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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

2 Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende der Sekundarstufe II und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Der im Unterricht in jüdischer Religionslehre in der Sekundarstufe II angestrebte Beitrag zur religiösen Bildung der Schülerinnen und Schüler erfolgt durch die Vermittlung von fachspezifischen Kompetenzen, die den vier untereinander vernetzten Kompetenzbereichen Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz zugeordnet werden können.

Kompetenzbereiche

Sachkompetenz

Sachkompetenz bezeichnet die Fähigkeit, religiöse Phänomene, religiöse Deutungen und religiöse Praxis der Weltbegegnung in unserer komplexen Wirklichkeit zu identifizieren, von anderen Formen zu unterscheiden, sie zu beschreiben und einzuordnen. Dies geschieht vor dem Hintergrund menschlicher Grunderfahrungen und mit der Perspektive, verschiedene Wahrheits- und Wirklichkeitskonzepte zu unterscheiden. Sachkompetenz zeigt sich in der Fähigkeit der Schülerinnen und Schüler, die Bedeutung religiöser Vorstellungen und religiöser Zeugnisse in ihren vielfältigen Formen auch in Gegenüberstellung zu nicht-religiösen zu erschließen und den besonderen Wahrheits- und Geltungsanspruch religiöser Sprach- und Gestaltungsformen zu erfassen.

Methodenkompetenz

Methodenkompetenz beschreibt die Fähigkeiten und Fertigkeiten, die für die Auseinandersetzung mit religiösen Inhalten benötigt werden. Grundlegend ist dabei die Fähigkeit, mittels fachspezifischer hermeneutischer Verfahren die Vielfalt der Ausdrucksformen in den Quellen und der Tradition adäquat zu erschließen. Dazu gehören insbesondere die sachgemäße Anwendung und Reflexion der Textauslegung.

Urteilskompetenz

Urteilskompetenz bezeichnet die Fähigkeit, religiöse Fragestellungen und Positionen kritisch zu erörtern und abzuwägen sowie ein begründetes Urteil zu formulieren. Diese Operationen schließen kritische Prozesse und die Auseinandersetzung mit den eigenen Bewertungsmaßstäben sowie mit anderen religiösen und weltanschaulichen Vorstellungen ein.

Handlungskompetenz

Handlungskompetenz umfasst sozial-kommunikative und kognitive Fähigkeiten zur konstruktiven Auseinandersetzung und wechselseitigen Verständigung mit unterschiedlichen religiösen und weltanschaulichen Positionen, Wertsetzungen und Handlungsdispositionen in einer pluralen Gesellschaft. Hinsichtlich einer auf Identitätsförderung und Verständigungsbereitschaft und -fähigkeit zielenden religiösen Bildung sind dabei auch die Fähigkeiten zur Perspektivenübernahme und zum Perspektivenwechsel eingeschlossen. Handlungskompetenz umschreibt darüber hinaus Fähigkeiten der gestalterischen Aneignung und Erschließung religiöser Ausdrucksformen sowie der Entwicklung von Handlungsweisen, die auf religiösem Weltverstehen basieren und auf Weltgestaltung zielen. Sie wird im Unterricht angebahnt, weist jedoch über die Realisierbarkeit im schulischen Kontext hinaus.

Inhaltsfelder

Religiöse Bildung vollzieht sich im jüdischen Religionsunterricht an fachlich unverzichtbaren Inhalten, die in Inhaltsfeldern gebündelt werden. Kompetenzen sind somit nicht nur an die Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Sie sollen deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden.

Inhaltsfeld 1: Dimensionen jüdischer Schrifttradition

In diesem Inhaltsfeld geht es die vertiefte Auseinandersetzung mit den jüdischen Quellen und ihrer Auslegung. Der Umgang mit schriftlicher und mündlicher Lehre verdeutlicht einerseits die essentielle Bedeutung dieser Quellen für das Judentum und zeigt darüber hinaus, dass das Verständnis der schriftlichen Lehre im Sinne der jüdischen Tradition nur mithilfe der mündlichen Lehre möglich ist. Entscheidende historische Abschnitte der jüdischen Geschichte und ihre Auslegungstraditionen bis ins europäische Mittelalter stehen im Zentrum der Betrachtung. Ferner werden Gelehrte, die die jüdische Auslegungstradition maßgeblich geprägt haben, in den Blick genommen.

Inhaltsfeld 2: G“tt in der Tradition

Dieses Inhaltsfeld beschäftigt sich mit G“ttesvorstellungen in den Dimensionen der verschiedenen jüdischen Bezugsfelder und ihrer Quellen. Das Verhältnis von Vernunft und Religion in seiner geschichtlichen Entwicklung ist zentraler Gegenstand der Auseinandersetzung, hierbei findet das G“ttesverständnis in der Religionsphilosophie besondere Beachtung. Die Beschreibungen von G“tt und ihre Grenzen, G“ttes Wort und Erscheinungen und die Hinwendung vom Menschen zu G“tt erschließen die Besonderheiten der religiösen Vorstellungen und der Metaphorik.

Inhaltsfeld 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

Dieses Inhaltsfeld konkretisiert den zentralen Aspekt der Relation zwischen G“tt und den Menschen. Dabei wird das Verständnis menschlichen Lebens als Ebenbild G“ttes und der Natur als Schöpfung G“ttes in den Blick genommen. Im Kontext dieses Inhaltsfeldes ist sowohl die Beschäftigung mit den Vätern und Müttern in der Tora, Moses, dem Auszug aus Ägypten und der Toragebung am Sinai fundamental als auch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen der Kommunikation zwischen Mensch und G“tt, auch außerhalb der Tora.

Inhaltsfeld 4: Dimensionen des Judentums in seiner Geschichte

Das Inhaltsfeld umfasst die Vielfalt des Lebens als Jüdin und Jude in der Diaspora sowie in Israel und zeigt Entwicklungen verschiedener Strömungen im Judentum auf. Es entfaltet, welche historische Bedeutung dem Land und Staat Israel im Judentum zukommt und welche Bedeutung Israel in den verschiedenen Strömungen des Judentums hat. In diesem Kontext werden die jüdische Aufklärung und ihre Folgen, die Entstehungsgeschichte des Antisemitismus und der Zionismus historisch erschlossen.

Inhaltsfeld 5: Verantwortliches Handeln aus jüdischer Sicht

Das Inhaltsfeld geht auf die Bedeutung des Handelns im Hinblick auf den Auftrag „Tikkun Olam“ (Vervollkommnung der Welt) ein und beleuchtet die Halacha (Jüdisches Gesetz) im Hinblick auf eine Aktualität zur ethischen Entscheidungsfindung. Es befasst sich mit den Anforderungen an einen Menschen gegenüber seinem Mitmenschen sowie mit der Rolle des Menschen in der Schöpfung und der Mizwot (Ge- und Verbote) gegenüber Tieren und Umwelt. Dass ethisches Handeln auf Verantwortung vor dem Schöpfer basiert und darin mündet, steht im Fokus dieses Inhaltsfelds. Als Voraussetzung für das Handeln wird die Willensfreiheit im Judentum ergründet und die Verantwortung des Menschen als Partner G“ttes in der Schöpfung herausgestellt.

Inhaltsfeld 6: Jüdische Identität

In diesem Inhaltsfeld geht es um die Frage, welche Bedeutung die Tradition im Leben eines Juden im Spannungsfeld einer säkularen Gesellschaft einnehmen kann. Die jüdische Lebenspraxis bietet Antwortmöglichkeiten: Die Auseinandersetzung mit herausragenden Ereignissen des Lebens- und Jahreskreises als einem religiösen Kontext bietet Möglichkeiten der Identifikation. Unterschiedlichste jüdische Lebensentwürfe und deren verschiedene Definitionen und Bezugsfelder zeigen die Komplexität des Spannungsfeldes von Religionszugehörigkeit und Zugehörigkeit zum Volk Israel in einer jüdischen Identität auf. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten der

2.2 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf einer ggf. heterogenen Kompetenzentwicklung in der Sekundarstufe I – am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden jüdische Deutungsangebote von anderen (SK 1),
  • identifizieren Religion als eine wirklichkeitsgestaltende Dimension der Gegenwart (SK 2),
  • unterscheiden differierende, aber sich ergänzende, von konkurrierenden bzw. sich ausschließenden Deutungsangeboten (SK 3),
  • erläutern die Bedeutung religiöser Aussagen in Bezug zu ihrem eigenen Leben sowie zur gesellschaftlichen Wirklichkeit (SK 4),
  • beschreiben Sachverhalte sprachlich angemessen unter Verwendung relevanter Fachbegriffe (SK 5),
  • beschreiben ausgewählte historisch relevante Epochen und ihre Auswirkungen in Grundzügen (SK 6),
  • analysieren kriterienorientiert jüdische Quellen in Grundzügen (SK 7),
  • identifizieren religiöse Bezüge in der Lebenswelt (SK 8).

METHODENKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten den Gedankengang von Texten mittleren Abstraktionsgrades heraus (MK 1),
  • visualisieren die Struktur von Texten in geeigneten graphischen Darstellungen (MK 2),
  • identifizieren einzelne Schritte der Auslegungsmethode und wenden sie angeleitet an einem ausgewählten Beispiel an (MK 3),
  • arbeiten angeleitet unter Berücksichtigung der Methoden einer allgemeinen Hermeneutik spezifische Arbeitsweisen des Tora-Lernens heraus (MK 4),
  • bibliographieren und recherchieren angeleitet unterschiedliche Arten von Quellen sachgerecht (MK 5).

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern vor dem Hintergrund der jüdischen Religion Anfragen an Religiosität und Glauben (UK 1),
  • bewerten religiöse und säkulare Deutungsangebote hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit, Plausibilität und Glaubwürdigkeit in Ansätzen (UK 2),
  • bewerten traditionelle Lösungsmodelle zu aktuellen Problemstellungen (UK 3),
  • bewerten den Menschen als Partner G“ttes in der Handlungsverantwortung (UK 4),
  • beurteilen ihre eigene Rolle im gesellschaftlichen Kontext und beschreiben einen vorläufigen begründeten Standpunkt (UK 5),
  • erörtern religiöse Fragen und Überzeugungen im Hinblick auf jüdische Identität, kennzeichnen dabei religiöse Vorurteile und beurteilen sie kritisch (UK 6).

HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • vertreten in der Auseinandersetzung mit differierenden Meinungen und mit Blick auf die jüdische Tradition ihre eigene Position (HK 1),
  • vertreten im Kontext der Pluralität einen eigenen begründeten Standpunkt zu religiösen Fragen (HK 2),
  • formulieren zu weniger komplexen Fragestellungen eigene Positionen und legen sie argumentativ dar (HK 3),
  • entscheiden sich für eine Mitwirkung an einem offenen Dialog, der Vergleiche eigener Einsichten mit Argumentationen und weltanschaulichen sowie religiösen Positionen anderer zum Ziel hat (HK 4),
  • sprechen angemessen über Fragen nach Sinn und Transzendenz (HK 5),
  • greifen im Gespräch Beiträge anderer auf und entwickeln den jeweiligen Gedankengang sachgerecht weiter (HK 6),
  • nehmen die Perspektive eines anderen ein und entwickeln dadurch ihre Dialogfähigkeit sowie die eigene Perspektive (HK 7),
  • vertreten die jüdische Lebenspraxis in Bezug auf eigene Persönlichkeitsentfaltung (HK 8),
  • entwickeln Problemlösungsansätze zum Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne (HK 9).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfelder (IF) entwickelt werden:

IF 1: Dimensionen jüdischer Schrifttradition

IF 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

IF 6: Jüdische Identität

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 1: Dimensionen jüdischer Schrifttradition

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Jüdische Quellen: schriftliche und mündliche Lehre
  • Auslegungstradition bis ins europäische Mittelalter

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen die grundlegenden Quellen des Judentums,
  • deuten zentrale Texte auf der Grundlage von rabbinischem Auslegungspluralismus und dessen dialogischen Entscheidungsprozessen,
  • beschreiben den Verlauf der jüdischen Auslegungsgeschichte bis ins europäische Mittelalter,
  • ordnen ausgewählte bedeutende Gelehrte in die Quellen und die Historie ein.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Relevanz der mündlichen Lehre für das Verständnis der schriftlichen Lehre,
  • bewerten rabbinische Auslegungen hinsichtlich ihrer Plausibilität und Tragfähigkeit,
  • beurteilen die Konsequenzen der Auslegungstradition bis ins europäische Mittelalter.

Inhaltsfeld 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

Inhaltlicher Schwerpunkt:

  • Auszug aus Ägypten und Toragebung am Sinai

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • benennen Voraussetzungen und Bedingungen prophetischer Berufung,
  • erläutern, wie G“ttes Zuwendung durch Moses vermittelt und aufrechterhalten wird,
  • benennen die Voraussetzungen sowie Bedingungen der Zuwendung G“ttes durch die Vermittlung des Moses.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Relevanz des Auszugs aus Ägypten für jüdisches Leben,
  • beurteilen die Relevanz der Toragebung für jüdisches Leben.

Inhaltsfeld 6: Jüdische Identität

Inhaltlicher Schwerpunkt:

  • Spannungsfeld von Tradition und säkularer Welt

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben und erläutern die identitätsstiftende Bedeutung der Mizwot, des Fest- und Lebenskreises,
  • benennen die Problematik einer religiösen Identität in einer säkularen Gesellschaft.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern religiöse Fragen und Überzeugungen im Hinblick auf jüdische Identität,
  • erörtern die eigene Rolle im gesellschaftlichen Kontext.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

2.3.1 Grundkurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben.

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden kriteriengeleitet, differenziert und präzise jüdische Deutungsangebote von anderen (SK 1),
  • identifizieren das Judentum als eine wirklichkeitsgestaltende Dimension der Gegenwart und stellen dies differenziert an Beispielen dar (SK 2),
  • unterscheiden differierende, aber sich ergänzende, von konkurrierenden bzw. sich ausschließenden Deutungsangeboten in komplexen thematischen Zusammenhängen (SK 3),
  • erläutern die Bedeutung religiöser Aussagen in Bezug zu ihrem eigenen Leben sowie zur gesellschaftlichen Wirklichkeit und weisen differenziert deren Bedeutung in unterschiedlichen Lebenskontexten auf (SK 4),
  • beschreiben Sachverhalte sprachlich angemessen, differenziert und sachgerecht unter Verwendung angemessener Fachsprache (SK 5),
  • beschreiben ausgewählte historisch-relevante Epochen und ihre Auswirkungen (SK 6),
  • analysieren kriterienorientiert jüdische Quellen (SK 7).

METHODENKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten den Gedankengang von komplexen Texten heraus (MK 1),
  • visualisieren die Struktur von komplexen Texten in geeigneten graphischen Darstellungen (MK 2),
  • identifizieren einzelne Schritte der Auslegungsmethode und wenden sie an (MK 3),
  • arbeiten unter Berücksichtigung der Methoden einer allgemeinen Hermeneutik weniger komplexe, spezifische Arbeitsweisen des Tora-Lernens heraus und erläutern deren Anwendungsbereiche (MK 4),
  • recherchieren Responsenliteratur (MK 5).

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern vor dem Hintergrund der jüdischen Religion Anfragen an Religiosität und Glauben und nehmen einen begründeten Standpunkt ein (UK 1),
  • bewerten religiöse und säkulare Deutungsangebote differenziert hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit, Plausibilität und Glaubwürdigkeit (UK 2),
  • erörtern religiöse Fragen und Überzeugungen im Hinblick auf jüdische Identität (UK 3),
  • bewerten den Menschen als Partner G“ttes in der Handlungsverantwortung (UK 4),
  • beurteilen ihre eigene Rolle im gesellschaftlichen Kontext und beschreiben einen begründeten Standpunkt (UK 5).

HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • entwickeln im Blick auf die Tradition Empathie und Kommunikationsfähigkeit in der Auseinandersetzung mit differierenden Meinungen (HK 1),
  • nehmen im Kontext der Pluralität die Perspektive eines anderen ein und erweitern dadurch ihre Dialogfähigkeit sowie die eigene Perspektive (HK 2),
  • formulieren zu komplexen Fragestellungen eigene Positionen und legen sie argumentativ differenziert dar (HK 3),
  • entscheiden sich für eine Mitwirkung an einem offenen Dialog, der Vergleiche eigener Einsichten mit Argumentationen und weltanschaulichen sowie religiösen Positionen anderer voraussetzt (HK 4),
  • sprechen angemessen über Fragen nach Sinn und Transzendenz, entwickeln mögliche Antworten und wägen diese gegeneinander ab (HK 5),
  • greifen im Gespräch Beiträge anderer auf und entwickeln den jeweiligen Gedankengang sachgerecht weiter, modifizieren angeführte Argumente und bringen eigene Urteile ein (HK 6),
  • ziehen aus der Auseinandersetzung mit der Auslegungstradition des dialogischen Entscheidungsprozesses Konsequenzen für die eigene Diskussionskultur (HK 7),
  • vertreten die jüdische Handlungsverantwortung im Sinne der Ebenbildlichkeit (HK 8),
  • entwickeln Ansätze für ein Handeln nach Maßstäben eines Lebens als Ebenbild G“ttes (HK 9).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder (IF) entwickelt werden:

IF 2: G“tt in der Tradition

IF 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

IF 4: Dimensionen des Judentums in seiner Geschichte

IF 5: Verantwortliches Handeln aus jüdischer Sicht

IF 6: Jüdische Identität

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 2: G“tt in der Tradition

Inhaltliche Schwerpunkte:

- G“ttesvorstellungen in den traditionellen Quellen

- G“ttesverständnis in der Religionsphilosophie

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die Bezeichnungen und die Erscheinungen G“ttes in der Tora und charakterisieren sie,
  • benennen die Beschreibungen G“ttes als orientierendes Wahrnehmen,
  • beschreiben die Entwicklung von den traditionellen Quellen zu den jüdisch-philosophischen Ausführungen,
  • unterscheiden jüdisch-philosophische Ausführungen zu Beschreibungen G“ttes.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern die aus den Beschreibungen G“ttes hervorgehenden Besonderheiten in Abgrenzung zu polytheistischen Vorstellungen,
  • erörtern die Möglichkeiten und Grenzen der Beschreibungen G“ttes.

 

Inhaltsfeld 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

Inhaltlicher Schwerpunkt:

  • Der Mensch als Geschöpf und Ebenbild G“ttes

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • analysieren anhand von Texten die Willensfreiheit des Menschen im Verhältnis zu G“tt,
  • erklären die sich aus dem Verhältnis von G“tt zu Mensch ergebenden Konsequenzen im Blick auf die Theodizee-Frage,
  • erläutern, wie G“ttes Zuwendung und Anspruch durch die Propheten vermittelt und aufrecht erhalten werden,
  • erläutern das Gebet als Kommunikationsform mit G“tt,
  • erläutern die Entstehungsgeschichte des Chassidismus und dessen Merkmale,
  • erläutern die besondere Bedeutung des Gebets im Chassidismus.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten ansatzweise die Rolle der Propheten im Blick auf Kommunikation des Menschen mit G“tt,
  • bewerten die Bedeutung der Kommunikationsform mit G“tt im Chassidismus,
  • erörtern ansatzweise die Konsequenzen aus dem Verständnis des Menschen als Geschöpf und Ebenbild G“ttes.

 

Inhaltsfeld 4: Dimensionen des Judentums in seiner Geschichte

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Jüdische Aufklärung und ihre Folgen
  • Bedeutung des Landes und Staates Israel

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben den historischen Kontext der jüdischen Aufklärung,
  • erläutern Inhalte, Ziele und Folgen der jüdischen Aufklärung,
  • benennen die Entstehung der wichtigsten religiösen und säkularen Strömungen des modernen Judentums,
  • unterscheiden unterschiedliche Richtungen am Beispiel ihrer Einstellungen zu grundlegenden Problemen der Spannungsfelder zwischen Tradition und Moderne,
  • beschreiben die historische Entwicklung der verschiedenen Formen des Antijudaismus und Antisemitismus,
  • erklären die Relevanz der Entwicklung des Zionismus für Israel,
  • analysieren Dokumente individueller Erfahrungen, die jüdisches Leben beschreiben.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Intentionen der jüdischen Aufklärer im historischen Kontext,
  • bewerten die Bedeutung der Haskala für die weitere Entwicklung des Judentums,
  • beurteilen die Bedeutung der Staatsgründung Israels,
  • erörtern Folgen der Staatsgründung Israels und die aktuelle Situation der Juden in Israel.

 

Inhaltsfeld 5: Verantwortliches Handeln aus jüdischer Sicht

Inhaltliche Schwerpunkte:

- Bedeutung des Handelns im Hinblick auf den Auftrag „Tikkun Olam“

- Aktualität der Halacha

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • analysieren das Gebot der Nächstenliebe als grundlegendes Prinzip zwischenmenschlichen Verhaltens,
  • beschreiben die Komplexität der einzelnen Gebote der Nächstenliebe,
  • ordnen die Ebenbildlichkeit des Menschen in eine Handlungsverantwortung ein,
  • erläutern den Auftrag Tikkun Olam im Hinblick auf ethische Fragestellungen.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die jüdischen Auslegungen zum Gebot der Nächstenliebe,
  • bewerten die Rolle des Menschen als Partner G“ttes in der Schöpfung.

Inhaltsfeld 6: Jüdische Identität

Inhaltlicher Schwerpunkt:

  • Spannungsfeld von Religionszugehörigkeit und Zugehörigkeit zum Volk Israel

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen G“tt, Tora und Volk als die verschiedenen Bezugspunkte der Religion dar:
  • unterscheiden verschiedene Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit,
  • erläutern verschiedene Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit im Hinblick auf religiöse, historische, kulturelle und nationale Merkmale.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die verschiedenen Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit,
  • erörtern in einem offenen Dialog Konsequenzen verschiedener Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit.

2.3.2 Leistungskurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben:

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden kriteriengeleitet, differenziert und präzise jüdische Deutungsangebote von anderen (SK 1),
  • identifizieren das Judentum als eine wirklichkeitsgestaltende Dimension der Gegenwart und stellen dies differenziert an komplexen Beispielen dar (SK 2),
  • unterscheiden differierende, aber sich ergänzende, von konkurrierenden bzw. sich ausschließenden Deutungsangeboten in komplexen thematischen Zusammenhängen (SK 3),
  • erläutern die Bedeutung religiöser Aussagen in Bezug zu ihrem eigenen Leben sowie zur gesellschaftlichen Wirklichkeit und weisen differenziert deren Bedeutung in komplexen Lebenskontexten auf (SK 4),
  • beschreiben komplexe Sachverhalte sprachlich angemessen, differenziert und sachgerecht unter Verwendung angemessener Fachsprache – auch in bekannten hebräischen Texten (SK 5),
  • identifizieren anhand bekannter Texte Hebräisch als Kult- und Kultursprache SK 6).

METHODENKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • arbeiten den Gedankengang von komplexen Texten heraus (MK 1),
  • visualisieren die Struktur von komplexen Texten in geeigneten graphischen Darstellungen (MK 2),
  • identifizieren einzelne Schritte der Auslegungsmethode und wenden sie an (MK 3),
  • arbeiten neben den Methoden einer allgemeinen Hermeneutik komplexe, spezifische Arbeitsweisen des Tora-Lernens heraus und erläutern deren Anwendungsbereiche (MK 4),
  • recherchieren und analysieren Responsenliteratur (MK 5),
  • identifizieren die Problematik der Übersetzung von zentralen hebräischen Begriffen (MK 6),
  • arbeiten Bedeutungen zentraler Begriffe im Kontext religiöser Semantik mit Hilfe eines Hebräisch-Wörterbuchs heraus (MK 7).

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern vor dem Hintergrund der jüdischen Religion Anfragen an Religiosität und Glauben und nehmen einen begründeten Standpunkt ein (UK 1),
  • bewerten religiöse und säkulare Deutungsangebote differenziert hinsichtlich ihrer Tragfähigkeit, Plausibilität und Glaubwürdigkeit (UK 2),
  • erörtern religiöse Fragen und Überzeugungen im Blick auf jüdische Identität, kennzeichnen dabei religiöse Vorurteile und erörtern diese (UK 3),
  • bewerten den Menschen als Partner G“ttes in der Handlungsverantwortung (UK 4),
  • erörtern die eigene Rolle im gesellschaftlichen Kontext und beschreiben einen begründeten Standpunkt (UK 5),
  • beurteilen unter Verwendung und Anwendung sprachlicher Kompetenzen im Hebräischen religiöse Fragestellungen und Probleme (UK 6).

HANDLUNGSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • entwickeln im Blick auf die Tradition Empathie und Kommunikationsfähigkeit in der Auseinandersetzung mit differierenden Meinungen (HK 1),
  • nehmen im Kontext der Pluralität die Perspektive eines anderen ein und erweitern dadurch ihre Dialogfähigkeit sowie die eigene Perspektive (HK 2),
  • formulieren zu komplexen Fragestellungen eigene Positionen und legen sie argumentativ differenziert dar (HK 3),
  • partizipieren an einem offenen Dialog, der Vergleiche eigener Einsichten mit Argumentationen und weltanschaulichen sowie religiösen Positionen anderer voraussetzt (HK 4),
  • sprechen angemessen über Fragen nach Sinn und Transzendenz, entwickeln mögliche Antworten und wägen diese gegeneinander ab (HK 5),
  • greifen im Gespräch Beiträge anderer auf und entwickeln den jeweiligen Gedankengang sachgerecht weiter, modifizieren angeführte Argumente und bringen eigene Urteile ein (HK 6),
  • ziehen aus der Auseinandersetzung mit der Auslegungstradition des dialogischen Entscheidungsprozesses Konsequenzen für die eigene Diskussionskultur (HK 7),
  • greifen die jüdische Handlungsverantwortung im Sinne der Ebenbildlichkeit auf und entwickeln sie im jüdischen Gemeindeleben weiter (HK 8),
  • entwickeln Problemlösungsansätze für ein Handeln nach Maßstäben eines Lebens als Ebenbild G“ttes (HK 9),
  • formulieren zu komplexen Fragestellungen eigene Positionen und legen sie argumentativ differenziert sowie unter Berücksichtigung hebräischer Sprachgestaltung dar (HK 10).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder (IF) entwickelt werden:

IF 2: G“tt in der Tradition

IF 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

IF 4: Dimensionen des Judentums in seiner Geschichte

IF 5: Verantwortliches Handeln aus jüdischer Sicht

IF 6: Jüdische Identität

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen.

Inhaltsfeld 2: G“tt in der Tradition

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • G“ttesvorstellungen in den traditionellen Quellen
  • G“ttesverständnis in der Religionsphilosophie

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern die Bezeichnungen G“ttes in der Tora und charakterisieren sie,
  • benennen die Beschreibungen G“ttes als orientierendes Wahrnehmen,
  • systematisieren die Erscheinungen G“ttes in der Tora,
  • erklären unter Berücksichtigung der hebräischen Fachsprache die Problematik der Tanach-Übersetzungen,
  • beschreiben die Entwicklung von den traditionellen Quellen zu den jüdisch-philosophischen Ausführungen,
  • systematisieren jüdisch-philosophische Ausführungen zu Beschreibungen G“ttes.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern differenziert die aus den Beschreibungen G“ttes hervorgehenden Besonderheiten in Abgrenzung zu polytheistischen Vorstellungen,
  • erörtern differenziert die Möglichkeiten und Grenzen der Beschreibungen G“ttes,
  • erörtern Konsequenzen, die sich aus der Problematik der Tanach- Übersetzungen ergeben.

Inhaltsfeld 3: Das Verhältnis zwischen G“tt und Mensch

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Der Mensch als Geschöpf und Ebenbild G“ttes

SACHKOMPENTENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • analysieren, anhand von Texten, die Willensfreiheit des Menschen im Verhältnis zu G“tt,
  • erklären die sich aus dem Verhältnis von G“tt zu Mensch ergebenden Konsequenzen im Blick auf die Theodizee-Frage,
  • erläutern, wie G“ttes Zuwendung und Anspruch durch die Propheten vermittelt und aufrecht erhalten werden,
  • erläutern das Gebet als Kommunikationsform mit G“tt,
  • erläutern die Entstehungsgeschichte des Chassidismus und dessen Merkmale,
  • erläutern die besondere Bedeutung des Gebets im Chassidismus,
  • erläutern Voraussetzungen und Bedingungen prophetischer Berufung.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • bewerten die Rolle der Propheten im Blick auf Kommunikation des Menschen mit G“tt,
  • bewerten differenziert die Bedeutung der Kommunikationsform mit G“tt im Chassidismus,
  • erörtern die Konsequenzen aus dem Verständnis des Menschen als Geschöpf G“ttes.

Inhaltsfeld 4: Dimensionen des Judentums in seiner Geschichte

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Jüdische Aufklärung und ihre Folgen
  • Bedeutung des Landes und Staates Israel

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben den historischen Kontext der jüdischen Aufklärung,
  • analysieren Inhalte, Ziele und Folgen der jüdischen Aufklärung,
  • erläutern die Entstehung der religiösen und säkularen Strömungen des modernen Judentums,
  • ordnen differenziert unterschiedliche Richtungen am Beispiel ihrer Einstellungen zu grundlegenden Problemen der Spannungsfelder zwischen Tradition und Moderne ein,
  • erläutern die historische Entwicklung der verschiedenen Formen des Antijudaismus und Antisemitismus,
  • erklären die Relevanz der Entwicklung des Zionismus für Israel und unterscheiden verschiedene Formen des Zionismus,
  • analysieren Dokumente individueller Erfahrungen, die jüdisches Leben beschreiben,
  • erläutern die Vorstellungen der verschiedenen Parteien über Israel als Staat der Juden und die Rolle der Religion in der Politik des Staates Israel.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Intentionen der jüdischen Aufklärer im historischen Kontext,
  • bewerten die Bedeutung der Haskala für die weitere Entwicklung des Judentums,
  • beurteilen die Bedeutung der Staatsgründung Israels,
  • erörtern Folgen der Staatsgründung Israels,
  • beurteilen die aktuelle Situation der Juden in Israel,
  • erörtern das Selbstverständnis der jüdischen Aufklärungsbewegung vor dem Hintergrund ihrer Kenntnisse des Chassidismus.

Inhaltsfeld 5: Verantwortliches Handeln aus jüdischer Sicht

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Bedeutung des Handelns im Hinblick auf den Auftrag „Tikkun Olam“
  • Aktualität der Halacha

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • analysieren das Gebot der Nächstenliebe als grundlegendes Prinzip zwischenmenschlichen Verhaltens unter Berücksichtigung der hebräischen Fachsprache,
  • systematisieren die Komplexität der einzelnen Gebote der Nächstenliebe,
  • ordnen die Ebenbildlichkeit des Menschen in eine Handlungsverantwortung ein,
  • erläutern den Auftrag Tikkun Olam im Hinblick auf ethische Fragestellungen.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die jüdischen Auslegungen zum Gebot der Nächstenliebe,
  • bewerten die Rolle des Menschen als Partner G“ttes in der Schöpfung,
  • erörtern moderne Responsenliteratur zur Aktualität der Halacha.

Inhaltsfeld 6: Jüdische Identität

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Spannungsfeld von Religionszugehörigkeit und Zugehörigkeit zum Volk Israel

SACHKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • stellen G“tt, Tora und Volk als Bezugspunkte der Religion ausführlich dar,
  • systematisieren verschiedene Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit,
  • erläutern verschiedene Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit im Hinblick auf religiöse, historische, kulturelle und nationale Merkmale,
  • erläutern verschiedene Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit im Hinblick auf biografische Merkmale.

URTEILSKOMPETENZ

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die verschiedenen Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit,
  • erörtern differenziert in einem offenen Dialog Konsequenzen verschiedener Definitionen der jüdischen Zugehörigkeit,
  • erörtern die biografische Dimension der verschiedenen Definitionen von Zugehörigkeit.
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