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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Qualifikationsphase, Grundkurs, Unterrichtsvorhaben IV

Hinweis: Themen, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

 

Thema: Deutsche Identitäten im Kontext internationaler Verflechtungen nach dem Zweiten Weltkrieg

Übergeordnete Kompetenzen:

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen historische Ereignisse, Personen, Prozesse und Strukturen in einen chronologischen, räumlichen und sachlich-thematischen Zusammenhang ein (SK1),
  • erläutern historische Ereignisse, Personen, Prozesse, Strukturen und Epochenmerkmale in ihrem Zusammenhang unter sachgerechter Verwendung relevanter historischer Fachbegriffe (SK2),
  • erklären Anlässe und Ursachen, Verlaufsformen sowie Folgen und Wirkungen historischer Ereignisse, Prozesse und Umbrüche (SK3),
  • erläutern Zusammenhänge von Ereignissen, Entwicklungen, Strukturen sowie dem Denken und Handeln von Personen vor dem Hintergrund der jeweiligen historischen Rahmenbedingungen und Handlungsspielräume (SK4),
  • identifizieren Spuren der Vergangenheit in der Gegenwart und erläutern ihre heutige Bedeutung (SK5).

Methodenkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • recherchieren fachgerecht und selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komplexeren Problemstellungen (MK2),
  • wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgenetisch, (diachron, synchron,) perspektivisch-ideologiekritisch, Untersuchung eines historischen Falls) (MK5),
  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, (Grafiken, Statistiken,) Schaubilder, (Diagramme, Bilder,) Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7),
  • stellen komplexere Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet, strukturiert und optisch prägnant in (Kartenskizzen, Diagrammen und) Strukturbildern dar (MK8),
  • stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe/Kategorien adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme anschaulich (MK9)

Urteilskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen in Grundzügen das Handeln historischer Akteurinnen und Akteure und deren Motive bzw. Interessen im Kontext der jeweiligen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit (UK1),
  • beurteilen das Besondere eines historischen Sachverhaltes und seine historische Bedeutung für die weitere Entwicklung und für die Gegenwart (UK2),
  • beurteilen historische Sachverhalte unter Berücksichtigung bzw. Gewichtung verschiedener Kategorien, Perspektiven und Zeitebenen (UK3),
  • beurteilen wesentliche Denk- und Legitimationsmuster, Weltsichten und Menschenbilder (UK4),
  • erörtern die Angemessenheit von wesentlichen Begriffsverwendungen für historische Sachverhalte auch unter genderkritischem Aspekt (UK5),
  • erörtern die Stichhaltigkeit und Aussagekraft von historischen Deutungen unter Berücksichtigung von Standort- und Perspektivenabhängigkeit (UK6).

Handlungskompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen den eigenen aktuellen historischen Standort dar, auch unter Beachtung  neuer Erkenntnisse, die das Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt sowie ihren Menschen betreffen und ggf. verändern (HK1),
  • entwickeln Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung  historischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen (HK2),
  • beziehen Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3),
  • entscheiden sich für oder gegen die Teilnahme an Formen der öffentlichen Erinnerungskultur und begründen ihre Entscheidung differenziert (HK4),
  • nehmen, ggf. in kritischer Distanz, an ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beiträgen teil (HK5),
  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu einzelnen historischen Streitfragen (HK6).

Inhaltsfelder:

IF 5 Die Zeit des Nationalsozialismus – (Voraussetzungen, Herrschaftsstrukturen,) Nachwirkungen und Deutungen
IF 6 Nationalismus, Nationalstaat und deutsche Identität im 19. und 20. Jahrhundert
IF 7 Friedensschlüsse und Ordnungen des Friedens in der Moderne

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Vergangenheitspolitik und „Vergangenheitsbewältigung“
  • nationale Identität unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland
  • Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Die Überwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989

Zeitbedarf: 38 Std.

Vorhabenbezogene Konkretisierung:

Unterrichtssequenzen

Zu entwickelnde Kompetenzen

Vorhabenbezogene Absprachen

  1. Von Alliierten zu ideologischen Gegnern: Konflikte und Frieden nach dem Zweiten Weltkrieg
    • Das Potsdamer Abkommen – Konfliktlösung ohne Friedensschluss
    • Von ideologischer Konkurrenz zur bipolaren Welt: wesentliche Etappen und Auswirkungen des Ost-West-Konfliktes
    • Ist kollektive Sicherheit möglich? – Historische und aktuelle Relevanz der UNO als Garant für den Weltfrieden

 

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erläutern Grundsätze, Zielsetzungen und Beschlüsse der Verhandlungspartner von (1815, 1919 und) 1945 sowie deren jeweilige Folgeerscheinungen,
  • beschreiben die Entwicklung der internationalen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg sowie die Konfliktlage, die den Kalten Krieg charakterisiert.

Konkretisierte Urteilskompetenz

  • beurteilen die Bedeutung (des Völkerbundes und) der UNO für eine internationale Friedenssicherung.

Methodenkompetenz:

  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, (Grafiken, Statistiken,) Schaubilder, (Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische und) Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7),
  • stellen komplexere fachspezifische Sachverhalte unter Verwendung geeigneter sprachlicher Mittel und Fachbegriffe/Kategorien adressatenbezogen sowie problemorientiert dar und präsentieren diese (auch unter Nutzung elektronischer Datenverarbeitungssysteme) anschaulich (MK9).

Handlungskompetenz:

  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu einzelnen historischen Streitfragen (HK6).

Podiumsdiskussion: Relevanz der UNO für Weltfrieden (aktuelles Beispiel)

  1. Historisches Erbe und politische Verantwortung: Vergangenheitspolitik und „Vergangenheitsbewältigung“ in „Deutschland“
    • Wie entnazifiziert man ein ganzes Volk? – individueller Ansatz in den Westzonen vs. strukturell-ideologischer Ansatz in der SBZ und deren Konsequenzen
    • Von der juristischen Vergangenheitsbewältigung zur Erinnerungskultur: Entwicklung des Umgangs mit der NS-Vergangenheit in der Bundesrepublik
    • „Seit 1948/9 gibt es im Osten Deutschlands keine Nazis mehr“ -– Beispiele für die Vergangenheitspolitik in der DDR und deren Erinnerungskultur

 

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erklären den Umgang der Besatzungsmächte und der deutschen Behörden mit dem Nationalsozialismus am Beispiel der unterschiedlichen Praxis in den Besatzungszonen bzw. den beiden deutschen Teilstaaten.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen exemplarisch die Vergangenheitspolitik der beiden deutschen Staaten,
  • erörtern Stichhaltigkeit und Aussagekraft von unterschiedlichen Erklärungsansätzen zum Nationalsozialismus.

Methodenkompetenz:

  • recherchieren fachgerecht und selbstständig (innerhalb und) außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komplexeren Problemstellungen (MK2),
  • wenden angeleitet unterschiedliche historische Untersuchungsformen an (gegenwartsgenetisch, (diachron, synchron,) perspektivisch-ideologiekritisch, Untersuchung eines historischen Falls) (MK5),
  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, (Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme) und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7).

Handlungskompetenz:

  • beziehen Position in Debatten um gegenwärtige Verantwortung für historische Sachverhalte und deren Konsequenzen (HK3),
  • entscheiden sich für oder gegen die Teilnahme an Formen der öffentlichen Erinnerungskultur und begründen ihre Entscheidung differenziert (HK4),
  • nehmen, ggf. in kritischer Distanz, an ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beiträgen teil (HK5),
  • präsentieren eigene historische Narrationen und vertreten begründet Positionen zu einzelnen historischen Streitfragen (HK6).
  • Fallbeispiel: Entnazifizierung in xx (lokales Beispiel)
  • Zusammenarbeit mit dem Archiv (z.B. Aktion „Stolpersteine“)

 

  1. Zwei Staaten – eine Nation? Nationale Identität unter den Bedingungen der Zweistaatlichkeit in Deutschland
    • Verordnete Souveränität“ – die Rolle der Besatzungsmächte und der Deutschen bei der Gründung der zwei deutschen Staaten
    • „Westliche Demokratie – östliche Demokratie“: staatliche Organisation und Aufbau der  Bundesrepublik und der DDR
    • Wer ist der Erbe des Deutschen Reiches? – Verhältnis von Bundesrepublik und DDR
    • Ostintegration – Westintegration: wesentliche Etappen in der Entwicklung beider deutscher Staaten bis in die 1980er Jahre

 

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erläutern die Entstehung zweier deutscher Staaten im Kontext des Ost-West-Konfliktes,
  • erläutern das staatliche und nationale Selbstverständnis der DDR und der Bundesrepublik Deutschland, ihre Grundlagen und Entwicklung.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen an einem ausgewählten Beispiel Handlungsoptionen der politischen Akteure in der Geschichte Ost- und Westdeutschlands nach 1945.

Methodenkompetenz:

  • recherchieren fachgerecht und selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komplexeren Problemstellungen (MK2),
  • stellen komplexere Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet, strukturiert und optisch prägnant in (Kartenskizzen, Diagrammen und) Strukturbildern dar (MK8).

 

Handlungskompetenz:

  • stellen den eigenen aktuellen historischen Standort dar, auch unter Beachtung  neuer Erkenntnisse, die das Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt sowie ihren Menschen betreffen und ggf. verändern (HK1),
  • nehmen, ggf. in kritischer Distanz, an ausgewählten Formen der öffentlichen Geschichts- und Erinnerungskultur mit eigenen Beiträgen teil (HK5).

Exkursion zum  „Haus der Geschichte“ (Bonn)

  1. „Wir sind das Volk! – Wir sind  ein Volk“!?- Die Überwindung der deutschen Teilung in der friedlichen Revolution von 1989
    • Wir sind das Volk“ – Entwicklungen in der DDR vom Mai bis November 1989, deren Hintergründe und Interdependenzen
    • „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ – Ursachen, Konsequenzen und Bedeutung von Glasnost und Perestroika für die Veränderungsprozesse in der SU, dem Ostblock (und der DDR)
    • „Mauerfall“ ungleich „Wiedervereinigung“: Optionen, nationale und internationale Voraussetzungen und Vereinbarungen für die deutsche Einheit
    • „Ossis“ – „Wessis“: Wächst tatsächlich zusammen, was getrennt war?
    •  Ende des „Kalten Krieges“ = Weltfrieden?

 

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • erklären die friedliche Revolution von 1989 und die Entwicklung vom Mauerfall bis zur deutschen Einheit im Kontext nationaler und internationaler Bedingungsfaktoren.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • erörtern die Bedeutung der Veränderungen von 1989/90 für ihre eigene Gegenwart,
  • beurteilen die langfristige Bedeutung von Zweistaatlichkeit und Vereinigungsprozess für das nationale Selbstverständnis der Bundesrepublik Deutschland,
  • beurteilen ansatzweise die Chancen einer internationalen Friedenspolitik vor dem Hintergrund der Beendigung des Kalten Krieges.

Methodenkompetenz:

  • recherchieren fachgerecht und selbstständig innerhalb und außerhalb der Schule in relevanten Medien und beschaffen zielgerichtet Informationen auch zu komplexeren Problemstellungen (MK2),
  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7).

Handlungskompetenz:

  • stellen den eigenen aktuellen historischen Standort dar, auch unter Beachtung  neuer Erkenntnisse, die das Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt sowie ihren Menschen betreffen und ggf. verändern (HK1),
  • entwickeln Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung  historischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen (HK2).

 

  • Filmanalyse (z.B.: „Good bye Lenin“, Spiegel-Dokumentationen etc.)
  • Ggf. Zeitzeugeninterviews zur Wahrnehmung der Mauerfalls 1989 und der deutschen Einheit heute

 

  1. Wir sind Europa!“ -  Bedeutung der europäischen Einigung für nationale Identitäten und internationale Beziehungen
    • „Europäismus“ statt Nationalismus? - Vom Europa der vielen zum geeinten Europa
    • Mehr Frieden durch Einigung? - Die Rolle Europas/der EU bei nationalen und internationalen Konflikten

Konkretisierte Sachkompetenz:

  • beschreiben den Prozess der europäischen Einigung bis zur Gründung der Europäischen Union.

Konkretisierte Urteilskompetenz:

  • beurteilen die Bedeutung des europäischen Einigungsprozesses für den Frieden in Europa und für Europas internationale Beziehungen.

Methodenkompetenz:

  • interpretieren und analysieren sach- und fachgerecht nichtsprachliche Quellen und Darstellungen wie Karten, Grafiken, Statistiken, Schaubilder, Diagramme, Bilder, Karikaturen, Filme und historische Sachquellen (u.a. Denkmäler) (MK7),
  • stellen komplexere Zusammenhänge aufgabenbezogen geordnet, strukturiert und optisch prägnant in Kartenskizzen, Diagrammen und Strukturbildern dar (MK8).

Handlungskompetenz:

  • stellen den eigenen aktuellen historischen Standort dar, auch unter Beachtung  neuer Erkenntnisse, die das Verhältnis der eigenen Person und Gruppe zur historischen Welt sowie ihren Menschen betreffen und ggf. verändern (HK1),
  • entwickeln Handlungsoptionen für die Gegenwart unter Beachtung historischer Erfahrungen und der jeweils herrschenden historischen Rahmenbedingungen (HK2).

 

Diagnose von Schülerkonzepten:

  • Aufdecken von Alltagsvorstellungen durch Erarbeitung eines Fragehorizontes für ein Zeitzeugeninterview

Leistungsbewertung (alternativ):

  • Durchführung und kritische Nachbereitung von Zeitzeugeninterviews
  • Anlage eines Portfolio zu einem selbstgewählten Unterthema aus dem Unterrichtsvorhaben
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