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2    Kompetenzbereiche, Inhaltsfelder und Kompetenzerwartungen

Die in den allgemeinen Aufgaben und Zielen des Faches beschriebene übergreifende fachliche Kompetenz wird ausdifferenziert, indem fachspezifische Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder identifiziert und ausgewiesen werden. Dieses analytische Vorgehen erfolgt, um die Strukturierung der fachrelevanten Prozesse einerseits sowie der Gegenstände andererseits transparent zu machen. In den Kompetenzerwartungen werden beide Seiten miteinander verknüpft. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass der gleichzeitige Einsatz von Können und Wissen bei der Bewältigung von Anforderungssituationen eine zentrale Rolle spielt.

Kompetenzbereiche repräsentieren die Grunddimensionen des fachlichen Handelns. Sie dienen dazu, die einzelnen Teiloperationen entlang der fachlichen Kerne zu strukturieren und den Zugriff für die am Lehr-Lernprozess Beteiligten zu verdeutlichen.

Inhaltsfelder systematisieren mit ihren jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten die im Unterricht der gymnasialen Oberstufe verbindlichen und unverzichtbaren Gegenstände und liefern Hinweise für die inhaltliche Ausrichtung des Lehrens und Lernens.

Kompetenzerwartungen führen Prozesse und Gegenstände zusammen und beschreiben die fachlichen Anforderungen und intendierten Lernergebnisse, die auf zwei Stufen bis zum Ende der Sekundarstufe II erreicht werden sollen.

Kompetenzerwartungen

  • beziehen sich auf beobachtbare Handlungen und sind auf die Bewältigung von Anforderungssituationen ausgerichtet,
  • stellen im Sinne von Regelstandards die erwarteten Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten auf einem mittleren Abstraktionsgrad dar,
  • ermöglichen die Darstellung einer Progression vom Anfang bis zum Ende der Sekundarstufe II und zielen auf kumulatives, systematisch vernetztes Lernen,
  • können in Aufgabenstellungen umgesetzt und überprüft werden.

Insgesamt ist der Unterricht in der Sekundarstufe II nicht allein auf das Erreichen der aufgeführten Kompetenzerwartungen beschränkt, sondern soll es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, diese weiter auszubauen und darüber hinausgehende Kompetenzen zu erwerben.

2.1 Kompetenzbereiche und Inhaltsfelder des Faches

Reflektierte psychologische Kompetenz wird durch eine Reihe spezieller und untereinander vernetzter Teilkompetenzen entwickelt, die in die Kompetenzbereiche Sachkompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz und Handlungskompetenz unterschieden werden.

Kompetenzbereiche

  • Sachkompetenz

Grundlage der Entwicklung einer reflektierten psychologischen Kompetenz ist der Erwerb von und der Umgang mit systematischem psychologischen Wissen. Die Sachkompetenz umfasst die Aneignung, die fachsystematische und paradigmatische Einordnung, Anwendung und Vernetzung zentraler psychologischer Inhalte aus den jeweiligen Fachdisziplinen, betrachtet aus der Perspektive der verschiedenen Hauptströmungen oder paradigmatischen Zugänge.

  • Methodenkompetenz

Methodenkompetenz zeigt sich einerseits durch die Beherrschung von Verfahren, die die Informationsbeschaffung bzw. -entnahme, die Aufbereitung, Strukturierung, Analyse und Interpretation psychologischer Sachverhalte ermöglichen. Andererseits gehören zur Methodenkompetenz auch die fachsystematische und paradigmatische Zuordnung, Analyse und Anwendung der vielfältigen fachwissenschaftlichen Methoden empirischer und nicht-empirischer Art. Die Schülerinnen und Schüler lernen unterschiedliche, den jeweiligen Paradigmen zugeordnete Forschungsmethoden kennen. Hierzu gehören u.a. streng quantitative Verfahren, hermeneutische Verfahren, die Aufstellung von experimentellen Designs, Datengewinnung und -auswertung, Feldstudien und Beobachtungen in natürlicher Umgebung sowie die Analyse von Einzelfallstudien.

  • Urteilskompetenz

Urteilskompetenz zeigt sich, wenn die Schülerinnen und Schüler ein durch fachliche Argumente begründetes Urteil formulieren können. Sie nehmen Stellung zu Modellen und Forschungsergebnissen, indem sie sich unter Verwendung von Fachwissen und Fachmethoden begründet positionieren. In der Betrachtung der Sachverhalte aus der Sicht verschiedener Paradigmen erkennen sie die Vielschichtigkeit und Bedingtheit eines Beurteilungsproblems und machen sich eigene Wertmaßstäbe und Beurteilungskriterien bewusst. Werden dabei explizit die aktuellen Einstellungen der eigenen Person zu den jeweiligen psychischen Phänomenen einbezogen, so zeigt sich eine Erweiterung der Urteilskompetenz in Bezug auf das eigene Selbst.

  • Handlungskompetenz

Handlungskompetenz ist die Fähigkeit, erworbene Sach-, Methoden- und Urteilskompetenzen einsetzen zu können. Sie zeigt sich in der Fähigkeit, psychologische Sachverhalte problembezogen und adressatengerecht zu kommunizieren und zu präsentieren. Eine Besonderheit der Auseinandersetzung mit psychologischen Fragestellungen besteht darin, dass der zentrale Gegenstand, das menschliche Erleben und Verhalten, stets individuell verfügbar und präsent ist. Deshalb ist für die Schülerinnen und Schüler der Alltags- und Erfahrungsbezug von zentraler Bedeutung, da alle Kompetenzen auf eigenes oder im Alltag bei anderen erfahrenes Erleben und Verhalten angewendet werden können.

Inhaltsfelder

Kompetenzen sind nicht nur an die Kompetenzbereiche, sondern immer auch an fachliche Inhalte gebunden. Reflektierte psychologische Kompetenz soll deshalb mit Blick auf die nachfolgenden Inhaltsfelder entwickelt werden.

Inhaltsfeld 1: Menschliches Erleben und Verhalten

Im diesem Inhaltsfeld lernen die Schülerinnen und Schüler anhand ausgewählter Beispiele allgemeinen menschlichen Erlebens und Verhaltens die fünf psychologischen Paradigmen zu unterscheiden. Die Schülerinnen und Schüler befassen sich exemplarisch mit den Bereichen Lernen und Gedächtnis, Wahrnehmung sowie automatische und unbewusste Informationsverarbeitungsprozesse aus der Grundlagendisziplin Allgemeine Psychologie. Darüber hinaus lernen sie, die Paradigmen auch zu weiteren Fachdisziplinen in Beziehung zu setzen. Hierbei lernen sie psychische Phänomene aus der Sicht unterschiedlicher psychologischer Erklärungsansätze kennen.

Inhaltsfeld 2: Das Individuum in Interaktion mit anderen

Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht ein Verständnis sozialer Phänomene. Dabei stehen sozialpsychologische Frage- und Problemstellungen im Mittelpunkt. Neben sozialer Wahrnehmung und Einstellung sowie Einstellungsänderung behandeln die Schülerinnen und Schüler Gruppenprozesse und setzen sich mit prosozialem Verhalten und Altruismus aus unterschiedlichen paradigmatischen Sichtweisen auseinander. Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld führt dazu, dass die Schülerinnen und Schüler die Bedeutung situationaler Einflüsse für menschliches Erleben und Verhalten reflektieren.

Inhaltsfeld 3: Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung

Die Auseinandersetzung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht Einsicht in die individuelle Bedingtheit menschlichen Verhaltens und Erlebens. In diesem Kontext unterscheiden die Schülerinnen und Schüler verschiedene paradigmatische Sichtweisen auf die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung. Die Beschäftigung mit unterschiedlichen Persönlichkeitsmodellen soll zu einer kritischen Reflexion dieser Modelle führen. Hierbei werden auch implizite eigene Persönlichkeitstheorien hinterfragt. Zudem setzen sich Schülerinnen und Schüler mit Möglichkeiten und Grenzen persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren auseinander.

Inhaltsfeld 4: Psychische Störungen und Psychotherapie

Dieses Inhaltsfeld ermöglicht Schülerinnen und Schüler einen vertieften Einblick in eine Anwendungsdisziplin der Psychologie. In der Klinischen Psychologie setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Spannungsfeld von Normalität und Abweichung auseinander. Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler sich mit Fragen der Klassifikation und Erklärung psychischer Störungen und Therapieverfahren unter paradigmatischer Perspektive befassen. Dabei können sie gleichermaßen wissenschaftstheoretische und ethische Fragestellungen reflektieren.

Inhaltsfeld 5: Personalmanagement

Die Beschäftigung mit diesem Inhaltsfeld ermöglicht Schülerinnen und Schülern einen Einblick in die für ihre Studien- und Berufswahl bedeutende Anwendungsdisziplin Arbeits- und Organisationspsychologie. Auch hierbei setzen sie sich mit verschiedenen paradigmatischen Blickwinkeln auseinander. Schülerinnen und Schüler lernen neben leistungsdiagnostischen Aspekten auch Verfahren der Personalbeurteilung und -entwicklung kennen.

2.2  Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Einführungsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie am Ende der Einführungsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

  • Sachkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • erläutern den Unterschied zwischen Alltagspsychologie und der Psychologie als Wissenschaft (SK 1),
    • erläutern psychologische Paradigmen auf basalem Niveau (SK 2),
    • unterscheiden die Grundlagendisziplinen und ausgewählte Anwendungsdisziplinen der Psychologie (SK 3),
    • stellen Paradigmen und Disziplinen in ihrer Beziehung zueinander dar (SK 4),
    • erklären ausgewählte psychologische Phänomene aus der Perspektive verschiedener Paradigmen auf einem basalen Niveau (SK 5),
    • erläutern ausgewählte psychologische Inhalte an Beispielen aus verschiedenen Anwendungsbereichen (SK 6),
    • formulieren relevante psychologische Fragestellungen und Hypothesen paradigmengeleitet und im Hinblick auf ein psychisches Phänomen (SK 7),
    • ordnen gewonnene Erkenntnisse nach vorgegebenen Kriterien und setzen sie zunehmend in Beziehung zueinander (SK 8).
  • Methodenkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • analysieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung einzelner Forschungsmethoden (u.a. Experimente) (MK 1),
    • analysieren Forschungsmethoden (Experimente und Untersuchungen) kriteriengeleitet im Hinblick auf Problemstellung, Hypothese, Variablen und deren Operationalisierung, Messverfahren, Ergebnisse und deren Interpretation (MK 2),
    • planen Experimente, führen sie durch und werten sie aus (MK 3),
    • interpretieren einen psychologischen Fachtext oder unterschiedliche Darstellungen psychologischer Untersuchungsergebnisse fachlich angemessen (MK 4),
    • ermitteln unter Anleitung psychologisch relevante Informationen aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten in Nachschlagewerken und Fachliteratur aus Bibliotheken oder aus dem Internet (MK 5),
    • analysieren Fallbeispiele unter Anleitung mithilfe hermeneutischer Verfahren (MK 6).
  • Urteilskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • erörtern psychologische Erklärungsansätze aus der Sicht unterschiedlicher paradigmatischer Zugriffe (UK 1),
    • beurteilen argumentativ eine Position oder einen dargestellten Sachverhalt (UK 2),
    • beurteilen auf basalem Niveau den Erklärungswert psychologischer Modelle (UK 3),
    • beurteilen auf basalem Niveau den Erklärungswert von Forschungsmethoden, insbesondere Experimenten (UK 4).
  • Handlungskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • kommunizieren und präsentieren psychologische Sachverhalte korrekt sowie zunehmend eigenständig und adressatengerecht (HK 1),
    • entwerfen und präsentieren ausgewählte an den Paradigmen orientierte Ansätze von Problemlösungsstrategien in Hinblick auf Alltagsphänomene (HK 2),
    • übertragen vorgegebene Handlungsplanungen auf ausgewählte Anwendungsfelder der Psychologie und präsentieren die Ergebnisse (HK 3),
    • wenden ausgewählte psychologische Gesetzmäßigkeiten und Modelle auf Alltagsphänomene und in einem wissenschaftlichen Praxisfeld an (HK 4).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung des nachfolgenden, für die Einführungsphase obligatorischen Inhaltsfeldes entwickelt werden:

1.) Menschliches Erleben und Verhalten

Bezieht man übergeordnete Kompetenzerwartungen im Bereich der Sach-und Urteilskompetenz sowie die inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Fachdisziplinen und Paradigmen der Psychologie
  • Lernen und Gedächtnis
  • Wahrnehmung
  • Automatische und unbewusste Informationsverarbeitung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beschreiben die fünf psychologischen Paradigmen im Hinblick auf typische Gegenstände, wesentliche Grundannahmen, grundlegenden Forschungsansatz, Menschenbild und Entstehungskontext,
  • unterscheiden zwischen Grundlagen- und Anwendungsdisziplinen,
  • ordnen vorgegebenes Material einem der fünf Paradigmen und einer Disziplin zu,
  • erläutern die wesentlichen Schemata klassischen und operanten Konditionierens und grenzen diese voneinander ab,
  • erläutern die zentralen Aspekte des behavioristischen Paradigmas (u.a. typische Erfassungs- und Erklärungsmuster, wichtige Forscherinnen und Forscher, ideengeschichtlichen Hintergründe, Menschenbild),
  • erklären Beobachtungslernen und stellen es den Konditionierungsarten gegenüber,
  • erläutern eine kognitive Erklärung der Informationsaufnahme und -ver­arbeitung,
  • erläutern neurobiologische Grundlagen des Lernens,
  • erläutern die Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten der Wahrnehmungsorganisation im Hinblick auf Gestaltprinzipien, Gestaltgesetze sowie Wahrnehmungskonstanz,
  • erläutern die Grundprinzipien der ganzheitlichen Psychologie und die Gestaltgesetze im Kontext der Personenwahrnehmung,
  • erläutern Bottom-up- und Top-down-Prozesse sowie den Einfluss von Kontext und Erwartung auf die Wahrnehmung,
  • erläutern das automatische Denken in Schemata aus kognitivistischer Sicht,
  • erläutern das Schichtenmodell (topologisches Modell) nach Freud,
  • analysieren tiefenpsychologische Forschungsmethoden und grenzen sie von den anderen ihnen bekannten Forschungsmethoden ab,
  • vergleichen die Erklärungsansätze der automatischen und unbewussten Informationsverarbeitung mit den Erklärungsansätzen von Wahrnehmung, Lernen und Gedächtnis und erläutern diese ansatzweise in ihrer Bedeutung für die Anwendungsdisziplin Werbepsychologie.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Begrenztheit einer paradigmatischen Zugangsweise,
  • erörtern die Begrenztheit von Lern- und Gedächtnistheorien,
  • beurteilen den psychologischen Wert eines Experiments hinsichtlich der Störvariablen und der Verallgemeinerbarkeit,
  • erörtern die Reichweite von ganzheitlichen Erklärungsansätzen in Bezug auf Wahrnehmungsphänomene,
  • beurteilen den Erklärungswert der von der ganzheitlichen Psychologie favorisierten Forschungsmethode,
  • beurteilen die Forschungsmethoden der Tiefenpsychologie,
  • beurteilen den Erklärungswert von Modellen der Wahrnehmung, des Lernens und des Gedächtnisses sowie der automatischen und unbewussten Informationsverarbeitung im Hinblick auf ausgewählte Beispiele aus der Werbung.

2.3 Kompetenzerwartungen und inhaltliche Schwerpunkte bis zum Ende der Qualifikationsphase

Der Unterricht soll es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie – aufbauend auf der Kompetenzentwicklung in der Einführungsphase – am Ende der Qualifikationsphase über die im Folgenden genannten Kompetenzen verfügen. Dabei werden zunächst übergeordnete Kompetenzerwartungen zu allen Kompetenzbereichen aufgeführt. Während die Methoden- und Handlungskompetenz ausschließlich inhaltsfeldübergreifend angelegt sind, werden die Sachkompetenz sowie die Urteilskompetenz zusätzlich inhaltsfeldbezogen konkretisiert. Die in Klammern beigefügten Kürzel dienen dabei zur Verdeutlichung der Progression der übergeordneten Kompetenzerwartungen über die einzelnen Stufen hinweg (vgl. Anhang).

2.3.1 Grundkurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Grundkurs anzustreben:

  • Sachkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • unterscheiden grundlegend die fünf psychologischen Paradigmen im Hinblick auf typische Gegenstände, typische Erklärungsmuster, wesentliche Grundmodelle, typische Fachtermini und Argumentationsweisen (SK 1),
    • unterscheiden grundlegend die fünf Paradigmen im Hinblick auf typische Forschungsmethoden sowie wichtige Forscherinnen und Forscher als repräsentative Persönlichkeiten (SK 2),
    • unterscheiden grundlegend die fünf Paradigmen im Hinblick auf das Menschenbild und ideengeschichtliche Hintergründe (SK 3),
    • formulieren relevante psychologische Fragestellungen und Hypothesen paradigmengeleitet (SK 4),
    • erläutern ausgewählte psychologische Modelle an Beispielen aus alltäglichen sowie wissenschaftlichen Anwendungsbereichen (SK 5),
    • erklären ausgewählte psychologische Phänomene aus der Perspektive verschiedener Paradigmen und im Kontext entsprechender psychologischer Fachdisziplinen (SK 6),
    • ordnen und systematisieren gewonnene Erkenntnisse (SK 7),
    • analysieren und vergleichen Theorien und Interventionsverfahren anhand von Kriterien auf grundlegendem Niveau (SK 8).

 

  • Methodenkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • interpretieren psychologische Fragestellungen unter Verwendung psychologischer Forschungsmethoden (MK 1),
    • interpretieren zentrale Forschungsmethoden und Tests kriteriengeleitet (MK 2),
    • interpretieren mit unterschiedlichen Forschungsmethoden erworbene Daten auf basalem Niveau (MK 3),
    • interpretieren psychologische Primär- und Sekundärtexte fachlich angemessen (MK 4),
    • stellen Erklärungsmodelle grafisch dar (MK 5),
    • analysieren Testaussagen fachlich angemessen (MK 6),
    • werten exemplarisch oder in Auszügen durchgeführte Persönlichkeitstests aus (MK 7),
    • untersuchen Tests hinsichtlich der Anwendbarkeit der Gütekriterien (MK 8),
    • ermitteln psychologisch relevante Informationen gezielt aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten in Nachschlagewerken und Fachliteratur aus Bibliotheken oder aus dem Internet (MK 9),
    • analysieren Fallbeispiele zunehmend selbstständig mithilfe hermeneutischer Verfahren (MK 10).

 

  • Urteilskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • erörtern auf grundlegendem Niveau die Anwendbarkeit und den Erklärungswert psychologischer Theorien und Modelle im Hinblick auf psychische Phänomene aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Anwendungsfeldern (UK 1),
    • erörtern Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter Aspekte psychologischer Interventionsverfahren (UK 2),
    • beurteilen auf grundlegendem Niveau den Erklärungswert von Forschungsmethoden und weisen die jeweils unterschiedlichen Aussageweiten und Aussagesicherheiten nach (UK 3),
    • erörtern ethische Implikationen psychologischer Forschung und Interventionen auf grundlegendem Niveau (UK 4),
    • erörtern die gesellschaftliche Relevanz der Ergebnisse psychologischer Forschung auf grundlegendem Niveau (UK 5),
    • beurteilen zunehmend eigenständig eine Position oder einen dargestellten Sachverhalt (UK 6).

 

  • Handlungskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler
    • präsentieren psychologische Sachverhalte eigenständig, adressatengerecht und korrekt (HK 1),
    • entwerfen an den Paradigmen orientierte Ansätze von Problemlösungsstrategien für Alltagsphänomene und präsentieren die Ergebnisse (HK 2),
    • entwickeln und präsentieren ausgewählte Aspekte psychologischer Interventionsverfahren (HK 3),
    • entwickeln Problemlösungsansätze für Alltagsphänomene aus ausgewählten wissenschaftlichen Praxisfeldern auf der Basis psychologischer Gesetzmäßigkeiten und Modelle (HK 4).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

2.) Das Individuum in Interaktion mit anderen

3.) Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung

4.) Psychische Störungen und Psychotherapie

5.) Personalmanagement

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

  • Inhaltsfeld 2: Das Individuum in Interaktion mit anderen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Attributionsprozesse
  • Psychologie der Gruppe
  • Prosoziales Verhalten und Altruismus
  • Einstellung und Einstellungsänderung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern das Phänomen der Kausalattribution und des fundamentalen Attributionsfehlers,
  • ordnen grundlegende Elemente der Systemtheorie dem ganzheitlichen Paradigma zu (u.a. Systembegriff, Subsystem, Grenzen, Regeln, Homöostase),
  • unterscheiden Strukturelemente einer Gruppe im Hinblick auf Normen, Rollen, Status und Kohäsion,
  • erläutern Entscheidungsprozesse in Gruppen,
  • erläutern informativen und normativen Einfluss als Hauptfaktoren konformen Verhaltens,
  • erläutern Strukturelemente einer Gruppe und Gruppenprozesse am Beispiel des Stanford-Prison-Experiments,
  • unterscheiden prosoziales Verhalten und Altruismus,
  • erläutern situative Determinanten und kognitive Aspekte anhand von Falldarstellungen und empirischen Untersuchungen von Hilfeverhalten,
  • erklären prosoziales Verhalten kognitiv und evolutionstheoretisch,
  • analysieren Feldexperimente kriterienorientiert,
  • erläutern die drei Komponenten der Einstellung,
  • unterscheiden implizite und explizite Einstellungen,
  • erklären die Entstehung und Änderung von Einstellungen aus unterschiedlichen paradigmatischen Sichtweisen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erörtern kritisch die Grundannahmen von Attributionstheorien,
  • beurteilen die Anwendbarkeit und den Erklärungswert systemtheoretischer und gruppenspezifischer Aspekte für Gruppenprozesse,
  • beurteilen die Wirkungen der Kategorie Geschlecht unter den Aspekten des biologischen Geschlechts, des psychologischen Geschlechts und des sozialen Geschlechts,
  • bewerten ethische Aspekte und Implikationen sozialpsychologischer Experimente,
  • beurteilen die Anwendbarkeit und den Erklärungswert kognitiver und evolutionstheoretischer Erklärungen prosozialen Verhaltens auf grundlegendem Niveau,
  • beurteilen die mit sozialpsychologischen Methoden erworbenen Daten,
  • beurteilen unterschiedliche Möglichkeiten, Einstellungsänderungen zu evozieren.
  • Inhaltsfeld 3: Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Persönlichkeitstheorien
  • Persönlichkeitsdiagnostik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden basale Kriterien anhand derer Persönlichkeitsmodelle analysiert werden können,
  • analysieren kriterienorientiert die tiefenpsychologische Theorie der Persönlichkeit und ihrer Entwicklung nach Freud,
  • erläutern zentrale Merkmale der Psychoanalyse als einen klinischen Anwendungsbereich der tiefenpsychologischen Auffassung,
  • erläutern das behavioristische Menschenbild,
  • analysieren kriterienorientiert eine kognitivistische und eine ganzheitlich-humanistische Persönlichkeitstheorie,
  • erläutern die Gesprächspsychotherapie als klinischen Anwendungsbereich der ganzheitlich-humanistischen Auffassung,
  • erläutern und vergleichen projektive Testverfahren und Persönlichkeitsfragebögen,
  • unterscheiden Testverfahren von anderen persönlichkeitsdiagnosti­schen Verfahren.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Erklärungswert verschiedener Persönlichkeitsmodelle und -theorien,
  • erörtern die Bedingtheit der einzelnen Positionen der Persönlichkeitstheorien aus dem historischen Kontext heraus und begründen ansatzweise eine eigene Position,
  • beurteilen Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren,
  • beurteilen psychologische und populärwissenschaftliche Tests anhand der Gütekriterien sowie mit Blick auf den Anwendungskontext,
  • bewerten aus ethischer Sicht den Einsatz persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren,
  • erörtern die Bedingtheit persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren durch die jeweils zugrunde liegende Persönlichkeitsauffassung und durch die jeweilige paradigmatische Orientierung.
  • Inhaltsfeld 4: Psychische Störungen und Psychotherapie

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Klassifikation und Erklärung von Störungen
  • Therapieverfahren

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden grundlegend verschiedene Normalitätsmodelle,
  • erläutern ausgewählte Störungen anhand des diagnostischen und statistischen Manuals psychischer Störungen (DSM),
  • erläutern Erklärungsansätze zur Entstehung von Störungen aus der Sicht unterschiedlicher Paradigmen,
  • analysieren Störungsbilder anhand von Falldarstellungen mithilfe unterschiedlicher Erklärungsansätze,
  • unterscheiden Kriterien anhand derer psychologische Therapieverfahren analysiert und verglichen werden können (Grundannahmen über psychische Störungen, Therapieziele, Therapiemethoden, Rolle des unbewussten Materials und der Einsicht, Rolle der Therapeutin/des Therapeuten und der Klientin/des Klienten),
  • erläutern grundlegende Aspekte von Verhaltenstherapien (u.a. kognitive Verfahren) kriterienorientiert,
  • erläutern grundlegende Aspekte systemischer Therapie kriterienorientiert,
  • erläutern exemplarisch unterschiedliche Therapiemöglichkeiten eines Störungsbildes aus der Sicht unterschiedlicher Paradigmen,
  • vergleichen die Therapieverfahren mit der Psychoanalyse nach Freud und der Gesprächstherapie nach Rogers auf grundlegendem Niveau.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Anwendbarkeit verschiedener Konstrukte von psychischer Normalität,
  • erörtern die Anwendbarkeit verschiedener Erklärungsmodelle der Entstehung psychischer Störungen auf grundlegendem Niveau,
  • erörtern fallbezogen Möglichkeiten und Grenzen vorgeschlagener Interventionsverfahren auf grundlegendem Niveau,
  • erörtern grundlegende ethische Aspekte und Implikationen psychologischer Therapien.
  • Inhaltsfeld 5: Personalmanagement

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Personalauswahl- und Entwicklung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen Personalmanagement kriteriengeleitet der Anwendungsdisziplin Arbeits- und Organisationspsychologie zu,
  • beschreiben und erläutern Fragebögen und Tests, Arbeitsproben und Assessment Center als grundlegende Verfahren der Personalauswahl und -entwicklung,
  • erläutern die Merkmale von Leistungstests und unterscheiden diese von Persönlichkeitstests.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Leistungstests und grundlegende Verfahren der Personalauswahl und -entwicklung anhand von Gütekriterien sowie mit Blick auf den Anwendungskontext,
  • erörtern ethische Aspekte von Personalauswahl und -entwicklung,
  • erörtern die Relevanz arbeits- und organisationspsychologischer Fragen für die eigene berufliche Zukunft.

2.3.2 Leistungskurs

Die nachfolgenden übergeordneten Kompetenzerwartungen sind im Leistungskurs anzustreben:

  • Sachkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler
    • systematisieren die fünf psychologischen Paradigmen im Hinblick auf typische Gegenstände, typische Erklärungsmuster, wesentliche Grundmodelle, typische Fachtermini und Argumentationsweisen (SK 1),
    • systematisieren die fünf Paradigmen hinsichtlich typischer Forschungsmethoden, wichtiger Forscherinnen und Forscher als repräsentative Persönlichkeiten (SK 2),
    • systematisieren die fünf Paradigmen hinsichtlich des Menschenbildes und der ideengeschichtlichen Hintergründe (SK 3),
    • formulieren relevante psychologische Fragestellungen und Hypothesen paradigmengeleitet sowie im Hinblick auf komplexere psychische Phänomene (SK 4),
    • erläutern psychologische Modelle an Beispielen aus alltäglichen sowie wissenschaftlichen Anwendungsbereichen (SK 5),
    • erklären psychologische Phänomene aus der Perspektive verschiedener Paradigmen und im Kontext entsprechender psychologischer Fachdisziplinen (SK 6),
    • systematisieren gewonnene psychologische Erkenntnisse und stellen diese eigenständig nach fachlichen Kriterien in ihrer Beziehung zueinander dar (SK 7),
    • analysieren vertieft und vergleichen differenziert Theorien und Interventionsverfahren anhand von Kriterien (SK 8).

 

  • Methodenkompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • interpretieren komplexere psychologische Fragestellungen unter Verwendung psychologischer Forschungsmethoden (MK 1),
    • interpretieren Forschungsmethoden sowie Tests kriteriengeleitet (MK 2),
    • interpretieren mit unterschiedlichen Forschungsmethoden erworbene Daten (MK 3),
    • interpretieren komplexere psychologische Primär- und Sekundärtexte fachlich angemessen (MK 4),
    • stellen auch komplexe Erklärungsmodelle grafisch dar (MK 5),
    • entnehmen Informationen aus Testmanualen (MK 6),
    • werten exemplarisch durchgeführte Persönlichkeitstests aus (MK 7),
    • analysieren Testauswertungen (MK 8),
    • ermitteln psychologisch relevante Informationen gezielt aus kontinuierlichen und diskontinuierlichen Texten in Nachschlagewerken und Fachliteratur aus Bibliotheken oder aus dem Internet (MK 9),
    • analysieren Fallbeispiele selbstständig mithilfe hermeneutischer Verfahren (MK 10).
    • interpretieren die Bedeutung von Mittelwert, (Normal-)Verteilung und Standardabweichung (MK 11),

 

  • Urteilskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler

    • beurteilen die Anwendbarkeit und den Erklärungswert psychologischer Theorien und Modelle im Hinblick auf psychische Phänomene aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Anwendungsfeldern (UK 1),
    • erörtern Möglichkeiten und Grenzen ausgewählter psychologischer Interventionsverfahren (UK 2),
    • beurteilen den Erklärungswert von Forschungsmethoden und weisen die jeweils unterschiedlichen Aussageweiten und Aussagesicherheiten nach (UK 3),
    • erörtern ethische Implikationen psychologischer Forschung und Interventionen (UK 4),
    • beurteilen die gesellschaftliche Relevanz der Ergebnisse psychologischer Forschung (UK 5),
    • beurteilen elaboriert eine Position oder einen dargestellten Sachverhalt (UK 6).

 

  • Handlungskompetenz

    Die Schülerinnen und Schüler
    • präsentieren auch komplexere psychologische Sachverhalte eigenständig, adressatengerecht und korrekt (HK 1),
    • entwerfen an den Paradigmen orientierte Problemlösungsstrategien für Alltagsphänomene und präsentieren die Ergebnisse (HK 2),
    • entwickeln und präsentieren Ansätze psychologischer Interventionsverfahren (HK 3),
    • entwickeln und präsentieren differenziertere Problemlöseansätze für Alltagsphänomene aus ausgewählten wissenschaftlichen Praxisfeldern auf der Basis vielfältiger psychologischer Gesetzmäßigkeiten und Modelle (HK 4).

Die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sollen im Rahmen der Behandlung der nachfolgenden, für die Qualifikationsphase obligatorischen Inhaltsfelder entwickelt werden:

2.) Das Individuum in Interaktion mit anderen

3.) Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung

4.) Psychische Störungen und Psychotherapie

5.) Personalmanagement

Bezieht man die übergeordneten Kompetenzerwartungen sowie die unten aufgeführten inhaltlichen Schwerpunkte aufeinander, so ergeben sich die nachfolgenden konkretisierten Kompetenzerwartungen:

 

  • Inhaltsfeld 2: Das Individuum in Interaktion mit anderen

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Attributionsprozesse
  • Psychologie der Gruppe
  • Prosoziales Verhalten und Altruismus
  • Einstellung und Einstellungsänderung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • erläutern das Phänomen der Kausalattribution,
  • beschreiben den Attributionsprozess beeinflussende Fehlurteile und erklären deren Zustandekommen,
  • ordnen grundlegende Elemente der Systemtheorie dem ganzheitlichen Paradigma zu (u.a. Systembegriff, Subsystem, Grenzen, Regeln, Homöostase),
  • unterscheiden Strukturelemente einer Gruppe im Hinblick auf Normen, Rollen, Status und Kohäsion,
  • analysieren Entscheidungsfindung und Deindividuation als zentrale Gruppenprozesse,
  • erläutern informativen und normativen Einfluss als Hauptfaktoren konformen Verhaltens,
  • erläutern Strukturelemente einer Gruppe und Gruppenprozesse am Beispiel des Stanford-Prison-Experiments,
  • erklären anhand der Milgram-Experimente Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen und erklären das Verhalten der Versuchspersonen,
  • unterscheiden informativen und normativen sozialen Einfluss mithilfe grundlegender Experimente,
  • unterscheiden prosoziales Verhalten und Altruismus,
  • erklären prosoziales Verhalten mit kognitiven und evolutionstheoretischen Modellen und Sachzusammenhängen,
  • erläutern die Bedeutung der Empathie für altruistisches Verhalten,
  • analysieren situative Determinanten und kognitive Aspekte von Hilfeleistung anhand von Falldarstellungen und empirischen Untersuchungen,
  • analysieren Feldexperimente kriterienorientiert,
  • erläutern die drei Komponenten der Einstellung,
  • unterscheiden implizite und explizite Einstellungen,
  • erklären die Entstehung und Änderung von Einstellungen aus unterschiedlichen paradigmatischen Sichtweisen.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Aussagekraft und Reichweite von Attributionstheorien,
  • beurteilen die Anwendbarkeit und den Erklärungswert systemtheoretischer und gruppenspezifischer Aspekte für Gruppenprozesse,
  • beurteilen die Wirkungen der Kategorie Geschlecht unter den Aspekten des biologischen Geschlechts, des psychologischen Geschlechts und des sozialen Geschlechts,
  • beurteilen die Reichweite und den Erklärungswert der mit typisch sozialpsychologischen Methoden (u.a. Feldforschung und systematische Beobachtung) erworbenen Daten,
  • beurteilen die Anwendbarkeit und den Erklärungswert kognitiver und evolutionstheoretischer Modelle für die Erklärung prosozialen Verhaltens,
  • erörtern Möglichkeiten zur Förderung prosozialen Verhaltens,
  • beurteilen unterschiedliche Möglichkeiten, Einstellungsänderungen zu evozieren.

 

  • Inhaltsfeld 3: Die menschliche Persönlichkeit und ihre Entwicklung

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Persönlichkeitstheorien
  • Persönlichkeitsdiagnostik

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden Kriterien, anhand derer Persönlichkeitsmodelle analysiert werden können,
  • unterscheiden wesentliche Merkmale von Typenlehren und eigenschaftstheoretischen Persönlichkeitsauffassungen,
  • analysieren kriterienorientiert die tiefenpsychologische Theorie der Persönlichkeit und ihrer Entwicklung nach Freud,
  • erläutern zentrale Merkmale der Psychoanalyse als einen klinischen Anwendungsbereich der tiefenpsychologischen Auffassung,
  • erläutern das behavioristische Menschenbild,
  • analysieren kriterienorientiert eine kognitivistische und eine ganzheitlich-humanistische Persönlichkeitstheorie,
  • erklären die Gesprächspsychotherapie als klinischen Anwendungsbereich der ganzheitlich-humanistischen Auffassung,
  • analysieren Verhaltens- und Falldarstellungen mithilfe unterschiedlicher Persönlichkeitsmodelle,
  • erläutern und vergleichen projektive Testverfahren und Persönlichkeitsfragebögen,
  • unterscheiden Situationsbeobachtungen, Interviews, Erhebung von biographischen Daten und Tests im engeren Sinn als grundlegende persönlichkeitsdiagnostische Verfahren,
  • ordnen unterschiedliche Tests den jeweils zugrunde liegenden Persönlichkeitsvorstellungen und Paradigmen zu,
  • erklären die Testgütekriterien und deren Ermittlungsverfahren.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen den Erklärungswert verschiedener Persönlichkeitsmodelle und -theorien,
  • erörtern die Bedingtheit der Persönlichkeitstheorien aus dem historischen Kontext heraus und bewerten diese,
  • beurteilen Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren,
  • beurteilen psychologische und populärwissenschaftliche Tests anhand der Gütekriterien sowie mit Blick auf den Anwendungskontext,
  • bewerten aus ethischer Sicht den Einsatz persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren,
  • erörtern die Bedingtheit persönlichkeitsdiagnostischer Verfahren durch die jeweils zugrunde liegende Persönlichkeitsauffassung und durch die jeweilige paradigmatische Orientierung.

 

  • Inhaltsfeld 4: Psychische Störungen und Psychotherapie


Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Klassifikation und Erklärung von Störungen
  • Therapieverfahren

Sachkompetenz

Die Schülerinnen und Schüler

  • unterscheiden verschiedene Normalitätsmodelle,
  • erläutern ausgewählte verschiedenartige Störungen anhand des diagnostischen und statistischen Manuals psychischer Störungen (DSM),
  • erläutern Erklärungsansätze zur Entstehung von Störungen aus der Sicht unterschiedlicher Paradigmen,
  • analysieren Störungsbilder anhand von Falldarstellungen mithilfe unterschiedlicher Erklärungsansätze,
  • unterscheiden Kriterien anhand deren psychologische Therapieverfahren analysiert und verglichen werden können (Grundannahmen über psychische Störungen, Therapieziele, Therapiemethoden, Rolle des unbewussten Materials und der Einsicht, Rolle der Therapeutin/des Therapeuten und der Klientin/des Klienten),
  • erläutern Verhaltenstherapien (u.a. kognitive Verfahren) kriterienorientiert,
  • erläutern Aspekte systemischer Therapie kriterienorientiert,
  • erläutern unterschiedliche Therapiemöglichkeiten eines Störungsbildes aus der Sicht unterschiedlicher Paradigmen,
  • vergleichen die Therapieverfahren mit der Psychoanalyse nach Freud und der Gesprächspsychotherapie nach Rogers,
  • vergleichen die klassischen Therapieverfahren mit neuropsychothera­peutischen Aspekten.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen die Anwendbarkeit verschiedener Konstrukte von psychischer Normalität,
  • erörtern Möglichkeiten und Grenzen von Klassifikationssystemen,
  • erörtern die Anwendbarkeit verschiedener Erklärungsmodelle der Entstehung psychischer Störungen,
  • beurteilen die Anwendbarkeit paradigmatisch unterschiedlich ausgerichteter Therapiemethoden bezogen auf ein bestimmtes Störungsbild,
  • erörtern fallbezogen Möglichkeiten und Grenzen vorgeschlagener Interventionsverfahren,
  • erörtern ethische Aspekte und Implikationen psychologischer Therapien.

 

  • Inhaltsfeld 5: Personalmanagement


Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Personalauswahl und -entwicklung

Sachkompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • ordnen Personalmanagement kriteriengeleitet der Anwendungsdisziplin Arbeits- und Organisationspsychologie zu,
  • erläutern und unterscheiden grundlegende Verfahren der Personalauswahl und ‑entwicklung (u.a. Analyse von Bewerbungsunterlagen, Einstellungsinterviews, Fragebögen und Tests, Arbeitsproben, Assessment Center),
  • erläutern die Merkmale von Leistungstests und vergleichen diese mit Persönlichkeitstests,
  • ordnen die Grundannahmen von Leistungstests paradigmatisch zu,
  • analysieren in Auszügen durchgeführte Leistungstests und Übungen aus einem Assessment Center exemplarisch hinsichtlich der Testgütekriterien.

Urteilskompetenz:

Die Schülerinnen und Schüler

  • beurteilen Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Leistungstests und eignungsdiagnostischer Verfahren im Hinblick auf Testgütekriterien und Anwendungskontext,
  • erörtern ethische Aspekte von Personalauswahl und -entwicklung,
  • erörtern die Bedingtheit arbeits- und organisationspsychologischer Fragestellungen durch das jeweils zugrunde liegende Erkenntnisinteresse,
  • erörtern Einflüsse von Geschlechterrollen und -stereotypen auf berufliche Werdegänge,
  • erörtern die Relevanz arbeits- und organisationspsychologischer Fragen für die eigene berufliche Zukunft.
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