
  • Nutzungswandel in Trockenräumen und damit verbundene positive wie negative Folgen
  • Naturgeographisches Wirkungsgefüge des tropischen Regenwaldes und daraus resultierende Möglichkeiten und Schwierigkeiten nachhaltigen Wirtschaftens

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden Landschaftszonen der Erde anhand der Geofaktoren Klima und Vegetation,
  • beschreiben die traditionelle Nutzung der Trockenräume der Erde und erläutern die Folgen einer durch Übernutzung unangepassten Wirtschaftsweise,
  • erläutern auf der Grundlage des naturgeographischen Wirkungsgefüges im tropischen Regenwald das Konzept der nachhaltigen Entwicklung .

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die Chancen und Risiken einer Intensivierung der Nutzung in Trockenräumen,
  • beurteilen Formen der Nutzung des tropischen Regenwaldes hinsichtlich der Nachhaltigkeit,
  • beurteilen Räume als Gunst- oder Ungunsträume in Bezug auf das landwirtschaftliche Produktionspotenzial.

Inhaltsfeld 7: Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Indikatoren in ihrer Bedeutung für die Erfassung des Entwicklungsstand es von Wirtschaftsregionen und Staaten
  • Raumentwicklung auf der Grundlage von Ressourcenverfügbarkeit, Arbeitsmarktsituation und wirtschaftspolitischen Zielsetzungen
  • Ungleichgewichte beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren als eine Ursache für die weltweite Verteilung von Reichtum und Armut

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben an Hand geeigneter Indikatoren Unterschiede des Entwicklungsstandes unterschiedlicher Volkswirtschaften bzw. Regionen,
  • beschreiben als eine Ursache der weltweit ungleichen Verteilung von Armut und Reichtum in Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern das Ungleichgewicht beim Austausch von Rohstoffen und Industriewaren,
  • analysieren Beispiele für die Raumentwicklung durch Rohstoffe,
  • beschreiben Beispiele der Raumentwicklung auf der Grundlage des Standortfaktors Arbeit sowie wirtschaftpolitischer Zielsetzungen .

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Handelsbeziehungen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern anhand ausgewählter Beispiele,
  • beurteilen regionale Beispiele für unterschiedliche Entwicklungs­strategien im Hinblick auf ihre ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen.

Inhaltsfeld 8: Wachstum, Verteilung und Migration der Weltbevölkerung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Ursachen und Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Ursachen und räumlichen Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten .

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Vor- und Nachteile der Migration für den Einzelnen sowie für die Herkunfts- und Zielgebiete .

Inhaltsfeld 9: Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Standortfaktoren und Strukturen der Industrie

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Entwicklung und den strukturellen Wandel von Altindustriegebieten der Textil- und der Montanindustrie auf der Grundlage der Standortfaktoren Rohstoffe, Energie und Verkehr.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den derzeitigen Stand des Strukturwandels sowie darauf bezogene Maßnahmen unter ökonomischer, sozialer und ökologischer Perspektive.

Themenbezogene topographische Verflechtungen

Die nachfolgenden themenbezogenen topographischen Verflechtungen dienen der Einordnung der jeweils für die allgemeingeographische Erkenntnisgewinnung verwendeten Raumbeispiele in einen größeren topographischen Rahmen, sodass topographische Orientierungsraster auf unterschiedlichen Maßstabsebenen aufgebaut werden können.

Themenbezogene topographische Verflechtungen zu den Inhaltsfeldern 5 bis 9 (Stufe I):

  • Schwächezonen der Erde
  • Landschaftszonen der Erde
  • Wichtige Industrie- und Verdichtungsräume in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
  • Sozioökonomische Gliederung der Erde
2.5.3 Jahrgangsstufe 7-10, zweite Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zur ersten Stufe der Jahrgangsstufen 7-10 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren komplexere geographische Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein vertieftes Verständnis zentraler Dimensionen unter Verwendungen eines differenzierten Fachbegriffsnetzes zu allen Inhaltsfeldern (SK 2),
  • ordnen geographische Sachverhalte selbständig in Orientierungsraster und Ordnungssysteme unterschiedlicher Thematik und Maßstabsebenen ein (SK 3),
  • erläutern differenziert den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 4),
  • erläutern differenziert den Einfluss ausgewählter natürlicher Vorgänge auf Räume (SK 5),
  • erläutern differenziert raumbezogene Strukturen und Prozesse (SK 6),
  • erläutern den Unterschied zwischen der nomothetischen und idiographischen Zugriffsweise auf den Raum (SK 7).
Methodenkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen analogen und digitalen Karten (u.a. WebGIS) Kern- und Detailaussagen unter Beachtung von Legende und Maßstabszahl (MK 2),
  • identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 3),
  • entnehmen Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • benennen das Thema und beschreiben formale Aspekte von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, (Klima-) Diagrammen, Bildern, Karikaturen sowie Filmen und ordnen diese Materialien thematisch und räumlich ein (MK 5),
  • analysieren und interpretieren kontinuierliche Texte sach- und themengerecht (MK 6),
  • analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, (Klima-) Diagramme, WebGIS, Bilder, Karikaturen und Filme (MK 7),
  • orientieren sich selbständig mit Hilfe von Karten unterschiedlichen Maßstabes und unterschiedlicher Thematik sowie weiteren Hilfsmitteln unmittelbar vor Ort und mittelbar (MK 8),
  • formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung) und qualitativer (Erkundung, Expertenbefragung) Verfahren (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen sie miteinander (MK 10),
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 12),
  • erstellen auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme Kartenskizzen, Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 13),
  • stellen die Ergebnisse einer selbst durchgeführten, fragengeleiteten Raumanalyse zur Verdeutlichung der idiographischen Ausprägung von zuvor in den Inhaltsfeldern erarbeiteten allgemeingeographischen Einsichten dar (MK 14).
Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an komplexeren Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen differenziert raumbezogene Sachverhalte und Problemstellungen vor dem Hintergrund relevanter, ggf. auch selbst entwickelter Kriterien (UK 2),
  • formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3),
  • beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe und ihrer Verallgemeinerbarkeit (UK 4),
  • beurteilen Möglichkeiten, Grenzen und Folgen raumbezogener Maßnahmen (UK 5),
  • bewerten die mediale Darstellung komplexer geographischer Sachverhalte hinsichtlich ihrer Wirkungsabsicht sowie ggf. dahinter liegender Interessen (UK 6).
Handlungskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen – real oder simulativ – Lösungen und Lösungswege für komplexere raumbezogene Probleme und setzen diese ggf. probehandelnd um (HK 3),
  • erstellen (Medien-) Produkte zu raumbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • setzen sich im unterrichtlichen Zusammenhang für eine bessere Qualität der Umwelt sowie eine sozial gerechte und nachhaltige Entwicklung ein (HK 5),
  • planen und realisieren ein raumbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 6).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe II obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

5. Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebensräumen

6. Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen

7. Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten

8. Wachstum, Verteilung und Migration der Weltbevölkerung

9. Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 5: Naturbedingte und anthropogen bedingte Gefährdung von Lebensräumen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Regionale und globale Folgen der Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt am Beispiel des Klimas
  • Grenzen der Tragfähigkeit der Erde unter dem Einfluss demographischer und ökonomischer Prozesse

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären die Hauptursachen sowie die regionalen und globalen Auswirkungen des anthropogen verursachten Klimawandels,
  • erläutern das Konzept der Tragfähigkeit der Erde vor dem Hintergrund von Bevölkerungswachstum, Ernährungsproblematik und Ressourcenverbrauch.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen privaten Handelns und politischer Vereinbarungen als Maßnahmen zur Reduzierung der globalen Erwärmung,
  • beurteilen Lösungsstrategien zur Reduzierung der globalen Erwärmung im Hinblick auf ihre ökologische Wirksamkeit sowie ihre gesellschaftliche Durchsetzbarkeit,
  • erörtern mögliche Konfliktpotenziale und Probleme beim Ausbau erneuerbarer Energien sowie bei der Nutzung von Atomkraft und fossilen Energieträgern,
  • bewerten Maßnahmen zur Sicherung und Erweiterung der Tragfähigkeit der Erde sowie ihr eigenes Verhalten als Konsumenten.

Inhaltsfeld 6: Leben und Wirtschaften in verschiedenen Landschaftszonen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Agroindustrielle Produktion in der gemäßigten Zone im Spannungsfeld von natürlichen Faktoren, weltweitem Handel und Umweltbelastung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Formen und Umfang der landwirtschaftlichen Produktion in der gemäßigten Zone sowie die ihr zugrunde liegenden Gunstfaktoren ,
  • erläutern die Auswirkungen und Folgen der globalen Konkurrenz auf agroindustrielle Wirtschaftsbetriebe in der gemäßigten Zone.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die ökonomischen, ökologischen und sozialen Folgen einer industrialisierten Landwirtschaft in der gemäßigten Zone.

Inhaltsfeld 7: Innerstaatliche und globale räumliche Disparitäten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Chancen und Risiken des Dritte-Welt-Tourismus für die Entwicklung der Zielregion
  • Die Förderung von Erdöl und Erdgas sowie ihre Rolle bei der Überwindung räumlicher Disparitäten

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen die Entwicklung des Ferntourismus und die damit verbundenen ökonomischen, ökologischen, sozialen und kulturellen Veränderungen in den Zielregionen der Dritten Welt dar,
  • vergleichen die Lage der Förderregionen von Rohöl und Erdgas mit der in den Gebieten einer hohen Energienachfrage und beschreiben die Haupttransportwege zwischen diesen,
  • beschreiben positive und negative Folgen der Erdgas- und Erdölförderung auf den Entwicklungsstand der Förderländer.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Vor- und Nachteile, die sich durch den Ferntourismus für Zielregionen in der Dritten Welt ergeben,
  • beurteilen die Wirtschaftsstruktur von Erdgas- und Erdölförderländern vor dem Hintergrund der Begrenztheit dieser Ressourcen,
  • beurteilen die Möglichkeiten, durch alternative Energien die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren.

Inhaltsfeld 8: Wachstum, Verteilung und Migration der Weltbevölkerung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Ursachen und Folgen der regional unterschiedlichen Verteilung, Entwicklung und Altersstruktur der Bevölkerung in Industrie- und Entwicklungsländern
  • Wachsen und Schrumpfen als Problem von Städte n in Entwicklungs- und Industrieländern

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • zeigen Ursachen und Folgen der räumlich unterschiedlichen Entwicklung der Weltbevölkerung und damit verbundene klein- und großräumige Auswirkungen auf,
  • stellen Ursachen und Folgen des Wachsens und Schrumpfens von Städten in Entwicklungs- und Industrieländern einander gegenüber.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Maßnahmen der Bevölkerungspolitik im Hinblick auf ihre Wirksamkeit,
  • beurteilen die Folgen einer zunehmenden Verstädterung für die Lebensverhältnisse in den betroffenen ländlichen und städtischen Regionen,
  • beurteilen die Chancen und Herausforderungen, die sich im Hinblick auf die Wohn- und Lebensqualität aus Stadtumbau bzw. Stadtrückbau für schrumpfende Städte ergeben.

Inhaltsfeld 9: Wandel wirtschaftsräumlicher und politischer Strukturen unter dem Einfluss der Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Die Folgen der Globalisierung – weltweite Arbeitsteilung, veränderte Standortgefüge, Global Cities
  • Wettbewerb europäischer Regionen im Kontext von Transformation und Integration
  • Strukturwandel von Unternehmen und Arbeitswelt durch neue Technologien für die Wirtschaft

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen die aus der Globalisierung resultierende weltweite Arbeitsteilung und das damit sich verändernde Standortgefüge am Beispiel einer Produktionskette und eines Global Players dar,
  • erläutern Merkmale und Entwicklung von Clustern der Hightech-Industrie (Informationstechnologie, Biotechnologie),
  • beschreiben neuere Organisationsformen der Industrie (lean-production, just-in-time-delivery und outsourcing) und ihre Auswirkung auf die Raumstruktur,
  • erläutern Entwicklung, Strukturen und Funktionen von Global Cities als Ausdruck der Globalisierung der Wirtschaft,
  • beschreiben die Entwicklung Europas zu einem zunehmend einheitlichen und vielfältig verflochtenen Wirtschaftsraum,
  • stellen den durch Integration und Transformation bedingten wirtschaftsräumlichen Wandel der Staaten in Mittel- und Osteuropa dar,
  • erläutern Raummodelle zu den Aktiv- und Passivräumen in Europa.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die positiven und negativen Auswirkungen der Globalisierung auf ausgewählte Standorte und die jeweils Betroffenen (Arbeitnehmer, Unternehmer und Unternehmen),
  • beurteilen die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Struktur- und Regionalpolitik im nationalen und europäischen Zusammenhang,
  • beurteilen den Stellenwert von Clustern bei der Bewältigung der mit der europäische Integration und der Globalisierung verbundenen Herausforderungen.

Themenbezogene topographische Verflechtungen

Die nachfolgenden themenbezogenen topographischen Verflechtungen dienen der Einordnung der jeweils für die allgemeingeographische Erkenntnisgewinnung verwendeten Raumbeispiele in einen größeren topographischen Rahmen, sodass topographische Orientierungsraster auf unterschiedlichen Maßstabsebenen aufgebaut werden können.

Themenbezogene topographische Verflechtungen zu den Inhaltsfeldern 5 bis 9 (Stufe II):

  • Wirtschaftliche Aktiv- und Passivräume in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
  • Handelsströme zwischen den Wirtschaftsregionen der Welt

Abschnitt C: Geschichte (fachspezifisch)

2.6 Inhaltsfelder im Fach Geschichte

Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Historische Kompetenz im Einzelfachunterricht Geschichte soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt und Reihenfolge curriculare Setzungen darstellen. Bei der Überführung der Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete Unterrichtsvorhaben können nach Entscheidung der Fachkonferenz hiervon abweichende Zuordnungen entstehen, sofern diese innerhalb der vorgegebenen Stufen erfolgen.

Inhaltsfelder

Inhaltsfeld 1: Frühe Kulturen und erste Hochkulturen

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Lebensbedingungen und Lebensweisen der frühen Menschen. Die Untersuchung der neolithischen Revolution verdeutlicht, dass der Wechsel von der aneignenden zur produzierenden Wirtschaftsweise eine Veränderung des menschlichen Lebens im Verhältnis zur Natur bedingt und mit neuen Formen des Zusammenlebens einhergeht. Am Beispiel Ägyptens lässt sich des Weiteren illustrieren, wie die Menschen unter den Lebensbedingungen in einer der großen Flussoasen eine arbeitsteilige, stark differenzierte Sozialordnung mit entsprechenden politischen Strukturen entwickelten und herausragende kulturelle Leistungen hervorbrachten. Die Wesensmerkmale einer Hochkultur werden so exemplarisch deutlich.

Inhaltsfeld 2: Antike Lebenswelten - Griechische Poleis und Imperium Romanum

Das Inhaltsfeld behandelt das Leben in der griechischen Polis wie auch im antiken Rom. Am Beispiel Athens und Spartas lässt sich ersehen, wie die Griechen – trotz einer gemeinsamen Götterwelt – ihr Zusammenleben recht unterschiedlich gestalteten. Insbesondere Athen zur Zeit des Perikles bietet Einblicke in verhältnismäßig überschaubare soziale, politische und ökonomische Strukturen und Prozesse der Polis. Die Bedeutung der griechischen Kultur für die europäische Geschichte kann so erfasst werden. Am Beispiel der „Demokratie“ früher und heute können hier Perspektivität und Urteilsfähigkeit eingeübt werden. Des Weiteren wird in diesem Inhaltsfeld das antike Rom behandelt. Die Wechselbeziehung zwischen Expansion und Systemwandel in Gesellschaft und Politik kann hier beispielhaft nachgezeichnet werden. Das Inhaltsfeld eröffnet insgesamt Einblicke in die für die europäische Kultur grundlegende Bedeutung der Ausbreitung der römisch-hellenistischen Denk- und Lebensweise und der Durchsetzung des Christentums.

Inhaltsfeld 3: Was Menschen im Altertum voneinander wussten

Das Inhaltsfeld behandelt nicht nur Weltauffassung und geographische Kenntnisse von Gesellschaften im Altertum, sondern auch die innere Verbindung dieser Vorstellungen mit den sozialen und politischen Strukturen sowie den interkulturellen Kontakten. Das Inhaltsfeld ermöglicht somit einen komparativen Zugriff auf antike Gesellschaften weltweit. Die Einsicht, dass das Verstehen des Anderen zur Herausbildung und Erweiterung der eigenen Subjektivität beiträgt, kann so anhand historischer Fallbeispiele gewonnen werden.

Inhaltsfeld 4: Europa im Mittelalter

Das Inhaltsfeld umfasst einen Zeitraum von ungefähr 1000 Jahren. Daher sollen durchgehend Verbindungslinien gezogen und umfassendere Zusammenhänge herausgestellt werden. Die Auseinandersetzung mit den prägenden Lebensformen im Mittelalter zeigt, in welcher Form der mittelalterliche Mensch in seine Lebenswelt eingebunden war. Anhand des Konfliktes zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft lässt sich beispielhaft die mittelalterliche Denkweise und die damit verbundene Weltsicht erkennen. Diese bilden einen scharfen Kontrast zu Einstellungen und Verhaltensweisen in westlichen, säkularisierten Gesellschaften. Die Analyse des Konflikts zwischen geistlicher und weltlicher Herrschaft bietet Einblicke in die Legitimation von verschiedenen Staatswesen heute.

Inhaltsfeld 5: Was Menschen im Mittelalter voneinander wussten

Zentrale Aspekte dieses Inhaltsfeldes sind die mittelalterlichen Weltvorstellungen und geographischen Kenntnisse in Asien und Europa sowie das Mit-, Neben- und Gegeneinander unterschiedlicher Kulturen und Religionen am Rande des Abendlandes. Das Interesse richtet sich auf die Identifizierung prägender kultur- und zivilisationsgeschichtlicher Merkmale einer Epoche, die über einen zeitlichen Querschnitt erschlossen werden. Die Tragweite von Kulturtransfer wie auch die Bedeutung von Toleranz und Intoleranz für das menschliche Zusammenleben können anhand einer Vielzahl von historischen Beispielen ermessen werden.

Inhaltsfeld 6: Neue Welten und neue Horizonte

Dieses Inhaltsfeld behandelt Grundlagen der Neuzeit: Renaissance, Europäisierung der Welt und Reformation. Die Auseinandersetzung mit diesen Gegenständen zeigt, dass Humanismus und Renaissance in Europa einen Mentalitätswandel herbeiführten, indem sie das mittelalterliche Denken aufbrachen. Das Ausgreifen der Europäer auf bisher nicht bekannte Kontinente kann als ein Vorgang mit universalen Folgewirkungen bewertet werden. Dabei geraten die mit den Entdeckungen einhergehenden Veränderungen des Weltbildes sowie die Frage nach den Folgen der Eroberungen in den Fokus der Betrachtung. Die Untersuchung des mit der Reformation einhergehenden Aufbruchs im Deutschen Reich führt zu den Folgewirkungen der Reformation in den anderen europäischen Ländern, die bis in die Gegenwart hinein spürbar sind.

Inhaltsfeld 7: Europa wandelt sich

Das Inhaltsfeld betrachtet Revolutionen im 18. und 19. Jahrhundert an den Beispielen Frankreich und Deutschland, ihre historischen Voraussetzungen, Ereignisse und Auswirkungen. Des Weiteren bezieht es sich auf die „Industrielle Revolution“. Die Auseinandersetzung mit den historisch-politischen Veränderungen in ihrer jeweiligen spezifischen Ausgeprägtheit ermöglicht die Entwicklung und Reflexion des eigenen Staats- und Demokratieverständnisses. Die Auseinandersetzung mit den politischen, sozialen, ökonomischen und technischen Veränderungen ist Voraussetzung für das Verständnis nachfolgender historischer Epochen wie für gegenwärtige und die Zukunft im Sinn habende Gestaltungsoptionen.

Inhaltsfeld 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg

Das Inhaltsfeld untersucht die Verflechtung wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen sowie ihre Wirkungen auf die europäische Großmachtpolitik. Motive und Formen kolonialistisch-imperialistischen Handelns sowie dessen Folgen für betroffene Völker werden aufgegriffen, ebenfalls Ursachen, Merkmale und Charakterisierungen des Ersten Weltkrieges. Damit wird auch ermöglicht, sich mit heutigen politischen Konzepten und Konflikten sowie kriegerischen Handlungen historisch-kritisch auseinanderzusetzen.

Inhaltsfeld 9: Neue weltpolitische Koordinaten

Das Inhaltsfeld behandelt historische Voraussetzungen für die Herausbildung der beiden Großmächte USA und Russland bzw. UdSSR im 19. und 20. Jahrhundert, diesbezüglich zentrale Ereignisse sowie die weltpolitischen Auswirkungen der beginnenden Großmachtpolitik. Es trägt dazu bei, die Bedeutung des mittlerweile weitgehend überwundenen, für die Geschichte des 20. Jahrhunderts jedoch zentralen Ost-West-Gegensatzes nachzuvollziehen und sich in seinen Auswirkungen zu orientieren.

Inhaltsfeld 10: Weimarer Republik

Das Inhaltsfeld behandelt im nationalen wie internationalen Kontext die Entstehung der ersten deutschen Demokratie, ihre Verfassung, ihre Konflikte und ihre mit dem Aufstieg der NSDAP einhergehende Zerstörung. In dem Inhaltsfeld werden Einsichten in historische Zusammenhänge, insbesondere mit Blick auf den nachfolgenden Zeitabschnitt „Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg“ ermöglicht. Des Weiteren erfahren Schülerinnen und Schüler wie bedeutsam es ist, Bedrohungen für die Demokratie aktiv abzuwehren und Verbesserungen aktiv zu unterstützen.

Inhaltsfeld 11: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

In diesem Inhaltsfeld werden – ausgehend von den historischen Bedingungen – die Ausprägungen und Auswirkungen der NS-Herrschaft behandelt. Die Auseinandersetzung mit Zielen, Ereignissen und Strukturen der NS-Gewaltherrschaft, mit Genozid und Vernichtungskrieg sowie mit individuellen Verhaltensunterschieden der Zeitgenossen fordern zur Entwicklung und Reflexion des eigenen Humanitäts- und Demokratieverständnisses auf. Vor diesem Hintergrund sind auch die Bedeutung der Vergangenheit für die Gegenwart und die Ursachen sowie der heutige Umgang mit politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in den Fokus der Betrachtungen zu rücken.

Inhaltsfeld 12: Neuordnung der Welt und Situation Deutschlands

Das Inhaltsfeld behandelt die Gründung der beiden deutschen Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg im Kontext der jeweiligen politischen Vorstellungen und der West- bzw. Osteinbindung mit unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftssystemen sowie die Aufteilung der Welt in „Blöcke“. Des Weiteren wird die Überwindung der deutschen Teilung im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch des „Ostblocks“ aufgegriffen. Die Auseinandersetzung mit der Wirtschaft und Gesellschaft in den beiden Systemen bzw. in beiden Teilen Deutschlands bis hin zur deutschen Einheit ermöglicht eine Sensibilisierung für das „Ost-West-Denken“, Problemlagen des Transformationsprozesses sowie die neue Rolle Deutschlands in der europäischen und weltweiten Politik. Erfolge und Misserfolge transnationaler Kooperation am Beispiel der „Vereinten Nationen“ sind Anlass, Möglichkeiten einer Weltpolitik einzuschätzen, die sich den erklärten Grundsätzen der Vereinten Nationen verpflichtet fühlt.

Inhaltsfeld 13: Was Menschen früher voneinander wussten und heute voneinander wissen

In diesem Inhaltsfeld werden über lange Zeiträume die gesellschaftlichen und individuellen Auswirkungen technischer Veränderungen des Informierens behandelt. Des Weiteren werden Selbst- und Fremdbilder der Menschen in der Geschichte zum Gegenstand. Die vergleichende Betrachtung der Auswirkungen der Erfindung des Buchdrucks und der „digitalen Revolution“ ermöglicht Einsichten in die Zeitgebundenheit menschlichen Denkens und Handelns sowie deren Abhängigkeit von historischen Wissensstadien. Vor diesem Hintergrund können auch aktuelle Zustände unter einem erweiterten Horizont betrachtet werden. Die bewusste Wahrnehmung historischer Selbst- und Fremdbilder wie auch Kulturmuster veranlasst darüber hinaus, eigenes Seinsverständnis sowie Weiten und Grenzen der Toleranz zu entwickeln bzw. zu modifizieren.

2.7 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte im Fach Geschichte

2.7.1 Jahrgangsstufen 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen einfache historische Sachverhalte ein (SK 1),
  • formulieren ein erstes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden elementare historische Fachbegriffe sachgerecht an (SK 2),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 3),
  • charakterisieren den historischen Raum als menschlichen Handlungsraum in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft (SK 4)
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen und chronologisch eingeteilt werden kann (SK 5),
  • erklären die Darstellung von Geschichte als Deutung (SK 6),
  • beschreiben ausgewählte Personen und Gruppen in den jeweiligen Gesellschaften, ihre Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten (SK 7),
  • stellen in elementarer Form gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen in der Geschichte dar (SK 8),
  • beschreiben grundlegende gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse in der Geschichte (SK 9).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren unter Anleitung in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen eigenständig unter Nutzung von Inhaltsverzeichnis, Register und Glossar zielgerichtet Informationen aus Schulbüchern und Atlanten (MK 1),
  • arbeiten fragengeleitet Informationen aus Karten auch unter Zuhilfenahme von Symbol- und Zeichenerklärungen sowie Maßstabsleiste heraus (MK 2),
  • entnehmen historischen Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen (MK 3),
  • entnehmen einfachen modellhaften Darstellungen fragengeleitet Informationen (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • unterscheiden zwischen Textquelle (Text aus einer Zeit) und Sekundärliteratur bzw. Sachtext (Text über eine Zeit) (MK 5),
  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. Strukturelemente von einfachen Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Diagrammen, Bildern sowie historischen Sachquellen und ordnen diese ein (MK 6),
  • analysieren in elementarer Form einfache Textquellen und Sekundärliteratur (MK 7),
  • analysieren und interpretieren in elementarer Form diskontinuierliche Texte wie Karten, Diagramme, Statistiken, Bilder und Grafiken einfacher Strukturiertheit (MK 8),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen u.a. mittels Erkundungen und Befragungen in der Schule und im schulischen Nahfeld (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Standpunkte im eigenen Erfahrungsbereich und geben diese zutreffend wieder (MK 10),
  • analysieren einfache Fallbeispiele aus Alltag und Nahraum (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben einfache Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 12),
  • erstellen mit Hilfestellung einfache Kartenskizzen, Diagramme, Zeitleisten und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 13),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von historischen Konflikten in einfacher Form dar (MK 14).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden in elementarer Form zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen grundlegende fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund vorgegebener Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt (UK 3),
  • beurteilen deutlich voneinander unterscheidbare Motive, Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen (UK 4),
  • beurteilen überschaubare Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5),
  • beurteilen im Kontext eines einfachen Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6),
  • erörtern in elementarer Form Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft zu ziehen (UK 7).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 1),
  • nehmen vorgegebene andere Positionen ein und bilden diese probeweise ab (HK 2),
  • entwickeln unter Anleitung – simulativ – einzelne Lösungen und Lösungswege für überschaubare historische Konflikte (HK 3),
  • erstellen in Inhalt und Struktur klar vorgegebene (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 4),
  • organisieren ein überschaubares fachbezogenes Projekt im schulischen Umfeld (HK 5).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 5 und 6 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Frühe Kulturen und erste Hochkulturen
  2. Antike Lebenswelten - Griechische Poleis und Imperium Romanum
  3. Was Menschen im Altertum voneinander wussten
  4. Europa im Mittelalter

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Frühe Kulturen und erste Hochkulturen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Älteste Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick, a ltsteinzeitliche Lebensformen und neolithische Revolution
  • Frühe Hochkulturen am Beispiel Ägypten

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die ältesten Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick,
  • beschreiben die altsteinzeitliche Lebensweise,
  • erklären in einfacher Form Ursachen und Folgen der neolithischen Revolution,
  • beschreiben die Auswirkungen der Nilüberschwemmungen auf die ägyptische Gesellschaftsordnung und Kultur,
  • erläutern Arbeitsteilung und besondere Leistungen einer Hochkultur,
  • stellen die Göttlichkeit des Pharaos als Legitimation des ägyptischen Herrschaftssystems dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Bedeutung der neolithischen Revolution für die Entwicklung des Menschen und die Veränderung seiner Lebensweise,
  • beurteilen die Großabschnitte der Frühgeschichte im Hinblick auf Veränderungen der Lebensgrundlagen durch Spezialisierungen und technische Entwicklungen,
  • beurteilen die Herausforderungen der Natur (u.a. Nilschwemme) im Hinblick auf die Entstehung einer frühen Hochkultur.

Inhaltsfeld 2: Antike Lebenswelten - Griechische Poleis und Imperium Romanum

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebensbedingungen und Formen politischer Beteiligung in der griechischen Polis
  • Gesellschaft und Alltag im antiken Rom
  • Rom – durch Krieg und Diplomatie zum Weltreich

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären die räumlichen und die gesellschaftlichen Voraussetzungen für die Entstehung der griechischen Stadtstaaten,
  • erläutern in elementarer Form den Zusammenhang von Götterglauben und Kultur im antiken Griechenland,
  • vergleichen die Gesellschaftsmodelle Sparta und Athen,
  • unterscheiden zwischen der griechischen und der heutigen Demokratie,
  • beschreiben das großstädtische und multikulturelle Alltagsleben sowie unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen am Beispiel der antiken Weltstadt Rom,
  • beschreiben die römische Familie in ihrer Struktur und in ihrer Wertewelt,
  • benennen die wichtigsten Phasen und Mittel der Ausbreitung Roms vom Stadtstaat zum Weltreich,
  • erklären die Rückwirkungen der römischen Expansion auf die inneren politischen und sozialen Verhältnisse,
  • erläutern Mittel und Struktur der römischen Herrschaftssicherung im germanischen Siedlungsraum,
  • erläutern die Folgen der Romanisierung in den römischen Provinzen,
  • erklären die Bedeutung der Christianisierung des Römischen Reichs für die europäische Kultur.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten aus der Sicht verschiedener Bewohner im antiken Sparta und Athen den jeweiligen Staat,
  • beurteilen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen in der griechischen Polis ,
  • beurteilen die Werte der römischen Familienerziehung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Leben und der Politik,
  • beurteilen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen im antiken Rom,
  • beurteilen anhand von Fallbeispielen die Motive römischer Expansion.

Inhaltsfeld 3: Was Menschen im Altertum voneinander wussten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Antike Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in Afrika, Europa, Asien
  • Interkulturelle Kontakte und Einflüsse im Altertum

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären anhand konkreter Beispiele den geographischen Wissensstand und die Weltauffassungen von Menschen in der Antike,
  • beschreiben kulturelle Kontakte in frühen Hochkulturen und antiken Großreichen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Selbst- und Fremdbilder von Menschen verschiedener antiker Reiche,
  • bewerten Anlässe, Ursachen, Motive und Folgen kultureller Begegnungen im Altertum.

Inhaltsfeld 4: Europa im Mittelalter

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebenswelten in der Ständegesellschaft
  • Formen politischer Teilhabe im Mittelalter in Frankreich, England und im römisch-deutschen Reich
  • Stadtgesellschaft am Übergang von Mittelalter zu früher Neuzeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern den Aufbau der mittelalterlichen Ständegesellschaft,
  • stellen die Herrschaft der fränkischen Könige sowie ihre Legitimation und ihr Legitimationsverständnis in Grundzügen dar,
  • erläutern die unterschiedlichen Entwicklungen der europäischen Königreiche (u.a. am Lehnswesen),
  • erklären den Investiturstreit als einen typisch mittelalterlichen Konflikt um die geistliche und politische Herrschaft,
  • vergleichen die mittelalterliche Herrschaft des Deutschen Reiches mit der Frankreichs und Englands im Hinblick auf Entwicklung und Partizipationsbestrebungen,
  • erklären die Faktoren des Aufstiegs der Städte und den Bedeutungsverlust der grundherrlichen Lebenswelt im späten Mittelalter,
  • beschreiben den Wandel der Gesellschaftsstruktur in der mittelalterlichen Stadt.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Agrargesellschaft des Mittelalters im Hinblick auf soziale und räumliche Mobilität,
  • beurteilen die Bedeutung des fränkischen Königtums für die europäische Staatenwelt,
  • erörtern Ursachen für die Attraktivität des Lebens in der mittelalterlichen Stadt,
  • beurteilen die Bedeutung neuer städtischer Organisationsformen (Messe, Handelshäuser, Verlagssystem) im Kontext frühkapitalistischer Wirtschaftsweise.
2.7.2 Jahrgangsstufen 7-10, erste Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 – im Laufe der Jahrgangsstufen 7-10 eine erste Stufe erreichen, auf der sie über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

systematisieren historische Sachverhalte (SK 1),

  • formulieren ein Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an (SK 2),
  • stellen den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 3),
  • beschreiben Schlüsselereignisse, epochale Errungenschaften und wesentliche Herrschaftsformen in unterschiedlichen Zeiten (SK 4),
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen, chronologisch eingeteilt sowie periodisiert werden kann (SK 5),
  • erklären die Darstellung von Geschichte als durch Quellen gestützte Deutung (SK 6),
  • analysieren in einfacher Form die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 7),
  • erläutern gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen in der Geschichte (SK 8),
  • analysieren in Ansätzen gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse in der Geschichte (SK 9).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbständig in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen analogen und digitalen historischen Karten Kernaussagen (MK 2),
  • entnehmen mehreren Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzen diese zueinander in Beziehung (MK 3),
  • entnehmen modellhaften Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • vergleichen Informationen aus Primär- und Sekundärtexten miteinander und stellen Bezüge zwischen ihnen her (MK 5),
  • benennen das Thema und beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von komplexeren Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Diagrammen, Bildern sowie historischen Sachquellen und ordnen diese Materialien zeitlich, räumlich bzw. politisch ein (MK 6),
  • analysieren durch konkrete Arbeitsaufträge angeleitet komplexere Textquellen und Sekundärliteratur (MK 7),
  • analysieren und interpretieren mit Hilfestellungen komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK 8),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels selbst ausgewählter, geeigneter fachrelevanter Arbeitsweisen (u.a. Erkundung, Experten- und Zeitzeugenbefragung) (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben diese zutreffend wieder (MK 10),
  • analysieren komplexere Fallbeispiele (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben komplexere fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 12),
  • erstellen selbständig einfache Kartenskizzen, Diagramme, Zeitleisten und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 13),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von historischen Konflikten dar (MK 14).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an einfachen Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 2),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3),
  • beurteilen in Ansätzen unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 4),
  • beurteilen in Ansätzen auch komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5),
  • beurteilen im Kontext eines Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6),
  • erörtern in Ansätzen Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft abzuleiten (UK 7).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese probeweise (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen – simulativ – Lösungen und Lösungswege für historische Konflikte und setzen diese probehandelnd um (HK 3),
  • erstellen aus einer vorgegebenen inhaltlichen Auswahl (Medien-) Produkte zu historischen Sachverhalten und präsentieren diese im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses anhand von vorgegebenen Kriterien aus (HK 5).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe I obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

5. Was Menschen im Mittelalter voneinander wussten

6. Neue Welten und neue Horizonte

7. Europa wandelt sich

8. Imperialismus und Erster Weltkrieg

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 5: Was Menschen im Mittelalter voneinander wussten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in Asien (u.a. Arabien) und Europa
  • Mit-, Neben- und Gegeneinander am Rande des Abendlandes: Christen, Juden und Muslime im Mittelalter

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben in einfacher Form mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse der Menschen in Asien und Europa,
  • vergleichen Weltvorstellungen des Mittelalters und der frühen Neuzeit mit modernen Kenntnissen,
  • stellen das Verhältnis wechselseitiger Wahrnehmung beispielhaft anhand von Begegnungen einer europäischen mit einer nichteuropäischen Kultur dar,
  • stellen Konflikte und interkulturelle Begegnungen zwischen christlicher und islamischer Welt in der Zeit der Kreuzzüge dar,
  • stellen die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden in der Zeit der Kreuzzüge dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen mittelalterliche Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in verschiedenen Kulturräumen,
  • beurteilen christliche und muslimische Positionen zu den Kreuzzügen.

Inhaltsfeld 6: Neue Welten und neue Horizonte

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Renaissance, Humanismus und Reformation
  • Europäer und Nicht-Europäer – Entdeckungen und Eroberungen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen charakteristische Merkmale der Renaissance und des Humanismus,
  • stellen Kerngedanken und Folgen der Reformation im Deutschen Reich und in anderen europäischen Ländern dar,
  • benennen Gründe für die Entdeckungsreisen der Europäer,
  • beschreiben Entdeckungsreisen und Eroberungen sowie Konflikte zwischen Eroberern und Ureinwohnern sowie deren Folgen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Bedeutung von Humanismus und Renaissance für die Entstehung des modernen Europas.
  • beurteilen die Ergebnisse und Folgen der Entdeckungsreisen und des Kolonialismus.

Inhaltsfeld 7: Europa wandelt sich

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Absolutismus – Revolutionen – Nationalstaatsgründungen (u.a. Frankreich und Deutschland)
  • Industrielle Revolution in der Region

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern den Absolutismus als neues Herrschaftssystem am Beispiel Frankreich,
  • erläutern die Leistungen und Ergebnisse von Revolutionen an den Beispielen Frankreich (1789) und Deutschland (1848/9),
  • stellen das Deutsche Reich von 1871 als Verwirklichung des Einheitsgedankens „von oben“ dar,
  • erklären an einem regionalen Beispiel die Auswirkungen von technischen Neuerungen auf die Arbeitswelt zur Zeit der industriellen Revolution.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte von 1789 in ihrer epochalen Tragweite,
  • diskutieren den Stellenwert des Nationalismus für die Nationalstaatsbewegung im 19. Jahrhundert (1848,1871),
  • erörtern die Bedeutung der technischen Entwicklungen in der industriellen Revolution für die Arbeit der Menschen und die Situation der Arbeiterschaft.

Inhaltsfeld 8: Imperialismus und Erster Weltkrieg

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Motive und Formen imperialistischer Politik vor dem Ersten Weltkrieg
  • Ursachen und Merkmale des Ersten Weltkrieges

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Ausbreitung der Herrschaft europäischer Staaten in überseeischen Ländern in den Jahren 1880-1914,
  • erläutern die zentralen Motive und Formen des Imperialismus,
  • erläutern die Folgen imperialistischer Politik in Vergangenheit und Gegenwart für die betroffenen Völker am Beispiel einer deutschen Kolonie,
  • benennen Ursachen und Merkmale des Ersten Weltkrieges,

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern den Zusammenhang von Nationalismus, imperialistischer Expansion und Erstem Weltkrieg,
  • beurteilen in einfacher Form die Diskussion um den Ersten Weltkrieg als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts.
2.7.3 Jahrgangsstufe 7-10, zweite Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zur ersten Stufe der Jahrgangsstufen 7-10 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren komplexere historische Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein vertieftes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten thematischen Kontext an (SK 2),
  • stellen Folgewirkungen menschlichen Handelns auf ausgewählte Natur-, Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 3),
  • beschreiben bedeutsame Ereignisse, epochale Errungenschaften und wesentliche Herrschaftsformen in unterschiedlichen Zeiten (SK 4),
  • beschreiben die Zeit als Dimension, die gemessen, chronologisch eingeteilt sowie periodisiert werden kann und benutzen zutreffende Zeit- und Ortsangaben (SK 5),
  • unterscheiden zwischen Re- und Dekonstruktion von Geschichte (SK 6),
  • analysieren die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 7),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen in der Geschichte (SK 8),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse in der Geschichte (SK 9).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen analogen und digitalen historischen Karten Kern- und Detailaussagen (MK 2),
  • identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 3),
  • entnehmen modellhaften Darstellungen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu historischen Sachverhalten (MK 4),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation

  • vergleichen Informationen aus Primär- und Sekundärtexten miteinander und stellen auch weniger offenkundige Bezüge zwischen ihnen her (MK 5),
  • benennen das Thema und beschreiben formale Aspekte von komplexeren Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Diagrammen, Bildern, Karikaturen, Filmen sowie historischen Sachquellen (u.a. Denkmäler) und ordnen diese Materialien (zeitlich, räumlich bzw. politisch) ein (MK 6),
  • analysieren und interpretieren Textquellen und Sekundärliteratur sach- und themengerecht (MK 7),
  • analysieren und interpretieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK 8),
  • formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung) und qualitativer (Erkundung, Experten- und Zeitzeugenbefragung) Verfahren (MK 9),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen sie miteinander (MK 10),
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 11),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 12),
  • erstellen auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme Kartenskizzen, Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 13),
  • stellen Ursachen und Abläufe historischer Konflikte dar und entwickeln alternative Lösungsmöglichkeiten (MK 14).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden an komplexeren Beispielen zwischen Belegbarem und Vermutetem (UK 1),
  • beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien und unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK 2),
  • formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 3),
  • beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe und ihrer Verallgemeinerbarkeit (UK 4),
  • beurteilen komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 5),
  • beurteilen im Kontext eines komplexeren Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 6),
  • erörtern Möglichkeiten, aus der Vergangenheit Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft abzuleiten (UK 7).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen – simulativ – Lösungen und Lösungswege für komplexere historische Konflikte und setzen diese ggf. probehandelnd um (HK 3),
  • erstellen (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 5).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe II obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  9. Neue weltpolitische Koordinaten

10. Weimarer Republik

11. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

12. Neuordnung der Welt und Situation Deutschlands

13. Was Menschen früher voneinander wussten und heute voneinander wissen

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 9: Neue weltpolitische Koordinaten

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Russland/UdSSR: Revolution 1917 und Stalinismus
  • USA: Selbstverständnis der amerikanischen Demokratie im 20. Jahrhundert

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären die Russische Revolution von 1917 aus den Bedingungen des Zarenreichs, des Ersten Weltkrieges und ihrer ideologischen Grundlagen,
  • erläutern in Grundzügen die Entwicklung in der UdSSR bis 1956,
  • beschreiben den Aufstieg der USA zur Weltmacht im 20. Jahrhundert.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die Abhängigkeit Europas von der Politik der aufsteigenden neuen Großmächte nach 1918.

Inhaltsfeld 10: Weimarer Republik

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Innenpolitische Konfliktlinien in der Weimarer Republik
  • Die Zerstörung der Weimarer Republik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die wesentlichen Ergebnisse des Ersten Weltkrieges (u.a. Friedensschlüsse),
  • stellen die Weimarer Republik als Ergebnis der Novemberrevolution und der außenpolitischen Konstellation dar,
  • erläutern anhand der Weimarer Reichsverfassung Elemente einer parlamentarischen Demokratie sowie deren Möglichkeiten und Grenzen bei der Lösung von Problemen,
  • erläutern wichtige Belastungsfaktoren der ersten Demokratie in Deutschland.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Friedensverträge im Hinblick auf ihre Folgewirkungen,
  • erörtern innere und äußere Belastungsfaktoren der Weimarer Republik sowie Möglichkeiten ihres Fortbestehens.

Inhaltsfeld 11: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Das nationalsozialistische Herrschaftssystem; Individuen zwischen Unterstützung, Anpassung und Widerstand
  • Entrechtung, Verfolgung und Ermordung europäischer Juden, Sinti und Roma, Andersdenkender zwischen 1933 und 1945
  • Vernichtungskrieg
  • Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären den Aufstieg der NSDAP in der Weimarer Republik,
  • stellen die wesentlichen Elemente der nationalsozialistischen Ideologie dar,
  • beschreiben die Mittel der Herrschaftssicherung im Nationalsozialismus,
  • stellen Schritte, Vorgänge und Institutionalisierungen der Entrechtung, Verfolgung und Vernichtung europäischer Juden, Sinti und Roma sowie Andersdenkender dar,
  • stellen an Beispielen des Alltags im NS-Deutschland Formen der Unterstützung, der Anpassung und des Widerstandes in der Bevölkerung dar,
  • skizzieren die Ursachen und den Verlauf des Zweiten Weltkrieges,
  • stellen Verbrechen des Nationalsozialismus während des Zweiten Weltkrieges dar,
  • kennzeichnen Flucht- und Vertreibungsbewegungen als im Zusammenhang stehend mit dem von NS-Deutschland verursachten Weltkrieg und beschreiben Ausmaß und Auswirkungen,
  • erläutern aktuelle Formen neonazistischen Auftretens und ordnen Inhalte dieser Weltauffassungen dem historischen Nationalsozialismus zu.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Nationalsozialismus als eine Form totalitärer Herrschaft,
  • erörtern die Handlungsspielräume der Bevölkerung unter den Bedingungen der NS-Diktatur,
  • beurteilen den Krieg im Osten als rassisch begründeten Vernichtungskrieg,
  • erörtern die sich aus der nationalsozialistischen Vergangenheit ergebende historische Verantwortung im Umgang mit der eigenen Geschichte,
  • beurteilen öffentliche Kontroversen zur Bewertung des Nationalsozialismus sowie zu seiner heutigen und zukünftigen Bedeutung für das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland.

Inhaltsfeld 12: Neuordnung der Welt und Situation Deutschlands

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Gründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik, deutsche Frage
  • Aufteilung der Welt in „Blöcke“ mit unterschiedlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystemen
  • Zusammenbruch des kommunistischen Systems, Überwindung der deutschen Teilung und deutsche Einheit
  • Transnationale Kooperation: europäischer Einigungsprozess (bis 1993) und Vereinte Nationen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Bedingungen und den Verlauf des unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Neubeginns in Deutschland auch im Hinblick auf die Weichenstellungen der Besatzungsmächte,
  • erläutern Ursachen und Folgen zentraler Ereignisse und Phasen (Kalter Krieg, Westintegration) der deutschen Teilungsgeschichte,
  • erläutern die Ursachen des Ost-West-Konflikts und die Folgen für das internationale Wirtschaftssystem nach dem Zweiten Weltkrieg,
  • vergleichen die unterschiedlichen Wirtschaftssysteme der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik vor dem Hintergrund ihrer jeweiligen Blockzugehörigkeit,
  • erläutern den Zerfall der Sowjetunion und der Ostblockländer sowie die damit einhergehenden internationalen Folgen,
  • stellen die Einheit Deutschlands als politisches Ziel aus unterschiedlichen Perspektiven dar,
  • benennen Ursachen und Träger der „friedlichen Revolution“ in der DDR,
  • erläutern den Prozess der deutschen Einigung im internationalen Rahmen,
  • erläutern den organisatorischen Aufbau der Vereinten Nationen und ihre wichtigsten Normen und Funktionen,
  • beschreiben die Zielsetzungen der Vereinten Nationen und ihre Möglichkeiten in Konflikte einzugreifen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Einfluss der Alliierten in ihren jeweiligen Zonen und die Möglichkeiten der Kooperation zwischen den Siegermächten,
  • beurteilen die Stationen der deutschen Teilungsgeschichte in ihren Auswirkungen,
  • beurteilen die Auswirkungen der unterschiedlichen Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme in den beiden „Blöcken“ auf die Menschen ,
  • erörtern den Zusammenhang von Deutschland-, Europa- und Weltpolitik vor und nach der Vereinigung,
  • beurteilen die Rolle der Opposition in der DDR in den Jahren 1989/1990,
  • erörtern Chancen und Probleme des vereinigten Deutschlands,
  • erörtern die Bedeutung der Vereinten Nationen für die Gestaltung einer friedlichen und gerechten Weltordnung.

Inhaltsfeld 13: Was Menschen früher voneinander wussten und heute voneinander wissen

Inhaltliche Schwerpunkte:
  • Erfindung des Buchdrucks und digitale Revolution
  • Selbst- und Fremdbild in historischer Perspektive

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Erweiterung der Informations- und Bildungsmöglichkeiten in der frühen Neuzeit durch die technische Neuerung des Buchdrucks,
  • beschreiben die Bedeutung der digitalen Revolution im Hinblick auf die Verbreitung und Verfügbarkeit von Informationen sowie die Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Auswirkungen des gegenwärtigen medialen Entwicklungsschubs im Vergleich zu denen der Erfindung des Buchdrucks in der frühneuzeitlichen Gesellschaft,
  • beurteilen die jeweiligen Selbst- und Fremdbilder im Hinblick auf zugrunde liegende Kulturmuster.

Abschnitt D: Politik (fachspezifisch)

2.8 Inhaltsfelder im Fach Politik

Kompetenzen sind nicht nur an die übergreifend für den gesamten Lernbereich geltenden Kompetenzbereiche (siehe Kapitel 2.1), sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Sozialwissenschaftliche Kompetenz im Einzelfachunterricht Politik soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt und Reihenfolge curriculare Setzungen darstellen. Bei der Überführung der Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete Unterrichtsvorhaben können nach Entscheidung der Fachkonferenz hiervon abweichende Zuordnungen entstehen, sofern diese innerhalb der vorgegebenen Stufen erfolgen.

Inhaltsfelder

Inhaltsfeld 1: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie

In diesem Inhaltsfeld geht es um unterschiedliche politische Ordnungsvorstellungen und Herrschaftsverhältnisse sowie die kritische Auseinandersetzung mit demokratischer Willensbildung. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit von politischen und gesellschaftlichen Regelungen sowie Institutionen behandelt und damit eine Grundlage für das Verständnis unterschiedlicher politischer Systeme sowie das politische Engagement zukünftiger mündiger Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Vor diesem Hintergrund sind auch die Ursachen von sowie der heutige Umgang mit politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit zu behandeln.

Inhaltsfeld 2: Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens

Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht ein Verständnis der Grundlagen des Wirtschaftens sowie von Wirtschaftsstufen und -ordnungen. Dies ermöglicht eine gezielte Reflexion über die Möglichkeiten und Grenzen konkurrierender ökonomischer Systeme. Dabei werden die Soziale Marktwirtschaft sowie die Herausforderungen der Wirtschaftssysteme durch Wettbewerb und Konzentration auch unter Berücksichtigung von Globalisierungseinflüssen betrachtet.

Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Bedrohung der Lebensgrundlagen auf lokaler, regionaler und globaler Ebene sowie ihre potentiell politisch gestaltbare Beeinflussung. Eine dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtete Bewältigung zentraler ökologischer Herausforderungen, wie z.B. durch den Klimawandel oder durch Ressourcenverknappung, erfordern die Auseinandersetzung mit grundlegenden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Lösungsstrategien einschließlich ihrer normativen Grundlegungen.

Inhaltsfeld 4: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft

In diesem Inhaltsfeld wird von der Frage ausgegangen, welche innergesellschaftlichen und demographischen Einflussgrößen das Leben sowie die Identitätsbildung von Menschen in unterschiedlichen sozio-ökonomischen Konstellationen beeinflussen. Die Untersuchung des wechselseitigen Verhältnisses von Struktur und Mensch, von auch geschlechtergeprägten Lebenswirklichkeiten sowie von persönlichen Interessen und Bedürfnissen verdeutlicht die Möglichkeiten und Grenzen der persönlichen Lebensgestaltung. Dabei werden unterschiedliche gesellschaftliche Lagen und Systeme sowie unterschiedlichen Kulturen berücksichtigt.

Inhaltsfeld 5: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken von Medien als Informations- und Kommunikationsmittel sowie als Akteur in gesellschaftlichen und politischen Prozessen. Dabei werden die Entwicklung der Medien sowie ihre jeweilige Funktion, Wirkung und Bedeutung für die politische Willensbildung sowie die private Freizeitgestaltung betrachtet. Ermöglicht werden dadurch vertiefte Einsichten in die Lebenswirklichkeiten der Menschen in unterschiedlichen gesellschaftlichen Lagen. Gleichzeitig findet eine kritische Auseinandersetzung mit dem Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung statt.

Inhaltsfeld 6: Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung

Die Behandlung dieses Inhaltsfeldes ermöglicht Einblicke in europäische sowie internationale Strukturen und Prozesse, die in einer globalisierten Welt eine bedeutsame Rolle spielen. Neben der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Friedens- und Sicherheitspolitik lernen die Schülerinnen und Schüler bei der Behandlung dieses Inhaltsfeldes, dass es trotz aller Heterogenität gemeinsame Interessen von Staaten gibt, die eine Mitwirkung in internationalen Gremien attraktiv machen. Sie erfahren allerdings auch, dass divergierende nationale Ziele die Handlungs- und Konfliktlösungsfähigkeit supranationaler Organisationen zum Teil auch erschweren.

Inhaltsfeld 7: Einkommen und soziale Sicherung

In diesem Inhaltsfeld geht es um die gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Herausforderungen für den Sozialstaat Deutschland einschließlich seiner Einkommens- und Vermögensverteilung. Die Auseinandersetzung mit der ungleichen Teilhabe von Individuen, Gruppen oder Geschlechtern an materiellen und immateriellen Ressourcen ermöglicht Einsichten in die Ursachen von Auseinandersetzungen sowie die in Vergangenheit und Gegenwart gewählten bzw. für die Zukunft denkbaren Lösungsstrategien – sei es auf staatlicher, gruppenbezogener oder individueller Ebene.

2.9 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte im Fach Politik

2.9.1 Jahrgangsstufen 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Jahrgangsstufe 6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen einfache fachbezogene Sachverhalte ein (SK1),
  • formulieren ein erstes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden elementare Fachbegriffe sachgerecht an (SK 2),
  • beschreiben in elementarer Form den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Siedlungs- und Wirtschaftsräume (SK 3),
  • beschreiben ausgewählte Personen und Gruppen in den jeweiligen Gesellschaften, ihre Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten (SK 4),
  • stellen in elementarer Form gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen dar (SK 5),
  • beschreiben grundlegende gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 6).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren unter Anleitung in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen eigenständig unter Nutzung von Inhaltsverzeichnis, Register und Glossar zielgerichtet Informationen aus Schulbüchern (MK 1),
  • entnehmen Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen (MK 2),
  • entnehmen einfachen modellhaften Darstellungen fragengeleitet Informationen (MK 3)Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung und Analyse
  • analysieren in elementarer Form politische Stellungnahmen (MK 4),lysieren in elementarer Form diskontinuierliche Texte wie Statistiken, Bilder und Grafiken einfacher Strukturiertheit (MK 6),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen u.a. mittels Erkundungen und Befragungen in der Schule und im schulischen Nahfeld (MK 7),
  • identifizieren unterschiedliche Standpunkte im eigenen Erfahrungsbereich und geben diese zutreffend wieder (MK 8),
  • analysieren einfache Fallbeispiele aus Alltag und Nahraum (MK 9),
  • entwickeln einfache Kriterien zur Beschreibung fachbezogener Sachverhalte (MK 10),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben einfache Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 11),
  • erstellen einfache Diagramme und Schaubilder zur Darstellung von Informationen (MK 12),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von Konflikten im Alltag dar (MK 13).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen grundlegende fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund vorgegebener Kriterien (UK 1),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt (UK 2),
  • beurteilen deutlich voneinander unterscheidbare Motive, Bedürfnisse und Interessen von Personen und Gruppen (UK 3),
  • beurteilen überschaubare Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
  • beurteilen im Kontext eines einfachen Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 5).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 1),
  • nehmen vorgegebene andere Positionen ein und bilden diese probeweise ab (HK 2),
  • entwickeln unter Anleitung – auch simulativ – einzelne Lösungen und Lösungswege für überschaubare fachbezogene Probleme (HK 3),
  • erstellen in Inhalt und Struktur klar vorgegebene (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese im unterrichtlichen Zusammenhang (HK 4),
  • gehen mit Differenzen im schulischen Umfeld angemessen um, d.h. sie suchen in konkreten Konfliktsituationen nach Verständigung bzw. praktikablen Lösungen und praktizieren Formen der Konfliktmediation (HK 5),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an klassen- und schulinternen Verfahren der demokratischen Entscheidungsfindung (HK 6),
  • treffen einfache Entscheidungen in vorstrukturierten fachlichen Situationen und begründen diese in Konfrontation mit anderen Positionen sachlich (HK 7),
  • organisieren ein überschaubares Projekt im schulischen Umfeld (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Jahrgangsstufen 5 und 6 obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
  2. Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens
  3. Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
  4. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft
  5. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
  6. Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Beziehungen zwischen Politik und Lebenswelt am Beispiel von Kindern und Jugendlichen in Familie, Schule und Stadt
  • Formen politischer Beteiligung, Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Funktionen von Gremien und Akteuren in Entscheidungsfindungsprozessen im schulischen und persönlichen Umfeld (u.a. Klassensprecher/in, Schülervertretungen, Familie und Freizeit) und stellen Möglichkeiten der Mitgestaltung dar,
  • stellen grundlegende Rechte und Pflichten von Kindern und Jugendlichen in schulischen und außerschulischen Gemeinschaften dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die kommunalen und politischen Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten von Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere von Kindern und Jugendlichen im persönlichen Erfahrungsbereich,
  •   beurteilen die Positionen unterschiedlicher Akteure im kommunalen, schulischen oder familiären Umfeld sowie deren eventuelle Interessengebundenheit.

Inhaltsfeld 2: Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Wirtschaftliches Handeln als Grundlage menschlicher Existenz
  • Geldgeschäfte als Tauschgeschäfte

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben verschiedene Güterarten (u.a. freie und knappe Güter) und benennen ihre Funktion,
  • beschreiben elementare Funktionen des Geldes.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen in Ansätzen politische Möglichkeiten des Staates, die Nutzung freier Güter zu begrenzen,
  • erörtern in Ansätzen die Vorteile und Nachteile des Euro als Zahlungsmittel.

Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Nachhaltigkeit gesellschaftlichen Handelns sowie ökologische Herausforderungen im privaten Handeln

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen am Beispiel der Wassernutzung die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag dar,
  • beschreiben in Ansätzen den Treibhauseffekt als Herausforderung für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen unterschiedliche private und politische Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs im Alltag,
  • beurteilen in Ansätzen unterschiedliche private und politische Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt.

Inhaltsfeld 4: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebensformen von verschiedenen Sozialgruppen in Deutschland
  • Umgang mit Konflikten im Alltag

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Lebensformen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen im Hinblick auf Wünsche, materielle Ausstattung und Beteiligung,
  • beschreiben den Wandel der Institution ‚Familie’ in der Bundesrepublik Deutschland,
  • beschreiben Regeln für einen kooperativen, sozialverträglichen und gewaltfreien Umgang miteinander.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten sich verändernde Belastungsgrößen einzelner Familienmitglieder unter der Berücksichtigung des Wandels der Familie,
  • beurteilen unterschiedliche Motive, Bedürfnisse und Interessen verschiedener Gruppen und Individuen im persönlichen Umfeld,
  • bewerten die Folgen von Auseinandersetzungen für die agierenden Personen und Konfliktparteien.

Inhaltsfeld 5: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Medien als Informations- und Kommunikationsmittel

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die Bedeutung der digitalen Revolution im Hinblick auf die Verbreitung und Verfügbarkeit von Informationen sowie die Erweiterung der Kommunikationsmöglichkeiten,
  • beschreiben in Ansätzen die Manipulationsmöglichkeiten durch Medien.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Vorteile und Nachteile verschiedener Medien als Informations- und Kommunikationsmittel für den eigenen Alltag,
  • bewerten Unterschiede zwischen realer und virtueller Welt im Hinblick auf Chancen und Gefahren.

Inhaltsfeld 6: Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Lebensbedingungen von Mädchen und Jungen in Industrie- und Entwicklungsländern

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Lebensbedingungen und -formen von Mädchen und Jungen in Deutschland sowie einem afrikanischen Land und vergleichen diese im Hinblick auf Wohlstand, Gesundheit und Bildung,
  • beschreiben Ziele und Arbeitsweisen von Hilfsorganisationen zum Schutz des Kindes (u.a. Unicef, Deutscher Kinderschutzbund, terre des hommes).

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die unterschiedlichen Lebensbedingungen und -formen von Mädchen und Jungen in Industrie- und Entwicklungsländern vor dem Hintergrund der Kinderrechtskonvention,
  • beurteilen die Realisierungsmöglichkeiten der Ziele der Hilfsorganisationen zum Schutz des Kindes.
2.9.2 Jahrgangsstufen 7-10, erste Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 – im Laufe der Jahrgangsstufen 7-10 eine erste Stufe erreichen, auf der sie über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im thematischen Kontext an (SK 2),
  • stellen den Einfluss menschlichen Handelns auf ausgewählte Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 3),
  • analysieren in einfacher Form die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 4),
  • erläutern gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen (SK 5),
  • analysieren in Ansätzen gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 6).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbstständig in eingegrenzten Mediensammlungen und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • entnehmen mehreren Einzelmaterialien niedriger Strukturiertheit fragenrelevante Informationen und setzen diese zueinander in Beziehung (MK 2),
  • entnehmen modellhaften Darstellungen für Fragestellungen relevante Informationen (MK 3),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung und Analyse

  • analysieren einfache politische Stellungnahmen (MK 4),
  • benennen das Thema, beschreiben den Aufbau bzw. die Strukturelemente von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Diagrammen, Bildern, Karikaturen, Filmen und ordnen diese Materialien fachlich ein (MK 5),
  • analysieren mit Hilfestellungen diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen und Filme (MK 6),
  • überprüfen vorgegebene Fragestellungen und eigene Vermutungen mittels Erkundungen und Befragungen in Schule, Stadt und Region (MK 7),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte und geben diese zutreffend wieder (MK 8),
  • analysieren komplexere Fallbeispiele auch außerhalb des eigenen Erfahrungsbereichs (MK 9),
  • entwickeln einfache Kriterien und Indikatoren zur Beschreibung, Erklärung und Überprüfung fachbezogener Sachverhalte (MK 10),

Verfahren der Darstellung und Präsentation

  • beschreiben komplexere fachspezifische Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (MK 11),
  • erstellen selbstständig einfache Diagramme und Strukturbilder zur Darstellung von Informationen (MK 12),
  • stellen Ursachen, Abläufe und Lösungsmöglichkeiten von Konflikten auch außerhalb des unmittelbaren eigenen Erfahrungsbereichs dar (MK 13).

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen in Ansätzen fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien (UK 1),
  • formulieren in Ansätzen einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 2),
  • beurteilen in Ansätzen unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 3),
  • beurteilen in Ansätzen auch komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
  • beurteilen im Kontext eines Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 5).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese probeweise (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
  • erstellen aus einer vorgegebenen inhaltlichen Auswahl (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert und tolerant um und sind sich dabei der eigenen kulturellen und sozialen Bedingtheit ihres Handelns bewusst (HK 5),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an Prozessen der demokratischen Entscheidungsfindung im (schul-) öffentlichen Raum (HK 6),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an konkreten politischen Aktionen und Maßnahmen (HK 7),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses anhand von vorgegebenen Kriterien aus (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe I obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
  2. Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens
  3. Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
  4. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft
  5. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
  6. Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung
  7. Einkommen und soziale Sicherung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Demokratische Institutionen in der Bundesrepublik Deutschland - Prinzipien, Formen und Zusammenwirken
  • Grundlagen des Rechtsstaats sowie Gefährdungen und Sicherung von Grundund Menschenrechten

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern das Prinzip der Gewaltenteilung am Beispiel des politischen Systems der Bundesrepublik Deutschland,
  • beschreiben Funktionen, Rollen und Handlungsmöglichkeiten wichtiger politischer Akteure (u.a. Parteien, Verbände, NGOs) in der Bundesrepublik Deutschland,
  • erklären die Konzepte „moderner Rechtsstaat“ und „Menschenrechte“,
  • beschreiben die Grundrechte der deutschen Verfassung,
  • erläutern das Jugendschutzgesetz sowie Rechte und Pflichten von Jugendlichen in Deutschland,
  • erläutern Ursachen für Jugendkriminalität in Deutschland und beschreiben mögliche Konsequenzen für die Gesellschaft und das Individuum.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen unterschiedliche Beteiligungsmöglichkeiten verschiedener Bevölkerungsgruppen in der Bundesrepublik Deutschland,
  • bewerten die politischen Einflussmöglichkeiten und das Zusammenwirken einzelner Verfassungsorgane in der Bundesrepublik Deutschland,
  • erörtern mögliche Konflikte zwischen gesetzlichen Regelungen auf unterschiedlicher Ebene sowie zwischen Verfassungsnorm und Verfassungswirklichkeit (u.a. Asylrecht).

Inhaltsfeld 2: Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Markt und Marktprozesse zwischen Wettbewerb und Konzentration
  • Funktionen des Geldes im einfachen Wirtschaftskreislauf

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage im Marktmodell,
  • benennen Funktionen des Wettbewerbs in der sozialen Marktwirtschaft und beschreiben an einem ausgewählten Beispiel die Folgen von Konzentration,
  • erläutern die Funktionen des Geldes im einfachen Wirtschaftskreislauf.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Preisbildung auf realen Märkten im Vergleich zum vollkommenen Markt,
  • bewerten an einem Fallbeispiel die Möglichkeiten des Staates, den Wettbewerb zu sichern.

Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Nachhaltigkeit gesellschaftlichen Handelns sowie Möglichkeiten und Schwierigkeiten nachhaltigen Wirtschaftens
Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben unterschiedliche Möglichkeiten eines nachhaltigen Wirtschaftens sowie damit verbundene Herausforderungen,
  • beschreiben ausgewählte politische Maßnahmen in Deutschland bezüglich der ökologischen Herausforderung durch den Klimawandel.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die eigenen Möglichkeiten des Eingreifens in das wirtschaftliche Geschehen unter der Perspektive der Nachhaltigkeit,
  • bewerten unterschiedliche politische Maßnahmen zum Klimawandel im Hinblick auf ihre Durchsetzbarkeit.

Inhaltsfeld 4: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Veränderte und sich verändernde Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern (Gender Mainstreaming)
  • Ursachen und Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten 

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern Lebenssituationen und Rollenzuweisungen von Frauen und Männern,
  • beschreiben die Ursachen und Auswirkungen politisch und wirtschaftlich bedingter Migration in Herkunfts- und Zielgebieten.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen unterschiedliche politische Maßnahmen zur Gleichstellung von Frauen und Männern,
  • beurteilen die Vor- und Nachteile der Migration für den Einzelnen sowie für die Herkunfts- und Zielgebiete,
  • erörtern in Ansätzen die Frage, inwieweit Deutschland als Land der Europäischen Union ein Einwanderungsland ist,
  • erörtern die Chancen und Herausforderungen des Zusammenlebens von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen.

Inhaltsfeld 5: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Soziale Auswirkungen von Medien

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben Regeln zum Umgang mit persönlichen Daten im Internet,
  • beschreiben an Beispielen Formen der Werbung in den Medien sowie ihre gesellschaftlichen Auswirkungen,
  • beschreiben den Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Medien am Beispiel des Fernsehens,
  • beschreiben den Einfluss der Medien auf Individuum, Familie und Gesellschaft.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Chancen und Gefahren digitaler sozialer Netzwerke sowie ihre Auswirkungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft,
  • beurteilen an Beispielen die gesellschaftlichen Folgen von politischer Zensur und Verboten im Internet,
  • beurteilen die Einflussmöglichkeiten öffentlich-rechtlicher und privater Fernsehsendungen auf die politische Sozialisation.

Inhaltsfeld 6: Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierun

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Europa: Politische und kulturelle Gemeinsamkeiten und Unterschiede
  • Deutsche Entwicklungspolitik an einem ausgewählten Beispiel

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die gemeinsamen und unterschiedlichen kulturellen Werte sowie Lebensbedingungen in europäischen Regionen bzw. Staaten an Beispielen,
  • stellen ein Instrument der deutschen Entwicklungspolitik dar.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen ihre Identität als europäische Bürgerin und Bürger im Hinblick auf Chancen und Gefahren,
  • bewerten in Ansätzen die Möglichkeiten und Grenzen Deutschlands, Entwicklungspolitik zu betreiben.

Inhaltsfeld 7: Einkommen und soziale Sicherung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Verteilung von Chancen und Ressourcen in der Gesellschaft

Sachkompetenz:

  • Die Schülerinnen und Schüler
  • beschreiben gesellschaftliche Disparitäten am Beispiel von Kinderarmut,
  • erläutern die Grundprinzipien ausgewählter sozialpolitischer Maßnahmen an Fallbeispielen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten ausgewählte politische Maßnahmen zur Bekämpfung von Kinderarmut,
  • beurteilen die Auswirkungen ausgewählter sozialpolitischer Maßnahmen auf Kinder und Jugendliche.
2.9.3 Jahrgangsstufen 7-10, zweite Stufe

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung bis zur ersten Stufe der Jahrgangsstufen 7-10 – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz im Anschluss zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • systematisieren komplexere fachbezogene Sachverhalte (SK 1),
  • formulieren ein vertieftes Grundverständnis zentraler Dimensionen und wenden zentrale Fachbegriffe im erweiterten thematischen Kontext an (SK 2),
  • stellen Folgewirkungen menschlichen Handelns auf ausgewählte Siedlungs- und Wirtschaftsräume dar (SK 3),
  • analysieren die Funktionen und Rollen sowie die Handlungsmöglichkeiten ausgewählter Personen und Gruppen (SK 4),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Strukturen (SK 5),
  • analysieren gesellschaftliche, ökonomische und politische Prozesse (SK 6).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

Verfahren der Informationsbeschaffung und -entnahme

  • recherchieren selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in unterschiedlichen Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen (MK 1),
  • identifizieren die unter einer Fragestellung relevanten Informationen innerhalb einer Zusammenstellung verschiedener Materialien, gliedern diese und ordnen sie in thematische Zusammenhänge ein (MK 2),
  • entnehmen Modellen Kern- und Detailaussagen und entwickeln einfache modellhafte Vorstellungen zu fachbezogenen Sachverhalten (MK 3),

Verfahren der Aufbereitung, Strukturierung und Analyse

  • analysieren politische Stellungnahmen (MK 4),
  • benennen das Thema und beschreiben formale Aspekte von komplexeren Grafiken, Statistiken, Schaubildern, Diagrammen, Bildern, Karikaturen sowie Filmen und ordnen diese Materialien politisch ein (MK 5),
  • analysieren komplexere diskontinuierliche Texte wie Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen und Filme (MK 6),
  • formulieren Fragestellungen, entwickeln Hypothesen und überprüfen diese mithilfe selbst ausgewählter, geeigneter quantitativer (Umfrage, Zählung) und qualitativer (Erkundung, Expertenbefragung) Verfahren (MK 7),
  • identifizieren unterschiedliche Perspektiven sowie kontroverse Standpunkte, geben diese zutreffend wieder und vergleichen diese miteinander (MK 8),
  • analysieren Fallbeispiele und nehmen Verallgemeinerungen vor (MK 9),
  • entwickeln Kriterien und Indikatoren zur Beschreibung, Erklärung und Überprüfung fachbezogener Sachverhalte (MK 10),

Verfahren zur Darstellung und Präsentation

  • stellen fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese anschaulich (MK 11),
  • erstellen Diagramme und Strukturbilder, um Zusammenhänge und Probleme graphisch darzustellen (MK 12),
  • stellen Ergebnisse der Konfliktanalyse dar und entwickeln Lösungsstrategien (MK 13).

Urteilskompetenz

  • Die Schülerinnen und Schüler
  • beurteilen differenziert fachbezogene Sachverhalte vor dem Hintergrund relevanter, auch selbst entwickelter Kriterien und unterscheiden zwischen Sach- und Werturteil (UK 1),
  • formulieren einen begründeten eigenen Standpunkt und prüfen, ob der erreichte Wissensstand als Basis für ein eigenes Urteil hinreichend ist (UK 2),
  • beurteilen kriteriengeleitet unterschiedliche Handlungsweisen und dahinter liegende Interessen hinsichtlich der zugrundeliegenden Wertmaßstäbe sowie deren Verallgemeinerbarkeit (UK 3),
  • beurteilen komplexere Situationen oder Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven (UK 4),
  • beurteilen im Kontext eines komplexeren Falles oder Beispiels mit Entscheidungscharakter Möglichkeiten, Grenzen und Folgen darauf bezogenen Handelns (UK 5).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten die eigenen Positionen auch in der Auseinandersetzung mit kontroversen Sichtweisen in angemessener Form im (schul-) öffentlichen Raum und bereiten ihre Ausführungen mit dem Ziel der Überzeugung oder Mehrheitsfindung auch strategisch auf bzw. spitzen diese zu (HK 1),
  • nehmen andere Positionen ein und vertreten diese (Perspektivwechsel) (HK 2),
  • entwickeln auch in kommunikativen Zusammenhängen Lösungen und Lösungswege für komplexere fachbezogene Probleme und setzen diese ggf. um (HK 3),
  • erstellen (Medien-) Produkte zu fachbezogenen Sachverhalten und präsentieren diese intentional im (schul-) öffentlichen Raum (HK 4),
  • gehen mit kulturellen und sozialen Differenzen reflektiert, tolerant sowie in dialogischer Kritik um und sind sich dabei der (inter-) kulturellen und sozialen Bedingtheit des jeweiligen Handelns bewusst (HK 5),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung in Prozessen der demokratischen Entscheidungsfindung im (schul-) öffentlichen Raum und vertreten ihre Entscheidung diskursiv (HK 6),
  • entscheiden sich begründet für oder gegen eine Mitwirkung an konkreten politischen Aktionen und Maßnahmen und vertreten ihre Entscheidung diskursiv (HK 7),
  • planen und realisieren ein fachbezogenes Projekt und werten dieses aus (HK 8).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Stufe II obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

  1. Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie
  2. Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens
  3. Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
  4. Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft
  5. Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft
  6. Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung
  7. Einkommen und soziale Sicherung

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach- und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Sicherung und Weiterentwicklung der Demokratie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Staatsbürgerschaft, Wahlen und Parlamentarismus im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland
  • Ursachen und Abwehr von politischem Extremismus und Fremdenfeindlichkeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären das Wahlsystem (Funktionen, Auswirkungen) der Bundesrepublik Deutschland sowie grundlegende Demokratieprinzipien,
  • erklären das Konzept des Verfassungsstaates und die Rolle von Bürgerinnen und Bürgern im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland (Kommune, Land, Bund),
  • erläutern aktuelle Formen und Inhalte von neonazistischem Auftreten und Fremdenfeindlichkeit,
  • erläutern mögliche Ursachen und Hintergründe des politischen Extremismus.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Bedeutung des Rechtes auf Wahlen für alle Bürgerinnen und Bürger in der Bundesrepublik Deutschland,
  • beurteilen öffentliche Kontroversen zur Bewertung des Nationalsozialismus sowie zu seiner heutigen und zukünftigen Bedeutung für das Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland,
  • bewerten neonazistische und fremdenfeindliche Vorgänge in der Bundesrepublik Deutschland und entwickeln Vorschläge zu deren Abwehr.

Inhaltsfeld 2: Grundlagen des Wirtschaftens und Wirtschaftsgeschehens

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Merkmale der Sozialen Marktwirtschaft und neue Herausforderungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland
  • Ökonomische, gesellschaftliche, politische und kulturelle Folgen der Globalisierung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland,
  • beschreiben ausgewählte ökonomische, gesellschaftliche, politische und kulturelle Folgen von Globalisierungsprozessen,,
  • erläutern neue Herausforderungen für die Soziale Marktwirtschaft und den Wirtschaftsstandort Deutschland durch die Globalisierung.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Zukunftsfähigkeit der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland angesichts zunehmender internationaler Verflechtungen und globaler Krisen,
  • erörtern positive und negative Auswirkungen der Globalisierung auf ausgewählte Standorte und die jeweils Betroffenen (Arbeitnehmer, Unternehmer und Unternehmen),
  • bewerten Möglichkeiten und Grenzen, Globalisierungsprozesse durch lokales Handeln aktiv mitzugestalten.

Inhaltsfeld 3: Ökologische Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Quantitatives versus qualitatives Wachstum, das Prinzip des nachhaltigen Wirtschaftens

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden das quantitative Wachstum (gemessen am BIP) vom qualitativen Wachstum (gemessen u.a. am HDI) anhand konkreter Beispiele,
  • erläutern das Konzept der nachhaltigen Entwicklung.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten vor dem Hintergrund nachhaltiger Entwicklung einen alternativen Maßstab zur Messung von qualitativem Wachstum,
  • erörtern Chancen und Grenzen inner- und überstaatlicher politischer Vereinbarungen als Beitrag zur Sicherung einer möglichst intakten Umwelt.

Inhaltsfeld 4: Identität und Lebensgestaltung im Wandel der modernen und globalisierten Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Werte und Wertewandel in der Gesellschaft
  • Personale Identität und persönliche Lebensgestaltung im Spannungsfeld von Selbstverwirklichung und sozialen Erwartungen

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • vergleichen individuelle Wertvorstellungen mit allgemeinen, auch kulturell geprägten gesellschaftlichen Wertorientierungen,
  • erläutern einzelne Beispiele für die Kontinuität und den Wandel von Wertvorstellungen in der deutschen Gesellschaft.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die eigene Lebensgestaltung und Lebensplanung vor dem Hintergrund sozialer Erwartungen,
  • bewerten an Beispielen, inwiefern in der deutschen Gesellschaft ein Wertewandel festzustellen ist.

Inhaltsfeld 5: Die Rolle der Medien in Politik und Gesellschaft

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Funktionen der Medien in der Demokratie, Folgen beschleunigter und globalisierter Kommunikation sowie Information für die Politik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die politischen Funktionen von Massenmedien in der Demokratie,
  • erläutern die Veränderung politischer Partizipationsmöglichkeiten sowie elektronischer Verwaltung durch die Ausbreitung digitaler Medien.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Rolle der Medien für Demokratie und Rechtsstaat im Hinblick auf politische Mitwirkungsmöglichkeiten,
  • beurteilen medial vermittelte politische Botschaften mit Blick auf die dahinter liegenden Interessen.

Inhaltsfeld 6: Europäische und internationale Politik im Zeitalter der Globalisierung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Das politische System der Europäischen Union: Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen
  • Aktuelle Probleme und Perspektiven der Friedens- und Sicherheitspolitik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben das politische System der Europäischen Union sowie die Wahlen zum Europäischen Parlament,
  • erläutern die Chancen und Herausforderungen der Europäischen Union an ausgewählten Beispielen,
  • benennen einen aktuellen zwischenstaatlichen Konflikt, beschreiben die Hintergründe und erläutern anhand dieses Beispiels die Zielsetzungen der Vereinten Nationen sowie ihre Möglichkeiten zur Friedenssicherung,
  • erläutern Ursachen und Erscheinungsformen des globalen Terrorismus.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Bedeutung des Rechtes auf Wahlen für alle Bürgerinnen und Bürger in der Europäischen Union,
  • beurteilen an Beispielen die verschiedenen wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Interessen der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union,
  • erörtern die Bedeutung der Vereinten Nationen für die Gestaltung einer friedlichen und gerechten Weltordnung,
  • beurteilen Chancen und Grenzen der internationalen Staatengemeinschaft zur Bekämpfung des globalen Terrorismus.

Inhaltsfeld 7: Einkommen und soziale Sicherung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Strukturen sowie Zukunftsprobleme des Sozialstaats und der Sozialpolitik in der Bundesrepublik Deutschland
  • Einkommen und soziale Sicherung zwischen Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern wesentliche Grundsätze des Sozialstaats,
  • benennen die Sozialversicherungen, stellen deren jeweilige Hauptmerkmale dar und erläutern deren zentrale Herausforderungen im vereinten Deutschland,
  • erklären ausgewählte sozialpolitische Maßnahmen im Spannungsfeld von Leistungsprinzip und sozialer Gerechtigkeit.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Möglichkeiten, Erfordernisse und Grenzen staatlicher Sozialpolitik im vereinten Deutschland (u.a. Finanzierbarkeit, Generationengerechtigkeit, gleichwertige Lebensverhältnisse, internationale Wettbewerbsfähigkeit),
  • bewerten die Auswirkungen ausgewählter sozialpolitischer Maßnahmen im Hinblick auf den Umgang mit Armut und Reichtum in der Gesellschaft sowie eigene Vorstellungen von sozialer Gerechtigkeit.
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