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Arbeitsbereiche

Schulsozialarbeit ist ein heterogenes Arbeitsfeld. Sie findet in allgemeinen und besonderen Arbeitsfeldern in Schule statt. Stephanie Haupt schreibt: „Zur zielgerichteten, passgenauen und in den Schulalltag realistisch zu integrierenden Unterstützung hält sie unterschiedliche Angebote bereit.“ (Haupt, 2013, S. 22). Die spezifischen Schwerpunkte für die Arbeit der Fachkräfte für Schulsozialarbeit vor Ort werden in Gesprächen mit allen Beteiligten geklärt. So entsteht ein schulstandortspezifisches und passgenaues Leistungs- und Präventionsangebot.

In NRW werden Kommunale Koordinierungsstellen für Schulsozialarbeit eingerichtet, um die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Jugendhilfe und Schule zu unterstützen. Als Arbeitshilfe wurde ein Tätigkeitsprofil (PDF 178 KB) vom Arbeitskreis kommunale, trägerübergreifende Koordinierungsstellen Schulsozialarbeit NRW im Jahr 2022 erstellt.

Zu den allgemeinen Handlungsfeldern der Schulsozialarbeit gehören:

Beratung und Einzelfallhilfe

Beratung und Einzelfallhilfe ist eine Kernaufgabe der Schulsozialarbeit. „Beratung ist im Verlauf der Zeit zu einer Unterstützungsform in psychosozialen, sozialen, psychologischen und pädagogischen Berufsfeldern geworden, in denen Fachkräfte in unterschiedlichen Aufgabenbereichen ihr professionelles Handeln einsetzen.“ (Just, 2016, S. 112).

Die sozialpädagogische Beratung in Schule arbeitet systemisch, lebenswelt- und ressourcenorientiert. Ihre Beratungskompetenz basiert auf dem Theorie-, Methoden- Kooperations- und Systemwissen von Jugendhilfe und Schule. Die systemische Beratung kann als häufig angewendete Beratungsmethode in der Schulsozialarbeit hervorgehoben werden. „Systemische Praxis ist die Nutzung systemischen Denkens für den professionellen Umgang mit Menschen bei der Linderung, Bewältigung, Klärung oder Auflösung ihrer persönlichen, zwischenmenschlichen und organisatorischen Probleme (Ludewig, 2009, S. 16; zitiert in: Just, 2016, S. 167).

Die sozialpädagogische Beratung spiegelt sich in verschiedenen Beratungsformen wider.

Die Schulsozialarbeit ist zudem Mitglied im Schulischen Team für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention.

Arbeit im Ganztag

Offene Angebote in den Mittagspausen oder Arbeitsgemeinschaften ergänzen den Schulalltag. Schulsozialarbeit ergänzt den schulischen Bildungsauftrag durch Angebote des informellen Lernens. So stärkt Schulsozialarbeit die Angebotsvielfalt und Vernetzung mit dem Unterricht durch ihr professionelles Wissen über die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen und durch die Gestaltung von offenen Räumen.

Schulsozialarbeit kann mit bildungsrelevanten Institutionen aus dem Sozialraum vernetzen und so die Angebotspalette einer Schule erweitern und koordinieren.

Vertiefte Informationen zum Themenbereich „Ganztag in der Schule“ bietet die Website der QUA-LiS.

Projektarbeit

Schulsozialarbeit unterstützt unterrichtliche Projekte bzw. Themen. Projekte zur Sexualpädagogik und Suchtprävention sind häufig in unterrichtliche Strukturen eingebunden und ergänzen den ganzheitlichen Bildungsauftrag von Schule. Fachkräfte der Schulsozialarbeit bieten dazu ergänzende Programme an. Zudem vernetzen sie sich mit bildungsrelevanten Anbietern aus dem Sozialraum.

Weitere Projektschwerpunkte sind Programme zum Demokratie lernen, Aufbau und Qualifizierung der Peer-Group Education, Organisation und Leitung von Mediationsgruppen und Angebote zur Lebens-, Berufswahl- und Studienwahlorientierung.

Kooperation mit bildungsrelevanten Partnern

Ziel der Schulsozialarbeit ist es, die Lebensbedingungen für Kinder und Jugendliche positiv und Schule als Lern- und Lebensort zu gestalten. Die Schule und damit auch die Schulsozialarbeit baut dazu aktiv ein inner- und außerschulisches Beratungsnetzwerk auf.

Im Umfeld der Schule gibt es eine Vielzahl an bildungsrelevanten Institutionen, die den Bildungs- und Entwicklungsprozess der Kinder und Jugendlichen maßgeblich mit fördern. Sportvereine, Einrichtungen aus Kultur, Wirtschaft, Wissenschaft, aus der freien und öffentlichen Kinder- und Jugendarbeit, Beratungsstellen, Jugend- und Familienzentren, Musikschulen, Kirchen- und Glaubensgemeinden und andere Schulen sind hier beispielhaft aufgeführt.

Die Schulsozialarbeit ist aktiv vernetzt mit Orten des Sozialraums der Schülerinnen und Schüler, mit Arbeitskreisen und Qualitätszirkeln im regionalen Raum und nimmt an Fachtreffen der Sozialen Arbeit teil.

Zur Unterstützung und Förderung der Kinder und Jugendlichen sind ebenso die Kontakte zur Jugendhilfe, zu Psychologie, Medizin und den örtlichen Ämtern bedeutsam. Schulsozialarbeit erleichtert den Weg zu Beratungsstellen, zum Jugendamt oder zur Schulpsychologie.

Rolle der Schulsozialarbeit in der Schulentwicklung

Schulsozialarbeit ist eine umfassende Querschnittsaufgabe in Schule. Schulsozialarbeit trägt „zur allgemeinen Schulentwicklung bei und erhebt sich darüber hinaus in der Funktion eines Kommunikationselements gleichzeitig selbst zu einem Subsystem von Schulentwicklung.“ (vgl. Schmidtchen, 2005, S. 111)

Im Referenzrahmen Schulqualität NRW wird Schulentwicklung als „Einheit von Unterrichts-, Organisations- und Personalentwicklung gesehen, die systematisch aufeinander bezogen werden“ (Aufschließende Aussage bei Kriterium 4.7.1).

Aspekte der Schulsozialarbeit in der Schulentwicklung:

Mitarbeit im Schulischen Team für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention

Das im Rahmen des schuleigenen Beratungskonzepts gebildete Team für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention (vgl. BASS 12-21 Nr. 4 „Beratungstätigkeiten von Lehrerinnen und Lehrern in der Schule“) hat beim Krisenmanagement eine besondere Bedeutung. Aufgrund ihrer Qualifikation sind die Fachkräfte für Schulsozialarbeit im Regelfall Mitglieder dieses Teams. Ein Ziel ist auch die konzeptionelle Vernetzung der innerschulischen Präventions- und Reaktionskette.

Weitere Informationen zum Schulischen Team für Beratung, Gewaltprävention und Krisenintervention finden Sie hier

Prävention

Die Prävention ist ein Bereich der sich durch alle Bereiche der schulischen Arbeit zieht und gleichzeitig in bestimmten Projekten oder Anlässen besonders zum Ausdruck kommt. Die Fachkraft für Schulsozialarbeit kann hier im Rahmen des schulspezifischen Konzeptes zur Beratung und Prävention eingebunden werden und als Teil eines multiprofessionell aufgestellten Teams agieren.

weitere Informationen

  • LWL-Landesjugendamt (2015): Positionspapier Schulsozialarbeit (PDF, 328 KB). Schulsozialarbeit: Eigenständiges Handlungsfeld an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule. Ziele, Rahmenbedingungen und aktuelle Herausforderungen; Münster: Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
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