Physik - Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht
Das Konzept „Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht“
Das Fortbildungskonzept wurde im Projekt Ganz In mit Fachdidaktikerinnen und Fachdidaktikern Physik der Universität Duisburg-Essen auf der Grundlage der Theorie der Basismodelle des Lehrens und Lernens nach Oser und Baeriswyl entwickelt und mit Gymnasiallehrkräften aus Nordrhein-Westfalen zu für den Physikunterricht als sehr dienlich eingeschätzten Modellen „Lernen durch Eigenerfahrung“, „Konzeptbildung“ und „Problemlösen“ durchgeführt.
Es richtet sich an Fachmoderatorinnen und -moderatoren der Lehrerfortbildung und enthält ein Angebot
- zur Planung von Fachfortbildungen,
- zum innerfachlichen Diskurs über die drei Basismodelle im Blick auf Planung und Durchführung von Physikunterricht,
- zum Ausbau bildungswissenschaftlichen Fachwissens und fachdidaktischer Kompetenzen und
- zum Ausprobieren aufbereiteter Arbeitsmaterialien.
Es antwortet auf die unterrichtlichen Herausforderungen,
- konstruktivistische Sichtweisen des Lernens zu berücksichtigen,
- entsprechend Lernvoraussetzungen und Denkwege der Schülerinnen und Schüler aufzugreifen und in die Planung der Lernprozesse zu integrieren,
- Unterricht strukturiert und lernzieltransparent anzulegen und
- die Lernenden darin zu unterstützen, Handlungs- und Lernschritte bewusst wahrzunehmen, um damit den Aufbau metakognitiver Kompetenzen anzuregen.
Im Bereich Anregungen für Moderatorinnen und Moderatoren in der Lehrerfortbildung finden Sie neben einer exemplarischen Ausschreibung und einem exemplarischen Ablauf einer Fortbildung oder Beratung
- eine Präsentation zur lernprozessorientierten Gestaltung von Physikunterricht,
- Informationen zur Strukturierung von Unterrichtsstunden mit Hilfe der Basismodelle,
- weiterführende Hintergrundinformationen sowie
- Materialien zur Konzeption von Unterrichtsstunden.
Im Bereich Aus der Praxis erwarten Sie Beispielaufgaben aus dem Projekt SINUS.NRW sowie eine videografierte Unterrichtsstunde, die Sie einerseits als orientierungsgebende Referenzfolien nutzen können, um Unterricht mit den Handlungsschritten der Basismodelle zu gestalten. Andererseits dienen sie zur Analyse und grundsätzlichen Reflexion komplexer Unterrichtssettings.
Projektbeteiligte
Physikdidaktische Begleitung:
Ruhr-Universität Bochum
Fakultät für Physik und Astronomie
Universitätsstraße 150
44801 Bochum
Prof. Dr. Heiko Krabbe
Tel.: 0234 - 32 - 28705
E-Mail: heiko.krabbe@rub.de
Dr. Rainer Wackermann
Tel.: 0234 - 32 - 23639
E-Mail: wackermann@physik.rub.de
Universität Duisburg-Essen
Campus Essen
Universitätsstr. 2
45117 Essen
Prof. Dr. H.E. Fischer
Tel.: 0234 - 32 - 28705
E-Mail: hans.fischer@uni-due.de
Einstein Gymnasium Kaarst
Am Schulzentrum 14
41564 Kaarst
Dr. Simon Zander
Anregungen für Moderatorinnen und Moderatoren in der Lehrerfortbildung
Exemplarische Ausschreibung für ein Beratungs- und Fortbildungsangebot
Die „Exemplarische Ausschreibung für ein Fortbildungsangebot“ kann als Anhaltspunkt genutzt werden, um eine Fachfortbildung zum Thema „Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht“ in einem Fortbildungskatalog zu bewerben. Sie enthält Informationen
- zu fachdidaktischen Intentionen,
- zur Anbindung im Kernlehrplan Physik Sekundarstufe I Gymnasium NRW (2019) sowie
- zur Kontextualisierung im Referenzrahmen Schulqualität NRW.
Exemplarischer Ablauf einer Beratung oder Fortbildung
Ein exemplarischer Ablauf einer Fortbildung ist in der Powerpoint-Präsentation (PPT) dargestellt. Sie dient dazu,
- Anregungen für eine Fortbildungsberatung anzubieten,
- eine mögliche Modularisierung der Fortbildung mit Phasen der Auseinandersetzung mit dem Konzept und den Materialien, der Erprobung im Unterricht sowie der Reflexion und Weiterentwicklung zu demonstrieren oder
- sie als Einstieg in eine Fortbildungsreihe einzusetzen, um die Struktur der Fortbildung hervorzuheben.
Moderationsmaterial
Im Folgenden werden Unterstützungsmaterialien zur Vorbereitung und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Diese Moderationsmaterialien sind - ausgenommen der Präsentation zur lernprozessorientierten Gestaltung von Physikunterricht - entnommen aus: Krabbe, H., Zander, S. & Fischer, E.H. (2015). Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht. Materialien zur Lehrerfortbildung. Münster: Waxmann.
Bei einer Weiterverwendung der Materialien gilt das Recht der Veröffentlichung (nicht kommerziell), der (analogen und digitalen) Vervielfältigung, der Verbreitung (auch in einem digitalen Arbeitsspeicher oder in einer Datenbank), des Vortrags, der Aufführung und Vorführung, der öffentlichen Zugänglichmachung, der Bearbeitung und Umgestaltung (Inhalt, Gestaltung, Layout), der Transformation in ein anderes Dateiformat. Die Autoren werden bei allen Veröffentlichungen als Urheber benannt.
Präsentation zur lernprozessorientierten Gestaltung von Physikunterricht
Die Powerpoint-Präsentation zum Unterricht mit den drei Basismodellen „Lernen durch Eigenerfahrung“, „Konzeptbildung“ und „Problemlösen“ enthält Folien zur Durchführung einer ganztägigen Fortbildungsmaßnahme. Sie kann je nach Bedarf individuell angepasst werden.
Sie beinhaltet grundlegende Informationen zu den Basismodellen, Anregungen für die Gestaltung einer Workshopphase zum Kennenlernen des Materials und zur exemplarischen Unterrichtsplanung sowie einen Anhang mit Folien, die Hintergrundwissen anbieten - beispielsweise zu lerntheoretischen Überlegungen oder zu Kriterien für die Generierung der Basismodelle. Sie können von den Fachmoderatorinnen und Fachmoderatoren zur eigenen Vorbereitung oder auch zu weiterführender Recherche genutzt werden.
Eine Besonderheit ist die Gestaltung des Notizenfeldes innerhalb der Powerpoint-Präsentation: Hier finden sich unter anderem Verweise auf aktuelle Fachliteratur, die zur Vertiefung des Fachwissens geeignet sind.
- Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht (Powerpoint-Datei)
Grundlegende Informationen zur Strukturierung von Unterrichtsstunden mit Hilfe der Basismodelle
Die Informationen zu den Basismodellen beinhalten
- jeweils Übersichten mit den zentralen Handlungskettenschritten zur Strukturierung der Unterrichtsstunden, den speziell zu durchlaufenden Aktionen der Lernenden sowie den antizipierten Lernergebnissen nach Abschluss der durchlaufenen Phasen,
- detaillierte Beschreibungen zu den drei Basismodellen sowie
- ein Übersichtsblatt zum Vergleich.
Diese Materialien dienen dazu, den Fortbildungsteilnehmenden zentrale Informationen an die Hand zu geben, die im Rahmen der Workshopphase des Fortbildungstags beispielsweise arbeitsteilig gelesen werden können.
Sie sind angelehnt an die Broschüre „Lernprozessorientierte Gestaltung von Physikunterricht – Materialien zur Lehrerfortbildung“, die im Kontext des Ganz In Projektes entstanden ist.
Zur Planung einer Unterrichtsstunde liegen für jedes Basismodell Planungsraster vor, die für Notizen genutzt werden können.
- M01 Vergleich der Basismodelle
- M02 Basismodell Lernen durch Eigenerfahrung
- M02_1 Beschreibung Lernen durch Eigenerfahrung
- M03 Basismodell Konzeptbildung
- M03_1 Beschreibung Konzeptbildung
- M04 Basismodell Problemlösen
- M04_1 Beschreibung Problemlösen
- AB1 Planungsraster Lernen durch Eigenerfahrung
- AB2 Planungsraster Konzeptbildung
- AB3 Planungsraster Problemlösen
Hintergrundinformationen zur vertieften Auseinandersetzung
Die Hintergrundinformationen dienen dazu, sich z.B. mit den lernpsychologischen Grundlagen der Basismodelle vertraut zu machen.
Materialien zur Konzeption von Unterrichtsstunden
Das Material zur Konzeption von Unterrichtsstunden kann ebenfalls in der Workshopphase am Fortbildungstag zum Einsatz kommen. Neben grundlegenden Hinweisen werden Anregungen zur Konzeption von Unterrichtsstunden zum Thema „Lose und Feste Rolle“ angeboten. Bei gleichem Thema erfolgt hier eine Festlegung auf unterschiedliche Unterrichtsziele durch die Verwendung des entsprechenden Basismodells.
Aus der Praxis für die Beratung und Fortbildung
Unterrichtsvideos
Die videografierte Unterrichtsstunde ist als Anschauungs-, Orientierungs- oder Reflexionsmedium anzusehen.
Sie zeigt die Strukturiertheit einer Unterrichtsstunde, die durch das konsequente Einhalten der Handlungsschritte des Basismodells Problemlösen zustandekommt.
Beispielaufgaben aus dem Projekt SINUS.NRW
Die Beispielaufgaben aus dem Projekt SINUS NRW beinhalten ausgearbeitete Vorschläge für die Umsetzung der Basismodelle „Lernen durch Eigenerfahrung“ (Die Mehrfachsteckdose) und „Konzeptbildung“ (Der Stromkreis) im konkreten Unterricht. Darin sind sowohl zentrale Schritte in der Planungsphase als auch der Verlauf der einzelnen Handlungskettenschritte im Kontext der von den Schülern und Schülerinnen zu erreichenden Lernziele abgebildet.
Des Weiteren wird ein Leitfaden zur Erstellung von Lernaufgaben angeboten.