Planungshinweise "Energie, Leistung, Wirkungsgrad" (Klasse 9/10)
„Energie-Leistung-Wirkungsgrad“ – Darstellung einer Planung mit Impulsen zur Binnendifferenzierung / zum zieldifferenten Lernen (Inhaltsfeld 9 der zweiten Progressionsstufe: Energie, Leistung, Wirkungsgrad (Klasse 9/10)
(Kernlehrplan für die Gesamtschule – Sekundarstufe I)
Zielsetzung
Im naturwissenschaftlichen Unterricht ist der Prozess der Erkenntnisgewinnung von zentraler Bedeutung. Dabei erwerben die Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, mit denen sie naturwissenschaftliche Phänomene selbstständig untersuchen und mit Hilfe von Modellen und physikalischen Konzepten erklären können.
Aufbauend auf ersten Erfahrungen mit Kräften, ihren Ursachen und ihrer Wirkung ist eine wesentliche Zielsetzung in diesem Unterrichtsvorhaben die gezielte Erkundung von natürlichen und technischen Phänomenen im Zusammenhang mit Werkzeugen und deren Nutzung. Mit einfachen Mitteln können die mechanischen Geräte weiter erkundet werden. Wichtig ist die fachliche Einordnung der Werkzeuge in die fachlichen Konzepte zu Kräften und mechanischen Energieformen. Dementsprechend knüpft der Unterricht eng an Erfahrungen aus dem Alltag an, die bei Individuen sehr unterschiedlich sein können. Über eine Auseinandersetzung mit diesen und weiteren Erfahrungen lassen sich altersgemäße physikalische Konzepte und Vorstellungen entwickeln oder weiter ausbauen sowie Elemente des naturwissenschaftlichen Arbeitens weiter einüben.
Die Thematik „Werkzeuge“ im Unterricht der Jahrgangsstufen 9 oder 10 ist in diesem Sinne prototypisch, weil sie deutliche Bezüge zur Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler herstellt und den Übergang von subjektiver Empfindung zu objektiven Verfahren der Physik deutlich werden lässt. Nicht zuletzt deshalb ist sie schulformübergreifend bedeutsam.
Das Unterrichtsvorhaben wird hinsichtlich der vier zentralen Fragestellungen in vier Lernstrukturgittern aufgespannt. Das Lernstrukturgitter wird jeweils durch zwei Achsen bestimmt, die ein Aufspannen des Themas zum einen hinsichtlich sachstruktureller Komplexität (Sachstruktur) und zum anderen hinsichtlich der Komplexität kognitiver Lernprozesse (Tätigkeitsstruktur) ermöglicht.
Neben den Kompetenzerwartungen des Bildungsganges Gesamtschule sind mit Blick auf das zieldifferente Lernen Kompetenzerwartungen des Bildungsganges Hauptschule bzw. Grundschule berücksichtigt. Diese kommen insbesondere in den hellblau und dunkelblau hinterlegten Feldern zum Tragen.
„Inklusiver Fachunterricht unterbreitet fachbezogene Bildungsangebote für alle Schülerinnen und Schüler und ermöglicht individuelle Lernfortschritte und subjektiv sinnvolle Teilhabe an gemeinschaftlich erlebten Unterrichtsangeboten.“ (Musenberg/Riegert 2015, S.24)
Die differenzierte Unterrichtsgestaltung setzt fachdidaktische Ansprüche des Unterrichtsfaches in Beziehung zu individuellen Kenntnissen, Kompetenzen, Perspektiven und Interessen. (ebd.) Mögliche Entwicklungschancen werden markiert, die -abhängig vom Lern- und Entwicklungsplan der Schülerinnen und Schüler- individuelle Berücksichtigung für Einzelne oder Gruppen finden können.
Eine Konkretisierung bezüglich der Verknüpfung von fachlichen Kompetenzerwartungen und Entwicklungschancen erfolgt durch Absprachen zwischen der Fachlehrkraft und der Förderschullehrkraft. Die Entscheidung, ob die Entwicklungschancen im Klassenunterricht oder in speziellen Fördersettings (Kleingruppen- oder Einzelförderung) in ausreichendem Maß zum Tragen kommen können, kann ebenfalls nur in Abhängigkeit vom Lern- und Entwicklungsprofil einer Schülerin/eines Schülers sowie den organisatorischen Gegebenheiten der jeweiligen Schule getroffen werden.
Unabhängig von der Fragestellung der zieldifferenten Bildungsgänge spielt auch im Gemeinsamen Lernen die Unterstützung zielgleich geförderter Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf durch Nachteilsausgleich eine Rolle.