Logo Qualitäts- und UnterstützungsAgentur

Startseite Bildungsportal NRW

Orientierungsbereich (Sprungmarken)

  • Brief
  • sitemap_icon

Kreativität

Kreativität ist die individuell ausgeprägte Fähigkeit, die es Schülerinnen und Schülern ermöglicht, durch einen schöpferischen Denk- und Gestaltungsprozess unter Einbezug vorhandenen Wissens und Kompetenzen etwas Neues zu erschaffen, ein gewinnbringendes neues Produkt zu kreieren oder originelle sowie adäquate Lösungen für Probleme zu finden.

Kreative Produkte sind Ergebnisse kreativer Denk- und Schaffensprozesse von Einzelnen oder Gruppen zu kreativen Aufgaben- und Fragestellungen. Im Gegensatz zu eher zufälligen Prozessen, die im Alltag häufig als kreativ bezeichnet werden, erfüllen sie bestimmte Vorgaben und Bewertungskriterien, welche die schulische bzw. sozio-kulturelle Umgebung definiert. 

  • Die Programmierung einer nützlichen App
  • Die Erfindung eines Mikroplastikfilters für die Waschmaschine
  • Die Gestaltung eines Kunstwerks oder einer musikalischen Komposition
  • Das Verfassen eines kreativen Textes
  • Eine selbst gestaltete Tanz-Choreografie
  • ...

In der Begabungspädagogik und Lernpsychologie gibt es weitere Definitionen von Kreativität. 

In der Begabungspädagogik und Lernpsychologie gilt Kreativität als

  • ein Begabungsfaktor, der es ermöglicht, dass Schülerinnen und Schüler Leistungen in bestimmten Bereichen erbringen (im abstrakten Denken, in sozialen Beziehungen, in der Technik und in Fachdisziplinen) sowie als
  • höchste mögliche Denkleistung.

Relevanz für die Praxis der individuellen Förderung

Das tiefe Eintauchen in eine kreative Tätigkeit bewirkt bei einigen Schülerinnen und Schülern eine besondere Zufriedenheit während des Denk- und Schaffensprozesses sowie mit Blick auf die selbst hervorgebrachte Leistung. Durch komplexere kreative Aufgaben- und Fragestellungen entwickeln Schülerinnen und Schüler neben kreativen Potenzialen weitere relevante Fertigkeiten und Kompetenzen. 

Beispiele für solche kreativen Potenziale und Kompetenzen sind etwa

  • selbstständig zu denken und begründet zu handeln,
  • Querverbindungen zwischen altem und neuem Wissen bzw. bekannten und neuen inhaltlichen Zusammenhängen herzustellen,
  • komplexe Denk- und Arbeitsprozesse selbst zu gestalten,
  • neue Gedankengänge und Perspektiven zuzulassen, 
  • originelle, außergewöhnliche und gewinnbringende Ergebnisse zu entwickeln,
  • unterschiedliche Ergebnisse und Produkte zu respektieren,
  • sich mit Hingabe und Konzentration einem Thema zu widmen,
  • Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft zu zeigen,
  • Mut und Optimismus zu haben,
  • Empathie zu empfinden,
  • Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit einzubringen.

Da Kreativität eine besondere Stärke sowohl im persönlichen Leben der Menschen als auch in sozialen, ökonomischen und globalen Kontexten ist und die Herausforderungen der Zukunft sich durch kreative Köpfe besser bewältigen lassen, ist die Förderung der Kreativität aller Schülerinnen und Schüler eine relevante Aufgabe in allen Schulen.

Lehrerinnen und Lehrer fördern Kreativität gezielt, indem sie...

  • verschiedene, sinnvolle Lösungen akzeptieren,
  • offene Unterrichts- und Lernformen einsetzen,
  • Schülerinnen und Schüer kreative Arbeitstechniken und Methoden üben lassen. 

Literaturhinweise

Cziksentmihalyi (1997). Die kreative Persönlichkeit. In M. Czikzentmihalyi (Hrsg.), Kreativität (S. 80-115). Stuttgart: Klett-Cotta.

Czikszentmihalyi (1997). Flow und Kreativität: Wie Sie Ihre Grenzen überwinden und das Unmögliche schaffen. Stuttgart: Klett-Cotta. 4. Aufl.

Urban, K. (2004): Kreativität. Herausforderung für Schule, Wissenschaft und Gesellschaft. Münster: LIT.

Zum Seitenanfang

© 2024 Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule