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Mögliche Lesestrategien[1]

Die Lernstandserhebungen der letzten Jahre belegen, dass viele unserer Schülerinnen und Schüler im Bereich „Leseverstehen” erhebliche Defizite aufweisen, die es ihnen schwer machen, auch nur Kompetenzniveau I zu erreichen. Offensichtlich sind diese Defizite nicht kurzfristig zu beheben, wie die gescheiterten Versuche einer allzu eindimensionalen Vorbereitung der Lernenden auf Tests und Testformate belegen. Erforderlich ist es vielmehr, entsprechende Lernprozesse über längere Zeit hin breiter und kontinuierlich anzulegen. Die didaktischen Diskussionen der letzten Jahre heben immer wieder hervor, welchen bedeutenden Beitrag die Verfügung über Strategien für die Ausbildung von Kompetenzen in allen Lern- und Lebensbereichen leistet. So kann auch Lesekompetenz nur in einem langfristig und systematisch geplanten Prozess vermittelt werden, in dem der Erwerb und die eigenständige Anwendung von Lesestrategien ihren zentralen Ort haben. Eine kurzschlüssige Gleichsetzung von Lern- und Leistungsaufgaben i. S. des oben angesprochenen „teaching to the test” dürfte dabei die Entwicklung eher behindern als fördern. Gerade eine Arbeit mit den Lernenden, die deren Selbstständigkeit im Bereich des Leseverstehens zum Ziel hat, erfordert vor allem Motivation. Einübung und Aneignung bestimmter Techniken, Methoden oder Strategien sind das - wenn auch unverzichtbare - Gerüst des Lernens. Wesentlich sind „Wissen, Können, Motivbildung und Wollen, Denken und Empfinden, Einstellungen und Vorgehensweisen“ (Rudolf Steffens: Gelesen heißt noch nicht verstanden. In: Forum Schule. Soest: Landesinstitut für Schule und Weiterbildung, März 2002, S. 24). Sie sind Voraussetzung und Ziel zugleich.

Das Folgende zielt auf das genannte "Gerüst" ab. Es werden exemplarisch zwei Strategien und eine Unterrichtsmethode zur Anwendung vorgestellt, an denen sich ein langfristig konzipierter Deutschunterricht zur Förderung des Leseverstehens orientieren kann.

An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass es sich lediglich um Beispiele für Strategien und Methoden handelt. In den gängigen Schulbüchern der verschiedenen Verlage finden sich ähnliche Strategien und Methoden, die ebenso verwendet werden können.

Unabhängig von dem Weg, für den sich die Fachkonferenz entscheidet, sei hier eindringlich auf die Notwendigkeit einer Kooperation mit anderen Fächern hingewiesen: Absprachen über die zu vermittelnden Lesestrategien, über fachspezifische Inhalte und die passenden Unterrichtsmethoden fördern effizientes Lernen bei unseren Schülerinnen und Schülern.

[1] Die Begriffe „Strategie“, „Technik“ und „Methode“ werden in der didaktischen Literatur häufig synonym verwendet.

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