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Rituale

Unterrichtsanregungen

Rituale und Routinen sind ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts in der Primarstufe. Im Englischunterricht nehmen sie eine besonders herausragende Stellung ein, da sie den Schülerinnen und Schülern Sicherheit verleihen in einem Unterrichtsfach, das viel Neues und Unbekanntes beinhaltet. (vgl. Schmid- Schönbein 2010, S. 6)

Der Englischunterricht in der Primarstufe zeichnet sich durch ein hohes Maß an Einsprachigkeit aus. In einem funktional einsprachig geführten Unterricht verstehen die Lernenden nicht jedes gesprochene Wort. Immer wiederkehrende sprachliche Äußerungen und Abläufe sowie der Einsatz von Mimik, Gestik und Visualisierungen unterstützen die Kinder im Verstehen und erleichtern den Lernenden das Einlassen auf die fremde Sprache. Sie vermittelnden Kindern das Gefühl des Wiedererkennens. „Rituale stimmen die Kinder auf den Unterricht und die Fremdsprache ein, strukturieren den Ablauf und runden das Stundenende ab.“ (Große-Brauckmann 2020, S. 21)

Zunehmend können die Lernenden diese Routinen selbstständig durchführen. In ritualisierten Unterrichtsphasen kann sich die Lehrkraft immer häufiger zurücknehmen und eine beobachtende Rolle einnehmen. Dies ist wichtig, da sie in anderen Schritten des Unterrichts als Sprachvorbild meist sehr präsent sein muss.

Des Weiteren leisten Ritualen einen wichtigen Beitrag zur Förderung der interkulturellen und kommunikativen Handlungsfähigkeit, dem übergeordneten Ziel des Englischunterrichts in der Primarstufe. „Der Einsatz vielfältiger englischspezifischer Rituale leistet einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der kommunikativen Kompetenz, da sie ein hohes Maß an sprachlicher Aktivität aller Schülerinnen und Schüler und die wiederholende Übung, Anwendung und Automatisierung elementarer Redemittel ermöglichen.“ (MSB NRW 2021, S. 36) In ritualisierten Unterrichtsschritten, wie z. B. in einem small talk werden vor allem die so wichtigen alltäglichen Redemittel immer wieder angewendet und so automatisiert.

Mit Blick auf die kognitive Aktvierung (vgl. QUA-LiS NRW 2020, Dimension 2.5) sind Rituale dabei stets den Lerngruppen und deren Lernvoraussetzungen anzupassen.

Beispiele für Rituale

Stundenbeginn

  • Bewusster Sprachwechsel: „Let’s switch our brains from German to English!“, imaginäres Fliegen in ein englischsprachiges Land, Countdown
  • Begrüßungslied, -reim oder rap
  • Daily assembly oder Welcome meeting, welches von einem Lernenden in Eigenregie übernommen wird: Let´s count, Who is missing today?, How are you today?, What day is today?, What´s the weather like today?, What´s our topic?, What have we learned so far?, What is our aim?, What are we going to do today?
  • Visualisierung und Besprechung der Stunden-/ Reihen-/ Zieltransparenz
  • Durchführen eines small talk, in dem die Lernenden in wechselnden Tandems bereits gelernte Frage- und Antwortstrukturen wiederholen (wie z. B. What´s your favourite…?, Have you got…?, Do you like…?)

Stundenverlauf

  • Dienste, z.B. helping hands, circle manager, English guard
  • Sich wiederholende Sozialformen und Methoden (meeting und chat points)
  • Classroom language, z.B. bei Spielen (z.B. May I go to the toilet?, What’s xy in English?)
  • English corner, z.B. mit Hilfen auf dem help desk
  • Akustische Signale zum Phasenwechsel, z.B. tidy up- song, Klangsignal, Klatschrhythmus
  • Nutzung von Medien

Stundenabschluss

  • Reflexion
  • Feedback
  • Bewusster Sprachwechsel: Let’s switch our brains from English to German!, Rückflug
  • Song oder rhyme

Zahlreiche Beispiele für die Umsetzung von Ritualen sind in den Unterrichtsvideos zu finden

Literatur

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