Logo Qualitäts- und UnterstützungsAgentur

Startseite Bildungsportal NRW

Orientierungsbereich (Sprungmarken)

  • Brief
  • sitemap_icon

Kompetenzbereich II: Sozialkompetenz (Konfliktverhalten)

Auswertung der Matrix - Fallbeispiel Ben: Förderschwerpunkte

Kompetenzbereiche:

II. Sozial­kompetenz

Konfliktverhalten

externalisierend

Stufe:

1

Begründung:

Konflikte werden mit verbaler und körperlicher Gewalt gelöst, Handlungsalternativen können kaum benannt werden.

Förderziel(e):

Alternative Lösungsmöglichkeiten werden in Klärungsgesprächen benannt und in Ansätzen angewandt.

Fördermaßnahme(n):

  • Einzelförderung durch die Jugendhilfe: Lösungsmöglichkeiten für Konflikte werden gesammelt und verschriftlicht, in Rollenspielen werden erarbeitete Handlungsmöglichkeiten trainiert
  • In Klärungsgesprächen wird aus dem Katalog nach einer passenden Lösungsstrategie gesucht
  • Lob und positive Verstärkung
  • Spiegeln von Verhalten und Empfindungen

Kind am Wasser

Förderziel: Benennung von alternativen Lösungsmöglichkeiten

Methode: Klärungsgespräche in Einzelförderung

Beispiele für Ben:

Ben erhält regelmäßig Einzelförderung durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendhilfe. Hier erlernt er Techniken für Konfliktlösungen und „packt seinen Handwerkskoffer“, um in der Realsituation angemessen handlungsfähig zu werden.

  • Als „Trockenübung“ werden unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten für Konflikte besprochen, verschriftlicht und in einer Art Katalog gesammelt.
  • Ben trainiert die erarbeiteten Handlungsmöglichkeiten in Rollenspielen ein.
  • Ben übt Formulierungen, die er auf dem Schulhof bewusst und begleitet anwendet.
  • Bei realen Konflikten erfolgt ein angeleitetes Klärungsgespräch: Ben sucht aus dem Katalog nach einer passenden Lösungsstrategie, benennt diese und versucht, sie in Ansätzen anzuwenden.
  • Währenddessen werden Bens Verhalten und seine Empfindungen vom Erwachsenen gespiegelt, ohne zu werten. Da Ben Probleme hat, positive Rückmeldungen anzunehmen, werden Lob und positive Verstärkung bei angemessenen Verhaltensmustern erst schrittweise eingeführt.

Spiegeln

Einige Schülerinnen und Schüler reagieren auf Lob unangemessen, da positive Rückmeldungen nicht zu ihrem negativen Selbstbild passen. Die Methode des Spiegelns stellt eine Alternative dar, erwünschte Verhaltensweisen zu bestärken, ohne zu loben. Spiegeln bedeutet, die Lehrkraft gibt dem Kind eine beschreibende Rückmeldung über sein Verhalten oder seine Leistung. Während Lob die Beziehung stärkt, stärkt das Spiegeln die Selbstwahrnehmung des Schülers. Spiegeln konzentriert sich auf die angemessenen Anteile des Verhaltens. Es hält dem Kind in sachlicher Formulierung einen Spiegel vor, sodass es sich selbst als jemand erkennt, der etwas kann und etwas wert ist. Spiegelsätze sind vor allem dann angebracht und wirkungsvoll, wenn die Erwartungen an die zu erbringende Aufgabe oder an das Verhalten vorher genau festgelegt wurden. Im Idealfall enthält ein Spiegel-Satz drei Anteile:

  • Die Beschreibung des Verhaltens,
  • die Erinnerung an den Fortschritt oder seine Bestätigung und
  • die Aufrechterhaltung der Anforderung. (Bergsson/ Luckfiel 1998)

Beispiele:

  • Zu einem Kind, das zum Ziel hat, im Morgenkreis ruhig zu sitzen und nun auf seinem Stuhl hin- und herzappelt, kann man sagen: „Heute fällt es dir schwer, ruhig auf deinem Stuhl sitzen zu bleiben, gestern hast du es im ganzen Morgenkreis durchgehalten.“
  • Zu einem Kind, das zum Ziel hat, sich zu melden und abzuwarten, bis es aufgerufen wird und das dieses Verhalten gerade zeigt, kann man sagen: „Du hast dich dreimal gemeldet und abgewartet.“
Zum Seitenanfang

© 2024 Qualitäts- und UnterstützungsAgentur - Landesinstitut für Schule