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Kompetenzbereiche

Kompetenzbereiche

Zur Einordnung der Kompetenzbereiche des Lehrplans werden in diesem Angebot zunächst grundlegende Informationen zu den Themen „Kompetenzorientierung“ und „Gute Lernaufgaben“ angeboten, die durch Ausführungen zu allen Bereichen des Lehrplans Englisch Primarstufe 2021 ergänzt werden.

Kompetenzorientierung

„Die individuelle Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler steht im Zentrum der Planung und Gestaltung der Lehr- und Lernprozesse.“ (QUA-LiS NRW , Dimension 2.2.1.)

Die Kompetenzorientierung nimmt neben der Ergebnis- und Standardorientierung eine Schlüsselstellung ein, da sie sich grundlegend auf die Gestaltung des Unterrichts und des Lehrens und Lernens auswirkt (vgl. ebd.). In den Mittelpunkt rückt die individuelle Lernentwicklung jeder Schülerin und jedes Schülers.

Kompetenzorientierung zeigt folgende Merkmale auf:

  • „Das Lehren und Lernen orientiert sich an einem umfassenden und ganzheitlichen Kompetenzbegriff, der Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten sowie Motivation, Haltungen und Bereitschaften umfasst.
  • Die pädagogisch-didaktische und methodische Planung orientiert sich an den zu entwickelnden und den von den Schülerinnen und Schülern bereits erreichten Kompetenzen.
  • Kurzfristige Lernziele werden zu längerfristigem Kompetenzaufbau verbunden und im Prozess immer wieder kumulativ hinsichtlich des individuellen Kompetenzaufbaus angepasst.
  • Die Lehrkräfte fühlen sich für die Kompetenzentwicklung und die erreichten Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler verantwortlich.
  • Schülerinnen und Schüler sind über die Ziele, ihre Lernschritte und ihren bereits erreichten Lernstand so informiert, dass sie Mitverantwortung für ihre Lernprozesse und Ergebnisse übernehmen können.
  • Schülerinnen und Schüler werden systematisch unterstützt, ihr Lernen aktiv zu gestalten, ihre Lernprozesse einzuschätzen und Lernstrategien zu entwickeln.
  • Lehrkräfte verstehen sich als »Evaluierende« und »Aktivierende« der unterrichtlichen Lernprozesse.
  • Die verschiedenen Perspektiven auf die Kompetenzentwicklung aller Schülerinnen und Schüler werden systematisch in Teams ausgetauscht.
  • Zur Unterstützung der Kompetenzentwicklung werden zunehmend die Möglichkeiten digitaler Medien erschlossen und adressatenbezogen genutzt.“ (ebd.)

„Kompetenzorientierter Unterricht ist dadurch gekennzeichnet, dass

  • handlungs- und anwendungsorientiert gelernt wird (…)
  • klar und deutlich erkennbar ist, was gelernt werden soll
  • die Lernangebote zu grundlegenden Einsichten führen (…)
  • der Wissenszuwachs systematisch aufbaut, vernetzt, nachhaltig und anschlussfähig wird (…)
  • Selbstreflexion entwickelt wird (…)
  • allgemeine Kompetenzen (Methoden- und Sozialkompetenz) implizit entwickelt werden (…)
  • die Lernenden Lernerfahrungen machen, die über den Unterricht hinaus reichen und eine Bedeutung für sie haben.“ (MSW NRW 2008, S. 13)

Schülerinnen und Schüler sind in einem Fach kompetent, "wenn sie

  • über Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Lösen von Problemen verfügen
  • auf vorhandenes Wissen zurückgreifen bzw. sich das notwendige Wissen beschaffen
  • zentrale fachliche Zusammenhänge verstehen
  • angemessene Handlungsentscheidungen treffen
  • Lerngelegenheiten nutzen
  • motiviert sind, ihre Kompetenzen auch in Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen.“ (ebd. S. 9)

Der Lehrplan Englisch Primarstufe NRW (MSB NRW 2021) definiert konkrete Kompetenzerwartungen für die Bereiche

„Die Entwicklung der für das Fach Englisch angestrebten Kompetenzen erfolgt durch die Vermittlung grundlegender fachlicher Prozesse und Inhalte“ (MSB NRW 2021, S. 40), die den oben genannten „untereinander vernetzten Bereichen zugeordnet werden können.“ (ebd.)

Die Kompetenzen „beschreiben die Fähigkeiten, Bereitschaften und Verhaltensweisen, die Schülerinnen und Schüler in der aktiven Auseinandersetzung mit fachlichen Inhalten und den zugrunde liegenden Wissensbestände in einem Fach erwerben können. Fachbezogene Kompetenzen erfahren durch die fachspezifischen Inhalte, Methoden und didaktischen Konzepte jeweils spezifische Ausprägungen und Konturierungen. [...] Über geeignete Aufgabenstellungen können Schülerinnen und Schüler ihr fachliches Wissen vertiefen und die intendierten Kompetenzen als Resultat von Lernprozessen erwerben.“ (MSW NRW 2008, S. 13)

Literatur

Gute Lernaufgaben

„Herausfordernde und motivierende Lernaufgaben (Task-based language learning) nehmen Rücksicht auf die Heterogenität der Lerngruppe, indem Lernprozesse nicht an einem mittleren Anforderungsniveau ausgerichtet ablaufen, sondern eine individuelle Bearbeitung in allen drei Anforderungsbereichen (Imitation, Reproduktion, Konstruktion) ermöglichen und bedeutsame Kommunikationssituationen im Vordergrund stehen, wie z.B. Dialoge in konkreten Situationen konstruieren, über eigene Vorlieben, Interessen, Bedürfnisse sprechen und schreiben, Anwendungssituationen für gelernten Wortschatz schaffen.“ (MSB NRW 2021a, S. 36)

  • Gute Lernaufgaben unterstützen die Schülerinnen und Schüler in ihrem individuellen Lernprozess und zielen auf eigenständige, produktive Lösungen ab.
  • Gute Lernaufgaben bieten den Lernenden durch offene Aufgabenstellungen eine individuelle, kreative Herangehensweise und ermöglichen durch Materialunterstützung sowie mediale und personelle Unterstützung für alle Lernenden weitgehend selbstständige Lernaktivitäten.
  • Das Ziel einer guten Lernaufgabe ist, zu einem inhaltlich sinnvollen, individuellen Ergebnis zu kommen und dabei die Fremdsprache zu verwenden. Besonders die Anwendung von bekannten und individuellen Wörtern und Satzstrukturen in authentischen Sprachhandlungssituationen steht im Vordergrund (z. B. beim Thema food and drink kann die Anwendung durch einen von den Kindern erstellten Dialog im Restaurant stattfinden).

Anforderungsbereiche im Fach Englisch:

AB 1: Imitation, Reproduktion und Wiedererkennen

AB 2: Reproduktion und erste Konstruktionsversuche und Erkennen von Zusammenhängen

AB 3: zunehmend eigenständige Konstruktion

Beispiele für die praktische Umsetzung der Anforderungsbereiche finden sich in den Beispielen für gute Lernaufgaben.

Kriterien für gute Lernaufgaben:

  • tragen der Kompetenzorientierung Rechnung sind herausfordernd und bedeutsam (challenging and meaningful)
  • sichern und vertiefen Gelerntes und schaffen die Möglichkeit, es mit neuen Inhalten sinnvoll zu verknüpfen
  • knüpfen an bereits vorhandenen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler an und bieten diesen somit die Chance zu erfahren, dass sie etwas können
  • eröffnen den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihren individuellen Voraussetzungen und Neigungen entsprechend - ggf. auch unerwartete - Ergebnisse zu erarbeiten
  • regen zur Reflexion über individuelle Lernprozesse und Lösungswege an und stärken das Bewusstheit für die eigene Leistung (Selbsteinschätzung)

Sie ermöglichen, fordern und fördern

Weiterführende Informationen zu Differenzierung, Reflexion und Feedback, Aufgabenorientierung sowie Fehlertoleranz befinden sich unter Unterrichtsgestaltung.

Beispiele für gute Lernaufgaben sind in den Praktischen Unterrichtsanregungen hinterlegt.

Literatur

Bereiche des Lehrplans

„Die Entwicklung der für das Fach Englisch angestrebten Kompetenzen erfolgt durch die Vermittlung grundlegender fachlicher Prozesse und Inhalte, die den folgenden untereinander vernetzten Bereichen zugeordnet werden können. Bei der Planung und Durchführung des Unterrichts wirken die Bereiche in der Gestaltung komplexer Lernsituationen integrativ zusammen.“(MSB NRW 2021, S.40)

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