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Orientierungsbereich (Sprungmarken)

Unterrichtsvorhaben XII (Grundkurs, Qualifikationsphase 1):

Konsumenten und Wähler durchschauen und steuern… - Milieuorientierte Modelle als Ansätze strategischer Marketingentscheidungen

Hinweis: Thema, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz der Beispielschule verbindlich vereinbart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.2 bis 2.4 übergreifende sowie z.T. auch jahrgangsbezogene Absprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steuerungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

Übergeordnete Kompetenzen:

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • erklären komplexere sozialwissenschaftliche Modelle und Theorien im Hinblick auf Grundannahmen, Elemente, Zusammenhänge und Erklärungsleistung (SK 3),
  • analysieren komplexere Erscheinungsformen, Ursachen und Auswirkungen verschiedener Formen von Ungleichheit (SK 6),

Methodenkompetenz

  • stellen themengeleitet komplexere sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK 6),
  • analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte unter den Aspekten der Ansprüche einzelner Positionen und Interessen auf die Repräsentation des Allgemeinwohls, auf Allgemeingültigkeit sowie Wissenschaftlichkeit (MK 15),

Urteilskompetenz

 Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen politische, soziale und ökonomische Entscheidungen aus der Perspektive von (politischen) Akteuren, Adressaten und Systemen (UK 4),

Handlungskompetenz

  • entwickeln politische bzw. ökonomische und soziale Handlungsszenarien und führen diese selbstverantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK 6).

Inhaltsfelder:

  • IF 6 Strukturen sozialer Ungleichheit, sozialer Wandel und soziale Sicherung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Sozialer Wandel
  • Modelle und Theorien gesellschaftlicher Ungleichheit
  • IF 3 Individuum und Gesellschaft
  • IF 1 Marktwirtschaftliche Ordnung
  • Verhalten von Individuen in Gruppen
  • Marktsysteme und ihre Leistungsfähigkeit


Vorhabenbezogene Konkretisierung

Fachdidaktische Idee: Die Schülerinnen und Schüler erfahren in ihrer Lebenswelt ständig zielgruppenbezogenes Marketing, z.B. über Werbung (etwa im TV) und die Gestaltung von Programmen und Produkten. Dass sich diese umfassende Produktgestaltung und Werbung etwa in den Konsumgewohnheiten der Lernenden niederschlagen, lässt sich im Schulalltag des Hannah-Arendt-Gymnasiums tagtäglich beobachten. Ausgehend von dieser Erfahrung wird in dem Unterrichtsvorhaben ergründet, welche „Zielgruppen“ sich soziologisch ermitteln lassen und in welchen Kontexten das Wissen über diese Zielgruppen zu ökonomischen und politischen Steuerung eingesetzt werden. Dadurch ergibt sich insbesondere die Frage nach dem Verwertungszusammenhang soziologischer Forschungsergebnisse.

Thema /
Problemfrage(n)

Didaktische Idee(n)/Lernumgebung/ Inhalte des Lern- und Arbeitsprozesses

Diagnostik/Methoden der Lernevaluation

Kompetenzen, zugleich Evaluationsindikatoren

Die Schülerinnen und Schüler …

Referenzen

Materialien


Sequenz 1:
Pluralität als Standard?

Welche „Zielgruppen“ für Marketing gibt es (etwa bei Fernsehsendern, bei Produktwerbungen, in Wahlkämpfen)?

Welche „Zielgruppen“/Milieus beschreibt die Soziologie?

Wandeln sich die Milieus?

  • Anknüpfung an Schülervorstellungen zu zielgruppenbezogenem Marketing, insbesondere Herausarbeitung von Vorstellungen zu denkbaren Zielgruppen
  • Abgleich der Schülervorstellungen mit soziologischen Modellvorstellungen (soziale Lagen, Lebensstile, soziale Milieus)
  • Reflexion des modellhaften Charakters der soziologischen Modellvorstellungen

Diagnostik durch von Schülerinnen und Schülern aufgestellte Hypothesen zu Marketingstrategien mit Bezug auf spezielle Zielgruppen

Mögliche Diagnostikhypothesen:

  • Illusion der Autonomie (eigene Unbeeinflussbarkeit durch Marketing)
  • Illusion der Individualität (mangelnde Wirksamkeit von Marketing infolge hoher Individualisierung)

Konkretisierte SK (IF 6):

  • beschreiben Tendenzen des Wandels der Sozialstruktur in Deutschland auch unter der Perspektive der Realisierung von gleichberechtigten Lebensverlaufsperspektiven für Frauen und Männer,
  • erläutern Grundzüge und Kriterien von Modellen und Theorien sozialer Entstrukturierung,
  • analysieren alltägliche Lebensverhältnisse mit Hilfe der Modelle und Konzepte sozialer Ungleichheit,

Konkretisierte UK (IF 6):

  • beurteilen die Reichweite von Modellen sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert,

Übergeordnete Kompetenzen:

  • stellen themengeleitet komplexere sozialwissenschaftliche Fallbeispiele und Probleme in ihrer empirischen Dimension und unter Verwendung passender soziologischer, politologischer und wirtschaftswissenschaftlicher Fachbegriffe, Modelle und Theorien dar (MK 6).

Falls erforderlich: Beispiele für Marketing aus der Werbung für Produkte, Parteien etc.

Darstellungen von soziologischen Modellvorstellungen (zu sozialen Lagen, Lebensstilen, sozialen Milieus), ggf. veranschaulichende Fallbeispiele


Sequenz 2:
Passgenaue Werbung! Marketing auf der Grundlage milieuorientierter Ansätze

(Wie) Funktioniert passgenaues Marketing?

Lassen sich aus soziologischen Milieubeschreibungen Marketingstrategien ableiten? Stellt dies eine Zweckentfremdung soziologischer Erkenntnisse dar?

  • Analyse/Dekonstruktion milieutheoretisch fundierter Marketingkonzepte
  • Reflexion des ökonomischen Verwertungszusammenhangs soziologischen Modellvorstellungen (zu sozialen Lagen, Lebensstilen, sozialen Milieus)

Lernevaluation durch die Entwicklung und Reflexion eigener milieutheoretisch fundierter Marketingkonzepte

Konkretisierte SK (IF 6):

  • analysieren an einem Fallbeispiel mögliche politische und ökonomische Verwendungszusammenhänge soziologischer Forschung,

Konkretisierte UK (IF 6):

  • beurteilen die Reichweite von Modellen sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert,
  • beurteilen die politische und ökonomische Verwertung von Ergebnissen der Ungleichheitsforschung,

Übergeordnete Kompetenzen:

  • entwickeln politische bzw. ökonomische und soziale Handlungsszenarien und führen diese selbstverantwortlich innerhalb bzw. außerhalb der Schule durch (HK 6).

Reale Marketingkonzepte oder (falls diese nicht verfügbar sind) Darstellungen über Marketingskonzepte


Sequenz 3:
Berücksichtigung des Bürgers oder Klientelpolitik? Strategische Politikentscheidungen auf der Grundlage milieuorientierter Ansätze

(Wie) Funktioniert politisches Marketing (etwa in Wahlkämpfen)?

Lassen sich aus soziologischen Milieubeschreibungen politische Werbestrategien ableiten? Stellt diese Ableitung eine Zweckentfremdung soziologischer Erkenntnisse dar?

  • Analyse/Dekonstruktion milieutheoretisch fundierten Politikmarketings
  • Reflexion des politischen Verwertungszusammenhangs soziologischen Modellvorstellungen (zu sozialen Lagen, Lebensstilen, sozialen Milieus)

Lernevaluation durch die Reflexion der Dramaturgie eines Parteitages, eines Wahlkampfs o.ä. mit Blick auf wählerklientelbezogenes Politikmarketing

Konkretisierte SK (IF 6):

  • analysieren an einem Fallbeispiel mögliche politische und ökonomische Verwendungszusammenhänge soziologischer Forschung,

Konkretisierte UK (IF 6):

  • beurteilen die Reichweite von Modellen sozialer Ungleichheit im Hinblick auf die Abbildung von Wirklichkeit und ihren Erklärungswert,
  • beurteilen die politische und ökonomische Verwertung von Ergebnissen der Ungleichheitsforschung,

Übergeordnete Kompetenzen:

  • analysieren sozialwissenschaftlich relevante Situationen und Texte unter den Aspekten der Ansprüche einzelner Positionen und Interessen auf die Repräsentation des Allgemeinwohls, auf Allgemeingültigkeit sowie Wissenschaftlichkeit (MK 15).

Wahlplakate, Medienberichterstattungen über Parteiveranstaltungen oder über Politikmarketing, Auszüge aus milieubezogenen Beratungstexten für politische Parteien

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