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2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

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Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der Hauptschule verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die bis zum Ende der Jahrgangsstufen 6, 8 und 10 verbindlich erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression von der Erprobungsstufe bis zum Ende der Sekundarstufe I und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können grundsätzlich in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe I nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches Textilgestaltung

Die Entwicklung von fachlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten im Kontext textiler Erscheinungsformen ist das zentrale Bildungsziel des Unterrichts im Fach Textilgestaltung. Textile Handlungs- und Gestaltungskompetenz bezieht sich auf Bereitschaften, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen, die die Schülerinnen und Schüler für einen emanzipierten Umgang mit textilen Erscheinungsformen erwerben.

Kompetenzbereiche

Textile Handlungs- und Gestaltungskompetenz differenziert sich in Produktions- und Rezeptionskompetenz. Diese zwei Kompetenzbereiche bedingen und ergänzen sich wechselseitig. Jeder Bereich zeichnet sich durch fachtypische Handlungsweisen und -formen aus und beinhaltet jeweils einen nicht trennbaren und daher integrierten Reflexionsanteil.

Rezeptionskompetenz

Rezeptionskompetenz bezieht sich vor allem auf das Betrachten, Analysieren und Deuten von Textilem in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Diese Fähigkeiten sind von zentraler Bedeutung sowohl für die Entwicklung von Produktionskompetenz als auch zur Bewältigung von textilen Anforderungssituationen im Alltag. Sie bilden die Grundvoraussetzung für den bewussten Umgang mit Textilem in seinen verschiedenen Erscheinungsformen. Reflexionskompetenz zeigt sich hier im Bewerten und Beurteilen von Textilem und textilexternen Informationen wie beispielsweise Texten oder Bild- und Filmmaterial. Durch zielgerichtete Kommunikation sowie durch Vergleich, Präsentation und Bewertung wird ein textiler Sachverhalt nachvollziehbar veranschaulicht und ggf. problematisiert.

Produktionskompetenz

Produktionskompetenz bezieht sich vor allem auf das Anfertigen und Gestalten von und mit Textilem. Sie ermöglicht unmittelbare Erfahrungen im Umgang mit Textilem in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die Kompetenzen im Bereich der Produktion beziehen sich auf Kenntnisse über textile Stoffe, Materialien und Objekte, auf Fähigkeiten in der zielgerichteten Anwendung textiler Techniken sowie auf Bereitschaften und Einstellungen in Bezug auf die Prozesse und Ergebnisse textilbezogenen Handelns. Der Kompetenzbereich Produktionskompetenz umfasst überwiegend gestaltungspraktische Fähigkeiten und Fertigkeiten, die notwendig sind zur Umsetzung einer Gestaltungsidee und zur Realisierung einer Gestaltungsabsicht sowie zur Präsentation. Hier zeigt sich die Reflexionskompetenz im Bewerten und Beurteilen von entworfenem und gestaltetem Textilem, wobei die Ergebnisse der Reflexion in den weiteren Arbeitsprozess einfließen.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind immer an fachliche Inhalte gebunden. Textilspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln sich in kumulativen unterrichtlichen Zusammenhängen, die sich in fachlichen Inhalten und Produkten ausdrücken. Dabei werden die verschiedenen Erscheinungsformen von Textilem sowie der Umgang mit ihm vielschichtig betrachtet. Um die Vielzahl an möglichen Betrachtungsweisen und inhaltlichen Aspekten fachbezogen zu bündeln, soll textile Handlungs- und Gestaltungskompetenz im Blick auf die nachfolgend genannten, fachlich relevanten Inhaltsfelder entwickelt werden, deren Zuschnitt und Reihenfolge curriculare Setzungen darstellen. Bei der Überführung der Inhaltsfelder und inhaltlichen Schwerpunkte in konkrete Unterrichtsvorhaben können nach Entscheidung der Fachkonferenz hiervon abweichende Zuordnungen entstehen, sofern diese innerhalb der vorgegebenen Stufen erfolgen.

Inhaltsfeld 1: Textiles als Bedeutungs- und Ausdrucksträger

Dieses Inhaltsfeld rückt das Textile als Bedeutungs- und Ausdrucksträger in den Fokus. Als Bedeutungsträger vermittelt es gesellschaftliche Werte und dient dem Austausch auf persönlicher und auf gesellschaftlicher Ebene. Es vermittelt äußerliche Ordnung und Zusammengehörigkeit in sozialen Gruppen. Als Ausdrucksträger spiegelt es Gefühle, Meinungen und Einstellungen des Einzelnen wider. Beide Aspekte werden in diesem Inhaltsfeld in den Bereichen Bekleidung und Wohnung sowie Ästhetik und Kunst betrachtet.

Inhaltsfeld 2: Entwicklung von Textilem

Dieses Inhaltsfeld stellt Textiles in seinen geschichtlichen und kulturellen Kontext. Dabei wird der Zeitraum von der Frühzeit der Menschheit über die Gegenwart bis hin zu innovativen Lösungsansätzen für die Zukunft in den Blick genommen. Im Mittelpunkt stehen Gestaltung und Stilmerkmale von Textilem im Hinblick auf biografische, kulturelle, geschlechterrollenbezogene, wirtschaftliche, ethische und ideengeschichtliche Einflüsse undPhänomene, die sich wechselseitig bedingen. Dabei werden immer auch gesellschaftliche Entwicklungsprozesse und Umbrüche sichtbar, die sich in den jeweiligen ästhetischen Idealen widerspiegeln.

Inhaltsfeld 3: Funktion und wirtschaftliche Bedeutung von Textilem

Dieses Inhaltsfeld stellt die Betrachtung von Textilem unter funktionale und wirtschaftliche Aspekte. Dabei wird die funktionale Verwendung von textilem Material im Alltag bei Bekleidung, Wohnung und technischen Textilien betrachtet. Weiterhin werden ökonomische und ökologische Aspekte von Textilem, die durch zunehmende Globalisierung an Bedeutung gewinnen, fokussiert.

2.2 Besondere Ziele der Hauptschule

2.2.1 Hinweise zur Sprachkompetenzentwicklung im Fach Textilgestaltung

Sprache besitzt auch im Fach Textilgestaltung eine wichtige Bedeutung durch ihre Funktion als Kommunikationsmittel für Rezeptions-, Produktions- als auch für Reflexionsprozesse. In der aktiven Auseinandersetzung mit textil-technologischen wie auch gestalterischen Prozessen, Inhalten und Ideen erweitert sich der vorhandene Wortschatz, und es entwickelt sich ein zunehmend differenzierter und bewusster Einsatz von Sprache. Dieses bietet vielfältige Möglichkeiten, Gestaltungen und Konzepte sowie eigene Wahrnehmungen, Gedanken und Interessen sprachlich angemessen darzustellen.

Die Aneignung, Anwendung und Erweiterung eines fachspezifischen Wortschatzes erlaubt es, die Komplexität von Inhalten und Gestaltungsprozessen in zunehmend differenzierter Weise sprachlich zu beschreiben und so die Sprach- und Fachkompetenz insgesamt zu fördern. Die im Gestaltungsprozess immanenten sinnlichen Erfahrungen werden durch begriffliches Denken und den Einsatz von Sprache erkennbar und nachvollziehbar. Die Auseinandersetzung mit Textilem motiviert, zunächst auf spontan-assoziativer Ebene Inhalte sprachlich zu erfassen und zunehmend komplex zu beschreiben und zu analysieren.

Ein bewusster und differenzierter Einsatz von Sprache in den Reflexions- und Rezeptionsphasen ermöglicht die Ausbildung von ästhetischem Handeln und Denken.

Die folgenden Übersichten zeigen – im Sinne einer Hilfestellung – Ansatzpunkte für den sprachsensiblen Unterricht auf.

Benennen, Beschreiben:

  • Subjektive Eindrücke werden angemessen beschrieben.
  • Textilrelevante Sachverhalte werden unter Anwendung von Fachbegriffen benannt.
  • Die verwendeten Textilien (Materialien), textile Techniken, Werkzeuge und aufeinander aufbauenden Arbeitsabläufe werden angemessen fachlich benannt und korrekt beschrieben.
  • Mündliche und schriftliche Beschreibungen erfolgen nach sinnvollen Gliederungsaspekten.

Analysieren, Deuten, Erklären:

  • Realobjekte oder Abbildungen werden untersucht, verglichen, kommentiert.
  • Textiles wird auf die verwendete Technik, das Material, seine Gestaltung oder auf die Konstruktion hin analysiert.

Einordnen, Bewerten:

  • Sach- und aspektbezogene Gespräche über textilrelevante Sachverhalte werden geführt.
  • Eigene Eindrücke, Einstellungen und Meinungen werden begründet vertreten.
  • Kunsthistorische, gesellschaftliche und subjektive Bezüge zu Textilem werden hergestellt und in den entsprechenden Kontext eingeordnet.


Im Einzelnen bedeutet dies:

Wortebene
  • Unterscheidung zwischen Alltags- und Standardsprache (z.B. bunt / farbig, lila / violett, vorne / im Vordergrund)
  • Präzise Begrifflichkeit, Nuancierung und Differenzierung des standardsprachlichen Wortschatzes durch Adjektive, Adverbien, adverbiale Ergänzungen
  • Adjektive (z.B. weich, flauschig, rau, wasserabweisend, brennbar, warm)
  • Adverbien (z.B. vermutlich, naturalistisch)
  • Anwendung von Fachbegriffen (z.B. Garn, Faden, Wolle)
  • Bedeutungsänderung in fachsprachlichen Kontexten (z .B. den Faden verlieren, vernetzt, die Farbe ist warm, jemanden um den Finger wickeln, Designerklamotten)
  • Bedeutungen von Abkürzungen, (Maßeinheiten, Konfektionsgrößen, Symbole (z.B. Pflegesymbole) )
Satzebene
  • Komplexere Satzkonstruktionen, um Zusammenhänge und Beziehungen in Beschreibungen (Arbeitsanleitungen, Vorgangsbeschreibungen, Versuchsaufbauten) darzustellen (zeitlich, z.B. danach; bedingend, z.B. wenn… dann, unter der Voraussetzung, dass…)
  • Funktionsgerechte sprachliche Signale (z.B. Signale der Thesenformulierung: Ich behaupte..., der Gegenüberstellung: Im Gegensatz dazu..., des Vergleichs: Ähnlich wie..., der Bewertung: Das … gefällt mir, weil ..., des Belegens: Zeigt eindeutig..., des Abwägens: Einerseits … anderseits ..., der Schlussfolgerung: Also ..., Insgesamt ..., der alternativen Möglichkeiten: Außerdem ...)
  • Fachliche Konventionen:
    • Tempusgebrauch (z.B. Präsens bei Beschreibungen)
    • Konjunktivgebrauch (z.B. Annahmen, Gedankenexperimente, indirekte Rede, Distanzierung, Übernehmen fremder Gedanken)
  • Sachverhalte entpersonalisieren durch Passiv; durch unpersönliches Subjekt (z.B. Es wird ein Stoff gewebt. Man sieht …)
Textebene
  • Globale Kohärenz: inhaltlicher Gesamtzusammenhang, „roter Faden“ einer Vorgangsbeschreibung oder einer Arbeitsanweisung z.B. schlüssige, bruchlose Darstellung von Zusammenhängen, Berücksichtigung inhaltlicher und sprachlicher Zusammenhänge, die rückverweisende bzw. eindeutige Verwendung eines Pronomens auf den vorherigen Absatz
  • Adressat: z.B. Sprachstil den Rezipienten anpassen; Ziel: z.B. beschreibend, informierend, Situation: z.B. Informationsstand bekannt/unbekannt -> ggf. vorheriges Erklären von Fachbegriffen
  • Berücksichtigung fachspezifischer Textsorten (z.B. Biografien, Quellentexte, Arbeitsanleitungen, Versuchsprotokolle)

2.2.2 Lebensplanung und Berufsorientierung

Das Fach Textilgestaltung trägt in besonderer Weise dazu bei, die Entwicklung der individuellen Neigungen und Fähigkeiten zu fördern, das Selbstbewusstsein und die Persönlichkeit zu stärken. Durch handwerklich-gestalterische Arbeitsprozesse und die Hinführung zum selbstständigen kreativen Arbeiten sowie durch die Vermittlung von vielfältigen Techniken und textiltheoretischem Wissen werden die Schülerinnen und Schüler befähigt, selbstständig zu planen und zu gestalten. Die Schülerinnen und Schüler erhalten im Fach Textilgestaltung die Möglichkeit, ihre individuellen gestalterischen Begabungen zu entdecken und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten – auch im Hinblick auf berufliche Perspektiven – zu entwickeln.

Das handlungsorientierte Lernen im Fach Textilgestaltung erprobt modellhaft vielfältige Arbeitsabläufe und Prozesse, die als wichtige Basiskompetenzen für die Lebensplanung und die Berufsorientierung notwendig sind (handwerkliche Geschicklichkeit, feinmotorisches Arbeiten, konzentriertes Arbeiten, Selbstständigkeit, Teamfähigkeit, planendes und kreatives Handeln, experimentelles Arbeiten, Experimentierfreude, Verantwortungsbewusstsein).

Die Entwicklung einer handlungs- und gestaltungskompetenten Identität und die damit verbundene Stärkung des Selbstbewusstseins eröffnen den Schülerinnen und Schülern Berufsperspektiven in Bereichen des Handwerks, Handel und der Industrie (z.B. Textilfachverkäufer/in, Schneider/in, Textilmaschinenführer/in).

Der vermittelte offene Umgang mit und die Teilhabe an Kultur (Museumsbesuche, Teilnahme an Wettbewerben, die Organisation und Präsentation von Ausstellungen und Aktionen in öffentlichen Räumen) sind bereichernde und anregende Impulse für die Lebens- und Freizeitplanung insgesamt und weisen durch die komplexe Auseinandersetzung mit Themen wie Freizeit, Konsum, Kultur, Politik, Gesellschaft, Liebe, Familie, Rolle von Mann und Frau über die reine Berufsorientierung hinaus.

Ausbildung und Beruf
Erkennen von Begabungen und Entwicklung einer künstlerischen Identität in handwerklich-gestalterischen Arbeitsprozessen (u. a. Wahrnehmung, Empathie, Kreativität, Intuition)
Freizeit und Konsum
Teilhabe an kulturellen Angeboten (z.B. Museum, Theater, Kunstprojekte, Film)Künstlerische Phänomene in Alltag und Kultur (z.B. Medien, Bilder, Werbung, Architektur)
Politik und Gesellschaft
Offenheit gegenüber vielfältigen visuellen Phänomenen, Toleranz gegenüber ästhetischen Wertmaßstäben, kritischer Umgang mit digitalen Medien, Erkennen von Bildmanipulati-onen, persönliche Ausdrucksmöglichkeit, Darstellung politischer und gesellschaftsrelevanter Standpunkte
Partnerschaft, Familie und Kinder
Künstlerische Verfahren in Erziehung und Bildung (Frühkindliches Malen, szenische Darstellungen im Spiel)Künstlerische Auseinandersetzung mit Rollenbildern und mit Phänomenen der Jugendkultur
Weltbild
Persönlichkeitsstärkung, Menschenbild-Selbstbildaktive Gestaltung des UmfeldesEinsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Doppeljahrgangsstufe 5/6

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen am Ende der Doppeljahrgangsstufe 5/6 über die im Folgenden genannten Kompetenzen zu verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt und anschließend inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

Rezeptionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • visuelle und haptische Eindrücke bezogen auf eine gegebene Fragestellung sachbezogen beschreiben,
  • Textiles unter einer gegebenen Fragestellung angeleitet analysieren und dabei ausgewählte Bereiche der Form- und Farbgestaltung, Oberflächenbeschaffenheit und Konstruktion berücksichtigen,
  • Ergebnisse unter Anwendung von grundlegenden Fachbegriffen sachbezogen darstellen,
  • einfache textile Sachverhalte bezogen auf eine leitende Fragestellung erklären,
  • einfache textile Sachverhalte beurteilen und bewerten.

Produktionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • kleinere textile Gestaltungen bezogen auf eine vorgegebene Aufgabenstellung angeleitet entwerfen und realisieren,
  • Ergebnisse nach vorgegebenen Kriterien situationsbezogen präsentieren,
  • Arbeitsprozesse und Zwischenprodukte gemäß der vorgegebenen Aufgabenstellung beurteilen und Vorschläge für entsprechende Konsequenzen für den weiteren Arbeitsprozess entwickeln,
  • eigene und fremde textile Gestaltungen im Rahmen einer leitenden Fragestellung sachbezogen beurteilen und bewerten.

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die Inhaltsfelder aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltsfeld 1: Textiles als Bedeutungs- und Ausdrucksträger

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Textiles in der eigenen Biografie
  • Textiles im Spannungsfeld von Individualität und sozialen Normen

Rezeptionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • die Entwicklung von Textilem und seine Bedeutung in der eigenen Biografie beschreiben,
  • ihre Kleidung in Bezug auf ihre Individualität beschreiben,
  • typische Erkennungsmerkmale von Kleidung im Hinblick auf Individualität und soziale Orientierung analysieren,
  • die anlassbezogenen Unterschiede von Bekleidung im Spannungsfeld von Individualität und sozialen Normen sowie der sozialen Rollen von Mann und Frau darstellen,
  • erläutern und begründen, inwieweit sich die Persönlichkeit eines Menschen durch Kleidung ausdrückt,
  • erläutern und begründen, inwieweit sich das Textile und seine Bedeutung in ihrem Leben verändert hat.

Produktionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • einfache textile Gegenstände, die ihre Persönlichkeit bzw. Vorlieben zum Ausdruck bringen, angeleitet entwerfen und realisieren ,
  • eigene textile Gestaltungen in einer Ausstellung bzw. Modenschau präsentieren,
  • den Zusammenhang zwischen den angefertigten textilen Gestaltungen und ihrer Person erläutern und bewerten,
  • den Arbeitsprozess und die Zwischenprodukte der zu entwerfenden textilen Gegenstände, die ihre Persönlichkeit zum Ausdruck bringen, gemäß der Aufgabenstellung beurteilen und Vorschläge für entsprechende Konsequenzen im weiteren Arbeitsprozess entwickeln.


Inhaltsfeld 2: Entwicklung von Textilem

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Elementare textile Techniken
  • Textile Gestaltungen bei ausgewählten Kulturen der Welt

Rezeptionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • anhand von Realobjekten (Originalen) oder deren Abbildungen bzw. Nachbildungen Gegenstände im Bezug auf die verwendeten Techniken und Gestaltungen beschreiben,
  • Alltagsprobleme von Kulturen darlegen, textile Lösungen erklären und die Ergebnisse aufgabenbezogen darstellen,
  • die Entstehungshintergründe textiler Techniken und Materialien erläutern und beurteilen,
  • textile Gestaltungsmerkmale ausgewählter Kulturen (auch geschlechterrollenbezogen) erläutern und bewerten.

Produktionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • textile Gegenstände mittels elementarer Materialien und Techniken und unter kulturspezifischen Gestaltungsaspekten entwerfen und realisieren ,
  • textile Gestaltungen unter Herausstellung ihrer kulturgeschichtlichen Bezüge präsentieren,
  • eigene und fremde textile Gestaltungen hinsichtlich der Umsetzung kultureller Merkmale bewerten,
  • den Arbeitsprozess und die Zwischenprodukte der ihrer unter kulturspezifischen Aspekten gestalteten Produkte gemäß der Aufgabenstellung beurteilen und ihr weiteres Vorgehen erläutern.

 

Inhaltsfeld 3: Funktion und wirtschaftliche Bedeutung von Textilem

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Ästhetische Aspekte von textilem Material bei Spielobjekten
  • Funktionale Verwendung von textilem Material bei Spielobjekten

Rezeptionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • visuelle und haptische Eindrücke von textilem Material bei Spielobjekten beschreiben,
  • in Ansätzen die Fertigungsbedingungen und Sicherheitsaspekte beim Gebrauch von Spielobjekten beschreiben,
  • textile Spielobjekte im Hinblick auf ihre technische, ästhetische und kommunikative Funktion beschreiben,
  • textile Spielobjekte unter Berücksichtigung von ausgewählten Aspekten der Form- und Farbgestaltung, der Oberflächenbeschaffenheit und der Konstruktion analysieren und unter Verwendung der eingeführten Fachbegriffe darstellen und erklären,
  • ausgewählte Aspekte der Form- und Farbgestaltung, der Oberflächenbeschaffenheit und Konstruktion von Spielobjekten bewerten,
  • textile Spielobjekte unter Bezugnahme auf eine vorgegebene Aufgabenstellung hinsichtlich ihrer Spielbarkeit bewerten.

Produktionskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler können

  • einfache textile Spielobjekte unter einer vorgegebenen Aufgabenstellung angeleitet entwerfen und gestalten,
  • mit textilem Material eine konkrete Spielsituation gestalten bzw. präsentieren,
  • vorgefertigte oder selbst gestaltete textile Spielobjekte insbesondere im Bezug auf ihre technische, aber auch auf ihre ästhetische und kommunikative Funktion einordnen und bewerten,
  • die Spielbarkeit ihrer Spielobjekte sachbezogen beurteilen,
  • den Arbeitsprozess und die Zwischenprodukte der zu entwerfenden Spielobjekte bzw. der zu gestaltenden Spielsituation gemäß der Aufgabenstellung beurteilen und ihr weiteres Vorgehen erläutern.

    2.4 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Doppeljahrgangsstufe 7/8

    Wenn der Unterricht im Fach Textilgestaltung in der Doppeljahrgangsstufe 5/6 nach Entscheidung der Schule nicht oder nicht durchgehend erteilt wird und die Kompetenzen am Ende der Jahrgangsstufe 6 noch nicht wie in Kapitel 2.3 vorgesehen entwickelt worden sind, ist es das Ziel der Doppeljahrgangsstufe 7/8, die in Kapitel 2.3 genannten Kompetenzen altersangemessen auszubilden.

    2.5 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte in der Doppeljahrgangsstufe 9/10

    Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung der vorangegangenen Jahrgangsstufen – am Ende der Sekundarstufe I über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt und anschließend inhaltsfeldbezogen konkretisiert.

    Rezeptionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • gezielt visuelle und haptische Eindrücke bezogen auf selbst entwickelte Fragestellungen differenziert beschreiben,
    • Textiles unter selbst entwickelten Fragestellungen analysieren und dabei ihre Kenntnisse der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung mit einbeziehen,
    • Ergebnisse unter Anwendung der Fachsprache sachbezogen und differenziert darstellen,
    • komplexe textile Sachverhalte in einen thematischen Kontext einordnen,
    • textile Sachverhalte in einem thematischen Kontext anhand selbstständig entwickelter Kriterien beurteilen und bewerten.

    Produktionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • textile Gegenstände unter einer leitenden, differenziert angelegten Aufgabenstellung aus den Bereichen der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung entwerfen und realisieren ,
    • ihre Produkte auch in komplexen Verwendungszusammenhängen präsentieren,
    • Arbeitsprozesse und Zwischenprodukte im Hinblick auf die angestrebten Ziele beurteilen und entsprechende Konsequenzen für den weiteren Arbeitsprozess ziehen,
    • die Ergebnisse der Produktion differenziert begründen und bewerten,
    • eigene Aufgabenstellungen in Bezug auf ein Gestaltungsthema entwickeln,
    • sachbezogene Kriterien zur Bewertung von Gestaltungs- und Präsentationsergebnissen selbstständig entwickeln und prüfen.

    Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die Inhaltsfelder aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

    Inhaltsfeld 1: Textiles als Bedeutungs- und Ausdrucksträger

    Inhaltliche Schwerpunkte:

    • Soziale und psychologische Aspekte von Textilem
    • Textile Ausdrucksformen in den Bereichen Mode, Wohnung und Textil-kunst

    Rezeptionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • visuelle und haptische Eindrücke aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst differenziert beschreiben,
    • Aspekte der Mode (u. a. Jugendmode), der Wohnung und der Textilkunst unter sozialen, psychologischen und geschlechterorientierten Gesichtspunkten analysieren,
    • die Rezeptionsergebnisse mit den erweiterten Fachbegriffen sachbezogen und differenziert darstellen,
    • Ausdrucksformen aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst in ihren thematischen Kontext einordnen,
    • aktuelle Phänomene aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst auch unter Berücksichtigung von Geschlechteraspekten anhand selbstständig entwickelter Kriterien beurteilen und bewerten.

    Produktionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • Textiles aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst möglichst mit Medien und Maschinen entwerfen und gestalten , so dass aktuelle Trends, soziale und psychologische Aspekte berücksichtigt werden,
    • Ausdrucksformen aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst in einer Dokumentation (u.a. Fotoserie, Powerpoint) darstellen,
    • eine Ausstellung oder eine Modenschau organisieren und ihre Produkte selbstständig präsentieren,
    • eigene Aufgabenstellungen im Bezug auf ein Gestaltungsthema aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst entwickeln,
    • den Arbeitsprozess sowie die Zwischen- und Endprodukte der aus den Bereichen Mode, Wohnung und Textilkunst zu entwerfenden Textilien sowie der zu organisierenden Ausstellung im Hinblick auf die angestrebten Ziele beurteilen und entsprechende Konsequenzen für den weiteren Arbeitsprozess ziehen,
    • die Kriterien zur Bewertung von Gestaltungs- und Präsentationsergebnissen bezogen auf die jeweilige Aufgabenstellung selbstständig entwickeln und prüfen.

    Inhaltsfeld 2: Entwicklung von Textilem

    Inhaltliche Schwerpunkte:

    • komplexe textile Techniken
    • kulturspezifische Gestaltungen von Textilem in ausgewählten Kulturen der Welt

    Rezeptionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • anhand von Realobjekten oder deren Abbildungen bzw. Nachbildungen textile Techniken und Gestaltungsmerkmale unterschiedlicher Kulturen differenziert beschreiben,
    • kulturspezifische – auch geschlechterrollenbezogene – über die Funktionalität textiler Gegenstände hinausreichende Gestaltungsmerkmale analysieren ,
    • Ergebnisse der Analyse kulturspezifischer, über die Funktionalität textiler Gegenstände hinausreichende Gestaltungsmerkmale unter Verwendung kulturspezifischer Fachbegriffe aus Technik und Gestaltung darstellen,
    • die Einflüsse verschiedener Kulturen auf aktuelle Gestaltungsmerkmale und Techniken von Textilem der Gegenwart erläutern,
    • textile Techniken und Materialien verschiedener Kulturen der Welt hinsichtlich ihrer Entstehungshintergründe und Gestaltungsmerkmale beurteilen und bewerten,
    • Kriterien zur Bewertung und Beurteilung kulturspezifischer, über die Funktionalität textiler Gegenstände hinausreichender Gestaltungsmerkmale selbstständig entwickeln.

    Produktionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • einen Gegenstand mittels textiler Techniken unter kulturspezifischen Gestaltungsaspekten auch unter Verwendung digitaler Werkzeuge und Medien entwerfen und realisieren ,
    • Textiles oder Ideen für Textiles aus der Gegenwart und Zukunft mit Hilfe digitaler Werkzeuge entwerfen,
    • ihre Gegenstände unter Herausstellung ethnischer und kultureller Bezüge präsentieren,
    • eigene Aufgabenstellungen für ein komplexeres Gestaltungsthema im Bereich Techniken und Gestaltungen von Textilem in verschiedenen Kulturen der Welt entwickeln,
    • den Arbeitsprozess und die Zwischenprodukte ihrer unter kulturspezifischen Gestaltungsaspekten anzufertigenden Produkte im Hinblick auf die angestrebten Ziele beurteilen und entsprechende Konsequenzen für den weiteren Arbeitsprozess ziehen,
    • sachbezogene Kriterien aus dem Bereich Techniken und Gestaltungen von Textilem in verschiedenen Kulturen der Welt zur Bewertung ihrer Gestaltungs- und Präsentationsergebnisse selbstständig entwickeln und diese Ergebnisse bewerten,
    • den Zusammenhang zwischen ihren unter kulturspezifischen Aspekten angefertigten Gegenständen und den erarbeiteten Kulturen beurteilen und bewerten.

     

    Inhaltsfeld 3: Funktion und wirtschaftliche Bedeutung von Textilem

    Inhaltliche Schwerpunkte:

    • Industrielle Produktion und Handel textiler Erzeugnisse
    • Textiles im Spannungsfeld von Konsum, Neuverwendung und Entsorgung

    Rezeptionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • visuelle und haptische Eindrücke von textilem Material aus den Bereichen Bekleidung, Wohnung sowie technische Textilien beschreiben,
    • Berufe aus der Textilbranche insbesondere im Hinblick auf die Berufswahlentscheidung sachbezogen und differenziert beschreiben,
    • textile Gegenstände im Hinblick auf Faktoren für die Kaufentscheidung analysieren,
    • physiologische, textiltechnologische und wirtschaftliche Aspekte bei Textilien unter Verwendung der Fachbegriffe aus Wirtschaft, Konsum und Verwertung in einen komplexen Sachverhalt einordnen,
    • ökologische und ökonomische Gesichtspunkte der Textilproduktion und des Handels sowie deren Zusammenhänge anhand von Informationen aus Texten, Bild- und Filmmaterialien erklären,
    • ökonomische Zusammenhänge und Problemstellungen aus dem Bedingungsfeld von Anfertigung und Vertrieb textiler Produkte und dem Konsumverhalten von Verbrauchern beurteilen und bewerten,
    • die wirtschaftliche Bedeutung von Textilien und die Berufsmöglichkeiten in der Textilbranche in einem globalisierten Markt anhand von Texten und Bildmaterialien beurteilen und bewerten,
    • Arbeitsbedingungen sowie ökologische und ethische Aspekte bei der Herstellung und dem Vertrieb von Textilien exemplarisch beurteilen und bewerten.

    Produktionskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler können

    • eigene Aufgabenstellungen im Bezug auf ein Gestaltungsthema aus den Bereichen der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung entwickeln,
    • funktionale bzw. wirtschaftlich verwendete textile Gegenstände unter einer leitenden, differenziert angelegten Aufgabenstellung aus den Bereichen der Form- und Farbgestaltung, Material und Verwendung entwerfen und realisieren ,
    • den Arbeitsprozess sowie die Zwischen- und Endprodukte der zu entwerfenden funktionalen bzw. wirtschaftlich zu verwendenden textilen Gegenstände anhand selbstständig entwickelter Kriterien differenziert beurteilen und bewerten,
    • komplexe Zusammenhänge für eine nachhaltige Kaufentscheidung von Textilem in einer Dokumentation (Powerpoint, Fotoserie) unter Berücksichtigung selbstständig entwickelter Kriterien präsentieren und beurteilen.
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