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Im Mittelpunkt des Chemieunterrichts stehen im Wesentlichen reale, anschauliche und häufig verblüffende Phänomene (…), die Interesse auslösen und dabei verschiedenste Wahrnehmungen bedienen.“ (Hoffmann; Menthe 2015, S. 133) In einem solchen phänomenorientierten Unterricht werden Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Unterstützungsbedarf möglicherweise eher angesprochen als durch Textquellen (ebd.).
Von den Lernenden selbst durchgeführte Experimente stellen ein weiteres Charakteristikum des Chemieunterrichts dar. Dieses eröffnet durch das eigenständige Handeln und das Lernen und Begreifen mit allen Sinnen einzigartige Lerngelegenheiten und Arbeits- und Sozialformen (ebd.).
Hier liegen aber auch die besonderen Herausforderungen für Lehrkräfte: „Wie kann ich als Chemielehrkraft den Experimentalunterricht so organisieren und durchführen, dass möglichst alle Kinder und Jugendliche unter Beachtung der Sicherheit eingebunden werden können?“ (Gebauer, Yvonne in MSB/UK NRW 2018, S. 6). Die Broschüre, die das Ministerium für Schule und Bildung gemeinsam mit der Unfallkasse NRW zum Gemeinsamen Lernen im Chemieunterricht der Sekundarstufe I entwickelt hat, bietet hierzu Unterstützungsmaterialien an.

Die anschaulichen Phänomene dienen im Chemieunterricht vor allem dazu, chemische Theorien zu vermitteln. Sie werden in der Regel „mithilfe von Modellvorstellungen – in der Regel aufbauend auf dem Teilchenmodell –“ erklärt (Menthe 2015, S. 133). „Der Wechsel dieser Betrachtungsebenen stellt für alle Lernenden eine Schwierigkeit dar und trägt wesentlich dazu bei, dass Chemie als ein schweres, in hohem Maße abstraktes Denken verlangendes Unterrichtsfach gilt.“ (Menthe 2015, S. 134). Jedoch lässt sich auf allen Ebenen ein Lebensweltbezug, eine Schülerorientierung herstellen. Die Unterrichtskonzeption „Chemie im Kontext“ hat dazu wesentliche Beiträge geliefert, die unterschiedlich Lernenden einen Zugang zur Chemie ermöglicht (ebd.).
Menthe beschreibt drei sich ergänzende Wege, einen dementsprechenden Chemieunterricht zu gestalten:

  • „Phänomenologisch ausgerichteter Chemieunterricht, also das Zurückstellen von Formel- und Teilchenbetrachtungen.
  • Anknüpfen an Schülervorstellungen auf allen drei Betrachtungsebenen, um den Zusammenhang abstrakter und konkreter Betrachtungen zu verdeutlichen (Kontextorientierung, »human element«, Projektarbeit).
  • Stärkere Differenzierung der Lehrziele (und ggf. Kompetenzstandards), einhergehend damit, dass bestimmte Abstraktionsebenen nicht für alle verbindlich sind.“ (ebd., S. 134 f.)

Als eine Möglichkeit, diese Wege in der Unterrichtspraxis zu berücksichtigen, reflektiert Menthe über die Einsatzmöglichkeiten von Lernstrukturgittern.

Im folgenden Angebot der QUA-LiS NRW werden die Einsatzmöglichkeiten von Lernstrukturgittern im Unterricht exemplarisch anhand bestimmter Unterrichtsvorhaben dargestellt. Hierzu entwickelte Unterrichtsmaterialien zeigen die Verschränkung zwischen Theorie und Praxis.

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