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Diskontinuierliche Texte

Unter dem Begriff „diskontinuierliche Texte“, auch "nicht-lineare Texte", werden u.a. Diagramme, Tabellen, Schaubilder und schematische Darstellungen zusammengefasst. Ihre Funktion ist es, Informationen prägnant und übersichtlich darzustellen. Sie ermöglichen es, das Zentrale schnell zu erkennen, zu ermitteln und im Verbund mit vielen anderen Informationen zügig betrachten zu können. Die gebotenen Informationen können auf diese Weise in konzentrierter Form genutzt, gesammelt, sortiert, interpretiert und weiterverwendet werden.

Diskontinuierliche Texte können für sich allein stehen, häufig werden sie allerdings genutzt, um kontinuierliche Texte zu ergänzen. Die Auseinandersetzung mit diskontinuierlichen Texten hat in der Schule u.a. in den Naturwissenschaften, aber auch in Fächern wie Politik, Geographie und Geschichte – fachimmanent bedingt – seit Langem einen festen Platz. Im außerschulischen Bereich begegnen Texte dieser Art Schülerinnen und Schülern in Form von Fahrplänen, in Zeitschriften und Zeitungen, im Internet und im Fernsehen, z. B. bei Nachrichtensendungen.

Teil der Lesekompetenz ist es, auch diskontinuierliche Texte zu verstehen und zu bewerten. Unter Lesekompetenz wird somit nicht nur die Fähigkeit, schriftliche Texte zu verstehen, gefasst, sondern auch das Lesen und Verstehen der piktoralen Informationen, die in Form von Bildern, Diagrammen, Tabellen etc. auftreten.[1]

Um diskontinuierliche Texte verstehen zu können, müssen die Schülerinnen und Schülern in der Lage sein, den dargestellten Sachverhalt, d.h. Inhalte, Strukturen und Entwicklungen zu erkennen und ihre Erkenntnisse sprachlich korrekt umzusetzen, um sie dann in Form eines kontinuierlichen Textes zu verbalisieren.[2] Diagramme und Tabellen können allerdings – anders als Bilder – aufgrund ihrer besonderen Form nicht ausschließlich durch den Rückgriff auf kognitive Schemata der alltäglichen Wahrnehmung verstanden werden. Die Fähigkeit zum Verstehen von Diagrammen ist deshalb eine Kulturtechnik, die erlernt werden muss.[3]

Gemäß den KPL Deutsch sollen die Schülerinnen und Schüler nach der Jahrgangsstufe 7/8 im Bereich „Lesen – Umgang mit  Texten und Medien“ über folgende Kompetenz verfügen: „Sie untersuchen und bewerten Sachtexte, Bilder und diskontinuierliche Texte im Hinblick auf Intention, Funktion und Wirkung.“ (KLP 3.3.3)

Dazu bietet es sich an, den Umgang mit Tabellen bereits in der Klasse 5 zu trainieren, um bereits vorhandenes Wissen aus der Grundschule zu reaktivieren und im Sinne des kumulativen Lernens zu nutzen. Dabei ist ebenso eine Kooperation mit anderen Fächern im Sinne des sprachsensiblen Fachunterrichts sinnvoll, wenn es um das Anwenden, Trainieren und Weiterentwickeln vorhandener Kompetenzen im diskontinuierlichen Textbereich geht.

Strategien im Umgang mit diskontinuierlichen Texten werden am Beispiel von Tabellen und Schaubildern vorgestellt.

[1] Vgl. Schnotz, Wolfgang / Dutke, Stefan: Kognitionspsychologische Grundlagen der Lesekompetenz. In: Schiefle, Ulrich / Artelt, Cordula / Schneider, Wolfgang / Stanat, Petra (Hrsg.): Struktur, Entwicklung und Förderung der Lesekompetenz. Vertiefende Analyse im Rahmen von PISA 2000. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften 2004. S. 64

[2] Vgl. Raczkowsky, Bernd: Anregungen um Umgang mit diskontinuierlichen Texten. In: Gaiser, Gottlieb / Münchenbach, Siegfried (Hrsg.): Leselust dank Lesekompetenz. Leseerziehung als fächerübergreifende Aufgabe. Donauwörth: Auer 2006, S. 199.

[3] Vgl. Schnotz/Dutke 2004, S. 64

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